Flächenstück zur Aufnahme eines Druckmusters, Verfahren zu dessen Herstellung sowie seine Verwendung
Die Erfindung betrifft ein Flächenstück zur Aufnahme eines Druckmusters nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Zudem erfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Fläche sowie deren Verwendung.
Im Handel sind selbstklebende Drucksubstrate aus gelochten Folien und Papieren erhältlich, die auf der Frontseite weiß und auf der Rückseite schwarz ausgebildet sind; die weiße Seite wird bedruckt. Wird das Drucksubstrat an einer Fen¬ sterscheibe oder einem entsprechenden transparenten Flächenelement montiert, ist der Druck von außen flächig sichtbar, von innen kann der Betrachter jedoch durch die schwarze Fläche nach draußen blicken; für ihn bleibt das auf der weißen Frontseite vorhandene Druckmuster unsicht¬ bar. Dank dieser Konzeption können große Werbeflächen ge¬ schaffen werden, die zum einen von innen her transparent sind sowie zum anderen Sonnenschutz gewähren und auch einen guten Sichtschutz. Durch die schwarze Rückenfläche wird der Blick eines Betrachters auf die Vorgänge auf der anderen Flächenseite — eine hellere Außenumgebung vorausgesetzt -- konzentriert. Das Bedrucken der -- also einwegdurchsichti- gen — Werbefläche kann mit allen Druckverfahren erfolgen, beispielsweise durch Siebdrucken.
Etwa seit dem 19. Jahrhundert sind — Jahrhunderte nach einer ersten Anwendung in China -- Siebdruckverfahren in Europa bekannt; eine Aufnahmefläche wird in einem Sieb¬ druckrahmen aufgespannt und in den bildfreien Bereichen mit einer Schablone farbundurchlässig abgedeckt. Neben manuel¬ len Schnittschablonen — etwa für Beschriftungen — sind heute bevorzugt photografisch hergestellte Direkt- oder In¬ direktschablonen üblich; die Wahl der Schablonenart — bei den Direktschablonen solche mit Emulsion, mit Direktfilm und Emulsion oder mit Direktfilm und Wasser — bleibt dem Siebdrucker überlassen.
Die WO 99/065680 beschreibt zudem einen graphischen Mehrkomponentengegenstand mit bebildbarer Komponente, welch letztere eine opake, perforierte, bebildbare polymere Filmschicht mit einer bebildbaren ersten Hauptoberfläche und einer zweiten Hauptoberfläche enthält, eine opake, Licht-absorbierende, perforierte polymere Filmschicht, welche auf der zweiten Hauptoberfläche der bebildbaren Filmschicht aufgebracht ist, sowie eine Befestigungskomponente, die eine im Wesentlichen transparente Scrimschicht mit einer ersten Hauptoberfläche und einer zweiten Hauptoberfläche umfasst; auf die erste Hauptoberfläche ist eine Haftklebeschicht aufgebracht und auf die zweite Hauptoberfläche eine Schicht eines wärme- aktivierbaren Klebstoffes, um die Befestigungskomponente an einer Bildschicht haften zu lassen, welche durch Bebildern der bebildbaren Filmschicht auf deren erster Hauptoberfläche gebildet worden ist.
In Kenntnis dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, eine Verbesserung für eine solche eingangs erwähnte Fläche zu schaffen, insbesondere eine neuartige Anwendung.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen Anspruches; die Unteransprüche geben günstige Weiterbildun¬ gen an. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kom¬ binationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar sein. Erfindungsgemäß ist eine aus sich kreuzenden Fäden -- ins¬ besondere aus Kunststofffilamenten -- gewebte Gewebebahn an beiden Flächenseiten mit unterschiedlicher Farbtönung ver¬ sehen sowie an ihrer helleren Flächenseite mit dem Druck¬ muster ausgestattet; diese Fläche ist also einwegdurchsich- tig. Das Druckmuster kann vollflächig oder partiell aufge¬ tragen werden sowie aus Bildwiedergaben und/oder Schrift¬ teilen bestehen - dies beispielsweise für ein Werbekonzept.
Bei der erfindungsgemäßen Fläche handelt es sich bevorzugt um ein monofiles Synthetikgewebe, jedoch kann auch ein multifiles Synthetikgewebe eingesetzt werden. Das Synthe¬ tikgewebe wird präzise gewoben, dann möglichst kräftig in schwarz eingefärbt, und dessen -- zumindest eine — Ober¬ fläche anschließend mittels Spezialkalandrierung — bevor¬ zugt durch heiße und kalte Walzen mit definiertem Druck, definierter Geschwindigkeit und Temperatur wird abgeflacht, um eine größere Fadenoberfläche und -- zwecks besseren Druckbildaufbaues — gleich hoch liegende Fadenkröpfungen zu erhalten. Dazu ist es auch möglich, die Gewebebahn in der Dicke zu reduzieren.
Von erfindungsgemäßer Bedeutung ist zudem, dass gegebenen¬ falls spezielle Fäden mit verschmelzbarem Mantel eingesetzt werden; nach dem Webvorgang werden hier die Fadenkröpfungen verschmolzen. So kann dass Ausfransen vermindert oder gar gänzlich eliminiert werden.
Erfindungsgemäß werden für den Kalandriervorgang vor allem Heisswalzen auf der zu bedruckenden Seite und Kaltwalzen auf der schwarz bleibenden Seite eingesetzt; die kalte Walze bewirkt, dass die Rückseite wenig oder nicht abge¬ plattet wird, wodurch die textile Optik erhalten und die Durchsicht optimal bleibt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird einseitig eine weiße Spezialfarbe appliziert mit möglichst hohem 'Weißgrad; auf dieser weißen Farbe müssen die für das Werbe- konzept eingesetzten verschiedenen Farbsysteme wie UV-, Lö¬ semittel- und wasserbasierende Farben beim Drucker einwand¬ frei haften.
Erfindungsgemäß kann die Gewebebahn auch insgesamt mit schwarzen Fäden hergestellt und dann eine Oberfläche mit jener weißen Farbe beschichtet werden.
Im Rahmen der Erfindung liegt zudem die Verwendung der oben beschriebenen Fläche als einseitig bedruckte Werbefläche, dies insbesondere vor einem transparenten Hintergrund, bei¬ spielsweise an der Innenseite einer Glasscheibe. Diese ge¬ wichtsarme Werbefläche ist -- wie gesagt -- einseitig transparent, und wiederverwendbar. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
Fig. 1, 2: jeweils eine Draufsicht auf eine der Oberflächen eines netzartigen Flächenelements .
Eine Gewebebahn 10 ist netzartig aus sich kreuzenden schwarzen Fäden 12, 14 gewebt, die Netzzwischenräume 16 etwa quadratischer Form begrenzen. Diese Fäden 12, 14 sind insbesondere Kunststofffilamente eines monofilen oder multifilen Synthetikgewebes und aus schwarzem Werkstoff hergestellt oder schwarz eingefärbt.
Die Fäden 12, 14 bestimmen eine dunkle Oberfläche 18; die andere Oberfläche 20 ist mit einer weissen Farbschicht 24 hohen Beißgrades versehen, die in Fig. 2 beidseits von schwarzen Netzwerkbereichen 22 der Oberfläche 20 begrenzt ist.
Nicht dargestellt ist, dass die Farbschicht 24 als Auflage¬ fläche für eine Bildwiedergabe dient.