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Title:
DRILL HAVING A GRINDING PARTICLE GRADIENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/084357
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cutting element for a drill, designed for rotating about a rotary axis (R) when drilling and comprising at least one first grinding particle type (1). In order to increase the effectiveness and service life of the cutting element, in particular when drilling reinforced concrete and similar materials, as well as user comfort, in particular by reducing vibration and noise, the content of grinding particles of the first type (1) increases continuously and/or incrementally from the rotary axis (R) of the cutting element to the periphery (P) of the cutting element.

Inventors:
KIEFER MATTHIAS (CH)
MULONE ROBERTO (CH)
Application Number:
PCT/EP2011/070307
Publication Date:
June 28, 2012
Filing Date:
November 17, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
KIEFER MATTHIAS (CH)
MULONE ROBERTO (CH)
International Classes:
B24D3/34; B23B51/00; B24D7/14; B24D99/00; B28D1/14
Foreign References:
US5123217A1992-06-23
JPH11156618A1999-06-15
US4713286A1987-12-15
DE10114882A12002-10-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Schneidelement für einen Bohrer,

wobei das Schneidelement dazu ausgelegt ist, sich beim Bohren um eine Rotationsachse (R) zu drehen,

wobei das Schneidelement mindestens eine erste Schleifpartikelart (1) um- fasst,

wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art (1) von der Rotationsachse (R) des Schneidelements zur Peripherie (P) des Schneidelementes kontinuierlich und/oder schrittweise steigt.

2. Schneidelement nach Anspruch 1 , wobei das Schneidelement weiterhin mindestens eine zweite, von der ersten unterschiedliche Schleifpartikelart (2) umfasst.

3. Schneidelement nach Anspruch 2, wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art (2) von der Rotationsachse (R) des Schneidelements zur Peripherie (P) des Schneidelementes kontinuierlich und/oder schrittweise sinkt.

4. Schneidelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art (1) von der Rotationsachse (R) des Schneidelements zur Peripherie (P) des Schneidelementes von > 0 Gew.-% auf < 100 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Schleifpartikeln (1 , 2), kontinuierlich und/oder schrittweise steigt.

5. Schneidelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art (2) von der Rotationsachse (R) des Schneidelements zur Peripherie (P) des Schneidelementes von < 100 Gew.-% auf > 0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Schleifpartikeln (1 , 2), kontinuierlich und/oder schrittweise sinkt.

6. Schneidelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei - die erste Schleifpartikelart (1) bei hohen Drehzahlen, beispielsweise in einem Bereich von > 5000 rpm bis < 15000 rpm, eine höhere Schneideffizienz aufweist als die zweite Schleifpartikelart (2), und/oder

- die zweite Schleifpartikelart (2) bei niedrigen Drehzahlen, beispielsweise in einem Bereich von > 500 rpm bis < 5000 rpm, insbesondere von

> 500 rpm bis < 3000 rpm, eine höhere Schneideffizienz aufweist als die erste Schleifpartikelart (1).

Schneidelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Schleifpartikel der ersten Art (1) Diamantpartikel sind.

Schneidelement nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Schleifpartikel der zweiten Art (2) Hartmetallpartikel, insbesondere Wolframcarbid basierte Partikel, sind.

9. Schneidelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Schneidelement weiterhin Schmiermittelstrukturen umfasst.

0. Schneidelement nach Anspruch 9, wobei die Schmiermittelstrukturen ein Schmiermittel umfassen, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus anorganischen Schmiermitteln, insbesondere Nitriden, Sulfiden, Fluoriden, Sulfaten, Oxiden, Carbiden, lodiden und/oder Boraten von, Wolfram, Molybdän, Calcium, Barium, Magnesium, Strontium, Cäsium, Natrium, Kalium, Titan, Silicium, Cer, Silber und/oder Mangan, Kohlenstoffmodifikationen, wie Graphit, Graphen und/oder Kohlenstoffnanoröhren, organischen Schmiermitteln, insbesondere Polyhalogenolefinen, Ölen, Fetten und/oder Wachsen, und Mischungen davon.

1. Schneidelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Schneidelement eine Bohrspitze (S) oder eine Bohrkrone (K), insbesondere eine ringförmige Bohrkrone, oder ein Bestandteil, insbesondere ein Segment, einer Bohrkrone (K) oder eine Kombination davon ist.

Bohrer, umfassend mindestens ein Schneidelement nach einem der Ansprü che 1 bis 11.

13. Bohrer nach Anspruch 12, wobei der Bohrer eine Bohrspitze (S) und eine Bohrkrone (K) umfasst, wobei die Bohrspitze (S) innerhalb der Bohrkrone (K) auf der zum Bohren vorgesehenen Rotationsachse (R) ausgebildet ist.

14. Bohrsystem für einen Bohrer nach Anspruch 12 oder 13, umfassend eine Kühleinrichtung zum Kühlen des Bohrers, wobei die Kühleinrichtung dazu ausgelegt ist den Bohrer durch Saugluft, Druckluft oder mit Hilfe des Peltier- Effekts zu kühlen.

15. Verfahren zum Betrieb eines Bohrers nach Anspruch 12 oder 13, wobei der Bohrer durch Saugluft, Druckluft oder mit Hilfe des Peltier-Effekts gekühlt wird.

Description:
Beschreibung

Titel

Bohrer mit Schleifpartikelgradient

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidelement für einen Bohrer, einen Bohrer, ein Bohrsystem sowie ein Betriebsverfahren für einen Bohrer.

Stand der Technik

Stahlbeton und ähnliche Materialien können derzeit durch Bohrhammer, Schlagbohrer und Diamantkernbohrer bearbeitet werden.

Bohrhämmer oder Schlagbohrer können dafür mit einem Bohrer mit einer Car- bidspitze ausgestattet werden. Der Benutzer wird beim Einsatz eines Bohrhammers oder Schlagbohrers jedoch starken Vibrationen ausgesetzt und muss einem Teil der Stoßkraft standhalten.

Diamantkernbohrer können ohne Stoßkraft eingesetzt werden. Während des Betriebes kann jedoch die Temperatur des Bohrers schnell ansteigen, was zu einem Verlust der mechanischen Eigenschaften der Schneidelemente des Bohrers oder sogar zum Verlust von Scheidelementen und damit zu einem Ausfall des Werkzeugs führen kann. Um die Effektivität von Diamantkernbohrern verbessern werden diese meist mit einer Wasserkühlung eingesetzt. In manchen Situationen, beispielsweise bei Restaurierungsarbeiten, ist es jedoch wünschenswert eine Wasserkühlung zu vermeiden.

Offenbarung der Erfindung Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Schneidelement für einen Bohrer, wobei das Schneidelement dazu ausgelegt ist, sich beim Bohren um eine Rotationsachse zu drehen, wobei das Schneidelement mindestens eine erste Schleif- partikelart umfasst, wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art von der

Rotationsachse des Schneidelements zur Peripherie des Schneidelementes kontinuierlich und/oder schrittweise steigt. Mit anderen Worten, der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art sinkt von der Peripherie des Schneidelements zur Rotationsachse des Schneidelements kontinuierlich oder schrittweise.

Unter einem Schneidelement kann im Sinn der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Element eines Bohrers verstanden werden, welches zum Spanen des Werkstücks vorgesehen ist. Insbesondere kann das Schneidelement eine Bohrspitze oder eine Bohrkrone, insbesondere eine ringförmige Bohrkrone, oder ein Bestandteil, insbesondere ein Segment, einer Bohrkrone oder eine Kombination davon sein.

Die Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, dass die Bahngeschwindigkeit im Bereich der Peripherie höher ist als im Bereich der Rotationsachse des Schneid- elements, weshalb Schleifpartikel, welche herkömmlicherweise bei hohen Drehzahlen eine hohe Schneideffizienz aufweisen, wie Diamantpartikel, - aufgrund der höheren Bahngeschwindigkeit im Bereich der Peripherie - auch bei niedrigeren Drehzahlen eine hohe Schneideffizienz aufweisen können, wenn diese verstärkt im Bereich der Peripherie des Schneidelements eingesetzt werden. Umge- kehrt können Schleifpartikel, welche herkömmlicherweise bei niedrigen Drehzahlen eine hohe Schneideffizienz aufweisen, wie Carbide, beispielsweise Wolfram- carbid, - aufgrund der niedrigeren Bahngeschwindigkeit im Bereich der Rotationsachse - auch bei höheren Drehzahlen eine hohe Schneideffizienz aufweisen, wenn diese verstärkt im Bereich der Rotationsachse des Schneidelements ein- gesetzt werden.

So kann vorteilhafterweise die Effizienz und Lebensdauer des Schneidelements, insbesondere beim Bohren von Stahlbeton und ähnlichen Materialien, sowie der Benutzerkomfort, insbesondere durch Verringerung von Vibrationen und Geräu- sehen, erhöht werden. Insbesondere kann der Massenanteil und/oder der Stoffmengenanteil und/oder der Volumenanteil und/oder die Partikelkonzentration an Schleifpartikeln der ersten Art kontinuierlich und/oder schrittweise von der Rotationsachse des Schneidelements zur Peripherie des Schneidelementes steigen beziehungsweise von der 5 Peripherie des Schneidelements zur Rotationsachse des Schneidelements sinken.

Im Rahmen einer Ausführungsform umfasst das Schneidelement weiterhin mindestens eine zweite, von der ersten unterschiedliche Schleifpartikelart. So kann l o die Effizienz und der Benutzerkomfort weiter verbessert werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform sinkt der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art von der Rotationsachse des Schneidelements zur Peripherie des Schneidelementes kontinuierlich oder schrittweise. Mit anderen Worten, der Geis halt an Schleifpartikeln der zweiten Art steigt von der Peripherie des Schneidelements zur Rotationsachse des Schneidelements kontinuierlich oder schrittweise. Insbesondere kann der Massenanteil und/oder der Stoffmengenanteil und/oder der Volumenanteil und/oder die Partikelkonzentration an Schleifpartikeln der zweiten Art kontinuierlich und/oder schrittweise von der Rotationsachse 20 des Schneidelements zur Peripherie des Schneidelementes sinken beziehungsweise von der Peripherie des Schneidelements zur Rotationsachse des Schneidelements steigen.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform steigt der Gehalt an Schleifpartikeln 25 der ersten Art von der Rotationsachse des Schneidelements zur Peripherie des

Schneidelementes von > 0 Gew.-% auf < 100 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Schleifpartikeln, kontinuierlich oder schrittweise.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform sinkt der Gehalt an Schleifpartikeln 30 der zweiten Art von der Rotationsachse des Schneidelements zur Peripherie des

Schneidelementes von < 100 Gew.-% auf > 0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Schleifpartikeln, kontinuierlich oder schrittweise.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist die erste Schleifpartikelart bei

35 hohen Drehzahlen, beispielsweise in einem Bereich von > 5000 rpm bis

< 15000 rpm, eine höhere Schneideffizienz auf als die zweite Schleifpartikelart. Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform weist die zweite Schleifpartikelart bei niedrigen Drehzahlen, beispielsweise in einem Bereich von > 500 rpm bis < 5000 rpm, insbesondere von > 500 rpm bis < 3000 rpm, eine höhere Schneideffizienz auf als die erste Schleifpartikelart.

Die Schleifpartikel der ersten und zweiten Art können beispielsweise ausgebildet sein aus einem oder mehreren Materialien, welche ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Diamant, kubischem Bornitrid (c-BN), Hartmetall, Wolf- ramcarbid, Titancarbid, Titannitrid, Titanborid (TiB 2 ), Hafniumcarbid, Tantalcarbid, Siliciumcarbid, Aluminiumoxid und Mischungen davon, wie Titanwolframcarbide (Ti x W y C z ) oder Titancarbidnitride (TiC a N ), insbesondere Diamant (synthetischem oder natürlichem).

Beispielsweise können die Schleifpartikel der ersten Art im Wesentlichen Diamant und die Schleifpartikel der zweiten Art im Wesentlichen Hartmetall umfassen. Oder die Schleifpartikel der ersten Art können im Wesentlichen Wolframcar- bid und die Schleifpartikel der zweiten Art im Wesentlichen Aluminiumoxid umfassen. Oder die Schleifpartikel der ersten Art können im Wesentlichen Titandi- borid und die Schleifpartikel der zweiten Art im Wesentlichen Siliciumcarbid umfassen.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform sind die Schleifpartikel der ersten Art Diamantpartikel. Diamantpartikel haben sich als Schleifpartikel der ersten Art als besonders vorteilhaft erwiesen, da sie bei hohen Geschwindigkeiten eine hohe Schneideffizienz aufweisen.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform sind die Schleifpartikel der zweiten Art Hartmetallpartikel, beispielsweise Wolframcarbid basierte Partikel. Hartmetallpartikel haben sich als Schleifpartikel der zweiten Art als besonders vorteilhaft erwiesen, da sie bei niedrigen Geschwindigkeiten eine hohe Schneideffizienz aufweisen.

Die Schleifpartikel können insbesondere zumindest teilweise oder vollständig ' einer Matrix eingebunden sein. Die Matrix kann insbesondere eine anorganische Matrix sein, welche beispielsweise aus einem oder mehreren Materialien ausgebildet ist, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Metallen, Metall-Legierungen/- vorlegierungen (Englisch: pre-alloy)/-mischungen, anorganischen Verbindungen, und Mischungen davon.

Die Matrix kann beispielsweise aus einem oder mehreren Materialien ausgebildet sein, welche ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus metallischem Kupfer, Zinn, Eisen, Cobalt, Nickel, Titan, Chrom, Wolfram und/oder Mangan, Metall- legierungen/vorlegierungen/mischungen von Kupfer, Zinn, insbesondere Bronze,

Eisen, Cobalt, Nickel, Titan, Chrom, Wolfram und/oder Mangan, anorganischen Verbindungen von Titan, Chrom, Wolfram und/oder Mangan. Zum Beispiel kann die Matrix, bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix, > 28 Gew.-% bis

< 75 Gew.-%, beispielsweise > 28 Gew.-% bis < 72 Gew.-%, eines Matrixbe- Standteils umfassen, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus metallischem Kupfer, Zinn, Eisen, Cobalt und/oder Nickel, Metalllegierun- gen/vorlegierungen/mischungen von Kupfer, Zinn, insbesondere Bronze, Eisen, Cobalt, Nickel, Titan, Chrom, Wolfram und/oder Mangan, anorganischen Verbindungen von Titan, Chrom, Wolfram und/oder Mangan und Mischungen davon. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Matrix, bezogen auf das Gesamtgewicht der Matrix, > 2 Gew.-% bis < 20 Gew.-%, beispielsweise > 2,8 Gew.-% bis

< 18 Gew.-%, eines Matrixbestandteils umfassen, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus anorganischen Verbindungen von Titan, Chrom, Wolfram und/oder Mangan und Mischungen davon.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfasst das Schneidelement weiterhin Schmiermittelstrukturen. So kann vorteilhafterweise die Reibung und damit die Wärmeentwicklung reduziert werden. Dennoch entstehende Wärme kann beispielsweise durch eine Kühleinrichtung erfolgen, welche zum Beispiel auf Saugluft, gegebenenfalls in Kombination mit einem Staubfänger, Druckluft oder dem Peltier-Effekt basiert.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform umfassen die Schmiermittelstrukturen ein Schmiermittel oder sind daraus ausgebildet, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus anorganischen Schmiermitteln, wie Nitriden, Sulfiden, Fluoriden, Sulfaten, Oxiden, Carbiden, lodiden und/oder Boraten von Bor (h- BN), Wolfram, Molybdän, Calcium, Barium, Magnesium, Strontium, Cäsium, Natrium, Kalium, Titan, Silicium, Cer, Silber und/oder Mangan, Kohlenstoffmodifikationen, wie Graphit, Graphen und/oder Kohlenstoffnanoröhren, organischen Schmiermitteln, wie Polyhalogenolefinen, Ölen (pflanzlichen, tierischen, mineralischen und/oder synthetischen Ölen), Fetten (pflanzlichen, tierischen, mineralischen und/oder synthetischen Fetten) und/oder Wachsen (pflanzlichen, tierischen, mineralischen und/oder synthetischen Wachsen), und Mischungen davon. Zum Beispiel können die Schmiermittelstrukturen ein Schmiermittel umfassen oder daraus ausgebildet sein, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus hexagonalem Bornitrid (h-BN), Kohlenstoffmodifikationen, wie Graphit, Graphen und/oder Kohlenstoffnanoröhren, Wolframsulfid (WS 2 ), Molybdänsulfid (MoS 2 ), Calciumfluorid (CaF 2 ), Bariumsulfid (BaF 2 ), Calciumsulfat (CaS0 4 ), Bariumsulfat (BaS0 4 ), Cäsiummolybdänoxidsulfid (CsMoOS 3 ), Titansiliciumcarbid (Ti 3 SiC 2 ), Cerfluorid (CeF 3 ), Silberiodid (AgI), Mangansulfid (MnS), Natriumborat (Na 2 B 4 0 7 10 H 2 0), Polytetrafluorethylen (PTFE, Teflon), Ölen, Fetten, Wachsen und Mischungen davon. Beispielsweise kann das Schmiermittel eine Calciumflu- orid-Bariumfluorid-Mischung umfassen, welche zum Beispiel 38 Gew.-% Calciumfluorid und 62 Gew.-% Bariumfluorid, bezogen auf das Gesamtgewicht der Calciumfluorid-Bariumfluorid-Mischung, umfasst. Derartige Schmiermittel haben sich zur Reduktion der Reibung und Wärmeentwicklung als vorteilhaft erwiesen.

Die Schmiermittelstrukturen können ebenfalls zumindest teilweise oder vollständig in einer Matrix eingebunden sein.

Grundsätzlich können die Schmiermittelstrukturen in einer Vielzahl unterschiedlicher Formen ausgebildet sein. Insbesondere können die Schmiermittelstrukturen zumindest teilweise oder vollständig ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus, insbesondere festen, sphärischen Schmiermittelstrukturen, stabförmigen Schmiermittelstrukturen, plättchenförmigen Schmiermittelstrukturen, gitterförmi- gen Schmiermittelstrukturen und/oder netzwerkförmigen Schmiermittelstrukturen und Mischungen davon.

Unter sphärischen Schmiermittelstrukturen können insbesondere Strukturen, welche in alle Raumrichtungen eine im Wesentlichen gleich große Ausdehnung aufweisen, zum Beispiel im Wesentlichen kugelförmige Strukturen, verstanden werden. Unter stabförmigen Schmiermittelstrukturen können insbesondere Strukturen verstanden werden, welche in eine erste Raumrichtung eine größere Ausdehnung aufweisen als in die zweite und dritte Raumrichtung. Als stabförmige Schmiermittelstrukturen können neben zylindrischen Strukturen auch unregelmäßige oder symmetrische, längliche Polyeder verstanden werden.

Unter plättchenförmigen Schmiermittelstrukturen können insbesondere Strukturen verstanden werden, welche in zwei Raumrichtungen eine größere Ausdeh- nung aufweisen als in die dritte Raumrichtung. Die plättchenförmigen Schmiermittelstrukturen können dabei sowohl ebene, im Wesentlichen regelmäßige Körper, beispielsweise Prismen oder Quader geringer Höhe, als auch gewölbte und/oder unregelmäßige Körper, beispielsweise ähnlich einer gewölbten Folie, einer Flocke (eines Cornflakes) oder einer Schuppe, sein.

Unter gitterförmigen Schmiermittelstrukturen können sowohl regelmäßige, ebene als auch unregelmäßige und/oder gewölbte Gitter verstanden werden. Dabei können auch Gitter, die mehr als vier von einem Verknüpfungspunkt ausgehende Gitterstreben aufweisen, als Gitter verstanden werden.

Unter einer netzwerkartigen Schmiermittelstruktur kann insbesondere eine Struktur aus zwei- oder dreidimensional miteinander verbundenen Schmiermittelbereichen, ähnlich einem zwei- oder dreidimensionalen Gitter, verstanden werden. Hinsichtlich weiterer Vorteile und Merkmale wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Bohrer, Bohrsystem und Bohrverfahren sowie der Figurenbeschreibung verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Bohrer, welcher mindestens ein erfindungsgemäßes Schneidelement umfasst. Der Bohrer kann insbesondere einen, mit einem oder mehreren erfindungsgemäßen Schneidelementen versehenen Bohrkörper und einen Schaft zur Montage an einer Bohrmaschine aufweisen. Im Rahmen einer Ausführungsform umfasst der Bohrer eine Bohrspitze und eine Bohrkrone, wobei die Bohrspitze innerhalb der Bohrkrone auf der zum Bohren vorgesehenen Rotationsachse ausgebildet ist. Insbesondere kann dabei die Bohrspitze und/oder die Bohrkrone ein erfindungsgemäßes Schneidelement sein. Die Bohrspitze und die Bohrkrone können dabei gleichartig oder andersartig ausgestaltete erfindungsgemäße Schneidelemente sein. Alternativ dazu kann die Bohrkrone jedoch auch eine, gegebenenfalls homogen verteilte, erstes Schleifpartikelart, beispielsweise Diamantpartikel, umfassen und die Bohrspitze eine, gegebenenfalls homogen verteilte, zweite Schleifpartikelart, beispielsweise Hartmetallpartikel, umfassen, da der erfindungsgemäße Gedanke auch durch diese Ausgestaltung realisiert werden kann.

Hinsichtlich weiterer Vorteile und Merkmale wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schneidelement, Bohr- System und Bohrverfahren sowie der Figurenbeschreibung verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Bohrsystem für einen erfindungsgemäßem Bohrer, welches eine Kühleinrichtung zum Kühlen des Boh- rers umfasst, wobei die Kühleinrichtung dazu ausgelegt ist den Bohrer durch

Saugluft, Druckluft oder mit Hilfe des Peltier-Effekts zu kühlen. Insbesondere kann das Bohrsystem einen erfindungsgemäßen Bohrer umfassen. Vorzugsweise ist die Kühleinrichtung dazu ausgelegt den Bohrer durch Saugluft zu kühlen und Staub zu sammeln.

Hinsichtlich weiterer Vorteile und Merkmale wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schneidelement, Bohrer und Bohrverfahren sowie der Figurenbeschreibung verwiesen.

Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Bohrers, wobei der Bohrer durch Saugluft, Druckluft oder mit Hilfe des Peltier-Effekts gekühlt wird. Vorzugsweise wird der Bohrer durch Saugluft gekühlt, wobei Staub gesammelt wird. Hinsichtlich weiterer Vorteile und Merkmale wird hiermit explizit auf die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schneidelement, Bohrer und Bohrsystem sowie der Figurenbeschreibung verwiesen.

Zeichnungen und Beispiele

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ge- genstände werden durch die Zeichnungen veranschaulicht und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Dabei ist zu beachten, dass die Zeichnungen nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen Fig. 1a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine erste

Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrspitze ausgestatteten Bohrers mit einer schrittweisen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten;

Fig. 1 b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

1a gezeigte, erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers;

Fig. 2a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrspitze ausgestatteten Bohrers mit einer kontinuierlichen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten;

Fig. 2b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

2a gezeigte, zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers;

Fig. 3a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrspitze und einer Bohrkrone ausgestatteten Bohrers mit einer schrittweisen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten;

Fig. 3b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

3a gezeigte, dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers; Fig. 4a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrspitze und einer Bohrkrone ausgestatteten Bohrers mit einer schrittweisen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten;

Fig. 4b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

4a gezeigte, vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers;

Fig. 5a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrspitze und einer Bohrkrone ausgestatteten Bohrers mit einer teilweise schrittweisen und teilweise kontinuierlichen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten;

Fig. 5b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

5a gezeigte, fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers;

Fig. 6a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrkrone ausgestatteten Bohrers mit einer schrittweisen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten;

Fig. 6b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

6a gezeigte, sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers;

Fig. 7a eine schematische Draufsicht quer zur Rotationsachse, auf eine siebte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, mit einer Bohrkrone ausgestatteten Bohrers mit einer kontinuierlichen Gehaltsänderung von zwei unterschiedlichen Schleifpartikelarten; und

Fig. 7b eine schematische Draufsicht längs der Rotationsachse, auf die in Fig.

7a gezeigte, siebte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers.

Die Figuren 1a und 1 b zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hochgeschwindigkeitsbohrers, welcher ein als Bohrspitze S ausgebildetes Schneidelement umfasst. Mit dem Schneidelement ist der Bohrkörper 3 des Bohrers ausgestattet. Darüber hinaus umfasst der Bohrer einen Schaft 4 zur Montage an einer Bohrmaschine.

Die Figuren 1a und 1 b veranschaulichen, dass das Schneidelement S dazu ausgelegt ist, sich beim Bohren um eine Rotationsachse R, insbesondere die Rotationsachse des Bohrers, zu drehen. Dabei illustrieren die Figuren 1 a und 1 b, dass das Schneidelement eine erste Schleifpartikelart 1 und eine zweite, von der ersten unterschiedliche Schleifpartikelart 2 umfasst. Bei der ersten Schleifpartikelart 1 handelt es sich dabei um eine Schleifpartikelart, welche bei hohen Drehzahlen, beispielsweise in einem Bereich von > 5000 rpm bis < 15000 rpm, eine höhere Schneideffizienz aufweist als die zweite Schleifpartikelart 2. Beispielsweise können die Schleifpartikel der ersten Art 1 Diamantpartikel und die Schleifpartikel der zweiten Art 2 Hartmetallpartikel, insbesondere Wolframcarbid basierte Partikel, sein. Mit anderen Worten, das Schneidelement umfasst im Bereich der Peripherie P beziehungsweise im äußeren Bereich im Wesentlichen die erste Schleifpartikelart 1 , beispielsweise Diamantpartikel, und im Bereich der Rotationsachse R beziehungsweise im zentralen Bereich im Wesentlichen die zweite Schleifparti- kelart 2, beispielsweise Wolframcarbid und/oder andere harte Carbide.

Im Rahmen der ersten Ausführungsform steigt der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art 1 von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes schrittweise, insbesondere in einem Schritt von null auf einen bestimmten Wert, an. Der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art 2 sinkt dabei von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes schrittweise, insbesondere in einem Schritt von einem bestimmten Wert auf null. Die Figuren 2a und 2b zeigen eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers, welche sich von der ersten, in den Figuren 1a und 1 b gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art 1 von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes kontinuierlich von > 0 Gew.-% auf < 100 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Schleifpartikeln 1 , 2, ansteigt, wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art 2 von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes kontinuierlich von < 100 Gew.-% auf > 0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Schleifpartikeln 1 , 2, sinkt.

Die Figuren 3a und 3b zeigen eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers, welche sich von der ersten, in den Figuren 1a und 1 b gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass der Bohrer zusätzlich zur Bohrspitze S eine Bohrkrone K aufweist, wobei die Bohrspitze S in- nerhalb der Bohrkrone K auf der zum Bohren vorgesehenen Rotationsachse R ausgebildet ist. Die Bohrkrone K kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl als kontinuierlicher Ring als auch als segmentierter Ring (nicht dargestellt) ausgestaltet sein. Im Rahmen der dritten Ausführungsform umfasst die Bohrkrone K die erste Schleifpartikelart 1 in homogener Verteilung, wobei die Bohrspitze die zweite Schleifpartikelart 2 in homogener Verteilung umfasst. In der Kombination von Bohrkrone K und Bohrspitze S steigt dabei insgesamt der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art 1 von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes schrittweise, insbesondere in einem Schritt von null auf einen bestimmten Wert, wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art 2 von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes schrittweise, insbesondere in einem Schritt von einem bestimmten Wert auf null, sinkt.

Die Figuren 4a und 4b zeigen eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers, welche sich von der dritten, in den Figuren 3a und 3b gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass zusätzlich innerhalb der Bohrspitze S der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten Art 1 von der Rotationsachse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes schrittweise, insbesondere in einem Schritt von null auf einen bestimmten Wert, steigt wobei der Gehalt an Schleifpartikeln der zweiten Art 2 von der Rotations- achse R des Schneidelements zur Peripherie P des Schneidelementes schrittweise, insbesondere in einem Schritt von einem bestimmten Wert auf null, sinkt.

Die Figuren 5a und 5b zeigen eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers, welche sich von der vierten, in den Figuren 4a und 4b gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass innerhalb der

Bohrspitze S der Gehalt an Schleifpartikeln der ersten 1 und zweiten 2 Art analog zu der in den Figuren 2a und 2b gezeigten, zweiten Ausführungsform kontinuierlich steigt beziehungsweise sinkt. Die Figuren 6a und 6b zeigen eine sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers, welche sich von der ersten, in den Figuren 1 a und 1 b gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass der Bohrer anstelle einer Bohrspitze S eine Bohrkrone aufweist. Die Figuren 7a und 7b zeigen eine siebte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bohrers, welche sich von der zweiten, in den Figuren 2a und 2b gezeig- ten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass der Bohrer anstelle einer Bohrspitze S eine Bohrkrone aufweist.