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Title:
ENERGY CONTROL SYSTEM AND METHOD FOR CONTROLLING ENERGY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/123162
Kind Code:
A1
Abstract:
An energy control system for an electrical on-board system of a motor vehicle comprises a first processing device for determining a first characteristic variable which indicates an energy supply in the on-board power system, and a second processing device for determining a second characteristic variable which indicates the urgency of energy consumption by a load in the on-board power system. The second processing device is configured to compare the characteristic variables and to control the energy absorption of the load as a function of the comparison result.

Inventors:
MACK JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/051498
Publication Date:
September 20, 2012
Filing Date:
January 31, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
MACK JUERGEN (DE)
International Classes:
B60R16/03
Foreign References:
DE10347684A12004-05-19
US20040232769A12004-11-25
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Energiesteuersystem (100) für ein elektrisches Bordnetz (1 15) eines Kraftfahrzeugs (105), wobei die Energiesteuerung folgende Elemente umfasst:

- eine erste Verarbeitungseinrichtung (135) zur Bestimmung einer ersten Kenngröße, die auf ein Energieangebot im Bordnetz (1 15) hinweist;

- eine zweite Verarbeitungseinrichtung (180) zur Bestimmung einer zweiten Kenngröße, die auf eine Dringlichkeit einer Energieaufnahme eines Verbrauchers (190) im Bordnetz (1 15) hinweist;

- wobei die zweite Verarbeitungseinrichtung (180) dazu eingerichtet ist, die Kenngrößen zu vergleichen und die Energieaufnahme des Verbrauchers (190) in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses zu steuern.

2. Energiesteuersystem (100) nach Anspruch 1 , wobei eine Übermittlungseinrichtung (165) zur Übermittlung der ersten Kenngröße von der ersten an die zweite Verarbeitungseinrichtung vorgesehen ist.

3. Energiesteuersystem (100) nach Anspruch 2, wobei die Übermittlungseinrichtung (165) drahtlos ist.

4. Energiesteuersystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Vielzahl Verbraucher (190) mit jeweils zugeordneten zweiten Verarbeitungseinrichtungen (180) vorgesehen ist.

5. Energiesteuersystem (100) nach Anspruch 1 , wobei die beiden Verarbeitungseinrichtungen (135, 180) von einer einzigen, integrierten Verarbeitungseinrichtung umfasst sind.

6. Energiesteuersystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Verbraucher (190) ein Ladegerät für einen aufladbaren elektrischen Energiespeicher (190) umfasst.

7. Energiesteuersystem (100) nach Anspruch 6, wobei die zweite Kenngröße auf der Basis eines Ladezustands (235) und/oder einer Temperatur des Energiespeichers (190) bestimmt wird.

Energiesteuersystem (100) nach Anspruch 7, wobei ein Zusammenhang zwischen dem Ladezustand (235) und der zweiten Kenngröße nichtlinear ist.

Energiesteuersystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Kenngröße auf der Basis mindestens eines der folgenden Parameter bestimmt wird: ein Ladezustand (205) einer Starterbatterie (130) zur Versorgung des Bordnetzes (1 15) mit elektrischer Energie, eine Batteriespannung der Starterbatterie (130), eine Temperatur der Starterbatterie (130), eine Stromstärke eines aus der Starterbatterie (130) entnommenen Stroms, eine Drehzahl eines Generators (120) zur Aufladung der Starterbatterie (130) und eine weitere Temperatur im Bereich des Bordnetzes (1 15).

Energiesteuersystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine der Kenngrößen auf der Basis einer Tageszeit und/oder einer Umgebungshelligkeit bestimmt wird.

Energiesteuersystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Verarbeitungseinrichtung (135) mit einem ersten Prioritäts- Taster (162) verbunden und dazu eingerichtet ist, auf eine Betätigung des ersten Prioritäts-Tasters (162) hin die bestimmte erste Kenngröße um einen vorbestimmten Betrag zu verändern, so dass die erste Kenngröße auf ein erhöhtes Energieangebot hinweist.

12. Energiesteuersystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zweite Verarbeitungseinrichtung (180) mit einem zweiten Prioritäts- Taster (198) verbunden und dazu eingerichtet ist, auf eine Betätigung des zweiten Prioritäts-Tasters (198) hin die bestimmte zweite Kenngröße um einen vorbestimmten Betrag zu verändern, so dass die zweite Kenngröße auf eine erhöhte Dringlichkeit der Energieentnahme hinweist. Verfahren (300) zur Energiesteuerung in einem Bordnetz (1 15) eines Kraftfahrzeugs (105), folgende Schritte umfassend:

- Bestimmen (310) einer ersten Kenngröße, die auf ein Energieangebot im Bordnetz (1 15) hinweist;

- Bestimmen (330) einer zweiten Kenngröße, die auf eine Dringlichkeit einer Energieaufnahme durch einen Verbraucher (190) hinweist; und

- Vergleichen (335) der Kenngrößen und Steuern (345, 350) der Energieaufnahme des Verbrauchers (190) in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses.

Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln zur Durchführung des Verfahrens (300) nach Anspruch 13, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.

Description:
Beschreibung Titel

Energiesteuersvstem und Verfahren zur Energiesteuerung

Die Erfindung betrifft ein Energiesteuersystem und ein Verfahren zur Energiesteuerung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Energiesteuerung für ein elektrisches Bordnetz eines Kraftfahrzeugs.

Stand der Technik

Ein übliches Kraftfahrzeug umfasst einen Verbrennungsmotor, der im Betrieb einen Generator antreibt, um eine Starterbatterie aufzuladen. Um den Verbrennungsmotor nach einem Stillstand wieder in Betrieb zu setzen, wird ein elektrischer Anlassmotor aus der Starterbatterie gespeist, um den Verbrennungsmotor anzutreiben, bis dieser anspringt. Ein elektrisches Bordnetz des Kraftfahrzeugs wird üblicherweise aus der Starterbatterie und gegebenenfalls dem Generator gespeist.

Steht der Verbrennungsmotor still, so dass der Generator die Starterbatterie nicht auflädt, können elektrische Verbraucher, die mit dem Bordnetz verbunden sind, die Starterbatterie so weit entleeren, dass ein Anlassvorgang nicht mehr möglich ist. Die Starterbatterie kann durch fortgesetzte Energieentnahme sogar tiefentladen werden, was zu einer Reduktion der Kapazität der Starterbatterie oder zu ihrem vollständigen Ausfall führen kann. Übliche Schutzmechanismen der Starter- batterie schalten Verbraucher des elektrischen Bordnetzes ab, wenn eine Spannung der Starterbatterie einen vorbestimmten Wert unterschreitet. Dabei kann ein beträchtlicher Anteil elektrischer Energie in der Starterbatterie verbleiben, der für einen Anlassvorgang nicht erforderlich ist und für die elektrischen Verbraucher trotzdem nicht zur Verfügung steht. Andere Konzepte sehen zusätzlich zur Starterbatterie noch eine weitere Batterie vor, die Verbraucher des Bordnetzes mit Strom versorgen, während die Starterbatterie vornehmlich für den Anlassvorgang verwendet wird. Eine derartige Lösung ist technisch aufwendig und damit relativ teuer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Energiesteuersystem und ein Verfahren zur Energiesteuerung für ein elektrisches Bordnetz eines Kraftfahrzeugs anzugeben. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels eines Energiesteuersystems mit den

Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Energiesteuerung mit den Merkmalen von Anspruch 13. Anspruch 14 gibt ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt und Unteransprüche bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung wieder.

Offenbarung der Erfindung

Ein erfindungsgemäßes Energiesteuersystem für ein elektrisches Bordnetz eines Kraftfahrzeugs umfasst eine erste Verarbeitungseinrichtung zur Bestimmung einer ersten Kenngröße, die auf ein Energieangebot im Bordnetz hinweist, und eine zweite Verarbeitungseinrichtung zur Bestimmung einer zweiten Kenngröße, die auf einen Dringlichkeit einer Energieaufnahme eines Verbrauchers im Bordnetz hinweist. Die zweite Verarbeitungseinrichtung ist dazu eingerichtet, die Kenngrößen zu vergleichen und die Energieaufnahme des Verbrauchers in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses zu steuern.

Dadurch wird ein Energiesteuersystem geschaffen, bei der das Interesse, eine im Bordnetz verfügbare Energie sparsam zu verwalten, mit einem Interesse, Energie für den Verbraucher aus dem Bordnetz zu entnehmen, dynamisch abgewogen werden kann. Sowohl die erste als auch die zweite Kenngröße können alternativ statisch oder dynamisch in beliebiger Granularität oder auch stufenlos bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, beide Kenngrößen auf der Basis einer Vielzahl von Parametern zu bestimmen, so dass die jeweilige bestimmte Kenngröße realistischer sein kann. In einer Ausführungsform ist eine Übermittlungseinrichtung zur Übermittlung der ersten Kenngröße von der ersten an die zweite Verarbeitungseinrichtung vorgesehen. Dadurch kann die zweite Verarbeitungseinrichtung zusammen mit dem Verbraucher an unterschiedlichen Kraftfahrzeugen betrieben werden, während die erste Verarbeitungseinrichtung jeweils in einem Kraftfahrzeug verbleibt. In einer Ausführungsform kann die zweite Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet sein, einen vorbestimmten Wert für die erste Kenngröße anzunehmen, falls die erste Kenngröße der ersten Verarbeitungseinrichtung nicht verfügbar ist, beispielsweise weil das Kraftfahrzeug über keine solche erste Verarbeitungseinrich- tung verfügt.

In einer Ausführungsform ist die Übermittlungseinrichtung drahtlos. Dadurch kann ein Einsatzort der zweiten Verarbeitungseinrichtung und des Verbrauchers im Kraftfahrzeug flexibel gestaltet werden, ohne an Beschränkungen einer elekt- rischen Leitung, beispielsweise einem Bussystem, gebunden zu sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind eine Vielzahl Verbraucher mit paarweise zugeordneten zweiten Verarbeitungseinrichtungen vorgesehen. Die zweite Verarbeitungseinrichtung kann somit individuell auf den jeweiligen Verbraucher abgestimmt sein und es können sich Kostenvorteile bei der Herstellung der zweiten Verarbeitungseinrichtung ergeben.

In einer Ausführungsform sind die beiden Verarbeitungseinrichtungen von einer einzigen, integrieren Verarbeitungseinrichtung umfasst. Insbesondere in Fällen, in denen nur ein Verbraucher oder nur eine vorbestimmte Art von Verbrauchern zu steuern sind, können sich dadurch Kostenvorteile ergeben.

Abhängig von der gewählten Ausführungsform können die erste und/oder zweite Verarbeitungseinrichtung als Steuereinrichtung ausgebildet sein.

Der Verbraucher kann insbesondere ein Ladegerät für einen aufladbaren elektrischen Energiespeicher umfassen. Der elektrische Energiespeicher kann beispielsweise ein Akku eines Mobiltelefons oder eines elektrischen Werkzeugs sein. Dadurch kann ein Aufladevorgang des Akkus in vorteilhafter Weise von dem Ladezustand des Akkus und dem Energieangebot im Bordnetz abhängig gemacht werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass einerseits der elekt- rische Energiespeicher in angemessener Zeit aufgeladen wird, und andererseits eine Starterbatterie, die das Bordnetz mit elektrischer Energie versorgt, nicht über Gebühr belastet wird.

Die zweite Kenngröße kann auf der Basis eines Ladezustands und/oder einer Temperatur des Energiespeichers bestimmt werden. Ist der Ladezustand des Energiespeichers beispielsweise hoch, so kann die Dringlichkeit, Energie aus dem Bordnetz zu entnehmen, niedrig sein, und umgekehrt. Ist in einem weiteren Beispiel die Temperatur des Energiespeichers niedrig, so kann die Dringlichkeit hoch sein, und umgekehrt. Dadurch kann auf einfache und zuverlässige Weise sichergestellt werden, dass der elektrische Energiespeicher in einem Zustand, in dem er selbst nur wenig oder gar keine elektrische Energie abgeben kann, mit hoher Dringlichkeit geladen wird, während die Dringlichkeit mit zunehmender elektrischer Leistungsfähigkeit des Energiespeichers abnimmt. Dadurch kann eine Verwendbarkeit des elektrischen Energiespeichers als Stromquelle selbst bei einem geringen Energieangebot im Bordnetz sicherstellbar sein.

Bevorzugterweise ist der Zusammenhang zwischen dem Ladezustand und der zweiten Kenngröße nichtlinear. Insbesondere kann die Nichtlinearität in der Form bestehen, dass ein annähernd leerer Energiespeicher mit überproportional hoher Dringlichkeit geladen wird. Dadurch kann die Verwendbarkeit eines durch den elektrischen Energiespeicher betreibbaren Geräts sicher gestellt werden.

Die erste Kenngröße wird bevorzugterweise auf der Basis mindestens eines der folgenden Parameter bestimmt: ein Ladezustand der Starterbatterie, eine Batteriespannung der Starterbatterie, eine Temperatur der Starterbatterie, eine Stromstärke eines aus der Starterbatterie entnommenen Stroms, eine Drehzahl eines Generators zur Aufladung der Starterbatterie und eine weitere Temperatur im Bereich des Bordnetzes.

Durch eine Verarbeitung eines oder mehrerer der angegebenen relevanten Parameter kann die erste Kenngröße realistisch bestimmt werden.

Wenigstens eine der Kenngrößen kann auf der Basis einer Tageszeit und/oder einer Umgebungshelligkeit bestimmt werden. Ein Aufladevorgang des oben beschriebenen elektrischen Energiespeichers beispielsweise kann somit unter Tags mit erhöhter Dringlichkeit und des Nachts mit verringerter Dringlichkeit erfolgen. Dabei kann ein Ladestrom unter Tag erhöht sein, um eine Schnellladung durchzuführen, während in der Nacht ein verringerter Strom zum Aufladen verwendet wird. Dadurch kann ein Verhalten eines Benutzers berücksichtigt werden, der tagsüber aktiv ist und den Verbraucher häufig und stark benutzt, während er nachts weniger aktiv ist und den Verbraucher weniger häufig bzw. stark benutzt.

Die erste Verarbeitungseinrichtung kann mit einem ersten Prioritäts-Taster verbunden und dazu eingerichtet sein, auf eine Betätigung des ersten Prioritäts- Tasters hin die bestimmte erste Kenngröße um einen vorbestimmten Betrag zu verändern, so dass die erste Kenngröße auf ein erhöhtes Energieangebot hinweist.

Die zweite Verarbeitungseinrichtung kann ferner mit einem zweiten Prioritäts- Taster verbunden und dazu eingerichtet sein, auf eine Betätigung des zweiten Prioritäts-Tasters hin die bestimmte zweite Kenngröße um einen vorbestimmten Betrag zu verändern, so dass die zweite Kenngröße auf eine erhöhte Dringlichkeit der Energieentnahme hinweist.

Beide Prioritäts-Taster können eine Energieentnahme des Verbrauchers aus dem Bordnetz auch dann erlauben, wenn aufgrund der bestimmten ersten und zweiten Kenngröße eine Entnahme ansonsten nicht möglich ist. Dadurch kann durch einen Benutzer eine in vorbestimmten Grenzen aggressivere Energieentnahme aus dem Bordnetz bewirkt werden.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Energiesteuerung in einem Bordnetz eines Kraftfahrzeugs umfasst Schritte des Bestimmens einer ersten Kenngröße, die auf ein Energieangebot im Bordnetz hinweist, des Bestimmens einer zweiten Kenngröße, die auf eine Dringlichkeit einer Energieaufnahme durch einen Verbraucher hinweist, des Vergleichens der Kenngrößen und des Steuerns der Energieaufnahme des Verbrauchers in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses.

Das Verfahren kann in bevorzugter Weise auf einem programmierbaren Mikrocomputer ausgeführt werden. Insbesondere können eine oder beide der Verarbeitungseinrichtungen einen derartigen Mikrocomputer umfassen. Ein Computerprogrammprodukt umfasst Programmcodemittel zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.

Kurze Beschreibung der Figuren

Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:

Fig. 1 ein Energiesteuersystem;

Fig. 2 Wertetabellen zur Bestimmung von Kenngrößen; und

Fig. 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Energiesteuerung darstellt.

Genaue Beschreibung von Ausführungsbeispielen

Figur 1 zeigt ein Energiesteuersystem 100 an Bord eines Kraftfahrzeugs 105. Das Kraftfahrzeug 105 umfasst einen Verbrennungsmotor 110 und ein elektrisches Bordnetz 115. Der Verbrennungsmotor 1 10 ist mechanisch mit einem Generator 120 gekoppelt, der dazu eingerichtet ist, eine elektrische Leistung abzugeben, die über einen Laderegler 125 gesteuert in das Bordnetz 115 eingespeist wird. Die Spannung des Generators 120 wird insbesondere zum Aufladen einer Starterbatterie 130 verwendet, wenn der Generator 120 durch den

Verbrennungsmotor 1 10 angetrieben wird. In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform umfasst das Bordnetz 1 15 somit zwei Energiequellen, nämlich die Starterbatterie 130 und den Generator 120. Um den Verbrennungsmotor 110 anzulassen, kann ein nicht dargestellter elektrischer Anlasser verwendet werden, der von der Starterbatterie 130 gespeist wird. Es ist eine erste Verarbeitungseinrichtung 135 vorgesehen, die mit einem oder mehreren Sensoren am bzw. im Bordnetz 1 15 verbunden ist. So bestehen beispielhaft Verbindungen zum Generator 120, zum Laderegler 125, zur Starterbatterie 130, zu einem ersten Temperatursensor 140 zur Erfassung einer Tempera- tur der Starterbatterie 130, einem Stromsensor 145 zur Erfassung eines aus der

Starterbatterie 130 entnommenen Stroms und zu einem zweiten Temperatursensor 150 zur Erfassung einer weiteren Temperatur im Bereich des Bordnetzes 1 15. Die erste Verarbeitungseinrichtung 135 ist dazu eingerichtet, auf der Basis von Messwerten der mit ihr verbundenen Sensoren und Einrichtungen des Bord- netzes 1 15 eine erste Kenngröße zu bestimmen, die auf ein Energieangebot im

Bordnetz hinweist. Dazu müssen nicht alle der dargestellten Sensoren und Einrichtungen vorhanden bzw. mit der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 verbunden sein.

Die erste Verarbeitungseinrichtung 135 kann dazu eingerichtet sein, als Zwischenwert einen Ladezustand der Starterbatterie 130 zu bestimmen. Der Ladezustand kann in einer einfachen Ausführungsform auf der Basis einer Batteriespannung der Starterbatterie 130 bestimmt werden. In einer weiteren Ausführungsform können ein mittels des Ladereglers 125 in die Starterbatterie 130 eingespeister Strom und ein mittels des Stromsensors 145 erfassten, aus der Starterbatterie 130 entnommener Strom abgetastet werden, um den Ladezustand der Starterbatterie 130 zu bestimmen. In beiden Fällen kann eine mittels des ersten Temperatursensors 140 abgetastete Temperatur der Starterbatterie 130, die auf eine nutzbare Kapazität der Starterbatterie 130 hinweist, in die Bestimmung einbezogen werden. Ferner können eine oder mehrere weitere Temperaturen, die mittels des zweiten Temperatursensors 150 abgetastet werden, beispielsweise im Bereich der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 oder des Generators 120, eine weitere Grundlage für die Bestimmung der ersten Kenngröße liefern. In die Bestimmung der ersten Kenngröße kann auch beispielsweise eine Drehzahl des Generators 120 bzw. des Verbrennungsmotors 110 einbezogen werden Allgemein kann der Generator 120 mit steigender Drehzahl eine erhöhte elektrische Leistung abgeben, wodurch auch die Starterbatterie 130 rasch wieder aufgeladen werden kann. Es können bei der Bestimmung der ersten Kenngröße auch vorbestimmte Parameter durch die erste Verarbeitungseinrichtung 135 berücksichtigt werden, beispielsweise eine nominelle Kapazität der Starterbatterie 130 oder eine projektierte Lebensdauer der Starterbatterie 130. Es kann auch eine bisherige Lebensdauer der Starterbatterie 130 berücksichtigt werden, die mittels einer mit der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 verbundenen Zeitbasis 155 bestimmt sein kann.

Es kann ein Lichtsensor 160 mit der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 verbunden sein. Auf der Basis einer mittels des Lichtsensors 160 abgetasteten Umgebungshelligkeit und gegebenenfalls einer kalendarischen und/oder Uhrzeit- Information der Zeitbasis 155 können eine aktive und eine weniger aktive Phase eines Benutzers des Verbrauchers 190 bestimmt werden, wobei die aktive Phase beispielsweise im Bereich üblicher Wochentags-Arbeitszeiten vorliegen kann. Die weniger aktive Phase kann beispielsweise zu Wochenend-, Feiertags- und/oder nächtlichen Ruhezeiten vorliegen. Die bestimmte Phase kann in die Bestimmung der ersten Kenngröße einfließen, wobei das Energieangebot während einer akti- ven Phase höher als in einer weniger aktiven Phase bestimmt wird.

In einer Ausführungsform ist ein erster Prioritäts-Taster 162 mit der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 verbunden. Die erste Verarbeitungseinrichtung 135 ist dazu eingerichtet, die bestimmte erste Kenngröße um einen vorbestimmten Be- trag zu verändern, so dass die veränderte erste Kenngröße auf ein höheres

Energieangebot hinweist. Dadurch kann eine manuelle Beeinflussung der Energieentnahme durch Verbraucher ermöglicht werden. Die Veränderung der ersten Kenngröße kann auf eine vorbestimmte Zeitspanne befristet sein, nach der die Veränderung wieder zurückgenommen wird. In einer Ausführungsform kann durch mehrmaliges Betätigen des ersten Prioritäts-Tasters 162 die Zeitspanne der Veränderung der ersten Kenngröße verlängert und/oder der Betrag der Veränderung vergrößert werden. Eine nicht dargestellte Ausgabeeinrichtung, etwa eine Kontroll-LED, kann mit der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 verbunden sein, um auf die Veränderung der ersten Kenngröße in Folge der Betätigung des ersten Prioritäts-Tasters 162 hinzuweisen.

Die erste Verarbeitungseinrichtung 135 ist mit einer Übermittlungseinrichtung 165 verbunden, über die sie die bestimmte erste Kenngröße aussendet. Die Übermittlungseinrichtung 165 kann analoge oder digital codierte Informationen übertragen und beispielsweise einen kabelgebundenen Bus oder eine drahtlose Übertragungsstrecke umfassen. Mit der Übermittlungseinrichtung 165 und dem Bordnetz 1 15 verbunden sind eine Reihe Verbrauchereinheiten 170, 175 von denen in Figur 1 lediglich zwei dargestellt sind. Die Verbrauchereinheiten 170, 175 sind im Wesentlichen gleich aufgebaut, so dass hier nur die erste Verbrauchereinheit 170 beschrieben wird.

Die erste Verbrauchereinheit 170 umfasst eine zweite Verarbeitungseinrichtung 180 und eine Verarbeitungseinrichtung 185. Die Verarbeitungseinrichtung 185 ist mit einem Verbraucher 190 verbunden. Die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 ist ferner optional mit einem dritten Temperatursensor 195 und/oder mit einem zweiten PrioritätsTaster 198 verbunden.

Die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 empfängt mittels der Übermittlungseinrichtung 165 die erste Kenngröße. Parallel dazu ermittelt die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 eine Dringlichkeit, mit der der Verbraucher 190 Energie aus dem Bordnetz 115 entnimmt. Die Bestimmung der zweiten Kenngröße kann beispielsweise auf der Basis der mittels des dritten Temperatursensors 195 abgetasteten Temperatur erfolgen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Verbraucher 190, wie in Figur 1 dargestellt ist, ein Ladegerät für einen elektrischen Energiespeicher umfasst, der am Bordnetz 115 aufgeladen werden soll.

Die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 kann die zweite Kenngröße auf der Basis weiterer Parameter bestimmen, insbesondere im Fall des elektrischen Energiespeichers 190 auf der Basis einer Batteriespannung des elektrischen Energiespeichers 190 und/oder eines Ladezustands des elektrischen Energiespeichers 190, der beispielsweise auf der Basis eines aus dem elektrischen Energiespeicher 190 entnommenen elektrischen Stroms bzw. eines dem elektrischen Energiespeicher 190 zugeführten elektrischen Stroms durch die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 bestimmt sein kann. Die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 kann auch dazu eingerichtet sein, die oben beschriebenen Phasen zu bestimmen oder mittels der Übermittlungseinrichtung 165 von der ersten Verarbeitungseinrichtung 135 zu empfangen. Dazu können die Zeitbasis 155 und/oder der Lichtsensor 160 mit der zweiten Verarbeitungseinrichtung 180 verbunden sein. Die auf die Dringlichkeit einer Energieaufnahme hinweisende zweite Kenngröße kann durch die bestimmte Phase beeinflusst sein, indem die Dringlichkeit in der aktiven Phase erhöht ist. Die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 vergleicht die empfangene erste Kenngröße mit der bestimmten zweiten Kenngröße und veranlasst in Abhängigkeit eines Vergleichsergebnisses die Verarbeitungseinrichtung 185 dazu, das Bordnetz 1 15 mit dem elektrischen Verbraucher 190 zu belasten oder nicht bzw. in wel- ehern Maß. In einer Ausführungsform fallen die Verarbeitungseinrichtungen 135 und 180 zusammen bzw. sind von einer einzigen, integrierten Verarbeitungseinrichtung umfasst. Die Übermittlungseinrichtung 165 kann in diesem Fall entfallen.

Ist ein zweiter Prioritäts-Taster 198 vorgesehen, so ist die zweite Verarbeitungs- einrichtung 180 dazu eingerichtet, bei Betätigung des zweiten Prioritäts-Tasters

198 die bestimmte zweite Kenngröße um einen vorbestimmten Betrag zu verändern, so dass die veränderte zweite Kenngröße auf eine höhere Dringlichkeit der Energieentnahme hinweist. Diese Änderung kann, wie oben mit Bezug auf den ersten Prioritäts-Taster 162 beschrieben ist, zeitlich begrenzt sein; außerdem kann eine verlängerte bzw. verstärkte Veränderung der zweiten Kenngröße bei mehrmaliger Betätigungng des zweiten Prioritäts-Tasters 198 erfolgen. Die Veränderung kann auch durch eine nicht dargestellte Ausgabeeinrichtung angezeigt werden. In einer Ausführungsform wird die Veränderung wieder zurückgenommen, sobald eine Stromaufnahme des Verbrauchers 190 unter einen vorbestimmten Schwellenwert abgesunken ist. Umfasst der Verbraucher 190 beispielsweise einen elektrisch aufladbaren Energiespeicher, so kann durch Betätigen des zweiten Prioritäts-Tasters 198 ein Ladevorgang des Energiespeichers 190 auch dann aus- gelöst werden, wenn die bestimmte zweite Kenngröße am Lichte der empfangenen ersten Kenngröße eine Energieentnahme aus dem elektrischen Bordnetz 1 15 eigentlich nicht gestattet. Nach Abschluss des eigentlichen Ladevorgangs kann der vom Energiespeicher 190 aufgenommene Strom unter den vorbestimmten Schwellenwert absinken, so dass die Veränderung der zweiten Kenngröße durch die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 zurückgenommen wird. Dadurch kann eine weitere Energieentnahme durch den Energiespeicher 190, beispielsweise durch eine Erhaltungsladung, verhindert werden.

Figur 2 zeigt Wertetabellen zur Bestimmung von Kenngrößen im Energiesteuer- System 100 aus Figur 1. Figuren 2A bis 2C zeigen drei Tabellen zur Erläuterung einer exemplarischen Bestimmung der ersten Kengröße mittels der ersten Verar- beitungseinrichtung 135, und Figur 2D zeigt eine weitere Tabelle zur Bestimmung der zweiten Kenngröße mittels der zweiten Verarbeitungseinrichtung 180.

Für eine beispielhafte Bestimmung der ersten Kenngröße wird zunächst ein La- dezustand 205 der Starterbatterie 130 bestimmt und auf der Basis des bestimmten Ladezustands mittels der Tabelle von Figur 2A eine erste Kennzahl 210 bestimmt. Liegt der bestimmte Ladezustand 205 beispielsweise im Bereich zwischen 60 und 80 %, so wird die erste Kennzahl 210 auf den Wert 4 bestimmt. Eine mittels des ersten Temperatursensors 140 abgetastete Temperatur 215 der

Starterbatterie 130 wird mittels der Tabelle von Figur 2B in einen ersten Korrekturwert 220 umgewandelt. Liegt die Temperatur beispielsweise im Bereich zwischen 20 und 30 °C, so hat der erste Korrekturwert 220 einen Wert von -2. Ein Laststromverhältnis 225 kennzeichnet einen Anteil eines aus der Starterbatterie 130 entnommenen Stroms von einem maximal zulässigen Strom. Beträgt das

Laststromverhältnis 225 beispielsweise 70 %, so wird mittels der Tabelle von Figur 2C ein zugeordneter zweiter Korrekturwert 230 mit einem Wert von 1 bestimmt.

Es können noch andere bzw. weitere Korrekturwerte bestimmt werden, bevor auf der Basis der ersten Kennzahl und der bestimmten Korrekturwerte durch Addition die erste Kenngröße bestimmt wird. In obigem Beispiel wird die erste Kenngröße zu 4 - 2 + 1 = 3 bestimmt. In ähnlicher Weise wird die zweite Kenngröße durch die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 bestimmt. Zunächst wird ein Ladezustand 235 des Energiespeichers 190 bestimmt und dieser dann mittels der Tabelle von Figur 2D in eine zweite Kennzahl 240 umgesetzt. Beträgt der Ladezustand des elektrischen Energiespeichers 190 beispielsweise 50 %, so beträgt die zweite Kennzahl 4. Dieser zweiten Kennzahl 240 können Korrekturwerte ähnlich den Korrekturwerten 220 und 230 bezüglich der ersten Kenngröße zugeordnet werden. Danach wird die zweite Kennzahl mit den Korrekturwerten addiert, um die zweite Kenngröße zu bilden. Im vorliegenden Fall beträgt die zweite Kenngröße 4. Im beschriebenen Beispiel ist die zweite Kenngröße größer als die erste Kenngröße, so dass der Energiespeicher 190 in Figur 1 am Bordnetz 1 15 geladen wird. In einer Ausführungsform kann ein Unterschied zwischen den beiden Kenngrößen, im vorliegenden Beispiel 4 - 3 = 1 , mittels einer weiteren Tabelle oder algorithmisch in einen Ladestrom des Energiespeichers 190 umgesetzt werden, der dann durch die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 bewirkt wird.

Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Energiesteuerung. Ein erster Teil des Verfahrens 300, umfassend die Schritte 305 bis 315, kann durch die erste Verarbeitungseinrichtung 135 in Figur 1 , und ein zweiter Teil des Verfahrens 300, der die Schritte 320 bis 350 umfasst, durch die zweite Verarbei- tungseinrichtung 180 in Figur 1 ausgeführt werden.

In einem ersten Schritt 305 werden Parameter erfasst, auf deren Basis in einem nachfolgenden Schritt 310 eine erste Kenngröße bestimmt wird, die auf ein Energieangebot im Bordnetz 115 von Figur 1 hinweist. Dabei kann so vorgegan- gen werden, wie oben mit Bezug auf Figuren 1 oder 2 beschrieben ist. Gegebenenfalls wird eine Betätigung des ersten Prioritäts-Tasters 162 erfasst und die bestimmte erste Kenngröße daraufhin um einen vorbestimmten Betrag verändert, um auf ein erhöhtes Energieangebot hinzuweisen. Nach der Bestimmung und eventuell der Veränderung der ersten Kenngröße wird in einem Schritt 315 die erste Kenngröße auf der Übermittlungseinrichtung 165 ausgesandt, bevor mit einem weiteren Durchlauf der Schritte 305 bis 315 begonnen wird.

Die im Schritt 315 ausgesandte erste Kenngröße wird in einem Schritt 320 empfangen. Anschließend werden in Schritten 325 und 330, in Analogie zu den Schritten 305 und 310, Parameter im Bereich der ersten Verbrauchereinheit 170 erfasst und auf deren Basis eine zweite Kenngröße bestimmt, die auf eine Dringlichkeit einer Energieaufnahme des Verbrauchers 190 hinweist. Gegebenenfalls wird im Schritt 330 auch eine Betätigung des zweiten Prioritäts-Tasters 198 erfasst und die bestimmte zweite Kenngröße daraufhin um einen vorbestimmten Betrag verändert, um auf eine erhöhte Dringlichkeit der Energieentnahme hinzuweisen. Im vorliegenden Beispiel sind die Kenngrößen gegenläufig, d. h, dass eine kleine erste Kenngröße auf ein großes Energieangebot und eine kleine zweite Kenngröße auf eine geringe Dringlichkeit hinweist.

Die erste und die zweite Kenngröße werden in einem Schritt 335 miteinander verglichen. In einem Schritt 340 wird dann bestimmt, ob die erste Kenngröße die zweite Kenngröße übersteigt. Ist das der Fall, so wird der Verbraucher 190 in einem Schritt 345 ausgeschaltet. Im entgegen gesetzten Fall wird der Verbraucher 190 in einem Schritt 350 eingeschaltet. Anschließend werden die Schritte 320 ff. neu durchlaufen.

In einer ersten Variante des beschriebenen Verfahrens 300 wird im Schritt 340 bestimmt, um wie viel die erste Kenngröße die zweite Kenngröße übersteigt. Im Schritt 345 wird dann der Verbraucher 190 nicht bloß eingeschaltet, sondern eine Stromentnahme des Verbrauchers 190 aus dem Bordnetz 115 richtet sich nach dem im Schritt 340 bestimmten Unterschied zwischen den beiden Kenngrößen.

Ist die erste Kenngröße nicht größer als die zweite Kenngröße, so wird auch in dieser Variante zum Schritt 350 verzweigt, in dem der Verbraucher 190 abgeschaltet wird.

In einer zweiten Variante erfolgt die Verarbeitung mittels nur einer einzigen integrierten Verarbeitungseinrichtung, welche die erste Verarbeitungseinrichtung 135 und die zweite Verarbeitungseinrichtung 180 aus Figur 1 in sich aufnimmt. In diesem Fall können die Schritte 315 und 320 entsprechend angepasst werden bzw. entfallen.