METTERNICH HEINZ-RUEDIGER (DE)
DE202008015984U1 | 2009-03-26 | |||
US20090179400A1 | 2009-07-16 | |||
DE202007013285U1 | 2007-11-15 |
P A T E N T A N S P R Ü C H E Stützbeinvorrichtung für Sattelauflieger oder dergleichen mit wenigstens einem bevorzugt teleskopierbaren Stützbein (1,1'), wobei das Stützbein (1,1') einen Befestigungskopf (11 ) hat, an dem es am Sattelauflieger befestigt ist und eine Lastausgleichseinrichtung (2) am Stützbein (1,1') vorgesehen ist, die lateral entstehende Ausgleichsbewegungen am Stützbein bei Lastunterschieden zulässt, dadurch gekennzeichnet, dass als Lastausgleichseinrichtung (2) das Stützbein (1,1') an seinem Befestigungskopf (11 ) um eine im wesentlichen horizontale und senkrecht zur Längserstreckung des Sattelaufliegers angeordnete Drehachse (21) schwenkbar gelagert ist. Stützbeinvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützbein (1 , 1 ') im Befestigungskopf (11) eine Federvorbelastung (22) aufweist, so dass das Stützbein ohne Fremdkrafteinwirkung im Schwenkbereich in seiner Mittellage liegt. 3. Stützbeinvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkbereich um die Mittellage des Stützbeins (1,1') im Bereich +/- 5°Grad bis +/- 10° Grad, insbesondere +/- 7° Grad liegt. Stützbeinvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützbein (1,1') einen Lastverteilungsfuß (14) zur lastverteilenden Aufstellung auf dem Untergrund am unteren Ende aufweist, wobei der Lastverteilungsfuß (14) um eine horizontale und senkrecht zur Längserstreckung des Sattelaufliegers angeordnete Schwenkachse (15) beweglich gelagert ist. 5. Verfahren zum Lastausgleichen an Stützbeinvorrichtungen für Sattelauflieger mit wenigstens einem Stützbein (1, 1'), wobei das Stützbein einen Befestigungskopf (1 1 ) hat, an dem es am Sattelauflieger befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei lateral an den Stützbeinen wirkenden Ausgleichsbewegungen das Stützbein (1 , 1 ') an seinem Befestigungskopf (1 1 ) um eine im Wesentlichen horizontale und senkrecht zur Längserstreckung des Sattelaufliegers angeordnete Drehachse (21 ) gegen eine Federvorbelastung verschwenkt wird. |
Stützbeinvorrichtung für Sattelauflieger oder dergleichen sowie
Lastausgleichsverfahren dafür
Die Erfindung betrifft eine Stützbeinvorrichtung für Sattelauflieger oder dergleichen mit wenigstens einem bevorzugt teleskopierbaren Stützbein, wobei das Stützbein einen Befestigungskopf hat, an dem es am Sattelauflieger befestigt ist und eine Lastausgleichseinrichtung am Stützbein vorgesehen ist, die lateral entstehende Ausgleichsbewegungen am Stützbein bei Lastunterschieden zulässt, sowie ein Lastausgleichsverfahren dafür. Stützbeinvorrichtungen, oder auch Sattelstützen genannt, dienen zur Abstützung von abgesattelten Sattelaufliegern oder werden auch bei Starrdeichselanhängern in abgekuppeltem Zustand verwendet, um die Stützlasten aufzunehmen und später ein Ankuppeln wieder zu ermöglichen. Derartige Stützbeinvorrichtungen weisen wenigstens ein, meist jedoch zwei bevorzugt teleskopierbare Stützbeine auf, die zwischen einer eingeklappten bzw. eingezogenen Stellung für den Fahrbetrieb und einer ausgeklappten bzw. ausgefahrenen Stellung zum
Abstützen des Aufliegers/Anhängers verstellbar ausgebildet sind. In der ausgefahrenen bzw. ausgeklappten Stützstellung steht das Stützbein auf dem Untergrund fest auf und leitet die Auflasten in den Untergrund. Wenn nun der Sattelauflieger bzw. Anhänger be- oder entladen wird oder bei längerer
Abstellzeit die Luftfederung des Sattelaufliegers einsinkt, verändert sich durch die Relativbewegung am Fahrwerk des Sattelaufliegers/Anhängers der Abstand zwischen den gebremsten Rädern des Anhängers und dem Aufsetzpunkt des bzw. der Stützbeine um einige Zentimeter. Hierfür sind im Stand der Technik verschiedene Lastausgleichsmöglichkeiten bekannt. Beispielsweise sind Stützbeine an Sattelaufliegern bekannt, die sich mit einem Stahlrad auf dem Boden abstützen. Derartige Stahlräder haben jedoch den Nachteil, dass die Auflagefläche relativ klein ist, womit schnell
Beschädigungen des Stellplatzoberflächenbelages entstehen können. Ferner besteht die Gefahr, dass das Stützbein mit seinem Stahlrad tief in den
Untergrund einsinkt und somit ein erneutes Ankuppeln einer Zugmaschine am Sattelauflieger erschwert oder gar unmöglich macht. Ferner sind sogenannte Pendelfüße bekannt, die am unteren Ende des Stützbeins schwenkbar um eine Achse senkrecht zur Lastausgleichsbewegungsrichtung angeordnet sind und somit eine Lastausgleichsbewegung von ca. +/- 80 mm erlauben. Ähnlich sind sogenannte„Modulfüße" ausgebildet, die ebenfalls eine laterale Verschiebung der Fußplatte relativ zum Stützbein erlauben.
Nachteilig an diesen Vorrichtungen ist, dass bei entsprechender Auslenkung der Lastausgleichsmittel, nämlich Pendelfuß oder Modulfuß, eine ungleiche
Belastung auf die auf dem Untergrund aufliegende Fußplatte übertragen wird. Es besteht somit die Gefahr, dass trotz der größeren Aufstellfläche der Fußplatte ein unerwünschtes Einsinken, zumindest im Bereich der höheren Belastung der Fußplatte erfolgt. Zudem ist der Bewegungsbereich zum Lastausgleich bei Modulfüßen und Pendelfüßen in der Regel auf maximal +/- 80 mm begrenzt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Stützbeinvorrichtung anzugeben, bei der trotz eines relativ großen
Bewegungsbereichs zum Lastausgleich stets eine ausgewogene mittige
Belastung des Fußes des Stützbeines erreicht wird.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer eingangs genannten Stützbeinvorrichtung dadurch, dass als Lastausgleichseinrichtung das Stützbein an seinem
Befestigungskopf um eine im wesentlichen horizontale und senkrecht zur Längserstreckung des Sattelaufliegers angeordnete Drehachse schwenkbar gelagert ist. Bei einer Veränderung der Lastsituation auf dem Sattelauflieger und/oder bei einem Absenken der Luftfederung des Sattelaufliegers kann nun die Stützbeinvorrichtung daraus entstehende Lateralbewegungen des
Sattelaufliegers in Richtung seiner Längserstreckung aufnehmen, ohne dass das Stützbein über den Boden gezerrt oder verbogen wird. Entsprechend wird diese Aufgabe verfahrensgemäß nach Anspruch 5 gelöst.
Wenn das Stützbein im Befestigungskopf eine Federvorbelastung aufweist, so dass das Stützbein ohne Fremdkrafteinwirkung im Schwenkbereich in seiner Mittellage liegt, wird sichergestellt, dass beim Abstellen des
Sattelaufliegers/Anhängers und Abstellen auf die Stützbeinvorrichtung die Stützbeine zu beiden Seiten, je nach Belastungsveränderung ausschwenkbar sind. Bevorzugt liegt der Schwenkbereich um die Mittellage des Stützbeins im Bereich +/- 5°Grad bis +/- 10° Grad, insbesondere +/- 7° Grad.
Dadurch, dass das Stützbein einen Lastverteilungsfuß zur lastverteilenden Aufstellung auf dem Untergrund am unteren Ende aufweist, wobei der
Lastverteilungsfuß um eine horizontale und senkrecht zur Längserstreckung des Sattelaufliegers angeordnete Schwenkachse beweglich gelagert ist, wird ermöglicht, dass der Lastverteilungsfuß mit seiner gesamten Fläche stets auf dem Untergrund aufsteht und somit eine optimale Lastverteilung sicherstellt. Somit wird auch bei maximaler Verschwenkung des Stützbeins keine ungleiche Belastung auf den Untergrund übertragen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben:
Darin zeigt: Fig. 1 eine Stützbeinvorrichtung in einer räumlichen Ansicht in
ausgefahrenem Zustand,
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Stützbeinvorrichtung in einer Seitenansicht, ausgelenkt zu einer Seite und
Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte Stützbeinvorrichtung, ausgelenkt zur
anderen Seite. In Fig. 1 ist eine Stützbeinvorrichtung in räumlicher Ansicht in einer
Ausführungsform mit einer pneumatisch/hydraulischen Betätigungsvorrichtung zum Aus- und Einfahren beider Stützbeine 1 , 1 ' in ausgefahrenem Zustand dargestellt. Da die beiden Stützbeine 1 , 1 ' identisch ausgebildet sind, werden nachfolgend lediglich die technischen Merkmale eines Stützbeins 1 erläutert.
Das Stützbein 1 weist einen Befestigungskopf 1 1 auf, der an einem Längsträger eines Sattelaufliegers, der hier nicht dargestellt ist, befestigt ist. An dem
Befestigungskopf 1 1 ist dann das teleskopierbare Stützbein bestehend aus einem äußeren Rohr 12 und einem unteren, inneren Rohr 13, das beim Einfahren der Stützbeinvorrichtung in das äußere Rohr 12 eingezogen wird, dargestellt. Am unteren Ende des teleskopierbaren inneren Rohres 13 ist ein
Lastverteilungsfuß 14 mit großer Aufstandsfläche schwenkbar über eine
Schwenkachse 15 angeordnet.
In Fig. 2 ist das Stützbein 1 in einer Seitenansicht dargestellt, wobei der
Sattelauflieger aufgrund von Lastausgleichsbewegungen um einen Betrag von ca. 100 mm in Zeichenebenen nach links verschoben ist. In Fig. 3 ist die gleiche Situation mit einem in Zeichenebene nach rechts maximal verschobenen Sattelauflieger dargestellt. Im Befestigungskopf 1 1 ist eine
Lastausgleichseinrichtung 2 vorgesehen. Die Lastausgleichseinrichtung 2 weist eine Drehachse 21 auf, die im wesentlichen horizontal und senkrecht zur
Längserstreckung des Sattelaufliegers angeordnet ist. Die Drehachse 21 liegt orthogonal zur Zeichenebene der Figuren 2 und 3. Entsprechend kann das Stützbein 1 um die Drehachse 21 in Zeichenebene verschwenkt werden. Dabei ist der Schwenkbereich durch beidseitig vorgesehene Anschläge 23 begrenzt. Die Anschläge 23, 23 sind im Befestigungskopf 1 1 als Anlageflächen
ausgebildet.
Ferner weist die Lastausgleichseinrichtung 2 eine Feder 22 auf, die das um Drehachse 21 schwenkbar gelagerte Stützbein 1 ohne Fremdkrafteinwirkung in seiner Mittellage, wie in Fig. 1 dargestellt, hält. Weiter ist in den Fig. 2 und 3 ersichtlich, dass trotz der Auslenkung des Stützbeins 1 um die Drehachse 21 stets der Lastverteilungsfuß 14 mit seiner gesamten Aufstellfläche auf dem Untergrund aufliegen kann, da er sieh um Schwenkachse 15 entsprechend bewegen kann. Die Schwenkachse 15 ist ebenfalls orthogonal zur Zeichenebene der Figuren 2 und 3 ausgerichtet. Die erfindungsgemäße Stützbeinvorrichtung erlaubt durch die darin integrierte Lastausgleichseinrichtung im dargestellten Ausführungsbeispiel laterale
Ausgleichsbewegungen des Sattelaufliegers in Richtung seiner Längsachse (Fahrtrichtung) mit Bewegungsbeträgen um +/- 100 mm. Dies entspricht einer Verschwenkung von +/- 7°Grad, um die Drehachse 21. Somit wird sicher vermieden, dass nach dem Abstellen eines Sattelaufliegers auf die
Stützbeinvorrichtung nachträgliche Laständerungen und/oder ein Absinken der Luftfederung des Aufliegers zu einem Verschieben oder Verbiegen der
Stützbeinvorrichtung führt. Im Gegensatz zu den bekannten
Lastausgleichseinrichtungen wird hierbei bei Beibehaltung einer möglichst großen Auflagefläche auf dem Untergrund eine stets gleich belastete Abstützung gewährleistet.
Bezugszeichenliste
1 , 1 ' Stützbein
1 1 Befestigungskopf
12 äußeres Rohr
13 inneres Rohr
14 Lastverteilungsfuß
15 Schwenkachse
2 Lastausgleichseinrichtung
21 Drehachse
22 Feder
23 Anschlag