Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
HYBRID REINFORCEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/074778
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reinforcement for elastomeric products, in particular for the belt bandage of a pneumatic vehicle tire, wherein the reinforcement is a hybrid cord composed of at least one low-modulus yarn having a modulus of elasticity of at most 100 mN/(tex-%) and at least one high-modulus yarn having a modulus of elasticity of at least 200 mN/(tex-%) and wherein the hybrid cord has an adhesion impregnation. The problem addressed by the invention is that of providing a reinforcement for elastomeric products which, when used in the belt bandage of a tire, reduces the rolling resistance of the tire, ensures the durability of the tire, and enables trouble-free tire production including vulcanization. This problem is solved in that the one or more low-modulus yarns have a cumulative fineness of at most 550 dtex, preferably of at most 250 dtex, in that the one or more high-modulus yarns have a cumulative fineness of at most 550 dtex, preferably of at most 250 dtex, and in that the hybrid cord has an elongation at break of at least 5%. The invention further relates to a method for producing such a reinforcement and to the use thereof.

Inventors:
REESE WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/068214
Publication Date:
May 28, 2015
Filing Date:
August 28, 2014
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
CONTINENTAL REIFEN DEUTSCHLAND (DE)
International Classes:
B60C9/00
Foreign References:
EP2662225A12013-11-13
DE102006031780A12008-01-17
DE102007025490A12008-12-04
Attorney, Agent or Firm:
FINGER, KARSTEN (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Festigkeitsträger für elastomere Erzeugnisse, insbesondere für die Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens, wobei der Festigkeitsträger ein Hybridcord ist, der zumindest ein niedrigmoduliges Garn mit einem Elastizitätsmodul von maximal 100 mN/(tex- ) und zumindest ein hochmoduliges Garn mit einem

Elastizitätsmodul von mindestens 200 mN/(tex- ), jeweils nach ASTM D885M bei einer Dehnung von 3%, aufweist, wobei alle Garne des Hybridcords miteinander endverdreht sind und wobei der Hybridcord mit einer Haftimprägnierung versehen ist

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

- das oder die niedrigmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex, bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen,

- dass das oder die hochmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex, bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex aufweisen und

- dass der Hybridcord eine Bruchdehnung von mindestens 5% aufweist.

2. Festigkeitsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hybridcord ein niedrigmoduliges Garn aus Polyester (PES) und / oder ein niedrigmoduliges Garn aus Polyamid (PA) aufweist.

3. Festigkeitsträger nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hybridcord ein hochmoduliges Garn aus Aramid und / oder ein hochmoduliges Garn aus Carbon und / oder ein hochmoduliges Garn aus Glas aufweist.

4. Festigkeitsträger nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hybridcord aus einem Garn aus Aramid und einem weiteren Garn aus PES oder aus einem Garn aus Aramid und einem weiteren Garn aus PA aufgebaut ist.

5. Festigkeitsträger nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Hybridcord ein Garn aus Aramid mit einer Feinheit von maximal 220 dtex, aufweist.

6. Festigkeitsträger nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Garne des Hybridcords mit einem Twistfaktor cc von 80 bis 200, bevorzugt mit einem Twistfaktor cc von 100 bis 150, miteinander endverdreht sind.

7. Festigkeitsträger nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Hybridcord unter einer Zugspannung von maximal 60 mN/tex, bevorzugt unter einer Zugspannung von maximal 40 mN/tex, heißverstreckt ist.

8. Festigkeitsträger nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastizitätsmodul des Hybridcords bei 3% Dehnung nach ASTM D885M 80 mN/(tex- %) bis 300 mN/(tex- %), bevorzugt 100 mN/(tex- %) bis 200 mN/(tex- %), beträgt.

9. Verfahren zur Herstellung eines Festigkeitsträgers für elastomere Erzeugnisse, insbesondere für die Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens, gemäß zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,

- wobei der Festigkeitsträger ein Hybridcord aufweisend zumindest ein

niedrigmoduliges Garn mit einem Elastizitätsmodul von maximal 100 mN/(tex- %) und zumindest ein hochmoduliges Garn mit einem

Elastizitätsmodul von mindestens 200 mN/(tex- %), jeweils nach ASTM D885M bei einer Dehnung von 3%, ist,

- wobei alle Garne des Hybridcords miteinander endverdreht sind,

- wobei ein Haftvermittler auf den Hybridcord aufgebracht wird,

- wobei der Hybridcord dann bei einer Temperatur von 100 °C bis 200 °C

getrocknet wird, - wobei der Hybridcord nach dem Trocknen bei einer Temperatur von 200 °C bis 250 °C heißverstreckt wird und

- wobei der Hybridcord nach der Heißverstreckung unter einer Restspannung bei 100 °C bis 200 °C relaxiert,

dadurch gekennzeichnet, dass

- das oder die niedrigmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex , bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen,

- dass das oder die hochmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex, bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen,

- dass der Hybridcord während des Trocknens einer Zugspannung von 5 bis 50 mN/tex, bevorzugt einer Zugspannung von 10 mN/tex bis 30 mN/tex, ausgesetzt ist und

- dass der Hybridcord beim Heißverstrecken einer Zugspannung von 10 mN/tex bis 60 mN/tex, bevorzugt einer Zugspannung 15 mN/tex bis 40 mN/tex, ausgesetzt ist und

- dass der Hybridcord unter einer Zugspannung von 0 mN/tex bis 30 mN/tex, bevorzugt von 3 mN/tex bis 15 mN/tex, relaxiert.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das niedrigmodulige Garn ein Garn aus Polyester oder Polyamid ist und/oder dass das hochmodulige Garn ein Garn aus Aramid oder Glas oder Carbon ist.

11. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Haftvermittler Resorzin-Formaldehyd-Latex (RFL), ein Isocyanat- Haftsystem oder Epoxidharz verwendet wird.

12. Verwendung eines Hybridcords nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8 als Festigkeitsträger eines Fahrzeugluftreifens, eines Fördergurtes, eines

Antriebsriemens, eines Schlauchs und / oder eines Luftfederbalges.

13. Verwendung eines Hybridcords nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8 als Festigkeitsträger der Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens.

Description:
Beschreibung

HYBRIDFESTIGKEITSTRÄGER

Die Erfindung betrifft einen Festigkeitsträger für elastomere Erzeugnisse, insbesondere für die Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens, wobei der Festigkeitsträger ein Hybridcord ist, der zumindest ein niedrigmoduliges Garn mit einem Elastizitätsmodul von maximal 100 mN/(tex- ) und zumindest ein hochmoduliges Garn mit einem Elastizitätsmodul von mindestens 200 mN/(tex- ), jeweils nach ASTM D885M bei einer Dehnung von 3%, aufweist, wobei alle Garne des Hybridcords miteinander endverdreht sind und wobei der Hybridcord mit einer Haftimprägnierung versehen ist. Die Erfindung betrifft weiter ein

Verfahren zur Herstellung eines solchen Festigkeitsträgers, wobei der Festigkeitsträger ein Hybridcord aufweisend zumindest ein niedrigmoduliges Garn mit einem Elastizitätsmodul von maximal 100 mN/(tex- ) und zumindest ein hochmoduliges Garn mit einem

Elastizitätsmodul von mindestens 200 mN/(tex- ), jeweils nach ASTM D885M bei einer Dehnung von 3%, ist, wobei alle Garne des Hybridcords miteinander endverdreht sind, wobei ein Haftvermittler auf den Hybridcord aufgebracht wird, wobei der Hybridcord dann bei einer Temperatur von 100 °C bis 200 °C getrocknet wird, wobei der Hybridcord nach dem Trocknen bei einer Temperatur von 200 °C bis 250 °C heiß verstreckt wird und wobei der Hybridcord nach der Heißverstreckung unter einer Restspannung bei 100 °C bis 200 °C relaxiert. Weiter betrifft die Erfindung die Verwendung eines solchen Festigkeitsträgers.

Um bei Fahrzeugluftreifen, insbesondere im Hochgeschwindigkeitseinsatz, eine Erhebung des Reifens durch die im Fahrbetrieb auftretenden Fliehkräfte zu verhindern, ist es bekannt, bei einem Fahrzeugluftreifen eine Gürtelbandage vorzusehen. Ein

Fahrzeugluftreifen radialer Bauart weist im Allgemeinen eine luftundurchlässige

Innenschicht, eine Festigkeitsträger enthaltende Radialkarkasse, die vom Zenitbereich des Reifens über die Seitenwände bis in den Wulstbereich reicht und dort meist durch Umschlingen zugfester Wulstkerne verankert ist, einen radial außen befindlichen profilierten Laufstreifen und einen zwischen dem Laufstreifen und der Karkasse angeordneten Gürtel auf, welcher radial außen mit der Gürtelbandage abgedeckt ist. Die Gürtelbandage kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein und deckt zumindest die

Gürtelkanten ab. Die Gürtelbandage enthält üblicherweise parallel und im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Festigkeitsträger in Form von Corden, die in Gummi eingebettet sind.

Die Gürtelbandage wird bei der Reifenherstellung in Form von Lagen, Streifen oder Einzel-Festigkeitsträgern mit in eine unvulkanisierte Kautschukmischung eingebetteten Festigkeitsträgern aufgebracht, die auf den Gürtel gewickelt oder gespult werden. Die Festigkeitsträger werden in Kautschuk eingebettet, indem eine Schar von im Wesentlichen parallel liegenden fadenförmigen Festigkeitsträgern, die in der Regel zur besseren Haftung am einbettenden Gummi mit einer Haftimprägnierung versehen sind, in Längsrichtung einen Kalander oder einen Extruder zur Ummantelung mit der Kautschukmischung durchlaufen.

Die Festigkeitsträger der Gürtelbandage sollen bei der Reifenherstellung eine ausreichende Erhebung bei der Bombage sowie in der Vulkanisationsform zulassen, damit der Reifen präzise ausgeformt werden kann, und sie sollen nach der Fertigstellung des Reifens im Fahrbetrieb eine gute Hochgeschwindigkeitstauglichkeit gewährleisten. Um diesen Anforderungen zu genügen, sollten die Festigkeitsträger eine für die Reifenherstellung ausreichende Bruchdehnung aufweisen und sich bis zu einer Dehnung von ca. 3 % bis 4 % mit mäßigem Kraftaufwand und ab einer höheren Dehnung nur noch mit sehr hohem Kraftaufwand dehnen lassen.

Als Festigkeitsträger für die Gürtelbandage sind schon unterschiedlichste Corde vorgeschlagen worden. So werden beispielsweise in der DE 10 2006 031 780 AI für die Festigkeitsträger der Gürtelbandage Hybridcorde vorgeschlagen, die aus einem ersten Garn aus Aramid mit einer Feinheit von < 840 dtex und aus einem weiteren Garn aus Nylon mit einer Feinheit von < 940 dtex, welche miteinander endverdreht sind, aufgebaut sind. Bei den aus der DE 10 2007 025 490 AI bekannten Hybridcorden für die Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens wird der Hybridcord aus zwei verdrehten Garnen gebildet, wobei ein Garn ein Garn aus Aramid mit einer Feinheit von < 1680 dtex und das zweite Garn ein PES-Garn mit einer Feinheit von < 1670 dtex ist.

Bei einer solchen Hybridkonstruktion wird ein hochmoduliges Garn durch Vertwistung mit einem niedrigmoduligen Garn auf eine helikale Bahn gebracht, um ihm eine geometrische Dehnung im Hybrid Cord zu ermöglichen. Dies erlaubt ein Dehnverhalten, das bei geringer Verformung einen geringeren Elastizitätsmodul und bei größerer Verformung einen im Vergleich hierzu größeren Elastizitätsmodul aufweist. Ein solches Kraft-Dehnungs- Verhalten ermöglicht die Erhebung bei der Bombage und der Vulkanisation des Reifens und macht den Reifen hochgeschwindigkeitstauglich.

Alle in den genannten Schriften explizit angegebenen Ausführungsbeispiele offenbaren jedoch nur Hybridcorde, die aus Garnen mit einer Feinheit von jeweils mindestens 840 dtex aufgebaut sind. Eine Verringerung der Feinheit führt im Allgemeinen zu einer geringeren Festigkeit, wodurch es bereits bei geringerer Belastung zum Bruch der

Festigkeitsträger im Einsatz oder bei der Reifenherstellung kommen kann. Die Entwicklung geht zudem dahin, Fahrzeugluftreifen mit geringem Rollwiderstand bereitzustellen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Festigkeitsträger für elastomere Erzeugnisse, insbesondere für die Gürtelbandage von Fahrzeugluftreifen, bereitzustellen, welcher bei Verwendung des Festigkeitsträgers in der Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens den Rollwiderstand des Fahrzeugluftreifens verringert und gleichzeitig seine Haltbarkeit sicherstellt und einen problemlosen Reifenbau samt Vulkanisation ermöglicht. Der vorliegenden Erfindung liegt auch die Aufgabe zu Grunde, einen

Verfahren zur Herstellung eines solchen Festigkeitsträgers zur Verfügung zu stellen.

Die Aufgabe wird gelöst, indem das oder die niedrigmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex, bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen, indem das oder die hochmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex, bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen und indem der Hybridcord eine Bruchdehnung von mindestens 5% aufweist. Eine Festigkeitsträgerlage aufweisend einen solchen Hybridcord als Festigkeitsträger zeichnet sich beim Einsatz im Fahrzeugluftreifen durch einen besonders geringen

Rollwiderstand aus. Der Hybridcord weist eine geringere Feinheit und somit einen geringeren Querschnitt als Hybridcorde mit höherer Feinheit auf. Hierdurch kann eine Festigkeitsträgerlage bereitgestellt werden, die sich durch eine geringere Dicke

auszeichnet. Zudem kann Festigkeitsträgermaterial und / oder Gummierung eingespart werden. Hierdurch sind Hysterese sowie Gewicht reduziert. Beim Einsatz in

Fahrzeugluftreifen, insbesondere in der Gürtelbandage, kann somit ein verringerter Rollwiderstand erwirkt werden, während die übrigen vorteilhaften Eigenschaften eines Hybridfestigkeitsträgers erhalten sind. Durch die reduzierte Gummierungsdicke werden zudem Materialkosten eingespart.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass solche Hybridcorde solch geringer Feinheit ein Kraft-Dehnungs-Verhalten mit ausreichender Festigkeit im Reifen aufweisen, wobei der reduzierte Modul mit einer erhöhten Anzahl an Corden im Gewebe kompensiert wird. Hierdurch ist eine ausreichende Haltbarkeit eines Fahrzeugluftreifens aufweisend solche Hybridcorde als Festigkeitsträger der Gürtelbandage gewährleistet und ein problemloser Reifenbau samt Vulkanisation ermöglicht.

Somit ist ein Hybridcord geringer Feinheit geschaffen, der sich hervorragend als

Festigkeitsträger für elastomere Erzeugnisse, insbesondere als Festigkeitsträger für die Gürtelbandage von Fahrzeugluftreifen, eignet.

Besonders geeignet als Haftimprägnierung ist ein RFL-Dip (Resorzin-Formaldehyd-Latex- Dip), mit dem der Festigkeitsträger zur Haftung zwischen Gummi und Festigkeitsträger gedippt ist. Der Dip kann im 1-Bad- oder 2-Bad-Dipverfahren aufgebracht werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stellen„Corde" linienförmige Gebilde dar, die aus zwei oder mehr miteinander endverdrehten Garnen bestehen. Ein„Hybridcord" stellt einen Cord dar, bei dem zwei oder mehr unterschiedliche Garne miteinander endverdreht sind. Ein„Garn" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Anlehnung an die DIN 60900 ein linienförmiges Gebilde, das aus einzelnen Filamenten oder Fasern besteht. Bevorzugt sind die Filamente oder Fasern des Garns miteinander verdreht. Ein Garn aus einem Material ist ganz oder teilweise aus diesem Material gebildet. Die Feinheit eines Cordes wird üblicherweise als die Summe der Feinheiten der Garne des Cordes berechnet. Die„Bruchdehnung" ist die Dehnung bei Höchstzugkraft, d.h. die Dehnung bei der Kraft, bei der der Bruch des Hybridcordes erfolgt. Die Bruchdehnung ist gemessen nach ASTM D885M.

Zweckmäßig ist es, wenn alle Festigkeitsträger einer Festigkeitsträgerlage solche

Hybridcorde sind.

Zweckmäßig ist es auch, wenn das oder die hochmoduligen Garne des Hybridcords eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex aufweisen. Zweckmäßig ist es dabei, wenn die kumulierte Feinheit des oder der niedrigmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex aufweisen.

Vorteilhaft ist es, wenn der Hybridcord ein niedrigmoduliges Garn aus Polyester (PES) und / oder ein niedrigmoduliges Garn aus Polyamid (PA) aufweist. Das Polyestergarn (Garn aus PES) eines erfindungsgemäßen Hybridcords ist ein HMLS- Polyestergarn (High Modulus Low Shrinkage) und/oder ein HMHS-Polyestergarn (High Modulus High Shrinkage) und/oder ein HMNS (Regular)-Polyestergarn (High Modulus Normal Shrinkage). Vorzugsweise wird ein HMLS-Polyestergarn und/oder ein HMNS (Regular)-Polyestergarn verwendet. Diese Garne weisen eine gute thermische Stabilität auf, wodurch sie den Anforderungen in den genannten Anwendungen gerecht werden; wie z.B. der Hochgeschwindigkeitstauglichkeit bei der Anwendung im Fahrzeugluftreifen. Vorteilhafterweise ist der Polyester (PES) eines Polyestergarns ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenterephthalat (PET) und/oder Polyethylennaphthalat (PEN) und/oder Polybutylenterephthalat (PBT) und/oder Polycarbonat (PC), welches formal als Polyester betrachtet werden kann. Bevorzugt ist die Verwendung von PEN und/oder PET, besonders bevorzugt ist die Verwendung von PET. PET weist gegenüber PEN den Vorteil auf, dass es vergleichsweise kostengünstig ist. Handelt es sich bei dem Polyester um PET, so wird bevorzugt HMLS- und/oder HMNS (Regular)-PET verwendet.

Vorteilhafterweise ist das Polyamid eines Garns aus Polyamid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyamid 6 (PA 6) und/oder Polyamid 66 (PA 66) und/oder Polyamid 12 (PA 12) und/oder Polyamid 11 (PA 11) und/oder Polyamid 1313 (PA 1313) und/oder Polyamid 4 (PA 4) und/oder Polyamid 7 (PA 7) und/oder Polyamid 8 (PA 8) und/oder Polyamid 9 (PA 9) und/oder Polyamid 46 (PA 46) und/oder Polyamid 610 (PA 610) und/oder Polyamid 612 (PA 612) und/oder Polyamid 69 (PA 69) und/oder Polyamid 66/6 (PA 66/6). Bevorzugt ist die Verwendung von PA 6 und/oder PA 66, besonders bevorzugt ist die Verwendung von PA 66.

Garne aus PA und Garne aus PES tragen beim Einsatz in der Gürtelbandage durch ihren Schrumpf bei niedriger Dehnung zu einem negativen Flatspotting- Verhalten (= reversible plastische Abplattungen in der Bodenaufstandsfläche beim Parken) bei. Eine Reduzierung dieser Festigkeitsträgermaterialien in einer Festigkeitsträgerlage eines Fahrzeugluftreifens führt somit zu einer Verbesserung des Flatspotting- Verhaltens und der

Dimensionsstabilität. Vorteilhaft ist es, wenn der Hybridcord ein hochmoduliges Garn aus Aramid und / oder ein hochmoduliges Garn aus Carbon und / oder ein hochmoduliges Garn aus Glas aufweist. Diese Materialien eignen sich hervorragend als hochmoduliger Bestandteil des

Hybridcords. Aramid und Carbon sind in ihrer Anschaffung kostenintensiv. Eine

Reduzierung dieser Festigkeitsträgermaterialien reduziert somit die Materialkosten.

Gemäß vorteilhaften Weiterbildungen ist der Hybridcord aus einem Garn aus Aramid und einem weiteren Garn aus PES oder aus einem Garn aus Aramid und einem weiteren Garn aus PA aufgebaut. Durch eine solch einfache Cordkonstruktion kann eine Hybridcord zur Verfügung gestellt werden, der z.B. bei der Anwendung im Fahrzeugluftreifen die notwendige Festigkeit bei sehr guten Flatspotting- und Rollwiderstands-Eigenschaften aufweist.

In einer bevorzugten Weiterbildung weist der Hybridcord ein Garn aus Aramid mit einer Feinheit von maximal 220 dtex auf. Durch den Einsatz eines solchen Festigkeitsträgers kann eine Festigkeitsträgerlage eines elastomeren Erzeugnisses bei guter Festigkeit mit geringerer Höhe bereitgestellt werden. Hierdurch ergeben sich zudem geringe

Materialkosten und beim Einsatz im Fahrzeugluftreifen ein optimierter Rollwiderstand.

Bevorzugt weist das Garn aus Aramid eine Feinheit von 220 dtex auf. Bevorzugt ist das Garn aus Aramid der Feinheit 220 dtex mit einem weiteren Garn aus PA 66 der Feinheit 235 dtex oder mit einem Garn aus HMLS-PET der Feinheit 238 dtex endverdreht. Solche Festigkeitsträgerlagen zeichnen sich durch eine besonders geringe Höhe aus. Bevorzugt kann das Garn aus Aramid auch mit einem weiteren Garn aus PA 66 der Feinheit 470 dtex oder mit einem Garn aus HMLS-PET der Feinheit 550 dtex endverdreht sein. Solche Hybridcorde zeichnen sich durch eine hohe Bruchdehnung aus. Der Unterschied in den Feinheiten der Garne eines Hybridcordes sollte möglichst gering gewählt werden, um einen möglichst gleichmäßigen und symmetrischen Cord zu erhalten, der sich gut verarbeiten lässt und der eine gute Restfestigkeit nach Ermüdung aufweist. Vorteilhaft ist es, wenn die den Cord bildenden Garne eine sehr ähnliche Feinheit aufweisen. Besonders vorteilhaft hat sich in dieser Hinsicht ein Hybridcord aus Garn aus Aramid mit 220 dtex und einem weiteren Garn aus PA 66 mit 235 dtex bzw. einem weiteren Garn aus HMLS-PET mit 238 dtex erwiesen.

Gemäß anderen vorteilhaften Weiterbildungen sind die Hybridcorde aus drei, vier oder mehr miteinander endverdrehten Garnen aufgebaut. Zweckmäßig ist es, wenn die

Hybridcorde aus einem Garn oder aus zwei Garnen aus Aramid und aus zwei weiteren Garnen aufgebaut sind, wobei die weiteren Garne beide aus PES oder beide aus PA oder ein weiteres Garn aus PES und ein weiteres Garn aus PA gebildet sind. Vorteilhaft ist es, wenn die Garne des Hybridcords mit einem Twistfaktor cc von 80 bis 200 miteinander endverdreht sind. Der Twistfaktor cc ist dabei definiert als cc = Twist [T/m]-

(Feinheit [tex]/ 1000 ) 1/2 und ist ein Maß für die Drehungen pro Meter bezogen auf die Feinheit des Cords. Bei cc < 80 lässt die Ermüdungsbeständigkeit stark nach, was zu Cord- Brüchen führen kann. Bei cc > 200 hingegen lässt die Festigkeit stark nach, während die Prozesskosten zunehmend steigen. Bevorzugt sind die Garne des Hybridcords mit einem Twistfaktor cc von 100 bis 150 miteinander endverdreht. Um eine hohe Bruchdehnung des Festigkeitsträgers zu erwirken ist es vorteilhaft, wenn der Hybridcord mit einer Zugspannung von maximal 60 mN/tex, bevorzugt mit einer

Zugspannung von maximal 40 mN/tex, heißverstreckt ist. Dies kann im Prozess der Haftimprägnierung erfolgen. Für einen problemlosen Reifenbau mit Vulkanisation und gute

Hochgeschwindigkeitstauglichkeit weist der Hybridcord bei 3% Dehnung nach ASTM D885M ein Elastizitätsmodul von 80 mN/(tex- %) bis 300 mN/(tex- %), bevorzugt von 100 mN/(tex- %) bis 200 mN/(tex- %), auf. In Bezug auf das Herstellungsverfahren wird die Aufgabe dadurch gelöst,

- dass das oder die niedrigmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex , bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen,

- dass das oder die hochmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 550 dtex, bevorzugt eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex, aufweisen,

- dass der Hybridcord während des Trocknens einer Zugspannung von 5 mN/tex bis 50 mN/tex, bevorzugt einer Zugspannung von 10 mN/tex bis 30 mN/tex, ausgesetzt ist und

- dass der Hybridcord beim Heißverstrecken einer Zugspannung von 10 bis 60 mN/tex, bevorzugt einer Zugspannung 15 mN/tex bis 40 mN/tex, ausgesetzt ist und

- dass der Hybridcord unter einer Zugspannung von 0 mN/tex bis 30 mN/tex, bevorzugt von 3 mN/tex bis 15 mN/tex, relaxiert. Mit einem solchen Verfahren kann ein erfindungsgemäßer Festigkeitsträger zur Verfügung gestellt werden. Der resultierende Hybridcord weist eine geringe Feinheit auf.

Überraschenderweise weist ein solcher Hybridcord geringer Feinheit, der im Prozess der Haftimprägnierung in den Phasen des Trocknens, des Heißverstreckens und des

Relaxierens eine sehr geringe Zugspannung erfährt, eine hohe Bruchdehnung,

insbesondere eine Bruchdehnung von mindestens 5%, auf. Die Bruchdehnung ist höher als bei einem vergleichbaren Hybridcord, der während des Prozesses der Haftimprägnierung höheren Zugspannungen ausgesetzt ist. Hierdurch kann ein Festigkeitsträger für elastomere Erzeugnisse, insbesondere für die Gürtelbandage von Fahrzeugluftreifen, bereitgestellt werden, welcher bei Verwendung des Festigkeitsträgers in der Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens durch seine geringe Feinheit den Rollwiderstand des

Fahrzeugluftreifens verringert und gleichzeitig die Haltbarkeit des Fahrzeugluftreifens sicherstellt und einen problemlosen Reifenbau samt Vulkanisation ermöglicht.

Ein vorteilhafter Hybridcord ergibt sich, wenn das niedrigmodulige Garn ein Garn aus Polyester oder Polyamid ist und/oder wenn das hochmodulige Garn ein Garn aus Aramid oder Glas oder Carbon ist. Für die zuverlässige Haftung zu Gummi ist es vorteilhaft, wenn als Haftvermittler

Resorcin-Formaldehyd-Latex (RFL), ein Isocyanat-Haftsystem oder Epoxidharz verwendet wird.

Zweckmäßig ist es, wenn das oder die hochmoduligen Garne des Hybridcords eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex aufweisen. Zweckmäßig ist es dabei, wenn die kumulierte Feinheit des oder der niedrigmoduligen Garne eine kumulierte Feinheit von maximal 250 dtex aufweisen.

Zweckmäßig ist es auch, wenn der Hybridcord aus einem Garn aus Aramid und aus einem weiteren Garn aus PES oder aus einem Garn aus Aramid und einem weiteren Garn aus PA aufgebaut ist. Zweckmäßig ist es auch, wenn der Hybridcord ein Garn aus Aramid mit einer Feinheit von maximal 250 dtex, bevorzugt mit einer Feinheit von maximal 220 dtex, aufweist.

Bei der Verwendung des vorbeschriebenen Hybridcords als Festigkeitsträger in weiteren elastomeren Erzeugnissen wie einem Fahrzeugluftreifen, einemFördergurt, einem

Antriebsriemen, einem Schlauch und / oder einem Luftfederbalg, werden Vorteile durch die reduzierte Höhe der Festigkeitsträgerlage bei gleichzeitigem vorteilhaften Kraft- Dehnung- Verhalten erzielt. Verwendet man einen vorbeschriebenen Hybridcord als Festigkeitsträger der

Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens, so weist der Reifen eine verbesserte Haltbarkeit auf und ermöglicht einen problemlosen Reifenbau samt Vulkanisation sowie einen verringerten Rollwiderstand. Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit den Tabellen 1 bis 3 näher erläutert.

In der Tabelle 1 sind für einige Beispiele von Hybridcorden, die gemäß der Erfindung ausgeführt sind angeführt und mit Hybridcord I, II, III und IV bezeichnet. Die Hybridcorde weisen jeweils ein Garn aus Aramid der Feinheit 220 dtex auf, welches mit 550 T/m in Z- Richtung erstverdreht ist. Die Hybridcorde weisen jeweils ein weiteres Garn auf, welches mit 550 T/m in Z-Richtung erstverdreht ist. Die beiden Garne sind jeweils mit 550 T/m in S-Richtung miteinander zum Hybridcord endverdreht. Das weitere Garn des Hybridcords I ist ein Garn aus PA 66 der Feinheit 470 dtex, das weitere Garn des Hybridcords II ist ein Garn aus PA 66 der Feinheit 235 dtex, das weitere Garn des Hybridcords III ist ein Garn aus PET der Feinheit 550 dtex und das weitere Garn des Hybridcords IV ist ein Garn aus PET der Feinheit 238 dtex.

Tabelle 1

Hybridcord I Hybridcord II Hybridcord III Hybridcord IV

Aramid 220 xl Aramid 220 xl Aramid 220 xl + Aramid 220 xl

+ PA 66 470 xl + PA 66 235 xl PET 550 xl + PET 238 xl Die Hybridcorde sind mit einem RFL-Dip als Haftimprägnierung versehen worden. In den Prozessen der Haftimprägnierung wurde der Hybridcord dann bei einer Temperatur von 100 °C bis 200 °C unter einer Zugspannung getrocknet, danach bei einer Temperatur von 200 °C bis 250 °C unter einer Zugspannung heißverstreckt und nach der Heißverstreckung unter einer Zugspannung bei 100 °C bis 200 °C relaxiert. Die jeweilige Zugspannung ist in Tabelle 2 angegeben.

Tabelle 2

Mit den vorgenannten Hybridcorden wurden Kraft-Dehnungsdaten gemäß ASTM D 855M ermittelt, die in der Tabelle 3 angeführt sind. Alle Hybridcorde weisen eine Bruchdehnung von mindestens 5% auf.

Tabelle 3

Die geringe Feinheit solcher Hybridcorde ermöglicht die Herstellung von dünnen

Festigkeitsträgerlagen für elastomere Erzeugnisse. Bei der Verwendung eines solchen Festigkeitsträgers in der Gürtelbandage eines Fahrzeugluftreifens kann somit der

Rollwiderstand des Fahrzeugluftreifens verringert werden. Trotz der geringen Feinheit ist die Haltbarkeit sichergestellt und ein problemloser Reifenbau samt Vulkanisation ist ermöglicht.