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Patent Searching and Data


Title:
EMS EXERCISE DEVICE, AS WELL AS EMS ELECTRODE, EMS GARMENT, EMS PULSE GENERATING UNIT, EMS SIGNAL CABLE, AND EMS UNDERGARMENT FOR THE EXERCISE DEVICE, AND METHOD FOR OPERATING AN EMS EXERCISE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/034291
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an EMS exercise device (10) which has at least one sacrificial anode (6), preferably a dedicated sacrificial anode for each EMS electrode (1), said sacrificial anode being connected to the EMS electrode (1) in an electrically conductive manner, in order to protect the EMS electrodes (1) and/or other elements in the electrically conductive connections from corrosion. The invention further relates to an EMS electrode (1) provided with a sacrificial anode (6), an EMS garment (2) provided with a sacrificial anode (6), an EMS signal cable (4') provided with a sacrificial anode (6'), an EMS pulse generating unit (3') provided with a sacrificial anode (6"), and an EMS undergarment provided with a sacrificial anode for an EMS exercise device and to a method for operating an EMS exercise device, for which a sacrificial anode is provided.

Inventors:
HORTER HANSJÜRGEN (DE)
ÖSTERREICHER PETER (DE)
DECKER JÜRGEN (DE)
PEINZE JONAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/025054
Publication Date:
March 10, 2016
Filing Date:
July 31, 2015
Export Citation:
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Assignee:
MIHA BODYTEC GMBH (DE)
International Classes:
A61N1/04; A41D1/00; C23F13/14
Foreign References:
US6019877A2000-02-01
US7097746B12006-08-29
US20020099320A12002-07-25
US6845272B12005-01-18
DE102007046886A12009-04-09
CN200980675Y2007-11-28
Attorney, Agent or Firm:
MUNK, Ludwig H. (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

LEMS-Elektrode (1 ), zur Übertragung von aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehenden EMS-Reizen von einer angeschlossenen EMS- Reizerzeugungseinheit auf den lebenden Körper, wobei die EMS-Elektrode (1 ) ein sich flexibel an den Körper anlegendes, flächiges Päd oder einen Textilstrukturabschnitt mit einer elektrisch leitenden Leitschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die EMS-Elektrode (1 ) eine Opferanode (6) trägt, welche mit der Leitschicht elektrisch leitend verbunden oder verbindbar ist, wobei die Opferanode (6) aus einem Material, mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist.

2. EMS-Elektrode (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die EMS- Elektrode (1 ) einen Crimpstecker, einen Druckknopf (5) oder eine

Pressverbindungstülle aufweist, an dem bzw. der die Leitschicht elektrisch leitend eingepresst, damit verschweißt oder vernäht ist, und/oder an dem bzw. der eine EMS-Signalleitung eingeklemmt, angelötet, angenäht oder mit einem passenden Stecker auf- bzw. eingesteckt ist, wobei die Opferanode (6) als an dem Crimpstecker, Druckknopf (5) oder der Pressverbindungstülle angebrachtes Metallplättchen oder -streifen ausgeformt ist.

3. EMS-Elektrode nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Opferanode und die Leitschicht in einem Stück integriert sind, insbesondere in einem Textilstück mit die Leitschicht leitend machenden, metallischen oder metallisierten Leitfäden und die Opferanode bildenden, metallischen oder metallisierten Opferfäden oder in einer Platte, vorzugsweise aus einem Polymer oder dergl . mit darin eingelassenen, elektrisch leitenden Teilchen für die Leitschicht und Opferteilchen für die Opferanode.

4. EMS-Elektrode nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Opferanode als Flicken aus textilem Gewebe, Gewirk oder Gestrick mit metallischen oder metallisierten Opferfäden oder als Metallplättchen bzw. -streifen ausgebildet und an der Leitschicht befestigt ist, , insbesondere auf die Leitschicht aufgenäht oder zwischen die Leitschicht und eine die Leitschicht auf der dem Körper abgewandten Seite abdeckenden Deckschicht eingenäht ist. 5.EMS-Kleidungsstück (2), wie z.B. Anzug, Jacke, Gürtel, Shirt, Hose, Arm- und/oder Beinband, welches eine erste Anzahl EMS-Elektroden (1 ) trägt, wobei die erste Anzahl, EMS-Elektroden (1 ) zur Übertragung von aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehenden EMS-Reizen von einer angeschlossenen EMS- Reizerzeugungseinheit (3) auf den lebenden Körper jeweils als ein sich flexibel an den Körper anlegendes, flächiges Päd oder als ein Textil strukturabschnitt mit einer elektrisch leitenden Leitschicht ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das EMS-Kleidungsstück (2) zumindest eine Opferanode (6) aufweist, welche mit der jeweiligen EMS-Elektrode (1 ) elektrisch leitend in Verbindung steht, wobei die Opferanode (6) aus einem Material, mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist .

6. EMS-Kleidungsstück (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das

EMS-Kleidungsstück (2) zumindest eine EMS-Elektrode (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 aufweist, insbesondere zumindest eine aufgenähte EMS- Elektrode (1 ) und/oder zumindest eine in einem textilen Flächenherstellungsverfahren wie z.B. Wirken, Stricken, Weben, Vliesherstellung eingearbeitete EMS-Elektrode.

7. EMS-Kleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das EMS-Kleidungsstück eine zweite Anzahl elektrischer Anschlüsse für die erste Anzahl EMS-Elektroden aufweist, welche jeweils als Crimpstecker, Druckknopf oder Pressverbindungstülle gestaltet ist, welche über darin eingepresste oder damit vernähte, verlötete oder verschweißte EMS-Signalleitungen, insbesondere über in das EMS-Kleidungsstück integrierte, beispielsweise eingestrickte oder eingewobene Leiterbahnen mit der ersten Anzahl EMS- Elektroden verbunden sind, wobei an der zweiten Anzahl Anschlüsse EMS- Signalkabel zur Verbindung mit der EMS-Reizerzeugungseinheit anschließbar sind, wobei an den Anschlüssen jeweils eine Opferanode elektrisch leitverbunden angebracht ist, insbesondere textil montiert wie z.B. aufgestickt oder aufgenäht ist oder als Niet auf dem EMS-Unterbekleidungsstück angebracht ist.

8. EMS-Reizerzeugungseinheit (3'), welche Anschlüsse (9) für eine Anzahl über EMS-Signalkabel (4) anschließbarer EMS-Elektroden aufweist und zum Formen einer einem vorgegebenen Anregungsschema folgenden Abfolge von EMS- Reizen für die Anzahl angeschlossener EMS-Elektroden aus einem von einer Stromquelle bezogenen Strom ausgebildet ist, wobei die Abfolge von EMS- Reizen jeweils aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die EMS-Reizerzeugungseinheit (3') zumindest eine elektrisch leitend angebundene Opferanode (6") aufweist, welche aus einem Material mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist.

9. EMS-Signalkabel (4') zum Anschließen einer am lebenden Körper anbringbaren EMS-Elektrode an zumindest eine EMS-Reizerzeugungseinheit (3) und zur Übertragung von aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehenden EMS-Reizen von der EMS- Reizerzeugungseinheit (3) an die angeschlossene EMS-Elektrode, dadurch gekennzeichnet, dass das EMS-Signalkabel (4') zumindest eine elektrisch leitend angebundene Opferanode (6') aufweist, welche aus einem Material mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist.

10. EMS-Unterbekleidungsstück zum Tragen unter EMS-Elektroden bzw. einem Elektrodenträger oder EMS-Kleidungsstück mit EMS-Elektroden, dadurch gekennzeichnet, dass in das EMS-Unterbekleidungsstück zumindest eine Opferanode so integriert ist, dass sie bei Anbringen der EMS-Elektrode an einer dafür vorgesehenen Stelle auf dem am Körper anliegenden EMS- Unterbekleidungsstück elektrisch leitend mit der EMS-Elektrode verbunden ist, wobei die Opferanode aus einem Material mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist.

11. EMS-Trainingsvorrichtung (10), mit einer dritten Anzahl am lebenden Körper anbringbarer EMS-Elektroden (1 ), zur Beaufschlagung des Körpers mit EMS- Reizen, einer vierten Anzahl mit der dritten Anzahl EMS-Elektroden (1 ) elektrisch leitend verbundener EMS-Reizerzeugungseinheiten (3), welche aus einem von einer Stromquelle bezogenen Strom eine einem vorgegebenen Anregungsschema folgende, zeitlich und elektrodenmäßig verteilte Mehrzahl von EMS-Reizen formt, die aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehen, und mit der die dritte Anzahl EMS-Elektroden (1 ) beaufschlagt wird, um durch den Körper Strom mit vorgegebener Amplitude und Frequenzmuster durchzuleiten, dadurch gekennzeichnet, dass die EMS-Trainingsvorrichtung (10) zum Schutz der dritten Anzahl EMS- Elektroden (1 ) und/oder anderer Elemente in den elektrisch leitenden Verbindungen vor Korrosion zumindest eine elektrisch leitend mit der EMS- Elektrode (1 ) in Verbindung stehende Opferanode (6) aufweist, wobei jede Opferanode (6) aus einem Material mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist,.

12. EMS-Trainingsvorrichtung (10) nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die EMS-Trainingsvorrichtung (10) zumindest eine EMS-Elektrode (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 aufweist und/oder zumindest ein EMS- Kleidungsstück (2) nach einem der Ansprüche 5 bis 7 und/oder zumindest eine EMS-Reizerzeugungseinheit nach Anspruch 8 und/oder zumindest ein EMS- Signalkabel nach Anspruch 9 und/oder zumindest ein EMS- Unterbekleidungsstück nach Anspruch 10 und/oder zumindest einen Einschub mit zumindest einem darin eingesteckten, separaten Einsteckteil, welches zumindest eine, vorzugsweise für jede EMS-Elektrode eine eigene, im eingesteckten Zustand elektrisch leitend mit der EMS-Elektrode in Verbindung stehende Opferanode trägt. 3.Verfahren zum Betrieb einer EMS-Trainingsvorrichtung, deren am lebenden Körper anbringbare EMS-Elektroden jeweils elektrisch leitend an dessen zumindest eine EMS-Reizerzeugungseinheit angeschlossen sind, um Leitungsäste zu bilden, die während des EMS-Trainings durch den Körper hindurch zu einem oder mehreren geschlossenen Stromkreisen vervollständigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass für ein EMS-Training eine EMS-Trainingsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12 bereitgestellt wird, wobei die EMS-Trainingsvorrichtung entweder schon bei deren Herstellung mit der zumindest einen Opferanode versehen wird oder erst vor und/oder während des EMS-Trainings mit der zumindest einen Opferanode nachgerüstet wird. 14.Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jede Opferanode als Metallplättchen bzw. -streifen oder -formteil ausgeformt ist und/oder zumindest eine der EMS-Elektroden vor und/oder während des EMS-Trainings mit einer Flüssigkeit genässt und/oder einem Gel bestrichen wird, in der bzw. in dem Teilchen enthalten, insbesondere gelöst sind, welche als die Opferanode wirken und dazu insbesondere aus dem Material, vorzugsweise Metall mit negativem Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe bestehen oder ein solches aufweisen, insbesondere aus dem Magnesium oder aus Magnesiumlegierungen, welches aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist. .Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum EMS-Training zumindest eine EMS-Elektrode (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und/oder zumindest ein EMS-Kleidungsstück (2) nach einem der Ansprüche 5 bis 7 und/oder zumindest eine EMS-Reizerzeugungseinheit (3') nach Anspruch 8 und/oder zumindest ein EMS-Signalkabel (4') nach Anspruch 9 und/oder ein EMS-Unterbekleidungsstück nach Anspruch 10 verwendet wird, und/oder vor bzw. während des EMS-Trainings zumindest eine vorzugsweise als Metallplättchen bzw. -streifen oder -formteil ausgeformte Opferanode an einer EMS-Elektrode, einem EMS-Kleidungsstück, einer EMS- Reizerzeugungseinheit, einem EMS-Signalkabel und/oder und/oder einem EMS-Unterbekleidungsstück angebracht wird, beispielsweise in einen als Tasche des EMS-Kleidungsstücks ausgebildeten Einschub eingelegt wird.

Description:
EMS-Trainingsvorrichtung, sowie EMS- Elektrode, EMS-Kleidungsstück, EMS-Reizerzeugungseinheit, EMS-Signalkabel und EMS- Unterbekleidungsstück dafür und Verfahren zum Betrieb eines EMSTrainingsgeräts.

Die Erfindung betrifft eine EMS-Trainingsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11 , sowie eine hierfür geeignete EMS-Elektrode gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , sowie ein hierfür geeignetes EMS-Kleidungsstück gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5, sowie eine hierfür geeignete EMS- Reizerzeugungseinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8, sowie ein hierfür geeignetes EMS-Signalkabel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und ein EMS-Unterbekleidungsstück hierfür gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb einer solchen EMS- Trainingsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.

Mit Elektromuskelstimulation (EMS), teilweise auch Elektromyostimulation genannt (EMS) werden Muskeln im lebenden Körper, im Regelfall zu Muskelaufbauzwe- cken, beispielsweise in Fitness-Studios oder bei Personal-Trainern mit elektrischen Reizen beaufschlagt, um die Muskeln zu kräftigen.

Dabei weisen übliche, am Körper anzulegende EMS-Elektroden häufig Textilstrukturen bzw. Textil strukturabschnitte mit eingearbeiteten Metallfäden, insbesondere Silber- oder Kupfermetallfäden auf, oder Polymer-Pads, die mit leitfähigen Partikeln (z.B. Ruß) gefüllt sind. Eine EMS-Elektrode ist beispielsweise der deutschen Patentanmeldung DE 10 2007 046 886 A1 zu entnehmen. Derartige EMS-Elektroden werden meistens vor dem Training genässt oder über einem genässten Unterbekleidungsstück, z.B. T-Shirt getragen, wozu sie in der Regel an einem am Körper anlegbaren Elektrodenträger angebracht sind. Während frühere Elektrodenträger häufig aus Riemen- und Lederbändern bestanden, an denen die Elektroden angebracht waren, geht die Entwicklung immer mehr hin zu EMS-Kleidungsstücken, insbesondere textilen Kleidungsstücken, die die Elektroden tragen und selbst von der trainierenden Person eben wie ein Kleidungsstück getragen werden können, also beispielsweise als Weste, Hose, Strumpf, Armband oder dergleichen. Um die Akzeptanz der Elektromuskelstimulation (EMS) dabei weiter zu erhöhen, wird versucht, die Elektroden und die an die Elektroden angeschlossenen Leiterbahnen immer besser in das EMS-Kleidungsstück zu integrieren, um so die sichtbaren Kabel zu eliminieren oder zumindest auf die von dem EMS-Kleidungsstück zu einer externen Steuereinheit führenden Kabel zu verkürzen, sowie die Elektroden nicht nur weitestgehend unsichtbar zu machen, sondern auch den Tragekomfort des EMS-Kleidungsstücks allgemein zu erhöhen, in dem die EMS-Elektroden möglichst flexibel und dehnbar, häufig aus textilen Materialien, gebildet werden. Ein Beispiel für ein solches EMS-Kleidungsstück ist dem deutschen Patent DE 10 2009 017 179 B4 zu entnehmen. Ein weiteres EMS-Kleidungsstück mit aufgeklebten, textilen EMS-Elektroden zeigt die Gebrauchsmusterschrift DE 20 201 1 050 682 IM .

Zwar gibt es heute schon akkumulatorbetriebene EMS-Reizerzeugungseinheiten, welche die über die EMS-Elektroden auf den Körper abzugebenden EMS-Reize formen und somit direkt am EMS-Kleidungsstück und damit am Körper„autark" getragen werden können, siehe DE 20 2011 109 226 IM , WO 201 1/089 263 A2 und WO 2014/000 736 A2 . In der Regel reicht die Akkuleistung jedoch nicht, um über einen im Trainingsbetrieb akzeptablen Zeitraum diese EMS-Reize zu erzeugen, welche aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom bestehen. Zu der Erzeugung dieser EMS-Reize weist die EMS-Reizerzeugungseinrichtung in der Regel einen elektrischen Impulsgenerator auf, sowie eine elektronische Steuerung, welche ein Anregungsschema vorgibt, dem folgend aus einem von einer Stromquelle bezogenen Strom eine zeitlich und auf die EMS-Elektroden des EMS-Trainingsgerätes verteilte Mehrzahl von EMS-Reizen geformt wird, die aus den Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit per Steuerung vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehen, und mit denen die EMS-Elektroden beaufschlagt werden, um durch den Körper Strom mit vorgegebener Amplitude und Frequenzmuster durch zu leiten. Dabei sind die EMS-Elektroden an dem EMS-Kleidungsstück üblicherweise in Paaren gruppiert, so dass zwei zu einem solchen Paar gruppierte EMS-Elektroden jeweils über einen Leitungsast an der EMS-Reizerzeugungseinheit angeschlossen sind, die während des EMS-Trainings durch den Körper, an dem sie aufliegen, zu einem geschlossenen Stromkreis vervollständigt werden, der durch den Körper und somit durch die Muskeln hindurch führt.

Dieser Stromfluss kann bei der Verwendung von mehr als einem Elektrodenpaar natürlich wesentlich komplexer sein und Stromflüsse zwischen mehr als zwei verschiedenen EMS-Elektroden beinhalten. Ferner wird üblicherweise unter dem EMS-Kleidungsstück bzw. dem Elektrodenträger mit den EMS-Elektroden ein genässtes Kleidungsstück getragen, oft beispielsweise ein handelsübliches T- Shirt, wobei mittlerweile auch EMS-Unterbekleidung erhältlich ist, die zur Durchleitung der die EMS-Reize bildenden Ströme und auf Saugfähigkeit optimiert ist und entsprechend ebenfalls im Stromkreis zwischengeschaltet ist. Dabei werden im Regelfall die EMS-Elektroden paarweise so geschaltet, dass bei einem Zeitpunkt die eine EMS-Elektrode mit einem Impulsstrom beaufschlagt wird und die andere zu diesem Zeitpunkt nicht, wobei die beiden zum Körper führenden Leitungsäste mit dem zum Nässen der EMS-Elektroden üblicherweise verwendeten Wasser und dem Schweiß auf der Hautoberfläche in Kontakt kommen. Beim Impulswechsel wird dann die andere EMS-Elektrode mit Strom impulsartig beaufschlagt und die erste Elektrode nicht. Wie beispielsweise der deutschen Patentanmeldung DE 102 48 235 A1 entnommen werden kann sind die die EMS-Elektroden mit der EMS- Reizerzeugungseinheit verbindenden Leitungsäste dabei zumindest zwischen einer Anschlussstelle am EMS-Kleidungsstück und der EMS- Reizerzeugungseinheit als EMS-Signalkabel ausgebildet, die von einer üblicherweise entfernt von dem Trainierenden und somit von den getragenen EMS-Kleidungsstücken angeordneten EMS-Reizerzeugungseinheit direkt zu den EMS-Elektroden oder zu entsprechenden Anschlüssen an den bzw. dem EMS- Kleidungsstück führen. Die EMS- Reizerzeugungseinheit ist dabei üblicherweise in einer eine Bedienoberfläche aufweisenden Steuereinheit, häufig in Form eines Steuerpults, untergebracht und an das reguläre Stromnetz angeschlossen. Eine solche Steuereinheit ist prinzipiell, wenngleich auf dem technischen Stand von Anfang der 90er Jahre, der europäischen Patentschrift EP 0 459 945 B1 zu entnehmen. Solche EMS-Trainingsgeräte werden von verschiedenen Herstellern produziert und professionell in Fitnessstudios von Personal-Trainern etc. betrieben, aber auch von Privatpersonen direkt.

Während die Erfolge der EMS-Methode beim Muskelaufbau unbestritten sind und EMS-Trainingsgeräte beim Publikum aufgrund der immer mehr verbesserten äußeren Erscheinung auch auf immer größeres Interesse stoßen, treten aufgrund des vermehrten Einsatzes auch systemische Probleme deutlicher zu Tage. So kommt es im Gebrauch zu unerklärlichen und zeitlich zufällig auftretenden Ausfällen von EMS-Elektroden, was bei den heutigen EMS-Kleidungsstücken, in die die Elektroden bereits integriert sind, zum Austausch des gesamten EMS- Kleidungsstücks, also beispielsweise einer Trainingsweste führt. Elektrodenausfall bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die betroffene EMS-Elektrode keinen oder keinen ausreichenden Impulsstrom mehr an den Körper abgibt, obwohl keine Stromleitung oder Kontaktstelle zwischen der EMS-Elektrode und der die EMS- Elektrode mit Strom beaufschlagenden EMS-Reizerzeugungseinheit gebrochen und auch an der Elektrode äußerlich kein Defekt zu sehen sein muss. Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine EMS- Elektrode, ein EMS-Kleidungsstück, eine EMS-Reizerzeugungseinheit, ein EMS- Signalkabel, ein EMS-Unterbekleidungsstück sowie eine EMS-Trainingsvorrich- tung und ein Verfahren zum Betrieb einer EMS-Trainingsvorrichtung zu schaffen, mit denen die Funktionsfähigkeit der in einer EMS-Trainingsvorrichtung eingesetzten EMS-Elektroden bzw. EMS-Kleidungsstücke über einen langen Zeitraum sichergestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich der EMS-Elektrode mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, hinsichtlich des EMS-Kleidungsstücks mit den Merkmalen des Anspruchs 5, hinsichtlich der EMS-Reizerzeugungseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 8, hinsichtlich des EMS-Signalkabels mit den Merkmalen des Anspruchs 9, hinsichtlich des EMS-Unterbekleidungsstücks mit den Merkmalen des Anspruchs 10, hinsichtlich der EMS-Trainingsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 1 und hinsichtlich des Verfahrens zum Betrieb einer EMS- Trainingsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13.

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem in den Stromkreis, der von der EMS-Reizerzeugungseinheit über ein EMS-Signalkabel und eine EMS-Elektrode, den auf der Hautoberfläche des Trainierenden befindlichen Schweiß, die Hautoberfläche selbst und das Körperinnere und wieder aus dem Körperinneren durch die Haut und den auf der Haut befindlichen Schweiß hindurch zu einer weiteren EMS-Elektrode und von dort über eine entsprechende EMS-Signalleitung zurück zur EMS-Reizerzeugungseinheit geschlossen ist, eine bevorzugt auf beiden Seiten des Körpers eine Opferanode eingebracht wird. Erfindungsgemäß wird ferner eine EMS-Trainingsvorrichtung vorgeschlagen, bei der die Opferanode(n) in diesen Stromkreis eingebracht ist bzw. sind. Erfindungsgemäß werden ferner Hilfsmittel vorgeschlagen, um die Opferanode(n) dort einzubringen, nämlich eine die Opferanode(n) aufweisende EMS-Elektrode, ein die Opferanode(n) aufweisendes EMS-Kleidungsstück, ein die Opferanode(n) aufweisendes EMS-Signalkabel, und ein die Opferanode(n) aufweisendes EMS- Unterbekleidungsstück.

Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass unterschiedliche, auch temporär unterschiedliche Widerstände in dem von der EMS- Reizerzeugungseinheit über die erste EMS-Elektrode zum Körper führenden Leitungsast im Vergleich zu dem über die zweite EMS-Elektrode zurück zur EMS- Reizerzeugungseinheit führenden Leitungsast auftreten können. Diese Widerstände werden durch sich zeitlich ändernde Gegebenheiten im Stromkreis, wie z.B. der unterschiedlich guten Anlage der jeweiligen EMS-Elektrode am Körper, lokal unterschiedlich starker Schweißabsonderung an den Hautoberflächen, unterschiedlich starker Nässung der beiden EMS-Elektroden etc. hervorgerufen, aber auch durch systemische Fehler, beispielsweise an den Verbindungsstellen der EMS-Elektroden mit EMS-Signalverbindungskabeln, die häufig als Druckknöpfe oder Crimp-Stecker ausgebildet sind. Durch diese Widerstandsunterschiede kommt es dann zu einer Oxidation und damit Korrosion an unterschiedlichen Stellen im Stromkreis, wobei an den Korrosionsstellen unter Elektronenabgabe das dort vorhandene metallische Material oxidiert und damit korrodiert. Dadurch wird an den korrodierenden Stellen in elektrischer Hinsicht der Aufbau eines Zwischenwiderstands bewirkt, der über die Zeit soweit gehen kann, dass die im betroffenen Leitungsast angeordnete EMS-Elektrode keinen für die gewünschte Muskelkontraktion nötigen EMS-Reiz mehr übertragen kann. Ist dieser Leitungsast mit einer Opferanode elektrisch leitend verbunden, so korrodiert an Stelle der EMS-Elektrode, einer Verbindungsstelle von EMS- Elektrode und EMS-Signalkabel oder anderer anfälliger Stellen im Leitungsast die Opferanode, d.h. sie opfert sich selbst, bis sie vollständig korrodiert ist. Dadurch lässt sich die Haltbarkeit der EMS-Ausrüstung, d.h. der EMS-Elektroden bzw. des teuren EMS-Kleidungsstücks, welches als Träger für die EMS-Elektroden fungiert, soweit verlängern, bis diese ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer aufgrund sonstiger übl icher Abnutzung beim Training erreicht haben.

Dabei ist vorteilhaft jeder EMS-Elektrode bzw. jedem von der EMS- Reizerzeugungseinheit zur jeweiligen EMS-Elektrode eine eigene Opferanode zugeordnet, d.h. die Opferanode ist mit dem jeweiligen Leitungsast elektrisch leitend verbunden. Es wäre jedoch auch denkbar, eine gemeinsame Opferanode für mehrere Leitungsäste vorzusehen und mit mehreren Leitungsästen leitend zu verbinden, beispielsweise mit solchen, die gleichgetaktet mit EMS-Reizen, also beispielsweise Stromimpulsen beschickt werden, oder sogar - mit entsprechender Verkabelung bzw. entsprechender Verschaltung - sternförmig mit allen Leitungsästen. Möglicherweise wäre es aufgrund der komplexen Stromflüsse bei einer heutigen EMS-Trainingsvorrichtung mit einer Vielzahl von EMS-Elektroden sogar möglich, den vorstehend beschriebenen Korrosionsschutzeffekt zu erzielen, ohne dass alle Leitungsäste selbst direkt mit einer Opferanode in Verbindung stehen.

Während man bei der Wahl des Materials für die Opferanode auf ein Material mit einem negativeren Standardelektrodenpotential als das für die elektrisch leitenden Teile der EMS-Elektrode und die elektrisch leitende Verbindung zwischen der EMS-Reizerzeugungseinheit und der EMS-Elektrode verwendete Material festgelegt ist, also in der Regel auf ein Material und insbesondere ein Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe (aus Kosten- und Verarbeitungsgründen bevorzugt Magnesium bzw. Magnesiumlegierungen, aus Hautverträglichkeitsgründen möglichst kein Buntmetall) ist man in der Wahl des Anbringungsorts der Opferanode weitgehend frei, solange diese mit dem zu schützenden EMS-Elektroden bzw. Leitungsästen in Verbindung steht bzw. stehen.

Je näher die Opferanode jedoch an dem zur Oxidation neigenden, elektrisch leitenden Material angeordnet ist, desto besser ist aber die Wirkung. Das zur Oxidation neigende Material befindet sich dabei in der Regel an der EMS- Elektrode, an einer Kontaktstelle (Druckknopf) oder in der Leitung. Wie auch Versuche ergeben haben befindet sich eine vorteilhafte Position für die Opferanode(n) direkt auf den EMS-Elektrode(n).Solange jeder EMS-Elektrode bzw. jedem Leitungsast, der von der EMS-Reizerzeugungseinheit zu einer der EMS-Elektroden führt, eine eigene Opferanode zugeordnet, und jeder Leitungsast mit seiner Opferanode verbunden ist, kann diese Opferanode jedoch zumindest theoretisch im gesamten Bereich dieses Leitungsasts oder sogar entfernt davon angebracht sein, und mit einer entsprechenden elektrischen Leitung an einer geeigneten Stelle an den Leitungsast angebunden sein, jedenfalls dann, wenn die elektrischen Widerstände der Verbindung sehr gering sind und keine Unterbrechungen entstehen.

Weitere geeignete Stellen zum Anbringen der Opferanode(n) sind die Druckknöpfe, an denen Litzen der Stromkabel am EMS-Kleidungsstück bzw. an der EMS-Elektrode üblicherweise durch Anlöten, Annähen oder Einklemmen zwischen den beiden Teilen des Druckknopfs befestigt werden und/oder ein eine Leitschicht der EMS-Elektrode bildendes textiles Gewebe, Gewirk oder Gestrick mit metallischen oder metallisierten Fäden (beispielsweise Silberfäden oder silberhaltige Fäden). Dort kann eine als Metallplättchen oder -streifen geformte Opferanode einfach aufgeklebt werden, wobei sich der elektrische Anschluss an dem jeweiligen Leitungsast auf einfache Weise kostengünstig herstellen lässt.

Eine weitere schnelle und einfache Befestigung der Opferanode ist das Aufnieten, vorzugsweise auf den Druckknopf am EMS-Kleidungsstück bzw. an der EMS- Elektrode. Dabei kann die plättchenförmige Opferanode mittels einer oder mehrerer anderer Nieten aufgenietet werden oder selbst als Niet ausformt und aufgenietet sein.

Die Opferanode könnte dabei ebenfalls als magnesiumhaltiger Anstrich oder Aufdruck an einem Druckknopf des Leitungsanschlusses oder an einem anderen geeigneten Ort im Leitungsast ausgebildet sein. Auch eine magnesiumhaltige Beschichtung wäre denkbar. Ebenso ein Einweben oder -nähen von magnesiumhaltigen Textilabschnitten oder dergleichen, oder auch eines entsprechenden Metallplättchens in einen textilen Abschnitt der zugeordneten EMS-Elektrode.

Ebenfalls denkbar wäre es, die Opferanode unter die Isolierung einer Litze in einem EMS-Signalkabel miteinzuisolieren, beispielsweise in Form einer koaxial um die Litze herum gewickelten Magnesiumfolie, wobei das EMS-Signalkabel zum Anschluss an eine EMS-Reizerzeugungseinheit bzw. ein Steuergerät mit der EMS-Reizerzeugungseinheit und eine EMS-Elektrode bzw. ein EMS— Kleidungsstück mit entsprechenden Anschlüssen ausgerüstet ist, beispielsweise auf Seiten des EMS-Kleidungsstücks bzw. der EMS-Elektrode mit einem auf den dort vorhandenen Druckknopf aufdruckbaren Gegendruckknopf und auf Seiten des Steuergeräts mit einem entsprechenden Stecker. Die Opferanode bzw. die Opferanoden könnten jedoch auch direkt am Steuergerät bzw. der (oder auch den) EMS-Reizerzeugungseinheit (en) vorgesehen sein.

Dabei ließe sich die Haltbarkeit der EMS-Elektroden bzw. der Zuleitung mit den EMS-Elektroden noch weiter über die Lebensdauer der Opferanode hinaus steigern, wenn man die Opferanoden geräteseitig austauschbar anbringen würde, beispielsweise an der jeweiligen EMS-Reizerzeugungseinheit einen entsprechenden Einschub für ein austauschbares Einsteckteil vorsieht, an dem die Opferanode bzw. Opferanoden vorgesehen sind. Selbstverständlich wäre es ebenfalls denkbar, an einer EMS-Elektrode eine beispielsweise per Klettverschluss verschließbare Tasche vorzusehen, in die ein als Opferanode dienendes Metallplättchen eingelegt werden könnte, welches zumindest bei Nässung der Elektrode elektrisch leitend mit einer Leitschicht der Elektrode in Verbindung stehen würde oder über die Opferanode berührende, textilintegrierte Leiter. Die Tasche würde dann den Einschub bilden und das Opferanodenmetallplättchen das austauschbare Einsteckteil. Ebenfalls denkbar wäre es, die EMS-Elektrode mit einem Gel zu bestreichen, bzw. ein solches in die Tasche einzubnngen, welches Opferanodeneigenschaften aufweist und somit die Opferanode bildet.

Eine weitere Möglichkeit, eine Opferanode in den von der EMS- Reizerzeugungseinheit über die beiden einander zugeordneten EMS-Elektroden und zurück zur EMS-Reizerzeugungseinheit geschlossenen Stromkreis oder in jeden der beiden Leitungsäste einzubringen besteht darin, die zum Nässen der EMS-Elektroden verwendete Flüssigkeit - alternativ oder ergänzend zu den vorstehend beschriebenen Festkörperopferanoden - mit Teilchen zu versehen, die die gewünschte Opferanodeneigenschaft eines negativen Standardelektrodenpotentials in der elektrochemischen Spannungsreihe aufweisen, und dann anstatt des Leitermetalls in den EMS-Elektroden bzw. deren Zuleitungen oxydieren und per Schweiß nach dem Training abtransportiert werden oder in einem unter dem EMS-Elektroden in den meisten Fällen getragenen Unterbekleidungsstück zurück bleiben.

Ebenfalls denkbar wäre es, ein solches unter den EMS-Elektroden bzw. unter dem EMS-Kleidungsstück zu tragendes EMS-Unterbekleidungsstück mit einer bzw. einer entsprechenden Anzahl an den richtigen Stellen positionierter Opferanoden zu bestücken. Dabei ist vorteilhaft zumindest eine, bevorzugt zumindest eine Opferanode für jeden Leitungsast so in das EMS-Unterbekleidungsstück integriert ist, dass über das schweißnasse und/oder vorab genässte EMS- Unterbekleidungsstück eine elektrisch leitende Verbindung mit der zugeordneten EMS-Elektrode hergestellt ist. Die Opferanode kann dabei vorteilhaft als Metallplättchen bzw. -streifen ausgebildet und textil an dem EMS- Unterbekleidungsstück montiert wie z.B. aufgestickt oder aufgenäht sein. Sie kann aber auch als Niet auf dem EMS-Unterbekleidungsstück angebracht sein. Vorzugsweise befindet sich die EMS-Elektrode dabei jeweils direkt unter einer für eine zugeordnete EMS-Elektrode vorgesehenen Position.

Man erkennt, dass sich der allgemeine Erfindungsgedanke eine Opferanode in dem, bzw. in den Stromkreisen der EMS-Trainingsvorrichtung vorzusehen, die sich beim EMS-Training zwischen einer oder mehrerer EMS-Reizerzeugungseinheiten und dem trainierenden Körper schließen, an einer Vielzahl von separat handelbaren Gegenständen und umsetzbarer Verfahren manifestiert, die jeweils zum Gegenstand einzelner, nebengeordneter Ansprüche gemacht worden sind.

Die Erfindung betrifft somit eine EMS-Elektrode zur Übertragung von aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehenden EMS-Reizen von einer angeschlossenen EMS- Reizerzeugungseinheit auf den lebenden Körper, wobei die EMS-Elektrode ein sich flexibel an den Körper anlegendes, flächiges Päd oder einen Textilstrukturabschnitt mit einer elektrisch leitenden Leitschicht aufweist, insbesondere mit einer metallische oder metallisierte Fäden enthaltenden textilen Leitschicht. Die erfindungsgemäße EMS-Elektrode zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Opferanode trägt, welche mit der Leitschicht elektrisch leitend verbunden oder verbindbar ist, wobei die Opferanode aus einem Material, vorzugsweise einem Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist, insbesondere Magnesium, aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist.

Die Erfindung betrifft ferner ein EMS-Kleidungsstück, wie z.B. Anzug, Jacke, Gürtel, Shirt, Hose, Arm- und/oder Beinband, welches eine erste Anzahl, insbesondere Mehrzahl EMS-Elektroden trägt, und insbesondere eine Textilie ist, wobei die erste Anzahl, insbesondere Mehrzahl EMS-Elektroden zur Übertragung von aus Strom impulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehenden EMS-Reizen von einer angeschlossenen EMS-Reizerzeugungseinheit auf den lebenden Körper jeweils als ein sich flexibel an den Körper anlegendes, flächiges Päd oder als ein Textilstrukturabschnitt mit einer elektrisch leitenden Leitschicht ausgebildet sind, insbesondere mit einer metallische oder metallisierte Fäden enthaltenden textilen Leitschicht. Das erfindungsgemäße EMS-Kleidungsstück zeichnet sich dadurch aus, dass das EMS-Kleidungsstück zumindest eine, vorzugsweise für jede EMS-Elektrode eine eigene Opferanode aufweist, welche mit der jeweiligen EMS-Elektrode elektrisch leitend in Verbindung steht, wobei die Opferanode aus einem Material, vorzugsweise einem Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist, insbesondere Magnesium oder Magnesiumlegierungen, aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist.

Die Erfindung betrifft ferner eine EMS-Reizerzeugungseinheit, welche Anschlüsse für eine Anzahl über EMS-Signalkabel anschließbarer EMS-Elektroden aufweist und zum Formen einer einem vorgegebenen Anregungsschema folgenden Abfolge von EMS-Reizen für die Anzahl angeschlossener EMS-Elektroden aus einem von einer Stromquelle bezogenen Strom ausgebildet ist, wobei die Abfolge von EMS- Reizen jeweils aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz besteht. Die erfindungsgemäße EMS- Reizerzeugungseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass die EMS- Reizerzeugungseinheit zumindest eine, vorzugsweise für jede anschließbare EMS-Elektrode eine eigene, elektrisch leitend angebundene Opferanode aufweist, welche aus einem Material, vorzugsweise einem Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist, insbesondere Magnesium oder Magnesiumlegierungen, aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist, wobei die Opferanode insbesondere als an einem Anschluss für ein EMS- Signalkabel angebrachtes Metallplättchen bzw. -streifen oder als an den Anschluss angepasstes Formteil ausgebildet ist.

Die Erfindung betrifft ferner ein EMS-Signalkabel zum Anschließen einer am lebenden Körper anbringbaren EMS-Elektrode an zumindest eine EMS- Reizerzeugungseinheit und zur Übertragung von aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehenden EMS-Reizen von der EMS-Reizerzeugungseinheit an die angeschlossene EMS-Elektrode. Das erfindungsgemäße EMS-Signalkabel zeichnet sich dadurch aus, dass das EMS-Signalkabel zumindest eine elektrisch leitend angebundene Opferanode aufweist, welche aus einem Material, vorzugsweise einem Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist, insbesondere Magnesium oder Magnesiumlegierungen, aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist, wobei die Opferanode insbesondere als an einem Anschlussstecker des EMS-Signalkabels angebrachtes Metallplättchen bzw. - streifen, daran angepasstes Formteil oder als eine Litze des EMS-Signalkabels umgebender Koaxialring ausgebildet ist.

Die Erfindung betrifft ferner ein EMS-Unterbekleidungsstück zum Tragen unter EMS-Elektroden bzw. einem Elektrodenträger oder EMS-Kleidungsstück mit EMS- Elektroden, welches sich dadurch auszeichnet, dass in das EMS- Unterbekleidungsstück zumindest eine, bevorzugt zumindest eine Opferanode für jede zum Tragen auf dem EMS-Unterbekleidungsstück vorgesehene EMS- Elektrode so integriert ist, dass sie bei Anbringen der EMS-Elektrode an einer dafür vorgesehenen Stelle auf dem am Körper anliegenden, insbesondere nassen EMS-Unterbekleidungsstück elektrisch leitend mit der EMS-Elektrode verbunden ist, wobei die Opferanode aus einem Material, vorzugsweise einem Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist, insbesondere Magnesium oder Magnesiumlegierungen, aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist, wobei die Opferanode vorteilhaft als Metallplättchen bzw. -streifen textil montiert wie z.B. aufgestickt oder aufgenäht ist oder als Niet auf dem EMS- Unterbekleidungsstück angebracht ist, vorzugsweise jeweils direkt unter einer für eine zugeordnete EMS-Elektrode vorgesehenen Position.

Die Erfindung betrifft ferner eine EMS-Trainingsvorrichtung, mit einer dritten Anzahl, insbesondere Mehrzahl am lebenden Körper insbesondere paarweise einander zugeordnet anbringbarer EMS-Elektroden, zur Beaufschlagung des Körpers mit EMS-Reizen, einer vierten Anzahl mit der dritten Anzahl EMS- Elektroden elektrisch leitend verbundener EMS-Reizerzeugungseinheiten, welche aus einem von einer Stromquelle bezogenen Strom eine einem vorgegebenen Anregungsschema folgende, zeitlich und elektrodenmäßig verteilte Mehrzahl von EMS-Reizen formt, die aus Stromimpulsen und/oder Wechselstrom mit vorgegebenen Werten wie Amplitude und Frequenz bestehen, und mit der die dritte Anzahl EMS-Elektroden beaufschlagt werden, um durch den Körper Strom mit vorgegebener Amplitude und Frequenzmuster durchzuleiten, insbesondere zwischen paarweise einander zugeordneten EMS-Elektroden. Die erfindungsgemäße EMS-Trainingsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die EMS-Trainingsvorrichtung zum Schutz der dritten Anzahl EMS-Elektroden und/oder anderer Elemente in den elektrisch leitenden Verbindungen vor Korrosion zumindest eine, vorzugsweise für jede EMS-Elektrode eine eigene, elektrisch leitend mit der EMS-Elektrode in Verbindung stehende Opferanode aufweist, wobei jede Opferanode aus einem Material, vorzugsweise einem Metall mit einem negativen Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe besteht oder ein solches aufweist, insbesondere Magnesium oder Magnesiumlegierungen, aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist, und wobei jede Opferanode vorzugsweise als Metallplättchen, -streifen, oder -formteil ausgeformt ist.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb einer EMS- Trainingsvorrichtung, deren am lebenden Körper anbringbare EMS-Elektroden jeweils elektrisch leitend, beispielsweise über ein EMS-Signalkabel an dessen zumindest eine EMS-Reizerzeugungseinheit angeschlossen sind, um Leitungsäste zu bilden, die während des EMS-Trainings durch den Körper hindurch zu einem oder mehreren geschlossenen Stromkreisen vervollständigt werden, wobei insbesondere jeweils ein Paar der Leitungsäste einander zugeordnet sind, um während des EMS-Trainings einen durch den Körper verlaufende, geschlossenen Stromkreis zu bilden. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass für ein EMS-Training eine erfindungsgegenständliche EMS-Trainingsvorrichtung bereitgestellt wird, wobei die EMS-Trainingsvorrichtung entweder schon bei deren Herstellung mit der zumindest einen Opferanode versehen wird oder erst vor und/oder während des EMS-Trainings mit der zumindest einen Opferanode nachgerüstet wird, insbesondere mit zumindest einer eigenen Opferanode in jedem Stromkreis, bevorzugt zumindest einer eigenen Opferanode in jedem Leitungsast. Dabei kann jede Opferanode vorzugsweise als Metallplättchen bzw. -streifen oder -formteil ausgeformt sein und/oder zumindest eine der EMS-Elektroden vor und/oder während des EMS-Trainings mit einer Flüssigkeit genässt und/oder einem Gel bestrichen werden, in der bzw. in dem Teilchen enthalten, insbesondere gelöst sind, welche als die Opferanode wirken und dazu insbesondere aus dem Material, vorzugsweise Metall mit negativem Standardelektrodenpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe bestehen oder ein solches aufweisen, insbesondere aus dem Magnesium oder aus Magnesiumlegierungen, welches aber vorteilhaft frei von Buntmetall wie z.B. Nickel ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Gegenstände sind Gegenstand der den nebengeordneten Hauptansprüchen jeweils zugeordneten Unteransprüche. In den beiliegenden Figuren werden verschiedene Ausführungsformen in der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Ansicht einer EMS-Trainingsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;

Figur 2 eine Einzelheit aus Figur 1 in vergrößerter Darstellung;

Figur 3 ein EMS-Signalkabel gemäß einer weiteren Ausführungsform der

Erfindung; und

Figur 4 eine schematische Darstellung einer EMS-Reizerzeugungseinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit einem zugeordneten EMS-Signalkabel .

In der Figur 1 ist ein als kurze Hose gestaltetes EMS-Kleidungsstück 2 gezeigt, welches mit vier jeweils zu zwei Paaren gruppierten EMS-Elektroden 1 bestückt ist, wobei jedes Elektrodenpaar einem Oberschenkel zugeordnet ist, und wobei jede EMS-Elektrode 1 über ein EMS-Signalkabel 4 mit einer in ein pultformiges Steuergerät 3 eingebauter EMS-Reizerzeugungseinheit verbunden ist. Die EMS- Elektroden 1 weisen dabei Druckknöpfe 5 auf, an denen die EMS-Signalkabel 4 mit entsprechenden Steckern aufgesteckt sind.

Figur 2 zeigt eine der EMS-Elektroden 1 von der Innenseite des Hosenbeins aus gesehen, wobei eine dem Körper zugewandte elektrische Leitschicht abgenommen worden ist, so das man die Rückseite des Druckknopfs 5 erkennt, an der eine Opferanode 6 in Form eines Magnesiumstreifens aufgeklebt ist.

In einer alternativen oder ergänzenden Ausführungsform der Erfindung wird anstatt eines Standard-EMS-Signalkabels 4 ein in Figur 3 gezeigtes EMS- Signalkabel 4' eingesetzt, welches mit einer Opferanode 6' versehen ist. In der dargestellten Ausführungsform ist die Opferanode 6' dabei in einen Stecker 7 integriert, welcher auf einen der Druckknöpfe 5 oder einen entsprechenden Druckknopf einer EMS-Elektrode aufgesteckt werden kann, um die EMS-Elektrode der EMS-Reizerzeugungseinheit 3 zu verbinden. In einer weiteren alternativen oder ergänzenden Ausführungsform der Erfindung ist eine in Figur 4 schematisch dargestellte EMS-Reizerzeugungseinheit 3' vorgesehen, welche ebenfalls in einer schaltpultartigen äußeren Gestalt verbaut ist, aber im Gegensatz zu der in Figur 1 gezeigten EMS-Reizerzeugungseinheit 3 für jedes der EMS-Signalkabel bzw. dessen mit einem Stecker 8 versehenen Ende eine Steckdose 9 aufweist, in der eine Opferanode 6" angeordnet, vorzugsweise austauschbar angeordnet ist. Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsformen sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.