Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
GUTTA PERCHA TIP AND METHOD FOR PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/018478
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a gutta percha tip for filling a root channel system. The inventive tip is characterized in that at least one section of the tip has a cross-sectional area with a non-circular perimeter or in that the surface of the gutta percha tip has sections of varying roughness.

Inventors:
MANNSCHEDEL WERNER (DE)
MUELLER BARBARA (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/009320
Publication Date:
March 03, 2005
Filing Date:
August 19, 2004
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MANNSCHEDEL WERNER (DE)
MUELLER BARBARA (DE)
International Classes:
A61C5/04; A61C5/50; A61K6/00; (IPC1-7): A61C5/04
Domestic Patent References:
WO2004060192A12004-07-22
Foreign References:
US3899830A1975-08-19
FR2613930A11988-10-21
US1757595A1930-05-06
Attorney, Agent or Firm:
Forstmeyer, Dietmar (Bereiteranger 15, München, DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche
1. l.
2. Guttaperchaspitze zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsy stems, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberfläche der Guttaperchaspitze wenigstens eine Abragung ausgebildet ist.
3. Guttaperchaspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die Abragung in Form eines Widerhakens, eines Noppens oder Lappens oder eines umlaufenden Ringes ausge bildet ist.
4. Guttaperchaspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die Abragung in Form einer Schraubenwindung ausgebildet ist.
5. Guttaperchaspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, dass die Guttaperchaspitze wenig stens einen Abschnitt mit einer Querschnittsfläche mit einem nichtrunden Umfang aufweist.
6. Guttaperchaspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, dass die Guttaperchaspitze in Spit zenrichtung mehrere Abschnitte umfasst, wobei wenigstens ein Abschnitt eine Querschnittsfläche mit einer Umfangs form, welche von der Umfangsform der Querschnittsfläche eines anderen Abschnitts verschieden ist, aufweist.
7. Guttaperchaspitze nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche mit einem nichtrunden Umfang einen Umfang in Gestalt ei nes geschlossenen Polygonzugs hat.
8. Guttaperchaspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da durch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Gutta perchaspitze in verschiedenen Abschnitten eine unter schiedliche Rauhigkeit aufweist.
9. Guttaperchaspitze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet dass die Oberfläche der Guttaperchaspitze wenigstens ei ne, insbesondere musterförmige, dreidimensionale Struktur aufweist.
10. Guttaperchaspitze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich net, dass in verschiedenen Abschnitten der Gutta perchaspitze verschiedene dreidimensionale Strukturen ausgebildet sind.
11. Guttaperchaspitze nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn zeichnet, dass die dreidimensionale Struktur eine Bienen wabenstruktur ist.
12. Guttaperchaspitze, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer Rich tung, insbesondere parallel zur Spitzenrichtung, mit we nigstens einem Kanal versehen ist.
13. Guttaperchaspitze nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich net, dass der Kanal in Form einer rinnenförmigen Ausspa rung der Oberfläche der Spitze ausgebildet ist.
14. Guttaperchaspitze, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gutta perchaspitze an ihrer Oberfläche wenigstens eine, insbe sondere parallel zur Spitzenrichtung verlaufende, Struk tur zur Versteifung der Guttaperchaspitze aufweist.
15. Guttaperchaspitze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche senk recht zur Spitzenrichtung geschnitten ist.
16. Verfahren zur Herstellung einer Guttaperchaspitze zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsystems nach einem der An sprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch die Schritte : Gießen, insbesondere Spritzgießen, von fluidem Gutta percha in einer Gussform zur Herstellung eines Gutta perchaGussprodukts, Verfestigen des GuttaperchaGussprodukts zur Herstel lung der Guttaperchaspitze.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das fluide Guttapercha in einer Gussform, welche ein Ne gativabdruck eines Positivabdrucks eines Zahnwurzelkanal systems ist, gegossen wird.
18. Verfahren zur Herstellung einer Guttaperchaspitze zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsystems nach einem der An sprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine spanabhebende Bearbeitung eines festen GuttaperchaRohlings zur Her stellung der Guttaperchaspitze.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der GuttaperchaRohling gefräst wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeich net, dass das Zahnwurzelkanalsystem räumlich vermessen wird und die Guttaperchaspitze in einer dem Zahnwurzelka nalsystem entsprechenden komplementären Form geformt wird.
21. Verfahren zur Herstellung einer Guttaperchaspitze zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsystems nach einem der An sprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine nichtspanab hebende Bearbeitung eines festen GuttaperchaRohlings zur Herstellung der Guttaperchaspitze.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der GuttaperchaRohling verpresst wird.
23. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeich net, dass ein GuttaperchaRohling, welcher Guttapercha und wenigstens ein von Guttapercha verschiedenes Material umfasst, nichtspanabhebend bearbeitet wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch ge kennzeichnet, dass das Zahnwurzelkanalsystem räumlich vermessen wird und die Guttaperchaspitze in einer dem Zahnwurzelkanalsystem entsprechenden komplementären Form geformt wird.
25. Guttaperchaspitze, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14, hergestellt durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 23.
Description:
Guttaperchaspitze und Herstellverfahren Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Hilfsmittel für die Zahnheilkunde und betrifft eine Guttaperchaspitze zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsystems. Ferner betrifft die Er- findung Verfahren zu Herstellung von Guttaperchaspitzen.

Bei der Wurzelkanalbehandlung ist ein möglichst hermetischer Verschluss mit einem das Gewebe nicht irritierenden Füllmate- rial angestrebt. Ein ideales Wurzelkanalfüllmittel sollte das periapikale Gewebe nicht reizen, den Wurzelkanal lateral und vertikal dicht verschließen, volumenbeständig sein und im Wur- zelkanal nicht schrumpfen. Ferner sollte es das Bakterien- wachstum nicht begünstigen, möglichst bakteriostatisch sein, dabei aber biologisch kompatibel und nicht toxisch sein.

Es hat sich gezeigt, dass die Wurzelkanalfüllung mit Gutta- perchastiften und einem Dichtmittel ("Sealer") die biologisch günstigste und langfristig die sicherste Methode ist. Ein Gut- taperchastift zeichnet sich durch die thermoplastische Ver- formbarkeit des Materials aus, die eine gute Verarbeitbarkeit unter leichter Erwärmung, z. B. bei Körpertemperatur d. h. 37°C, erlaubt und dadurch eine besonders sichere Füllung eines Wur- zelkanals ermöglicht. Üblicherweise hat eine derartige Gutta- perchaspitze einen Guttaperchagehalt von etwa 20 Gew.-% 10 Gew.-%. Damit unterscheidet sich ein Guttaperchastift bzw. eine Guttaperchaspitze von einem Retentionsstift oder Post, der aus einem festen Material, wie z. B. einem Metall oder ei- ner Metallegierung, besteht und zur Befestigung von Zahnpro- thesen, wie z. B. Kronen oder Brücken, in einer Zahnkavität, wie z. B. in den oberen 2/3 eines Wurzelkanals, verankert wird.

Weit verbreitete Methoden zum Einbringen von Guttapercha in den Wurzelkanal sind die laterale Kondensation, die vertikale Kondensation, die thermomechanische Kondensation, sowie Injek- tionstechniken.

Bei dem oft angewandten Verfahren der lateralen Kondensation beginnt die Wurzelkanalfüllung mit der Auswahl eines Gutta- perchahauptstiftes ("Masterpoint"), welcher zunächst in den Wurzelkanal eingeführt wird. Anschließend wird ein zweiter Guttaperchastift in den Wurzelkanal eingeführt und mittels ei- nes hakenförmigen Werkzeugs, dem sog. Spreader, verformt und mit dem Masterpoint kondensiert. Dieser Vorgang wird solange wiederholt bis eine homogene Wurzelkanalfüllung erreicht ist.

Koronal überstehende Reste der Guttaperchastifte werden an- schließend abgetrennt. Aufgrund der schlechten Dichteigen- -schaften von Guttapercha ist für eine hermetische Abdichtung des Wurzelkanals die Anwendung eines zusätzlichen Dichtmittels unerlässlich, welches beispielsweise auf die Oberfläche der Guttaperchaspitzen aufgebracht wird.

Es hat sich gezeigt, dass es insbesondere bei dem oben gezeig- ten Verfahren der lateralen Kondensation vorkommen kann, dass eine durch den Spreader bewirkte Verformung der Gutta- perchaspitzen oftmals nicht in befriedigender Weise erfolgen kann, weil die Guttaperchaspitzen, welche im Querschnitt rund sind, einer Verformung durch den manuell geführten Spreader ausweichen. Hierdurch kann eine befriedigende laterale Konden- sation und homogene Wurzelkanalfüllung nicht immer sicherge- stellt werden. Zumindest ist ein einwandfreies Ergebnis der Wurzelkanalfüllung nur mit vergleichsweise hohem Zeitaufwand zu verwirklichen und setzt nicht zuletzt eine entsprechende Geschicklichkeit des Anwenders voraus.

Bei den herkömmlichen Verfahren zum Füllen des Wurzelkanalsy- stems mit Guttaperchaspitzen, insbesondere der lateralen Kon- densation, ist es zur Vermeidung einer Reizung des periapika- len Gewebes durch Füllmittel oftmals angezeigt, einen sog. apikalen Stop zu präparieren, d. h. der üblichen konischen Ka- nalkonfiguration ein definiertes Ende zu setzen. Eine voll- ständige Füllung des Wurzelkanals mit Guttapercha ist aufgrund des geringen zur Verfügung stehenden Raums oftmals nur schwie- rig zu bewerkstelligen.

Ferner können bei den herkömmlichen Verfahren zum Einbringen von Guttapercha in den Wurzelkanal aufgrund von eingeschlosse- ner Luft oder überschüssigem Dichtmittel erhebliche Probleme entstehen, die dazu führen können, dass die Wurzelkanalbehand- lung nicht zu dem gewünschten Erfolg führt. Auch ist es beim Einsatz von herkömmlichen Guttaperchastiften nicht gewährlei- stet, daß genügend Sealer in die Dentinkanälchen eingebracht wird, um einen vollständigen Verschluß zu gewährleisten und damit ein Eindringen von Flüssigkeiten und Keimen zu verhin- dern.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, Guttaperchaspitzen zur Verfügung zu stellen, mit denen die oben genannten Probleme beseitigt bzw. vermindert werden können.

Guttaperchastifte sind an sich bekannt und können in einer Vielzahl von Ausführungsformen im Handel bezogen werden. In der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff"Gutta- perchaspitze"bzw."Guttaperchastift"insbesondere eine Spitze oder einen Stift zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsystems, welche Guttapercha umfaßt, wobei Guttapercha ein bekannter, aus Baumharzen gewonnener Naturstoff auf Polyisoprenbasis ist.

Neben Guttapercha kann die Guttaperchaspitze bzw. der Gutta- perchastift (im weiteren Guttaperchaspitze genannt) übliche Zusätze enthalten, zum Beispiel anorganische Substanzen, wie z. B. anorganische Füllstoffe wie Zinkoxid, Röntgenkontrastmit- tel wie Schwermetallsalze, insbesondere Bariumsulfat, oder or- ganische Substanzen, wie z. B. Wachse. Üblicherweise enthält eine Guttaperchaspitze etwa 70 Gew.-% ZnO, etwa 10 Gew.-% BaS04 und etwa 1-4 Gew. -% Wachse.

Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird eine Guttaperchaspitze zur Füllung eines Zahnwurzelkanalsystems be- reitgestellt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass an der Oberfläche der Guttaperchaspitze wenigstens eine Abragung aus- gebildet ist. Eine solche Abragung ist vorteilhaft in Form ei- nes Widerhakens, eines Noppens oder Lappens oder eines umlau- fenden Ringes ausgebildet. Dadurch kann z. B. ein Wegrollen der Guttaperchaspitzen bei der Füllung des Zahnwurzelkanalsystems verhindert werden. Da sich die Abragungen bei Kontakt mit der Wurzelkanalwand verbiegen und einen flächigen Kontakt mit die- ser erstellen, wird so eine größere Kontaktoberfläche bereit- gestellt, die eine versehentliche-Bewegung oder gar Entfernung der Guttaperchaspitze aus dem Wurzelkanal heraus verhindert.

Übliche Guttaperchaspitzen haben den Nachteil, daß sie einen schlechten Kontakt mit dem Wurzelkanal und dem Sealer einge- hen. So kann es bei üblichen Guttaperchaspitzen vorkommen, daß durch Manipulationen am koronalen Ende einer in einen Wur- zelkanal eingesetzten Guttaperchaspitze, wie z. B. zum Verkür- zen der Spitze oder Füllung zum Einsetzen eines Posts, die Guttaperchaspitze im Wurzelkanal bewegt bzw. daraus entfernt wird. Eine Abragung verbessert die Verbindung zwischen Gutta- perchaspitze und Sealer bzw. Guttaperchaspitze und Dentin in vorteilhafter Weise. Durch eine vorgegebene Stärke der Abra- gung kann außerdem eine gewünschte Stärke der Sealerschicht eingestellt werden. Auch kann durch die Abragungen ein Sealer weiter in den Wurzelkanal hinein transportiert und im Wur- zelkanal verdichtet werden, was nicht nur zu einer vorteilhaf- ten Ausfüllung des Wurzelkanals führt, sondern auch eine Ver- drängung des Sealers in Dentinkanäle bewirkt, wodurch diese insbesondere gegenüber Flüssigkeiten und Keimen vorteilhaft verschlossen werden. Weiterhin wird ein Verkeilen, Verspreizen bzw. Verklemmen mehrerer Guttaperchaspitzen im Wurzelkanal durch mindestens eine auf der Oberfläche jeder einzelnen Spit- ze ausgebildeten Abragung erleichtert, was ebenfalls die Fi- xierung der Spitzen im Wurzelkanal vorteilhaft verbessert.

Weiterhin vorteilhaft ist eine solche Abragung in Form einer Schraubenwindung ausgebildet. Insbesondere wird dadurch eine Fixierung des Guttaperchastiftes im Wurzelkanal sicherge- stellt, weil die Schraubenwindungen verbogen werden und eine großflächige Kontaktfläche mit der Wurzelkanalwand erzeugen.

Bevorzugt sind gleichzeitig mehrere gleiche oder verschiedene Abragungen auf der Oberfläche einer erfindungsgemäßen Gutta- perchaspitze vorgesehen. Mehrere Abragungen auf der Oberfläche einer Guttaperchaspitze können auch verschiedene Größen oder Stärken aufweisen. Bevorzugt ändert sich die relative Größe oder Stärke mehrerer Abragungen auf der Oberfläche einer Gut- taperchaspitze entlang ihrer Längsachse, d. h. in Richtung des apikalen bzw. koronalen Endes der Guttaperchaspitze. So kann eine Guttaperchaspitze z. B. im apikalen Bereich einen relativ dünneren umlaufenden Ring, in einem mittleren Bereich einen stärkeren Ring und im koronalen Bereich einen noch stärkeren Ring aufweisen.

Bei einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform der Gutta- perchaspitze der vorliegenden Erfindung weist sie wenigstens einen Abschnitt mit einer Querschnittsfläche mit einem nicht- runden (nicht-kreisförmigen) Umfang auf. Mit anderen Worten, die Guttaperchaspitze weist wenigstens einen Abschnitt mit ei- nem nicht-runden Querschnitt auf, durch welchen die Rolleigen- schaft der Guttaperchaspitze beseitigt oder zumindest vermin- dert ist. Der Ausdruck"Querschnittsfläche", wie er hier ver- wendet wird, beschreibt vorzugsweise einen Schnitt durch die Guttaperchaspitze, welcher senkrecht zur Spitzenrichtung ver- läuft. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Gut- taperchaspitze eine eckige Form auf.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der zweiten Ausführungsform der Guttaperchaspitze der Erfindung kann die Guttaperchaspitze in Spitzenrichtung mehrere Abschnitte umfas- sen, wobei wenigstens ein Abschnitt eine Querschnittsfläche mit einer Umfangsform aufweist, welche von der Umfangsform der Querschnittsfläche eines anderen Abschnitts verschieden ist.

So kann die Guttaperchaspitze beispielsweise apikal Quer- schnittsflächen mit einem kreisförmigen Umfang aufweisen. Die- ses kann in der dreidimensionalen Betrachtung einer konischen Form der Guttaperchaspitze in diesem Bereich entsprechen. Fer- ner kann die Guttaperchaspitze koronal Querschnittsflächen mit einem nicht-runden, beispielsweise eckigen, Umfang aufweisen.

Hierdurch kann in vorteilhafter Weise die Rolleigenschaft der Guttaperchaspitzen in den nicht-apikalen Abschnitten des Zahn- wurzelkanalsystems mit größerem Hohlraumvolumen beseitigt oder zumindest vermindert werden. Der Wurzelkanal selbst hat in der Regel keinen runden Querschnitt, so daß eine Füllung mit einer Guttaperchaspitze mit nicht-rundem Querschnitt zu einer vor- teilhaften Ausfüllung des Wurzelkanals führt.

Die Ausdrücke"apikal"und"koronal", wie sie hier verwendet werden, beziehen sich auf die Anordnung der Guttaperchaspitze im Zahnwurzelkanalsystem.

In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform können Ab- schnitte mit Querschnittsflächen mit rundem (kreisförmigem) Umfang und nicht-rundem (nicht-kreisförmigem) Umfang alternie- rend angeordnet sein.

Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, wenn der Umfang der Quer- schnittsfläche teilweise oder vollständig in Gestalt eines ge- schlossenen Polygonzugs, d. h. miteinander verbundenen geraden Linien, die an einer Knickstelle ineinander übergehen, vor- liegt. Die Knickstellen zwischen den Geraden korrespondieren in der dreidimensionalen Form mit in Spitzenrichtung sich er- streckenden Kanten der Oberfläche der Guttaperchaspitze, und entsprechen den Ecken eines eckigen Umfanges der Querschnitt- fläche der Guttaperchaspitze. Eine derartige Ausführung der Guttaperchaspitzen ist wegen der Kanten besonders vorteilhaft zur Verhinderung des Wegrollens der Guttaperchaspitzen bei der Füllung des Zahnwurzelkanalsystems und erlaubt eine gute Fi- xierung einer Guttaperchaspitze im Wurzelkanal. Gleichzeitig haben die ebenen Flächen einer derartigen Ausführung der Gut- taperchaspitze den Vorteil, daß mehrere Spitzen besonders gut gegeneinander mit großer Auflagefläche fixiert werden können, z. B. bei lateraler Kondensation. Weiterhin erlauben die ebenen Flächen eine gute Raumausfüllung des Wurzelkanals durch die Guttaperchaspitzen, da zwei Guttaperchaspitzen über eine ge- meinsame coplanare gerade Fläche dicht, d. h. ohne Zwischen- raum, miteinander verbunden werden können. Auch können derar- tige Guttaperchaspitzen besonders gut verkeilt, verspreizt bzw. verklemmt werden. Ein weiterer Vorteil großer ebener Oberflächen ist, daß sie aufgrund größerer Reibung nicht so leicht an anderen Oberflächen vorbeigleiten wie es kleinere Oberflächen tun. So wird ein aneinander Vorbeigleiten von Gut- taperchaspitzen erschwert, was ein ungewolltes Verrutschen von schon plazierten Spitzen verhindert. Weiterhin haben große Oberflächen den Vorteil, daß sie auch ohne Kondensation gut schließen, was im Hinblick auf eine gute Abdichtung des Wur- zelkanals vorteilhaft ist.

Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung, welche ins- besondere mit der ersten und/oder zweiten Ausführungsform der Erfindung kombiniert werden kann, weist die Oberfläche der Gut- taperchaspitze in verschiedenen Abschnitten eine unterschied- liche Rauhigkeit zur Verminderung der Rolleigenschaften einer Guttaperchaspitze auf. Hierdurch kann die Guttaperchaspitze in vorteilhafter Weise beispielsweise im apikalen Bereich des Zahnwurzelkanalsystems eine geringere Rauhigkeit aufweisen als im nicht-apikalen Bereich des Zahnwurzelkanalsystems. Zur Er- höhung der Rauhigkeit der Oberfläche der Guttaperchaspitze kann. auf der Oberfläche der Guttaperchaspitze, wenigstens ei- ne, insbesondere musterförmige, dreidimensionale Struktur aus- gebildet sein. Musterförmige dreidimensionale Strukturen sind durch regelmäßig wiederholte Strukturelemente bestimmt, die zum Beispiel in einer Form von Vertiefungen oder Ausbuchtungen vorliegen, wohingegen bei unregelmäßigen dreidimensionalen Strukturen die Strukturelemente zufällig angeordnet sind. Eine solche dreidimensionale Struktur zur Erhöhung der Rauhigkeit der Oberfläche der Guttaperchaspitze liegt vorzugsweise in Form einer Bienenwabenstruktur vor. Hierdurch kann nicht nur ein Wegrollen der Guttaperchaspitze in effektiver Weise ver- hindert werden, sondern zudem kann auch die Oberfläche der Guttaperchaspitze vergrößert werden, so dass die Kondensation der Guttaperchaspitzen begünstigt ist. Weiterhin verbessert eine solche dreidimensionale Struktur zur Erhöhung der Rauhig- keit der Oberfläche die Fixierung einer Guttaperchaspitze im Wurzelkanal, wodurch insbesondere der Masterpoint apikal fi- xiert werden kann, um einen vorteilhaften Verschluß des Wur- zelkanals am Apex sicherzustellen. Weitere Vorteile ergeben sich beim Verkeilen, Verspreizen, Verklemmen und/oder Verzah- nen, wodurch Guttaperchaspitzen nicht nur im Wurzelkanal, son- dern auch gegeneinander fixiert werden. Auch wird das aneinan- der Vorbeigleiten von mehreren Guttaperchaspitzen bzw. das Verrutschen einer Guttaperchaspitze im Wurzelkanal durch eine Oberflächenstruktur vorteilhaft erschwert. Ebenfalls wird die Verbindung zwischen Guttaperchaspitze und Sealer durch eine dreidimensionale Oberflächenstruktur vorteilhaft verbessert.

Gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung, welche ins- besondere mit der ersten, zweiten und/oder dritten Ausfüh- rungsform der Erfindung kombiniert werden kann, ist die Gutta- perchaspitze in einer Richtung z. B. parallel zur Spitzenrich- tung mit wenigstens einem Durchgangskanal versehen. Ein derar- tiger Durchgangskanal kann z. B. vollständig innerhalb der Gut- taperchaspitze verlaufen ; alternativ hierzu kann der Durch- gangskanal auch in Form einer rinnenförmigen Aussparung der Oberfläche der Füllspitze ausgebildet sein. Durch derartige Durchgangskanäle können in vorteilhafter Weise Luft und/oder Fluide, insbesondere der Sealer, aus dem Wurzelkanalsystem entweichen, so dass mögliche Komplikationen aufgrund etwaig verbliebener Luft im Wurzelkanalsystem bzw. wegen überschüssi- gem Sealer vermieden werden können. Dies trägt wesentlich zu einem positiven Behandlungsergebnis bei.

Ferner ist es dadurch möglich, eine Menge an Sealer einzuset- zen, die gewährleistet, daß die Dentinkanälchen vollständig und dauerhaft verschlossen werden. Weiterhin wird so eine Überfüllung mit Sealer vermieden, so daß insbesondere ein Aus- treten des Sealers aus dem Apex verhindert werden kann.

Gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung, welcher insbesondere mit der ersten, zweiten, dritten und/oder vierten Ausführungsform der Erfindung kombiniert werden kann, weist die Guttaperchaspitze an ihrer Oberfläche wenigstens eine, insbesondere parallel zur Spitzenrichtung verlaufende, Struk- tur wie eine Versteifungsrippe zur Versteifung der Gutta- perchaspitze auf. Bevorzugt wird die Struktur in Form einer parallel zur Spitzenrichtung verlaufenden Versteifungsrippe bereitgestellt. Mittels derartiger Strukturen kann das Ein- bringen einer Guttaperchaspitze in das Zahnwurzelkanalsystem deutlich erleichtert werden. Weiterhin verbessert eine derar- tige Struktur sowohl die Steifigkeit als auch die Festigkeit der Guttaperchaspitze vorteilhaft, während die plastische Formbarkeit der Guttaperchaspitze erhalten bleibt. Alternativ kann die Festigkeit der Guttaperchaspitze auch durch Einarbei- ten eines üblichen Versteifungsmaterials, wie z. B. von ver- stärkenden Fasern aus Glasfaser oder Kohlenstoff sowie Polyme- ren, erhöht werden.

Die erfindungsgemäße Guttaperchaspitze kann in vorteilhafter Weise durch Gießen, insbesondere Spritzgießen, von fluidem Guttapercha in einer Gussform zur Herstellung eines Gutta- percha-Gussprodukts, und anschließendem Verfestigen des Gutta- percha-Gussprodukts zur Herstellung der Guttaperchaspitze her- gestellt werden. Hierbei ist es besonders bevorzugt, wenn das fluide Guttapercha in einer Gussform gegossen, welche ein Ne- gativabdruck eines Positivabdrucks eines Zahnwurzelkanalsy- stems ist. Mit anderen Worten, zunächst wird das Zahnwurzelka- nalsystem, beispielsweise durch ein Einbringen einer Silikon- masse, abgeformt um den Positivabdruck zu erstellen. Anschlie- ßend wird von diesem Positivabdruck ein Negativabdruck er- zeugt, d. h. eine Hohlform, welche dem Hohlraum des Zahnwur- zelkanalsystems entspricht. Dann wird der Positivabdruck mit fluidem Guttapercha ausgegossen und zur Herstellung der Gutta- perchaspitze verfestigt. Die Guttaperchaspitze weist als eine zum Hohlraum des Zahnwurzelkanalsystems komplementäre Form auf.

Alternativ kann die Guttaperchaspitze durch eine spanabhebende Bearbeitung eines festen Guttapercha-Rohlings hergestellt wer- den. Beispielsweise wird die Guttaperchaspitze hierbei aus ei- nem Guttapercha-Rohling gefräst. In besonders vorteilhafter Weise wurde hierbei der Hohlraum des Zahnwurzelkanalsystems zuvor in geeigneter Weise räumlich vermessen, und die Gutta- perchaspitze wird anhand dieser Messdaten aus dem Guttapercha- Rohling gefräst, so dass-ähnlich dem Gießen der Gutta- perchaspitze mittels eines Negativabdrucks-eine Gutta- perchaspitze mit einer zum Hohlraum des Zahnwurzelkanalsystems komplementären Form hergestellt wird.

Weiterhin kann die Guttaperchaspitze durch eine nichtspanabhe- bende Bearbeitung eines festen Guttapercha-Rohlings herge- stellt werden. Beispielsweise wird ein Guttapercha-Rohling mit einem geeigneten Presswerkzeug zur Formgebung der Gutta- perchaspitzen verpresst. Diese Vorgehensweise bietet in beson- ders vorteilhafter Weise die Möglichkeit, Guttaperchaspitzen unter Verwendung verschiedener Ausgangsmaterialien herzustel- len. So können beispielsweise Guttaperchaspitzen mit einer Oberfläche aus Guttapercha und einem Kern aus einem von Gutta- percha verschiedenen Material, insbesondere flexible Materia- lien, wie Acrylate, Silikone, Polyethylene, Polypropylene, Me- talle, Polyurethane, thermoplastische Elastomere, kautschu- kähnliche Verbindungen usw., hergestellt werden. In besonders vorteilhafter Weise wurde hierbei der Hohlraum des Zahnwur- zelkanalsystems zuvor in geeigneter Weise räumlich vermessen, und die Guttaperchaspitze wird anhand dieser Messdaten aus dem Guttapercha-Rohling verpresst, so dass-ähnlich dem Gießen der Guttaperchaspitze mittels eines Negativabdrucks-eine Guttaperchaspitze mit einer zum Hohlraum des Zahnwurzelkanal- systems komplementären Form durch Verpressen hergestellt wird.

Überraschend wurde gefunden, daß eine Herstellung einer Gutta- perchaspitze mit genau definierten dreidimensionalen Oberflä- chenstrukturen und/oder genau definierten Abragungen möglich ist, wenn eine solche Struktur und/oder Abragung entweder in der Gussform angelegt bzw. nachträglich aufgebracht wird.

Kurze Beschreibung der Figuren Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Guttaperchaspitze, die mehrere Abragungen in Form von Noppen aufweist.

Figur 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Guttaperchaspitze, die mehrere Abragungen in Form von Widerhaken aufweist.

Figur 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Guttaperchaspitze, die mehrere Abragungen in Form von Lappen aufweist.

Figur 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Guttaperchaspitze, die mehrere Abragungen in Form von umlaufenden Ringen mit in apikaler Richtung abnehmenden Durch- messern aufweist.

Figur 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Guttaperchaspitze, die eine Abragung in Form eines um- laufenden Ringes sowie einen Abschnitt mit einer Querschnitts- fläche mit einem runden Umfang und einen Abschnitt mit einer Querschnittsfläche mit einem Umfang in Gestalt eines geschlos- senen Polygonzugs aufweist.

Figur 6 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der er- findungsgemäßen Guttaperchaspitze, die eine Abragung in Form eines umlaufenden Ringes sowie einen Abschnitt mit einer Quer- schnittsfläche mit einem runden Umfang und einen Abschnitt mit einer Querschnittsfläche mit einem Umfang in Gestalt eines ge- schlossenen Polygonzugs aufweist.

Figur 7 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Guttaperchaspitze, die eine Abragung in Form eines um- laufenden Ringes sowie zwei Abschnitte mit einer Querschnitts- fläche mit einem runden Umfang und zwei Abschnitte mit einer Querschnittsfläche mit einem Umfang in Gestalt eines geschlos- senen Polygonzugs aufweist.

Figur 8 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der er- findungsgemäßen Guttaperchaspitze, die eine Abragung in Form eines umlaufenden Ringes sowie zwei Abschnitte mit einer Quer- schnittsfläche mit einem runden Umfang und zwei Abschnitte mit einer Querschnittsfläche mit einem Umfang in Gestalt eines ge- schlossenen Polygonzugs aufweist.