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Patent Searching and Data


Title:
FLAT TOUCH-AND-CLOSE FASTENER ELEMENT AND CLEANING SYSTEM COMPRISING SUCH A FLAT TOUCH-AND-CLOSE FASTENER ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/198381
Kind Code:
A1
Abstract:
A flat touch-and-close fastener element, which is detachably connected to a second touch-and-close fastener element, thereby forming a touch-and-close closure, and which consists of a system of threads (10) comprising at least warp and weft threads as well as pile threads, is characterized in that the individual threads have different chemical and/or physical properties and, for this purpose, consist of different materials.

Inventors:
POULAKIS KONSTANTINOS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/001431
Publication Date:
December 18, 2014
Filing Date:
May 28, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BINDER GOTTLIEB GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A44B18/00
Foreign References:
DE8709084U11987-08-20
EP0780066A21997-06-25
EP1949810A22008-07-30
DE202006002409U12006-04-20
Attorney, Agent or Firm:
BARTELS & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansp rü c he

Flächenförmiges Haftverschlussteil, das insbesondere unter Bildung eines Haftverschlusses in wieder lösbarer Weise mit einem weiteren Haftverschlussteil verbunden ist und das aus einem Fadensystem (10) besteht, aufweisend mindestens Kett- und Schussfäden (12; 14) sowie Polfäden (16), dadurch gekennzeichnet, dassdie einzelnen Fäden (12, 14, 16) unterschiedliche chemische und/oder physikalische Eigenschaften aufweisen und hierfür aus unterschiedlichen Materialen bestehen.

Haftverschlussteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Fäden (12, 14, 16) aus Polyamid oder Polyester bestehen.

Haftverschlussteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (12) aus Polyester und zumindest ein Teil der Schussfäden (18) sowie zumindest ein Teil der Polfäden (16) aus Polyamid bestehen.

Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diejenigen Schussfäden, die sich über eine längere Fadenstrecke als Lang-Schussfäden (18) innerhalb des Fadensystems erstrecken, aus Polyamid und dass die demgegenüber kürzer ausfallenden Teil-Schussfäden (20, 22, 24, 26) aus Polyester gebildet sind oder überwiegend dahingehende Kunststoffmaterialien aufweisen.

5. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der eingesetzten Polfäden (16) aus Polyester und ein anderer Teil aus Polyamid bestehen. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Bindung des Fadensystems für jeden Kettfadenverlauf ein Teil-Schussfaden (20, 22, 24, 26) ebenso eingebunden ist wie zwei Polfäden (16) und dass nach vier Kettfadenverläufen (12) das Bindungsmuster beginnend mit einem ersten Teil-Schussfaden (20) von neuem beginnt.

Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Fäden (12, 14, 16) des Fadensystems aus Multifilamenten gebildet sind.

Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensystem (10) auf einer Raschelmaschine hergestellt ist.

Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensystem (10) auf seiner den Polfäden abgewandten Seite mit einer Appretur versehen ist, vorzugsweise unter Einbezug von Polyurethanmaterial.

Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensystem (10) zusätzlich zu den bestehenden Fäden oder als zumindest teilweisen Ersatz hierfür linien- förmige Elemente aufweist, die flammhemmend und/oder elektrisch leitfähig und/oder wärmeleitend und/oder festigkeitswerterhöhend sind.

Reinigungssystem, insbesondere in der Art eines Wischmopps, bei dem ein flächiges Wischmaterial (30), das auf seiner Rückseite mit dem Haftverschlussteil nach einem der vorstehenden Ansprüche ver- sehen ist, in wieder lösbarer Weise mit einem Hakenmaterial (48) als weiteres Haftverschlussteil verbunden ist, das Tei l eines von Hand betätigbaren Halters (42) ist, der bevorzugt über ein Stielteil (54) sich entlang einer abzureinigenden Bodenfläche bewegen lässt.

Description:
Gottlieb Binder GmbH & Co. KG, Bahnhofstrasse 19, 71088 Holzgerlingen

Flächenförmiges Haftverschlussteil und Reinigungssystem mit einem solchen flächenförmigen Haftverschlussteil

Die Erfindung betrifft ein flächenförmiges Haftverschlussteil, das insbesondere unter Bildung eines Haftverschtusses in wieder lösbarer Weise mit einem weiteren Haftverschlussteil verbunden ist und das aus einem Fadensystem besteht, aufweisend mindestens Kett- und Schussfäden sowie Polfäden. Ein solches Haftverschlussteil für einen Haftverschlussteil ist durch die Patentschrift DE 102 40 986 B3 bekannt.

Gewebte Haftverschlussteile, deren Kett-, Schuss- und Polfäden durchgehend aus textilen Fasern, aber auch aus Kunststoff- oder Metallfasern beste- hen können, sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen auf dem Markt frei erhältlich. Die Polfäden bilden dabei im Grundgewebe aus Kett- und Schussfäden schlaufenförmige Verhakungselemente aus. Die angesprochenen Fäden des Fadensystems können aus Multifilamentfäden oder Mul- tifilamentgamen bestehen, und sind insbesondere die Polfäden aus Mono- filamentfäden oder Monofilamentgarnen gebi ldet, kann man die dahingehend geschlossenen Polfaden-Schlaufen aufschneiden oder thermisch voneinander trennen, um dergestalt widerstandsfähige Verschlusshaken zu erhalten, die in wieder lösbaren Eingriff bringbar sind mit einem korrespondierend ausgebi ldeten Flausch-Schleifenmaterial des anderen Ver- Schlussteils. Sofern man bei dem Auftrennvorgang die freien Schlaufenenden thermischbehandelt, beispielsweise aufschmilzt, entstehen durch das Eigenspan- nungsverhalten des angeschmolzenen Kunststoffmaterials beim anschließenden Aushärten pilzförmige Verschlussköpfe als Verschlusselemente. Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, dahingehende haken- oder pilzförmige Verschlusselemente mit filzartigen Haftverschlussteilen und Bildung des Haftverschlusses als Ganzes wieder lösbar miteinander in Eingriff zu bringen. Mit den dahingehend bekannten Haftverschlusssystemen lassen sich sehr gute Schälfestigkeitswerte erreichen, d. h. es sind relativ hohe Kräfte notwendig, um die flächenförmigen korrespondierenden Haftverschlussteile, die als Ganzes den Haftversehl uss bilden, zum Lösen der Verbindung wieder auseinander zu bringen, was grundsätzlich gewünscht ist.

Bei den bekannten Lösungen kommen als Faden- und Garnsysteme neben textilem Fasermaterial auch Kunststoffmaterialen, insbesondere in Form von Nylon oder Polypropylen-Material zum Einsatz. Ferner ist bei der bekannten Lösung auch aufgezeigt, metallische Fadensysteme zu verwenden.

Grundsätzlich ist es aber so, dass bei dem jewei ls bekannten Verschlussmaterial durchgehend für das gesamte Fadensystem eben nur ein Herstellmaterial eingesetzt wird.

Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, dass man beim Einsatz des bekannten Faden- oder Garnmaterials bestehend aus einem Herstellwerkstoff durchaus eine gute Grundstabilität für das Gesamtgewebe erreicht und insbesondere die Polfäden sich nicht ohne Weiteres aus dem Grundgewebe über ein korrespondierendes Hakenverschlussmaterial bei Wiederlösen des Haftverschlusses herausziehen lassen, was langfristig gesehen ungewollt die Funk- tionsfähigkeit des Haftverschlusses beeinträchtigen würde; allein beim Einsatz dahingehender stabiler Fadensysteme hat es sich aber gezeigt, dass diese beim häufigen Waschen ihre Haft- oder Verschlussfähigkeit verlieren, insbesondere wenn man aus Desinfektions- oder Sterilisationsgründen für das Waschmedium hohe Temperaturen einsetzt, wobei das jeweils eingesetzte Reinigungsmittel sich häufig auch als sehr aggressiv gegenüber den eingesetzten Textil- und Kunststoffmaterialien für das Fadensystem erweist.

Die Erfindung betrifft des Weiteren auch ein Reinigungssystem unter Einsatz eines solchen flächenförmigen Haftverschlusstei les, wobei man solche Reinigungssysteme in der Umgangssprache auch mit Wischmopp bezeichnet. Werden solche Wischmopp-Reinigungssysteme beispielsweise in Krankenhäusern eingesetzt, sind insoweit erhöhte Anforderungen betreffend Desinfektion und Sterilität gegeben. So soll das für das Reinigungssystem eingesetzte flächige Wischmaterial, das rückseitig mit dem flächenförmigen Haftverschlussteil versehen ist, zur Anbindung an einen von Hand betätigbaren Halter mit korrespondierendem Haftverschlussteil, wobei der Halter bevorzugt über ein Stielteil sich entlang einer abzureinigenden Bodenfläche bewegen lässt, innerhalb der erwarteten Lebensdauer mindestens 500 Waschzyklen mit täglichen Waschgängen durchstehen können. Ferner soll auch bei solchen Reinigungssystemen das jeweils eingesetzte Haftversc lussteil für den Einsatz entsprechend robust ausgelegt dem üblichen Abrieb bzw. der Gewebedelaminierung wirksam begegnen können.

Die bekannten Haftverschlusssysteme mit den zuordenbaren Reinigungssystemen kommen diesen Anforderungen nur unvollkommen nach, was sich regelmäßig in einer kurzen Lebensdauer der Produkte wiederspiegelt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten flächenförmigen Haftverschlussteile nebst zuordenbaren Reinigungssystemen unter Einsatz solcher Haftverschlussteile da- hingehend weiter zu verbessern, dass diese im Betrieb sich als robust und langlebig erweisen und insbesondere auch eine Vielzahl von Reinigungs- Vorgängen über sich ergehen lassen können, ohne dass es zu einer Delami- nierung des Faden-Gewebesystemes kommt. Eine dahingehende Aufgabe löst ein flächenförmiges Haftverschlussteil mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie ein Reinigungssystem unter Einsatz eines solchen Haftverschlussteiles gemäß der Merkmalsausgestaltung des Patentanspruches 1 1.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem flächenförmigen Haftverschlussteil vorgesehen, dass die einzelnen Fäden des Fadensystems unterschiedliche chemische und/oder physikalische Eigenschaften aufweisen, und hierfür aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere in Form von Kunststoffmaterialien bestehen. Besonders bevorzugt soll dabei zumindest ein Teil der Fäden aus Polyamidmaterial und ein weiterer anderer Teil der Fäden aus Polyestermaterial bestehen.

Der angesprochene Polyamidfaden ist von seiner Oberflächenstruktur her gesehen im mikroskopischen Bereich als relativ rau zu bezeichnen und bietet somit eine gute Angriffsbasis für Appreturen, die regelmäßig eingesetzt werden, um den Zusammenhalt innerhalb des Grundgewebesystems, be- stehend aus den Kett- und Schussfäden, verbessern zu helfen. Jedoch gilt das Kunststoffmaterial Polyamid wiederum grundsätzlich als hydrophil, insbesondere quillt Polyamid unter Wasserzutritt gerne auf und wird von den Festigkeitswerten her weicher mit der Folge, dass die Stabilität des Fadensystems bei Wasserzutritt geringer wird, so dass ein rein aus Polyamidmate- rialien aufgebautes Fadensystem für das Haftverschlussteil sich für häufige Waschzyklen langfristig gesehen wenig eignet. Kommen zusammen mit dem Waschwasser Desinfektionsmittel und Sterilisationsmittel zum Einsatz, die regelmäßig stark oxidierend wirken wie Perchlorate und Peressigsäuren, erweist sich die Widerstandsfähigkeit des Polyamids wiederum als gering, da Polyamid regelmäßig vom Molekularaufbau her über sogenannte Ami- noendgruppen verfügt, die mit den genannten Desinfektions- und Sterilisa- tionsmitteln in chemisch reaktiver Weise Endprodukte eingehen, die das Polyamid im Fadensystem entsprechend abbauen.

Demgegenüber erweist sich Polyester als Fadenkunststoffmaterial mit re- gelmäßig glatter Oberflächenstruktur als hydrophobes Gewebe-Eintragsmaterial, das auch über keine funktionellen Aminogruppen verfügt, so dass auch häufiges Waschen unter Einsatz von Desinfektions- und Sterilisationsmitteln dem Polyester-Fadenmaterial nichts anhaben kann. Insbesondere kommt es nicht zu chemischen Abbauverbindungen, weil das Polyester über keine funktionellen Gruppen, insbesondere über keine Aminoend- gruppen im Molekularaufbau verfügt. Aufgrund des glatten Oberflachen- aufbaus des Polyesterfadenmaterials kommt es aber insoweit nicht zu einem physikalischen Anhaften des bereits genannten Appreturmaterials, das insoweit nur mechanisch die jeweilige Polyesterfaser umschließt und von dort wiederum bei mechanischer Beanspruchung leicht abgesprengt werden kann.

Es ist für einen Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der Haftverschlusstechnik überraschend, dass er durch die gezielte Auswahl von Faden- oder Garnmaterialien für Teil-Fadensysteme eines Gesamt-Fadensystems in weiten Bereichen funktionelle Eigenschaften für das Haftverschlussteil, respektive für das Haftverschlussmaterial, frei einstellen kann. Hierzu gehört auch, dass durch zusätzliches oder alternatives Einbringen von elektrisch leitendem Fasermaterial, beispielsweise in Form von Karbonfasern, sich die stati- sehe Ableitung für das Haftverschlussteil verbessern lässt. Werden Metallfäden in das Gesamt-Faserverbundsystem eingebracht mit einem vorgebbaren elektrischen Widerstandswert, lässt sich durch Anschließen der Metallfäden an eine entsprechende Stromquelle ein Beheizen des Haftverschlussmaterials erreichen. Der dahingehende Wärmeeintrag kann dem Abtöten von Mikroorganismen im Verschlussmaterial des Haftverschlussteils dienen, so dass sich auch in dieser Richtung höchste Desinfektions- und Sterilisationsanforderungen ohne Weiteres erfüllen lassen.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, insbesondere beim Einsatz des erfindungsgemäßen flächenförmigen Haftverschlussteiles bei einem sogenannten Wischmopp diejenigen Schussfäden des Fadensystems, die sich über eine längere Fadenstrecke als sogenannter Lang-Schussfaden erstrecken, aus Polyamid und die demgegenüber kürzer ausfallenden Teilschussfäden aus Polyester auszubilden. Ferner hat es sich als vorteilhaft er- wiesen, 50 % der innerhalb des Fadensystems eingesetzten Polfäden aus Polyester und den anderen 50 %-igen Teil aus Polyamidfäden oder -garnen auszubilden. Selbstverständlich können hier auch andere prozentuale Zusammensetzungen, beispielsweise 40 % Polyamid zu 60 % Polyester innerhalb des Fadenverbundsystemes, Anwendung finden.

Für das Grundgewebe bestehend aus den Kett- und Schussfäden lassen sich die üblichen Gewebeverbindungen, aber. auch gestricktes und gewirktes Material verwenden. Besonders bevorzugt ist jedoch das Fadensystem geraschelt hergestellt, wobei das Rascheln auf einer Raschelmaschine eine Aus- bauart des bekannten Kettenwirkens darstellt. Nähere Angaben zu Raschelmaschinen finden sich beispielsweise im Großen Textil-Lexikon, herausgegeben von der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart, sowie im Einführungshandbuch textile Fertigungsverfahren, herausgegeben vom Carl Hanser-Verlag München.

Für eine verbesserte Anbindung der Einzelfäden oder Einzelgarne ist vorgesehen, dass das Fadensystem auf seiner den Polfäden abgewandten Seite, also auf seiner Rückseite, mit einer Appretur versehen ist. Als Appretur kann beispielsweise ein lösungsmittelfreier, feuchtigkeitsvernetzender Schmelz- klebstoff auf der Basis von reaktiven Polyurethanprepolymeren eingesetzt werden, enthaltend mindestens ein Polyesterpolyol in einer Konzentration zwischen 10 und 90 %, gegebenenfalls Polyetherpolyol in einer Konzentration von 0 bis 50 % sowie mindestens ein Polyisocyanat in einer Gewichtskonzentration zwischen 5 und 35 %. Das dahi ngehend eingesetzte Polyurethanmaterial führt zu einer starken Verhaftung der einzelnen Bindungskomponenten miteinander im Fadensystem, so dass ein Herausziehen einzelner Fäden, insbesondere der Polfäden aus der Grundtextur heraus mit Sicherheit unterbunden ist.

Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Haftverschlussteil nebst seiner Verwendung bei einem Reinigungssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die

Fig. 1 einen rechteckförmigen, perspektivisch dargestellten Ausschnitt aus einem Teil des erfindungsgemäßen flächenförmigen Haftverschlussteils ohne Appretur;

Fig. 2 des besseren Verständnisses wegen einen Ausschnitt aus dem Fadensystem nach Fig. 1, nur mit einem Kettfaden und vier Teilschussfäden, die durch den Kettfaden in ihrer Schussrichtung positioniert sind, wobei sich der dahingehende Rapport nach vier Teilschussfäden wiederholt;

Fig. 3 ein Teilfadensystem aus der Darstellung nach der Fig. 1 entnommen mit zwei nur teilweise dargestellten Kettfäden, einem Teilschussfaden sowie einem eingebundenen Polfaden in den in Blickrichtung auf die Fig. 3 rechts dargestel lten Kettfaden;

Fig. 4 eine Draufsicht auf den Teilausschnitt eines Fadensystems nach der Fig. 1 , wobei zumindest die Polfäden aus sogenannten Multifila- mentfäden oder -garnen bestehen;

Fig. 5 in der Art einer Explosionszeichnung das zuunterst angeordnete Wischmittel/ das sich über einen Haftverschluss mit dem zuoberst dargestellten Halter verbinden lässt; Fig. 6 einen vergrößert wiedergegebenen Teilausschnitt des Halters nach der Fig. 5, der dort von einem Kreis X umschlossen ist; und

Fig. 7 einen Längsschnitt entlang der Linie Y-Y in Fig. 6.

Wie bereits vorstehend erwähnt, zeigt die Fig. 1 einen rechteckförmigen, perspektivisch dargestellten Ausschnitt aus einem Teil des erfindungsgemäßen flächenförmigen Haftverschlussteils ohne Appreturauftrag. Das dahingehende flächenförmige Haftverschlussteil lässt sich insbesondere unter Bildung eines Haftverschlusses in wieder lösbarer Weise mit einem weiteren Haftverschlussteil verbinden, was im Nachfolgenden anhand eines Reinigungssystems noch näher aufgezeigt werden wi rd. Das Haftverschlussteil weist ein als Ganzes mit 10 bezeichnetes Fadensystem auf, bestehend aus Kettfäden 12, die sich in Blickrichtung auf die Fig. 1 gesehen in vertikaler Richtung erstrecken sowie bestehend aus Schussfäden 14, die demgegenüber in horizontaler Richtung verlaufen und in Form von Polfäden 16, die sich in dem Grundverbundsystem aus Kett- und Schussfäden 12, 14 entlang erstrecken.

Innerhalb des Fadensystems 10 erstrecken sich über eine längere Fadenstre- cke Langschussfäden 18, die sich bevorzugt über die gesamte Länge oder Breite des Gesamtfadensystems erstrecken. Neben diesen Langschussfäden 18, die in Blickrichtung auf die Fig. 1 gesehen in vertikaler Richtung in äquidistanten Abständen zueinander angeordnet sind, verlaufen jeweils zu diesen parallel vier Teilschussfäden 20, 22, 24 und 26, wobei dann der in Schussrichtung betrachtete Rapport sich durch Einbindung des ersten Teilschussfadens 20 und jedes weiteren Teilschussfadens 22, 24, 26 wiederholt. Der dahingehende Aufbau ist der besseren Darstellung wegen in der Fig. 2 wiedergegeben, wobei die einzelnen Tei lschussfäden mit unterschiedlichen Linierungen neben dem Kettfaden 12 wiedergegeben sind. Der in Blickrichtung auf die Fig. 2 gesehen vertikal verlaufende Kettfaden 12 bildet ein Mehrschlaufensystem aus und zwischen benachbarten Schlau- fen des Kettfadens 1 2 durchgreifen die vier Teilschussfäden 20, 22, 24, 26 unter entsprechender Einbindung den dahingehenden Kettfaden 1 2. Ab dem vierten Teilschussfaden 26 wiederholt sich dann der Rapport beginnend mit dem ersten Teilschussfaden 20 und, wie in Blickrichtung auf. die Fig. 2 gesehen rechts dargestellt ist, endend mit dem vierten Teilschussfaden 26. Bevorzugt ist vorgesehen, dass gemäß der Darstellung nach der Fig. 1 für jeden Teilschussfaden ein eigenes Kettfadensystem 12 vorl iegt.

Insbesondere gemäß der Darstellung nach der Fig. 3 wird dort für einen der Teilschussfäden 20 die Doppeleinbindung zwischen zwei benachbarten

Kettfäden 1 2 dargestellt. Des Weiteren zeigt die Fig. 3 die Einbindung eines Schlaufen bildenden Polfadens 16 in das rechte Kettfadensystem 12. Setzt man den Bindungsaufbau nach den Figuren 2 und 3 in sinnfäl liger Weise zusammen, ergibt sich dann das Gesamtmuster gemäß der Darstellung nach der Fig. 1 .

Um die unterschiedlichen Funktionalitäten für das Fadensystem zu erreichen, ist vorgesehen, dass die Kettfäden 12 allesamt aus Polyestermaterial bestehen, und der eine Teil der Polfäden 16 besteht aus Polyamid und der andere vorzugsweise hälftige Teil der Polfäden 1 6 aus Polyester. Ferner sind die lang flottierenden, sich über die gesamte Bindung erstreckenden Langschussfäden 18 aus Polyamid-Kunststoffmaterial aufgebaut, wohingegen die Teilschussfäden 20, 22, 24, 26 bevorzugt aus Polyester bestehen oder dahingehende Polyestermaterialien aufweisen. Je nachdem, in welchem Rah- men man die angesprochene Funktionalität der Einzelkomponenten einstellen möchte, kommen hier auch andere Materialkombinationen zum Einsatz.

Wie des Weiteren die Fig. 4 zeigt, ist bei einer besonders bevorzugten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Haftverschlussteils vorgesehen, dass zumindest die Polfäden 16 aus sogenannten Multifilamentfäden bestehen, d. h. ein einzelner Faden oder einzelnes Garn ist aufgeteilt in eine Vielzahl von Einzelfilamenten, die gleichfalls eine Schlaufenform ausbilden und dergestalt besonders gut geeignet sind, mit einem korrespondierenden Verschlussmaterial, beispielsweise in Form von Verschlusshaken, für einen wieder lösbaren Haftversehl uss zusammenzuwirken. Demgegenüber sind bei der Darstellung nach der Fig. 4 sowohl die Kettfadensysteme 12 als auch die Schussfadensysteme 14 mit den Langschussfäden 18 sowie den Teilschussfäden 20 bzw. 22, 24 und 26 als Monofilamentfaden jeweils ausgestaltet. Bei einer nicht näher dargestellten Ausführungsform besteht aber auch die Möglichkeit, für eine weiter verbesserte Anhaftung die dahingehenden Kett- und Schussfäden 12, 14 gleichfalls als Multifilamentfäden- in die Bindung einzubringen.

Die in den Figuren 1 und 4 exemplarisch dargestellten Haftverschlussteile mit ihrem Gewebe- oder Wirkverbund lassen sich auf sogenannten nicht näher dargestellten Raschelmaschinen herstellen, die gattungsgemäß zu den sogenannten Kettenwirkmaschinen zählen. Dahingehende Raschelmaschinen weisen regelmäßig zwei Reihen Zungennadeln und sechs Reihen Lochnadeln auf, wobei sowohl die Zungen- als auch die Lochnadeln stoff- schlüssig gefasst sind, insbesondere zusammengefasst sind in Form sogenannter Nadelbarren oder Legeschienen. Die Funktionen VORBRINGEN, AUFTRAGEN und ABSCHLAGEN übernimmt durch Relativbewegung zur Nadelbarre ein unbewegter Abschlagkamm, der am oberen Ende kammartige Einfräsungen für den Nadeldurchgang besitzt. Die Fäden sind dann zu den Ketten zusammengefasst, insbesondere bei Raschelmaschinen als Kettbäume oder Teilkettbäume vorgelegt. Die Fäden werden den Nadeln dann durch die Legeschienen zugeführt, wobei die Kettbäume gesondert angetrieben werden. Das derart hergestellte Raschelgewirk wird dann im Unterteil des Maschinengestells durch eine Abzieheinrichtung abgezogen und für die spätere Verwendung bereitgestellt (s. Großes Textillexikon, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart). Um die Gewebebindung gemäß den Darstellungen nach den Figuren 1 und 4 zwischen den Einzelfäden des Gesamtfadensystems 10 sicherstellen zu können, werden diese auf der gegenüberliegenden Seite zu den Polfäden 16 mit einer Appretur versehen, vorzugsweise in Form eines flächig aufgebrachten Polyurethanmaterials. Neben den vorgestel lten Fäden können auch sonstige Fäden zum Einsatz kommen mit insbesondere linienförmiger Ausgestaltung, die flammhemmend und/oder elektrisch leitfähig und/oder wärmeleitend und/oder festigkeitswerterhöhend sind. Neben Metallfäden ist hier auch der Einsatz von Nylon- oder Karbonfäden oder von mit flammhemmendem Mittel beschichteten Fadensystemen möglich. So ließe sich beispielsweise ein Teil der beschriebenen Teilschussfäden durch einen solchen sonstigen Faden ersetzen. Auch ist grundsätzlich der Einsatz von sogenannten Bikomponentenfasern in der Gesamtfadenstruktur 10 denkbar.

Die Fig. 5 zeigt nun die Verwendung des erfindungsgemäßen Haftverschlussteils bei einem Reinigungssystem, insbesondere in der Art eines Wischmopps, bei dem ein flächiges Wischmaterial 30 unter Einbezug einer Vielzahl von Wischschlaufen 32, beispielsweise aus einem Baumwollmate- rial bestehend, auf der Rückseite 34mit dem Fadensystem 10 versehen ist, insbesondere entlang von Längs- und Quernähten 36 bzw. 38 mit diesem vernäht ist. Um sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite des Wischmaterials in Form des Wischmittels darstellen zu können, ist auf der linken Bildhälfte der Fig. 5 die Vorderseite des Wischmaterials dargestellt und auf der rechten Seite abgeklappt die Rückseite desselben. Das in der Fig. 4 beispielhaft dargestellte Fadensystem 10 ist dann insoweit auf der rechten Bildseite der Fig. 5 dem Betrachter zugewandt und in der Lage, mit zwei Klettstreifen 40, die sich entlang der Unterseite eines Halters 42 von dessen einer Seite 44 zu dessen anderer Seite 46 erstrecken, entsprechend unter Bil- dung eines wieder lösbaren Haftverschlusses in Eingriff zu geraten. Der Halter 42 ist bevorzugt aus einem Aluminium- oder Kunststoffprofilmaterial hergestellt, wobei sich die einzelnen Klettstreifen 40 mit dem vorstehenden Hakenmaterial 48 als weiteres Verschlussteil 50 in der Art eines Hohlprofiles 52 (vgl. Fig. 7) vom Halter 42 abziehen lassen, um dergestalt im Versagensfall am Halter leicht ausgetauscht werden zü können und/oder über das separierbare Hohlprofil 52 einfach gewaschen oder sonst wie gereinigt zu werden. Insbesondere lässt sich dann bei einem Austausch der jeweiligen Hohlprofile 52 der Halter 42 unmittelbar wieder einsetzen. Auf seiner Oberseite ist der Halter 42 mit einem Stielteil 54 versehen, wobei in der gezeigten Ausführung ein dahingehender Halter 42 mit Stielteil 54 bei- spielsweise zum Abreinigen von Fenster- oder Arbeitsflächen einsetzen lässt. Ist das Stielteil 54 am Halter 42 entsprechend verlängert (nicht dargestellt), lässt sich ein dahingehendes Reinigungssystem auch für das Abreinigen von Böden jedweder Art nebst deren Bodenbeläge ohne Weiteres verwenden. Ist das Wischmaterial 30 verbraucht oder verschmutzt, lässt sich über das dargestellte Klett ® -Verbindungssystem das dahingehende Wischmaterial oder Wischmittel 30 gegen ein Neuteil austauschen. Das verbrauchte oder verschmutzte Wischmaterial 30 lässt sich dann gewaschen und vorzugsweise in desinfizierter Form wieder für erneute Reinigungsvorgänge als Teil des beschriebenen Reinigungssystems mit Halter 42 einset- zen.