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Title:
METHOD AND APPARATUS FOR INTRODUCING A FALSE TWIST, AND SPINNING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/008724
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method, an apparatus and a spinning machine for introducing a false twist into a thread (7), wherein a thread running plane (20) is formed by the largely direct course, in plan view, of the thread (7) through a drafting unit (3) to a spinning device (17) and the thread (7) leaves the drafting unit (3) at an output pinch point (6) formed by an upper roller (4) and/or a lower roller (5) or the thread running plane (20) is formed by the largely direct course, in plan view, of the thread (7) from a thread take-off tube (45) of a rotor spinning device (17) to an output pinch point (6) of an output roller pair (47). The thread (7) runs between the output pinch point (6) and the spinning device (17) via a roll (8) rotating about an axis of rotation (15) that is inclined with respect to the thread running plane (20), and in the process rotates simultaneously about its longitudinal axis, wherein a false twist is introduced into the thread (7) in the process. The thread (7) runs, between the roll (8) and the spinning device (17), through a thread guide (9) or between the roll (8) and the output pinch point (6) of the take-off roller pair (47). The roll (8) is held in at least two positions (25, 26), wherein, in the first position (25), it is arranged in the thread run of the thread (7) and is driven by the thread (7) and, in the second position (26), it is arranged outside the thread run and is not driven.

Inventors:
SCHAEFFLER GERNOT (DE)
BLANKENHORN PETER (DE)
STOPP NORA (DE)
HELTSCHE FELIX (DE)
POTTHARST IDA (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/069183
Publication Date:
January 13, 2022
Filing Date:
July 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
International Classes:
D01H7/92
Domestic Patent References:
WO2012016700A22012-02-09
Foreign References:
DE102017130516A12019-06-19
US2590374A1952-03-25
DE6941966U1970-03-19
US2718111A1955-09-20
DE6941966U1970-03-19
Attorney, Agent or Firm:
CANZLER & BERGMEIER PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB - 1075 (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Falschdrahteinleitung in einen Faden (7), wobei eine Fadenlaufebene (20) durch den in Draufsicht weitgehend direkten Verlauf des Fadens (7) durch ein Streckwerk (3) zu einer Spinneinrichtung (17) gebildet wird und der Faden (7) das Streckwerk (3) an einer von einer Oberwalze (4) und/oder einer Unterwalze (5) gebildeten Ausgangsklemmstelle (6) verlässt, oder die Fadenlaufebene (20) durch den in Draufsicht weitgehend di rekten Verlauf des Fadens (7) aus einem Fadenabzugsrohr (45) einer Rotor-Spinneinrichtung (17) zu einer Ausgangsklemmstelle (6) eines Abzugswalzenpaares (47) gebildet wird, wobei der Faden (7) zwischen der Ausgangsklemmstelle (6) und der Spinneinrichtung (17) über eine sich um eine schräg zur Fadenlauf ebene (20) stehende Drehachse (15) drehende Rolle (8) läuft, sich der Faden (7) dabei gleichzeitig um seine Längsachse dreht und dabei ei nen Falschdraht in den Faden (7) einbringt und wobei der Faden (7) zwischen der Rolle (8) und der Spinneinrichtung (17) oder zwischen der Rolle (8) und der Ausgangsklemmstelle (6) des Abzugswalzenpaares (47) einen Fadenführer (9) durchläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (8) in zumindest zwei Positionen (25, 26) gehalten wird, wobei sie in der ersten Position (25) im Fadenlauf des Fadens (7) an geordnet und durch den Faden (7) angetrieben wird und in der zweiten Position (26) außerhalb des Fadenlaufs angeordnet und nicht angetrieben wird.

2. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rollen (8), welche benachbarten Spinneinrichtungen (17) zugeordnet sind, gleichzeitig und/oder individuell zwischen der ersten und der zweiten Position (25, 26) bewegt werden können.

3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (8) gemeinsam, zusammen mit dem Fadenführer (9) und/oder individuell, unabhängig von dem Fadenführer (9) zwischen der ersten und der zweiten Position (25, 26) bewegt wird.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (7) durch die Rolle (8) seit lich aus der Fadenlaufebene (20) herausbewegt wird und der Faden

(7) dabei nach der Ausgangsklemmstelle (6) die Oberwalze (4) oder die Unterwalze (5) derart umschlingt, dass diese einen weiteren Falschdraht in den Faden (7) einbringt.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (7) gegenüber dem Verlauf des Fadens (7) ohne Rolle (8) zusätzlich zu der seitlichen Auslenkung angehoben oder abgesenkt wird.

6. Vorrichtung zur Falschdrahteinleitung in einen Faden (7) an einer Spinnmaschine, mit einer Rolle (8) und einem Halter (21) für die Rolle

(8), wobei die Rolle (8) an dem Halter (21) drehbar, ohne motorischem Antrieb, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (21) an einem Lager befestigt ist, um zumindest zwei Positi onen (25, 26) einnehmen zu können, wobei die erste Position (25) derart ist, dass beim bestimmungsgemä ßen Gebrauch der Vorrichtung die Rolle (8) im Fadenlauf des Fadens (7) angeordnet und durch den Faden (7) angetrieben ist und in der zweiten Position (26) außerhalb des Fadenlaufs angeordnet und nicht angetrieben ist. 7. Vorrichtung nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (21) ein Führungselement (40) für den Faden (7) auf weist.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Halters (21) durch eine Rasteinrichtung des Lagers, insbesondere mit einer Nocke oder einem Magneten, und/oder durch einen Anschlag bestimmt ist.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager eine Aufnahme (18) auf weist zur Befestigung an einem vorzugsweise schwenkbar gelagerten Fadenführer (9) oder Längsbauteil (23) der Spinneinrichtung (17).

10. Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen (1 ), jede mit einem Streckwerk (3) oder einem Fadenabzugsrohr (45), einer Spinneinrichtung (17) und einer Vorrichtung zur Falschdrahteinleitung (22) in einen Faden (7), wobei eine Fadenlaufebene (20) durch den in Draufsicht weitgehend direkten Verlauf des Fadens (7) durch das Streckwerk (3) zu der Spin neinrichtung (17) gebildet ist und das Streckwerk (3) eine Ausgangsklemmstelle (6) mit einer Oberwalze (4) und/oder einer Unterwalze (5) aufweist, an der der Faden (7) das Streckwerk (3) verlässt, oder die Fadenlaufebene (20) durch den in Draufsicht weitgehend di rekten Verlauf des Fadens (7) aus dem Fadenabzugsrohr (45) der Ro- tor-Spinneinrichtung (17) zu einer Ausgangsklemmstelle (6) eines Ab zugswalzenpaares (47) gebildet ist und zwischen der Ausgangsklemmstelle (6) und der Spinneinrichtung (17) eine Rolle (8) mit einer schräg zur Fadenlaufebene (20) ausgerichte ten Drehachse (15) angeordnet ist, wobei sich der laufende Faden (7) beim Passieren der Rolle (8) um seine Längsachse dreht und dabei einen Falschdraht erhält und zwischen der Rolle (8) und der Spinneinrichtung (17) oder der Aus gangsklemmstelle (6) des Abzugswalzenpaares (47) ein Fadenführer (9) angeordnet ist und wobei die Rolle (8) an einem Halter (21) drehbar, ohne motorischem Antrieb, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (21) in einem Lager befestigt ist, um zumindest zwei Positi onen (25, 26) einnehmen zu können, wobei die erste Position (25) derart ist, dass die Rolle im Fadenlauf des Fadens angeordnet und durch den Faden (7) angetrieben ist und in der zweiten Position (26) außerhalb des Fadenlaufs angeordnet und nicht angetrieben ist.

11. Spinnmaschine nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass der Halter (21) bzw. das Lager an dem Fadenführer (9) oder an einem Bauteil der Spinnstelle, insbesondere an einem Längs bauteil (23) der Spinnmaschine, angeordnet ist.

12. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer (9) oder das Bauteil der Spinnstelle (1), insbesondere das Längsbauteil (23), drehbar aus gebildet ist.

13. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dass die Drehachse (15) der sich dre henden Rolle (8) bei Sicht in der Fadenlaufebene (20) und/oder bei Sicht auf die Fadenlaufebene (20) mit einem Winkel (a, ß) zwischen 30° und 60° schräg zum Fadenlauf angeordnet ist. 14. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (8) derart angeordnet ist, dass der Faden (7) gegenüber dem Verlauf des Fadens (7) ohne Rolle (8) zusätzlich zu der seitlichen Auslenkung angehoben oder abge senkt ist.

15. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (8) derart angeordnet ist, dass der Faden (7) durch die Rolle (8) seitlich aus der Fadenlauf ebene (20) ausgelenkt ist und der Faden (7) dabei nach der Aus gangsklemmstelle (6) die Oberwalze (4) oder die Unterwalze (5) derart kontaktiert, dass diese einen zweiten Falschdraht in den Faden (7) einbringt.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Falschdrahteinleitunq sowie Spinnmaschine Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Falschdrahteinleitung in einen Faden, wobei eine Fadenlaufebene durch den in Draufsicht weitge hend direkten Verlauf des Fadens durch ein Streckwerk zu einer Spinnein richtung gebildet wird und der Faden das Streckwerk an einer von einer Oberwalze und/oder einer Unterwalze gebildeten Ausgangsklemmstelle ver- lässt oder die Fadenlaufebene durch den in Draufsicht weitgehend direkten Verlauf des Fadens aus einem Fadenabzugsrohr einer Rotor-Spinneinrich- tung zu einer Ausgangsklemmstelle eines Abzugswalzenpaares gebildet wird. Der Faden läuft zwischen der Ausgangsklemmstelle und der Spinnein richtung über eine sich um eine schräg zur Fadenlaufebene stehende Dreh- achse drehende Rolle, wobei sich der Faden gleichzeitig um seine Längs achse dreht und dabei einen Falschdraht in den Faden einbringt. Der Faden durchläuft zwischen der Rolle und der Spinneinrichtung oder zwischen der Rolle und der Ausgangsklemmstelle des Abzugswalzenpaares einen Faden führer. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Falschdrahteinlei- tung in einen Faden an einer Spinnmaschine, mit einer Rolle und einem Hal ter für die Rolle, wobei die Rolle an dem Halter drehbar, ohne motorischem Antrieb, angeordnet ist, sowie eine entsprechende Spinnmaschine.

Die US 2,718,111 A offenbart eine Spinnvorrichtung mit einer Rolle als Falschdrallorgan. Die Rolle ist durch eine Schnecke angetrieben. Das Ge häuse, in dem die Rolle gelagert ist, kann um die Schnecke herumgedreht werden. Die Rolle bleibt dabei stets angetrieben und im Fadenlauf. Der An trieb der Rolle ist energieaufwändig und muss auf die Geschwindigkeit des Fadens abgestimmt werden.

Aus der DE 6941966 U ist eine Vorrichtung zum Falschdrallen von Monofilen oder Endlosgarnen aus linearen Hochpolymeren durch Umschlingung einer drehbaren, schräg zur Laufrichtung der Monofile oder Endlosgarne angeord neten Rolle offenbart. Das Falschdrallorgan besteht aus einer einzigen, frei drehbaren Rolle mit konkaver Fadenlauffläche, wobei die Fadenlauffläche eine vorzugsweise zur Mittelsenkrechten der Drehachse der Rolle symmetri sche Rotationsfläche ist. Der Auflaufwinkel des Fadens auf das Falschdrall aggregat ist veränderlich. Der Faden bleibt aber immer in Kontakt mit der Rolle. Nachteilig ist es dabei, dass die Rolle des Falschdrallaggregates nicht aus dem Fadenlauf herausbewegt werden kann. Insbesondere beim Spulen wechsel und beim Anspinnen, aber auch, wenn die Spinnvorrichtung ohne Falschdrallaggregat verwendet werden soll, ist dies hinderlich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit die Nachteile des Stands der Technik zu beseitigen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Spinnmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Falschdrahteinleitung in einen Faden wird eine Fadenlaufebene durch den in Draufsicht weitgehend direk ten Verlauf des Fadens durch ein Streckwerk zu einer Spinneinrichtung gebil det. Der Faden verlässt das Streckwerk an einer von einer Oberwalze und/ oder einer Unterwalze gebildeten Ausgangsklemmstelle. Bei einer Spinnein richtung, bei welcher kein Streckwerk verwendet wird, also bei einer Rotor- Spinneinrichtung mit einer Auflösewalze, wird die Fadenlaufebene durch den in Draufsicht weitgehend direkten Verlauf des Fadens aus einem Fadenab zugsrohr der Rotor-Spinneinrichtung zu einer Ausgangsklemmstelle eines Abzugswalzenpaares gebildet. Der Faden läuft zwischen der Ausgangs klemmstelle und der Spinneinrichtung - bzw. zwischen der Spinneinrichtung und der Ausgangsklemmstelle - über eine sich um eine schräg zur Faden laufebene stehende Drehachse drehende Rolle, der Faden dreht sich dabei gleichzeitig um seine Längsachse und bringt dabei einen Falschdraht in den Faden ein. Der Faden durchläuft zwischen der Rolle und der Spinneinrich tung oder zwischen der Rolle und der Ausgangsklemmstelle des Abzugswal zenpaares einen Fadenführer.

Erfindungsgemäß wird die Rolle in zumindest zwei Positionen gehalten, wo bei sie in der ersten Position im Fadenlauf des Fadens angeordnet und durch den Faden angetrieben wird und in der zweiten Position außerhalb des Fa denlaufs angeordnet und nicht angetrieben wird.

Die Rolle hat dementsprechend keinen eigenen Antrieb, sondern wird aus schließlich durch den laufenden Faden angetrieben. Dies spart einerseits Energie und andererseits ist keine Steuerung zur Anpassung der Geschwin digkeit der Rolle an die Geschwindigkeit des Fadens erforderlich. Die Falsch drahteinleitung erfolgt ausschließlich dadurch, dass der Faden von der Rolle aus seiner ursprünglichen Fadenlaufebene abgelenkt wird und die Achse der Rolle schräg zur Längsachse des Fadens ausgerichtet ist. Hierdurch entste hen seitliche Kräfte auf den Faden, welche den Faden um seine Längsachse drehen und damit einen Falschdraht in den Faden einleiten.

Durch die Möglichkeit, dass die Rolle in mindestens zwei Positionen gehalten wird, kann in der ersten Position die Rolle durch den Faden angetrieben wer den. In der zweiten Position befindet sich die Rolle nicht mehr in dem Faden lauf und wird dementsprechend auch nicht mehr angetrieben. In dieser zwei ten Position der Rolle ist es auch möglich, dass ein Spulenwechsel oder ein Anspinnvorgang durchgeführt werden kann, ohne dass die Rolle diesen be hindern würde. Außerdem ist es möglich, dass die Spinnvorrichtung wahl weise mit oder ohne Falschdrallaggregat betrieben werden kann. Die Spinn stelle ist somit vielseitig einsetzbar, ohne dass aufwändige Umbauarbeiten erforderlich wären. Besonders vorteilhaft ist es, wenn mehrere Rollen, welche benachbarten Spinneinrichtungen zugeordnet sind, gleichzeitig und/oder individuell zwi schen der ersten und der zweiten Position bewegt werden können. Insbeson dere bei einer gleichzeitigen Bewegung der Rollen von der ersten in die zweite Position und umgekehrt kann bei einem Spulenwechsel an mehreren Spinnstellen die entsprechende Vorbereitung durch das Entfernen der Rollen aus dem Spulenwechselbereich schnell und zuverlässig durchgeführt wer den. Alternativ oder zusätzlich kann eine einzelne Rolle individuell aus der ersten in die zweite Position und umgekehrt bewegt werden. Dies schafft die Möglichkeit einer individuellen Anpassung jeder einzelnen Spinnstelle in Be zug auf Falschdrahteinleitung oder Spulenwechsel.

Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Rolle gemeinsam zusammen mit dem Fadenführer und/oder individuell, unabhängig von dem Fadenführer zwi schen der ersten und der zweiten Position bewegt wird. Wird die Rolle ge meinsam zusammen mit dem Fadenführer zwischen den beiden Positionen bewegt, so kann auch der Fadenführer bei einem Spulenwechsel sehr schnell aus dem Bereich des Spulenwechsels entfernt werden. Dies wird in den meisten Fällen ausreichend sein. Soll jedoch wahlweise die Rolle für die Falschdrahteinleitung eingesetzt werden, so ist es vorteilhaft, wenn die Rolle unabhängig von dem Fadenführer, also individuell in Bezug auf den Faden führer zwischen den beiden Positionen bewegt werden kann.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Faden durch die Rolle seitlich aus der Fadenlaufebene herausbewegt wird und der Faden dabei nach der Aus gangsklemmstelle die Oberwalze oder die Unterwalze derart umschlingt, dass diese einen weiteren Falschdraht in den Faden einbringt. Der Faden und die Rolle sowie der Faden und die Oberwalze bzw. die Unterwalze kreuzen sich somit, so dass sich der Faden während der Auslenkung an die Mantelfläche der Rolle und die Mantelfläche der Oberwalze bzw. die Unter walze anschmiegt. Sowohl an der Rolle als auch an der Ober- bzw. Unter walze wird Falschdraht in den Faden eingebracht. Durch die beiden Stellen, an denen der Falschdraht in den Faden eingebracht wird, kann die Spinn stabilität deutlich erhöht werden, ohne dass die Qualität des erzeugten Fa dens durch die Einbringung einer zu hohen, dauerhaften Drehung darunter leiden würde.

Wird in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung der Faden gegenüber dem Verlauf des Fadens ohne Rolle zusätzlich zu der seitlichen Auslenkung angehoben oder abgesenkt, so kann die Bedienung der Spinnstelle sowohl durch eine Bedienperson oder aber auch durch einen Roboter vereinfacht werden. Außerdem kann eine Kollision eines Roboters mit dem Faden, ins besondere dann vermieden werden, wenn der Faden mittels der Rolle in die Spinnmaschine hineingedrückt, also abgesenkt wird.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Falschdrahteinleitung in einen Fa den an einer Spinnmaschine weist eine Rolle und einen Halter für die Rolle auf. Die Rolle ist an dem Halter drehbar, ohne motorischem Antrieb, ange ordnet. Erfindungsgemäß ist der Halter an einem Lager befestigt, um zumin dest zwei Positionen einnehmen zu können, wobei die erste Position derart ist, dass beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung die Rolle im Fadenlauf des Fadens angeordnet und durch den Faden angetrieben ist und in der zweiten Position die Rolle außerhalb des Fadenlaufs angeordnet und nicht angetrieben ist.

Die Vorrichtung kann an jeder Spinnstelle der Spinnmaschine angeordnet werden. Außerdem ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, nachträglich an eine bestehende Spinnmaschine angebaut zu werden. Da der Antrieb der Rolle durch den laufenden Faden geschieht, ist ein eigener Motor mit einer ent sprechenden Stromversorgung und Steuerung nicht erforderlich. Gerade deshalb ist der nachträgliche Einbau der Vorrichtung an eine bestehende Spinnmaschine besonders einfach möglich. Durch die beiden Positionen der Rolle ist die Spinnmaschine sowohl wahlweise mit oder ohne Falschdrahtein- richtung einsetzbar. Der besondere Vorteil der an der Spinnmaschine ange bauten Vorrichtung besteht darüber hinaus darin, dass die Rolle im Betrieb an einer Position angeordnet sein kann, welche optimal für den Falschdraht ist, andererseits aber durch die zweite Position für einen Spulenwechsel und einen Anspinnvorgang an einer nicht störenden Stelle platziert werden kann.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Halter ein Führungselement für den Faden aufweist. Insbesondere, wenn die Rolle von außerhalb des Faden laufs wieder in den Fadenlauf des Fadens zurückgeschwenkt wird, ist darauf zu achten, dass der Faden tatsächlich über die Rolle läuft und nicht seitlich abrutscht. Durch das Führungselement, das beispielsweise in Art eines Hö ckers mit einer Leitfläche ausgeführt ist, ist sichergestellt, dass der Faden im mer zur Rolle hingeleitet wird.

Auch ist es von Vorteil, wenn das Lager ein Drehlager oder ein Verschiebela ger ist. Bei einem Drehlager kann die Rolle sehr leicht um einen Drehpunkt geschwenkt werden, sodass sie von der ersten in die zweite Position gelan gen kann. Idealerweise ist die Gewichtsverteilung des Halters mit der Rolle so, dass sie in beiden Positionen stabil zu liegen kommt. In diesem Falle ist keine zusätzliche Einrichtung, wie beispielsweise eine Feder, erforderlich, um die erste oder zweite Position sicherzustellen. Mit einem Verschiebelager kann die Rolle mit ihrem Halter durch eine lineare oder bogenförmige Ver schiebung zwischen den beiden Positionen bewegt werden. Auch hier sollte sichergestellt sein, dass die jeweilige Position selbstständig, vorzugsweise ohne weitere Hilfsmittel, eingehalten werden kann und erst aktiv betätigt wer den muss, um aus dieser einen Positionen in die andere Position zu gelan gen.

Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Position des Halters durch eine Rasteinrichtung des Lagers, insbesondere mit einer Nocke oder einem Mag neten, und/oder durch einen Anschlag bestimmt ist. Der Anschlag bewirkt, dass die Position des Halters mit seiner Rolle an einer definierten Stelle ist. Eine Nocke oder ein Magnet fixiert diese Position ausreichend, damit die Rolle diese Position nicht unbeabsichtigt verlassen kann. Erst eine aktive Be tätigung des Halters, indem dieser aus der Rasteinrichtung in Richtung auf die andere Position hinbewegt wird, bewirkt, dass der Halter und damit die Rolle die Position verändert. Bei einer entsprechenden Gewichtsverteilung der Rolle und des Halters ist es unter Umständen auch ausreichend, dass le diglich ein Anschlag vorhanden ist, an welchen der Halter anliegt um die erste oder zweite Position zu definieren.

Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn das Lager eine Aufnahme aufweist zur Befestigung an einem vorzugsweise schwenkbar gelagerten Fadenführer oder Längsbauteil der Spinneinrichtung. Die Aufnahme ist dabei vorteilhafter weise so gestaltet, dass die Vorrichtung nachträglich an die Spinnmaschine angebaut werden kann. Dabei wird, beispielsweise ein bereits bestehendes Längsbauteil der Spinneinrichtung verwendet, um die Vorrichtung daran zu befestigen. Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahme derart aus gebildet ist, dass die Vorrichtung an dem bereits an der Spinnstelle vorhan denen Fadenführer angeordnet werden kann. Auch hierdurch ist ein sehr ein faches, nachträgliches Befestigen der Falschdrahtvorrichtung, beispielsweise mit einer Klippsverbindung, an einer bestehenden Spinnmaschine möglich. Außerdem kann dabei die Beweglichkeit des Fadenführers ausgenutzt wer den, um gleichzeitig mit dem Fadenführer auch die Falschdrahtvorrichtung zu verschwenken. Damit kann die an die Spinnvorrichtung anzubauende Falschdrahtvorrichtung sehr einfach und kostengünstig ausgeführt werden.

Eine erfindungsgemäße Spinnmaschine weist eine Vielzahl von Spinnstellen auf, von denen jede ein Streckwerk oder ein Fadenabzugsrohr, eine Spin neinrichtung und eine Vorrichtung zur Falschdrahteinleitung in einen Faden umfasst. Eine Fadenlaufebene ist durch den in Draufsicht weitgehend direk ten Verlauf des Fadens durch das Streckwerk zu der Spinneinrichtung gebil det und das Streckwerk weist eine Ausgangsklemmstelle mit einer Ober- walze und/oder einer Unterwalze auf, an der der Faden das Streckwerk ver lässt. Bei einer Rotor-Spinneinrichtung ist die Fadenlaufebene durch den in Draufsicht weitgehend direkten Verlauf des Fadens aus dem Fadenabzugs rohr der Rotor-Spinneinrichtung zu einer Ausgangsklemmstelle eines Ab zugswalzenpaares gebildet. Zwischen der Ausgangsklemmstelle und der Spinneinrichtung zwischen der Spinneinrichtung und der Ausgangsklemm stelle ist, als eine Vorrichtung zur Falschdrahteinleitung in einen Faden, eine Rolle mit einer schräg zur Fadenlaufebene ausgerichteten Drehachse ange ordnet, wobei sich der laufende Faden beim Passieren der Rolle um seine Längsachse dreht und dabei einen Falschdraht erhält. Zwischen der Rolle und der Spinneinrichtung bzw. bei einer Rotor-Spinneinrichtung zwischen der Rolle und der Ausgangsklemmstelle des Abzugswalzenpaares ist ein Faden führer angeordnet. Die Rolle ist an einem Halter drehbar, ohne motorischem Antrieb, angeordnet.

Erfindungsgemäß ist der Halter in einem Lager befestigt, um zumindest zwei Positionen einnehmen zu können, wobei die erste Position derart ist, dass die Rolle im Fadenlauf des Fadens angeordnet und durch den Faden ange trieben ist und in der zweiten Position außerhalb des Fadenlaufs angeordnet und nicht angetrieben ist. Durch die beiden Positionen kann die Rolle in Ein griff mit dem Faden gebracht werden, wodurch ein Falschdraht in dem Faden entsteht. Alternativ ist die Rolle außer Eingriff mit dem Faden bzw. befindet sich in der Position, an welcher der Faden nicht verläuft. Hierbei kann entwe der vorgesehen sein, dass ein Faden produziert wird, welche keinen Falsch draht aufweist oder die Rolle ist nur für die Zeit während des Spulenwechsels und des Anspinnvorgangs in dieser Position, um den Spulenwechsel und den Anspinnvorgang nicht zu behindern.

Vorteilhaft ist es, wenn der Halter bzw. das Lager an dem Fadenführer oder an einem Bauteil der Spinnstelle, insbesondere an einem Längsbauteil der Spinnmaschine, angeordnet ist. Durch die Anordnung des Lagers bzw. der Vorrichtung an dem Fadenführer kann die Rolle zusammen mit dem Faden führer aus dem Fadeneingriff der einen Positionen in die andere Position be wegt werden, in welcher kein Fadeneingriff vorhanden ist. Ist das Lager bzw. der Halter an einem Bauteil der Spinnstelle, insbesondere an einem Längs bauteil der Spinnmaschine befestigt, so ist eine einfache Anordnung der Falschdrahtvorrichtung an der Spinnmaschine möglich.

Auch ist es von Vorteil, wenn der Fadenführer oder das Bauteil der Spinn stelle, insbesondere das Längsbauteil, drehbar ausgebildet ist. Durch diesen ganz besonderen Vorteil können die Falschdrahtvorrichtung bzw. die Rolle durch eine Drehung des Bauteils, welches vorzugsweise entlang mehrerer Spinnstellen verläuft, von der einen in die andere Position verstellt werden. Sind mehrere Falschdrahtvorrichtungen mehrerer benachbarter Spinnstellen an einem Bauteil angeordnet, so ist eine gleichzeitige Verstellung dieser mehreren Falschdrahtvorrichtungen möglich.

Vorzugsweise ist die Drehachse der sich drehenden Rolle bei Sicht in der Fadenlaufebene und/oder bei Sicht auf die Fadenlaufebene mit einem Winkel zwischen 30° und 60° schräg zum Fadenlauf angeordnet und greift derart in den geradlinigen Fadenlauf ein, dass sich der Faden dabei gleichzeitig um seine Längsachse dreht. Hierdurch wird eine Kraft sowohl auf den Faden als auch auf die Rolle ausgeübt. Durch diese Kraft wird der Faden in eine Dre hung um seine Längsachse versetzt und erzeugt den Falschdraht in dem Fa den, der zur Spinnstabilität des Fadens beiträgt.

Vorzugsweise ist die Rolle derart an der Spinnmaschine angeordnet, dass der Faden im Vergleich zu dem Verlauf des Fadens ohne Rolle in der Faden laufebene zusätzlich zu der seitlichen Auslenkung angehoben oder abge senkt ist. Der Faden verläuft somit oberhalb oder unterhalb des normalen Fa denlaufs, wie er ohne die erfindungsgemäße Falschdrahteinrichtung wäre. Ist der Fadenlauf angehoben, so ist die Bedienung der Spinnstelle, insbeson dere beim Ansetzen eines Fadens, vereinfacht. Ist der Fadenlauf dagegen abgesenkt, das heißt näher an der Maschine als bei dem normalen Faden lauf, so kann ein Roboter, der entlang der Spinnmaschine patrouilliert, an der Spinnstelle vorbeifahren, ohne dass die Gefahr einer Kollision mit dem Fa den besteht.

Auch ist es von Vorteil, wenn die Rolle derart angeordnet ist, dass der Faden durch die Rolle seitlich aus der Fadenlaufebene ausgelenkt ist und der Fa den dabei nach der Ausgangsklemmstelle die Oberwalze oder die Unter walze derart kontaktiert, dass diese einen zweiten Falschdraht in den Faden einbringt. Der Faden und die Rolle sowie der Faden und die Oberwalze bzw. die Unterwalze kreuzen sich somit, so dass sich der Faden während der Auslenkung an die Mantelfläche der Rolle und die Mantelfläche der Oberwalze bzw. die Unterwalze anschmiegt. Sowohl an der Rolle als auch an der Ober- bzw. Unterwalze wird Falschdraht in den Faden eingebracht. Durch die beiden Stellen, an denen der Falschdraht in den Faden einge bracht wird, kann die Spinnstabilität deutlich erhöht werden, ohne dass die Qualität des erzeugten Fadens durch die Einbringung einer zu hohen, dau erhaften Drehung darunter leiden würde.

Mit der schräggestellten Rolle wird im Bereich zwischen Streckwerksausgang und Fadenführer Falschdraht in Richtung Spinndreieck eingeführt. Durch die höhere Drehung wird die Spinnstabilität verbessert. So kann, ohne Einbußen der Spinnstabilität und Reißfestigkeit des Garns gegenüber dem klassischen Spinnen entweder die Spindeldrehzahl oder bei konstanter Spindeldrehzahl bei kleinerem Alpha die Liefergeschwindigkeit erhöht werden. Andererseits kann gegenüber dem klassischen Spinnen bei gleicher Liefergeschwindigkeit die Spindeldrehzahl reduziert und die benötigte Spinnleistung pro Kilogramm gesponnenem Garn gesenkt werden.

Die Rolle befindet sich im Fadenlauf. Erfindungsgemäß wird die Rolle zeit weise aus dem Fadenlauf herausgeschwenkt. So sollen beim Anheben der Hülse - und da vor allem beim Doffen - Fadenführer und Rolle außerhalb des Bereichs des Hülsenkörpers gebracht werden.

Die Rolle wird von dem Faden in Drehung versetzt. Die Kräfte, die von dem Faden beim Anspinnen zum Beschleunigen der Rolle, gerade im Bereich des schwachen Ansetzers, aufgenommen werden müssen, können besonders bei heiklen Ausspinnungen, das Anspinnen erschweren. In diesen Fällen ist es besser, wenn die Rolle zuerst aus dem Fadenlauf gebracht und erst nach dem Anspinnen in den Fadenlauf eingeschwenkt wird.

Bei langen Spinngeometrien kann es sein, dass sich die Rolle nicht im Dof ferbereich befindet. Sie muss deshalb beim Doffen nicht zurückbewegt wer den. In diesem Fall wird die Rolle auf eine ortsfeste Traverse gesetzt. Beim Anspinnen wird die Rolle in ihre Anspinnposition außerhalb des Fadenlaufes bewegt und nach dem Anspinnen zurück in ihre Spinnposition gebracht. Für Anspinn- und Spinnpositionen können Raststellungen vorgesehen werden. Diese Stellungen können zum Beispiel entweder mittels federnder Nocken, jedoch auch mit Magneten, realisiert werden.

Am besten fällt die Rolle auf Grund ihres Gewichts in ihre Spinnposition. Al ternativ kann sie auch mit einer Feder in die andere Position gebracht wer den.

Da bei den meisten Maschinentypen beim Doffen sämtliche Rollen aus dem Dofferbereich herausgeschwenkt werden müssen, ist es besser, die Rollen auf einer Traverse zu fixieren, die zentral verdreht werden kann. Mit dieser Traverse können sämtliche Rollen auf einer Maschinenseite aus dem Doffer bereich heraus und nach dem Doffvorgang wieder in die Spinnposition be wegt werden.

Sowohl Fadenführer als auch Rolle sitzen vorzugsweise auf einer durch die Maschine verlaufenden Stange. Fadenführerträger und Rollenhalter können von einem Klemmring gemeinsam axial positioniert werden. Der Klemmring kann mit gemeinsamen Anschlägen für die Spinn- und Doffposition versehen sein. Die Rolle kann vorzugsweise unabhängig von dem Fadenführer in die Anspinnposition gebracht werden. Es ist vorteilhaft, wenn der Rollenhalter in der Spinnposition auf dem Träger des Fadenführers aufsitzt.

Damit der Rollenhalter nachträglich in eine bestehende Spinnmaschine ein gebaut werden kann, kann dieser auch auf eine Stange aufgeklippst werden. Es ist auch möglich, zum Fixieren eine Flalbschale zu verwenden, die in den Halter eingeklippst oder angeschraubt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung wird der Halter der Rolle direkt auf den Fadenführer aufgesetzt und auf den Träger des Fadenführers aufge schraubt oder aufgeklippst.

Vorteilhaft bei dieser Lösung ist die kontrollierte Fadenführung durch den sehr nahe bei der Rolle angeordneten Fadenführer.

Mit der schräggestellten Rolle kann die Spinngeschwindigkeit gesteigert oder die Garndrehung reduziert werden. Zusätzlich wird mit der Rolle eine Optimie rung der Fadenlaufgeometrie möglich. Die damit einhergehenden Vorteile, wie Verbesserung der Garnqualität hinsichtlich Haarigkeit und Festigkeit, weichere Garndrehung und Verbesserung des Griffs im Endprodukt, verbesserte Spinn stabilität, höhere Produktion oder mögliche Leistungseinsparung pro Kilo gramm gesponnenem Garn, machen die schräggestellte Rolle zu einer aus gesprochen interessanten Spinnkomponente.

Die Erfindung ist gemäß der vorangegangenen Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vor handen sein können. Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbei spielen beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 eine Seitenansicht einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine,

Figur 2 eine Vorderansicht einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine,

Figur 3 eine Seitenansicht einer Spinnstelle mit nach oben ausgelenk tem Faden gemäß Figur 2,

Figur 4 eine Vorderansicht mit nach rechts ausgelenktem Faden,

Figur 5 eine Rolle mit umgelenktem Faden,

Figur 6 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Falschdrahtvor richtung,

Figur 7 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Falschdrahtvor richtung,

Figur 8 eine Seitenansicht der Falschdrahtvorrichtung aus Figur 7,

Figur 9 eine Vorderansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Falsch drahtvorrichtung,

Figur 10 eine Seitenansicht der Falschdrahtvorrichtung aus Figur 9,

Figur 11 eine Vorderansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Falsch drahtvorrichtung,

Figur 12 eine Seitenansicht der Falschdrahtvorrichtung aus Figur 11 , Figur 13 eine Vorderansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Falsch drahtvorrichtung in der ersten Position im Fadenlauf,

Figur 14 eine Vorderansicht der Falschdrahtvorrichtung aus Figur 13 in der zweiten Position außerhalb des Fadenlaufs und

Figur 15 eine Vorderansicht einer Spinnstelle einer Rotor-Spinneinrich- tung.

Bei der nachfolgenden Beschreibung alternativer Ausführungsbeispiele wer den für Merkmale, die im Vergleich zu den anderen Ausführungsbeispielen in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest ver gleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht noch mals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der vorstehend bereits be schriebenen Merkmale. Die genannte Rolle kann unterschiedliche Mantelflä chen aufweisen, welche unter anderem, insbesondere ein Zylinder, ein Kegel oder ein Paraboloid sind, auch wenn im Einzelfall nur ein Zylinder genannt oder gezeigt sein sollte.

Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Spinnstelle 1 einer Ringspinnmaschine. Ein Faserverband 2 durchläuft ein Streckwerk 3 und wird dabei verzogen. Er verlässt das Streckwerk 3 an einem Walzenpaar, das aus einer Oberwalze 4 und einer Unterwalze 5 besteht. Oberwalze 4 und Unterwalze 5 bilden eine Ausgangsklemmstelle 6, in der der Faserverband 2 geklemmt wird. Beim so genannten Verdichtungsspinnen kann anstelle der Oberwalze 4 oder der Un terwalze 5 auch ein Saugrohr vorhanden sein, welches von einem Siebriem chen umschlungen ist und einen Unterdrück erzeugt. Auf das Siebriemchen drückt die Oberwalze 4 oder die Unterwalze 5 und klemmt den Faserverband 2 ebenfalls an einer entsprechenden Ausgangsklemmstelle 6. Ab der Aus gangsklemmstelle 6 wird aus dem Faserverband 2 ein mit einer Drehung ver sehener Faden 7 gebildet. Der Faden 7 erreicht dann eine Falschdrahtvor richtung 22, in welcher er eine schräg zum Fadenlauf angestellte Rolle 8 um schlingt, gelangt anschließend durch einen Fadenführer 9 zu einer Spinnein richtung 17. Die Spinneinrichtung 17 umfasst einen Läufer 10 und eine Hülse 11 , auf welche der Faden 7 aufgewickelt wird. Zwischen Fadenführer 9 und Läufer 10 bildet der Faden 7 einen Fadenballon 12. Die Hülse 11 dreht mit der Drehzahl der sie tragenden Spindel um eine Spindelachse 14, während der Läufer 10 mit geringfügig geringerer Geschwindigkeit vom aufspulenden Faden 7 entlang eines Spinnrings 13 mitgeschleppt wird.

Zwischen der Ausgangsklemmstelle 6 und dem Fadenführer 9 läuft der Fa den 7 in der Falschdrahtvorrichtung 22 über die Rolle 8, die drehbar um eine Drehachse 15 gelagert ist. Die Rolle 8 lenkt den Faden 7 aus seinem gestri chelt angedeuteten normalen Fadenlauf 16 ab und hebt ihn aus diesem Fa denlauf 16 heraus. Die Rolle 8 ist dabei in dieser Seitenansicht in einem Win kel ß zwischen 30° und 60° zum normalen Fadenlauf 16 geschwenkt ange ordnet. Der Faden 7 kontaktiert die Rolle 8 somit nicht senkrecht zu der Drehachse 15 der Rolle 8, sondern unter einem Winkel, sodass Tangential kräfte auf den Faden 7 wirken. Die Tangentialkräfte bewirken eine Drehung des Fadens 7, welche einen Falschdraht zwischen der Ausgangsklemmstelle 6 und dem Fadenführer 9 erzeugt.

Figur 2 zeigt eine Vorderansicht der Spinnstelle 1 einer Ringspinnmaschine.

In dieser Darstellung ist die Rolle 8 zu sehen, wie sie an der Spinnstelle 1 an geordnet ist. Die Rolle 8 befindet sich im Bereich einer Fadenlaufebene 20. Die Fadenlaufebene 20 ist definiert durch den Weg des Faserverbandes 2 durch das Streckwerk 3 und im weiteren Verlauf dieser Linie durch die Spin delachse 14. Wie aus dieser Darstellung ersichtlich ist, verbleibt der Faden 7 auf seinem Weg vom Streckwerk 3 bis zum Fadenführer 9 in dieser Faden laufebene 20. Kleinere Abweichungen hiervon durch das Anschmiegen des Fadens 7 an die Rolle 8 oder durch das Umlaufen des Fadenführers 9 blei ben hierbei unberücksichtigt. Die Fadenlaufebene 20 entspricht damit im We sentlichen der Zeichenebene der Figur 1 .

Aus dieser Darstellung der Figur 2 wird gut ersichtlich, dass die Rolle 8 in ei nem Winkel a geneigt zur Fadenlaufebene 20 angeordnet ist. Der Faden 7 läuft schräg über die Rolle 8, wodurch Tangentialkräfte auf den Faden 7 ent stehen, welche einen Falschdraht in den Faden 7 einbringen.

Figur 3 zeigt eine Seitenansicht einer Spinnstelle 1 mit nach oben ausgelenk tem Faden gemäß Figur 2. Die Rolle 8 ist schräg zum Fadenlauf gestellt, so dass in dem Faden 7 ein Falschdraht erzeugt wird. Die Rolle 8 und der Fa denführer 9 sind oberhalb der Flülse 11 angeordnet. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass sowohl der Fadenführer 9, als auch die Rolle 8 bei einem Wechsel der Hülse 11 hinderlich sind, da die Hülse 11 nach oben von ihrer Spindel abgezogen werden muss. Dementsprechend ist es vorteilhaft, dass der Fadenführer 9 und die Rolle 8 entfernt werden, wenn eine bewickelte Spule gegen eine leere Hülse gewechselt werden muss.

In Figur 4 ist eine Vorderansicht der Spinnstelle 1 mit der Rolle 8 gezeigt, welche den Faden 7 nach rechts auslenkt. Ebenso wäre es möglich, dass die Rolle 8 derart angeordnet ist, dass sie den Faden nach links auslenkt. Auch die Neigung der Rolle 8 kann umgekehrt sein. Gleiches gilt sinngemäß für die Darstellungen der Figuren 1 , 2 und 3. Auch hier kann sowohl die Neigung der Rolle 8 in die andere als der dargestellten Richtung ausgeführt sein. Ebenso kann der Faden anstelle nach oben, wie bei Figur 1 gezeigt, nach unten gedrückt sein. Während bei der Darstellung der Figur 1 der Faden 7 nach der Klemmstelle 6 die Oberwalze 4 kontaktiert und dadurch einen wei teren Falschdraht erhält, ist gemäß Darstellung der Figur 3 der Faden 7 nach der Klemmstelle 6 frei. Er hat somit nach der Klemmstelle 6 keinen Kontakt mehr zur Oberwalze 4 oder Unterwalze 5 und erhält von diesen beiden Wal zen somit auch keinen Falschdraht. In Figur 5 sind die Kräfte auf den Faden 7 und die Rolle 8 dargestellt. Die Rolle 8 dreht sich auf Grund des über sie gezogenen Fadens 7. Der Faden 7 wird von der Rolle 8 ausgelenkt. Die Fadenzugkraft F teilt sich in eine Kom ponente FA in axialer und eine Komponente FR in radialer Richtung auf. Mit der radialen Kraftkomponente FR wird die Rolle 8 angetrieben. Auf Grund der axialen Komponente FA bewegt sich der Faden 7 entlang der Manteloberflä che der Rolle 8. Die axiale Komponente FA kann wiederum in eine in Rich tung Fadenlauf ausgerichtete Komponente FL und in eine zur Garnachse senkrecht stehende Komponente FT-WIRK zerlegt werden. Die zum Fadenlauf senkrecht stehende Komponente FT-WIRK entspricht der Kraft, die auf den Au ßendurchmesser des Fadens 7 wirkt und mit der das Torsionsmoment für den Falschdraht eingebracht wird.

Der Falschdrahteintrag hängt von dem Durchmesser der Rolle 8, dem Rei bungskoeffizienten der Mantelfläche der Rolle 8, der Auslenkung des Fadens 7 bzw. dessen Umschlingungswinkel um die Rolle 8, der Schrägstellung der Rolle 8 zum unausgelenkten Faden 7, der Zahl der eingesetzten Rollen 8 und der Leichtgängigkeit der Rolle 8 ab.

Die für den Falschdrahteintrag optimale Schrägstellung der Rolle 8 liegt im Bereich von 30° - 60° zur Linie des Fadenlaufs 16 des unausgelenkten Fa dens 7 (siehe Figur 1, 2).

Die Oberfläche der Rolle 8 kann aus Keramik, aus einem Stahlkörper mit rauer Hartbeschichtung oder aber aus einem Material wie Gummi oder einem synthetischen Material wie Elastomere, z. B. Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR, Bezug von Oberrollen), bestehen.

Die Rolle 8 soll leichtgängig sein. Geeignete Lagerungen für die Rolle 8 sind kleine, ölgeschmierte Wälzlager, Gleitlager mit Wellen kleiner 4 mm oder aerostatische Luftlager. Für die Optimierung des Falschdrahteintrags können jedoch auch Rollen 8 mit einem definierten Bremsmoment zum Einsatz kom men.

Die Falschdrahtvorrichtung mit der Rolle 8 ist mittels eines Halters 21, vor zugsweise an der Struktur der Spinnmaschine 1 , angebracht.

Um Falschdraht in das Garn einzuleiten, wird der Faden 7 im Stand der Technik häufig über einen zum Fadenlauf schief stehenden Steg gezogen. Auf Grund vom Reibungskoeffizient und der Schrägstellung des Steges so wie auf Grund von der Umschlingung des Fadens 7 um den Steg treten Rei bungskräfte auf. Die zu überwindende Fadenreibung wirkt nur zu einem ge ringen Anteil als Torsionsmoment zur Falschdrahteinleitung auf den Faden 7. Die maximal mögliche Einleitung von Falschdrahtdrehungen wird durch die maximal mögliche Fadenzugkraft begrenzt.

Die Fadenzugerhöhung als Folge der durch die Euler-Eytelweinschen Glei chung beschriebenen physikalischen Zusammenhänge kann reduziert wer den, wenn der schräge Steg durch die leicht drehbare Rolle 8 ersetzt wird. Der Faden 7 wird über die Rolle 8 gezogen. Die Rolle 8 dreht sich dadurch. Damit gleitet und/oder rollt der Faden 7 in axialer Richtung auf der drehen den Rolle 8. Da die Reibung leichtgängiger Lager wesentlich geringer ist, als die Reibung, die auftritt, wenn der Faden 7 über einen feststehenden Steg gezogen wird, kann mit der sich drehenden schrägen Rolle 8 bei verringerten Fadenzugkräften ein wesentlich höheres Torsionsmoment auf den Faden 7 ausgeübt werden.

In Figur 6 ist eine Seitenansicht auf eine Falschdrahtvorrichtung 22 darge stellt. Die Rolle 8 ist an dem Halter 21 derart angeordnet, dass sie mit ihrer Drehachse 15 schräg zum Lauf des Fadens 7 steht. Hierdurch wird der Fa den 7 aus seinem normalen, geradlinigen Fadenlauf ausgelenkt. Dieser ge radlinige Fadenlauf ist an dem gestrichelt dargestellten Faden 7 zu erkennen. Der Halter 21 ist an einem Längsbauteil 23 der Spinnmaschine, welches zu mindest entlang einer Spinnstelle 1 , vorzugsweise entlang mehrerer Spinn stellen 1 , verläuft, befestigt.

An dem Halter 21 ist ein Drehlager 24 angeordnet. Das Drehlager 24 ermög licht der Rolle 8 in einer ersten Position 25 und in einer gestrichelt dargestell ten zweiten Position 26 positioniert zu werden. Während die Rolle 8 in der ersten Position 25 den Faden 7 auslenkt, ist sie in der zweiten Position 26 weit aus dem gestrichelt dargestellten Lauf des Fadens 7 herausgeschwenkt, so dass kein Kontakt mit dem Faden 7 mehr vorliegt. In der ersten Position 25, der Spinnposition, kann die Rolle 8 somit einen Falschdraht in den Faden 7 einbringen, während in der zweiten Position 26 der Faden 7 ohne Falsch draht gesponnen werden kann. Diese zweite Position 26 ist vorteilhaft, insbe sondere bei einem Wechsel der Hülse 11 oder auch beim Anspinnen des Fa dens 7 nach einem Fadenbruch oder auf eine leere Hülse 11.

Um sowohl die erste Position 25 als auch die zweite Position 26 stabil ein nehmen zu können, ist in dem Drehlager 24 eine Arretierungsvorrichtung an geordnet. Die Arretierungsvorrichtung besteht aus einer elastisch gelagerten Nocke 27, welche innerhalb eines Außenrings 28 des Drehlagers 24 verdreht werden kann. Die Nocke 27 ist dabei in diesem Ausführungsbeispiel mit dem Teil des Halters 21 verbunden, welcher die Rolle 8 aufnimmt. Durch das Ver drehen der Rolle 8 rastet die Nocke 27 entweder in einer ersten Nut 29 oder in einer zweiten Nut 30 des Außenrings 28 ein. Durch Überwinden der Elasti zität der Nocke 27 kann damit die Rolle 8 in die erste Position 25 oder in die zweite Position 26 bewegt und dort arretiert werden.

In Figur 7 ist eine Vorderansicht einer Ausführung der Falschdrahtvorrichtung 22 im Schnitt dargestellt. Das Längsbauteil 23 ist in diesem Ausführungsbei spiel eine entlang der Spinnmaschine verlaufende Stange, welche um ihre Achse drehbar ausgeführt sein kann. Auf dem Längsbauteil 23 ist zur axialen Fixierung der Falschdrahtvorrichtung 22 ein Klemmring 31 vorgesehen, wel cher mittels einer Schraube 32 an dem Längsbauteil 23 drehtest befestigt ist. Der Halter 21 ist drehbar auf dem Längsbauteil 23 angeordnet. Er umgreift den Klemmring 31 beidseitig, wodurch die Rolle 8 mit ihrem Halter 21 axial zum Längsbauteil 23 befestigt ist.

Figur 8 zeigt eine Seitenansicht der Figur 7 im Schnitt. Daraus ist zu erken nen, dass der Klemmring 31 zwei Anschläge 33 und 34 aufweist. Mit den An schlägen 33 und 34 korrespondieren Stifte 35 und 36, welche an dem Halter 21 befestigt sind. Der Halter 21 kann relativ zum Längsbauteil 23 verdreht werden, wodurch der Stift 35 mit dem Anschlag 33 in Kontakt kommt und die weitere Verdrehung des Halters 21 arretiert. Ebenso korrespondiert Stift 36 mit dem Anschlag 34 und arretiert damit den Halter 21 in der entgegenge setzten Drehrichtung. Die Rolle 8 mit ihrem Halter 21 kann somit in zwei Po sitionen, welche den Positionen 25 und 26 entsprechen, arretiert werden. Durch eine Verdrehung der Stange des Längsbauteils 23 ist es zudem mög lich, dass der Halter 21 aus seiner ersten Position 25, in welcher der An schlag 34 und der Stift 36 aneinanderstoßen in seine zweite Position 26 ver dreht wird, in welcher der Anschlag 33 und der Stift 35 aneinanderstoßen.

Die Verstellung der Walze 8 von der ersten Position 25 in die zweite Position 26 kann somit einerseits durch ein Verdrehen des Längsbauteils 23 erfolgen. Andererseits kann die Verstellung der Walze 8 in eine der beiden Positionen 25 oder 26 auch manuell erfolgen, indem sie mit ihrem Halter 21 entweder den Anschlag 33 mit dem Stift 35 oder den Anschlag 34 mit dem Stift 36 in Verbindung bringen. Unterstützt kann dies zudem dadurch werden, dass bei spielsweise die Stifte 35 und 36 magnetisch sind und somit an den Anschlag 34 oder bzw. den Anschlag 33 angezogen werden.

Ähnlich wie bei den Figuren 7 und 8 zeigen auch die Figuren 9 und 10 eine Vorderansicht und eine Seitenansicht einer Falschdrahtvorrichtung 22 im Schnitt. Wie aus der Vorderansicht der Figur 9 zu erkennen ist, weist der Hal ter 21 der Rolle 8 eine Aufnahme 18 auf, mit welcher er auf einem axial mit dem Klemmring 31 fixierten Träger 37 geklippst ist. Der Träger 37 trägt den Fadenführer 9, welcher in der Nähe der Rolle 8 angeordnet ist. Über den Trä ger 37 kann der Fadenführer 9, ebenfalls wie die Rolle 8, in zwei Positionen 25 und 26 geschwenkt werden. Hierfür weist der Klemmring 31 wiederum zwei Anschläge 33 und 34 auf. In einer vorderen, ersten Position 25, welche einer Spinnposition entspricht, ist der Fadenführer 9 durch den Stift 36, wel cher an dem Anschlag 34 anliegt, in seiner vorgesehenen Arbeitsposition ge halten. Die Rolle 8, welche fest mit dem Träger 37 des Fadenführers 9 ver bunden ist, befindet sich damit ebenfalls in ihrer ersten Position. Zum Errei chen der zweiten Position wird die Rolle 8 um das Längsbauteil 23 nach hin ten geschwenkt. Eine Kante des Trägers 37 schlägt dabei an dem Anschlag 33 an und arretiert sowohl die Rolle 8 als auch den Fadenführer 9 in der zweiten Position 26. Dies ist mit gestrichelten Linien dargestellt.

Dieses Ausführungsbeispiel ist besonders vorteilhaft, da es auf sehr einfache Art und Weise ermöglicht, dass eine entsprechende Falschdrahtvorrichtung 22 mit der Rolle 8 nachträglich an eine bestehende Spinnmaschine mit ei nem schwenkbaren Fadenführer 9 angeordnet werden kann. Es sind damit kaum Umbaumaßnahmen erforderlich, weshalb es sich hierbei um eine be sonders vorteilhafte und kostengünstige Variante der vorliegenden Erfindung handelt.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit Vorder- und Seitenansicht ist in den Figuren 11 und 12 dargestellt. Das Längsbauteil 23 ist von dem Träger 37 für den Fadenführer 9 und dem Halter 21 der Rolle 8 umgeben. Träger 37 und Halter 21 können um das Längsbauteil 23 gedreht werden. In ihrer axialen Richtung sind sie wiederum durch den Klemmring 31 fixiert. Sie können sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander von der ersten Position 25 in die zweite Position 26 gedreht werden. In der ersten Position 25 schlägt der Stift 36 des Trägers 37 des Fadenführers 9 an dem Anschlag 34 des Klemmrings 31 an. Der Halter 21 kontaktiert in dieser Posi tion eine Erhebung 38 des Trägers 37. Bei Bedarf kann die Rolle 8 mit ihrem Halter 21 um das Längsbauteil 23 in die zweite Position 26 gedreht werden, wobei eine Kante des Halters 21 an dem Anschlag 33 des Klemmrings 31 anschlägt, wie es in Figur 12 mit gestrichelter Linie dargestellt ist. Der Träger 37 mit dem Fadenführer 9 kann dabei weiterhin in der ersten Position 25 ver bleiben. Alternativ kann zusätzlich zu dem Halter 21 der Träger 37 mit dem Fadenführer 9 um das Längsbauteil 23 gedreht werden und ebenfalls in der zweiten Position 26 verweilen. Die Verdrehung kann solange erfolgen, bis die Erhebung 38 des Trägers 37 an dem Halter 21 anschlägt. Selbstverständlich ist es auch hier möglich, dass das Längsbauteil 23 verdreht wird, so dass so wohl die Rolle 8 als auch der Fadenführer 9 gemeinsam zwischen den bei den Positionen 25 und 26 wechseln.

In Figur 13 ist eine Vorderansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Falsch drahtvorrichtung 22 in der ersten Position 25 im Fadenlauf dargestellt. Der Faden 7 läuft dabei über die Oberfläche der Rolle 8 und durch den Fadenfüh rer 9. Die Rolle 8 ist an dem Halter 21 befestigt. Der Halter 21 der Rolle 8 ist wiederum an dem Träger 37 für den Fadenführer 9 mit Krallen 39 befestigt. Mit den Krallen 39 kann er schnell auf dem Träger 37 aufgeklippst werden wenn eine entsprechende Falschdrahtvorrichtung 22 nachgerüstet werden soll. An dem Halter 21 ist ein Führungselement 40 für den Faden 7 angeord net. Das Führungselement 40 ist in diesem Ausführungsbeilspiel in Art eines Höckers im Bereich des Lagers der Rolle 8 an dem Halter 21 ausgebildet. In der ersten Position 25 der Falschdrahtvorrichtung 22 findet keine Berührung des Fadens 7 mit dem Führungselement 40 statt.

Figur 14 zeigt eine Vorderansicht der Falschdrahtvorrichtung 22 aus Figur 13 in der zweiten Position 26 außerhalb des Fadenlaufs. Diese aus der Be triebsposition weggeklappte zweite Position 26 wird zum Beispiel eingenom men, wenn an der Spinnstelle ein Doffvorgang durchgeführt wird. Die Rolle 8 hat in dieser Position keinen Kontakt mit dem Faden 7. Der Faden 7 läuft da bei nur durch den Fadenführer 9. Der Fadenlauf ist entlang des Führungsele- ments 40, wobei der Faden 7 nahe an dem Führungselement 40 ist oder so gar daran anliegt. Wesentlich ist, dass bei einer Zurückbewegung der Rolle 8 in die erste Position 25 der Faden 7 nicht - in dieser Darstellung links - von Rolle 8 abrutscht, sondern sicher, wie in Figur 13 dargestellt, auf dem Um fang der Rolle 8 zu liegen kommt. Das Führungselement 40 bildet deshalb bei der Rückbewegung der Rolle 8 in die erste Position 25 einen Anschlag, der dafür sorgt, dass der Faden 7 auf den Umfang der Rolle 8 aufgeschoben wird.

In Figur 15 ist eine Vorderansicht einer Spinnstelle einer Rotor-Spinneinrich- tung 17 dargestellt. In Faserband 41 wird über eine Speiseeinrichtung 42 eine Auflösewalze 43 zugeführt. Die Fasern des Faserbandes 41 werden in der Auflösewalze 43 vereinzelt und gelangen in einen schnell drehenden Spinnrotor 44. Aus dem Spinnrotor 44 werden die Fasern durch ein Faden abzugsrohr 45 als Faden 7 mittels eines Abzugswalzenpaares 47 abgezo gen. Das Abzugswalzenpaar 47 klemmt den Faden 7 und bildet damit eine Ausgangsklemmstelle 6. Der Faden 7 wird anschließend auf eine drehende Kreuzspule 48 kreuzweise aufgewickelt. Zwischen dem Fadenabzugsrohr 45 und der Ausgangsklemmstelle 6 ist die Fadenlaufebene 20 definiert.

Die Falschdrahtvorrichtung 22 zur Einleitung eines Falschdrahts umfasst auch hier eine Rolle 8. Die Rolle 8 weist eine schräg zur Fadenlaufebene 20 ausgerichtete Drehachse 15 auf. Die Rolle 8 ist nicht angetrieben, sondern wird durch den Kontakt mit dem laufenden Faden 46 in Drehbewegung ver setzt. Der Faden 46 läuft schräg über die Oberfläche der Rolle 8 und wird da bei leicht ausgelenkt. Flierdurch entsteht zwischen dem Fadenabzugsrohr 45 und der Ausgangsklemmstelle 6 des Abzugswalzenpaars 47 oder dem Fa denführer 9, welche als Drallstopp wirken, ein Falschdrall auf den Faden 7. Damit die Rolle 8 zwischen der hier dargestellten ersten Position 25 und der zweiten Position 26, in welcher sie sich außerhalb des Fadenlaufs befindet, schwenken kann, ist sie in einem hier nicht dargestellten Halter 21 angeord- net, wie er beispielsweise in den Figuren 6 - 14 gezeigt ist. In der ge schwenkten, zweiten Position 26 ist das Wiederanspinnen eines Fadens 7, beispielsweise nach einem Fadenbruch, in herkömmlicher weise möglich. Nach dem Anspinnen, wenn der Faden 7 wieder normal produziert wird, kann die Rolle 8 mit ihrem Halter 21 erneut in den Fadenlauf eingeschwenkt werden. Vorteilhaft kann es, ebenso wie in den vorherigen Ausführungsbei spielen dargestellt, sein, dass die Rolle 8 mit ihrem Halter 21 an dem Faden führer 9 befestigt ist und separat oder zusammen mit dem Fadenführer 9 zwi schen der ersten und zweiten Position 25, 26 hin und her geschwenkt wer- den kann.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentan sprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und be schrieben sind.

Bezuqszeichenliste

I Spinnstelle 2 Faserverband

3 Streckwerk

4 Oberwalze

5 Unterwalze

6 Ausgangsklemmstelle 7 Faden

8 Rolle

9 Fadenführer

10 Läufer

I I Hülse 12 Fadenballon

13 Spinnring

14 Spindelachse

15 Drehachse

16 Fadenlauf 17 Spinneinrichtung

18 Aufnahme

20 Fadenlaufebene

21 Halter

22 Falschdrahtvorrichtung 23 Längsbauteil

24 Drehlager

25 erste Position

26 zweite Position

27 Nocke 28 Außenring

29 erste Nut

30 zweite Nut 31 Klemmring

32 Schraube

33 Anschlag

34 Anschlag 35 Stift

36 Stift

37 Träger

38 Erhebung

39 Kralle 40 Führungselement

41 Faserband

42 Speiseeinrichtung

43 Auflösewalze

44 Spinnrotor 45 Fadenabzugsrohr

46 Faden

47 Abzugswalzenpaar

48 Kreuzspule a Winkel ß Winkel

F Fadenzugkraft

FA axiale Kraftkomponente FR radiale Kraftkomponente FL in Richtung Fadenlauf ausgerichtete Komponente FT-WIRK senkrecht stehende Komponente