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Title:
IMPRESSION SYSTEM FOR AN END OF AN IMPLANT PROJECTING FROM A HUMAN TISSUE STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/028755
Kind Code:
A1
Abstract:
The impression system comprises an impression cap (4) for transferring an end of an implant inserted in the human body and including any superstructures projecting from a human tissue structure to a master model. The outside of the outwardly directed end of the implant has an undercut shape and the impression cap (4) is shaped to engage therewith. The undercut is formed either by an implant shape tapering in a trumpet shape towards the implant end or by a recess near the implant termination. The impression system greatly simplifies taking the impression and producing the master model. In addition, the transfer of the patient's real geometrical situation to the master model is more precise.

Inventors:
GRANDE VINCENZO (CH)
BAUMGARTNER RETO (CH)
TSCHIRKY ROGER (CH)
Application Number:
PCT/CH1997/000031
Publication Date:
August 14, 1997
Filing Date:
January 31, 1997
Export Citation:
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Assignee:
STRAUMANN INST AG (CH)
GRANDE VINCENZO (CH)
BAUMGARTNER RETO (CH)
TSCHIRKY ROGER (CH)
International Classes:
A61C8/00; A61C9/00; (IPC1-7): A61C9/00
Foreign References:
DE4415670A11995-11-09
Other References:
SCHROEDER, SUTTER, BUSER, KREKELER: "ORALE IMPLANTOLOGIE", 1994, 2. AUFL. THIEME VERLAG, STUTTGART, DE, XP002012099
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Claims:
Patentansprüche
1. Abdrucksystem mit einer Abdruckkappe (4) zur Übertragung eines aus einer menschlichen Gewebestruktur austretenden Abschlusses eines in den Humankörper einge¬ setzten Implantats (1) , inklusive möglicher Aufbauten nachstehend als Situation (S) bezeichnet , auf ein Mei stermodell (MM) , wobei a) das nach aussen gerichtete Implantatende an seiner Aus senseite eine hinterschnittene Kontur aufweist, dadurch gekennzeichnet . dass b) die Abdruckkappe (4) eine zur hinterschnittenen Kontur komplementäre, darin eingreifende Geometrie aufweist.
2. Abdrucksystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet. dass die hinterschnittene Kontur entweder durch eine zum Implantatlager hin sich trompetenförmig verjün¬ gende Implantatgeometrie oder durch eine Aussparung, nahe dem Implantatabschluss, gebildet wird.
3. Abdrucksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Abdruckkappe (4) vorgese¬ hene, eingreifende Geometrie ein Schnappelement (42) in Form einer zirkulären Lippe oder von einzelnen Greiforganen darstellt.
4. Abdrucksystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet. dass der trompetenförmige Implantatabschluss im Bereich des grössten Durchmessers eine abgewinkelte Schul terpartie die Implantatschulter (11) aufweist, auf wel eher sich die an der Abdruckkappe (4) vorgesehene Kappen¬ schulter (41) zumindest partiell abstützt.
5. Abdrucksystem nach Anspruch 1, dadurch σekenn zeichnet . dass die Abdruckkappe (4) am ausseren Umfang durch radiale Einfurchung erzeugte Retentionsteller (43) und/oder radial gerichtete Durchbrüche (44) aufweisen kann.
6. Abdrucksystem nach Anspruch 1, dadurch σekenn zeichnet , dass die Abdruckkappe (4) auf einer Seite ge¬ schlossen ist oder einen axialen Durchgangskanal (40) aufweist .
7. Abdrucksystem nach Anspruch 6, dadurch σekenn zeichnet r dass der Durchgangskanal (40) der Abdruckkappe (4) frei bleibt oder darin ein Pfeiler (21, 121,221,321) und/oder eine Schieberhülse (3,103,303) eingesetzt wird.
8. Abdrucksystem nach Anspruch 7, dadurch σekenn zeichnet . dass die Schieberhülse (3,103,303) eine zum Pfei¬ ler (21,121,221,321) komplementäre Innenkontur (32,132, 332) besitzt und zumindest der untere Ausläufer des Hülsen¬ stücks (30,130,330) der Schieberhülse (3,103,303) zwischen dem Pfeiler (21,121,221,321) und der Innenwandung der auf der Implantatschulter (11) ruhenden Abdruckkappe (4) sitzt.
9. Abdrucksystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass für die Übertragung des von der Situation (5) gewonnenen Abdrucks (AD) auf ein Meistermodell (MM) zu dieser Situation (S) analoge, vorgefertigte Teile vorgese¬ hen sind.
10. Abdrucksystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn¬ zeichnet . dass die Implantatschulter (11) durch eine Mani¬ pulierschulterhülse (6) mit einer oben gelegenen Manipu lierschulter (61) und mit einem Haltemechanismus mögli¬ cherweise in Form einer Rastkante (60) verkörpert wird, wobei die Manipulierschulter (61) von dem Schnappelement (42) der Abdruckkappe (4) umfasst wird.
11. Abdrucksystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet. dass für die Übertragung des von der Situation (S) gewonnenen Abdrucks (AD) auf ein Meistermodell (MM) ein in die im gewonnenen Abdruck (AD) verbliebene Abdruckkappe (4) und Schieberhülse (3,103,303) einschiebbarer Pfeiler (51) eines Manipulierimplantats (5) vorgesehen ist, welcher in seiner ausseren Kontur formidentisch zu dem in der Si¬ tuation (S) real verwendeten Pfeiler (21,121,221,321) ist.
12. Abdrucksystem nach Anspruch 11, dadurch gekenn zeichnet, dass am Manipulierimplantat (5) unterhalb des Pfeilers (51) ein Fortsatz (50) mit Retentionstellern (52) und einem zum Haltemechanismus (60) komplementären Fixier¬ organ (53) angeordnet ist.
13. Abdrucksystem nach Anspruch 12, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass der Haltemechanismus (60) der Manipulier¬ schulterhülse (6) mit dem Fixierorgan (53) des Manipulier¬ implantats (5) zusammenwirkt.
Description:
AbdrucJcsystem für einen aus der menschlichen Gewebestruktur austretenden Implantatabschluss

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abdrucksystem mit einer Abdruckkappe für ein in den menschlichen Körper ein¬ gesetztes Implantat zur Übertragung des aus der Gewebe¬ struktur austretenden Implantatabschlusses, inklusive mög- licher Aufbauten auf diesem Implantatabschluss, auf ein Meistermodell .

Stand der Technik

Die folgende Erörterung bezieht sich zunächst beispielhaft auf Dentalimplantate. Bisher benutzt man zur Abformung der Situation im Mund des Patienten und zur Übertragung des ge¬ wonnenen Abdrucks auf ein Meistermodell - auf diesem wird dann der Zahnersatz modelliert - eine Reihe von Elementen. Die bis dato durchzuführenden Arbeitsschritte und dabei be- nutzten Elemente sind eingehend dargestellt bei SCHROEDER, A.; SUTTER, F.; BUSER, D. ; KREKELER, G. : Orale Implantolo- gie. Georg Thieme Verlag Stuttgart, 2. Aufl. 1994, S. 202 ff. Einerseits ist das Zusammensetzen der Elemente im Mund des Patienten, insbesondere im Bereich der Molaren - wegen der sich ergebenden Gesamthöhe der Elemente - problematisch, zumal wenn noch ein Schraubinstrument benutzt werden muss. Des weiteren sind die Arbeitsabläufe für den Patienten an¬ strengend sowie bei der Abdrucknahme und der Meistermodell- herstellung zeitaufwendig. Überdies stellen sich Ungenauig- keiten ein.

Die Schwierigkeiten ergeben sich vorrangig dadurch, dass die Abdruckkappe nicht selbst auf dem im Mund eingesetzten Implantat bzw. auf dem später bei der Meistermodellherstel- lung zu verwendenden Manipulierimplantat hält. Aus der DE 44 15 670 AI ist eine Abdruckkappe bekannt, die am offenen, zum Implantat gerichteten Ende, federnde Laschen aufweist, welche im aufgesteckten Zustand über die Schulter des koni¬ schen Aufbauteils - dies ist in das Implantat eingesetzt - greifen. Die hier beschriebene Abdruckkappe ist somit zur Abdrucknahme des aus der Gingiva austretenden, in den Mund ragenden Implantatabschlusses nicht benutzbar, sondern nur zur Abformung der Aussenkontur des Aufbauteils, während das Implantat subgingival positioniert ist.

Aufgabe der Erfindung

Angesichts der bisher aufwendigen und teils ungenauen Ab¬ drucknahme und Meistermodellherstellung sowie der nur be¬ dingt verwendbaren Abdruckkappen liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Abdrucksystem mit einer Abdruckkappe zu schaffen, welches zur Übertragung eines aus der mensch¬ lichen Gewebestruktur austretenden Implantatabschlusses - auf diesem kann sich ein Aufbauteil befinden - auf ein Meistermodell geeignet ist. Hierbei muss die Abdruckkappe, eingebettet in der im Abdrucklöffel vorhandenen Abdruckmas¬ se, vom eingesetzten Implantat abziehbar sein und das Mani¬ pulierimplantat ebenso fest aufnehmen können. Die Abdruck¬ kappe soll für die verschiedensten Typen von Implantaten benutzbar sein, auch wenn darin unterschiedlichste Pfeiler, z.B. gerade oder abgewinkelte, konische oder einen Viel-

kantkopf aufweisende, massive oder mit Innengewinde verse¬ hene Pfeiler, eingesetzt sind.

Wesen der Erfindung Das Abdrucksystem beinhaltet als wesentlichen Bestandteil eine Abdruckkappe zur Übertragung eines aus einer menschli¬ chen Gewebestruktur austretenden Abschlusses eines in den Humankörper eingesetzten Implantats, inklusive möglicher Aufbauten, auf ein Meistermodell. Das nach aussen gerich- tete Implantatende weist an seiner Aussenseite eine hinter¬ schnittene Kontur auf, und die Abdruckkappe besitzt eine zur hinterschnittenen Kontur komplementäre, darin eingrei¬ fende Geometrie. Die hinterschnittene Kontur wird entweder durch eine zum Implantatlager hin sich trompetenförmig ver- jungende Implantatgeometrie oder durch eine Aussparung, na¬ he dem Implantatabschluss, gebildet.

Vorteilhaft ist die an der Abdruckkappe vorgesehene, ein¬ greifende Geometrie ein Schnappelement in Form einer zir- kulären Lippe, oder sie wird von einzelnen GreifOrganen gebildet. In einer speziellen Ausgestaltung ist der Implan¬ tatabschluss trompetenförmig, und er hat im Bereich des grössten Durchmessers eine abgewinkelte Schulterpartie in Form einer Implantatschulter. Auf der Implantatschulter stützt sich die an der Abdruckkappe vorgesehene Kappen¬ schulter zumindest partiell ab.

Am ausseren Umfang kann die Abdruckkappe durch radiale Ein- furchung erzeugte Retentionsteller und/oder radial gerich- tete Durchbrüche besitzen. Auf einer Seite ist die Abdruck¬ kappe geschlossen, oder sie weist einen axialen Durchgangs-

kanal auf. Entweder bleibt der Durchgangskanal der Abdruck¬ kappe frei, oder es ist darin der Pfeiler eines Aufbauteils und/oder eine Schieberhülse einsetzbar. Die Schieberhülse besitzt eine zum Pfeiler komplementäre Innenkontur, und zu- mindest der untere Ausläufer des Hülsenstücks der Schieber¬ hülse sitzt zwischen dem Pfeiler und der Innenwandung der auf der Implantatschulter ruhenden Abdruckkappe. Für die Übertragung des von der Originalsituation gewonnenen Ab¬ drucks auf ein Meistermodell sind zu dieser Originalsitua- tion analoge, vorgefertigte Teile vorgesehen.

Die Implantatschulter wird durch eine Manipulierschulter- hülse mit einer oben gelegenen Manipulierschulter und mit einem Haltemechanismus - möglicherweise in Form einer Rast- kante - verkörpert, und die Manipulierschulter wird vom

Schnappelement der Abdruckkappe umfasst. Für die Übertra¬ gung des von der Originalsituation gewonnenen Abdrucks auf ein Meisterrnodell ist ein in die im gewonnenen Abdruck ver¬ bliebene Abdruckkappe und Schieberhülse einschiebbarer Pfeiler eines Manipulierimplantats vorgesehen. Dieser ein¬ schiebbare Pfeiler ist in seiner ausseren Kontur formiden¬ tisch zu dem in der Originalsituation real verwendeten Pfeiler.

Mit Vorteil ist am Manipulierimplantat unterhalb des Pfei¬ lers ein Fortsatz mit Retentionstellern und einem zum Hal¬ temechanismus komplementären Fixierorgan angeordnet, wobei der Haltemechanismus der Manipulierschulterhülse mit dem Fixierorgan des Manipulierimplantats zusammenwirkt.

Dank der Erfindung steht nun ein Abdrucksystem mit einer Abdruckkappe zur Verfügung, mit welchem die Abdrucknahme eines aus der Gewebestruktur des Patienten austretenden Implantatabschlusses mit dem eventuellen Aufbauteil sowie die Meistermodellherstellung sehr vereinfacht werden. Zudem ist nun die Übertragung der realen, am Patienten vorhande¬ nen, geometrischen Situation auf das Meistermodell präzi¬ ser.

Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen

Figur IA: ein Vollschraubenimplantat mit einem Konus- Massivaufbauteil, eine Schieberhülse und die Abdruckkappe in der Explosivdarstellung;

Figur 1B: die Darstellung gemäss Figur IA im Vertikal- schnitt;

Figur IC: die Darstellung gemäss Figur IA mit einge¬ schraubtem Konus-Massivaufbauteil im Teil- schnitt;

Figur ID: die Elemente gemäss Figur IA im zusammenge- fügten Zustand als Teilschnitt;

Figur IE: die Darstellung gemäss Figur ID in einem an¬ deren Teilschnitt; Figur IF: die Darstellung gemäss Figur IE als Schnitt auf der Linie A-A; Figur IG: als Detail den Bereich mit dem um die Implan¬ tatschulter greifenden Schnappelement im Teil- schnitt;

Figur 2A: ein Manipulierimplantat mit Konus-Massivteil, eine Manipulierschulterhülse, eine Schieber-

hülse und die Abdruckkappe in der Explosivdar¬ stellung;

Figur 2B: die Darstellung gemäss Figur 2A im vertikalen Teilschnitt; Figur 2C: die Darstellung gemäss Figur 2B in einem an¬ deren vertikalen Teilschnitt;

Figur 2D: die Elemente gemäss Figur 2A im zusammenge¬ fügten Zustand;

Figur 2E: die Darstellung gemäss Figur 2D im vertikalen Teilschnitt;

Figur 3A: ein Vollschraubenimplantat mit einem Konus-Auf¬ bauteil (6°) mit Innengewinde, eine Schieber¬ hülse und die Abdruckkappe in der Explosiv- darstellung;

Figur 3B: die Elemente gemäss Figur 3A im zusammenge¬ fügten Zustand, im vertikalen Teilschnitt;

Figur 3C: die Darstellung gemäss Figur 3B mit einem Konus-Aufbauteil (8°) ;

Figur 4A: ein Vollschraubenimplantat mit einem Vielkant- Aufbauteil, eine Schieberhülse und die Abdruck¬ kappe als Explosivdarstellung im vertikalen Teilschnitt; Figur 4B: die Elemente gemäss Figur 4A im zusammenge¬ fügten Zustand, im vertikalen Teilschnitt,- Figur 4C: die Darstellung gemäss Figur 4B in einem anderen vertikalen Teilschnitt; Figur 4D: die Darstellung gemäss Figur 4C als Schnitt auf der Linie B-B;

Figur 5A: Mundsituation mit im Kieferknochen sitzenden

Vollschraubenimplantat und eingesetztem Konus- Massivaufbauteil;

Figur 5B: die Darstellung gemäss Figur 5A mit aufgescho- bener Schieberhülse;

Figur 5C: die Darstellung gemäss Figur 5B mit aufgescho¬ bener Abdruckkappe;

Figur 5D: die Darstellung gemäss Figur 5C mit aufgesetz¬ tem Abdrucklöffel; Figur 5E: der gemäss Figur 5D gewonnene Abdruck;

Figur 5F: das an den Abdruck gemäss Figur 5E angesetzte Konus-Massivaufbauteil;

Figur 5G: die Darstellung gemäss Figur 5F mit angesetzter Manipulierschulterhülse; Figur 5H: die Darstellung gemäss Figur 5G mit abgezogenem

Abdrucklöffel;

Figur 6A: die Darstellung gemäss Figur 5A mit abgewinkel¬ tem Konus-Aufbauteil; Figur 6B: die Darstellung gemäss Figur 6A mit aufgeschraub¬ tem Abformzylinder; Figur 6C: die Darstellung gemäss Figur 6B mit aufgescho¬ bener, lateral offener Abdruckkappe,- Figur 6D: die Darstellung gemäss Figur 6C mit aufgesetz- tem Abdrucklöffel;

Figur 6E: den Abdruck gemäss Figur 6D;

Figur 6F: die Darstellung gemäss Figur 6E mit angesetzter

Manipulierschulterhülse;

Figur 6G: die Darstellung gemäss Figur 6F mit aufgefüll- ter Abdruckkappe und

Figur 6H: die Darstellung gemäss Figur 6G als fertiges Meistermodell .

Ausführungsbeispiele Anhand der beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen des er¬ findungsgemassen Abdrucksystems, wobei abschliessend mögli¬ che Modifikationen erwähnt sind.

Für die gesamte Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Be¬ zugsziffern enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Be¬ schreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwäh¬ nung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in nachfolgenden Figuren zumeist verzichtet, sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile handelt.

Figuren IA bis IG

Ohne die Erfindung darauf beschränken zu wollen, bezieht sich das Beispiel weiterhin auf die Abdrucknahme an einem im Mund des Patienten eingesetzten Implantat 1 - hier ein Dentalimplantat als Vollschraube. Das Implantat 1 besitzt einen sich konisch aufwärts erweiternden Implantatkopf 10 sowie eine sich aufwärts konisch verengende Implantatschul¬ ter 11. In das Implantat 1 wird ein Aufbauteil - hier ein Konus-Massivaufbauteil 2 - mit seinem Gewindeteil 20 in die Innengewindebohrung 12 des Implantats 1 eingeschraubt. Der die Implantatschulter 11 überragende Pfeiler 21 des Konus- Massivaufbauteils 2 weist äusserlich mehrere vertikal ver-

laufende Nuten 22 auf. Insoweit sind die Teile an sich be¬ kannt.

Zur Abdrucknahme wird eine Schieberhülse 3 benutzt, die sich in ein nach unten offenes Hülsenstück 30 und ein oben abschliessendes, geschlossenes Endstück 31 gliedert. Das zylindrische Hülsenstück 30 ist aussen glatt, während es eine zum Pfeiler 21 komplementäre Innenkontur 32 aufweist und auf diesen aufschiebbar ist.

Die Abdruckkappe 4 ist im Prinzip zylindrisch und beider¬ seits offen. Der durch die Abdruckkappe 4 verlaufende Durchgangskanal 40 ist zur Aussenform des Hülsenstücks 30 komplementär, so dass die Abdruckkappe 4 über die Schieber- hülse 3 gleitend geschoben werden kann. Zuunterst besitzt die Abdruckkappe 4 eine Kappenschulter 41, die zur Implan¬ tatschulter 11 komplementär ist . Aussen umläuft die Kappen¬ schulter 41 ein nach innen gewandtes, elastisches Schnapp¬ element 42. Am ausseren Umfang ist die Abdruckkappe 4 ra- dial gefurcht, so dass mehrere Retentionsteller 43 entste¬ hen. In der Abdruckkappe 4 können sich Durchbrüche 44 zum Entweichen der Luft und zum Eindringen bzw. Einbringen von Abdruckmasse befinden. Die Retentionsteller 43 haben die Funktion der Verankerung in der Abdruckmasse, um das Ver- schieben bzw. Verdrehen der Abdruckkappe 4 zu vermeiden.

Im zusammengefügten Zustand reicht die auf den Pfeiler 21 aufgeschobene Schieberhülse 3 mit dem Hülsenstück 30 bis fast zur Implantatschulter 11. Die Abdruckkappe 4 nimmt in ihrem Durchgangskanal 40 das Hülsenstück 30 auf, wobei das Endstück 31 aus der Abdruckkappe 4 oben herausragt . Die

Innenkontur 32 der Schieberhülse 3 schmiegt sich an die Aussenkontur des Pfeilers 21. Insbesondere der untere Aus¬ lauf des Hülsenstücks 30 wirkt als verklemmender Keil zwi¬ schen dem Pfeiler 21 und der Abdruckkappe 4. Die Kappen- schulter 41 sitzt praktisch fugenlos und unter Federspan¬ nung auf der Implantatschulter 11, wobei das Schnappelement 42 die Implantatschulter 11 in Abwärtsrichtung, hin zum Im¬ plantatkopf 10, umfasst und quasi die Abdruckkappe 4 auf das Implantat 1 zieht.

Figuren 2A bis 2E

Diese Zeichnungsfolge gehört zur Herstellung des Meistermo¬ dells, nachdem man den Abdruck der Mundsituation gewonnen hat. Vorhanden sind wiederum die zuvor beschriebene Schie- berhülse 3 und Abdruckkappe 4, welche im Abdruck eingebettet bleiben. Bei dieser Arbeitsphase kommen ein Manipulierimplan¬ tat 5 - hier mit einem massiven, konischen Pfeiler 51 - sowie eine Manipulierschulterhülse 6 hinzu.

Das Manipulierimplantat 5 besitzt unten einen Fortsatz 50 und oben einen zum Pfeiler 21 identischen Pfeiler 51. Über dem Fortsatz 50 mit mehreren Retentionstellern 52 weist das Manipulierimplantat 5 einen Fixierteller 53 mit einer Tel¬ lerschulter 54 auf.

Die zylindrische, hohle Manipulierschulterhülse 6 weist unten eine radial umlaufende, elastische, nach innen gewölbte Rast- kante 60 auf. Oben schliesst die Manipulierschulterhülse 6 mit einer zur Implantatschulter 11 identischen Manipulier- schulter 61 ab. In der Manipulierschulterhülse 6 sind zur Rastkante 60 sich erstreckende Dehnungsschlitze 62 zur Er-

höhung der Elastizität vorgesehen. Im zusammengefügten Zu¬ stand ist die Manipulierschulterhülse 6 soweit auf das Mani¬ pulierimplantat 5 geschoben, dass die Rastkante 60 den Fi¬ xierteller 53 umgreift, während das Schnappelement 42 der Abdruckkappe 4 die Manipulierschulter 61 elastisch umgreift, Die Schieberhülse 3 klemmt weiterhin keilförmig in der Ab¬ druckkappe 4.

Figuren 3A und 3B In Abwandlung zur Figurenfolge IA bis IG wird hier anstelle des Konus-Massivaufbauteils 2 ein Konus-Aufbauteil 102 mit einem Innengewinde 123 gezeigt. Das Gewindeteil 120 greift in die Innengewindebohrung 12 des Implantats 1 ein. Der ko¬ nische Pfeiler 121 mit den Nuten 122 und z.B. einer Konizi- tat von 6° hat eine andere Aussengeometrie; entsprechend ist eine angepasste Schieberhülse 103 mit zum Pfeiler 121 komplementärer Innenkontur 132 vorgesehen. Zuunterst hat das Hülsenstück 130 eine Innenkontur mit 6° Konizität; welche dann in eine 8° Konizität übergeht.

Im zusammengefügten Zustand umgreift das Schnappelement 42 wieder die Implantatschulter 11, und der untere Ausläufer des Hülsenstücks 130 schiebt sich keilförmig klemmend zwi¬ schen den Pfeiler 121 und die Abdruckkappe 4. Das Endstück 131 der Schieberhülse 103 ragt oben aus der Abdruckkappe 4. Das hier anzuwendende Manipulierimplantat müsste einen zum Pfeiler 121 identischen Pfeiler aufweisen.

Figur.3C Es ist ein erneut abgeändertes Konus-Aufbauteil 202 im Ein¬ satz; dieses weist z.B. eine Konizität von 8° am Pfeiler

221 auf. Mit den zwei abgestuften Konizitäten von 6° und 8° im Hülsenstück 130 ist die Schieberhülse 103 hier ebenfalls verwendbar.

Figuren 4A bis 4P

Nun ist ein Vielkant-Aufbauteil 302 mit seinem Gewindeteil 320 in die Innengewindebohrung 12 des Implantats 1 einge¬ schraubt. Der vielkantige Pfeiler 321 - hier mit einem Aus- senachtkant - überragt die Implantatschulter 11, während die den Pfeiler 321 radial umlaufende, horizontale Pfeiler¬ schulter 324 etwa - je nach Toleranzen - mit der Oberkante der Implantatschulter 11 abschliesst. Axial erstreckt sich in das Vielkant-Aufbauteil 302 eine sacklochförmige Innen¬ gewindebohrung 323. Vorhanden ist eine Schieberhülse 303 mit zum Pfeiler 321 passender Innenkontur 332 am Hülsen¬ stück 330.

Im zusammengefügten Zustand setzt der untere Ausläufer des Hülsenstücks 330 auf die Pfeilerschulter 324 auf und das Endstück 331 ragt wieder oben aus der Abdruckkappe 4 her¬ aus. Das Schnappelement 42 der Abdruckkappe 4 umgreift die Implantatschulter 11.

Figuren 5A bis 5H Diese Figurenfolge skizziert die Arbeitsabfolge von der Ab- drucknahme - am Beispiel eines Konus-Massivaufbauteils 2 - bis zum fertigen Meistermodell. Die Mundsituation (Fig. 5A) ist mit einem im Kieferknochen sitzenden Implantat 1 und darin eingeschraubtem Konus-Massivaufbauteils 2 gegeben. Zur Abdrucknahme wird zunächst die Schieberhülse 3 auf das Konus-Massivaufbauteils 2 aufgeschoben (Fig. 5B) . In einem

weiteren Schritt wird die Abdruckkappe 4 aufgeschoben (Fig 5C) Die Abfolge zwischen dem Aufschieben der Schieberhülse 3 und der Abdruckkappe 4 konnte auch m umgekehrter Reihen¬ folge geschehen. Nun wird der mit Abdruckmasse 7 gefüllte Abdrucklόffel 70 auf das soweit bestückte Implantat 1 gegen den Kieferknochen gedrückt (Fig. 5D) . Nach dem Abziehen des Abdrucklöffels 70 verbleiben die Abdruckkappe 4 sowie die Schieberhulse 3 in der Abdruckmasse 7 eingebettet, und man erhält den Abdruck AD (Fig. 5E) .

Jetzt wird ein analoges Manipulierimplantat 5 mit seinem konischen Pfeiler 51 in die Schieberhulse 3 bis zum An¬ schlag eingeschoben (Fig. 5F) . Schliesslich wird die Ma¬ nipulierschulterhülse 6 über die Retentionsteller 52 des Manipulierimplantats 5 geschoben, bis dessen Manipulier- schulter 61 vom Schnappelement 42 erfasst ist, wobei die Rastkante 60 an die Tellerschulter 54 anstosst (Fig. 5G) . Zuletzt giesst man an den Abdruck AD Modellmasse 71 an und erhält das Meistermodell MM (Fig. 5H) . Es ist auch denkbar, die Manipulierschulterhülse 6 vor dem Manipulierimplantat 5 einzufügen.

Figuren 6A bis 6H

Diese Figurenfolge skizziert die Arbeitsabfolge am Beispiel eines abgewinkelten Konus-Aufbauteils 402 mit einem Innen¬ gewinde 423, wobei der Gewindeteil 420 in die Innengewinde¬ bohrung 12 im Implantat 1 eingeschraubt ist; dies ist die Mundsituation (Fig. 6A) . In das Innengewinde 423 wird ein Abformzylinder 8 eingeschraubt (Fig. 6B) und darauf eine lateral offene Abdruckkappe 4 aufgeschoben, die sich an der Implantatschulter 11 verkrallt (Fig. 6C) Mit dem mit Ab-

druckmasse 7 gefüllten Abdrucklöffel 70 wird der Abdruck AD genommen (Fig. 6D) , den man nach Abziehen des Abdrucklöf¬ fels 70 erhält, in dem nun die Abdruckkappe 4 und ein Hohl¬ raum gemäss dem Abformzylinder 8 und des Konus-Aufbauteil 402 zurückbleiben (Fig. 6E) . Im nächsten Schritt schiebt man den Abformzylinder 8 in seinen Hohlraum und setzt die Manipulierschulterhülse 6 an (Fig. 6F) und füllt dann Mo¬ dellmasse 71 durch die Manipulierschulterhülse 6 ein, so dass der gesamte Hohlraum ausgefüllt wird (Fig. 6G) . Nun wird an den Abdruck AD Modellmasse 71 angegossen und nach dem Abziehen des Abdrucklöffels 70, in welchem der Abform¬ zylinder 8 verbleibt, erhält man das fertige Meistermodell MM (Fig. 6H) .

Zum vorbeschriebenen Abdrucksystem sind weitere konstruk¬ tive Variationen realisierbar. Hier ausdrücklich erwähnt seien noch:

- Die Schieberhülse 3 kann gänzlich entfallen, wenn man den in der Abdruckkappe 4 verbliebenen Hohlraum, den der aus¬ gewählte Pfeiler - z.B. 21 - innerhalb der Abdruckkappe 4 belässt, mit Abdruckmasse füllt. Das Einbringen der Ab¬ druckmasse könnte durch die Durchbrüche 44 geschehen.

- Fertigungstechnisch kann es vorteilhaft sein, die Schie¬ berhülse 3 und die Abdruckkappe 4 zu vereinen und eintei¬ lig zu gestalten.

- Es ist praktizierbar, das Manipulierimplantat 5 und die Manipulierschulterhülse 6 zu vereinen und einteilig zu gestalten.

- Die bisherige in der Beschreibung gemachte Aufzählung von Pfeilern 21,131,221,321,421 ist keinesfalls abschliessend. Auch darüber hinausgehende Pfeilerformen gelten als einbe- zogen.

- Die Manipulierschulterhülse 6 kann, wie die Abdruckkappe 4, am ausseren Umfang durch radiale Einfurchung erzeugte Retentionsteller und/oder radial gerichtete Durchbrüche aufweisen.

- Das Manipulierimplantat 5 und/oder die Manupulierschul- terhülse 6 können gänzlich entfallen, wenn man den im Abdruck AD verbliebenen Hohlraum mit Modellmaterial auf- füllt.

- Der Erfindungsgedanke lässt sich dahin generalisieren, dass die an der Abdruckkappe 4 vorgesehenen Schnappele¬ mente 42 allgemein eine Eingriffsgeometrie haben können, welche in die am nach aussen gerichteten Implantatende, an seiner Aussenseite vorhandene, hinterschnittene Kon¬ tur, eingreifen. Die Kontur kann durch eine Trompetenform des Implantatendes oder durch eine eingearbeitete Hinter¬ schneidung geschaffen werden.