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Patent Searching and Data


Title:
MEDICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/233772
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical instrument for probing and ligating endoscopically freely treated arteries or veins, comprising an elongated shaft, a handle at the proximal end, and a slot at the distal end for receiving a thread, wherein an arc (13) extends between a largely straight section (11) of the shaft and the slot (14). A spatula-shaped tip is arranged at the distal end beyond the arc (13), and the spatula-shaped tip (12) has a receiving slot (14) which is open towards the front for receiving a thread loop. The instrument according to the invention provides a novel multifunctional device for placing an endoscopic vessel ligature in a secured, rational, and controlled manner.

Inventors:
HEINEN JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100577
Publication Date:
December 27, 2018
Filing Date:
June 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
HEINEN JOSEF (DE)
International Classes:
A61B17/04; A61B17/12
Foreign References:
EP2142107A22010-01-13
US20170049487A12017-02-23
US5336231A1994-08-09
US5624446A1997-04-29
DE29912712U12000-04-20
US20070038229A12007-02-15
US20100198235A12010-08-05
EP0719521A21996-07-03
DE202013103110U12013-08-12
DE102007026456A12008-12-11
DE29912712U12000-04-20
Attorney, Agent or Firm:
KREUZKAMP, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Medizinisches Instrument zur Sondierung und Ligatur endoskopisch freipräparierter Arterien oder Venen, umfassend einen langgestreckten Schaft, einen Griff am proximalen Ende sowie einen Schlitz am distalen Ende zur Aufnahme eines Fadens, wobei sich zwischen einem weitgehend geradlinigen Abschnitt (1 1 ) des Schafts und dem Schlitz (14) mindestens ein Bogen (13) erstreckt, wobei am distalen Ende jenseits des Bogens (13) eine spateiförmige Spitze angeordnet ist, wobei die spateiförmige Spitze (12) einen nach vorn hin offe- nen Aufnahmeschlitz (14) aufweist und wobei der Schaft mindestens abschnittsweise als Rohr ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein am Schaft in einem mittleren Abschnitt zwischen Griff (17) und Bogen(13) angebrachtes Führungsrohr (15) aufweist und dass das Führungsrohr (15) zur Aufnahme eines weiteren Geräts dient, welches in das Führungsrohr (15) ein- schiebbar ist.

2. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (13) in axialer Richtung gesehen einen etwa spiralförmigen oder einen etwa wendeiförmigen oder etwa helikalen Verlauf aufweist.

3. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (13) einen ersten Bogenabschnitt (13 a) aufweist, der sich ausgehend von dem geradlinigen Abschnitt (1 1 ) des Schafts etwa in einem Viertelkreisbogen erstreckt.

4. Medizinisches Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (13) einen sich an den ersten Bogenabschnitt (13 a) anschließen- den zweiten Bogenabschnitt (13 b) aufweist, welcher etwa einen Halbkreisbogen beschreibt, wobei der Halbkreisbogen in einer Ebene verläuft, welche mit der Ebene, in der der Viertelkreisbogen verläuft, einen Winkel einschließt, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90 ° einschließt.

5. Medizinisches Instrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (13) einen sich an den zweiten Bogenabschnitt (13 b) anschließenden dritten Bogenabschnitt (13 c) aufweist, welcher etwa einen Viertelkreisbogen beschreibt, wobei der Viertelkreisbogen des dritten Bogenabschnitts (13 c) sich in einer Ebene erstreckt, die mit der Ebene, in der sich der zweite Bogenabschnitt erstreckt, einen Winkel einnimmt, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90 ° einschließt, wobei die Ebene des dritten Bogenabschnitts (13 c) vorzugsweise mit Abstand und etwa parallel zur Ebene des ersten Bogenabschnitts (13 a) verläuft.

6. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nach vorn hin offene Aufnahmeschlitz (14) etwa V- förmig, sich nach vorn zur offenen Seite hin verbreiternd, ausgebildet ist.

7. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Gerät ein Schlingen-Applikator-Stab (18) ist, welcher dazu dient, eine Fadenschlinge in den Aufnahmeschlitz (14) an der spateiförmigen Spitze (12) einzulegen.

Description:
Medizinisches Instrument

Die vorliegende Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument zur Sondierung und Ligatur endoskopisch freipräparierter Arterien oder Venen, umfassend einen langgestreckten Schaft, einen Griff am proximalen Ende sowie einen Schlitz am distalen Ende zur Aufnahme eines Fadens, wobei sich zwischen einem weitgehend geradlinigen Abschnitt des Schafts und dem Schlitz mindestens ein Bogen erstreckt, wobei am distalen Ende jenseits des Bogens eine spateiförmige Spitze angeordnet ist, wo- bei die spateiförmige Spitze einen nach vorn hin offenen Aufnahmeschlitz aufweist und wobei der Schaft mindestens abschnittsweise als Rohr ausgebildet ist.

In der DE 20 2013 103 1 10 U1 wird ein medizinisches Instrument zur endoskopischen Entnahme von Blutgefäßen beschrieben, welches einen langgestreckten Ge- räteschaft mit einem Instrumentenführungskanal im Schaftinneren aufweist, durch den endoskopische Instrumente geschoben werden. Der Geräteschaft weist an seinem distalen Ende eine Spatelspitze auf, die sich endseitig verjüngt und etwa eine Löffelform hat. Das bekannte Instrument hat weiterhin einen seitlich vom Geräteschaft abstehenden Handgriff sowie eine vom proximalen Bereich ausgehend in den distalen Bereich des Geräteschafts hinein geführte Endoskopoptik. Medizinische Instrumente dieser Art werden auch als Refraktoren bezeichnet. Sie dienen der Schaffung eines Operationssitus auf endoskopischem Wege und werden insbesondere zur schonenden Entnahme von Blutgefäßen wie Venen oder auch Arterien in einem minimal invasiven Eingriff verwendet. Die für die Präparation und Entnahme des Blut- gefäßes benötigten endoskopischen Arbeitsgeräte können durch den Geräteschaft des Refraktors hindurch geführt werden.

Endoskopische Knotenschieber werden bei Operationen im Körperinneren verwendet, um beim Nähen mit chirurgischen Fäden einen Knoten festziehen zu können. In der DE 10 2007 026 456 A1 wird ein endoskopischer Knotenschieber beschrieben, mit einem langgestreckten dünnen Schaft, an dessen proximalem Ende sich ein Handgriff befindet und der in seinem distalen Endbereich eine Öse aufweist, die einen chirurgischen Faden aufnimmt. Die Öse ist über einen Schlitz nach außen hin offen, um den Faden besser in die Öse einfädeln zu können. An seinem distalen En- de ist der Knotenschieber über einen Quersteg verschlossen und der nach außen hin offene Schlitz ist seitlich angeordnet. In seinem vorderen Bereich ist der Knotenschieber flach und eben ausgebildet. Die DE 299 12 712 U1 beschreibt ein medizinisches Instrument zur Herstellung eines Knotens in einem Faden für endoskopische Operationen mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung, mit einem Schaftabschnitt und einem mit dem Schaftabschnitt verbundenen Klemmabschnitt zum Einklemmen des Fadens mittels eines an dem Klemmabschnitt ausgebildeten, sich nach außen öffnenden Klemmspalts, wobei der Klemmspalt beabstandet von der Längsachse des Schaftabschnittes angeordnet ist und ein länglicher Fortsatz an einem distalen Ende des Schaftabschnitts ausgebildet ist, an dessen Ende der Klemmspalt ausgebildet ist, wobei der Fortsatz einen Endabschnitt aufweist, der einen spiralförmigen Verlauf aufweist. Bei dieser bekannten Vorrichtung handelt es sich um ein einziges Instrument, mittels dessen der Kno- ten in dem Faden erstellt wird. Dadurch ergeben sich Einschränkungen bei der Handhabung des Instruments.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein medizinisches Instrument mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welches im Vergleich zu einem herkömmlichen Knotenschieber weitere Funktionen aufweist, sich besser handhaben lässt und eine sichere, rationelle und gezielte Platzierung einer endoskopischen Gefäßligatur ermöglicht.

Die Lösung der vorgenannten Aufgabe liefert ein medizinisches Instrument der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 .

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das medizinische Instrument ein am Schaft in einem mittleren Abschnitt zwischen Griff und Bogen angebrachtes Führungsrohr aufweist und dass das Führungsrohr zur Aufnahme eines weiteren Geräts dient, welches in das Führungsrohr einschiebbar ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des medizinischen Instruments ist es möglich, das weitere Gerät durch den hohlen Schaft zu schieben, der als Führungsrohr für dieses weitere Gerät dient, so dass man mit diesem weiteren Gerät beispielsweise den Faden zur spateiförmigen Spitze führen kann und somit eine Relativbewegung in etwa axialer Richtung des weiteren Geräts bezogen auf das medizinische Instrument selbst möglich wird. Dadurch erge- ben sich für den Anwender zusätzliche Freiheitsgrade der Bewegung, die die Handhabung bei der Ausbildung eines Fadenknotens und Ligatur des Gefäßes wesentlich erleichtern. Verglichen damit muss man bei dem oben genannten bekannten Instrument den Faden an dem Spalt in der spateiförmigen Spitze einklemmen, den Knoten herstellen und nach Herstellen des Knotens durch Drehbewegung des Instruments den Faden wieder von dem Instrument lösen. Diese Abläufe werden bei dem erfindungsgemäßen Instrument dadurch vereinfacht, dass man mit einem zweiten Gerät arbeitet, welches gegenüber dem ersten Instrument verschoben werden kann und dabei an dem ersten Instrument in dem rohrförmigen Abschnitt des Schafts geführt ist, so dass wohl eine Axialbewegung des zweiten Geräts gegenüber dem ersten Instrument möglich ist, aber ein unkoordiniertes seitliches Verschieben des zweiten Geräts gegenüber dem ersten Instrument verhindert wird.

Bei der vorliegenden Erfindung erfüllt somit quasi das zweite Gerät die Funktion ei- nes Knotenschiebers, während das erste Instrument selbst dazu dient, ein Gefäß zu präparieren, aus dem umliegenden Gewebe herauszutrennen und die spateiförmige Spitze mit dem Aufnahmeschlitz in einer sicher geführten Bewegung bis zu dem Punkt hin zu führen, an dem das Gefäß mittels der Fadenschlinge durchtrennt werden soll.

Das erfindungsgemäße medizinische Instrument wird somit zur Sondierung und Li- gierung einer endoskopisch freipräparierten Arterie oder Vene eingesetzt. Es hat mehr Funktionen als ein herkömmlicher Knotenschieber. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Bogen in axialer Richtung gesehen einen etwa spiralförmigen oder etwa wendeiförmigen (helikalen) Verlauf aufweist.

Vorzugsweise hat gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der Bogen, an dessen Ende sich die Spatelspitze befindet einen spezifischen Verlauf, wobei der Bogen ei- nen ersten Bogenabschnitt aufweisen kann, der sich ausgehend von dem geradlinigen Abschnitt des Schafts etwa in einem Viertelkreisbogen erstreckt.

Weiter bevorzugt weist dann der Bogen einen sich an den ersten Bogenabschnitt anschließenden zweiten Bogenabschnitt auf, welcher etwa einen Halbkreisbogen beschreibt, wobei der Halbkreisbogen in einer Ebene verläuft, welche mit der Ebene, in der der Viertelkreisbogen verläuft, einen Winkel einschließt, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90 ° einschließt. Dieser etwa Halbkreisbogen, durch den der Schaft hier etwa eine U-Form beschreibt hat den Vorteil, dass sich hierdurch eine Führung für das aus dem Gewebe herausgetrennte Gefäß ergibt, das heißt das Instrument kann an dem Gefäß entlang geführt werden, ohne dass dabei weiteres umliegendes Gewebe erfasst wird. Auf diese Weise wird das Gerät an dem Gefäß entlang geführt, bis die etwa spateiförmige Spitze den Punkt erreicht hat, an dem die Ligatur erfolgen soll. Weiter bevorzugt weist der Bogen einen sich an den zweiten Bogenabschnitt anschließenden dritten Bogenabschnitt auf welcher etwa einen Halbkreisbogen beschreibt, wobei der Viertelkreisbogen des dritten Bogenabschnitts sich in einer Ebene erstreckt, die mit der Ebene, in der sich der zweite Bogenabschnitt erstreckt, einen Winkel einnimmt, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90 ° einschließt, wobei die Ebene des dritten Bogenabschnitts vorzugsweise mit Abstand und etwa parallel zur Ebene des ersten Bogenabschnitts verläuft. Der endseitige Schaftabschnitt, an dem sich die spateiförmige Spitze befindet, erstreckt sich somit etwa in der gleichen Grundrichtung wie der ursprüngliche axiale Abschnitt des Schafts vor dem ersten Bogenabschnitt, wobei aber der endseitige Schaftabschnitt zu dem axialen Abschnitt des Schafts seitlich versetzt verläuft, also außermittig zur Schaftachse.

Erfindungsgemäß befindet sich am distalen Ende jenseits des Bogens eine spateiförmige Spitze. Mit dieser spateiförmigen Spitze kann das zu ligierende Gefäß atraumatisch unterfahren werden. Durch eine leichte Drehung schiebt sich das als Sonde dienende Instrument unter das Gefäß und schließt es ein. Erfindungsgemäß weist die spateiförmige Spitze einen nach vorn hin offenen Aufnahmeschlitz auf, in dem eine Fadenschlinge mit Rutschknoten aufgenommen werden kann.

Dieser nach vorn hin offene Aufnahmeschlitz ist bevorzugt etwa V-förmig, d.h. sich nach vorn zur offenen Seite hin verbreiternd, ausgebildet. Gemäß der Erfindung ist ein am Schaft in einem mittleren Abschnitt zwischen Griff und Bogen angebrachtes Führungsrohr vorgesehen, welches zur Aufnahme eines weiteren Geräts dient, welches in das Führungsrohr einschiebbar ist. Dieses weitere Gerät kann ein Schlingen-Applikator-Stab sein, welcher dazu dient, eine Fadenschlinge in den Aufnahmeschlitz an der spateiförmigen Spitze einzulegen.

Das erfindungsgemäße medizinische Instrument ist somit multifunktionell, da es zur Sondierung und Ligierung einer Arterie oder Vene eingesetzt werden kann und mit dem Führungsrohr zur Fixierung des Fadenschlingen-Applikators dient.

Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale beziehen sich auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen un- ter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht eines medizinischen Instruments gemäß einer beispielhaften Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung; Figur 2 eine Draufsicht auf das medizinische Instrument von Figur 1 ;

Figur 3 eine stirnseitige Ansicht des medizinischen Instruments von vorn in Achsrichtung gesehen; Figur 3 a eine vergrößerte perspektivische Ansicht des vorderen Bereichs des erfindungsgemäßen medizinischen Instruments;

Figur 4 eine Ansicht eines Schlingen-Applikatorstabs, welcher in Verbindung mit dem medizinischen Instrument von Figur 1 verwendet wird;

Figur 5 eine Seitenansicht des Schlingen-Applikatorstabs von Figur 4;

Figur 6 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Instruments mit eingeschobenem Schlingen-Applikatorstab;

Figur 7 eine Draufsicht der beiden in Figur 6 dargestellten Geräte; Figur 8 eine weitere gegenüber Figur 6 um 180 ° verdrehte Seitenansicht der beiden Geräte;

Figur 9 eine vergrößerte Detailansicht des vorderen Bereichs der in Figur 8 darge- stellten Kombination der beiden Geräte;

Figur 10 eine vergrößerte stirnseitige Ansicht auf den vorderen Bereich der in den Figuren 6 bis 8 dargestellten Gerätekombination von vorn in Achsrichtung gesehen. Zunächst wird auf die Figuren 1 bis 3 sowie 9 Bezug genommen und anhand dieser wird eine beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung gemäß Figur 1 zeigt eine Seitenansicht des Instruments 10, welches einen Schaft mit einem langgestreckten stabförmigen Abschnitt 1 1 aufweist, an dessen vorderem, d.h. distalem Ende sich ein Spiralbogen 13 befindet, welcher Wiederum in eine Spatelspitze 12 mündet. Diese Spatelspitze 12 weist wiederum endseitig einen in der vergrößerten Detaildarstellung gemäß Figur 9 gut erkennbaren etwa V- förmigen Aufnahmeschlitz 14 auf, d.h. diese Spatelspitze 12 ist durch den Aufnahmeschlitz endseitig geteilt und hat somit eine etwa schwalbenschwanzartige Form. Dieser Aufnahmeschlitz 14 dient dazu, eine Fadenschlinge mit Rutschknoten aufzu- nehmen, wie nachfolgend noch unter Bezugnahme auf die Figuren 6 bis 10 näher erläutert wird.

An dem Schaft befindet sich in einem mittleren Abschnitt ein fest angebrachtes Führungsrohr 15, in das ein so genannter Schlingen-Applikatorstab 18 eingeschoben werden kann, welcher in den Figuren 4 und 5 für sich allein dargestellt ist. Durch diesen Schlingen-Applikatorstab 18 wird ein Faden geschoben, der an seinem vorderen Ende eine Schlinge 16 bildet. So wird diese Schlinge 16 fixiert und kann gezielt über das Gefäß bis zur gewünschten Ligaturstelle effizient und sicher geführt werden. Am proximalen, d.h. benutzerseitigen Ende des Schafts des in den Figuren 1 und 2 dargestellten medizinischen Instruments 10 befindet sich ein Griff 17, mittels dessen die Handhabung des Instruments 10 erfolgt. In den Figuren 1 und 2 kann man zudem erkennen, dass sich das Führungsrohr 15 nur über eine Teillänge des Schafts 1 1 des medizinischen Instruments 10 erstreckt, wobei das Führungsrohr 15 mit etwas axia- lern Abstand zum Griff 17 beginnt und an seinem andere Ende mit etwas Abstand vor dem Spiralbogen 13 endet.

Figur 9 zeigt eine vergrößerte seitliche Ansicht des vorderen Bereichs des Schafts mit dem Spiralbogen 13 und der Spatelspitze 12 mit dem Aufnahmeschlitz 14.

Figur 3 zeigt eine vergrößerte stirnseitige Ansicht des vorderen Bereichs des medizinischen Instruments 10, so dass man insbesondere in Verbindung mit Figur 2 den Verlauf des Spiralbogens 13 am vorderen Ende des Schafts erkennen kann. Dieser Spiralbogen 13 verläuft schaftseitig von der Achsmitte des Schafts 1 1 ausgehend zunächst nach oben und dann zur Seite hin in einem von vorn gemäß Figur 3 gesehen etwa U-förmigen Bogen und danach weiter zur Spitze hin in einem sich anschließenden Bogen von etwa 90 °, der sich etwa senkrecht zu der Ebene des U- Bogens erstreckt, so dass das distale Ende mit der Spatelspitze 12 sich etwa parallel zur ursprünglichen achsmittigen Richtung des Schafts 1 1 erstreckt.

Während die Figuren 4 und 5 den Schlingen-Applikatorstab 18 für sich allein zeigen, ist in den Figuren 6 bis 8 dargestellt, wie dieser Schlingen-Applikatorstab 18 mit seinem Schaft in Längsrichtung durch das Führungsrohr 15 am Schaft des medizinischen Instruments 10 hindurch geschoben ist. Man sieht hier wie der Faden am proximalen Ende eintritt und am distalen Ende des im Führungsrohr eingeschobenen Schlingen-Applikatorstabs 18 eine Schlinge 16 bildet, welche in den V-förmigen Schlitz 14 an der Spatelspitze 12 des medizinischen Instruments eingelegt ist. Dies ist insbesondere in der vergrößerten Detaildarstellung gemäß Figur 9 gut zu erkennen.

Figur 9 zeigt den vorderen Bereich des Instruments sowie die im Aufnahmeschlitz 14 fixierte Schlinge 16. Anhand dieser Abbildung und der Figuren 6 bis 8 wird nachfolgend die Arbeitsweise bei der Sondierung und Ligatur einer Arterie oder Vene mit dem erfindungsgemäßen Instrument 10 erläutert. Mit diesem Instrument wird beispielsweise die über einen Refraktor endoskopisch freipräparierte Arterie Radialis oder Vena Saphena auf vollständige Präparierung überprüft. Ein Refraktor ist ein medizinisches Instrument zur endoskopischen Entnahme von Blutgefäßen wie es beispielsweise in der eingangs zitierten DE 20 2013 103 1 10 U1 beschrieben wird. Auf die dortige Beschreibung wird hier vollinhaltlich Bezug genommen.

Das als Sonde ausgeführte erfindungsgemäße medizinische Instrument 10 wird in diesen Refraktor eingeführt und bis zur Gefäßteilung (Arterien-Bifurkation) in kranialer Richtung vorgeschoben. An dem Spiralbogen 13 befindet sich die spateiförmige Spitze 12, die das Gefäß atraumatisch unterfährt. Durch eine leichte Drehung schiebt sich die Sonde unter das Gefäß und schließt es. Die Sonde wird bis zur Haut-Inzision zurückgezogen. So kann die vollständige Präparation der Arterie überprüft werden.

Die freipräparierte Arterie oder Vene wird an der gewünschten Stelle ligiert. Dazu wird das distal durchtrennte Gefäß durch die Schlinge 16 geführt. Nun können die in dem Aufnahmeschlitz 14 fixierte Schlinge 16 und der im Führungsrohr 15 befindliche Schlingen-Applikatorstab 18 mit dem erfindungsgemäßen Instrument 10 sicher und effizient an die gewünschte Ligaturstelle geführt werden, ohne dass die Schlinge 16 sich auf dem Weg dorthin zuzieht oder verheddert. Das empfindliche Gefäß könnte sonst traumatisiert werden. Eine solche Traumatisierung würde eine Verletzung des Gefäßes bedeuten. Das Gefäß könnte dann nicht verwendet werden.

Nun kann der Rutschknoten an der Resektionsstelle zielgenau positioniert werden, mit dem Ziel, das Gefäß sicher zu verschließen und danach zu resezieren.

Der schwalbenschwanzförmige Spatel 12 mit dem V-förmigen Schlitz 14 an dem spiralförmigen Ende 13 des sondenartigen Instruments 10 dient erfindungsgemäß zur Aufnahme der Fadenschlinge 16 und führt in Verbindung mit dem Führungsrohr 15 zur Fixierung des Faden-Schlingen-Applikators 18. In der Kombination mit einem solchen Ligaturschlingen-Applikator bildet das erfindungsgemäße Instrument 10 ein neuartiges multifunktionelles Gerät zur sicheren, rationellen und gezielten Platzierung einer endoskopischen Gefäßligatur.

Bezugnehmend auf die Figuren 3, 3 a und 9 wird noch einmal der etwas komplexe bogenförmige Verlauf des Schafts in dem bogenförmigen Abschnitt 13 erläutert. Die Bezeichnung„Spiralbogen" ist geometrisch nicht ganz korrekt und stellt eine Vereinfachung dar. Der genauere Verlauf des Bogens wird aus den genannten Figuren ersichtlich und lässt sich wie folgt beschreiben. Der Bogen weist einen ersten Bogen- abschnitt 13 a auf, der sich ausgehend von dem geradlinigen Abschnitt (1 1 ) des Schafts etwa in einem Viertelkreisbogen erstreckt.

Der Bogen 13 weist weiter einen sich an den ersten Bogenabschnitt 13 a anschließenden zweiten Bogenabschnitt 13 b auf, welcher etwa einen Halbkreisbogen beschreibt, wobei der Halbkreisbogen in einer Ebene verläuft, welche mit der Ebene, in der der Viertelkreisbogen verläuft, einen Winkel einschließt, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90 ° einschließt.

Der Bogen 13 weist weiter einen sich an den zweiten Bogenabschnitt 13 b anschließenden dritten Bogenabschnitt 13 c auf, welcher etwa einen Viertelkreisbogen beschreibt, wobei der Viertelkreisbogen des dritten Bogenabschnitts 13 c sich in einer Ebene erstreckt, die mit der Ebene, in der sich der zweite Bogenabschnitt erstreckt, einen Winkel einnimmt, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90 ° einschließt, wobei die Ebene des dritten Bogenabschnitts 13 c vorzugsweise mit Abstand und etwa parallel zur Ebene des ersten Bogenabschnitts 13 a verläuft.

Anders als bei einer typischen Wendelform oder helikalen Form verläuft der Bogen 13 somit nicht mit einer gleichbleiben Steigung (wie etwa bei einer Spiralfeder), sondern der Bogen hat miteinander verbundene Abschnitte mit unterschiedlicher Steigung, wobei der zweite Bogenabschnitt 13 b etwa einen Halbkreis oder einen Teil davon in einer Ebene beschreiben kann (siehe Figur 9), so dass sich eine Art U- Bogen in diesem Bereich ergibt, der für das Gefäß eine Führung darstellt.

Bezugszeichenliste

10 medizinisches Instrument

1 1 langgestreckter stabförmiger Abschnitt

12 Spatelspitze

13 Spiralbogen

13 a erster Bogenabschnitt

13 a zweiter Bogenabschnitt

13 c dritter Bogenabschnitt

14 V-förmiger Aufnahmeschlitz

15 Führungsrohr

16 Schlinge

17 Griff

18 Schlingen-Applikator-Stab