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Title:
GEOPOLYMER HYDROGELS OR SUSPENSIONS AND STORAGE-STABLE GRANULAR MINERAL COMPOSITES WITH COLLOIDAL PORTION, METHOD FOR PRODUCING SAME AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/086893
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to geopolymer hydrogels or suspensions and storage-stable granular mineral composites produced from same, with a colloidal portion, preferably between 20 and 50%. The geopolymer hydrogels or suspensions can be obtained by bringing together mixed-layer rich argillaceous rocks and calciferous rocks with water. The storage-stable granular mineral composites with a colloidal portion comprise the geopolymer hydrogels or suspensions and additionally zeolites. The novel substances can be used advantageously in cosmetics or pharmacy, also in combination with known agents.

Inventors:
JUELICH WOLF-DIETER (DE)
SCHMIDT DIETER (DE)
KUMMER MARIO (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/075593
Publication Date:
June 12, 2014
Filing Date:
December 04, 2013
Export Citation:
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Assignee:
PURMIN GMBH (DE)
International Classes:
A61K9/00; A61K9/14; A61K9/16; A61K33/06; A61K47/02; A61K47/44; A61K47/46; A61L26/00
Domestic Patent References:
WO2011000572A12011-01-06
WO2006108414A22006-10-19
WO2003072118A12003-09-04
Foreign References:
CH286680A1952-10-31
AT184261B1956-01-10
JP2006225647A2006-08-31
US20050058721A12005-03-17
DE102005020467A12006-10-19
DE102005020467A12006-10-19
DE202009013734U12010-01-07
US20050058721A12005-03-17
EP3720153A2003-02-28
Other References:
BUIJSSE B.; FESKENS EJ; KOK FJ; KROMHOUT D: "Cocoa intake, blood pressure, and cardiovascular mortality: the Zutphen Elderly Study", ARCH. INTERN. MED., vol. 166, no. 4, 27 December 2005 (2005-12-27), pages 411 - 7
LANCET, vol. 342, no. 8878, 23 October 1993 (1993-10-23), pages 1007 - 11
TAUBERT D; ROESEN, R; LEHMANN, C; JUNG, N; SCHÖMIG E: "Effects of low habitual cocoa intake on blood pressure and bioactive nitric oxide: a randomized controlled trial", JAMA, vol. 8, no. 1, 29 April 2007 (2007-04-29), pages 49 - 60
HOOPER L; KAY C; ABDELHAMID A; KROON PA; COHN JS; RIMM EB; CASSIDY A: "Effects of chocolate, cocoa, and flavan-3-ols on cardiovascular health: a systematic review and meta-analysis of randomized trials", AM. J. CLIN. NUTR., vol. 95, no. 3, 2012, pages 740 - 51, XP055178821, DOI: doi:10.3945/ajcn.111.023457
JOURNAL OF TRAUMA, vol. 54, no. 6, 2003, pages 1077 - 1082
WILLIAMS, L. B. S. E. HAYDEL: "Evaluation of the medicinal use of clay minerals as antibacterial", AGENTS. INTGEOLREV., vol. 52, no. 7/8, 1 July 2010 (2010-07-01), pages 745 - 770
Attorney, Agent or Firm:
WEHLAN, Helmut et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen, erhältlich durch Zusammenführung von mixed- layer-reichen Tongesteinen und kalkhaltigen Gesteinen mit Wasser.

2. Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem kalkhaltigem Gestein um Kreidegrand handelt.

3. Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich ein oder mehrere Schichtsilikate wie Magnesium-Silikate, Magnesium- Lithium-Silikate und/oder Magnesium-Aluminium-Silikate enthalten.

4. Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Magnesiumsalze, vorzugsweise mit organischen Anionen wie Magnesiumstearat oder Magnesiumeitrat, enthalten.

5. Suspensionen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Bestandteile gelbildender Pflanzen enthalten, wobei mineralische Kolloide und pflanzlichen Hydrokolloide sich gegenseitig durchdringen.

6. Lagestabile granuläre Mineralkomposite mit einem kolloidalem Anteil, umfassend die Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 sowie zusätzlich Zeolithe.

7. Lagestabile granuläre Mineralkomposite mit einem kolloidalem Anteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der kolloidale Anteil zwischen 20 Gew. % und 50 Gew. % beträgt.

8. Lagestabile granuläre Mineralkomposite mit kolloidalem Anteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeolithanteil mehr als 10 Gew.-%, aber weniger als 70 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Produkt, beträgt.

9. Lagestabile granuläre Mineralkomposite mit kolloidalem Anteil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich einen oder mehrere Wirkstoffe oder Genussmittel enthalten.

10. Lagestabile granuläre Mineralkomposite mit kolloidalem Anteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Wirkstoffen oder Genussmitteln um

a) Heilwasser oder Heilsolen

b) Kakao, vorzugsweise zwischen 5 und 50 Gew.%

c) pharmazeutische und/oder kosmetische Wirkstoffe d) Duftstoffe

e) Geschmacksstoffe

f) Mittel zur retardierten Abgabe der Wirkstoffe

g) Gamma-Linolensäure

h) sekundäre Pflanzeninhaltstoffe

i) Wachse, vorzugsweise Jojobaöl, und/oder ätherische Öle

j) Insektenrepellents

handelt.

11. Verfahren zur Herstellung granulären Materialien nach einem der Ansprüche 6 bis 10, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

a) Mischen der bergmännisch gewonnenen Tonminerale mit kalkhaltigem Material und einem flüssigen Quellmittel,

b) Dispergierung das das nach Verfahrensschritt a) erhaltenen Produkts in einem flüssigen Medium,

c) Abtrennung von Partikeln mit einer Korngröße > 150 μηι,

d) Entfernung überschüssigen Quellmittels,

e) Mischen der entstandenen Dispersion mit Zeolithen,

f) Hinzufügen weiterer Wirkstoffe oder Genussmittel.

12. Verwendung der Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 oder der granulären Materialien nach einem der Ansprüche 6 bis 10 als pharmazeutische oder kosmetische Mittel.

13. Verwendung nach Anspruch 11 zur

a) Reduzierung der Kalorienzufuhr als mineralische Ballaststoffe

b) Prophylaxe von Virusinfektionen

c) Herstellung von granulären Materialien mit Heilwässern

d) Behandlung von Neurodermitis

e) Linderung des Juckreizes nach Insektenstichen

f) Behandlung von Hautrötungen, vorzugsweise als After-sun-Mittel

g) Versorgung von Insektenstichen

h) zur Regeneration von Hautzellen durch ein schonendes Peeling

14. Verwendung der Suspension nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in Kombination mit Biomassen hpidhaltiger Mikro- und Makroalgen, mariner Pilze, Cyanobakterien oder mariner Bakterien, wobei die Biomassen durch Homogenisierung oder Emulsionsbildung in lipidhaltige Mikro- und Nanopartikel umgewandelt werden, zur Verminderung der Kolonisierung pathogener Keime auf der Haut.

Description:
Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen sowie lagestabile granuläre Mineralkomposite mit kolloidalem Anteil, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

[0001] Die Erfindung betrifft Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen sowie daraus hergestellte lagestabile granuläre Mineralkomposite mit einem kolloidalem Anteil, vorzugsweise zwischen 20 und 50 %. Mögliche Anwendungen sind die Kosmetik oder die Pharmazie.

Stand der Technik

I Granuläre Materialien

[0002] Granuläre Materie ist erst seit wenigen Jahren ein aktives Forschungsgebiet, so dass viele Phänomene zwar aus dem Alltag oder physikalischen Experimenten bekannt, aber theoretisch noch nicht ausreichend erklärt sind (Wikipedia).

[0003] Granuläre Materie nimmt eine Zwitterstellung bezüglich ihres Aggregatzustandes ein. Ein einzelnes ihrer Teilchen ist ein Festkörper. Alle Teilchen zusammen weisen dagegen sowohl Festkörper- als auch Flüssigkeitseigenschaften auf. In einem statischen System besitzt granuläre Materie die Festkörpereigenschaften ihrer Einzelteile. In dynamischen Systemen, denen von außen Energie zugeführt wird, zeigen sich dagegen Flüssigkeitseigenschaften.

[0004] Granuläre Materie besitzt ein breites Spektrum von verschiedenen, grundlegenden Eigenschaften und Phänomenen. Die Mehrzahl davon ist seit langem bekannt. Granuläre Materialien werden für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Um eine Anpassung an neue Verwendungen zu erreichen, ist einerseits die Berücksichtigung verschiedenster materialspezifischer Eigenschaften der Komponenten, die das komplexe Materialverhalten einer granulären Struktur bedingen, erforderlich. Andererseits hängt das komplexe Materialverhalten granulärer Stoffe von der Entstehungs- und Belastungsgeschichte ab.

[0005] Deshalb existieren in vielen Fällen keine eindeutigen physikalischen Erklärungen oder Modelle, die eine Vorhersage der Eigenschaften beim Übergang auf bisher nicht verwendete Komponenten ermöglichen. Wichtige Parameter der Zusammensetzung und der Herstellung können nicht vorausgesagt werden.

II Dispergierung von Geopolymeren

[0006] Die in dieser Patentanmeldung beschriebene Herstellung bisher unbekannter granulärer Materialien stützt sich auf Kenntnisse bei der Dispergierung von Geopolymeren.

[0007] Bei der Dispergierung von Tonmineralen in deionisierem Wasser bilden sich bekanntlich geordnete Strukturen heraus. Die Spitzen der Tonminerale sind positiv, die Seitenoberflächen negativ geladen. Dadurch entsteht je nach Zusammensetzung der Tonminerale eine Kartenhausoder Bänderstruktur (G. Lagaly, O.Schulz, R. Zimehl: Dispersion und Emulsion. Steinkopff- Verlag Darmstadt). Während die Montmorillonitpartikel vom Wyoming-Typ in der Suspension sehr dünne und relativ großflächige und blättchenförmige Lamellen ausbilden, bilden die Montmorillonite vom Cheto-Typ sehr dünne und kleinflächige Lamellen. Die Zweischicht- Minerale (Kaolinit) bilden größere und mehr isometrische Kristalle. Die gut kristallisierten Zweischicht- und Dreischicht-Tonminerale zerteilen sich beim Dispergieren vorwiegend entlang der Zwischen-Schicht-Räume.

[0008] Die Dispergierung von Zeolithen und die Einarbeitung als granuläre Komponente ist mit Problemen behaftet. Die Überführung aus der Pulverform führt zu Agglomeraten, deren vollständige Dispergierung einen hohen mechanischen Energieeintrag erfordert und daher häufig nur unzureichend gelingt. Die großtechnische Herstellung von für eine Einarbeitung in das granuläre Mineralkomposit geeignete Zeolith-Suspensionen ist technisch bislang nur begrenzt durchführbar, da die Dispergierung der Zeolithe aufgrund ihres begrenzten Wasseraufnahmevermögens schwierig ist und zu nicht lagerstabilen Produkten führt.

III Nachweismethoden zur Stimulation des Zellstoffwechsels

[0009] In einer lebenden Zelle finden tausende biologische Reaktionen parallel statt, die zu einem komplexen Netzwerk zusammengefügt sind. Dieser komplexe Stoffwechsel führt in Zellkulturen und zellbasierten Systemen zu einem dynamischen und nicht-linearen Verhalten.

[0010] Die Sauerstoffaufnahme und der Nährstoffverbrauch (insbesondere Glucoseverbrauch) sind direkte Indikatoren für die Stoffwechselaktivität der Zellen, die nach Pörksen und Jülich (Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis von biologischen Langzeiteffekten in Zellen. WO2011/000572 AI .) auch zu Nachweisen einer prophylaktischen Wirksamkeit genutzt werden können.

IV Erfassung prophylaktischer Wirkungen bei der Vermeidung radikalbedingter Zellschädigungen

[0011] Freie Radikale entstehen natürlicherweise im Rahmen der Zellatmung oder bei Prozessen der Immunabwehr. Um eine Oxydation an der falschen Stelle, z.B. eine Lipidperoxidation, zu verhindern, muss die Radikalkonzentration begrenzt werden. Die Säugetiere und Pflanzen bilden Antioxidantien, die als "Radikalenfänger" wirken. Die Menge der Radikalenfänger, die der Körper bilden kann, ist jedoch begrenzt, so dass immer wieder Gewebe- und Zellschäden durch Radikaleinwirkung auftreten. Faktoren wie höheres Alter, Stress oder Krankheiten erhöhen die Bildung von freien Radikalen, während gleichzeitig die Fähigkeit der Säugerzellen abnimmt, selbst Schutzfaktoren zu bilden.

[0012] Je höher die Radikalkonzentration im Verhältnis zur Konzentration der Radikalenfänger ist, desto mehr Schäden pro Zeiteinheit treten auf. Diese Schäden summieren sich im Laufe der Jahre und führen dann, Schritt für Schritt, zu immer stärker werdenden Leistungseinbußen und Funktionsverlusten, die unsere Alterung kennzeichnen. Ein hohes Radikalenaufkommen, das vom Organismus über längere Zeiträume nicht mehr kompensiert werden kann, kann zum Ausgangspunkt chronischer Erkrankungen werden. Dies gilt vor allem für Zivilisationskrankheiten wie die koronare Herzkrankheit. Durch freie Radikale oxidativ modifiziertes LDL-Cholesterin besitzt atherogene und thrombogene Eigenschaften, die für die Entstehung arteriosklerotischer Gefäßwandläsionen und Arterienverschlüssen von maßgeblicher Bedeutung sind.

[0013] Obwohl Freie Radikale für viele Stoffwechselvorgänge von grundlegender Bedeutung sind, stützt sich die Bewertung der antioxidativen Wirksamkeit von Nahrungsergänzüngsmitteln und von Zusätzen zu Kosmetika bisher vorwiegend auf in-vitro- Versuche, bei denen der Wirkstoff und die freien Radikale gleichzeitig einwirken. Damit kann die prophylaktische Wirksamkeit solcher Zusatzstoffe bei der Vermeidung radikalbedingter Zellschädigungen nicht erfasst werden, obwohl derartige Mittel vorwiegend prophylaktisch eingesetzt werden.

[0014] Das Verfahren nach WO2011/000572 AI ermöglicht dagegen die Erfassung der Zellstimulation unter den in-vivo- Verhältnissen wesentlich besser angepassten Bedingungen. Es wurde zur Beurteilung der prophylaktischen Wirksamkeit bei der Verminderung radikalbezogener Zellschäden herangezogen, da es auf Grund der langen Beobachtungszeit die Trennung von „prophylaktischer Wirkstoffgabe" und„Einwirkung der freien Radikale" ermöglicht.

Y_ Prophylaxe von Viruskrankheiten

[0015] Auch in den hochindustrialisierten Ländern werden dabei natürliche, widerstandsverbessernde prophylaktische Prinzipien immer wichtiger. Wenn Wirkstoffe gefunden werden, die eine Zellstimulation unter den in-vivo- Verhältnissen wesentlich besser angepassten Bedingungen nachweisen, ist das für die Stärkung der Abwehrkraft von großer Bedeutung. Als Beispiel sei die Prophylaxe von Viruskrankheiten genannt.

[0016] Erkältungskrankheiten sind akute Infektionen der oberen Atemwege. Sie gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt: Im Mittel erkälten sich Erwachsene zwei- bis fünfmal im Jahr, Kinder im Vorschulalter sogar vier- bis achtmal. Dabei dringen Krankheitserreger in den Nasen- und Rachenraum ein und vermehren sich dort. Als Krankheitsverursacher sind über 200 sehr verschiedene Viren aus unterschiedlichen Virusfamilien beschrieben, die alle zu ähnlichen Symptomen führen. Da die Atemwege vom Rachenraum zu den Verzweigungen des Broncialbaumes mehrere Barrieren von Abwehrzellen aufweisen, müssen die Erreger die Immunabwehr durch eine besonders schnelle Vermehrung und mittels vieler unterschiedlicher Varianten umgehen. Die Vielzahl verschiedener Viren und ihrer Subtypen erklärt, warum Menschen so häufig an einer virusbedingten Erkältung erkranken können. Im Gegensatz zu einer Infektionen mit Influenzaviren nimmt die typische Erkältung einen eher milden Verlauf, da die für diese Erkrankung als Krankheitsverursacher festgestellten Viren sehr stark an den Menschen als ihren Reservoirwirt angepasst sind. Auf Grund der Vielzahl der möglichen Erreger gibt es keine spezifische Therapie, die spezifisch am Erreger angreift und auch keine Impfung.

[0017] Eine Prophylaxe und/oder Therapie muss vielmehr die Abwehrkräfte des Wirtes stärken und die Selbstheilungskräfte unterstützen. VI Gesundheitsfördernde Wirkungen von Kakao

[0018] Der rohe Kakao hat einen sehr hohen Anteil an Antioxidantien und ist deshalb auch besonders förderlich für die Gesundheit.

[0019] Eine mittlere Kakao-Aufnahme von etwa 2 g/Tag führt bei älteren Männern zu einer Senkung des Blutdrucks. Das 15-Jahres-Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird gesenkt (Buijsse B., Feskens EJ, Kok FJ, Kromhout D: Cocoa intake, blood pressure, and cardiovascular mortality: the Zutphen Elderly Study. Arch. Intern. Med. 2006, 27; 166 (4): 411-7; Lancet (1993 oct 23; 342 (8878): 1007-11).

[0020] Auch bei gesunden Personen, die über 18 Wochen täglich etwa 6 g dunkle Schokolade aufgenommen hatten, wurde der Blutdruck gesenkt (Taubert D, Roesen, R, Lehmann, C, Jung, N, Schömig E: Effects of low habitual cocoa intake on blood pressure and bioactive nitric oxide: a randomized controlled trial. JAMA 2007 4, 298 (1): 49-60).

[0021] Eine Meta-Analyse von 20 Studien mit 856 gesunden Teilnehmern zeigte bereits nach wenigen Wochen einer täglichen Kakao-Aufnahme einen statistisch signifikanten blutdrucksenkenden Effekt. Dieser Effekt wird auch in anderen Metaanalysen bestätigt (Hooper L, Kay C, Abdelhamid A, Kroon PA, Cohn JS, Rimm EB, Cassidy A: Effects of chocolate, cocoa, and flavan-3-ols on cardiovascular health: a systematic review and meta-analysis of randomized trials. Am. J. clin. Nutr. 2012, 95 (3): 740-51).

[0022] Metaanalysen von verschiedenen klinischen Studien zeigen einen positiven Effekt einer kurzzeitigen oder langzeitigen Aufnahme von Kakao auf die Endothelfunktion und vielversprechende Effekte auf Insulinkonzentration im Blut und die Insulinresistenz (Hooper L, kay C, abdelhamid A, Kroon PA, cohn JS, Rimm EB, Cassidy A: Effects of chocolate, cocoa, and flavan-3-ols on cardiovascular health: a systematic review and meta-analysis of randomized trials. Am. J. clin. Nutr. 2012, 95 (3): 740-51).

VI Einsatz von Geopolymeren zur Förderung der Gesundheit [0023] Eine Gesundheitsförderung durch Geopolymere ist lange bekannt. Am besten belegt ist der Einsatz in Form von Heilerde. Von ihrer Anwendung in Form von Heilerde sind folgende gesundheitlich relevante Effekte der polymeren Mineralstoffe bekannt.

1. Schonung der Darmschleimhaut

2. Ausschwemmung von Schadstoffen bei umweit- und ernährungsbedingten Dysbalancen

3. Versorgung mit Spurenelementen

[0024] Heilerde wird bisher als Aufschwemmung bzw. zu Tabletten gepresst eingenommen. Ein Genuss ist mit der Einnahme von Heilerde in der bisherigen Form nicht verbunden.

[0025] Ein Einsatz von Geopolymeren zur Prophylaxe von Virusinfektionen ist bisher nicht bekannt.

VII Genussmittel

[0026] Als Genussmittel im engeren Sinne werden Lebensmittel bezeichnet, die nicht in erster Linie wegen ihres Nährwertes und zur Sättigung konsumiert werden, sondern wegen ihrer anregenden Wirkung und ihres Geschmacks.

[0027] Genuss ist eine positive Sinnesempfindung, die mit einem Glücksgefühl verbunden ist. Genuss ist eine rein subjektive, individuelle Wahrnehmung.

[0028] Deshalb gibt es einerseits Genussmittel wie Tabakwaren und Alkohol, die - zumindest im Übermaß genossen - gesundheitsschädlich sind, andererseits Genussmittel wie Schokolade, die gesundheitsfördernd wirken.

[0029] Die Kombination von Schokolade und granulären Materialien und die Verwendung dieser Kombination als gesundheitsförderndes Genussmittel sind bisher nicht bekannt.

VII Heilwasser

[0030] Heilwasser stammt aus natürlichen unterirdischen und unbehandelten Quellen. Es besitzt auf Grund seiner Mineralstoffe und Spurenelemente heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung. Seine Wirksamkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen und durch die amtliche Zulassung bestätigt. Es bestehen sehr große regionale Unterschiede in der Zusammensetzung der Heilwässer.

[0031] Die Herstellung von granulären Materialien mit Heilwässern ist bisher nicht bekannt.

VIII Juckreiz [0032] Juckreiz (Pruritus) wird definiert als eine unangenehme Sinnesempfindung, die das Verlangen auslöst, sich zu kratzen. Begleitsymptome wie Brennen, Schmerzen oder Stechen können auftreten. Juckreiz entsteht durch Aktivierung spezialisierter afferenter unmyelinisierter C-Fasern in der Haut. Diese Fasern sind anatomisch identisch mit jenen, die Schmerz leiten, unterscheiden sich aber in der Funktion und Reizweiterleitung ins Gehirn. Sie enthalten eine Reihe von Rezeptoren wie zum Beispiel Histamin-Rezeptoren, PAR-2, Endothelin-Rezeptor und TRPV1. Bei der Auslösung und Verstärkung sind Mediatoren wie Histamin, Tryptase, Endothelin, Interleukine, Substanz P, Bradykinin und Prostaglandine beteiligt. Diese werden unter anderem aus Mastzellen freigesetzt. Der Körper hat seinen Histamin-Vorrat teilweise in den Mastzellen gespeichert, die ihn zum Beispiel nach einem Mückenstich innerhalb von Sekunden ausschütten. Wie Schmerz kann auch Juckreiz peripher oder zentral ausgelöst werden. Die Ursachen von Juckreiz können sehr vielseitig sein und umfassen ein breites Spektrum verschiedener auslösender Faktoren. Eine sehr häufige Ursache sind Insektenstiche, aber auch viele Hauterkrankungen sind mit einem quälenden Juckreiz verbunden. Beispielsweise haben Neurodermitiker eine sehr trockene Haut, die stark juckt und durch den Juck-Kratz-Zyklus wesentlich zum Entstehen von Entzündungen beiträgt.

[0033] Der mit verschiedenen Hauterkrankungen verbundene Juckreiz stellt eine große Belastung für den Betroffenen dar. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft vermindert. Dem extremen Juckreiz bei verschiedenen Hauterkrankungen wird oft durch Kratzen entgegengewirkt, was wiederum das Krankheitsbild verstärkt. Der Juck-Kratz-Zyklus führt zu Blutungen, Infektionen und Vernarbungen. Juckreiz wird, ähnlich wie Schmerz, mit dem Gedächtnis verknüpft - das bedeutet, dass Personen mit chronischem Pruritus den Juckreiz schon ab einer niedrigeren Schwelle wahrnehmen. Chronische Formen des Pruritus sind wegen dieser Verknüpfung mit psychologischen Einflüssen oft therapieresistent.

[0034] Große Bedeutung für die Linderung der Symptome bei Patienten mit Neurodermitis hat die Lokaltherapie, die direkte äußerliche Therapie der betroffenen Hautregionen. Sie zielt insbesondere darauf ab, die entzündliche Reaktion der Haut positiv zu beeinflussen und den Juckreiz zu lindern. Beim Kampf gegen das Jucken steht die Pflege der geschundenen Haut an erster Stelle. Kühlenden Lotionen und juckreizlindernde Cremes verbessern das gestörte Gleichgewicht der Haut und stellen ihre Barrierefunktion wieder her.

[0035] Aus DE 10 2005 467 A 1 bzw. WO 2006/108414 A 3 ist ein Mittel zur Therapie und Prophylaxe von Hauterkrankungen insbesondere von Psoriasis, Neurodermitis oder atopischer Dermatitis bekannt, das oral eingenommen oder auf die Haut aufgetragen werden kann. Das Mittel enthält Naturzeolithe in Kombination mit Calcium- und Magnesiumsalzen. [0036] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 20 2009 013 734 Ul ist eine Mineralpulvermischung bekannt, die die Symptome bei Neurodermitis, Psoriasis und Akne lindert Das kennzeichnende Merkmal dieses Gebrauchsmusters ist die Kombination von Klinoptilolith mit einem Peloid wie der Rügener Heilerde, wobei der Anteil am Peloid mindestens 25 % betragen soll.

[0037] Eine Kombination von dehydratisierten Zeolithen und Tonmineralen ist aus US 2005/0058721 AI als Mittel zur Blutstillung bekannt. Die Blutstillung wird durch dehydratisierte Zeolithen bewirkt, die Blut in einer starken exothermen Reaktion koagulieren. Durch die exotherme Reaktion (Temperaturen bis 60 °C) treten Schädigungen des angrenzenden Gewebes auf (Journal of Trauma 54 (2003), 6, 1077 - 1082). Da für medizinische Anwendungen eine starke Wärmeentwicklung zu vermeiden ist, werden bei US 2005/0058721 A 1 durch den Tonmineralzusatz Teile der die hohe Kapillarwirkung verursachenden Nanoporen der dehydratisierten Zeolithe blockiert, um so die Wärmeentwicklung zu minimieren. Zur Juckreizminderung ist dieses Mittel nicht geeignet.

IX Verminderung des Juckreizes durch Kälteeinwirkung

[0038] Es ist bekannt, dass die Empfindung des Juckreizes durch andere Hautempfindungen offensichtlich moduliert bzw. überlagert werden kann. So kann Hitze oder Kälte den Juckreiz abschwächen. Zur Linderung des Juckreizes stehen einige äußerlich anzuwendende Präparate zur Verfügung, die einen kühlenden Effekt haben. Dabei sind kühlende Substanzen wie z. B. Menthol, Phenol, Kampfer oder Polidocanol in Lotionen verarbeitet, die auf die Haut aufgetragen werden. Nachteil ist, dass bei langfristiger Anwendung die Haut stark austrocknet. Werden diese Substanzen auf aufgekratzte oder geschädigte Hautstellen aufgetragen, kann es außerdem zu einem Brennen kommen. Vorgeschädigte Haut wird durch Chemikalien zusätzlich belastet. Es besteht eine wenn auch geringe Gefahr beim Einatmen von Menthol für Säuglinge und Kleinkinder. Auch wegen der hautirritierenden Eigenschaften sollte diese Substanzen nicht bei Kindern angewandt werden (www.medizininfo.de).

X Antibakterielle Wirkung von Tonmineralen

[0039] Tonminerale können einerseits antibakterielle Wirkungen aufweisen andererseits auch das Wachstum von Bakterien fördern (Williams, L. B. S. E. Haydel: Evaluation of the medicinal use of clay minerals as antibacterial. Agents. IntGeolRev. 2010 July 1 ; 52(7/8): 745-770). Das zeigt, dass die antibakterielle Wirkung nicht auf einfache physikalische Beziehung wie die Anheftung der der Tonminerale an die Bakterienzellwand sondern auf chemische Reaktionen zurückgeführt werden muss, die noch weitgehend unbekannt sind. XI Behandlung der Neurodermitis

[0040] Eine Heilung der Neurodermitis ist nicht bekannt. Alle bekannten Präparate - ob Kosmetika, Medizinprodukte oder Arzneimittel - lindern nur die Symptome.

Aufgabenstellung, die durch die Erfindung gelöst werden sollte

[0041] Die Aufgabe, die durch die Erfindung gelöst werden soll, bestand darin, die im Stand der Technik beschriebenen Nachteile zu beseitigen. Dabei sollten aus bekannten gesundheitsfördernden Geopolymeren neue, vorzugsweise granuläre Materialien, gewonnen werden, die die Anwendungsmöglichkeiten wesentlich erweitern.

[0042] Mit den granulären Materialien sollten Mittel zur Verfügung gestellt werden, die einerseits als Genussmittel geeignet sind. Diese neuartigen Genussmittel sollten eine gesunde Ernährung, insbesondere in Belastungssituationen, unterstützen. Bevorzugt sollten diese Mittel prophylaktisch wirken.

[0043] Mit den granulären Materialien sollten anderseits Mittel zur Verfügung gestellt werden, die für eine Anwendung auf der Haut geeignet sind. Auch bei der Anwendung auf der Haut sollten prophylaktische, lindernde und heilende Wirkungen erzielt werden können.

Darlegung des Wesens der Erfindung

[0044] Die Aufgabenstellung wurde durch Geopolymer-Hydrogele oder Suspensionen gemäß Anspruch 1 , lagestabile granuläre Mineralkomposite gemäß Anspruch 6 und den Merkmalen der Unteransprüche sowie den Merkmalen der Verfahrens- und der Verwendungsansprüche gelöst.

[0045] Um Suspensionen zu erhalten, ist die Vorgehendweise gemäß Beispiel 2 zu wählen.

[0046] Diese Suspensionen können zusätzlich Bestandteile gelbildender Pflanzen enthalten, wobei mineralische Kolloide und pflanzlichen Hydrokolloide sich gegenseitig durchdringen. Die so hergestellte Suspension haftet gut auf der Haut und deckt auch Kratzwunden ab.

[0047] Das Ziel, die Verminderung des Juckreizes durch ein Kältegefühl zu unterstützen, wird durch die Fähigkeit der in der Suspension enthaltenen Kolloide zur Dissipation von kinetischer Energie erreicht. Die in der Suspension enthaltenen Kolloide sind Vielteilchensysteme, die sich durch inelastische Teilchenstöße auszeichnen. Das hat zur Folge, dass thermische Energie in innere Freiheitsgrade dissipiert wird und die Suspension sofort nach dem Auftragen kühlt. Unterstützt wird dieser Effekt durch die Verdunstungskälte beim Trocknungsprozess. Die Verdunstungskälte ist einerseits von der Menge des aufgetragenen Wassers, andererseits von der Verdunstungsgeschwindigkeit abhängig. Für einen langanhaltenden Kühleffekt ist es günstig, möglichst wasserreiche Suspensionen herzustellen, was mit der oben beschriebenen Art und Weise der Dispergierung mit kolloidalen Tonmineralen möglich wird.

[0048] Nach dem Antrocknen der so hergestellten Mineralsuspension auf die Haut verbleibt ein Schutzfilm aus mineralischen Substanzen, die die schmerzende Stelle und auch Kratzwunden abdeckt. Durch den leicht alkalischen pH- Wert wird die antibakterielle Wirkung der Tonminerale verstärkt, so dass es an den abgedeckten Stellen zu einer Keimminderung kommt. Da sich an aufgekratzten Stellen bevorzugt Keime ansiedeln, die die Wundheilung gefährden und beim Überschreiten eines kritischen Keimgehaltes zu Wundinfektionen führen können, vermindert die Abdeckung auf Grund ihres antibakteriellen Effektes das Infektionsrisiko.

[0049] Die Mineralsuspension kann nach dem Trocknen des voran gegangenen Auftrags mehrfach aufgetragen werden, bis der Juckreiz verschwindet. Wenn der Juckreiz abgeklungen ist, kann der Mineralverbund leicht mit Wasser abgewaschen werden.

[0050] Die Nutzung der erfindungsgemäßen Suspension führt zu einer Hautstraffung und zu einer Verbesserung des Hautbildes. Insbesondere bei Neurodermitispatienten wirkt sich eine Elektrolytzufuhr günstig auf die Hautregeneration aus.

[0051] Das Ziel, bei Neurodermitis-Patienten bereits die ersten Schritte in der Auseinandersetzung Erreger- Wirt, die physiko-chemische Adsorption und die biologische Adhäsion von pathogenen Keimen zu verhindern, wurde überraschenderweise durch ein synergistisches Zusammenwirken von der Suspension nach Anspruch 1 und Präparaten auf der Basis des WO 03/072118 AI erreicht. Darin werden kosmetische oder pharmazeutische Produkte aus Biomassen lipidhaltiger Mikro- und Makroalgen, mariner Pilze, Cyanobakterien oder mariner Bakterien gewonnen, wobei die Biomassen durch Homogenisierung oder Emulsionsbildung in lipidhaltige Mikro- und Nanopartikel umgewandelt werden.

[0052] Dabei wird erfindungsgemäß eine Doppelstrategie verfolgt. Durch eine Hautpflege mit aus WO 03/072118 AI bekannten Präparaten werden der Haut Lipide aus Algen zugeführt. Dadurch wird das Austrocknen der Haut verhindert. Diese Präparate zeichnen sich darüber hinaus dadurch aus, dass sie die Kolonisation von pathogenen Keimen auf Haut vermindern, die für Neurodermitis-Patienten eine besondere Gefährdung darstellen.

[0053] Andererseits verhindert die Unterbrechung des Juck-Kratz-Zyklus durch Abdeckung der betreffenden Stelle mit der hier beschrieben Mineralsuspension nicht nur den Juckreiz an der betroffenen Stelle sondern führt durch den antibakteriellen Effekt der Tonminerale zu einer Keimminderung, die die Verminderung der Kolonisierung durch die Basispflege mit Präparaten auf der Basis des EP 03720153.0 synergistisch verstärkt. Daher können Neurodermitis-Patienten besonders von einer Hautpflege mit Präparaten auf der Basis des EP 03720153.0 und der konsequent angewandten Juckreizminderung profitieren.

[0054] Durch die polymodale Größenverteilung der Partikel eignet sich die Suspension gut als Träger für medizinische und hautpflegende Wirkstoffe sowie von Insektenrepellents, die retardiert abgegeben werden. Die Ausrüstung der Suspension mit Repellents ist besonders bevorzugt bei Produkten die bevorzugt zur Linderung des Juckreizes nach Insektenstichen eingesetzt werden, da sie die lindernde Wirkung mit einer vorbeugenden Wirkung vor weiteren Insektenstichen verbinden.

[0055] In einer speziellen Ausführungsform wird das für die Herstellung der Suspension erforderliche Wasser teilweise durch pflanzliche Hydrogele ersetzt. Die Netzwerk bildenden Inhaltstoffe der gelbildenden Pflanzen, insbesondere Polysaccharide und/oder der Proteine, werden dabei in das Netzwerk der mineralischen Kolloide eingebunden. Dadurch wird der Anteil des gebundenen Wassers in der Suspension erhöht. Bei Aloe Vera besteht das Gel zu etwa 99,5% aus Wasser und nur zu etwa 0,5% Aloe- Vera-Feststoffen. Wird dieses Wasser in strukturierter Form zur Dispergierung der Tonminerale genutzt entstehen bisher nicht bekannte hochviskose kolloidale Strukturen. Diese Komplex-Kolloide aus Tonmineralen und pflanzlichen Gelbildnern können wie oben beschrieben zur Dispergierung der Zeolithe genutzt werden.

[0056] Solche hochviskosen juckreizmindernden Hydrogele aus mineralischen und biogenen Strukturen haften gut auf der Haut und besitzen gleichzeitig einen kühlenden und einen pflegenden Effekt. Besonders bevorzugt ist bei der Herstellung des Hydrogels aus mineralischen und biogenen Strukturen ein Verfahren, bei dem eine geeignete Pflanzenbiomasse direkt nach der Ernte durch Filtration, Abpressen oder Dekantieren von faserigen Bestandteilen befreit wird. Der homogene, zum größten Teil aus durch die Pflanzeninhaltsstoffe geordneten Wasserstrukturen bestehende Pflanzenbrei wird mit einer Tonmineralsuspension mit hohem Feststoffanteil von 30 - 60 %vereinigt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht wird. Dabei stabilisieren die aus dem Pflanzen stammenden geordneten Wasserstrukturen die mineralischen Kolloide. Das entstehende Produkt wird zur Dispergierung der Zeolithe genutzt.

[0057] Besonders bevorzugt ist als wasserspeichernde gelbildende Pflanze Aloe Vera, da von dieser Pflanze zahlreiche hautpflegende und auch juckreizmindernde Effekte bekannt sind.

[0058] Es ist möglich, die entstandenen Produkte aus mineralischen und biogenen Strukturen anschließend zu lyophilisieren.

[0059] Die erfindungsgemäßen granulären Materialien sind dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung Geopolymerketten der verschiedenen in Anspruch 1 genannten Komponenten verknäulen. Dadurch können die einzelnen Geopolymere sich nicht mehr als Ganzes bewegen und ihre Plätze nicht mehr wechseln. Daraus resultiert eine typische Eigenschaft granulärer Materialien, dass die so hergestellten Produkte nicht mehr fließen, sondern auf eine formverändernde Kraft mit einer elastischen Rückstellkraft reagieren. Die so hergestellten granulären Materialien sind Vielteilchensysteme, die sich durch inelastische Teilchenstöße auszeichnen. Die dadurch bedingte Fähigkeit zur Dissipation von kinetischer Energie führt zu neuen Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten granulären Produkte.

[0060] Erfindungsgemäß werden zur Herstellung der granulären Materialien aus den Mixed- Layern hergestellte Geopolymer-Hydrogele genutzt, um Zeolithe zu dispergieren.

[0061] Die für die Herstellung der Geopolymer-Hydrogele benötigten Tonminerale enthalten Smektit-Illit-Mixed-Layer, Kaolinit-Chlorit-Mixed-Layer, Feldspat, Quarz und werden mit kalkhaltigem Material, vorzugsweise Kreidegrand, vermischt. Sie weisen eine Primärkorngröße von 0,001 bis 0,2 mm, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 mm, auf. Die hohe Wasserbindungskapazität der Mixed-Layer wird durch das kalkhaltige Material (z.B. Kreidegrand) unterstützt. Das verändert die physiko-chemischen Eigenschaften durch die Mischung im Vergleich zu den bekannten Eigenschaften reiner Tonminerale. Durch die mechanische Zerkleinerung werden bei der Dispergierung vom Rand der Mixed-Layer Kaliumionen herausgelöst und durch aus dem Kreidegrand stammende Calciumionen ersetzt.

[0062] Bei der Dispergierung dieser Mischung in deionisiertem Wasser entstehen hochvernetzte Geopolymernetzwerke, die wegen ihrer großen Hydrophilie große Mengen an Wasser aufnehmen können. Die Mixed-Layer quellen in Wasser unter beträchtlicher Volumenzunahme, ohne aber ihren stofflichen Zusammenhalt zu verlieren. Deshalb sprechen wir von Geopolymer-Hydrogelen, die wie nachfolgend beschrieben durch koordinative Bindungen stabilisiert werden.

[0063] Um die Dispersion durch koordinative Bindungen zu stabilisieren, wird ein Schichtsilikat, ausgewählt aus der Gruppe von Magnesium- Silikaten, Magnesium-Lithium-Silikaten und/oder Magnesium- Aluminium- Silikaten mit den anderen im Anspruch 1 genannten Tonmineralen zu einem Verbund zusammengeführt. Die in den dioktaedrischen Schichten der genannten Geopolymere enthaltenen Mg(OH)2-Einheiten stabilisieren durch koordinative Bindungen den Verbund. Durch die Magnesiumionen werden koordinative Bindungen erzeugt, die wesentlich stärker sind als van-der-Waalschen-Kräfte oder Wasserstoffbrückenbindungen.

[0064] In Dispersionen sind die zwischen den Schichten angeordneten Kationen vorzugsweise hydratisiert, d. h. es erfolgt eine Wasseranlagerung, was zu einer mitunter vollständigen Quellung der Schichten in der Suspension führt. Die separierten Schichtsilikatlagen sind dann in optimaler Weise für die Einbringung bzw. Einlagerung bzw. Anlagerung von Magnesiumsalzen zugänglich. Deshalb werden in einer anderen Modifikation der Erfindung in die so vorbereiteten Schichtsilikate Magnesiumverbindungen mit einem organischen Anionen, vorzugsweise Magnesiumstearat oder Magnesiumeitrat, eingebracht und/oder zwischen mindestens zwei Lagen eines Schichtsilikates eingelagert. Auch die auf diese Weise eingebrachten Mg ++ -Ionen stabilisieren zusammen mit den aus dem Kreidegrand stammenden Ca ++ -Ionen durch koordinative Bindungen die Dispersion.

[0065] Die in der Zusammensetzung nach Anspruch 1 enthaltenen Mixed-Layer-Tonminerale brechen bei der Dispergierung sowohl entlang der Zwischen-Schicht-Räume als auch quer zu diesen Schichtebenen auf. Die entstandenen Mixed-Layer-Bruchstücke setzen sich wieder zu neuen Mixed-Layer-Kristallen zusammen und bilden Geopolymer-Hydrogele, die stabiler sind als die „Kartenhaus-Strukturen" von Montmorillonit oder Kaolinit. Die „nichtquellfähigen" Schichtanteile innerhalb der Mixed-Layer-Kristalle besitzen innerhalb der Verschlaufungen eine natürliche Stützfunktion, die einen wesentlichen Beitrag zur erhöhten Stabilität der Geopolymer- Hydrogele leistet.

[0066] Durch die durch diese Verfahrensschritte erreichte Stabilisierung der Geopolymer- Hydrogele wird ein Einsatz zur Dispergierung von Zeolithen ermöglicht.

[0067] Die Dispergierung der Zeolithe mit den Geopolymer-Hydrogelen führt zu einer sterischen Stabilisierung der dispergierten Geopolymere, da die Zeolithe in die Netzwerk-Kolloide der Geopolymer-Hydrogele eingebettet werden. Innerhalb des Netzwerks finden sich Inhomogenitäten, da sich die Größenverteilung der Zeolithe und der Tonminerale stark unterscheiden. Die Verteilung der Zeolithe in einer Phase dispergierter Geopolymer-Hydrogele führt zur Stabilisierung des kolloidalen Zustandes.

[0068] Durch elektrostatische und sterische Stabilisierung können durch die Einbettung der Zeolithe überraschenderweise auch Tonmineral-Suspensionen stabilisiert werden, die sich thermodynamisch noch nicht im Gleichgewicht befinden und daher zu Aggregationen neigen.

[0069] Das erfindungsgemäße Vorgehen ermöglicht, granuläre Materialien mit Zeolithen in einer Gesamtmenge von mehr als 10 Gew.-%, aber weniger als 70 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Produkt herzustellen. Auf diese Weise hergestellte granuläre Materialien können bei maximaler Quellung bis zu 90 % ihrer Masse aus Wasser bestehen. Das Wasser nimmt in den granulären Materialien einen geordneten Zustand an. Die Bindung der Wassermolekülschichten beruht auf van-der-Waalschen-Kräften, der H-Bindung zwischen den Sauerstoffatomen der Silikatoberflächen und auf der Wirkung des elektostatischen Feldes zwischen den geladenen Oberflächenstrukturen, Ionen und Wasserdipolen. [0070] Wie jedes Kolloid besitzen auch granuläre Materialen die Eigenschaft, mit fortschreitendem Alter ihre Teilchen zu vergrößern, Wasser abzugeben (Synärese) und somit die Oberfläche zu verkleinern.

[0071] Bei der Lagerung bildet sich ein wasserärmeres Kolloid und gleichzeitig wird Synäresewasser abgeschieden. Das ist deshalb von besonderem Nachteil, da Synäresewasser sehr schnell von Keimen besiedelt wird. Um einen mikrobiellen Verderb zu unterbinden, ist es deshalb erforderlich, die Synärese stark einzuschränken.

[0072] In den erfindungsgemäßen granulären Materialien wird die Neigung, Synärersewasser abzuscheiden, durch die polymodale Größenverteilung der Partikel reguliert.

[0073] Zur Unterdrückung der Synärese werden die Größen- und Mengenverhältnissen der eingesetzten Komponenten so aufeinander abgestimmt, dass einerseits die kleineren Partikel die Lücken zwischen den größeren Partikeln ausfüllen, andererseits die geordnete Struktur um die Mixed-Layer-Bruchstücke verhindert, dass die Teilchen aggregieren. Um eine optimale geordnete Struktur aufrecht zu halten, muss die Wasserbindungskapazität möglichst groß sein.

[0074] Überraschenderweise sind erfindungsgemäß hergestellten Produkte trotz des hohen Wassergehaltes auf Grund der stark eingeschränkten Synärese wenig anfällig für Mikroorganismen.

[0075] Die Zusammensetzung der Geopolymere kann in großem Umfang variieren, da auf Grund der Vielzahl der Komponenten vielfältige Kombinationsmöglichkeiten gegeben sind. Für Anwendungen auf der Haut ist beispielsweise ein Zusatz von farbigen Kaolinen, Bentoniten und/oder Tonen möglich, da dadurch das Endprodukt in verschiedenen Farbvarianten angeboten werden kann.

[0076] Der Fachmann kann auf Grund der in den Beispielen gegebenen Hinweise anwendungsbezogen oder einzelfallbedingt aus den großen Anzahl zur Verfügung stehenden Geopolymere eine Auswahl treffen, ohne dass er den Rahmen der vorliegenden Erfindung verlässt. Dabei kann von den nachfolgend beschriebenen relativen Mischungsverhältnissen ausgehen. a) Klinoptilolith ( 10 bis 70 %),

b) Smektit-Illit-Mixed-Layern (5 bis 50 %),

c) Kaolinit-Chlorit-Mixed-Layern ( 10 bis 50 %),

d) Magnesiumsilikate, Magnesium-Lithium- Silikate und/oder Magnesium-aluminium-Silikate entsprechend einem Mg-Gehalt von 1 bis 5 %),

e) Magnesiumsalze mit organischen Anionen (1 bis 5 %), f) Opal-CT (l bis 10 %),,

g) Feldspat (1 bis 10 %),,

h) Kreidegrand (3 bis 15 %),

i) Quarz (1 bis 10 %),

j) deionisiertem Wasser ( 5 bis 90 %),

k) Wirkstoffe, Hilfs- und Zusatzstoffe

[0077] Die Aufzählung gibt eine Orientierung, die von einem Fachmann je nach vorgesehener Anwendung variiert werden kann.

[0078] Normalerweise sind kolloidale Dispersionen sehr anfällig gegen einen Salzzusatz, da die geordnete Wasserstruktur gestört wird und sie daher sofort ausfallen. Die hier beschriebene erfindungsgemäße Art und Weise der Dispergierung ermöglicht es jedoch überraschenderweise, das deionisierte Wasser teilweise gegen Wasser aus Heilquellen und Heilsolen auszutauschen. Besonders bevorzugt sind Heilquellen und Heilsolen, die eine wissenschaftlich bewiesene und durch amtliche Zulassung anerkannte vorbeugende, lindernde und heilende Wirkung haben. Das entstehende Produkt besitzt auf Grund seiner aus der Heilquelle stammenden Mineralstoffe und Spurenelemente ebenfalls heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung. Bei dem entstehenden ein Produkt wirken darüber hinaus feste Polymere und in kolloidaler Form vorliegende Minerale mit den gelösten Mineralstoffen und Spurenelementen aus der Heilquelle zusammen.

[0079] Insbesondere bei Patienten mit Psoriasis wirkt sich eine Elektrolytzufuhr günstig auf die Hautregeneration aus. Deshalb ist es erfindungsgemäß, gegen Psorias wirksame Heilquellen in die granulären Materialen einzuarbeiten.

[0080] Die Vorteile einer bisher nur als Trinkkur oder für eine lokale Anwendung auf der Haut angewandten Heilsole können mit diesem neuen Produkt sowohl in Heil- und Wellnesszentren, als auch in Kosmetik-Studios und auch in der häuslichen Umgebung nutzbar gemacht werden.

[0081] In einer vorteilhaften Ausführung werden Mineralkomposite mit Kakao hergestellt.

[0082] Zu diesem Zweck werden die im Anspruch 1 definierten Tonminerale mit einem flavonoidhaltigem Kakaopulver gemischt oder in einer Lösung, die den entsprechenden Kakao enthält, dispergiert, wobei der Kakao zusammen mit dem Lösungsmittel aufgenommen wird. Anschließend wird das entstandene Gel getrocknet. Der Kakao wird dabei in das Vielkomponentensystem der granulären Materialien eingebaut.

[0083] Überraschenderweise wird der Genusswert in starken Maße durch den Wassergehalt der Mineralkomposite bestimmt. Je höher der Wassergehalt ist, desto ausgeprägter ist das Geschmacksempfinden. Der offenkundige Genusswert der auf dieser Weise hergestellten granulären Mineralkomposite ist auf aus dem Kakao stammende psychotrope Substanzen zurückzuführen. Die psychotropen Substanzen werden durch das Mineralkomposit gezielt zur Geltung gebracht. Diese Naturstoffe wirken mild und dauerhaft anregend sowie stimmungsaufhellend.

[0084] Die Abgabe der psychotropen Substanzen wird durch Speichel aktiviert. Beim Lutschen der kakaohaltigen Mineralkomposite wird der Speichelfluss verstärkt. Das Polymer quillt auf und die psychotropen Wirkstoffe diffundieren aus der Polymermatrix heraus und werden von den Schleimhäuten des Mundes und des Magen-Darm-Kanals aufgenommen. Dabei verbinden Lutschtabletten aus kakaohaltigen granulärer Mineralkompositen Genusswert und gesundheitliche Förderung.

[0085] Bei regelmäßigem Verzehr der kakaohaltigen granulären Mineralkomposite wird das geschmackliche Erlebnis mit den als positiv wahrgenommenen Wirkungen der Heilerde und des Kakaos verknüpft.

[0086] Wie im Stand der Technik ausgeführt, sind von ihrer Anwendung in Form von Heilerde folgende gesundheitlich relevante Effekte der polymeren Mineralstoffe bekannt:

[0087] Gesundheitlich relevante Aspekte des Kakaos sind a) die Senkung des Blutdruckes und b) die Verminderung der Insulinresistenz.

[0088] Bei den kakaohaltigen granulären Mineralkompositen wirken die gesundheitlich relevanten Aspekte der beiden Komponenten - polymere Mineralstoffe und Kakao - synergistisch zusammen.

[0089] Den fördernden Effekten des Kakaos steht beim Genuss in Form von Schokolade der hohe Brennwert gegenüber, der die Verwendung zur Gesundheitsförderung einschränkt. Der Brennwert wird je nach dem gewählten Mischungsverhältnis und dem Wassergehalt auf 5 bis 50 % reduziert.

[0090] Auch bei einer Anwendung auf der Haut wirken die polymeren Minerale und Kakao zusammen. Einerseits stimulieren die Geopolymere die Regeneration von Hautzellen, anderseits hat Kakao positive Effekte auf die Haut:

[0091] In Analogie zu den kakaohaltigen granulären Mineralkomposite können entsprechende Produkte auch mit anderen Wirkstoffen hergestellt werden. Wirkstoffe können dabei Pharmazeutika, hautpflegende Wirkstoffe oder Insektenrepellens sein. Die Wirkstoffabgabe kann dabei durch Eigenschaftsänderungen in ihrer Umgebung (z.B. Temperatur, pH- Wert, Konzentration dritter Stoffe oder ein elektrisches Feld) gezielt beeinflusst werden. Die erfindungsgemäßen granulären Materialien eignen sie sich deshalb als„slow release" Depot von Medikamenten. [0092] In einer speziellen Ausführungsform werden Gewürzdrogen, die vorzugsweise Gamma- Linolensäure (GLS) enthalten, an das Mineralkomposit gebunden. Insbesondere sind als Gewürzdrogen für diese Anwendung Borretschöl (Borago officinalis) (20-24% GLS) Nachtkerze (Oenothera biennis) (9-14 % GLS), Schwarzkümmel (3 % GLS) und/oder schwarze Johannesbeere (3 % GLS) geeignet.

[0093] Bei Patienten mit Neurodermitis besteht durch einen Enzymdefekt ein Mangel an Gamma- Linolensäure. Die Ernährungssituation bei diesen Patienten kann deshalb durch regelmäßige Einnahme von Produkten nach Anspruch 9 verbessert werden.

[0094] Durch die polymodale Größenverteilung der Partikel eignen sich die granulären Materialien gut als Träger von Insektenrepellents, die retardiert abgegeben werden. Die Ausrüstung mit Repellents ist besonders bevorzugt bei Produkten, die bevorzugt zur Linderung des Juckreizes nach Insektenstichen eingesetzt werden, da sie die lindernde Wirkung mit einer vorbeugenden Wirkung gegen weitere Insektenstiche verbinden.

[0095] In einer anderen speziellen Ausführungsform enthalten die granulären Materialien Wachse (vorzugsweise Jojobaöl) und/oder ätherische Öle und sekundäre Pflanzeninhaltstoffe. Dadurch entstehen Produkte, die vorzugsweise auf der Haut angewandt werden und dort beruhigend, entzündungshemmend und belebend wirken. Die Wachse und/oder ätherische Öl werden dabei in die Zwischenschichten der in den granulären Materialien enthaltenen Mixed-Layer eingebaut. Da in den Wachsen und Ölen sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe gelöst werden können, ist es ohne Schwierigkeiten möglich, granuläre Materialien herzustellen, die gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe enthalten.

[0096] Wie bei allen granulären Materialien sind die Eigenschaften nicht nur von der stofflichen Zusammensetzung sondern auch von den Bedingungen bei der Herstellung abhängig. Das Verfahren zur Herstellung granulären Materialien ist dadurch gekennzeichnet, dass

a. bergmännisch, vorzugsweise durch selektiven Abbau gewonnenen Tonminerale auf direktem Weg verarbeitet werden können,

b. bei der Aufbereitung Temperaturen > 50 °C ausschlössen werden,

c. bei der Aufbereitung strukturzerstörende Mahlprozesse ausschlössen werden,

d. das grubenfeuchtes oder luftgetrocknetes Tonmineral in einem flüssigen Quellmittel quillt, e. das das nach Verfahrensschritt d) erhaltene Produkt in einem flüssigen Medium dispergiert wird,

f. aus dem nach Verfahrensschritt e) erhaltenem Produkt Partikel mit einer Korngröße > 150 μηι abtrennt werden, g. aus dem nach Verfahrensschritt f) erhaltenem Produkt überschüssiges Quellmittel entfernt wird,

h. die im Verfahrensschritt g) entstandene Dispersion als Dispergiermedien für Zeolithe benutzt wird

i. in das nach Verfahrensschritt h) erhaltenem Produkt je nach Verwendungszweck lösliche Mineralstoffe und/oder weitere Geopolymere und/oder Kakao und/oder pharmazeutische und/oder kosmetische Wirkstoffe und/oder Duftstoffe und/oder Geschmacksstoffe und/oder Hilfsstoffe und/oder Öle und Wachse (vorzugsweise Jojobaöl) und/oder ätherische Öle einarbeitet werden

[0097] Bewährt hat sich die in Beispielen geschilderte Vorgehensweise.

[0098] Gesundheitliche Vorteile durch kolloidale Geopolymere sind seit langem bekannt. Überraschend werden bei den erfindungsgemäß hergestellten granulären Materialien zusätzliche bisher nicht bekannte Effekte gefunden. So wurde gefunden, dass bei der Förderung des Zellstoffwechsels die kolloidale Fraktion besonders biologisch wirksam ist. Da die kolloidale Struktur in den granulären Mineralkompositien erfindungsgemäß besonders stabilisiert ist, unterstützen die erfindungsgemäßen Produkte den Zellstoffwechsel, was sich z.B. in einer Aktivierung des Glucoseverbrauchs bemerkbar macht. Eine Stoffwechselstimulierung bei ausreichender Zuführung essentieller Nahrungsbestandteile wird von den Zellen genutzt, um eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Stresssituationen aufzubauen.

[0100] Ein besonders starker Stress für Zellen ist eine Virusinfektion. Die Zahl der vitalen Zellen wird durch eine Virusinfektion auf etwa 60 % herabgesetzt (s. Abb. 1 im Beispiel 1, AI vs Bl : p < 0,001). Das ist als cytopathogener Effekt (CPE) allgemein bekannt.

[0101] Bei den mit dem Mineralkomposit - bei dem die kolloidale Struktur erfindungsgemäß stabilisiert ist - versetzten Zellen kann von einem höheren Ausgangspotenzial vitaler Zellen ausgegangen werden. Daher bleibt nach der Virusinfektion eine höhere Zahl vitaler Zellen übrig. Das Mineralkomposit hat also die Widerstandskraft gegenüber der Virusinfektion heraufgesetzt.

[0102] Überraschenderweise ist dieser Effekt bei dem reinen Mineral Bentonit, bei dem der kolloidale Anteil nicht stabilisiert ist, nicht nachzuweisen.

[0103] Die Möglichkeit, kakaohaltige Mineralkomposite herzustellen, ermöglicht die Verwendung der granulären Mineralkomposite als Gesundheit und Wohlbefinden steigerndes Genussmittel.

[0104] Die erfindungsgemäßen Mineralkomposite sind sehr gut für eine Verwendung als mineralische Ballaststoffe geeignet. Die enthaltenen Geopolymere sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die aber z.B. durch ihre Quellfähigkeit und durch ihre Ionenaustauschkapazität physiologische Wirkungen ausüben. Ballaststoffe sorgen für eine Verstärkung des Sättigungsgefühls. Im Darm steigern Ballaststoffe die Peristaltik, was die Verweildauer ballaststoffreicher Kost im Darm verkürzt. Aus ballaststoffreicher Nahrung werden die Kohlenhydrate im Darm langsamer aufgenommen, dadurch kommt es zu einem geringeren Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Eine Stoffwechselstimulierung, die wie bei den erfindungsgemäßen Produkten nachgewiesen eine Erhöhung des Glucoseverbrauchs bewirkt, kann bei gleichzeitiger Reduzierung der Kalorienzufuhr eine Reduktion des Körpergewichts unterstützen.

[0105] Die erfindungsgemäß hergestellten Materialien können direkt auf die Haut aufgetragen werden. Die bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Produkte auf humane Zellen nachgewiesenen Steigerung des Glucoseverbrauchs verbessert die Regeneration von Hautzellen. Die Nutzung der erfindungsgemäßen granulären Materialien in Wellness-Produkten führt daher zu einer Hautstraffung und zu einer Verbesserung des Hautbildes.

[0106] Der kühlende Effekt ist bei einer Verarbeitung zu after-sun-Produkten besonders angenehm. Hautrötungen durch zu intensive Sonneneinstrahlung werden abgedeckt. Die Regenerierung der Haut wird durch die Abdeckung unterstützt.

[0107] Bei der Anwendung auf der Haut wird durch den Zusatz von Ölen und Wachsen überraschenderweise ein Peeling-Effekt erreicht, ohne das bisher für chemische Peelingbehandlungen übliche risikoreichere Substanzen wie Fruchtsäuren, Lipo-Hydroxy-Säure, Trichloressigsäure oder Phenolverbindungen eingesetzt werden müssen. Durch die erfindungsgemäßen Produkte wird dagegen ein mechanisches Peeling erreicht, dass die Elastizität und Festigkeit der Haut erhöht sowie die„Poren" verkleinert. Die Tiefe der Falten reduziert sich und die Wirkstoffaufnahme der Haut wird optimiert. Ferner werden die hauteigenen Collagen- und Elastinproduktion (Tiefeneffekte) aktiviert. Die Steigerung des Glucoseverbrauchs verbessert die Regeneration von Hautzellen.

[0108] Ein Peeling mit den erfindungsgemäßen Produkten kann angewendet gegen:

• Pigmentflecken, z. B. Altersflecken, Pigmentstörungen,

• Durch Hautalterung entstanden Linien, Fältchen und Falten

• Hautunreinheiten, vergrößerte Poren,

• Bei bestimmten Akne-Formen

• Hyperkeratosen

[0109] Das erfindungsgemäße Produkt besitzt eine Mikroporenstruktur, die auf Grund ihrer hohen Kapillarkraft die Aufnahme von Juckreiz erzeugenden Mediatoren wie Histamin, Tryptase, Endothelin, Interleukine, Substanz P, Bradykinin und Prostaglandine ermöglicht. Dies kann genutzt werden, um Symptome bei Neurodermitis-Patienten zu lindern. Nach dem Antrocknen einer Suspension, die aus den hier beschriebenen granulären Materialien hergestellt wird, auf die Haut verbleibt ein Schutzfilm aus mineralischen Substanzen, die die schmerzende Stelle und auch Kratzwunden abdeckt. Durch den leicht alkalischen pH- Wert wird die antibakterielle Wirkung verstärkt, so dass es an den abgedeckten Stellen zu einer Keimminderung kommt. Da sich an aufgekratzten Stellen bevorzugt Keime ansiedeln, die die Wundheilung gefährden und beim Überschreiten eines kritischen Keimgehaltes zu Wundinfektionen führen können, vermindert die Abdeckung auf Grund ihres antibakteriellen Effektes das Infektionsrisiko.

Ausführungsbeispiele

Beispiel 1 : Aufbereitung mixed-Laverreicher Rohstoffe

[0110] Das grubenfeuchte mixedlayerreiche Naturmineral wird mittels Rührmaschine und Zugabe von geeignetem Wasser in eine homogene Suspension überführt. Die Mixedlayerkristalle und -aggregate der so hergestellten Dünnsuspension werden mittels Hydrozyklon von den Nebenbestandteilen, vorzugsweise Quarz, abgetrennt. Dabei ist strengstens darauf zu achten, dass bei der Hydrozyklonisierung der Dünnsuspension nahezu alle Mineralanteile mit Korngrößen von über 2 μηι als Nebenprodukte abgetrennt werden.

[Olli] Die Mixedlayerkristalle und -aggregate werden konzentriert und entweder als Dickschlamm für weitere Verarbeitungsschritte bereitgestellt. Der Dickschlamm eignet sich auch für die Herstellung von Sprühgranulaten oder kann gefriergetrocknet werden.

Beispiel 2: Dispergierung der Zeolithe

Methodik:

[0112] Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Suspensionen notwendige Art und Weise der Dispergierung erfordert folgende Verfahrensschritte:

[0113] Als Rohstoffe für die kapillaraktiven Materialien dienen natürliche Mineralien mit einem Gehalt von > 70 % Zeolith, vorzugsweise mit Anteilen von Klinoptilolith, Chabasit und Mordenit. Nach Trocknung und Vorzerkleinerung werden diese fraktioniert. Die Fraktion mit Kornband 0,8 - 0,2 mm wird weiter verarbeitet. Bezüglich Reinheit sind die Anforderungen nach USP bzw. Europ. Pharmacop. zu erfüllen.

[0114] Bei der Aufbereitung der Zeolithe ist besonders bevorzugt, das Zeolith-Gestein in einer Zerkleinerungsmaschine (Brecher bzw. Mühlen, die eine schonende Mahlung gestatten: Scheibenmühle, Walzenringmühle, Schwingmühle, Trommelmühle, Siebkugelmühle, Planetenmühle, in besonderer Weise bevorzugt , Backenbrecher, Kegelbrecher, Walzenbrecher, Scheibenmühle mit relativ geringen Druck-, Zentrifugal- und Prallkräften) zu zerkleinern, um die natürlichen Kristallstruktur der Zeolithe zu erhalten. Insbesondere ist die Vermeidung von Schlagbrechern und Schlagmühlen bei der Aufbereitung der Zeolithe anzustreben.

[0115] Folgende Vorschriften müssen eingehalten werden: a) Die Äquivalentradien der Primärkorngrößenverteilung der Zeolithe sollten möglichst groß sein. Die Obergrenze wird so gewählt, dass beim Einreiben auf der Haut kein Kratzen bemerkbar wird.

b) Die Primärkorngrößenverteilung der Tonminerale wird so gewählt, dass die Äquivalentradien der Tonminerale zu den Äquivalentradien der Zeolithe im Verhältnis 1 : 80 bis 1 : 120, vorzugsweise im Verhältnis 1 : 100 stehen.

c) Da der für die Unterdrückung der Synäresis optimale Wassergehalt in komplexer Weise nicht nur von den Größen- und Mengenverhältnissen der eingesetzten Komponenten, sondern vor allem von der Porengrößenverteilung und dem Verhältnis von Poren- und Kapillarvolumen abhängig ist, kann er nicht errechnet, sondern nur experimentell bestimmt werden. Näherungsweise kann der optimale Wassergehalt in für die Erfindung ausreichender Weise aus dem unter d) beschriebenen Grenzwert abgeleitet werden.

d) Der Grenzwert wird so bestimmt, dass Suspensionen mit unterschiedlichen Wassergehalten über 3 Tage gelagert werden. Es wird die Wasserabgabe unter dem Einfluss der Schwerkraft nach 3 Tagen bestimmt. Oberhalb des Grenzwertes führt jede Wasserzufuhr zur Wasserabgabe.

e) Der für die Herstellung der erfindungsgemäßen Suspension maximal mögliche Wassergehalt liegt etwa 8-12, vorteilhafterweise 10 % unter diesem Grenzwert.

f) Aus deionisiertem Wasser und den entsprechend Anspruch 1 ausgewählten Tonmineralen mit einer gemäß b) bestimmten Primärkornverteilung wird bei 20-90 °C eine kolloidale Suspension hergestellt

g) Bei der Herstellung der Suspension ist darauf zu achten, dass der gemäß e) bestimmte Wassergehalt nicht überschritten wird, so dass kein überschüssiges freies Wasser, d.h. Wasser, das nicht durch die genannten Kräfte fest in der Suspension gebunden ist, verfügbar ist.

h) In diese Suspension wird Kreidegrand eingearbeitet

i) Mit dieser Suspension werden Zeolithe mit einer Primärkorngrößenverteillung gemäß a) dispergiert.

j) Die entstehende Mineralsuspension wird homogenisiert, vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 bis 40°C. Ergebnis:

[0116] Wird die Aufarbeitung der Rohstoffe in dieser Form vorgenommen, entstehen granuläre Materialien, bei denen die Abspaltung von Synäresewasser stark eingeschränkt ist und die deshalb in bestimmten Grenzen beständig bleiben.

Beispiel 3: Herstellung von Heilwasser enthaltenden granulären Produkten

[0117] Dickschlamm, enthaltend granuläre Materialien nach Anspruch 1, wird unter ständigem Rühren mit kleinen Portionen Heilwassern oder Heilsolen versetzt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht wird.

Beispiel 4: Herstellung von kakaohaltigen granulären Mineralien [0118] Der grubenfeuchte mixedlayerreiche Rohstoff wird mit dem nach Beispiel 2 erhaltenem Dickschlamm vermischt und schonend auf einen Wassergehalt < 10 Ma.-% getrocknet (Gew. %) und mittels Brecher (Walzen-B., Kreuzschlag-B., Hammer-B., Backen-B.) auf Korngrößen von < 1 mm zerkleinert (Fraktion 0 - 1 mm). Die Fraktion 0-1 mm wird mit Kakao vermischt.

[0119] Das wird Gemisch wird mittels Aufbaugranulierung (Granulierteller, Granuliertrommel, Wirbelschichtgranulator) granuliert, wobei als wässerige Phase in Wasser suspendierter Kakao eingesetzt wird. Die Endprodukte sind gleichförmig, schütt- und rieselfähig und damit tablettierbar.

[0120] Es ist auch möglich, kakaohaltigen granulären Mineralien mittels Pressgranulierung (Brikettierwalzen, Tablettpressen, Ringwalzen, Granulierkoller) sowie durch Sprühgranulierung oder Wirbelschichttrocknung herzustellen.

Beispiel 5: Herstellung von granuläre Materialien, zusätzlich enthaltend pharmazeutische

Wirkstoffe in Tablettenform

[0121] Dickschlamm nach Beispiel 1 oder 2 wird mit den entsprechenden Wirkstoffen homogen vermischt. Vorteilhafterweise werden dazu Mischgranulierer, Sprühgranulierer, Granulierteller mit einem Mischwerk eingesetzt. Die Endprodukte sind gleichförmig, schütt- und rieselfähig und damit tablettierbar.

Beispiel 6: Herstellung von granuläre Materialien, zusätzlich enthaltend kosmetische

Wirkstoffe, zur Anwendung auf der Haut [0122] Dickschlamm nach Beispiel 1 oder 2 wird mit den entsprechenden Wirkstoffen homogen vermischt. Die entstehenden Komposite werden weiter konzentriert, bis eine für die Anwendung auf der Haut geeignete Konsistenz erreicht wird.

Beispiel 7

[0123] Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Suspensionen notwendige Art und Weise der Dispergierung erfordert deshalb folgende Verfahrensschritte: a. Die Äquivalentradien der Primärkorngrößenverteilung der Zeolithe sollten möglichst groß sein. Die Obergrenze wird so gewählt, dass beim Einreiben auf der Haut kein Kratzen bemerkbar wird.

b. Die Primärkorngrößenverteilung der Tonminerale wird so gewählt, dass die Äquivalentradien der Tonminerale zu den Äquivalentradien der Zeolithe im Verhältnis 1 : 80 bis 1 : 120, vorzugsweise im Verhältnis 1 : 100 stehen.

c. Da der für die Unterdrückung der Synäresis optimale Wassergehalt in komplexer Weise nicht nur von den Größen- und Mengenverhältnissen der eingesetzten Komponenten sondern vor allem von der Porengrößenverteilung und dem Verhältnis von Poren- und Kapillarvolumen abhängig ist, kann er nicht errechnet sondern nur experimentell bestimmt werden. Näherungsweise kann der optimale Wassergehalt in für die Erfindung ausreichender Weise aus dem unter d) beschriebenen Grenzwert abgeleitet werden.

d. Der Grenzwert wird so bestimmt, dass Suspensionen mit unterschiedlichen Wassergehalten über 3 Tage gelagert werden. Es wird die Wasserabgabe unter dem Einfluss der Schwerkraft nach 3 Tagen bestimmt. Oberhalb des Grenzwertes führt jede Wasserzufuhr zur Wasserabgabe. e. Der für die Herstellung der erfindungsgemäßen Suspension maximal mögliche Wassergehalt liegt etwa 8-12, vorteilhafterweise 10 % unter diesem Grenzwert.

f. Aus deionisiertem Wasser und den entsprechend Anspruch 1 ausgewählten Tonmineralen mit einer gemäß b) bestimmten Primärkornverteilung wird bei 20-90 °C eine kolloidale Suspension hergestellt

g. Bei der Herstellung der Suspension ist darauf zu achten, dass der gemäß e) bestimmte Wassergehalt nicht überschritten wird, so dass kein überschüssiges freies Wasser, d.h. Wasser, das nicht durch die genannten Kräfte fest in der Suspension gebunden ist, verfügbar ist.

h. In diese Suspension wird Kreidegrand eingearbeitet

i. Mit dieser Suspension werden Zeolithe mit einer Primärkorngrößenverteillung gemäß a) dispergiert.

j. Die entstehende Mineralsuspension wird homogenisiert, vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 bis 40°C. [0124] Es entsteht eine Suspension, bei der die Abspaltung von Synäresewasser stark eingeschränkt ist und die deshalb in bestimmten Grenzen beständig bleibt. Das erfindungsgemäße Vorgehen ermöglicht, Suspension mit Zeolithen in einer Gesamtmenge von mehr als 20 Gew.-%, aber weniger als 70 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Produkt herzustellen.

Beispiel 8: Anwendung bei Neurodermitis-Patienten

[0125] Die nach Beispiel 7 hergestellte Suspension wird auf die vom Juckreiz betroffenen Stellen aufgetragen.

Ergebnis

[0126] Die Suspension haftet gut auf der Haut und deckt auch Kratzwunden ab. Unterstützt durch den sofort auftretenden kühlenden Effekt wird der Juckreiz innerhalb weniger Minuten vermindert.

[0127] Nach dem Antrocknen verbleibt ein Schutzfilm auf der Haut. Nach dem Abwaschen nach 24 h hat sich das Hautbild wesentlich gebessert. Hautrötungen sind weitgehend abgeklungen.

Beispiel 9: Anwendung bei leichtem Sonnenbrand

[0128] Gerötete Stellen werden nach dem Sonnenbad mit einer Suspension nach Beispiel 1, der 1 % Panthenol zugefügt wurde, abgedeckt.

Ergebnis

[0129] Durch den kühlenden Effekt tritt eine sofortige Linderung ein. Nachdem Abwaschen nach 24 h sind die Hautrötungen verschwunden. Die Haut an den abgedeckten Stellen hat sich regeneriert.

Beispiel 10: Herstellung von granuläre Materialien, enthaltend Wachse (vorzugsweise

JojobaöD und/oder ätherische Öl und sekundäre Pflanzeninhaltstoffe zur

Anwendung auf der Haut

[0130] Aus der Dünnsuspension gemäß Beispiel 2 werden mittels Hydrozyklon alle Mineralanteile mit Korngrößen von über 2 μηι als Nebenprodukte abgetrennt. Die Dünnsuspension wird mit den Wachsen oder Ölen versetzt. Nach 24 h sind Wachse oder Öle in die Schichtzwischenräumen eingelagert. In den Wachsen oder Ölen können sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe gelöst werden, die auf diese Weise ebenfalls in den Schichtzwischenräumen eingelagert werden. Die weitere Aufbereitung erfolgt nach Beispiel 2. Beispiel 11 : Herstellung von granulären Materialien mit enzvmatischer Wirksamkeit

[0131] Werden bei der Herstellung gemäß Beispiel 10 enzymhaltige Öle verwandt, können granuläre Materialien mit enzymatischer Wirksamkeit gewonnen werden.

Beispiel 12: Erhöhung der Zellvitalität und Erhöhung der Abwehrkraft gegen

Virusinfektionen

Methodik:

Einfluss der Minerale auf die Vitalität von FL-Zellen

[0132] 200 μΐ einer FL-Zellsuspension wurden in eine 96 Lochplatte (Greiner Labortechnik GmbH) pipettiert. Die Zellen wurden 24 h in einer Gasatmosphäre mit 5 % CO2 inkubiert. Die Zellen wurden dann 3 x mit 100 μΐ PBS gewaschen und dann für 2 h mit den Kontroll- und Testsubstanzen inkubiert. Die Anzahl vitaler Zellen wurde mit der Neutralrotmethode nach Lindl u. Bauer, /Zell- und Gewebekultur, 3. Aufl. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York) bestimmt.

Testsubstanzen

[0133] Neben dem Mineralkomposit wurden vergleichsweise 2 Geopolymere untersucht, die sich in ihren Eigenschaften stark unterscheiden:

[0134] Bentonit MX 80 aus der Lagerstätte Wyoming USA. Das Hauptmineral Montmorillonit hat eine Elementarzelle mit folgender Zusammensetzung:

(Cao , o 7 Nao,22K 0 , 0 4)(Al 1,54 Fe 3+ o , i 7 Mgo,26)(Alo,o5Si 3 ,95 0 io I (OH) 2 ).

[0135] Bentonit hat eine hohe Ionenaustauschkapazität und eine große spezifische Oberfläche. Die intrakristaline Ausdehnungskraft ist hoch.

[0136] Kaolin aus der Lagerstätte Kemmlitzer Rhyolith enthält als Hauptminerale Kaolinit, Quarz und einen kleinen Anteil von 3-Schicht-Silikaten. Die Kationenaustauschkapazität ist um eine Zehnerpotenz, die spezifische Oberfläche fast um zwei Zehnerpotenzen niedriger als beim Bentonit. Die Intrakristaline Ausdehnungskraft ist gering.

[0137] Die Testsubstanzen wurden in einer Konzentration von 0,004 % getestet.

Einfluss auf die Abwehrkraft gegen Virusinfektionen [0138] Eine Polivirus-suspension (Titer 10 7 ) wurde in einer Reihe auf der Basis 10 verdünnt. Danach wurden ΙΟΟμΙ dieser Suspension zu 100 μΐ einer FL-Zell-Suspension gegeben, die 0,004 % der Tonminerale enthielt. Die Inkubation erfolgte in einer Gas-Atmosphäre mit 5 % Sauerstoff. Die Zahl der überlebenden Zellen ohne CPE wurde mit der Neutralrot-Methode bestimmt.

Ergebnisse

[0139] Die Ergebnisse sind in der Figur 1 dargestellt.

[0140] Die quellfähigen Tonminerale erhöhen die Vitalität humaner Zellen. Ursache könnte sein, dass die quellfähigen Tonminerale ein sehr hohes lonenaustauschvermögen besitzen. Durch den Ionenaustausch kann es zu einer Hyperpolarisierung der Zellmembranen kommen. Eine Erhöhung des Membranpotentials innerhalb des physiologischen Regelkreises der Zellen führt allgemein zu einer stimulierenden Wirkung.

[0141] Das nicht quellfähige Kaolin mit seiner geringen Ionenaustauschkapazität hat keinen signifikanten Effekt.

[0142] Durch die Virusinfektion wird die Zahl der vitalen Zellen ohne zytopathogenen Effekt in jedem Fall herabgesetzt.

[0143] Bei den mit dem Mineralkomposit, bei dem die kolloidale Struktur wird erfindungsgemäß stabilisiert ist, versetzten Zellen kann von einem höheren Ausgangspotenzial vitaler Zellen ausgegangen werden. Daher bleibt nach der Virusinfektion eine höhere Zahl vitaler Zellen übrig. Das Mineralkomposit hat also die Widerstandskraft gegenüber der Virusinfektion heraufgesetzt.

[0144] Überraschenderweise ist dieser Effekt bei dem reinen Mineral Bentonit, bei dem der kolloidale Anteil nicht stabilisiert ist, nicht nachzuweisen.

Beispiel 13 Perfusionszellkultur

[0145] Figur 2 zeigt das Ergebnis. Die granulären Mineralkomposite unterstützen den Zellstoffwechsel. Die kolloidale Fraktion ist biologisch wirksam. Die kolloidale Struktur wird erfindungsgemäß stabilisiert.