Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ITEM OF SEATING FURNITURE WITH A SEAT-BACKREST LOUNGE MODULE AND A CONCURRENT BACKREST DRIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/046240
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an item of seating furniture (1) comprising at least one base frame (5), a seat part (3) and a backrest part (4) that can be swivelled relative to the seat part (3), wherein the seat part (3) can be swivelled in terms of its incline and be moved relative to the base frame (5) by means of a seat-backrest lounge module (2), preferably in the form of link chains connected one after another, wherein the seat-backrest lounge module (2) has at least one first base frame lever (7) linked to the base frame (5) and at least one first seat lever (8) linked to the seat part (3), wherein a first connection lever (10) is linked to the first base frame lever (7), wherein the first connection lever (10) is linked to a first end of a rotary lever (9) by its free end, wherein the rotary lever (9) is linked to the seat part (3) by its preferably central region, wherein the rotary lever (9) is linked to a second connection lever (11) by its second end, wherein the second connection lever (11) is connected to the backrest part (4) in an articulated manner by its free end, wherein each swivel movement of the first base frame lever (7) relative to the base frame (5) urges the first seat lever (8) to swivel relative to the seat part (3), wherein each swivel movement of the first base frame lever (7) and the first seat lever (8) urges the seat part (3) to move relative to the base frame (5) and urges the backrest part (4) to swivel relative to the seat part (3).

More Like This:
WO/1990/004343BACK REST-CARRYING CHAIR
WO/2023/085945RECLINING CHAIR ARRANGEMENT
JPS61115506CHAIR
Inventors:
SCHUSTER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100702
Publication Date:
March 30, 2023
Filing Date:
September 21, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SCHUSTER MICHAEL (DE)
International Classes:
A47C1/032; A47C1/0355; A47C7/50
Foreign References:
US4740031A1988-04-26
US4244620A1981-01-13
EP3143902A12017-03-22
Attorney, Agent or Firm:
TARVENKORN WICKORD & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Sitzmöbel (1) mit wenigstens einem Chassis (5), einem Sitzteil (3) und einem gegenüber dem Sitzteil (3) verschwenkbaren Rückenteil (4), wobei

- das Sitzteil (3) mittels eines Sitz-Rücken-Loungemoduls (2), vorzugsweise in Form von hintereinander geschalteten Gelenkketten, gegenüber dem Chassis (5) verschiebbar und in der Neigung verschwenkbar ist, wobei

- das Sitz-Rücken-Loungemodul (2) wenigstens einen ersten (7) am Chassis (5) angelenkten Chassishebel und wenigstens einen ersten (8) am Sitzteil (3) angelenkten Sitzhebel aufweist, wobei

- ein erster Verbindungshebel (10) an dem ersten Chassishebel (7) angelenkt ist, wobei

- der erste Verbindungshebel (10) mit seinem freien Ende an einem ersten Ende eines Drehhebels (9) angelenkt ist, wobei

- der Drehhebel (9) mit seinem vorzugsweise mittleren Bereich an dem Sitzteil (3) angelenkt ist, wobei

- der Drehhebel (9) mit seinem zweiten Ende an einem zweiten Verbindungshebel (11) angelenkt ist, wobei

- der zweite Verbindungshebel (11) mit seinem freien Ende gelenkig an dem Rückenteil (4) angeschlossen ist, wobei jede Schwenkbewegung des ersten Chassishebels (7) gegenüber dem Chassis (5) eine zwangsläufige Verschwenkung des ersten Sitzhebels (8) gegenüber dem Sitzteil (3) bewirkt, wobei - jede Schwenkbewegung des ersten Chassishebels (7) und des ersten Sitzhebels (8) eine zwangsläufige Verschiebung des Sitzteiles (3) relativ zum Chassis (5) und eine zwangsläufige Verschwenkung des Rückenteiles (4) relativ zum Sitzteil (3) bewirkt. Sitzmöbel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitz-Rücken- Loungemodul (2) einen zweiten (12) am Chassis (5) angelenkten Chassishebel und einen zweiten (13) am Sitzteil (3) angelenkten Sitzhebel aufweist, wobei jede Verschwenkung des ersten Chassishebels (7) und des ersten Sitzhebels (8) eine gleichzeitige Verschwenkung des zweiten Chassishebels (12) und des zweiten Sitzhebels (13) bewirkt. Sitzmöbel (1) nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Chassishebel (7) am ersten Sitzhebel (8) und der zweite Chassishebel (12) am zweiten Sitzhebel (13) angelenkt ist, wobei ein Koppelhebel (14) einerseits am ersten Sitzhebel (8) und andererseits am zweiten Sitzhebel (13) gelenkig angeschlossen ist. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Anlenkpunkt (15) des ersten Chassishebels (7) an dem Chassis (5) einen größeren Abstand zu einer Aufstandsebene des Sitzmöbels (1) aufweist als der Anlenkpunkt (16) des ersten Chassishebels (7) an dem ersten Sitzhebel (8), und

- der Anlenkpunkt (17) des zweiten Chassishebels (12) an dem Chassis (5) einen größeren Abstand zu der Aufstandsebene des Sitzmöbels (1) aufweist als der Anlenkpunkt (18) des zweiten Chassishebels (12) an dem zweiten Sitzhebel (13). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Chassishebel (12) und der zweite Sitzhebel (13) näher zu einer von der Sitzteilvorderkante (3a) aufgespannten Vertikalebene positioniert sind als der erste Chassishebel (7) und der erste Sitzhebel (8). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sitzhebel (8) eine größere Länge aufweist als der zweite Sitzhebel (13). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Chassishebel (12) über den Bereich seines Anlenkpunktes (18) an dem zweiten Sitzhebel (13) hinaus verlängert und mit seinem freien Ende an einem ersten Ende eines Steuerhebels (19) angelenkt ist, dessen zweites Ende gelenkig an einem mittleren Bereich des Koppelhebels (14) angeschlossen ist. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der erste Chassishebel (7) mit dem ersten Sitzhebel (8), dem Koppelhebel (14) und dem Steuerhebel (19) eine Viergelenkkette bildet, oder

- der zweite Chassishebel (12) mit dem zweiten Sitzhebel (13), dem Koppelhebel (14) und dem Steuerhebel (19) eine Viergelenkkette bildet. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abschnitt (9a) des Drehhebels (9) mit dem zweiten Verbindungshebel (11), dem Sitzteil (3) und dem Rückenteil (4) eine Viergelenkkette bildet. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Abschnitt (9b) des Drehhebels (9) mit dem ersten Verbindungshebel (10), dem ersten Chassishebel (7), dem ersten Sitzhebel (8), dem Sitzteil (3) und dem Chassis (5) eine Sechsgelenkkette bildet. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzmöbel (1) zwischen einer aufrechten Sitzposition und einer Liegeposition verstellbar ist, wobei

14 - in der Liegeposition das Rückenteil (4) relativ zum Sitzteil (3) weiter nach hinten verschwenkt ist als in der aufrechten Sitzposition, wobei

- das Sitzteil (3), während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, relativ zum Chassis (5) nach vorne verschoben wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, in aufrechter Sitzposition des Sitzmöbels (1), die Längsachse des zweiten Sitzhebels (13) stärker zu einer Vertikalebene geneigt ist als die Längsachse des ersten Sitzhebels (8). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, der erste Chassishebel (7) gegenüber dem ersten Sitzhebel (8) um einen Winkel von mindestens 120°, vorzugsweise um einen Winkel von mehr als 130°, verschwenkt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, der zweite Chassishebel (12) gegenüber dem zweiten Sitzhebel (13) um einen Winkel von mindestens 120°, vorzugsweise um einen Winkel von mehr als 130°, verschwenkt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, der zweite Chassishebel (12) gegenüber dem zweiten Sitzhebel (13) um einen größeren Winkelbetrag verschwenkt wird als der erste Chassishebel (7) gegenüber dem ersten Sitzhebel (8). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, das Sitzteil (3) um eine Verschiebestrecke nach vorne verschoben und um

15 einen Winkelbetrag in der Neigung verstellt wird, wobei, ausgehend von der aufrechten Sitzposition des Sitzmöbels (1),

- bei Erreichen von 30 % der Verschiebestrecke des Sitzteiles (3) dieses um wenigstens 50 % des Winkelbetrages, vorzugsweise um wenigstens 70 % des Winkelbetrages in der Neigung verstellt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition,

- das Sitzteil (3) um einen Winkelbetrag a in der Neigung verstellt wird, und

- das Rückenteil (4) um einen Winkelbetrag b relativ zum Sitzteil (3) in der Neigung verstellt wird, wobei

- das Rückenteil (4), bei einer Neigungsverstellung des Sitzteiles (3) von 70 % des Winkelbetrages a, um weniger als 30 %, vorzugsweise um weniger als 15 % des Winkelbetrages b relativ zum Sitzteil (3) in der Neigung verstellt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Linearaktuator (21) zur Verstellung des Sitzteiles (3) und des Rückenteiles (4) zwischen der aufrechten Sitz- und der Liegeposition des Sitzmöbels (1) vorgesehen ist, wobei

- ein erstes Ende (21a) des ersten Linearaktuators (21) näher zur Hinterkante des Sitzmöbels (1) positioniert ist als ein zweites Ende (21b) des ersten Linearaktuators (21), wobei

- das erste Ende (21a) des ersten Linearaktuators (21) mit dem Sitzteil (3) über eine mit dem Sitzteil (3) verbundene erste Querstrebe (22) und das zweite Ende (21b) des ersten Linearaktuators (21) mit dem Chassis (5) über eine mit dem Chassis (5) verbundene zweite Querstrebe (23) gekoppelt ist. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

16 gekennzeichnet, dass das Sitzmöbel (1) ein über wenigstens ein Fußteil- Verstellgetriebe (24) an das Sitzteil (3) angeschlossenes, ausschwenkbares Fußteil (6) aufweist, wobei ein erstes Ende eines zweiten Linearaktuators (25) mit dem Sitzteil (3) über eine mit dem Sitzteil (3) verbundene dritte Querstrebe (26) und ein zweites Ende des zweiten Linearaktuators (25) mit dem Fußteil- Verstellgetriebe (24) über eine mit dem Fußteil-Verstellgetriebe (24) verbundene vierte Querstrebe (27) gekoppelt ist.

17

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE beim Internationalen Büro eingegangen am 28. Februar 2023 (28.02.2023) Sitzmöbel (1) mit wenigstens einem Chassis (5), einem Sitzteil (3) und einem gegenüber dem Sitzteil (3) verschwenkbaren Rückenteil (4), wobei

- das Sitzteil (3) mittels eines Sitz-Rücken-Loungemoduls (2), vorzugsweise in Form von hintereinander geschalteten Gelenkketten, gegenüber dem Chassis (5) verschiebbar und in der Neigung verschwenkbar ist, wobei

- das Sitz-Rücken-Loungemodul (2) wenigstens einen ersten (7) am Chassis (5) angelenkten Chassishebel und wenigstens einen ersten (8) am Sitzteil (3) angelenkten Sitzhebel aufweist, wobei

- ein erster Verbindungshebel (10) einerseits an dem ersten Chassishebel (7) angelenkt ist und wobei der erste Verbindungshebel (10) mit seinem freien Ende andererseits an einem ersten Ende eines Drehhebels (9) angelenkt ist, wobei

- der Drehhebel (9) mit seinem vorzugsweise mittleren Bereich an dem Sitzteil (3) angelenkt ist, wobei

- der Drehhebel (9) mit seinem zweiten Ende an einem zweiten Verbindungshebel (11) angelenkt ist, wobei

- der zweite Verbindungshebel (11) mit seinem freien Ende gelenkig an dem Rückenteil (4) angeschlossen ist, wobei

- jede Schwenkbewegung des ersten Chassishebels (7) gegenüber dem Chassis (5) eine zwangsläufige Verschwenkung des ersten Sitzhebels (8) gegenüber dem Sitzteil (3) bewirkt, wobei

- jede Schwenkbewegung des ersten Chassishebels (7) und des ersten

18

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) Sitzhebels (8) eine zwangsläufige Verschiebung des Sitzteiles (3) relativ zum Chassis (5) und eine zwangsläufige Verschwenkung des Rückenteiles (4) relativ zum Sitzteil (3) bewirkt. Sitzmöbel (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Sitz-Rücken- Loungemodul (2) einen zweiten (12) am Chassis (5) angelenkten Chassishebel und einen zweiten (13) am Sitzteil (3) angelenkten Sitzhebel aufweist, wobei jede Verschwenkung des ersten Chassishebels (7) und des ersten Sitzhebels (8) eine gleichzeitige Verschwenkung des zweiten Chassishebels (12) und des zweiten Sitzhebels (13) bewirkt. Sitzmöbel (1) nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Chassishebel (7) am ersten Sitzhebel (8) und der zweite Chassishebel (12) am zweiten Sitzhebel (13) angelenkt ist, wobei ein Koppelhebel (14) einerseits am ersten Sitzhebel (8) und andererseits am zweiten Sitzhebel (13) gelenkig angeschlossen ist. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Anlenkpunkt (15) des ersten Chassishebels (7) an dem Chassis (5) einen größeren Abstand zu einer Aufstandsebene des Sitzmöbels (1) aufweist als der Anlenkpunkt (16) des ersten Chassishebels (7) an dem ersten Sitzhebel (8), und

- der Anlenkpunkt (17) des zweiten Chassishebels (12) an dem Chassis (5) einen größeren Abstand zu der Aufstandsebene des Sitzmöbels (1) aufweist als der Anlenkpunkt (18) des zweiten Chassishebels (12) an dem zweiten Sitzhebel (13). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Chassishebel (12) und der zweite Sitzhebel (13) näher zu einer von der Sitzteilvorderkante (3a) aufgespannten Vertikalebene positioniert sind als der erste Chassishebel (7) und der erste Sitzhebel (8). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

19

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) gekennzeichnet, dass der erste Sitzhebel (8) eine größere Länge aufweist als der zweite Sitzhebel (13). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Chassishebel (12) über den Bereich seines Anlenkpunktes (18) an dem zweiten Sitzhebel (13) hinaus verlängert und mit seinem freien Ende an einem ersten Ende eines Steuerhebels (19) angelenkt ist, dessen zweites Ende gelenkig an einem mittleren Bereich des Koppelhebels (14) angeschlossen ist. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der erste Chassishebel (7) mit dem ersten Sitzhebel (8), dem Koppelhebel (14) und dem Steuerhebel (19) eine Viergelenkkette bildet, oder

- der zweite Chassishebel (12) mit dem zweiten Sitzhebel (13), dem Koppelhebel (14) und dem Steuerhebel (19) eine Viergelenkkette bildet. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abschnitt (9a) des Drehhebels (9) mit dem zweiten Verbindungshebel (11), dem Sitzteil (3) und dem Rückenteil (4) eine Viergelenkkette bildet. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Abschnitt (9b) des Drehhebels (9) mit dem ersten Verbindungshebel (10), dem ersten Chassishebel (7), dem ersten Sitzhebel (8), dem Sitzteil (3) und dem Chassis (5) eine Sechsgelenkkette bildet. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzmöbel (1) zwischen einer aufrechten Sitzposition und einer Liegeposition verstellbar ist, wobei

- in der Liegeposition das Rückenteil (4) relativ zum Sitzteil (3) weiter nach hinten verschwenkt ist als in der aufrechten Sitzposition, wobei

20

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) das Sitzteil (3), während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, relativ zum Chassis (5) nach vorne verschoben wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, in aufrechter Sitzposition des Sitzmöbels (1), die Längsachse des zweiten Sitzhebels (13) stärker zu einer Vertikalebene geneigt ist als die Längsachse des ersten Sitzhebels (8). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, der erste Chassishebel (7) gegenüber dem ersten Sitzhebel (8) um einen Winkel von mindestens 120°, vorzugsweise um einen Winkel von mehr als 130°, verschwenkt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, der zweite Chassishebel (12) gegenüber dem zweiten Sitzhebel (13) um einen Winkel von mindestens 120°, vorzugsweise um einen Winkel von mehr als 130°, verschwenkt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, der zweite Chassishebel (12) gegenüber dem zweiten Sitzhebel (13) um einen größeren Winkelbetrag verschwenkt wird als der erste Chassishebel (7) gegenüber dem ersten Sitzhebel (8). Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition,

- das Sitzteil (3) um eine Verschiebestrecke nach vorne verschoben und um einen Winkelbetrag in der Neigung verstellt wird, wobei, ausgehend von der aufrechten Sitzposition des Sitzmöbels (1),

21

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) bei Erreichen von 30 % der Verschiebestrecke des Sitzteiles (3) dieses um wenigstens 50 % des Winkelbetrages, vorzugsweise um wenigstens 70 % des Winkelbetrages in der Neigung verstellt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, während der Verstellung des Sitzmöbels (1) von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition,

- das Sitzteil (3) um einen Winkelbetrag a in der Neigung verstellt wird, und

- das Rückenteil (4) um einen Winkelbetrag b relativ zum Sitzteil (3) in der Neigung verstellt wird, wobei

- das Rückenteil (4), bei einer Neigungsverstellung des Sitzteiles (3) von 70 % des Winkelbetrages a, um weniger als 30 %, vorzugsweise um weniger als 15 % des Winkel betrag es b relativ zum Sitzteil (3) in der Neigung verstellt wird. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Linearaktuator (21) zur Verstellung des Sitzteiles (3) und des Rückenteiles (4) zwischen der aufrechten Sitz- und der Liegeposition des Sitzmöbels (1) vorgesehen ist, wobei

- ein erstes Ende (21a) des ersten Linearaktuators (21) näher zur Hinterkante des Sitzmöbels (1) positioniert ist als ein zweites Ende (21b) des ersten Linearaktuators (21), wobei

- das erste Ende (21a) des ersten Linearaktuators (21) mit dem Sitzteil (3) über eine mit dem Sitzteil (3) verbundene erste Querstrebe (22) und das zweite Ende (21b) des ersten Linearaktuators (21) mit dem Chassis (5) über eine mit dem Chassis (5) verbundene zweite Querstrebe (23) gekoppelt ist. Sitzmöbel (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzmöbel (1) ein über wenigstens ein Fußteil- Verstellgetriebe (24) an das Sitzteil (3) angeschlossenes, ausschwenkbares

22

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) Fußteil (6) aufweist, wobei ein erstes Ende eines zweiten Linearaktuators (25) mit dem Sitzteil (3) über eine mit dem Sitzteil (3) verbundene dritte Querstrebe (26) und ein zweites Ende des zweiten Linearaktuators (25) mit dem Fußteil- Verstellgetriebe (24) über eine mit dem Fußteil-Verstellgetriebe (24) verbundene vierte Querstrebe (27) gekoppelt ist.

23

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Sitzmöbel mit einem Sitz-Rücken-Loungemodul und “mitlaufendem“ Rückengetriebe

Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem Chassis, einem in der Neigung verschwenkbaren Sitzteil, einem gegenüber dem Sitzteil verschwenkbaren Rückenteil und einem an das Sitzteil angeschlossenen, ausschwenkbaren Fußteil, wobei das Sitzmöbel zwischen einer aufrechten Sitz- und einer Liegeposition verstellbar ist, wozu zur Verstellung des Sitzmöbels in eine Liegeposition das Sitzteil relativ zum Chassis nach vorne verschoben wird.

Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung solche Sitzmöbel, bei welchen das Rückenteil wandfrei verschwenkt werden kann und die daher umgangssprachlich auch als „Sofas mit Wallaway-Funktion“ bezeichnet werden. Das bedeutet, dass beim Verschwenken in eine Liegeposition das Rückenteil zusammen mit dem Sitzteil gegenüber dem Chassis nach vorne wandert, so dass das Rückenteil in jeder Schwenkposition die Hinterkante des Sitzmöbels nicht oder nur unwesentlich überragt.

Aus der Druckschrift EP 3 143 902 A1 ist ein Sitzmöbel mit einer solchen Wallaway- Funktion bekannt, wobei bei diesem Sitzmöbel in einem ersten Verstellschritt das Sitzteil mittels eines Linearaktuators nach vorne verschoben und dabei der hintere Bereich des Sitzteiles abgesenkt und der vordere Bereich des Sitzteiles angehoben wird, so dass das Sitzteil gegenüber der Sitzposition in der Neigung verstellt wird bis zu einer auch als „Loungeposition“ bezeichneten Zwischenposition des Sitzmöbels.

Bei weiterer Betätigung des Linearaktuators wird dann das Sitzteil weiter nach vorne verschoben und dabei das Rückenteil bewegungssynchron in eine Liegeposition verschwenkt.

Nachteilig hierbei ist zum einen, dass zur Erzielung des genannten zweistufigen Bewegungsablaufes zwei aneinander angebrachte Verlagerungseinheiten benötigt werden, und zwar einerseits in Form einer Viergelenk-Schwenkführung zur Verstellung der Sitzteilneigung und andererseits in Form eines Hebelverstellgetriebes zur im Wesentlichen linearen Verschiebung des Sitzteiles und hiermit gekoppelter Rückenteilverstellung.

Des Weiteren ist insbesondere nachteilig, dass das zur Verschwenkung des Rückenteiles vorgesehene Rückengetriebe mit zumindest einem Hebel am Chassis angelenkt ist und dieser Anlenkpunkt bei der Verschiebung des Sitz- und Rückenteiles nach vorne in einem Bereich hinter dem Rückenteil verbleibt, wodurch es aus ästhetischen Gründen erforderlich wird, diesen zwischen Rückenteil und Hinterkante des Sitzmöbels befindlichen Bereich polstertechnisch zu verkleiden.

Hierdurch entsteht eine voluminöse Optik des Sitzmöbels im Rückenlehnenbereich, wodurch dem Trend einer modernen Optik des Sitzmöbels mit schlankem Rückenlehnen-Design nicht adäquat gefolgt werden kann.

Ausgehend vom geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel mit Wallaway-Funktion der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, dass eine gestalterische Freiheit für das Polster-Design im Rückenlehnenbereich zur Verfügung gestellt werden kann und damit die Ästhetik des Sitzmöbels verbessert wird.

Des Weiteren sollte zur Erzielung eines zweistufigen Bewegungsablaufes, bei welchem zunächst das Sitzteil in der Neigung und danach erst das Rückenteil verstellt wird, lediglich eine Verlagerungseinheit zur Verstellung des Sitz- und des Rückenteiles vorgesehen sein.

Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sitzmöbel mit einem Sitz- Rücken-Loungemodul und „mitlaufendem“ Rückengetriebe mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.

Das einerseits am Chassis und andererseits am Sitz- und Rückenteil angelenkte, erfindungsgemäße Sitz-Rücken-Loungemodul in Form von hintereinander geschalteten Gelenkketten ist in seinem Bewegungsablauf derart gesteuert, dass

- mittels eines ersten Teilhubes eines Linearaktuators das Sitzteil nach vorne verschoben und gleichzeitig in der Neigung verstellt wird bis zum Erreichen einer sogenannten „Loungeposition“, wobei in dieser Verstellposition das Rückenteil relativ zum Sitzteil nicht oder nur unwesentlich verschwenkt ist, und

- mittels eines zweiten Teilhubes des Linearaktuators das Sitzteil weiter nach vorne und im Wesentlichen linear verschoben und dabei das Rückenteil relativ zum Sitzteil verschwenkt wird.

Dabei ist der Bewegungsablauf der Gelenkketten des Sitz-Rücken-Loungemoduls erfindungsgemäß so gesteuert, dass während eines etwa ersten Drittels der Verschiebestrecke des Sitzteiles zwischen der aufrechten Sitz- und der Liegeposition des Sitzmöbels der überwiegende Teil der Neigungsverstellung des Sitzteiles erfolgt und dabei das Rückenteil gegenüber dem Sitzteil nur geringfügig verschwenkt wird.

Während der weiteren etwa zwei Drittel der Verschiebestrecke des Sitzteiles erfolgt eine wesentlich geringere Neigungsverstellung des Sitzteiles als während des ersten Drittels, wobei diese geringere Neigungsverstellung für den Benutzer als lineare Verschiebung des Sitzteiles wahrgenommen wird.

Während dieser quasi linearen Verschiebung des Sitzteiles wird gleichzeitig das Rückenteil gegenüber dem Sitzteil in der Neigung verschwenkt bis zur Liegeposition des Sitzmöbels. Erfindungsgemäß ist somit lediglich eine Verlagerungseinheit zur Erzielung eines zweistufigen Verstellablaufs erforderlich anstatt zwei nacheinander verschwenkender Verlagerungseinheiten wie bisher aus dem Stand der Technik bekannt.

Als weiteren Vorteil ermöglicht das erfindungsgemäße Sitz-Rücken-Loungemodul ein mit dem Sitzteil „mitlaufendes“ Rückengetriebe, welches nicht, wie bei gattungsgemäßen Sitzmöbeln bekannt, mit einem Hebel am Chassis angelenkt ist.

Hierdurch kann das Rückenteil polstertechnisch völlig frei gestaltet werden, wodurch insbesondere moderne Sitzmöbel-Designs mit schlank gepolsterten Rückenlehnen realisiert werden können.

Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel mit teilweise verschwenktem Sitz- und Rückenteil;

Fig. 2 das erfindungsgemäße Sitzmöbel in aufrechter Sitzposition;

Fig. 3 das erfindungsgemäße Sitzmöbel gemäß Fig. 2 in einer

T eilschnittdarstellung;

Fig. 4 das erfindungsgemäße Sitzmöbel in Schnittdarstellung in einer Zwischenposition mit in der Neigung verschwenktem Sitzteil („Loungeposition“);

Fig. 5 das erfindungsgemäße Sitzmöbel in Teilschnittdarstellung in Liegeposition;

Fig. 6 eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels in aufrechter Sitzposition;

Fig. 7 eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels in Liegeposition; Fig. 8 ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel in einer zweiten Ausführungsform mit ausschwenkbarem Fußteil in aufrechter Sitzposition;

Fig. 9 das erfindungsgemäße Sitzmöbel gemäß Fig. 8 in einer Zwischenposition mit in der Neigung verschwenktem Sitzteil („Loungeposition“) und

Fig. 10 das erfindungsgemäße Sitzmöbel gemäß Fig. 8 in einer Liegeposition.

Die Fig. 2 bis Fig. 10 zeigen im Wesentlichen nur den Mechanismus eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels 1 in zwei Ausführungsformen ohne die hier nicht interessierenden Teile wie insbesondere Polsterungen. Fig. 1 zeigt zusätzlich die Polsterungen.

Einige nachfolgend erwähnte Komponenten sind durch einen weitgehend spiegelbildlichen Aufbau der Mechanik des Sitzmöbels 1 doppelt vorhanden, wobei auf diese Komponenten im Folgenden jeweils in der Einzahl eingegangen wird, wobei hiermit jeweils beide Komponenten gemeint sind.

Die Fig. 1 bis Fig. 7 zeigen eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels.

Das erfindungsgemäße Sitzmöbel 1 besteht aus einem Chassis 5, einem Sitzteil 3 und einem mittels eines Rückengetriebes 20 gegenüber dem Sitzteil 3 verschwenkbaren Rückenteil 4, wobei das Sitzmöbel 1 zwischen einer in den Fig. 2, 3, 6 und 8 gezeigten aufrechten Sitzposition und einer in den Fig. 5, 7 und 10 gezeigten Liegeposition verschwenkbar ist, wobei in der Liegeposition das Rückenteil 4 relativ zum Sitzteil 3 weiter nach hinten verschwenkt ist als in der aufrechten Sitzposition.

Das Sitzteil 3 ist mittels eines erfindungsgemäßen Sitz-Rücken-Loungemoduls 2 in Form von hintereinander geschalteten Gelenkketten gegenüber dem Chassis 5 verschiebbar und in der Neigung verschwenkbar.

Das in den Fig. 6 und 7 im Detail abgebildete Sitz-Rücken-Loungemodul 2 (das Chassis 5 ist zur besseren Übersichtlichkeit in diesen Fig. ausgeblendet) weist einen ersten 7 und einen zweiten 12 jeweils am Chassis 5 angelenkten Chassishebel und einen ersten 8 und einen zweiten 13 jeweils am Sitzteil 3 angelenkten Sitzhebel auf.

Der erste Chassishebel 7 ist mit einem zweiten Anlenkpunkt 16 an einer zweiten Gelenkstelle des ersten Sitzhebels 8 und der zweite Chassishebel 12 ist mit einem zweiten Anlenkpunkt 18 an einer zweiten Gelenkstelle des zweiten Sitzhebels 13 angeschlossen.

Der zweite Chassishebel 12 und der zweite Sitzhebel 13 sind näher zu einer von der Sitzteilvorderkante 3a aufgespannten Vertikalebene positioniert als der erste Chassishebel 7 und der erste Sitzhebel 8.

Ein Koppelhebel 14 ist einerseits an einer dritten Gelenkstelle des ersten Sitzhebels 8 und andererseits an einer dritten Gelenkstelle des zweiten Sitzhebels 13 angeschlossen.

Der zweite Chassishebel 12 ist über den Bereich seines Anlenkpunktes 18 an dem zweiten Sitzhebel 13 hinaus verlängert und mit seinem freien Ende an einem ersten Ende eines Steuerhebels 19 angelenkt, dessen zweites Ende gelenkig an einem mittleren Bereich des Koppelhebels 14 angeschlossen ist, so dass der zweite Chassishebel 12 mit dem zweiten Sitzhebel 13, dem Koppelhebel 14 und dem Steuerhebel 19 eine Viergelenkkette bildet.

Gemäß der geschilderten Hebelanordnung bewirkt jede Schwenkbewegung des ersten Chassishebels 7 gegenüber dem Chassis 5 eine zwangsläufige Verschwenkung des ersten Sitzhebels 8 gegenüber dem Sitzteil 3 sowie eine zwangsläufige Verschwenkung des zweiten Chassishebels 12 und des zweiten Sitzhebels 13, wodurch bewegungssynchron mit diesen Schwenkbewegungen eine Verschiebung des Sitzteiles 3 relativ zum Chassis 5 erfolgt.

Erfindungsgemäß weist der Anlenkpunkt 15 des ersten Chassishebels 7 an dem Chassis 5 einen größeren Abstand zu einer Aufstandsebene des Sitzmöbels 1 auf als der Anlenkpunkt 16 des ersten Chassishebels 7 an dem ersten Sitzhebel 8, und der Anlenkpunkt 17 des zweiten Chassishebels 12 an dem Chassis 5 weist einen größeren Abstand zu der Aufstandsebene des Sitzmöbels 1 auf als der Anlenkpunkt 18 des zweiten Chassishebels 12 an dem zweiten Sitzhebel 13.

Der erste Sitzhebel 8 weist eine größere Länge auf als der zweite Sitzhebel 13.

In aufrechter Sitzposition des Sitzmöbels 1 ist die Längsachse des zweiten Sitzhebels 13 stärker zu einer Vertikalebene geneigt als die Längsachse des ersten Sitzhebels 8.

Während der Verstellung des Sitzmöbels 1 von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition werden der erste Chassishebel 7 gegenüber dem ersten Sitzhebel 8 und der zweite Chassishebel 12 gegenüber dem zweiten Sitzhebel 13 jeweils um einen Winkel von mehr als 130° verschwenkt, wobei der zweite Chassishebel 12 gegenüber dem zweiten Sitzhebel 13 um einen größeren Winkelbetrag verschwenkt wird als der erste Chassishebel 7 gegenüber dem ersten Sitzhebel 8.

Die vorgenannten Merkmale des ersten 7 und zweiten Chassishebels 12, des ersten 8 und zweiten Sitzhebels 13, des Koppelhebels 14 und des Steuerhebels 19 führen u.a. zu einem erfindungsgemäßen Bewegungsablauf, bei welchem während der Verstellung des Sitzmöbels 1 von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition, das Sitzteil 3 um eine Verschiebestrecke nach vorne verschoben und um einen Winkelbetrag in der Neigung verstellt wird, wobei, ausgehend von der aufrechten Sitzposition des Sitzmöbels 1, bei Erreichen von 30 % der Verschiebestrecke des Sitzteiles 3 dieses um wenigstens 50 % des Winkelbetrages, vorzugsweise um wenigstens 70 % des Winkelbetrages in der Neigung verstellt wird.

Dieser Bewegungsablauf des Sitzteiles 3, bei welchem während einem etwa ersten Drittel der Verschiebestrecke des Sitzteiles 3 zwischen der aufrechten Sitz- und der Liegeposition des Sitzmöbels 1 der überwiegende Teil der Neigungsverstellung des Sitzteiles 3 und während der weiteren etwa zwei Drittel der Verschiebestrecke eine im Wesentlichen lineare Verschiebung des Sitzteiles 3 erfolgt, bildet eine Grundlage für einen gewünschten zweistufigen Bewegungsablauf des Sitzmöbels 1, bei welchem zunächst das Sitzteil 3 in der Neigung bis zu einer „Loungeposition“ und danach erst das Rückenteil 4 verstellt wird.

Der erste Chassishebel 7 ist an einem ersten Verbindungshebel 10 angelenkt. Der erste Verbindungshebel 10 ist mit seinem freien Ende an einem ersten Ende eines Drehhebels 9 angelenkt.

Der Drehhebel 9 ist mit seinem vorzugsweise mittleren Bereich an dem Sitzteil 3 und mit seinem zweiten Ende an einem zweiten Verbindungshebel 11 angelenkt.

Der zweite Verbindungshebel 11 ist mit seinem freien Ende gelenkig an dem Rückenteil 4 angeschlossen.

Das Rückenteil 4 ist an dem Sitzteil 3 angelenkt und bildet mit einem ersten Abschnitt 9a des Drehhebels 9, dem zweiten Verbindungshebel 11 und dem Sitzteil 3 eine Viergelenkkette, wobei diese Viergelenkkette das Rückengetriebe 20 des Sitzmöbels 1 bildet und ein Bestandteil des Sitz-Rücken-Loungemoduls 2 ist.

Ein zweiter Abschnitt 9b des Drehhebels 9 bildet mit dem ersten Verbindungshebel 10, dem ersten Chassishebel 7, dem ersten Sitzhebel 8, dem Sitzteil 3 und dem Chassis 5 eine Sechsgelenkkette.

Hierdurch ist das Rückengetriebe 20 mit dem ersten Chassishebel 7 erfindungsgemäß derart gekoppelt, dass während der Verstellung des Sitzmöbels 1 von der aufrechten Sitz- in die Liegeposition,

- das Sitzteil 3 um einen Winkelbetrag a in der Neigung verstellt wird, und

- das Rückenteil 4 um einen Winkelbetrag b relativ zum Sitzteil 3 in der Neigung verstellt wird, wobei

- das Rückenteil 4, bei einer Neigungsverstellung des Sitzteiles 3 von 70 % des Winkelbetrages a, um weniger als 30 %, vorzugsweise um weniger als 15 % des Winkelbetrages b relativ zum Sitzteil 3 in der Neigung verstellt wird.

Diese Charakteristik der Rückenteil 4-Verstellung im Verhältnis zu der Sitzteil 3- Neigungsverstellung bildet einen weiteren Bestandteil für den gewünschten zweistufigen Bewegungsablauf des Sitzmöbels 1 , bei welchem zunächst das Sitzteil 3 in der Neigung und im Wesentlichen danach erst das Rückenteil 4 verstellt wird. Der aus der EP 3 143 902 A1 bekannte zweistufige Verstellablauf des Sitzmöbels mittels zweier nacheinander verschwenkender Verlagerungseinheiten kann somit mittels des erfindungsgemäßen Sitz-Rücken-Loungemoduls 2 mit lediglich einer Verlagerungseinheit realisiert werden.

Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu den Sitzmöbeln aus dem Stand der Technik, wobei hier Sitzmöbel mit einer „Wallaway-Funktion“ und einer „bodenfreien“ Bauart gemeint sind, wird durch das Rückengetriebe 20 des erfindungsgemäßen Sitzmöbels erzielt, da dieses mit allen Getriebeteilen mit dem Sitzteil 3 „mitlaufend“ ausgebildet ist, und nicht, wie bei den gattungsgemäßen Sitzmöbeln bekannt, mit wenigstens einem Hebel am Chassis angelenkt ist.

Aufgrund der hierdurch erzielten gestalterischen Freiheit für das Polster-Design im Rückenlehnenbereich wird eine moderne, schlanke Optik des Sitzmöbels 1 ermöglicht.

Zur Verstellung des Sitzteiles 3 und des Rückenteiles 4 zwischen der aufrechten Sitz- und der Liegeposition des Sitzmöbels 1 ist ein erster Linearaktuator 21 vorgesehen, wobei

- ein erstes Ende 21a des ersten Linearaktuators 21 näher zur Hinterkante des Sitzmöbels 1 positioniert ist als ein zweites Ende 21b des ersten Linearaktuators 21 , wobei

- das erste Ende 21a des ersten Linearaktuators 21 mit dem Sitzteil 3 über eine mit dem Sitzteil 3 verbundene erste Querstrebe 22 und das zweite Ende 21b des ersten Linearaktuators 21 mit dem Chassis 5 über eine mit dem Chassis 5 verbundene zweite Querstrebe 23 gekoppelt ist.

Der Begriff „“Hinterkante des Sitzmöbels“ bezieht sich auf die Perspektive einer auf dem Sitzmöbel aufsitzenden Person, dessen Beine nach vorne weisen und dessen Rücken nach hinten weist.

Die Betätigung des ersten Linearaktuators 21 bewirkt eine Verschwenkung des Sitz-

Rücken-Loungemoduls 2, wodurch - mittels eines ersten Teilhubes des ersten Linearaktuators 21 das Sitzteil 3 nach vorne verschoben und gleichzeitig in der Neigung verstellt wird bis zum Erreichen einer für den Benutzer als angenehm empfundenen „Loungeposition“, wobei in dieser Verstellposition das Rückenteil 4 relativ zum Sitzteil 3 nur unwesentlich verschwenkt ist (Fig. 4, Fig. 9), und

- mittels eines zweiten Teilhubes des ersten Linearaktuators 21 das Sitzteil 3 weiter nach vorne und im Wesentlichen linear verschoben wird, wobei während dieser Verschiebebewegung des Sitzteiles 3 das Rückenteil 4 relativ zum Sitzteil 3 verschwenkt wird bis zum Erreichen der Liegepostion des Sitzmöbels 1 (Fig. 5, Fig.

7, Fig. 10).

Eine in den Fig. 8, Fig. 9 und Fig. 10 gezeigte zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels 1 weist ein zur ersten Ausführungsform prinzipiell identisches Sitz-Rücken-Loungemodul 2 auf.

Bei dieser zweiten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Sitz-Rücken- Loungemodul 2 kombiniert mit einem über wenigstens ein Fußteil-Verstellgetriebe 24 an das Sitzteil 3 angeschlossenen, ausschwenkbaren Fußteil 6.

Dabei ist ein erstes Ende eines zweiten Linearaktuators 25 mit dem Sitzteil 3 über eine mit dem Sitzteil 3 verbundene dritte Querstrebe 26 und ein zweites Ende des zweiten Linearaktuators 25 mit dem Fußteil-Verstellgetriebe 24 über eine mit dem Fußteil- Verstellgetriebe 24 verbundene vierte Querstrebe 27 gekoppelt.

Aufgrund dieser Anordnung des zweiten Linearaktuators 25 kann unabhängig von der mittels des Sitz-Rücken-Loungemoduls 2 bewirkten Verstellposition des Sitz 3- und des Rückenteiles 4 das Fußteil 6 ein- oder ausgefahren werden.

Weiterhin ist denkbar, dass der erste 21 und der zweite Linearaktuator 25 elektronisch derart gesteuert werden, dass das Sitzteil 3 mittels des ersten Linearaktuators 21 immer erst in die „Loungeposition“ verstellt und danach erst das Fußteil 6 ausgefahren wird. Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.

Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden einzeln, in beliebiger Kombination oder gemeinsam als erfindungswesentlich angesehen.