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Title:
FAT-RESISTANT TEXTILE GUT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/098299
Kind Code:
A1
Abstract:
A textile gut is disclosed, comprising at least one longitudinal seam, made from a textile material and a fat-resistant film, preferably a plastic film. Said film has a sheet connection to the inside of the textile material, such as to form a projection over the longitudinal seam and the edge of the textile material. The film has a fat-resistant seal in the region of the projection. The textile gut is above all used as an artificial sausage skin, in particular, for raw sausages with a high fat content.

Inventors:
WOLF PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/004645
Publication Date:
November 18, 2004
Filing Date:
May 03, 2004
Export Citation:
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Assignee:
KALLE GMBH & CO KG (DE)
WOLF PETER (DE)
International Classes:
A22C13/00; (IPC1-7): A22C13/00
Foreign References:
DE19942835A12001-03-29
DE4141924A11993-06-24
EP0710443A11996-05-08
EP0166226A11986-01-02
Attorney, Agent or Firm:
Plate, Jürgen (Industriepark Kalle-Albert Rheingaustrasse 196, Wiesbaden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Textildarm mit mindestens einer Längsnaht, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Textilmaterial und eine fettdichte Folie umfaßt, wobei die Folie mit der Innenseite des Textilmaterials derartig flächig verbunden ist, daß sie über die Längsnaht und den Rand des Textilmaterials einen Überstand bildet und im Bereich des Überstands fettdicht verschlossen ist.
2. Textildarm gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie durch Siegeln, Kleben oder Schweißen verschlossen ist.
3. Textildarm gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er 2 Längsnähte aufweist.
4. Textildarm gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Gewebe, Gewirke, verfestigtes Vlies oder Spinnvlies aus Naturfaser, synthetischen Fasern oder Gemischen davon umfaßt.
5. Textildarm gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe aus Baumwolle und/oder Zellwolle, wobei die Baumwolle und/oder Zellwolle gegebenenfalls gemischt ist mit synthetischen Fasern, bevorzugt mit Polyester oder Polyamid, besteht.
6. Textildarm gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe ein Flächengewicht von 8 bis 300 g/m2, bevorzugt 20 bis 150 g/m2, besonders bevorzugt 45 bis 120 g/m2, aufweist.
7. Textildarm gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge webe, Gewirke, verfestigte Vlies oder Spinnviies auf einer oder auf beiden Seiten beschichtet oder auf sonstige Weise oberflächenbehandelt ist.
8. Textildarm gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine einoder mehrschichtige Folie ist, bevorzugt eine verschweißbare oder heißsiegelfähige Folie, besonders bevorzugt eine monooder biaxial verstreckte Folie.
9. Textildarm gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie im wesentlichen aus Polefin, bevorzugt aus Polyethylenoder Polypropylen, aus natürlichen Fasern, bevorzugt aus Kollagen, aus natürlichen hoch molekularen Substanzen, bevorzugt aus Carrageenan, Alginat, Chitosan, Pullulan, Stärke, einem Stärkederivat und/oder Protein aufgebaut ist.
10. Textildarm gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Dicke von 5 bis 200 um, bevorzugt von 8 bis 50 pm, besonders bevorzugt von 10 bis 30 pm, aufweist.
11. Textildarm gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß seine Ränder unregelmäßig konturiert sind und die Form eines Naturdarms nachahmen.
12. Textildarm gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit seiner Außenseite eine weitere, vorzugsweise transparente Folie verbunden ist.
13. Textildarm gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Außenseite befindliche Folie bedruckt ist, vorzugsweise auf der dem Textilmaterial zugewandten Seite.
14. Verfahren zur Herstellung eines Textildarms gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, umfassend die Schritte a) Bereitstellen eines gegebenenfalls beschichteten textilen Flach materials ; b) gegebenenfalls Bedrucken des Flachmaterials ; c) Übereinanderlegen von zwei Bahnen aus dem gegebenenfalls beschichten textilen Flachmaterial, wobei die späteren Außenseiten des erfindungsgemäßen Verbunds aufeinander liegen ; d) Verbinden der Längskanten des textilen Flachmaterials durch eine Naht, vorzugsweise eine genähte Naht ; e) Bereitstellen einer fettdichten Folie ; flächiges Verbinden jeweils einer Bahn aus der Folie mit der Ober und der Unterseite des durch eine Naht verbundenen textilen Flachmaterials ; die Folie ragt dabei seitlich über das textile Flach material hinaus ; g) Verbinden der überlappenden Ränder der Folie miteinander ; h) gegebenenfalls Schneiden des erzeugten Verbundmaterials in Abschnitte, wobei ein Abschnitt jeweils einer Wurstlänge entspricht ; i) Wenden der Abschnitte, so daß die Naht nach innen ragt und die Folie sich auf der Innenseite befindet ; j) gegebenenfalls Verschließen eines Endes eines jeden Abschnitts und k) gegebenenfalls Raffen des Verbundmaterials zu einer Raffraupe.
15. Verwendung des Textildarms gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13 als Umhüllung für Roh, Kochoder Brühwürste.
Description:
Fettdichter Textildarm Die Erfindung betrifft einen Textildarm mit mindestens einer Längsnaht, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie seine Verwendung als Nahrungsmittel- hülle, speziell als künstliche Wursthülle.

Nahrungsmittelhüllen aus Textilmaterial sind bereits bekannt. Sie bestehen bei- spielsweise aus einem eiweißbeschichtetem Gewebegerüst. Dabei wird zunächst ein (nahtloser) textiler Hohlschlauch aus Baumwoll-, Kunststoff-oder Seidenfäden hergestellt. Dieser wird in bestimmte Längen geteilt, die dann auf ein Druckluft führendes Rohr aufgezogen werden. Von dort werden die Teillängen durch eine Vorrichtung geführt, in der eine Kollageneiweißmasse auf die Oberfläche des Schlauches aufgetragen wird. Die Auftragsmenge wird so bemessen, daß die Lücken im Gewebe geschlossen werden. Überschüssige Eiweißmasse wird mit einer Rakel abgezogen. Der eiweißbeschichtete Gewebegerüstdarm ist durch- lässig für Wasserdampf und eignet sich daher für die Herstellung von schnittfesten Rohwurstsorten (G. Effenberger, Wursthüllen-Kunstdarm, 2. Aufl.

[1991], Holzmann Buchverlag, Bad Wörishofen, S. 25 und 106-108).

Bekannt sind auch räucherbare acrylatbeschichtete Textildärme (DE-A 31 47 519). Das darin verwendete textile Grundmaterial kann ein verfestigtes Vlies, ein Spinnvlies oder ein Gewebe aus Naturfasern und/oder Kunstfasern sein. Erwähnt sind Fasern aus Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide, Celluloseester, Regeneratcellulose, Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril, Polypropylen und Poly- vinylchlorid. Beschichtet ist das Grundmaterial mit einem Acrylat-Emulsions- polymerisat auf Basis von lipophilen Estern der (Meth) acrylsäure mit niederen Alkanolen, insbesondere von Butylacrylat. Aufgetragen wird die Beschichtung mit Hilfe von üblichen Beschichtungsvorrichtungen, wie Luftrakel, Walzenrakel, Gummituchrakel usw. Durch entsprechende Wahl der Beschichtung kann der acrylatbeschichtete Textildarm wasserdampf-und gasdurchlässig eingestellt werden, so daß er auch für Dauerwurst geeignet ist.

Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Textildärme besteht darin, daß sie nicht fettdicht sind. Textildärme werden häufig für streichfähige, gegebenenfalls kalt

geräucherte Rohwürste mit einem sehr hohen Fettanteil verwendet. Insbesondere im Bereich der Naht dringt dann Fett nach außen, was sich beim Anfassen der Wurst unangenehm bemerkbar macht. Wegen der unzureichenden Dichtheit können darüber hinaus Mikroorganismen (z. B. Listerien) auf das Wurstbrät gelangen und es verderben.

Eine bedingt räucherfähige künstliche Wursthülle in Naturdarmform ist in der DE- A 199 42 835 offenbart. Sie wird aus zwei entsprechend geformten Flachfolien hergestellt, die übereinandergelegt und an den Rändern geklebt, vernäht oder verschweißt werden. Die Folien selbst bestehen vorzugsweise aus Niederdruck- Polyethylen. Über das Kunststoffmaterial der Hülle kann nach dem Verschweißen ein Stützmaterial gezogen werden. Das Hüllenmaterial ist nicht mit dem Stützmaterial verbunden. Textile Materialien sind nicht beschrieben, auch nicht für das Stützmaterial.

Es bestand daher die Aufgabe, die bekannten Textildärme so zu verbessern, daß sie fettdicht werden und somit auch für Nahrungsmittel mit einem hohen Fettanteil einsetzbar sind. Der zu entwickelnde Kunstdarm soll darüber hinaus möglichst undurchdringlich für Mikroorganismen sein. Je nach der vorgesehenen Verwen- dung soll er durchlässig oder undurchlässig sein für Wasserdampf, Sauerstoff und/oder Rauchbestandteile. Er soll zudem über eine ausreichende mechanische Stabilität verfügen und sich auch in gebogenen oder unregelmäßigen, natur- darmähnlichen Formen erzeugen lassen.

Gelöst wurde die Aufgabe durch einen Textildarm mit mindestens einer Längs- naht, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er ein Textilmaterial und eine fettdichte Folie umfaßt, wobei die Folie mit der Innenseite des Textilmaterials derartig flächig verbunden ist, daß sie über die Längsnaht und den Rand des Textil- materials einen Überstand bildet und im Bereich des Überstands fettdicht verschlossen ist. Es wird somit ein Textildarm zur Verfügung gestellt, der auch dort effektiv abgedichtet ist, wo das Textilmaterial mit einer genähten Naht verbunden ist. Ein Austritt von Fett, Wasser oder anderen Bestandteilen des Nahrungsmittels läßt sich so zuverlässig verhindern.

Die Längskanten der ! nnenfo ! ie ragen stets über das Textilmaterial hinaus, so daß sie durch Siegeln, Kleben, Kalt-oder Heißverschweißen oder nach anderen Fügeverfahren fest und fettdicht miteinander verbunden werden können.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Textildarm zwei Längsnähte auf.

Die innenliegende Folie ist zweckmäßig ebenfalls aus zwei Hälften zusam- mengesetzt, die an den überstehenden Längskanten jeweils fettdicht miteinander verbunden sind.

Das Textilmaterial umfaßt als Grundmaterial ein Gewebe, Gewirke, verfestigtes Vlies oder Spinnviies aus Naturfaser, synthetischen Fasern oder Gemischen davon. Geeignete Naturfasern sind beispielsweise Baumwollfasern, Cellulose- fasern (beispielsweise Leinen), Wolle oder Seide. Geeignete synthetische Fasern sind beispielsweise aus Polyamid, Polyester, Polyolefin (speziell Polypropylen), Regeneratcellulose (= Zellwolle), Polyvinylacetat, Polyacrylnitril oder Polyvinyl- chlorid bzw. aus den entsprechenden Copolymeren hergestellt. Besonders bevorzugt ist ein dünnes, in Längs-und Querrichtung verstrecktes Gewebe aus Baumwolle, Zellwolle oder einem Gemisch von Baumwolle und Polyester, Baumwolle und Zellwolle oder Zellwolle und Polyester. Es hat bevorzugt ein Flächengewicht von 8 bis 300 g/m2, bevorzugt 20 bis 150 g/m2, besonders bevorzugt 45 bis 120 glum2.

Vorzugsweise ist das Grundmaterial auf einer oder auf beiden Seiten beschichtet (auch tauchbeschichtet = foulardiert) oder auf sonstige Weise oberflächen- behandelt. Dafür eignen sich besonders Acrylatharze und Kunststoff-Blends, speziell Emulsionspolymerisate auf Basis von (Ci-Ce) Alkyl (meth) acrylaten, insbesondere Butyl (meth) acrylat. Der Begriff (Meth) acrylat steht dabei wie üblich für Acrylat und/oder Methacrylat. Einheiten aus anderen Monomeren können hinzutreten, beispielsweise solche aus Styrol, a-Methyl-styrol oder Vinylacetat.

Der Anteil der Einheiten aus solchen anderen Monomeren sollte 25 Gew.-%, bevorzugt 15 Gew. -%, nicht überschreiten. Geeignete Acrylatharze sind dem Fachmann bekannt, insbesondere aus der DE-A 31 47 519. Zum Beschichten des Grundmaterials geeignet sind ferner Polyvinylacetate, Silikon-Dispersionen,

Mischungen von Acrylaten mit Polyvinylacetaten, Mischungen von Silikonen mit Acrylaten und Polyvinylacetaten sowie auch Viskose, die dann anschließend zu Cellulose regeneriert wird, und andere Beschichtungsflüssigkeiten, die Cellulose in derivatisierter oder nicht derivatisierter Form enthalten, wobei diese gegebe- nenfalls abgemischt sind mit Acrylaten. Das Grundmaterial kann alternativ mit Kollagenfasern, speziell mit Rinderkollagenfasern, beschichtet sein. Ein bereits mit Acrylat beschichtetes Material kann noch zusätzlich mit Kollagen beschichtet werden. Die Dicke der Beschichtung wird so gewählt, daß die für die Reifung der Wurst erforderliche Wasserdampf-und Sauerstoffdurchlässigkeit noch gegeben ist. Es können auch mehrere Schichten aufgetragen werden. Geeignete Verfahren und Vorrichtungen zum Beschichten sind dem Fachmann prinzipiell bekannt. Die Beschichtung kann praktisch alle Zwischenräume zwischen den Fasern ausfüllen. Um ein besonders"textiles"Erscheinungsbild zu erzielen, sind gegebenenfalls nicht alle Zwischenräume zwischen den Fasern ausgefüllt. Das Grundmaterial wie auch das zum Beschichten bzw. Imprägnieren verwendete Material kann durch Farbstoffe und/oder Farbpigmente eingefärbt sein. Anstelle davon oder auch zusätzlich kann das beschichtete bzw. imprägnierte textile Flachmaterial noch bedruckt werden, bevorzugt in einem Flexodruckverfahren.

Während oder nach dem Beschichten wird das Grundmaterial zweckmäßig in Längs-und Querrichtung verstreckt. Das Ausmaß der Verstreckung ist abhängig unter anderem vom Flächengewicht, von der Konstruktion und von der Art des Materials. Das Flächenstreckverhältnis beträgt allgemein 1 bis 20 % in Längs- und Querrichtung, bevorzugt 3 bis 15 %, jeweils bezogen auf das Rohwarenmaß.

Bei einem leichten Baumwoll-oder Zellwollgewebe oder einem Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester, Baumwolle und Zellwolle oder Zellwolle und Polyester mit einem Flächengewicht von 45 bis 120 g/m2 wird beispielsweise auf etwa 3 bis 5 % über der Ausgangslänge bzw. -breite verstreckt. Wird auf eine Verstreckung verzichtet, so bleibt das Textilmaterial besonders elastisch und eignet sich deshalb besonders zur Herstellung eines Textildarms für unregelmäßig geformte Produkte wie gekochte Pökelwaren, insbesondere Kochschinken.

Die Folie auf der Innenseite des erfindungsgemäßen Verbundmaterials ist eine ein-oder mehrschichtige Folie, bevorzugt eine heißsiegelfähige oder ver- schweißbare, besonders bevorzugt eine mono-oder biaxial verstreckte Folie.

Insbesondere handelt es sich um eine Kunststoffolie aus einem polyolefinischen Material, beispielsweise aus Polyethylen-oder Polypropylen (speziell Niederdruckpolyethylen). Da die Folie keinen starken mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, kann sie relativ dünn sein. Als günstig hat sich eine Dicke von 5 bis 200 um, bevorzugt von 8 bis 50 pm, besonders bevorzugt 10 bis 30 pm, erwiesen. Soll die erfindungsgemäße Hülle räucherbar sein, dann besteht die Folie zweckmäßig im wesentlichen aus einem quellbaren, polaren Polymer, beispielsweise einem Polyesteramid. Geeignet für eine räucherbare Hülle sind ferner Folien auf Basis von aliphatischen Polyamiden, beispielsweise solchen, die ein Gemisch aus aliphatischem (Co-) Polyamid und glykol-oder polyglykol- modifiziertem aliphatischem und/oder teilaromatischem (Co-) Polyamid enthalten.

Der Begriff (Co-) Polyamid steht dabei für Polyamid und/oder Copolyamid. Durch Mittel, die kleine Blasen oder Vakuolen in der Folie hervorrufen (ohne dabei Löcher in der Folie zu verursachen, durch die Fett austreten könnte), läßt sich die Durchlässigkeit für Rauchbestandteile noch weiter steigern. Des weiteren sind Folien aus natürlichen Fasern, bespielsweise aus Kollagenfasern, geeignet.

Schließlich können auch Folien aus-vorzugsweise eßbaren-natürlichen, hoch- molekularen Substanzen wie Carrageenan, Alginat, Pullulan, Stärke, Stärke- derivaten (z. B. Stärkeacetat), Protein (z. B. Casein) oder Polylactid eingesetzt werden.

Die Innenfolie ist in jedem Fall für den Kontakt mit dem Lebensmittel, speziell mit dem Wurstbrät, vorgesehen. Sie soll daher auch eine passende Bräthaftung sicherstellen, damit sich die Hülle einerseits beim Lagern nicht vom Wurstbrät löst, andererseits aber vom Verbraucher ohne Probleme abgezogen werden kann. Die Bräthaftung läßt sich beispielsweise beeinflussen, indem man die Oberfläche einer Kunststoffolie einer Corona-Behandlung unterzieht. Im Einzel- fall kann es auch zweckmäßig sein, eine der üblichen Trenn-und/oder Haft- präparationen auf die Folie aufzubringen, um die Bräthaftung auf das richtige Maß einzustellen.

Das aliphatische Polyamid oder Copolyamid der Innenfolie ist bevorzugt Poly (E- caprolactam), Polyhexamethylenadipamid, ein Copolyamid aus Hexamethylen- diamin und Dodecandisäure (= PA 6.12) oder Polyamid 6/6.6.

In einer weiteren Ausführungsform ist auf einer Seite des textilen Flachmaterials eine Folie aufgebracht, z. B. durch Auflaminieren, Aufkleben oder Aufkaschieren.

Diese Folie kann auch bedruckt sein, z. B. in einem Flexodruckverfahren. Sie wird dann zweckmäßig so auflaminiert, daß sich das Druckbild auf der Unterseite befindet und durch die-allgemein transparente-Folie hindurch sichtbar ist. Das hat den Vorteil, daß das Druckbild nicht verschmieren kann. Diese nur gegebenenfalls vorhandene Folie befindet sich in dem erfindungsgemäßen Verbund auf der Außenseite. Um den textilen Eindruck nicht allzu stark zu beeinträchtigen, sollte sie relativ dünn sein (etwa 5 bis 150 um, bevorzugt etwa 20 bis 60 um). Die Folie selbst kann aus praktisch beliebigem Material bestehen, beispielsweise aus Polyester, Polyamid (PA), Polyolefin und/oder EthylenNinyl- alkohol-Copolymere (EVOH) sowie üblichen Additiven. Sie kann unverstreckt oder verstreckt, ein-oder mehrschichtig sein. Die verstreckten Folien können auch schrumpffähig sein. Dreischichtige Folien haben beispielsweise einen Aufbau PA/ (PE + Haftvermittler)/PA oder PA/EVOH/PA.

Die erfindungsgemäße Hülle kann unregelmäßige Konturen aufweisen und dadurch die Form eines Naturdarm imitieren, beispielsweise eines sogenannten Fettendes.

Herstellen läßt sich das erfindungsgemäße Verbundmaterial zweckmäßig nach einem Verfahren, das die folgenden Schritte umfaßt : a) Bereitstellen eines gegebenenfalls beschichteten textilen Flachmaterials ; b) gegebenenfalls Bedrucken des Flachmaterials, beispielsweise in einem separaten Arbeitsschritt oder in einem in-line Verfahren. Bei einer transparenten Beschichtung kann das Flachmaterial auch vor dem Beschichten bedruckt werden. Es kann auch auf ein foulardiertes oder nur mit einem Grundstrich versehenes Flachmaterial gedruckt werden, beispielsweise in einem Kupfertief-, Sieb-oder Flexodruck-Verfahren. c) Übereinanderlegen von zwei Bahnen aus dem gegebenenfalls beschichten textilen Flachmaterial, wobei die späteren Außenseiten des erfin- dungsgemäßen Verbunds aufeinander liegen, oder entsprechendes Falten des Flachmaterials in Längsrichtung. Die Bahnen können gerade,

gebogene oder unregelmäßig geformte Ränder haben. In den beiden letztgenannten Fällen sind die beiden Bahnen spiegelbildlich zueinander geformt. d) Verbinden der Längskanten des textilen Flachmaterials durch eine Naht, vorzugsweise eine genähte. Die Naht kann gerade, gebogen oder unregel- mäßig verlaufen (z. B. um die Form eines Naturdarms zu imitieren). Sie kann beispielsweise eine Überwendlichstichnaht, eine Kettstich-oder Doppelkettstichnaht oder eine Steppstichnaht sein. Es kann auch eine einzige umlaufende Naht sein. Beim Nähen werden die Längskanten gegebenenfalls beschnitten, so daß aus einer durch Falten erzeugten geraden Kante eine abgenähte Kante mit weitgehend beliebiger Form erzeugt werden kann. e) Bereitstellen einer fettdichten Folie.

Flächiges Verbinden jeweils einer Bahn aus der Folie mit der Ober-und der Unterseite des durch mindestens eine Naht verbundenen textilen Flachmaterials. Das Verbinden erfolgt beispielsweise durch Kleben, Siegeln (kalt oder heiß, mit oder ohne Hotmelt) Kaschieren oder Laminieren. Die Folie ragt dabei seitlich über das textile Flachmaterial hinaus. Soweit zweckmäßig oder erforderlich, kann die Bahn aus der Folie ebenfalls beschnitten werden, z. B. um ihre Form an die des textilen Flachmaterials anzupassen. Die Folie kann dabei auch vor dem Lami- nieren in die gewünschte Form, beispielsweise in die Form eines"Fett- endes", geschnitten werden. g) Verbinden der überlappenden Ränder der Folie miteinander. Dies kann- je nach Art der Folie-durch Heißsiegeln, Kleben, Schweißen oder auf andere Weise erfolgen. Die Schritte e) und f) können auch zu einem einzigen Schritt verbunden werden. h) Gegebenenfalls Schneiden des erzeugten Verbundmaterials in Abschnitte, wobei ein Abschnitt jeweils einer Wurstlänge entspricht (bevorzugt etwa 10 bis 100 cm). Das Schneiden kann alternativ auch während des Füllens erfolgen. i) Wenden der Abschnitte, so daß die Naht nach innen ragt und die Folie sich auf der Innenseite befindet. Das Wenden kann auch vor dem Schneiden erfolgen, d. h. vor dem Schritt h).

j) Gegebenenfalls Verschließen eines Endes eines jeden Abschnitts, bei- spielsweise durch einen Metallclip, eine Garnabbindung oder Ähnliches.

Wenn die Folie siegelfähig ist, kann das Verschließen auch durch Verschweißen erfolgen. Das Ende wird dadurch fettdicht verschlossen.

Damit verbunden werden kann eine Garnschlaufe oder ein anderer Aufhänger für eine Wurst. k) Gegebenenfalls Raffen des Verbundmaterials zu einer Raffraupe.

Alternativ dazu kann auch ein Verbundmaterial erzeugt werden, bei dem das textile Flachmaterial nur auf einer Seite mit einer Längsnaht verbunden ist. Das Flachmaterial wird dann vorher entsprechend in Längsrichtung gefaltet.

Anschließend kann dann wie beschrieben von beiden Seiten jeweils eine Folie aufgebracht und flächig verbunden werden. Die Seitenkanten der Folien werden miteinander verbunden. Dann wird das Verbundmaterial wie beschrieben umgestülpt.

Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.

Beispiel 1 : Ein 68/68-30/30 (NE) -Gewebe aus einem Gemisch aus Baumwoll und Polyester<BR> (55 : 45 Gew. -%) mit einem Gewicht von 120 g/m2 wurde mit Hilfe eines Rakels mehrfach mit einer Acrylat-Dispersion beschichtet. Nach dem Trocknen hatte die Beschichtung ein Gewicht von etwa 65 g/m2. Dann wurde das beschichtete textile Flachmaterial auf einer Seite vollflächig in-line bedruckt, um ihm ein Aussehen zu geben, das dem eines Naturdarms ähnelt. Zwei auf entsprechende Breite geschnittene Bahnen des textilen Flachmaterials wurden übereinander gelegt mit den bedruckten Seiten zueinander gewandt. Die Ränder wurden dann vernäht (wobei sich die Naht etwa 2 bis 3 mm vom Rand entfernt befand). Anschließend wurde auf die Außenseite der beiden Textilbahnen jeweils eine 25 um dicke Folie aus Niederdruck-Polyethylen mit einem Polyurethan-Kleber aufgeklebt und dadurch fest verbunden. Die Breite der Folienbahnen überragte die Breite des textilen Flachmaterials auf jeder Seite um etwa 2 mm. Diese überstehenden Folienränder wurden dann durch Verkleben mit einem Polyurethan-Kleber fettdicht miteinander verbunden. Sodann wurde die Hülle umgestülpt, so daß die

genähte wie auch die geklebt Naht nach innen zeigte. Danach wurde die Hülle in Abschnitte von vorbestimmter Länge geschnitten und ein Ende eines jeden Abschnitts mit einem Metallclip verschlossen. Der Metallclip hielt gleichzeitig eine Garnschlaufe zum Aufhängen der Wurst. Die Hülle wurde mit Leberwurst-Brät gefüllt, abgeclipt und heiß geräuchert.

Die fertige Wurst ließ sich problemlos 14 Tage lagern, ohne daß ein Befall mit Mikroorganismen festgestellt wurde oder daß sich das Brät in irgendeiner Weise negativ verändert hatte.

Beispiel 2 : Beispiel 1 wurde wiederholt mit der einzigen Abweichung, daß man nunmehr eine breiteres textiles Flachmaterial einsetzte, das in Längsrichtung einmal gefaltet wurde. Das gefaltete Material wurde beidseitig vernäht, wobei die Faltkante beim Nähen abgeschnitten wurde. Auf diese Weise konnte besonders einfach sicher- gestellt werden, daß es nicht zu einer Verschiebung des Druckbilds zwischen der Vorder-und der Rückseite der Wursthülle kommt.