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Title:
ENTERAL FEEDING TUBE, AND TUBE SYSTEM FOR ENTERAL FEEDING AND GASTRIC DECOMPRESSION OR DRAINAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/110337
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an enteral feeding tube comprising a jejunal tube (2) which is arranged in jejunum and comprises a proximal end, a distal end (3, 4), and a lumen (5) between said two ends. Said tube (2) comprises an at least double-layer structure with an outer first layer (2a) and a second layer (2b) adjacent to the outer layer, the first layer (2a) consisting of a material which is harder than the material of the second layer (2b). Preferably, the tube has a triple-layer structure with an outer layer (2a), an inner layer (2b), and an internal layer (2c), the internal layer (2b) being softer than the outer and inner layers (2a, 2c). The multiple-layer structure of the tube consisting of materials of different hardnesses improves the flexibility, advancing behaviour and buckling resistance of the feeding tube. The invention also relates to a tube system consisting of the feeding tube and a gastric tube.

Inventors:
ITRICH MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/003754
Publication Date:
November 24, 2005
Filing Date:
April 09, 2005
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS KABI DE GMBH (DE)
ITRICH MARTIN (DE)
International Classes:
A61J15/00; (IPC1-7): A61J15/00
Foreign References:
US20030018320A12003-01-23
US5085646A1992-02-04
EP1266646A22002-12-18
Other References:
ANONYM: "Material Hardness", INTERNET ARTIKEL, XP002338098, Retrieved from the Internet [retrieved on 20050725]
Attorney, Agent or Firm:
Oppermann, Frank (Wiesbaden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Sonde zur enteralen Ernährung mit einem jejunalen Sondenschlauch (2) zur Platzierung im Jejunum, der ein proximales Ende (3) und ein distales Ende (4) und ein Lumen (5) zwischen dem proximalen und distalen Ende aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenschlauch (2) einen mindestens zweischichtigen Aufbau mit einer äußeren ersten Schicht (2a) und einer an die äußere Schicht angrenzenden zweiten Schicht (2b) aufweist, wobei die erste Schicht (2a) aus einem Material besteht, dass eine größere Härte als das Material der zweiten Schicht (2b) hat.
2. Sonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenschlauch (2) einen dreischichtigen Aufbau mit einer äußeren ersten Schicht (2a), einer an die äußere Schicht angrenzenden innenliegenden zweiten Schicht (2b) und einer an die innenliegende Schicht angrenzenden inneren dritten Schicht (2c) aufweist, wobei die dritte Schicht aus einem Material besteht, das eine größere Härte als das Material der zweiten Schicht hat.
3. Sonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialien der ersten Schicht (2a) und der dritten Schicht (2c) des Sondenschlauch (2) die gleiche Härte haben.
4. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der ersten Schicht (2a) des Sondenschlauchs (2) eine Shore Härte gemäß ASTM D 2240 hat, die größer als 40 und kleiner als 70 D, vorzugsweise größer als 50 und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist.
5. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der zweiten Schicht (2b) des Sondenschlauchs (2) eine Shore Härte gemäß ASTM D 2240 hat, die größer als 70 und kleiner als 100 D, vorzugsweise größer als 80 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist.
6. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Oberfläche der ersten Schicht (2a) des Sondenschlauchs (2) mikrorau ausgebildet ist.
7. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das proximale Ende (3) des Sondenschlauchs (2) mit einem Anschlussstück (6) zum Anschluss der Schlauchleitung eines Überleitsystems zum Zuführen einer Nährlösung verbunden ist.
8. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des distalen Endes (4) des Sondenschlauchs (2) Austrittsöffnungen (11) ausgebildet sind.
9. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das distale Ende (4) des Sondenschlauchs (2) abgerundet ist.
10. Sondensystem mit einer Sonde zur enteralen Ernährung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und einer Magensonde (20) zur gastralen Dekompression oder Drainage.
11. Sondensystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Magensonde (20) einen gastralen Sondenschlauch (21) aufweist, der ein proximales Ende (22) und ein distales Ende (23) und ein Lumen (24) zwischen dem proximalen und distalen Ende aufweist, wobei der jejunale Sondenschlauch (2) der Ernährungssonde (1) eine größere Länge als der gastrale Sondenschlauch (22) der Magensonde (20) und der jejunale Sondenschlauch einen kleineren Außendurchmesser als Innendurchmesser des gastralen Sondenschlauchs aufweist, so dass der jenunale Sondenschlauch in den gastralen Sondenschlauch einführbar ist.
12. Sondensystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der gastrale Sondenschlauch (21) der Magensonde (20) einen mindestens zweischichtigen Aufbau mit einer äußeren Schicht (21a) und einer inneren Schicht (21b) aufweist, wobei die innere Schicht aus einem Material besteht, das eine größere Härte als das Material der äußeren Schicht hat.
13. Sondensystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der äußeren Schicht (21a) des gastralen Sondenschlauchs (22) eine ShoreHärte gemäß ASTM D 2240 hat, die größer als 70 und kleiner als 100 D, vorzugsweise größer als 80 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist.
14. Sondensystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der inneren Schicht (21b) des gastralen Sondenschlauchs (21) eine ShoreHärte gemäß ASTM D 2240 aufweist die größer als 40 und kleiner als 70 D, vorzugsweise größer als 50 und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist.
15. Sondensystem nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Oberfläche der inneren Schicht (21b) des gastralen Sondenschlauchs (21) mikrorau ausgebildet ist.
16. Sondensystem nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des distalen Endes (23) des gastralen Sondenschlauchs (21) Öffnungen (26) ausgebildet sind.
17. Sondensystem nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das distale Ende (24) des gastralen Sondenschlauchs (21) mit einer endständig offenen Olive (25) abgeschlossen ist.
18. Sondensystem nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das proximale Ende (22) des gastralen Sondenschlauchs (21) mit einem Anschlussstück (28) mit einem ersten Zugang (29) zur Aufnahme des jejunalen Sondenschlauchs (2) und einem zweiten Zugang (30) zum Anschluss einer Saugleitung verbunden ist.
19. Sondensystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zugang (29) des Anschlussstücks (28) des gastralen Sondenschlauchs (20) und das Anschlussstück (6) des jejunalen Sondenschlauchs (2) derart ausgebildet sind, dass das Anschlussstück des jejunalen Sondenschlauchs passend auf das Anschlussstück des gastralen Sondenschlauchs aufsetzbar ist.
20. Sondensystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstücke (6, 28) des jejunalen und gastralen Sondenschlauchs (2, 20) derart ausgebildet sind, das die Anschlussstücke einschnappend miteinander verbindbar sind.
Description:
Sonde zur enteralen Ernährung und Sondensystem zur enteralen Ernährung und gastraleπ Dekompression oder Drainage

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonde zur enteralen Ernährung eines Patienten mit einem jejunalen Sondenschlauch zur Platzierung in Jejunum, der ein proximales und ein distales Ende und ein Lumen zwischen dem proximalen und distalen Ende aufweist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Sondensystem mit einer enteralen Ernährungssonde und einer Magensonde zur gastralen Dekompression oder Drainage.

Es ist bekannt, dem Patienten eine Nährlösung über einen Sondenschlauch zuzuführen, der im Gastrointestinaltrakt platziert ist. Mit der Nährlösung kann der Patient vollbilanziert ernährt werden.

Zur Dekompression des Magens kann es erforderlich sein, neben der Ernährungssonde eine Magensonde zu legen. Für den Fall, dass die Magensonde in Verbindung mit einer Ernährungssonde gelegt wird, ist es bekannt, die Magensonde koaxial über die Ernährungssonde zu platzieren. Hierzu sollte die Magensonde einen möglichst großen Innendurchmesser und/oder die Ernährungssonde einen möglichst kleinen Außendurchmesser haben. Denn der Ringraum zwischen Magensonde und Ernährungssonde sollte möglichst groß sein, um den Magen entleeren zu können.

Ein Sondensystem mit einer Ernährungssonde und einer Magensonde, ist aus der DE 101 52 788 Al bekannt. Zunächst wird die Ernährungssonde unter Zuhilfenahme eines Endoskopes gelegt. Hierzu wird die Ernährungssonde in den Arbeitskanal des Endoskops eingeführt, bis das distale Ende des jejunalen Sondenschlauchs im Jejunum platziert ist. Nach dem Entfernen des Endoskops wird die Magensonde auf die Ernährungssonde aufgeschoben, bis das distale Ende der Magensonde im Gastrointestinaltrakt platziert ist. Um den sicheren Vorschub und die sichere Lage der Ernährungssonde zu gewährleisten, ist es bekannt, einen Führungsdraht für die Ernährungssonde vorzusehen. Dieser Führungsdraht soll der Ernährungssonde die erforderliche Steifigkeit verleihen. Als Führungsdraht ist ein sogenannter „Zebra-Draht" aus einer NiTi-Legierung mit PTFE-Hülle bekannt. Die endoskopische Verlegung der Ernährungssonde in Verbindung mit einer Magensonde unter Verwendung eines Führungsdrahtes ist aber insofern problematisch, als das gegenseitige Verschieben der Instrumente und Schläuche nicht zu einer Positionsveränderung (Dislokation) der Ernährungssonde im Gastrointestinaltrakt führen darf.

Weitere Sonden sind aus der EP 1 266 646 A2 und der EP 0 354 695 A2 bekannt. Die EP 1 266 646 A2 beschreibt ein Sondensystem mit einer Ernährungs- und Magensonde. Die Magensonde weist einen zweischichtigen Aufbau mit einer Außenschicht aus einem weichen flexiblen Kunststoff und einer Innenschicht aus einem in Bezug auf den Kunststoff der Außenschicht härteren Kunststoff auf. Die für sich allein instabile Außenschicht der Magensonde soll durch die Innenschicht aus härterem Kunststoff stabilisiert werden. Weiterhin schlägt die EP 1 266 646 A2 vor, die Oberfläche der Ernährungssonde zur Verbesserung der Gleitfähigkeit mikrorau auszubilden.

Ein Katheter mit einer härteren Innenschicht und einer weicheren Außenschicht ist aus der EP 0 354 695 A2 bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ernährungssonde bereitzustellen, die ohne Verwendung eines Führungsdrahtes insbesondere in Verbindung mit einer Magensonde gelegt werden kann. Darüber hinaus ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Sondensystem mit einer Ernährungs- und Magensonde zu schaffen, die ohne Verwendung eines Führungsdrahtes zu verlegen sind.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und des Patentanspruchs 10. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die erfindungsgemäße Sonde zur enteralen Ernährung weist einen Sondenschlauch mit einem mindestens zweischichtigen Aufbau auf. Die äußere erste Schicht und die an die äußere Schicht angrenzende zweite Schicht unterschieden sich in der Härte des Materials. Das Material der ersten Schicht weist eine größere Härte als das Material der zweiten Schicht auf. Es hat sich gezeigt, dass die härtere Außenschicht eine ausreichende Stabilität gewährleistet, um die Sonde ohne weitere Hilfsmittel platzieren zu können. Gleichzeitig verringert die äußere härtere Schicht die Gleitreibung, so dass sich die Magensonde leichter über die Ernährungssonde aufschieben lässt. Auf der anderen Seite stellt die an die äußere Schicht angrenzende innere Schicht die notwendige Flexibilität sicher. Mit der Kombination der beiden Schichten unterschiedlicher Härte wird einerseits eine verbesserte Flexibilität und andererseits ein verbessertes Vorschubverhalten bei verbesserter Knickfestigkeit erreicht.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sondenschlauch einen dreischichtigen Aufbau mit einer äußeren ersten Schicht, einer an die äußere Schicht angrenzenden innenliegeπden zweiten Schicht und einer an die innenliegende Schicht angrenzenden inneren dritten Schicht auf. Die innere Schicht besteht aus einem Material, das eine größere Härte als das Material der innenliegendeπ Schicht aufweist. Vorzugsweise haben die Materialien der inneren und äußeren Schicht die gleiche Härte. Es hat sich gezeigt, dass sich diese Ausführungsform durch weiter verbesserte Gleit- und Vorschubeigenschaften auszeichnet.

Das Material der äußeren Schicht weist vorzugsweise eine Shore-Härte gemäß ASTM D 2240 auf, die größer als 40 und kleiner als 70 D, vorzugsweise größer als 50 und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist, während das Material der innenliegenden Schicht vorzugsweise eine Shore-Härte aufweist, die größer als 70 und kleiner als 100 D, vorzugsweise größer als 80 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Oberfläche der äußeren Schicht mikrorau ausgebildet. Mit der mattierten oder leicht rauen Oberfläche kann die Reibung weiter verringert werden.

Aufgrund der verbesserten Stabilität kann die Stärke des jejunalen Sondenschlauchs verringert werden. Daraus ergibt sich ein kleinerer Außendurchmesser, so dass der Sondenschlauch in den Arbeitskanal der standardmäßigen Endoskope passt.

Das erfindungsgemäße Sondensystem sieht neben der Ernährungssonde eine Magensonde zur gastralen Dekompression oder Drainage vor. Die Magensonde weist einen gastralen Sondenschlauch auf, der eine geringere Länge und einen größeren Durchmesser als der jejunale Schlauch der Ernährungssonde hat. Dadurch ist es möglich den gastralen Sondenschlauch im Gastrointestinaltrakt und den jejunalen Sondenschlauch im Jejunum zu platzieren und den jejunalen Sondenschlauch in den gastralen Sondenschlauch einzuführen. Vorzugsweise sollte der jejunale Sondenschlauch mehr als die doppelte Länge des gastralen Sondenschlauchs haben.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sondensystems weist auch der gastrale Sondenschlauch einen mindestens zweischichtigen Aufbau auf. Die innere Schicht des gastralen Sondenschlauchs besteht vorzugsweise aus einem Material, das eine größere Härte als das Material der äußeren Schicht hat. Da die Außenschicht weicher als die Innenschicht ist, zeichnet sich der Sondenschlauch einerseits durch ausreichende Stabilität und andererseits durch ausreichende Geschmeidigkeit aus, um Verletzungen der Schleimhaut beim Einführen der Magensonde zu vermeiden. Die Gleitfähigkeit der Magensonde wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wieder durch einen mikroraue Oberfläche verbessert. Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sondensystems mit einer Ernährungssonde und einer Magensonde unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Figur I die erfindungsgemäße Sonde zur enteralen Ernährung in teilweiser geschnittener Darstellung,

Figur 2 einen Schnitt durch die Ernährungssonde von Figur 1 entlang der Linie A-A,

Figur 3 die erfindungsgemäße Magensonde in teilweiser geschnittener Darstellung,

Figur 4 einen Schnitt durch die Magensonde von Figur 3 entlang der Linie B-B und

Figur 5 das erfindungsgemäße Sondensystem mit der Ernährungssonde und Magensonde in teilweiser geschnittener Darstellung,

Das erfindungsgemäße Sondensystem umfasst eine Ernährungssonde und eine Magensonde. Die Figuren 1 und 2 zeigen die Ernährungssonde, während die Figuren 3 und 4 die Magensonde zeigen.

Die Ernährungssonde 1 weist einen Sondenschlauch 2 in einer Länge von beispielsweise 2700 mm auf, der ein offenes proximales Ende 3 und ein offenes distales Ende 4 hat. Zwischen dem proximalen und distalen Ende 3, 4 verläuft das Lumen 5 des Sondenschlauchs. Der Sondenschlauch hat einen Außendurchmesser von beispielsweise 2,6 mm und einen Innendurchmesser (Lumen) von beispielsweise 1,8 mm. Mit dem proximalen Ende 3 des Sondenschlauchs 1 ist ein Anschlussstück 6 zum Anschluss eines nicht dargestellten Überleitsystems zum Zuführen einer Nährlösung verbunden. Die Schlauchleitungen der bekannten Überleitsysteme verfügen über ein komplementäres Anschlussstück, das an das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde angeschlossen wird.

Das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 weist einen Basiskörper 7 mit einem Luer-Lock-Konnektor 8 auf. Positive und negative Luer-Lock-Konnektoren gehören zum Stand der Technik. Zum Verschluß des Luer-Lock-Konnektors 8 weist das Anschlussstück 6 eine Verschlusskappe 9 auf, die den Konnektor 8 dicht verschließt. Die Verschlusskappe 9 ist mit dem Basiskörper 7 des Anschlussstücks 6 über einen flexiblen Steg 10 verbunden.

Das Anschlussstück 6 wird auf dem Sondenschlauch 2 der Ernährungssonde klemmend gehalten, so dass das Anschlussstück abgenommen werden kann. Hierzu weist der Basiskörper 7 des Anschlussstücks ein Klemmstück 7a auf, dass auf das proximale Ende des Sondenschlauchs aufgesetzt ist.

Im Bereich des distalen Endes 4 weist der Sondenschlauch 2 vier seitliche Austrittsöffnungen 11 zum Austritt der Nährlösung auf. Zur Vermeidung von Verletzungen ist das distale Ende 4 der Schlauchleitung abgerundet.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Ernährungssonde 1. Der Sondenschlauch 2 hat einen dreischichtigen Aufbau. Er besteht aus einer äußeren Schicht 2a aus einem härteren Material, einer innenliegendeπ Schicht 2b aus einem weicheren Material und einer inneren Schicht 2c aus einem härteren Material. Die Oberfläche der äußeren Schicht 2a ist mikrorau ausgebildet.

Das Material der äußeren Schicht 2a hat eine Shore-Härte gemäß ASTM D 2240, die vorzugsweise größer als 50 und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist. Die innere Schicht 2c besteht aus einem Material mit der gleichen Shore-Härte wie die äußere Schicht 2a. Die innenliegende Schicht 2b besteht aus einem Material mit einer Shore-Härte gemäß ASTM D 2240 die größer als 80 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist. Die innere und äußere Schicht 2a, 2c haben beispielsweise eine Schichtdicke von 0,1 mm.

Zur Kontrolle der Positionierung der Ernährungssonde ist mindestens eine der drei Schichten röntgenkontrastfähig. Der Sondenschlauch 2 kann beispielsweise aus elastischen Polymeren, beispielsweise thermoplastischen Elastomeren, Polyurethan, modifizierte Polyamide oder Polyolefine, Styrolpolymere, Fluorpolymere oder PVC mit Weichmacher bestehen. Entscheidend ist, dass einerseits die erforderliche Shore-Härte und andererseits die Biokompatibilität der Materialien gegeben ist.

Der dreischichtige Aufbau der erfindungsgemäßen Ernährungssonde führt zu einem verbesserten Vorschubverhalten und größerer Knickfestigkeit bei verbesserter Flexibilität. Da die Ernährungssonde von einem Führungsdraht keinen Gebrauch macht, sind weniger Arbeitsschritte beim Legen der Ernährungssonde in Verbindung mit der Magensonde erforderlich. Auch sind die Herstellungskosten ohne den teuren Führungsdraht geringer. Darüber hinaus wird das Risiko einer Dislokation der Ernährungssonde weiter verringert. Mit dem dreischichtigen Aufbau kann der Außendurchmesser des jejunalen Sondenschlauchs so gewählt werden, dass er durch den Arbeitskanal eines Standardendoskops passt und trotzdem einen ausreichenden Innendurchmesser zur Applikation von Nährlösung in den Dünndarm erlaubt. Vorzugsweise sollte der Außendurchmesser kleiner als 2,8 mm sein.

Im Folgenden wird die Magensonde des erfindungsgemäßen Sondensystems beschrieben. Die Magensonde 20 weist einen gastralen Sondenschlauch 21 in einer Länge von 1200 mm mit einem offenen proximalen Ende 22 und einem offenen distalen Ende 23 auf. Zwischen dem proximalen und distalen Ende 22, 23 erstreckt sich das Lumen 24 des Sondenschlauchs 21. Das distale Ende 23 des Sondenschlauchs ist mit einer endständig offenen Olive 25 abgeschlossen, die röntgenkontrastfähig ist. Seitliche Öffnungen 26 sind im Bereich des distalen Ende 23 des Sondenschlauchs 21 umfangsmäßig verteilt angeordnet.

Der Innendurchmesser des Sondenschlauchs 21 der Magensonde 20 ist größer als der Außendurchmesser des Sondenschlauchs 2 der Ernährungssonde 1, so dass der Sondenschlauch der Magensonde 20 unter Ausbildung eines Ringspaltes mit einem ausreichenden Querschnitt auf den Sondenschlauch der Ernährungssonde 1 aufgeschoben werden kann. In dem vorliegenden Ausfuhrungsbeispiel ist der Außendurchmesser des gastralen Sondenschlauchs 21 5,2 mm und der Innendurchmesser 3,9 mm.

Mit dem proximalen Ende 22 des gastralen Sondenschlauchs 21 ist ein Anschlussstück 28 verbunden. Das Anschlussstück 28 weist einen ersten Zugang 29 zur Aufnahme des jejunalen Sondenschlauchs 2 und einen zweiten Zugang 30 zum Anschluss einer nicht dargestellten Saugleitung auf. Das Anschlussstück 28 der Magensonde 20 ist vorzugsweise ein Y-Adapter mit einem geraden Anschlussstück 28a und einem von dem geraden Anschlussstück abzweigenden Anschlussstück 28b. Mit dem geraden Anschlussstück 28a ist ein erster Konnektor 31 zum Anschluss des Anschlussstücks 6 der Ernährungssonde 1 und mit dem abzweigenden Anschlussstück 28b ein zweiter Konnektor 32 zum Anschluss der Saugleitung verbunden. Der Konnektor 32 zum Anschluss der Schlauchleitung ist beispielsweise ein Luer-Lock-Konnektor. Der Luer-Lock- Konnektor 32 kann mit einer passenden Verschlusskappe 33 dicht verschlossen werden, der über einen flexiblen Steg 34 mit dem abzweigenden Anschlussteil 28b verbunden ist.

Das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 und das Anschlussstück 28 der Magensonde 20 können passend aufeinander gesetzt werden, wenn die Magensonde auf die Ernährungssonde aufgeschoben ist. Hierzu weist das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 einen zylindrischen Unterteil 12 auf, der passend auf den Konnektor 31 des Anschlussstücks 28 der Magensonde 20 aufgesetzt werden kann. Der Unterteil 12 und der Konnektor 31 sind derart ausgebildet, dass das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 und der Konnektor 31 des Anschlussstücks 28 der Magensonde 20 eine Schnappverbindung bilden. Hierzu können beispielsweise an der Außenseite des Konnektors 31 bzw. der Innenseite des Unterteils 12 Nuten bzw. Rillen vorgesehen sein, die passend ineinander greifen, so dass eine sichere, aber einfach lösbare Verbindung geschaffen wird.

Der Sondenschlauch 21 der Magensonde 20 weist einen zweischichtigen Aufbau auf. Figur 4 zeigt einen Schnitt durch den Sondenschlauch 20. Der gastrale Sondenschlauch 21 kann aus dem gleichen Material wie der jejunale Sondenschlauch 2 bestehen. Die äußere Schicht 21a des gastralen Sondenschlauchs 21 besteht aus einem Material mit einer Shore-Härte gemäß ASTM D 2240, die vorzugsweise größer als 70 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist. Die innere Schicht besteht aus einem Material mit einer Shore-Härte vorzugsweise 50 bis 70 D, insbesondere 55 D. Die äußere Schicht 21a hat eine größere Stärke als die innere Schicht 21b, wobei die innere Schicht beispielsweise 0,1 bis 0,2 mm stark ist. Da die äußere Schicht 21a weicher als die innere Schicht 21b ist, wirkt die Magensonde wenig traumatisch für die Speiseröhre bei ausreichender Stabilität. Die innere Oberfläche der inneren Schicht 21b kann wiederum mikrorau ausgebildet sein.

Figur 5 zeigt die Ernährungssonde 1 in Verbindung mit der Magensonde 20. Zunächst wird die Ernährungssonde 1 mit Hilfe eines Endoskops gelegt. Dabei ist das Anschlussstück 6 nicht auf den Sondenschlauch 2 aufgesetzt. Dann wird das Endoskop herausgezogen, was mit aufgesetztem Anschlussstück nicht möglich wäre. Danach wird der Sondenschlauch 21 der Magensonde 20 über den Sondenschlauch 2 der Ernährungssonde 1 geschoben. Anschließend wird der Sondenschlauch 2 der Ernährungssonde 1 am proximalen Ende auf die richtige Länge gekürzt, und das Anschlussstück 6 wird auf das proximale Ende des Sondenschlauchs 2 bzw. den ersten Konnektor 31 der Magensonde 20 aufgesetzt. Daraufhin können das nicht dargestellte Überleitsystem zum Zuführen der Nährlösung und die nicht dargestellte Saugleitung zur Dekompression des Magens konnektiert werden.