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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CLEANING PRINTING PLATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/073834
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an inking unit of a printing press, comprising an ink distribution system with an inking roller and a printing cylinder having at least one print form, wherein the inking roller transmits the ink arriving thereon to the or each print form positioned on the printing cylinder, the printing ink being transmitted from the print form to a print sheet transported between the form cylinder and a counter cylinder and the inking roller may be adjusted relative to the form cylinder. According to the invention the engagement and/or disengagement of the inking roller with relation to the form cylinder and/or the engagement and/or disengagement of the print blanket cylinder or form cylinder with relation to the counter cylinder may be carried out such that the print sheet may be printed in a print position with disengaged ink supply by means of a residual ink image using the residual ink remaining on the plate cylinder or the print blanket cylinder.

Inventors:
AUGSBERG GERHARD (DE)
JUNG ULRICH (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
SIMON LOTHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/011634
Publication Date:
July 05, 2007
Filing Date:
December 05, 2006
Export Citation:
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Assignee:
ROLAND MAN DRUCKMASCH (DE)
AUGSBERG GERHARD (DE)
JUNG ULRICH (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
SIMON LOTHAR (DE)
International Classes:
B41F33/10; B41F35/02
Foreign References:
DE3312128A11984-10-11
EP0983852A12000-03-08
EP0861723A21998-09-02
GB2202490A1988-09-28
Attorney, Agent or Firm:
MAN ROLAND DRUCKMASCHINEN AG (Dietmar Intellectual Property Bogen, Postfach 10 12 64 Offenbach, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Farbwerk einer Druckmaschine, mit einem eine Farbwalze umfassenden Farbzufuhrsystem und mit einem mindestens eine Druckform tragenden Form- zylinder , wobei die Farbwalze Druckfarbe auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Druckform überträgt, wobei dem Formzylinder ein Feuchtwalzen enthaltendes Feuchtwerk zugeordnet ist, wobei die Druckfarbe von der jeweiligen Druckform auf zwischen dem Formzylinder und einem Gegendruckzylinder hindurch bewegte Druckbogen direkt oder über einen Drucktuchzylin- der übertragbar ist, und wobei die Farbwalze relativ zum Formzylinder verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstellen der Farbwalze und/oder Feuchtwalzen relativ zum Formzylinder und das Abstellen des Drucktuchzylinders relativ zum Gegend ruckzylin- der derart durchführbar ist, dass Druckbogen in einer Druckanstellung für eine vorwählbare Anzahl von Bogen ohne Farbzufuhr mittels der Farbwalzen mit einem Farbbild bedruckbar sind.

2. Farbwerk nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Abstellen der Farbwalze und/oder Feuchtwalzen relativ zum Formbzw. Lackformzylinder und das Abstellen des Drucktuchzylinders oder des Lackformzylinders relativ zum Gegendruckzylinder derart durchführbar ist, dass Druckbogen in einer Druckanstellung für eine vorwählbare Anzahl von Bogen ohne Farbzufuhr mittels der Farbwalzen mit einem Farbbild bedruckbar sind, wobei ein Lackauftrag weiterhin erfolgt.

3. Farbwerk nach Anspruch nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwalzen und/oder die Feuchtwalzen bei Druckanstellung zwischen Formzylinder und Drucktuchzylinder und Gegendruckzylinder vom Formzylinder abstellbar sind und anschließend der Drucktuchzylinder vom Formzylinder und dem Gegendruckzylinder oder zuerst vom Formzylinder und

dann vom Gegendruckzylinder abstellbar ist.

4. Farbwerk nach Anspruch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwalzen und/oder die Feuchtwalzen bei Druckanstellung zwischen Formzylinder und Drucktuchzylinder und Gegendruckzylinder vom Formzylinder abstellbar sind und anschließend der Drucktuchzylinder vom Formzylinder und dem Gegendruckzylinder oder zuerst vom Formzylinder und dann vom Gegendruckzylinder abstellbar ist und dass anschließend der Lack- formzylinder vom Gegendruckzylinder abstellbar ist.

5. Farbwerk nach Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, um eine Anzahl der vor Ein- nähme der Druckabstellung jeweils mit einem Restfarbbild zu bedruckenden

Druckbogen festzulegen.

6. Farbwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass hierbei die Anzahl derart bestimmbar ist, dass nach dem Einnehmen der

Druckabstellung die Farbwalze und die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Druckform eine definierte vorzugsweise minimale Farbrestschichtdicke aufweisen.

7. Farbwerk nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung vor einer Druckabstellung und/oder während einer Druckabstellung eine Produktionsgeschwindigkeit automatisch reduziert.

8. Farbwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerungseinrichtung, um eine Anzahl von Druckbogen festzulegen, die vor einer Druckabstellung das Druckwerk mit keinerlei Farbzufuhr und

stetig abnehmendem Farbauftrag durchlaufen.

9. Verfahren zum Betreiben von Farbwerken einer Druckmaschine, wobei Druckfarbe von einer Farbwalze eines Farbdosiersystems auf mindestens eine auf einem Formzylinder positionierte Druckform und von der oder jeder Druckform auf Druckbogen übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstellen der Farbauftragwalzen relativ zum Plattenzylinder und/oder ein Anstellen und/oder Abstellen des Drucktuchzylinders relativ zum Ge- gendruckzylinder derart durchgeführt wird, dass Druckbogen in einer Druckanstellung des Gummituchzylinders bei abgestellten Farbauftragwalzen mit einer Restmenge von auf dem Gummituchzylinder und der Druckplatte verbliebener Restdruckfarbe bedruckt werden.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl der vor Einnahme der Druckabstellung jeweils mit einem Restfarbbild zu bedruckenden Druckbogen derart festgelegt wird, dass nach dem Einnehmen der Druckabstellung die oder jede auf dem Formzylinder po- sitionierte Druckform eine minimale vorzugsweise gegen Null tendierende

Farbrestschichtdicke aufweisen.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Produktionsgeschwindigkeit vor einer Druckabstellung und/oder während einer Druckabstellung automatisch reduziert wird.

12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Druckbogen festgelegt wird, die zwischen zwei Druckanstellungen und einer dazwischen geschobenen Druckabstellung das Farbwerk mit keinerlei Farbzufuhr vom Farbwerk durchlaufen.

Description:

Verfahren zur Reinigung von Druckplatten

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben von Farbwerken in Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

Beim Drucken wird ein Bedruckstoff durch mehrere Druckwerke bewegt, wobei in jedem Druckwerk ein Teildruckbild auf den Bedruckstoff aufgetragen wird. Im Falle des farbigen Zusammendrucks wird der Bedruckstoff üblicherweise durch mindestens vier Druckwerke bewegt, um Teildruckbilder in den Skalenfarben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb auf den Bedruckstoff aufzutragen. In weiteren Druckwer- ken können Teildruckbilder in Sonderfarben auf den Bedruckstoff aufgetragen werden. Schließlich können auf dergestalt erzeugte Druckbilder noch eine oder mehrere Beschichtungen zur Erzeugung von Schutzwirkungen, zur Erzeugung von Strukturen oder zur Erzeugung von Glanz- oder Mattglanzeffekten aufgebracht werden.

Zur Minimierung einer Lackrestschichtdicke auf einer Lackwalze sowie auf einer oder jeder auf einem Formzylinder positionierten Lackform nach der Durchführung einer Druckabstellung in Druckwerken, ist es aus der DE 33 12 128 A1 bereits bekannt, über eine Steuerungseinrichtung eine Anzahl von Druckbogen festzulegen, die vor Druckabstellung einem entsprechenden Lackierwerk noch zugeführt werden sollen. Hierbei wird offen gelassen, wie die Lackwalze und der Formzylinder verstellt werden. Daher kann bei dem offenbarten Lackierwerk die Situation auftreten, dass bei einem so genannten Vorlackieren bei Umstellung des Lackierwerks von einer Druck-Ab-Stellung in eine Druck-An-Stellung und beim so genannten Ablackieren bei Umstellung des Lackierwerks von der Druck-An-Stellung in die Druck-Ab-Stellung Druckbogen nur teilweise mit einem Lackbild gedruckt werden. Druckbogen, die lediglich teilweise mit einem Lackbild versehen werden, sind unbrauchbar und müssen als Makulaturbogen ausgeschleust werden.

Das gleiche Problem ergibt sich auch für Druckwerke einer Druckmaschine und in diesen vorgesehene Farbwerke.

Hierzu ist aus der EP 0 983 852 B1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung der Schichtdicke eines Farbfilms für eine Mehrfarben-Druckmaschine bekannt. Diese Veröffentlichung berücksichtigt, dass in Druckwerken Plattenzylinder vorgesehen sind, die eine das Druckbild tragende Druckplatte halten, wobei derartige Druckplatten ausgewechselt werden müssen. Dabei sind die Druckplatten in unterschiedlicher weise mit Druckfarbe zu versorgen. In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, in den Druckwerken, wo eine Druckplatte ausgewechselt werden soll, eine vorwählbare Anzahl von Druckbogen bei abgeschalteter Farbzufuhr am Farbwerk zu verdrucken. Damit ergibt sich eine Reduzierung der Farbschichtdicke auf den Farbwalzen des Farbwerkes, so dass die Umstellung auf ein neues Farbprofil erleichtert wird. Die entsprechenden Druckplatten werden dabei aber nur bedingt gereinigt, da diesen - wenn auch in abnehmender Menge - von den Farbwerken weiterhin Druckfarbe zugeführt wird. Für den Plattenwechsel steht also in diesem Fall auch weiterhin lediglich eine verschmutzte Druckplatte zur Verfügung, insbesondere auch deshalb weil in gebräuchlichen Farbwerken beispielsweise von Offsetdruckmaschinen eine relative große Farbmenge auf eine Vielzahl von Farbwalzen gespeichert ist.

Grundsätzlich ist also nach jedem Auftragwechsel zu entscheiden, wie Druckplatten für Wiederholaufträge deponiert werden sollen. Hierzu können Druckplatten vor der Entnahme über das Farbwerk gereinigt oder aber farbbedeckt durch den Plattenwechsler entfernt werden, um sie außerhalb manuell zu reinigen. Hierbei verschmutzen die Plattenwechselelemente vorzeitig.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben von Druck-, Lack- und Farbwerken in Druckmaschinen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird Mittels eines Farbwerkes nach den Merkmalen von Anspruch 1 und in einer Druckmaschine mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen gemäß Anspruch 9 gelöst.

Erfindungsgemäß ist das Anstellen und / oder Abstellen wenigstens der direkt mit dem Formzylinder und damit auch der Druckplatte zusammenwirkenden Farbwalzen relativ zum Formzylinder und/oder das Ansteilen und/oder Abstellen des Formzylinders relativ zum Gegendruckzylinder derart durchführbar, dass eine auf dem Formzylinder aufgespannte Druckplatte bei Beendigung des Druckvorganges weitgehend gereinigt ist.

Hierzu wird die Farbzufuhr zur Druckplatte durch Abstellen der Farbauftragwalzen des Farbwerkes unterbrochen, so dass in Druckanstellung nur noch Druckfarbe von der Oberfläche der Druckplatte bzw. des Drucktuchzylinders auf die Druckbogen druckbar ist.

Mit dem erfindungsgemäßen Druckwerk ist das Anstellen sowie Abstellen der Farbauftragwalzen sowie des Drucktuchzylinders derart durchführbar, dass Druckbogen in einer Druckanstellung mit einem aus Druckfarbresten am Form- und am Drucktuchzylinder gebildeten Farbbild bedruckbar sind, wobei keinerlei Druckfarbe aus dem Farbwerk auf die Druckplatte aufgetragen wird. So wird auf einer Anzahl von Druckbogen jeweils ein Farbbild mit einem ständig sich vermindernden Farbauftrag, also mit verminderter Farbschichtdicke, gedruckt, so dass diese Druckbogen kurz vor der Druckabstellung als Makulaturbogen erzeugt und aus dem Pro- duktionsprozess ausgeschlossen werden können. Vorteilhaft an einem derartigen erfindungsgemäßen Verfahren ist, dass die noch vorhandene Farbschicht auf der Oberfläche der Druckplatte durch das Zusammenwirken von Formzylinder und Drucktuchzylinder quasi gleichzeitig sehr schnell durch Ableitung auf den am Drucktuchzylinder bedruckten Bedruckstoff abgebaut werden kann. Die Farbschicht wird nämlich schon nach wenigen Umdrehungen der beiden Zylinder durch die jeweils hälftige Spaltung der restlichen Farbschicht auf eine sehr geringe Schichtdicke reduziert.

Mittels einer Entfärbesteuerung ist eine wählbare Bogenanzahl zum Farbabtransport in einem Leitstand der entsprechenden Druckmaschine eingebbar, durch deren Druck noch auf der Druckplatte vorhandene Farbreste entfernt werden. Hierzu kann bei Beendigung eines Druckauftrages eine vorher in einem Anlegerstapel eingelegte Menge von Makulaturbogen benutzt werden.

Viele zusätzliche Reinigungsarbeiten können so entfallen, wobei sich weitere besondere Vorteile für die Handhabung der Druckmaschine ergeben.

1. Der Drucktuchzylinder ist schon weitgehend farbfrei und muss nicht mehr mit großem Zeitaufwand mittels einer Waschvorrichtung gereinigt werden.

2. Die Druckplatten sind nun weitgehend farbfrei und können ohne Probleme auch mittels so genannter Plattenwechselautomaten ausgetauscht werden, ohne deren komplizierte Mechanik zu verschmutzen und dadurch deren Funktion zu gefährden.

3. Im Vergleich zur Reinigung der Druckplatten über das Farbwerk, bietet die Entfärbesteuerung den Vorteil, dass sich Färb- und Waschmittelpartikel nicht in den Plattenkapillaren festsetzen, die eine Weiterverwendung der Druckplatte erschweren.

In Verbindung mit einem so genannten fliegenden Plattenwechsel ist bei Druckmaschinen mit Einzelantrieben auch der Austausch von Druckplatten an einzelnen ausgewählten Plattenzylindern möglich. Auch in diesem Fall ist auch das Abfärben des Drucktuchzylinders über ablaufende Druckbogen nach Beendigung eines Druckauftrages, in dem speziellen Druckwerk, das zum Plattenwechsel aus dem Druckprozess genommen wird, möglich. Hierbei wird der Drucktuchzylinder nicht über eine Waschanlage gewaschen und die spezielle Druckplatte muss nicht gesondert gereinigt werden. Natürlich sind auch bei dieser Funktion die Farbauftragwalzen vorher abgestellt.

Vorgesehen ist also ein zusätzlicher Farbabtrag von der Druckplatte bei Beendigung eines Produktionsauftrages.

Um die Druckplatten ohne Einfügung eines Waschvorganges aus der Druckmaschine fördern zu können und dabei die Transportrollen eines Plattenwechselautomaten nicht zu stark zu verschmutzen, wird also die Möglichkeit geschaffen, ü- ber Makulaturbögen den größten Teil der noch vorhandenen Restfarbmenge ab- zutragen. Dazu werden bei angestelltem Drucktuchzylinder die Färb- und Feuchtauftragwalzen zum Zeitpunkt einer vorwählbaren Anzahl von Bögen vor der endgültigen Druckabstellung vom Plattenzylinder abgestellt. Die Anzahl der Bogen wird in einem Maschinenmenü an deren Steuerungseinrichtung, z.B. einem Leitstand vorgegeben. Die diese Anzahl bestimmende Eingabe am Leitstand kann z.B. in einem Wertebereich von 0 bis 100 erfolgen. In der praktischen Anwendung werden bis zu 65 Abfärbebogen verwendet. Wird die Produktion durch einen abgelaufenen Auflagenzähler der Druckmaschinensteuerung oder durch eine Steuertaste am Leitstand beendet, so werden Färb- und Feuchtauftragwalzen automatisch früher abgestellt, während noch gedruckt wird und die entsprechende Anzahl Druckbögen durch die Druckmaschine transportiert wird.

Vorzugsweise ist erfindungsgemäß ein gleichzeitiges Abstellen von Färb- und Feuchtauftragwalzen vorgesehen, da beim Abstellen der Farbauftragwalzen allein, eine geringere Farbabnahme und damit eine schlechtere Reinigungswirkung fest- gestellt wurde.

Die verzögerte oder separate Abstellung der Feuchtauftragwalzen kann als Verfahrensweise für spezielle Sujets, Bedruckstoffe oder Druckfarben trotzdem sinnvoll sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch verbessert, dass an einer Druckmaschine, die ein oder mehrere Lackierwerke zur zusätzlichen Beschichtung der Druckbogen aufweist, die Abstellung der Lackierwerke wenigstens versetzt zur Abstellung der Färb- bzw. Feuchtauftragwalzen im Rahmen des Abfärbens erfolgt. Hierbei ist vorgesehen, dass auch ein Ablackieren vorgesehen sein kann, wobei eine restliche Lackmenge aus den Lackierwerken entfernt werden kann. Erfindungsgemäß soll das aber erst erfolgen, wenn die auf dem Plattenzylinder und dem Drucktuchzylinder noch vorhandene Farbmenge minimiert ist, so dass in dem

bzw. den Lackierwerken eine Rückspaltung von Druckfarbe von den Druckbogen auf Lackformen oder Drucktücher in den Lackierwerken sicher vermieden wird.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü- chen und der nachfolgenden Beschreibung.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, näher erläutert.

Eine Druckmaschine weist einen Bogenanleger und im Bereich von Druckwerken jeweils wenigstens ein Farbwerk und den Druckwerken nachgeschaltet einen Bo- genausleger auf. üblicherweise sind mehrere Druckwerke nacheinander geschaltet. Zu bedruckende Druckbogen werden über mehrere Bogenführungszylinder durch die Druckmaschine bewegt, wobei einige Bogenführungszylinder als Trans- ferzylinder und andere als Gegendruckzylinder ausgebildet sind. Im Bereich der Farbwerke rollt auf dem Gegendruckzylinder ein übertragungszylinder bzw. Drucktuchzylinder ab. Mit dem Drucktuchzylinder wirkt wiederum ein mindestens eine Druckplatte tragender Formzylinder bzw. Plattenzylinder zusammen. über ein Farbwerk mit Farbauftragwalzen sowie gegebenenfalls ein Feuchtwerk mit Feuchtauftragwalzen wird auf die oder jede auf dem Plattenzylinder positionierte Druckplatte Druckfarbe sowie gegebenenfalls zuvor Feuchtmittel aufgetragen. Die Farbauftragwalzen und Feuchtauftragwalzen sind hierfür gegenüber dem Plattenzylinder in eine die Druckplatte berührende Position und eine die Druckplatten nicht berührende Position an- und abstellbar. Die Druckfarbe wird dann als Teil- druckbild über den Drucktuchzylinder auf die am Gegendruckzylinder gehaltenen Druckbogen aufgetragen.

Die auf diese genannte Art in den Druckwerken mit einem Druckbild bedruckten und gegebenenfalls in einem Lackierwerk mit einer weiteren Beschichtung in Form einer farbigen oder klaren Oberflächenschicht veredelte Druckbogen werden über ein Fördersystem aus der Druckmaschine ausgeschleust und unter Bildung eines Auslegerstapels im Bogenausleger aufeinander abgelegt.

Die Plattenzylinder weisen jeweils wenigstens einen Spannkanal auf, in welchen Spanneinrichtungen für die oder jede Druckplatte integriert sind, die an dem Plattenzylinder zu positionieren ist. Den Plattenzylindern ist vorzugsweise jeweils ein Plattenwechselautomat zugeordnet, mittels dessen die automatische Zuführung und Abführung von frischen oder benutzten Druckplatten zum oder von dem Plattenzylinder ermöglicht wird.

Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung erfolgt das Anstellen und Abstellen der Farbauftragwalzen nun derart, dass das Abstellen von dem Plattenzylinder stets vor der Beendigung des Bogenlaufes bzw. Transportes von Druckbogen während eines Druckauftrages erfolgt, wobei die Einstellung von Plattenzylinder, Drucktuchzylinder und Gegendruckzylinder in ihrer Berührung zueinander aufrecht erhalten bleibt.

Damit wird erreicht, dass bei Beendigung eines Druckauftrages noch durch die Druckmaschine laufende Druckbogen Druckfarbe über den Drucktuchzylinder von dem Plattenzylinder abnehmen, ohne dass weiterhin Druckfarbe vom Farbwerk an die Druckplatte zugeführt werden kann. Auf diese Weise wird die restliche Druckfarbe schnell vom Drucktuchzylinder und Plattenzylinder respektive der dort auf- gespannten Druckplatte entfernt.

Die dann weitgehend saubere Druckplatte kann dann also ohne Gefahr für den Plattenwechselautomaten entnommen werden und eine neue Druckplatte kann zugeführt werden.

Das Anstellen und Abstellen von Farbauftragwalzen sowie der Plattenzylinder in der beschriebenen Weise wird über die Stellglieder und durchgeführt, die von einer Steuerungseinrichtung in Bezug auf die Arbeitsposition der Druckmaschine ansteuerbar sind. Die Ansteuerung der Stellglieder und erfolgt in Echtzeitsteue- rung durch die Maschinensteuerung der Druckmaschine. Gegebenenfalls werden je nach Maschinengeschwindigkeit entsprechenden Vorhaltezeiten bzw. Vorhaltewinkel vorgesehen, um ein rechtzeitiges Reagieren der Stellglieder zur erreichen. Die Stellglieder und sind vorzugsweise als pneumatische oder hydraulische Zylin-

der-Ventil-Einheiten ausgeführt. Sie können jedoch auch in Form von elektrischen Stellgliedern oder Kurvensteuerungen ausgebildet sein.

Bei der Umstellung eines Druckwerkes von einer Druck-An-Stellung in eine Druck- Ab-Stellung sind vorzugsweise zuerst die Farbauftragwalzen vom Plattenzylinder und anschließend der Drucktuchzylinder vom Gegendruckzylinder und vom Plattenzylinder abstellbar.

über die Steuerungseinrichtung ist des Weiteren eine Anzahl von Druckbogen festlegbar, die nach Umstellung des Druckwerks bzw. der Farbauftragwalzen in die Druck-Ab-Stellung jeweils noch mit einem unvollständigen Farbbild mittels der auf dem Drucktuchzylinder und der Druckplatte noch vorhandenen Druckfarbe bedruckt werden. Die Anzahl dieser Druckbogen ist dabei an einem Leitstand eingebbar und derart bestimmbar, dass nach dem Einnehmen der Druck-Ab-Stellung jede auf dem Plattenzylinder positionierte Druckform eine definierte Farbrest- schichtdicke aufweist. Bei einem derartigen so genannten Abfärben werden unvollständige Farbbilder mit einem verminderten Farbauftrag, also mit einer bedingt durch die zur Druckplatte und zum Drucktuchzylinder hin abgeschnittenen Farbzufuhr vom Farbwerk her abnehmenden Farbschichtdicke, auf die jeweiligen Druck- bogen gedruckt. Auf diese Weise werden die Oberflächen von Drucktuchzylinder und Druckplatte weitgehend gereinigt. Darüber hinaus kann auch die Gefahr eines Eintrocknens größerer Farbmengen auf dem Drucktuchzylinder oder der Druckplatte vermieden werden.

Es sind inzwischen auch Bogendruckmaschinen bekannt geworden, in denen die Plattenzylinder mit separaten von den weiteren Antrieben der Druckmaschine mechanisch getrennten, so genannten Einzelantrieben versehen sind. In Verbindung mit einer solchen Druckmaschine ist ein so genannter fliegender Plattenwechsel vorgesehen, bei dem mit Hilfe der Einzelantriebe auch der Aus- tausch von Druckplatten an einzelnen ausgewählten Plattenzylindern möglich ist. Hierbei verbleiben die weiteren Druckplatten auf den entsprechenden Plattenzylindern, so dass nur ein Teilbild des gesamten Druckbildes ausgetauscht wird. Eine solche Verfahrensweise kann sinnvoll sein, wenn Teilbildinhalte, z.B. Erläute-

rungen in ständig wechselnden Sprachen in ein ansonsten statisches Farbbild einzudrucken sind.

Der beim fliegenden Plattenwechsel ablaufende Plattenwechselvorgang an sich entspricht hierbei einem üblichen Plattenwechsel. Der fliegende Plattenwechsel kann zum Austausch der einen bestimmten Druckplatte mit der direkten weiteren Verwendung des gleichen Druckwerkes mit der neuen Druckplatte für nachfolgendes Drucken genutzt werden.

Es ist aber auch möglich einen fliegenden Plattenwechsel in der Kombination mit einem weiteren Druckwerk vorzusehen, so dass die Druckfunktion für das auszu- tauschende Teilbild des ersten Druckwerkes, in dem der Plattenwechsel durchgeführt werden soll, von einem zweiten Druckwerk übernommen wird, in dem bereits die Druckplatte mit dem neuen Teilbild eingesetzt ist. Bei einem weiteren fliegenden Plattenwechsel kann dann wieder von dem zweiten Druckwerk auf das ersten Druckwerk gewechselt werden.

Daher ist auch in diesem Fall das erfindungsgemäße Verfahren des Abfärbens des Drucktuchzylinders bzw. der Druckplatte über ablaufende Druckbogen bzw. Makulaturdruckbogen nach Beendigung eines Druckauftrages sinnvoll. Das Verfahren wird dann aber nur in dem speziellen Druckwerk, das zum Plattenwechsel aus dem Druckprozess genommen wird, durchgeführt.

Die Verfahrensweise ist insofern etwas verändert, als für den Vorgang des fliegenden Plattenwechsels eine Verzögerung des Druckvorganges sinnvoll oder sogar notwendig ist, um das betreffende Druckwerk wieder in Betrieb nehmen zu können. Zunächst muss nun der Drucktuchzylinder nicht über eine entsprechende Waschvorrichtung gewaschen bzw. gereinigt und die spezielle Druckplatte muss nicht gesondert für die Verwendung in einem Plattenwechselautomaten gereinigt werden. Natürlich sind auch bei dieser Funktion die Farbauftragwalzen vorher abgestellt. Die auf dem Drucktuch- und dem Plattenzylinder verbliebene überschüssige Druckfarbe wird dann beim Abbremsen der Druckmaschine vor dem fliegenden Plattenwechsel ohne Eingabe von zusätzlichen Makulaturdruckbogen aus dem angewählten Druckwerk entfernt. Da aber beim Abbremsen der Druckmaschine

normalerweise schon Makulatur entsteht kann diese direkt für das Abfärben genutzt werden.

Um die Druckplatten ohne zusätzliche Reinigung aus dem Druckwerk fördern zu können und dabei die Transportelemente der Plattenwechselautomaten nicht zu stark zu verschmutzen, wird also die Möglichkeit geschaffen, über Makulaturbögen den größten Teil der noch vorhandenen Restfarbmenge abzutragen. Dazu werden bei angestelltem Drucktuchzylinder die Färb- und Feuchtauftragwalzen zum Zeitpunkt einer vorwählbaren Anzahl von Bögen vor der endgültigen Druckabstellung vom Plattenzylinder abgestellt. Die Anzahl der Bogen wird in einem Maschinenmenü an deren Steuerungseinrichtung, z.B. einem Leitstand vorgegeben. Die diese Anzahl bestimmende Eingabe am Leitstand kann z.B. in einem Wertebereich von 0 bis 100 erfolgen. In der praktischen Anwendung werden bis zu 65 Abfärbe- bogen verwendet. Wird die Produktion durch einen abgelaufenen Auflagenzähler der Druckmaschinensteuerung oder durch eine Steuertaste am Leitstand beendet, so werden Färb- und Feuchtauftragwalzen automatisch früher abgestellt, während noch gedruckt wird und die entsprechende Anzahl Druckbögen durch die Druckmaschine transportiert wird.

Vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise ein gleichzeitiges Abstellen von Färb- und Feuchtauftragwalzen umgesetzt. In der Praxis wurde festgestellt, dass sich bei einem Abstellen der Farbauftragwalzen während die Feuchtauftragwalzen noch angestellt sind, eine geringere Farbabnahme durch die Druckbogen vom Drucktuchzylinder und auch zwischen dem Plattenzylinder und dem Drucktuchzylinder ergab. Damit war eine schlechtere Reinigungswirkung für die Druckplatten feststellbar.

Die verzögerte oder separate Abstellung der Feuchtauftragwalzen kann als Verfahrensweise für spezielle Sujets, Bedruckstoffe oder Druckfarben trotzdem sinn- voll sein. Die verlängerte Einfeuchtung der Druckplatte kann vorteilhaft sein, wenn noch eine Reinigungswirkung auf die Druckplatte gegenüber Verschmutzungen anderer Art als von Druckfarbe herrührend erwünscht ist. Dies ist für Sujets mit geringer Deckung oder für staubende Bedruckstoffe denkbar. Weiterhin können be-

stimmte Druckfarben zu Rückspaltungen neigen, die durch ein verlängertes Einfeuchten der Druckplatte vermeidbar sein können.

Hierzu ist eine entsprechende Einstellmöglichkeit am Druckwerk bzw. an Farb- und Feuchtwerken vorgesehen.

Das Verfahren des Abfärbens wird angepasst werden, wenn es an einer Druckmaschine ausgeführt wird, die mit einem oder mehreren Lackierwerken z.B. zur Glanzbeschichtung der Druckbogen ausgerüstet ist. Dann kann das Verfahren des Abfärbens allein ausgeführt oder mit einem Verfahren des Ablackierens kombiniert werden.

Vorzugsweise wird die Abstellung der Lackierwerke wenigstens versetzt zur Abstellung der Färb- bzw. Feuchtauftragwalzen erfolgen. Damit wird erreicht, dass die Makulaturbogen während des Abfärbens noch ausreichend mit Lack oder Be- schichtungsmedium abgedeckt werden. So wird vermieden, dass auf den Makulaturbogen vorliegende feuchte Druckfarbe sich auf eine an einem Lackformzylinder des Lackierwerkes montierte Lackplatte oder ein entsprechend angebrachtes Drucktuch zurück spalten und dieses in unerwünschter Weise verschmutzen kann.

In einer vereinfachten Ausführungsform kann in einem Lackierwerk eine Lackauftragwalze vom Lackformzylinder und/oder der Lackformzylinder vom Gegendruckzylinder abgestellt werden. Mit dieser Verfahrensweise wird eine deutlich schnellere Reaktion erreicht, als wenn lediglich die Lackzufuhr im Lackierwerk abgestellt würde. Damit wird eine Rückspaltung von Druckfarbe auf Elemente des Lackier- werks schnell und sicher vermieden und gleichzeitig eine exakt steuerbare Entfernung des Restlacks von den Elementen des Lackierwerks ermöglicht.

Weiterhin kann auch ein so genanntes Ablackieren vorgesehen sein. Dabei kann eine restliche Lackmenge bzw. eine Restmenge an Beschichtungsmedium aus den Lackierwerken entfernt werden. Dies soll gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren aber erst dann erfolgen, wenn die auf dem Plattenzylinder und dem Drucktuchzylinder noch vorhandene Farbmenge minimiert worden ist. Daher laufen hier eine vorbestimmte Anzahl von Druckbogen zur Entfernung von Druckfarbe bei ab-

gestellten Färb- und ggf. Feuchtauftragwalzen bei an den Platten- und den Gegendruckzylinder angestelltem Drucktuchzylinder durch die Druckmaschine, während das bzw. die Lackierwerke noch in Funktion sind und eine Rückspaltung von Druckfarbe von den Druckbogen auf Lackformen oder Drucktücher in den La- ckierwerken sicher vermieden wird. Erst danach wird eine ggf. vorbestimmte Anzahl weiterer Druckbogen zur Entfernung des noch vorhandenen Restlackes bzw. restlichen Beschichtungsmediums in den Lackierwerken durch die Druckmaschine und die Lackierwerke gefördert.

Die Verfahrensschritte in einem bekannten Druckwerk mit Färb- und Feuchtwerk sind wie folgt zu definieren:

- Zufuhr einer bestimmten Anzahl von (Makulatur-) Druckbogen in den Bogenanleger - Vorwahl einer bestimmten Anzahl von (Makulatur-) Druckbogen am Leitstand der Druckmaschine

- Ggf. auftragsbezogenes Speichern der Parameter

- Vorgewähltes oder automatisches Abstellen der Färb- und ggf. Feuchtauftragwalzen vom Plattenzylinder entsprechend der vorgewählten bestimmten Anzahl von (Makulatur-) Druckbogen

- Entfernen von Druckfarbe vom Drucktuchzylinder über die durch die Druckmaschine vorgewählt geförderte (Makulatur-) Druckbogen

- Entfernen von Druckfarbe vom Plattenzylinder und von der Druckplatte mittels des Drucktuchzylinders über die durch die Druckmaschine geförderten (Makulatur-) Druckbogen

- Verzögertes Abstellen der Lackzufuhr in dem bzw. den Lackierwerken, um Rückspaltungen von Druckfarbe von den (Makulatur-) Druckbogen in die Lackierwerke zu vermeiden, wobei alternativ ggf. die Lackauftragwalze/-n im Lackwerk abgestellt wird / werden - Ggf. Entfernen des Restlackes von der Lackplatte bzw. dem Drucktuch im

Lackierwerk über die durch die Druckmaschine geförderten (Makulatur-) Druckbogen

- Entfernen der zu wechselnden Druckplatten ohne weitere Reinigung aus den Druckwerken

- Ggf. entfernen der zu wechselnden Lackplatten ohne weitere Reinigung

Weiterhin ist über die Steuerungseinrichtung bzw. an dem Leitstand eine Anzahl von Druckbogen festlegbar, die zwischen einer Druckabstellung des Farbwerks und einer Druckanstellung desselben bzw. zwischen zwei Druckanstellungen mit dazwischen geschobener Druckabstellung das Farbwerk ohne jeglichen Farbauftrag durchlaufen. Hierdurch wird es möglich, aus einem Druckvorgang eine defi- nierte Anzahl von Druckbogen auszuschleusen, die ohne jegliche Farbzufuhr vom Farbwerk durch die Druckwerke hindurch bewegt werden. Diese unvollständig eingefärbten Druckbogen können zum Beispiel zu Messzwecken verwendet werden. Das Ausschleusen der unvollständig bedruckten Druckbogen kann automatisch über eine Bogenweiche oder über einen Doppelausleger erfolgen.




 
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