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Title:
METHOD FOR THE COMBINED IDENTIFICATION OF AN INLET VALVE STROKE PHASE DIFFERENCE AND AN OUTLET VALVE STROKE PHASE DIFFERENCE OF AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE WITH THE AID OF LINES OF THE SAME AMPLITUDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/068922
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the combined identification of an inlet valve stroke phase difference and an outlet valve stroke phase difference of a cylinder of an internal combustion engine, wherein dynamic pressure oscillations, which are assignable to the cylinder, of the intake air in the air intake tract and/or of the exhaust gas in the exhaust gas outlet tract are measured during operation, and wherein, on the basis of amplitudes of selected signal frequencies of the measured pressure oscillations, lines of equal phase positions are determined and, by projection, are brought to a common point of intersection, from which the inlet valve stroke phase difference and the outlet valve stroke phase difference are determined. In this way, it is possible to carry out a particularly accurate identification of the valve control times in a simple and cost-effective manner, whereby advantages with regard to emissions, consumption, running smoothness and power as well as an improvement in controllability and control of the engine can be achieved.

Inventors:
BRAUN TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/070315
Publication Date:
April 19, 2018
Filing Date:
August 10, 2017
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
F02D41/00; F01L13/00; F02D13/02; F02D41/14; F02D41/24; F02D41/28
Domestic Patent References:
WO1996032579A11996-10-17
Foreign References:
DE102015209665A12015-12-31
DE102012212860B32013-12-12
US6804997B12004-10-19
DE102005007057A12006-08-24
DE3506114A11986-09-04
US20090312932A12009-12-17
US20100063775A12010-03-11
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur kombinierten Identifizierung einer Einlassventilhub-Phasendifferenz und einer Auslassventil- hub-Phasendifferenz eines Zylinders eines Serien Verbrennungsmotors im Betrieb, wobei

- dem Zylinder zuordenbare dynamische Druckschwingungen der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt und/oder des Abgases im Ab¬ gas-Auslasstrakt des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors im Betrieb gemessen werden und daraus ein entsprechendes Druck¬ schwingungssignal erzeugt wird und wobei gleichzeitig ein Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal ermittelt wird,

- wobei aus dem Druckschwingungssignal mit Hilfe Diskre- ter-Fourier-Transformation die Amplituden ausgesuchter Sig- nalfrequenzen der gemessenen Druckschwingungen in Bezug auf das Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal ermittelt werden, gekenn¬ zeichnet durch die folgenden weiteren Schritte:

- auf Basis der ermittelten Amplituden der jeweiligen ausgesuchten Signalfrequenzen, ermitteln von in Abhängigkeit von Einlassventilhub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz stehenden Linien gleicher Amplituden der ausgesuchten Signalfrequenzen mit Hilfe von in Referenzlinien-Kennfeldern gespeicherten oder mittels einer jeweiligen algebraischen Modell-Funktion ermittelten Referenzlinien der gleichen Amplituden;

- Ermitteln eines gemeinsamen Schnittpunktes der ermittelten Linien gleicher Amplituden der ausgesuchten Signalfrequenzen durch Projektion in eine gemeinsame, durch Einlassventil¬ hub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz aufgespannte Ebene;

- Bestimmen der Einlassventilhub-Phasendifferenz und der Auslassventilhub-Phasendifferenz aus dem ermittelten gemeinsamen Schnittpunkt der Linien gleicher Amplituden der ausgesuchten Signalfrequenzen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden vorausgehenden Schritte umfasst:

- Vermessung eines Referenz-Verbrennungsmotors zur Bestimmung von Referenzlinien gleicher Amplituden ausgesuchter Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals im Ein- und/oder Auslasstrakt in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventil¬ hub-Phasendifferenz und Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz und

- Speicherung der Referenzlinien gleicher Amplituden der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventilhub-Phasendifferenz und Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz in Referenzlinien-Kennfeldern.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzlinien-Kennfelder in einem Speicherbereich eines Motor-Steuergeräts des betreffenden Serien-Verbrennungs¬ motors gespeichert werden.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Referenzlinien-Kennfeldern der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals für die jeweilige Signalfrequenz eine algebraische Modell-Funktion hergeleitet wird, die den Verlauf der jeweiligen Referenzlinien gleicher

Amplituden der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals in Abhängigkeit von Referenz-Einlass¬ ventilhub-Phasendifferenz sowie Referenz-Auslassventil¬ hub-Phasendifferenz abbildet.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die algebraischen Modell-Funktionen für die ausgesuchten Signalfrequenzen in einem Speicherbereich eines Motor-Steuergeräts des betreffenden Serien-Verbrennungs¬ motors gespeichert werden.

6. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektion der Linien gleicher Amplituden in eine gemeinsame, durch Einlassventilhub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz aufgespannte Ebene und die Ermittlung des gemeinsamen Schnittpunktes dieser Linien, auf der Basis algebraischer Funktionen erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren auf einem elektronischen programmierbaren Motor-Steuergerät des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors ausgeführt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anpassung von Steuergrößen oder Steuerroutinen im Sinne einer Korrektur der oder Anpassung an die ermittelte Einlassventilhub-Phasendifferenz und die ermittelte Auslassventilhub-Phasendifferenz auf dem Motor-Steuergerät vorgenommen wird.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgesuchten Signalfrequenzen die Ansaugfrequenz und weitere vielfache der Ansaugfrequenz des Verbrennungsmotors beinhalten.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dynamischen Druckschwingungen der Ansaugluft mit Hilfe eines serienmäßigen Drucksensors im Saugrohr des Luft-Ansaugtraktes gemessen werden.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelwellen-Phasenwin- kelsignal mit einem mit der Kurbelwelle verbundenen Zähnerad und einem Hall-Sensor ermittelt wird.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur kombinierten Identifizierung einer Einlassventilhub-Phasendifferenz und einer Auslassventilhub-Phasen- differenz eines Verbrennungsmotors mit Hilfe von Linien gleicher Amplitude

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren mit dem Phasendifferenzen des Ventilhubs der Einlassventile und der Auslassventile eines Hubkolben-Verbrennungsmotors im Betrieb kombiniert identifiziert werden können durch Auswertung von dynamischen Druckschwingungen der Ansaugluft, die im

Luft-Ansaugtrakt gemessenen werden. Hubkolben-Verbrennungsmotoren, die im Folgenden verkürzt auch nur als Verbrennungsmotoren bezeichnet werden, weisen ein oder mehrere Zylinder auf in denen jeweils ein Hubkolben angeordnet ist. Zur Veranschaulichung des Prinzips eines Hubkolben-Verbrennungsmotors wird im Folgenden Bezug auf Figur 1 genommen, die beispielhaft einen Zylinders eines ggf. auch mehrzylindrigen Verbennungsmotors mit den wichtigsten Funktionseinheiten darstellt.

Der jeweilige Hubkolben 6 ist linear beweglich im jeweiligen Zylinder 2 angeordnet und schließt mit dem Zylinder 2 einen Brennraum 3 ein. Der jeweilige Hubkolben 6 ist über ein sogenanntes Pleuel 7 mit einem jeweiligen Hubzapfen 8 einer Kurbelwelle 9 verbunden, wobei der Hubzapfen 8 exzentrisch zur Kurbelwellendrehachse 9a angeordnet ist. Durch die Verbrennung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum 3 wird der Hub ¬ kolben 6 linear "abwärts" angetrieben. Die translatorische Hubbewegung des Hubkolbens 6 wird mittels Pleuel 7 und Hubzapfen 8 auf die Kurbelwelle 9 übertragen und in eine Rotationsbewegung der Kurbelwelle 9 umgesetzt, die den Hubkolben 6 nach Überwindung eines unteren Totpunktes im Zylinder 2 wieder in Gegenrichtung "aufwärts" bis zu einem oberen Totpunkt bewegt. Um einen kon ¬ tinuierlichen Betrieb des Verbrennungsmotors 1 zu ermöglichen muss während eines sogenannten Arbeitsspiels eines Zylinders 2 zunächst der Brennraum 3 mit dem Kraftstoff-Luft-Gemisch befüllt, das Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum 3 verdichtet, dann gezündet und zum Antrieb des Hubkolbens 6 verbrannt werden und schließlich das nach der Verbrennung verbleibende Abgas aus dem Brennraum 3 ausgeschoben werden. Durch kontinuierliche Wiederholung dieses Ablaufs ergibt sich ein kontinuierlicher Betrieb des Verbrennungsmotors 1 unter Abgabe einer zur Ver ¬ brennungsenergie proportionalen Arbeit.

Je nach Motorkonzept ist ein Arbeitsspiel des Zylinders 2 in zwei über eine Kurbelwellenumdrehung (360°) verteilte Takte

(Zweitaktmotor) oder in vier über zwei Kurbelwellenumdrehungen (720°) verteilte Takte (Viertaktmotor) gegliedert.

Als Antrieb für Kraftfahrzeuge hat sich bis heute der Vier- taktmotor durchgesetzt. In einem Ansaugtakt wird, bei Ab ¬ wärtsbewegung des Hubkolbens 6, Kraftstoff-Luft-Gemisch oder auch nur Frischluft (bei Kraftstoff-Direkteinspritzung) aus dem Luft-Ansaugtrakt 20 in den Brennraum 3 eingebracht. Im folgenden Verdichtungstakt wird, bei Aufwärtsbewegung des Hubkolbens 6, das Kraftstoff-Luft-Gemisch oder die Frischluft im Brennraum 3 verdichtet sowie ggf. separat Kraftstoff mittels eines, zu einem Kraftstoff-Zuführsystem gehörenden, Einspritzventils 5 direkt in den Brennraum 3 eingespritzt. Im folgenden Arbeitstakt wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch mittels einer Zündkerze 4 gezündet, expandierend verbrannt und bei Abwärtsbewegung des Hubkolbens 6 unter Abgabe von Arbeit entspannt. Schließlich wird in einem Ausschiebetakt, bei erneuter Aufwärtsbewegung des Hubkolbens 6, das verbleibende Abgas aus dem Brennraum 3 in den Ab ¬ gas-Auslasstrakt 30 ausgeschoben. Die Abgrenzung des Brennraumes 3 zum Luft-Ansaugtrakt 20 oder Abgas-Auslasstrakt 30 des Verbrennungsmotors erfolgt in der Regel und insbesondere bei dem hier zugrungegelegten Beispiel über Einlassventile 22 und Auslassventile 32. Die Ansteuerung dieser Ventile erfolgt nach heutigem Stand der Technik über mindestens eine Nockenwelle. Das gezeigte Beispiel verfügt über eine Einlassnockenwelle 23 zur Betätigung der Einlassventile 22 und über eine Auslassnockenwelle 33 zur Betätigung der Aus- lassventile 32. Zwischen den Ventilen und der jeweiligen Nockenwelle sind zumeist noch weitere, hier nicht dargestellte, mechanische Bauteile zur Kraftübertragung vorhanden, die auch einen Ventilspielausgleich beinhalten können (z.B. Tassenstößel, Kipphebel, Schlepphebel, Stößelstange, Hydrostößel etc . ) .

Der Antrieb der Einlassnockenwelle 23 und der Auslassnockenwelle 33 erfolgt über den Verbrennungsmotor 1 selbst. Hierzu werden die Einlassnockenwelle 23 und der Auslassnockenwelle 33 jeweils über geeignete Einlassnockenwellen-Steueradapter 24 und Auslassnockenwellen-Steueradapter 34, wie zum Beispiel Zahnräder, Kettenräder oder Riemenräder mithilfe eines Steuergetriebes 40, das zum Beispiel ein Zahnradgetriebe, eine Steuerkette oder einen Steuerzahnriemen aufweist, in vorgegebener Lage zueinander und zur Kurbelwelle 9 über einen entsprechenden Kurbelwellen-Steueradapter 10, der entsprechend als Zahnrad, Kettenrad oder Riemen ¬ rad ausgebildet ist, mit der Kurbelwelle 9 gekoppelt. Durch diese Verbindung ist die Drehlage der Einlassnockenwelle 23 und der Auslassnockenwelle 33 in Relation zur Drehlage der Kurbelwelle 9 prinzipiell definiert. In Figur 1 ist beispielhaft die Kopplung zwischen Einlassnockenwelle 23 und der Auslassnockenwelle 33 und der Kurbelwelle 9 mittels Riemenscheiben und Steuerzahnriemen dargestellt . Der über ein Arbeitsspiel zurückgelegte Drehwinkel der Kur ¬ belwelle wird im Weiteren als Arbeitsphase oder einfach nur Phase bezeichnet. Ein innerhalb einer Arbeitsphase zurückgelegter Drehwinkel der Kurbelwelle wird dem entsprechend als Phasen- winkel bezeichnet. Der jeweils aktuelle Kurbelwellen-Phasen ¬ winkel der Kurbelwelle 9 kann mittels eines mit der Kurbelwelle 9 oder dem Kurbelwellen-Steueradapter 10 verbundenen Lagegebers 43 und einem zugeordneten Kurbelwellen-Lagesensor 41 laufend erfasst werden. Dabei kann der Lagegeber zum Beispiel als Zähnerad mit einer Mehrzahl von äquidistant über den Umfang verteilt angeordneten Zähnen ausgeführt sein, wobei die Anzahl der einzelnen Zähne die Auflösung des Kurbelwellen-Phasen- winkelsignals bestimmt. Ebenso können ggf. zusätzlich die aktuellen Phasenwinkel der Einlassnockenwelle 23 und der Auslassnockenwelle 33 mittels entsprechender Lagegeber 43 und zugeordneter Nockenwellenla- gesensoren 42 laufend erfasst werden. Da sich der jeweilige Hubzapfen 8 und mit ihm der Hubkolben 6, die Einlassnockenwelle 23 und mit ihr das jeweilige Einlassventil 22 sowie die Auslassnockenwelle 33 und mit ihr das jeweilige Auslassventil 32 durch die vorgegebene mechanische Kopplung in vorgegebener Relation zueinander und in Abhängigkeit von der Kurbelwellendrehung bewegen, durchlaufen diese Funktionskomponenten synchron zur Kurbelwelle die jeweilige Arbeitsphase. Die jeweiligen Drehlagen und Hubpositionen von Hubkolben 6, Einlassventilen 22 und Auslassventilen 32 können so, unter Berücksichtigung der jeweiligen Übersetzungsverhältnisse, auf den durch den Kurbelwellen-Lagesensor 41 vorgegebenen Kurbelwellen-Phasenwinkel der Kurbelwelle 9 bezogen werden. Bei einem idealen Verbrennungsmotor ist somit jedem bestimmten Kurbelwellen-Phasenwinkel ein bestimmter Hubzapfenwinkel HZW (Figur 2), ein bestimmter Kolbenhub, ein bestimmter Einlass- nockenwellenwinkel und somit ein bestimmter Einlassventilhub sowie ein bestimmter Auslassnockenwellenwinkel und somit ein bestimmter Auslassventilhub zuordenbar. Das heißt alle genannten Komponenten befinden sich bzw. bewegen sich in Phase mit der sich drehenden Kurbelwelle 9.

Bei modernen Verbrennungsmotoren 1 können innerhalb der mechanischen Koppelstrecke zwischen Kurbelwelle 9 und Einlass ¬ nockenwelle 23 sowie der Auslassnockenwelle 33 jedoch zu- sätzliche Stellglieder vorhanden sein, zum Beispiel integriert in den Einlassnockenwellenadapter 24 und den Auslassnockenwellenadapter 34, die einen gewünschten steuerbaren Phasenversatz zwischen der Kurbelwelle 9 und Einlassnockenwelle 23 sowie der Auslassnockenwelle 33 bewirken. Diese sind als so- genannte Phasensteiler bei sogenannten variablen Ventiltrieben bekannt .

Symbolisch ist auch ein elektronisches, programmierbares Mo ¬ torsteuergerät 50 (CPU) dargestellt, das mit Signal-Eingängen zur Entgegennahme der vielfältigen Sensorsignale und mit Signal- und Leistungs-Ausgängen zur Ansteuerung entsprechender Stelleinheiten und Aktuatoren zur Steuerung der Motorfunktionen ausgestattet ist. Für einen optimalen Betrieb des Verbrennungsmotors (bezüglich Emissionen, Verbrauch, Leistung, Laufruhe etc.) sollte die während des Ansaugtaktes in den Brennraum eingebrachte

Frischgasladung bestmöglich bekannt sein, um die weiteren Parameter für die Verbrennung, wie zum Beispiel die zuzuführende, ggf- direkt eingespritzte Kraftstoffmenge darauf abstimmen zu können. Der sogenannte Ladungswechsel, also das Ansaugen von Frischgas und das Ausschieben des Abgases ist dabei in großem Maße abhängig von den Steuerzeiten der Einlassventile 22 und Auslassventile 32, also vom zeitlichen Verlauf der jeweiligen Ventilhübe in Bezug auf den zeitlichen Verlauf des Kolbenhubs. In anderen Worten ist der Ladungswechsel im Betrieb abhängig von den Phasenlagen der Ein- und Auslassventile in Relation zum Kurbelwellen-Phasenwinkel und somit zur Phasenlage des Hub- kolbens.

Stand der Technik zur Ermittlung der Frischgasladung und zur Abstimmung der Steuerparameter des Verbrennungsmotors darauf, ist die Vermessung eines sogenannten Referenz-Verbrennungsmo- tors in allen auftretenden Betriebszuständen, zum Beispiel in Abhängigkeit von der Drehzahl, der Last, ggf. der durch Pha- sensteller vorgebbaren Ventilsteuerzeiten, ggf. den Betiebs- parametern von Abgasturbolader oder Kompressor, etc. und die Speicherung von diesen Messwerten oder Derivaten davon oder von das Verhalten wiedergebenden Modellansätzen auf dem Motorsteuergerät eines entsprechenden Serien-Verbrennungsmotors. Alle baugleichen, in Serie produzierten Verbrennungsmotoren der gleichen Baureihe werden dann mit diesem erzeugten Referenzdatensatz betrieben.

Eine, zum Beispiel durch Fertigungstoleranzen verursachte, Abweichung der tatsächlichen Relativpositionen zwischen Einlass- und Auslassventilen und dem Kurbelwellen-Phasenwinkel bzw . der Hubkolbenposition eines Serien-Verbrennungsmotors in Bezug auf die idealen Referenzpositionen des Referenz-Verbrennungsmotors, also eine Phasendifferenz des Einlassventilhubs, des Auslassventilhubs und gegebenenfalls des Kolbenhubs in Bezug auf den durch den Kurbelwellen-Lagesensor vorgegebenen Phasenwinkel bzw. die Phasenlage der Kurbelwelle führt dazu, dass die tatsächlich angesaugte Frischgasladung von der als Referenz bestimmten Frischgasladung abweicht und somit die auf dem Referenz-Datensatz basierenden Steuerparameter nicht optimal sind. Beim Betrieb des Verbrennungsmotors können sich durch diese Fehler negative Auswirkungen bezüglich Emissionen, Verbrauch, Leistung, Laufruhe etc. ergeben.

Zur Veranschaulichung der an einem Serien-Verbrennungsmotor auftretenden möglichen Abweichungen und zur Definition der

Benennung dieser Abweichungen im Weiteren wird Bezug genommen auf Figur 2, die den Verbrennungsmotor aus Figur 1 zeigt, in der jedoch, zur besseren Übersichtlichkeit die in Figur 1 darge ¬ stellten Bezugszeichen weggelassen sind und nur die entspre- chenden Abweichungen bezeichnet sind.

Ausgehend von einer Referenzposition des an dem Kurbelwellen-Steueradapter 10 angeordneten Lagegeber 43, dessen Phasenwinkel von dem Kurbelwellen-Lagesensor 41 erfasst wird, ergeben sich mehrere Toleranzketten, die zu Abweichungen der Phasenlagen, im Folgenden auch als Phasendifferenzen bezeichnet, von Hubkolben 6, Einlassventilen 22 und Auslassventilen 32 gegenüber den idealen Referenz-Phasenlagen führen. Dabei ergibt sich die Kolbenhub-Phasendifferenz ΔΚΗ zum Beispiel aus einer Abweichung des Hubzapfenwinkels HZW, der sogenannten Hubzapfen-Winkeldifferenz AHZW, in Relation zur Referenzposition des Kurbelwellen-Lagesensors 41, und aus verschiedenen Maßtoleranzen (nicht dargestellt) von Pleuel 7 und Hubkolben 6.

Weiterhin ergibt sich die Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH zum Beispiel aus einer Abweichung der Nockenposition, der sogenannten Einlassnockenwellen-Winkeldifferenz AENW zusammen mit mechanischen Toleranzen (nicht dargestellt) des Einlassno- ckenwellen-Steueradapters 24 und des Steuergetriebes 40. Sofern ein Phasenversteller für die Einlassnockenwelle vorhanden ist, kommt ggf . noch ein Einlassnockenwellen-Verstellwinkel ENVW bzw . eine Abweichung dessen von der Vorgabe in Betracht. 0

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In gleicher Weise ergibt sich die Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH zum Beispiel aus einer Abweichung der Nockenposition, der sogenannten Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz AANW zusammen mit mechanischen Toleranzen (nicht dargestellt) des Auslassnockenwellen-Steueradapters 24 und des Steuerge ¬ triebes 40. Sofern ein Phasenversteller für die Auslassnockenwelle vorhanden ist, kommt ggf. noch ein Auslassnocken ¬ wellen-Verstellwinkel ANVW bzw. eine Abweichung dessen von der Vorgabe in Betracht.

Mögliche Ursachen für die beschriebenen Abweichungen können z.B. sein :

- Fertigungs- und/oder Montagetoleranzen der beteiligten mechanischen Komponenten, sowie

- Verschleißerscheinungen, wie z. B. eine Längung der Steuerkette oder des Zahnriemens, über die die Kurbelwelle und die No ¬ ckenwellen gekoppelt sind sowie

- Verformungserscheinungen elastisch oder plastisch durch hohe mechanische Belastungszustände .

Die bisherige Lösung des beschriebenen Problems, gemäß dem aktuellen Stand der Technik, liegt dabei prinzipiell in der Erfassung und in der Quantifizierung der auftretenden Abweichungen zwischen Referenz-Verbrennungsmotor und Serien-Ver- brennungsmotor, um entsprechende Maßnahmen zur Korrektur oder Kompensation mittels Anpassung von Steuerungsparametern durchführen zu können.

Weiterhin wurde bisher versucht diesem Problem zu begegnen durch Minimierung von Fertigungs- und Montagetoleranzen . Fernerwerden zum Beispiel die Steuerzeiten anhand Ventilhubstellung, Nockenkontur etc. am jeweiligen stehenden Serien-Verbrennungsmotor vermessen und der Verbrennungsmotor beim Zusammenbau entsprechend justiert. Weiterhin arbeiten die meisten derzeit bekannten Systeme mit einem Bezugspunktsystem (Positions-Feedback) . Hierbei wird an der Kurbelwelle sowie der Einlassnockenwelle und/oder der Auslassnockenwelle oder auch an dem jeweiligen Kurbelwel ¬ len-Steueradapter sowie dem Einlassnockenwellen-Steueradapter und/oder dem Auslassnockenwellen-Steueradapter oder auch an einem ggf. vorhandenen Phasensteiler etc. jeweils eine Posi ¬ tionsmarke gesetzt, welche mit einem Sensor erfasst werden kann. Dadurch kann die relative Phasenlage zwischen der Kurbelwelle und der jeweiligen Einlassnockenwelle und/oder Auslassnockenwelle ermittelt und Abweichungen zu den angestrebten Referenzwerten identifiziert werden. Den unerwünschten Auswirkungen dieser Abweichungen kann dann durch eine Adaption oder Korrektur entsprechender Steuerparameter, in Abhängigkeit von den ermittelten Abweichungen, im Steuergerät entgegengewirkt werden.

Prinzipbedingt kann mit diesem Verfahren jedoch nur ein Teil der auftretenden Toleranzen erkannt werden. Beispielsweise ist es so nicht möglich, eine Winkelabweichung aufgrund einer Positionsabweichung der jeweiligen Positionsmarken selbst in Bezug auf die Nockenwellen oder eine Einlassnockenwellen-Winkeldifferenz AENW bzw. eine Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz AANW in Bezug auf die jeweilige Referenzposition zu erkennen.

Weitere Verfahren, wie Auswertung des Klopfsensorsignals , Auswertung des Zylinderdrucksignals, sind ebenfalls bekannt.

Weiterhin ist aus der US 6, 804, 997 Bl eine Motorsteuervorrichtung zur Bestimmung der Phasenlage der Kurbelwelle durch Überwachung und Auswertung von Druckschwankungen im Ansaugtrackt bekannt. Die Steuervorrichtung ist so ausgebildet, dass sie Ansaug ¬ luftdruckschwankungen bestimmt, die ein Ansaugluftereignis und somit eine damit in Relation stehende Kurbelwellen-Phasenlage sowie deren entsprechende Periode des Motorzyklus anzeigen. Die Steuervorrichtung benutzt diese Informationen, um die Kurbelwellendrehzahl und die Phasenlage der Kurbelwelle zu er ¬ mitteln, um die Kraftstoffeinspritzung und das Zündverhalten des Motors zu steuern. Die Steuerzeiten der Einlass- und Aus ¬ lassventile also ggf. Einlassventilhub-Phasendifferenzen und Auslassventilhub-Phasendifferenzen werden dabei nicht berücksichtigt und können das Ergebnis unter Umstanden erheblich beeinflussen .

Aus dem Dokument DE 10 2005 007 057 ist ein Regelungsverfahren für einen zu regelnden Drosselklappen-Luftstrom im Ansaugtrakt eines Verbrennungsmotors offenbart, wobei Druckpulsationen im Ansaugtrakt, die unter Anderem auch von den Ventilsteuerzeiten des Verbrennungsmotors beinflusst sind, bei der Regelung des Fluidstromes berücksichtigt werden. Dazu werden die Druck ¬ pulsationen mittels Fast-Fourier-Transformation analysiert und die Amplitudeninformation in einem Klirrfaktor zusammengefasst , der als eine zusätzliche Eingangsgröße zum Beispiel für ein mehrdimensionales mathematisches Regelungsmodell des Dros- selklappen-Luftstromes herangezogen wird. Konkrete Rückschlüsse auf die Ventilsteuerzeiten, also auch ggf. vorhandene Ein ¬ lassventilhub-Phasendifferenzen und Auslassventilhub-Phasendifferenzen des Verbrennungsmotors können mittels dieses Verfahrens nicht gezogen werden.

Aus Dokument DE 35 06 114 AI ist ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung einer Brennkraftmaschine bei der in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße, die wenigstens einen Teil eines Schwin- gungsspektrums der Brennkraftmaschine als Information enthält, wie zum Beispiel Gasdrucksignalen, wenigstens eine Stellgröße der Brennkraftmaschine gesteuert wird. Dazu wird aus der er- fassten Betriebsgröße durch diskrete Fourier-Transformation das in ihr enthaltene Betragsspektrum als Teil des Schwingungs- Spektrums ermittelt und als Messspektrum herangezogen und mit einem Bezugsspektrum verglichen . Die zu steuernde Stellgröße der Brennkraftmaschine wird dann in Abhängigkeit der Abweichung zwischen Meßspektrum und Bezugsspektrum gesteuert . Ein konkreter Rückschluss auf die Ventilsteuerzeiten und Kolbenhubposition des Verbrennungsmotors kann auch mit Hilfe dieses Verfahrens nicht einfach gezogen werden.

Dokument US 2009 0 312 932 AI offenbart ein Verfahren zum Diagnostizieren der Verbrennung innerhalb eines Verbrennungsmotors, wobei aus der Kurbelwellen-Winkelgeschwindigkeit mittels einer Fast-Fourier-Transformation ein Verbrennungs- phaseneinstellungswert erzeugt wird, dieser Wert mit einem erwarteten Verbrennungsphaseneinstellungswert verglichen wird und Differenzen dieser Werte identifiziert werden, die größer als eine zulässige Verbrennungsphaseneinstellungsdifferenz sind.

Eine ähnliche Vorgehensweise zur Ermittlung von Abweichungen zwischen Referenzmotor und Serienmotor wie zuvor beschrieben ist auch in Dokument US 2010 0 063 775 AI offenbart.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren der eingangs be ¬ schriebenen Art zur Verfügung zu stellen, mittels dem eine besonders genaue Identifizierung der tatsächlichen Phasenlagen der Einlassventile und der Auslassventile möglich ist, bzw. die Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH sowie die Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH im laufenden Betrieb des Verbrennungsmotors zuverlässig bestimmt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur kombinierten Identifizierung einer Einlassventilhub-Phasendifferenz und einer Auslassventilhub-Phasendifferenz eines Zylinders eines Serien Verbrennungsmotors im Betrieb gemäß dem Hauptanspruch gelöst.

Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur kombinierten Identifizierung einer Einlassventilhub-Phasendifferenz und einer Auslassventilhub-Phasendifferenz eines Zylinders eines Serien Verbrennungsmotors im Betrieb werden dem jeweiligen Zylinder zuordenbare dynamische Druckschwingungen der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt und/oder des Abgases im Abgas-Auslasstrakt des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors im Betrieb gemessen und daraus jeweils ein entsprechendes Druckschwingungssignal er- zeugt. Gleichzeitig wird ein Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal ermittelt. Aus dem Druckschwingungssignal werden mit Hilfe Diskreter-Fourier-Transformation die Amplituden ausgesuchter Signalfrequenzen der gemessenen Druckschwingungen in Bezug auf das Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal ermittelt.

Weiterhin zeichnet sich das Verfahren durch die folgenden weiteren Schritte aus:

- Auf Basis der ermittelten Amplituden der jeweiligen ausgesuchten Signalfrequenzen, werden in Abhängigkeit von Ein- lassventilhub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz stehende Linien gleicher Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen ermittelt. Dies erfolgt mit Hilfe von in Referenzlinien-Kennfeldern gespeicherten oder mittels einer jeweiligen algebraischen Modell-Funktion ermittelten Refe- renzlinien der gleichen Amplitude;

- Ein gemeinsamer Schnittpunkt der ermittelten Linien gleicher Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen wird ermittelt durch Projektion in eine gemeinsame, durch Einlassventilhub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz aufgespannte Ebene ;

- Die Einlassventilhub-Phasendifferenz und die Auslassventilhub-Phasendifferenz wird bestimmt aus dem ermittelten gemeinsamen Schnittpunkt der Linien gleicher Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen.

Unter dem Begriff „Luft-Ansaugtrakt" oder auch einfach „Ansaugtrakt", „Ansaugsystem" oder „Einlasstrakt" eines Ver ¬ brennungsmotors fasst der Fachmann dabei alle Komponenten, die der LuftZuführung zu den jeweiligen Brennräumen der Zylinder dienen und somit den sogenannten Luftpfad definieren zusammen. Dazu können zum Beispiel ein Luftfilter, ein Ansaugrohr, Ansaugkrümmer oder Verteilerrohr oder kurz Saugrohr, ein Drosselklappenventil, sowie ggf. ein Verdichter und die An- Säugöffnung im Zylinder bzw. der Einlasskanal des Zylinders gehören .

Der Begriff „Abgas-Auslasstrakt" oder kurz „Abgastrakt" oder „Auslasstrakt" des Verbrennungsmotors kennzeichnet dagegen diejenigen Komponenten, die der kontrollierten Abführung des nach der Verbrennung aus den Brennräumen austretenden Abgases dienen .

Zur Analyse des Druckschwingungssignals, wird dieses einer Diskreten Fourier-Transformation (DFT) unterzogen. Dazu kann ein als Fast Fourier-Transformation (FFT) bekannter Algorithmus zur effizienten Berechnung der DFT herangezogen werden. Mittels DFT wird nun das Druckschwingungssignal in einzelne Signalfrequenzen zerlegt, die im Weiteren separat vereinfacht bezüglich ihrer Amplitude und der Phasenlage analysiert werden können.

Im vorliegenden Fall hat sich gezeigt, dass insbesondere die Amplitude ausgesuchter Signalfrequenzen des Druckschwingungs ¬ signals in Abhängigkeit stehen zu den in Relation zum Kurbelwellenwinkel stehenden Ventilsteuerzeiten des Verbren- nungsmotors . Die Amplitude einer Signalfrequenz kennzeichnet dabei die relative Ausschlagshöhe des Signalfrequenzsignals in Bezug auf eine Mittellinie. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass ohne zusätzliche Sensorik die Phasenlagen, also die aktuellen Hubpositionen der Einlassventile und der Auslassventile des Verbrennungsmotors in Relation zum Kurbelwellen-Phasenwinkel und mit hoher Genauigkeit ermittelt werden können und so zur genauen Berechnung des Ladungswechselvorgangs und zur Abstimmung der Steuerungsparameter des Verbrennungsmotors herangezogen werden können.

In einer Ausführung des Verfahrens umfasst dieses die dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren vorausgehenden

Schritte der Vermessung eines Referenz-Verbrennungsmotors zur Bestimmung von Referenzlinien gleicher Amplitude ausgesuchter Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt- und/oder des Abgases im Abgas-Auslasstrakt in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventilhub-Phasendifferenz und Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz und der Speicherung der Referenzlinien gleicher Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventilhub-Phasendifferenz und Referenz-Aus- lassventilhub-Phasendifferenz in Referenzlinien-Kennfeldern. Auf diese Weise kann die Ermittlung der Einlassventilhub-Pha ¬ sendifferenz und der Auslassventilhub-Phasendifferenz auf einfache Weise durchgeführt werden. In vorteilhafter Weise können die oben genannten Referenzlinien-Kennfelder in einem Speicherbereich eines ohnehin vorhandenen Motor-Steuergerät des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors gespeichert werden und stehen so im Betrieb des Serien-Verbrennungsmotors zur Anwendung im vorgenannten Ver- fahren unmittelbar zur Verfügung, ohne separate Speichermittel zu benötigen.

In weiter vorteilhafter Weise kann aus den, wie oben beschrieben ermittelten Referenzlinien-Kennfeldern der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals für die jeweilige Signalfrequenz eine algebraische Modell-Funktion hergeleitet werden, die den Verlauf der jeweiligen Referenzlinien gleicher Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwin- gungssignals in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventil ¬ hub-Phasendifferenz sowie Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz abbildet. Auf diese Weise wird eine mathematische Formulierung der Referenzlinien gleicher Amplitude zur Verfügung gestellt, die im weiteren Verfahren zur analytischen Ermittlung des gemeinsamen Schnittpunktes der Linien gleicher Amplitude und somit der Identifizierung der Einlassventilhub-Phasendifferenz und der Auslassventilhub-Phasendifferenz herangezogen werden kann . In Weiterbildung der Erfindung können die wie zuvor beschrieben ermittelten algebraischen Modell-Funktionen für die ausgesuchten Signalfrequenzen in einem Speicherbereich eines Motor-Steuergeräts des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors gespeichert werden. Auf diese Weise stehen die algebraischen Modell-Funktionen unmittelbar in der Steuerung zur Verfügung und können auf einfache Weise zur jeweils aktuellen Ermittlung der Linien gleicher Amplitude herangezogen werden. Es ist somit nicht erforderlich entsprechende Referenzlinien-Kennfelder im Speicher vorzuhalten, die große Datenmengen beinhalten und somit einen erhöhten Speicherplatzbedarf verursachen.

In einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird die Projektion der ermittelten Linien gleicher Amplitude in eine gemeinsame, durch Einlassventilhub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz aufgespannte Ebene, zur Ermittlung eines gemeinsamen Schnittpunkts, auf der Basis ent ¬ sprechender algebraischer Funktionen durchgeführt. Dazu werden die in dieser Patentanmeldung zur besseren Veranschaulichung des Verfahrens herangezogenen bildlichen Darstellungen in algebraische Funktionen bzw. Rechenoperationen umgesetzt. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Ausführung des Verfahrens mittels einer elektronischen, programmierbaren Recheneinheit, wie beispielsweise einem entsprechenden Motor-Steuergerät (CPU) , auf der die entsprechenden Rechenoperationen ausführbar sind.

Unter der oben genannten Voraussetzung kann das Verfahren auf einem elektronischen, programmierbaren Motor-Steuergerät des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors ausgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass kein separates Steuer- oder Rechengerät erforderlich ist und die Algorithmen des Verfahrens in die entsprechenden Abläufe der Motor-Steuerprogramme eingebunden werden können. In erweiterter Ausführung der Erfindung wird eine Anpassung von Steuergrößen oder Steuerroutinen, zum Beispiel die einzuspritzende Kraftstoffmasse, der StartZeitpunkt der Einsprit ¬ zung, der Zündzeitpunkt, die Ansteuerung der Phasensteller der Nockenwellen, etc., im Sinne einer Korrektur der oder Anpassung an die ermittelte Einlassventilhub-Phasendifferenz und die ermittelte Auslassventilhub-Phasendifferenz in der Motorsteuerung vorgenommen. So ist es möglich den Verbrennungsvorgang auf die realen Gegebenheiten des jeweiligen Serien-Verbrennungsmotors zu optimieren und so den Kraftstoffbedarf und die Emissionswerte zu reduzieren.

In vorteilhafter Weise entsprechen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die ausgesuchten Signalfrequenzen der Ansaugfrequenz als Grundfrequenz oder 1. Harmonische und den weiteren vielfachen, also der 2. bis X. der sogenannten

"Harmonischen" der Ansaugfrequenz des Verbrennungsmotors.

Dabei steht die Ansaugfrequenz wiederum in eindeutigem Zu- sammenhang mit der Drehzahl des Verbrennungsmotors. Für diese ausgesuchten Signalfrequenzen wird dann, unter Heranziehung des parallel erfassten Kurbelwellen-Phasenwinkelsignals , die Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen in Bezug auf den KurbelwellenPhasenwinkel ermittelt. Hierdurch ergeben sich besonders eindeutige und somit gut auszuwertende Ergebnisse bei der Ermittlung der Linien gleicher Amplitude, die so eine hohe Genauigkeit der Ergebnisse hervorbringt.

In weiter vorteilhafter Weise können die dynamischen Druck- Schwingungen der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt mit Hilfe eines serienmäßigen, ohnehin bereits vorhandenen Drucksensors im Saugrohr gemessen werden. Dies hat den Vorteil, dass dazu kein zusätzlicher Sensor angeordnet werden muss und so keine Zu ¬ satzkosten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verursacht werden.

Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderliche Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal kann mit einem mit der Kurbelwelle verbundenen Zähnerad und einem Hall-Sensor ermittelt werden. Eine solche Sensoranordnung ist ebenfalls in modernen Verbrennungsmotoren zu anderen Zwecken bereits vorhanden. Das damit erzeugte Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal kann in ein ¬ facher Weise von dem erfindungsgemäßen Verfahren mitbenutzt werden. Dies hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher Sensor angeordnet werden muss und so keine Zusatzkosten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verursacht werden. Eine detaillierte Betrachtung der Zusammenhänge auf denen die Erfindung basiert erfolgt im Weiteren unter Zuhilfenahme der Figuren. Es zeigt:

Fig. 1: Eine vereinfachte Schemazeichnung eines Hubkol- ben-Verbrennungsmotors

Fig. 2: Die Schemazeichnung gemäß Fig. 1 mit Kennzeichnung der möglichen Lage- und Winkelabweichungen maßgeblicher Komponenten des Hubkolben-Verbrennungsmotors

Fig. 3: Zwei Dreidimensionale Diagramme zur Darstellung der

Abhängigkeit der Amplitude (Amp_SF) zweier ausgesuchter

Signalfrequenzen X und Y des im Luft-Ansaugtraktund/oder Abgas-Auslasstrakt gemessenen Druckschwingungssignals von der Einlassnockenwellen-Winkeldifferenz und der Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz .

Fig. 4: Zwei zweidimensionale Diagramme zur Darstellung von

Linien gleicher Amplitude für zwei ausgesuchte Sig ¬ nalfrequenzen X und Y des im Luft-Ansaugtrakt und/oder Abgas-Auslasstrakt gemessenen Druckschwingungssignals, projiziert in eine von der Einlassnockenwel- len-Winkeldifferenz und der Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz aufgespannte Ebene.

Fig. 5: Ein zweidimensionales Diagramm gemäß Fig. 4 mit ein ¬ gezeichneten Linien gleicher Amplitude unterschiedlicher Signalfrequenzen für eine bestimmte Kombination von Einlassnockenwellen-Winkeldifferenz und der Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz .

Fig. 6: Ein vereinfachtes Blockdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrensablaufs.

Die Erfindung beruht auf der folgenden Erkenntnis:

Bei Variation der Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und der Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH an einem "idealen" Referenz-Verbrennungsmotors und der Analyse des Druckschwin ¬ gungssignals der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt oder des Abgases im Abgas-Auslasstrakt, im Folgenden kurz als Druckschwingungssignal bezeichnet, mittels diskreter Fourier-Analyse und der Betrachtung einzelner ausgesuchter Signalfrequenzen, die jeweils der Ansaugfrequenz oder einem Vielfachen der Ansaug- frequenz entsprachen, hat sich gezeigt, dass insbesondere die Amplituden der einzelnen ausgesuchten Signalfrequenzen, also die Ausschlaghöhe des Druckschwingungssignals in Bezug auf eine Mittellinie und das Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal in Ab ¬ hängigkeit stehen von der Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und der Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH.

In Figur 3 ist diese Abhängigkeit für zwei unterschiedliche Signalfrequenzen, die Ansaugfrequenz, Signalfrequenz X, und die erste Harmonische, Signalfrequenz Y, dargestellt.

Zur Variation der Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und der Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH wurde dazu mittels eines jeweiligen Phasenstellers die Einlassnockenwellen-Winkeldif ¬ ferenz AENW und die Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz AANW im Bereich zwischen -5° und +5° variiert und die jeweils zugehörige Amplitude der jeweiligen Signalfrequenz Amp_SF des Druckschwingungssignals senkrecht über der so aufgespannten AENW-AANW-Ebene aufgetragen. Bei idealen Verhältnissen besteht eine direkte und eindeutige Relation zwischen Einlassnockenwellen-Winkeldif- ferenz AENW und Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH sowie zwischen Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz AANW und Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH. Für jede ausgesuchte Signalfrequenz ergibt sich so eine unterschiedlich geneigte "Amplituden-Fläche" 100, 200 in dem aufgespannten dreidimen- sionalen Raum. Legt man nun parallel zur AENW-AANW-Ebene liegende Schnittebenen 110 , 120, 210, 220 in Höhe verschiedener Amplituden Amp_SF der jeweiligen Signalfrequenz, so ergeben sich jeweils Schnittlinien mit der jeweiligen "Amplituden-Fläche" 100, 200 die als Linie gleicher Amplitude bezeichnet werden. Das heißt für alle entlang einer solchen Linie gleicher Amplitude liegenden AENW-AANW-Kombinationen ergibt sich die gleiche Amplitude der ausgesuchten Frequenz des Druckschwingungssignals. Im Umkehr- schluss heißt dies, dass einer ermittelten Amplitude einer Signalfrequenz des Druckschwingungssignals keine eindeutige AENW-AANW-Kombination zugewiesen werden kann.

In Figur 3 sind bei Signalfrequenz X die Phasen-Fläche 100 und beispielhaft zwei Schnittebenen 110, 120 bei Amplitude 0,165 und 0,160 eingezeichnet. Für Amplitude 0,165 ergibt sich die Linie gleicher Amplitude 111 und für Amplitude 0,160 ergibt sich die Linie gleicher Amplitude 121. Bei Signalfrequenz Y ist die Phasen-Fläche 200 und beispielhaft zwei Schnittebenen 210, 220 bei Amplitude 0,165 bzw. 0,160 eingezeichnet . Für Amplitude 0,165 ergibt sich die Linie gleicher Amplitude 211 und für Amplitude 0,160 ergibt sich die Linie gleicher Amplitude 221.

Zur weiteren Untersuchung der Zusammenhänge wurden nun die Linien gleicher Amplitude jeder ausgesuchten Signalfrequenz des Druck- Schwingungssignals in die AENW-AANW-Ebene projiziert. Dies ist in Figur 4 analog zur Figur 3 für Signalfrequenz X und Signalfrequenz Y getrennt dargestellt. Die entsprechenden Linien gleicher Amplitude 111, 121 für Siganlfrequenz X sowie 211, 221 für Signalfequenz Y sind auch in dieser Darstellung mit ent- sprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet. Es zeigt sich, dass die Linien gleicher Amplitude der unterschiedlichen ausgesuchten Signalfrequenzen unterschiedliche Steigungen aufweisen. Projiziert man nun die Linien der gleichen Amplitude der unterschiedlichen ausgesuchten Signalfrequenzen in der

AENW-AANW-Ebene übereinander, wie dies in Figur 5 anhand von Linien gleicher Amplitude 121 und 221 dargestellt ist, so zeigt sich, dass sich die Linien der gleichen Amplitude der unterschiedlichen Signalfrequenzen X und Y genau in einem Schnittpunkt 300 schneiden, der somit eine einzige AENW-AANW-Kombination repräsentiert. Da unter Zugrundelegung eines idealen Refe ¬ renzmotors von einem unmittelbaren und unbeeinflussten Zusammenwirken der Einlassnockenwelle 23 mit den Einlassventilen 22 und der Auslassnockenwelle 33 mit den Auslassventilen 32 ausgegangen werden kann, also ein direkter und eindeutiger Zusammenhang besteht, kann einer Einlassnockenwellen-Winkeldifferenz AENW eine konkrete Einlassventilhub-Phasendiffe ¬ renz AEVH und der Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz AANW eine konkrete Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH zugeordnet werden.

Geht man also von sonst idealen Verhältnissen aus, so lässt sich durch Ermittlung der Amplitude von mindestens zwei ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals und unter Heran ¬ ziehung und Überlagerung der bekannten Linien gleicher Amplitude der ermittelten Amplituden der jeweiligen Signalfrequenz, durch Projektion in eine gemeinsame AEVH-AAVH-Ebene, der einzigen Schnittpunkt der Linien gleicher Amplitude ermitteln und daraus der Wert der Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und der Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH bestimmen. Bei dem in Figur 5 dargestellten Beispiel können so, ausgehend vom Schnitt ¬ punkt 300, entlang der gestrichelt eingezeichneten Pfeile eine Auslassnockenwellen-Winkeldifferenz AANW von -2° und eine Einlassnockenwellen-Winkeldifferenz AENW von 0° ermittelt werden .

Die in den Figuren 3 bis 5 graphisch dargestellten Zusammenhänge dienen der einfacheren Verständlichkeit der Grundlagen des Verfahrens. Selbstverständlich können diese Zusammenhänge auch anhand entsprechender algebraischer Formulierungen dargestellt und das Verfahren auf dieser Basis, mittels entsprechender Rechenoperationen und Programm-Algorithmen zum Beispiel auf einer programmierbaren digitalen Steuerungseinheit, ausgeführt werden. Dafür werden zum Beispiel zur Darstellung der Linien gleicher Amplitude entsprechende mathematisch-physikalische Modellfunktionen abgeleitet, die zur Ermittlung des gemeinsamen Schnittpunktes herangezogen werden können. Die Erfindung des Verfahrens zur kombinierten Identifizierung einer Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und einer Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH eines Verbrennungsmotors im Betrieb basiert auf den oben dargestellten Erkenntnissen und stellt sich demnach in einem Beispiel wie folgt dar:

Im Betrieb des Verbrennungsmotors werden laufend die dynamischen Druckschwingungen der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt oder des Abgases im Abgas-Auslasstrakt oder auch in beiden Bereichen gemessen. Die jeweilige Messung ergibt ein Druckschwingungs ¬ signal. Gleichzeitig wird ein Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal sensorisch erfasst. Das Druckschwingungssignal und das Kur ¬ belwellen-Phasewinkelsignal werden über entsprechende Sig ¬ naleingänge 51 einem Steuergerät 50 des Verbrennungsmotors 1 zugeführt. Im Steuergerät 50 wird das Druckschwingungssignal mittels dort hinterlegter Programm-Algorithmen einer Diskre- ten-Fourier-Transformation unterzogen und die jeweilige

Amplitude ausgesuchter Signalfrequenzen, vorzugsweise der ersten und weiteren Harmonischen der Ansaugfrequenz des Verbrennungsmotors, der gemessenen Druckschwingungen in Bezug auf das Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal ermittelt. In der Folge werden nun, für die einzelnen ausgesuchten Signalfrequenzen, auf Basis der jeweiligen Amplitude jeweils eine entsprechende Linie gleicher Amplitude ermittelt. Dies erfolgt jeweils entweder durch Auswahl einer Referenzlinie der gleichen Amplitude aus einem für die entsprechende Verbrennungsmotor-Serie typischen, in einem Speicherbereich des Steuergeräts 50 hinterlegten

Referenzlinien-Kennfeld oder durch Berechnung mittels einer jeweiligen, für die entsprechende Verbrennungsmotor-Serie typischen, in einem Speicherbereich des Steuergeräts hinter- legten algebraischen Modell-Funktion und entsprechender Rechenoperationen und Programm-Algorithmen.

Die so ermittelten Linien gleicher Amplitude der einzelnen ausgesuchten Signalfrequenzen werden dann mittels entsprechender, im Steuergerät hinterlegter Programm-Algorithmen in eine gemeinsame aus Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH aufgespannte Ebene projiziert und so zu einem gemeinsamen Schnittpunkt gebracht. Aus der Lage dieses gemeinsamen Schnittpunktes in der aus Ein ¬ lassventilhub-Phasendifferenz AEVH und Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH aufgespannten Ebene kann nun die Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH bestimmt werden.

Zur Durchführung des Verfahrens ist es erforderlich, dass spezifische Kennfelder mit Referenzlinien gleicher Amplitude oder entsprechende algebraische Modell-Funktionen zur Verfügung stehen. Diese sind abhängig von der Bauart und der konstruktiven Detailausführung der Baureihe/Serie eines Verbrennungsmotors und müssen deshalb an einem für die Serie typischen, baugleichen Referenz-Verbrennungsmotor ermittelt werden. Dazu wird an dem Referenz-Verbrennungsmotor das Druckschwingungssignal im Luft-Ansaugtrakt und/oder im Abgas-Auslasstrakt in möglichst vielen Betriebspunkten unter Variation der Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und der Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH aufgenommen, einer Diskreten-Fourier-Trans- formation unterzogen und die Amplituden für die ausgesuchten Signalfrequenzen in Abhängigkeit von der Einlassventil- hub-Phasendifferenz AEVH und der Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH abgespeichert. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Kolbenhub-Phasendifferenz ΔΚΗ die Ergebnisse überlagert bzw. diese verfälscht. Auf Basis dieser so ermittelten dreidimensionalen Datenfelder können nun für die einzelnen ausgesuchten Signalfrequenzen die Linien gleicher Amplitude ermittelt und in entsprechende Kennfelder gespeichert werden, respektive die algebraischen Modell-Funktionen zur Berechnung der Linien gleicher Amplitude ermittelt werden.

Die so ermittelten Kennfelder und/oder Modellfunktionen werden dann in einem Speicherbereich eines Steuergeräts 50 jedes baugleichen Serien-Verbrennungsmotors hinterlegt und können zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens herangezogen werden .

In Figur 6 ist eine Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur kombinierten Identifizierung einer Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und einer Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH eines Zylinders eines Serien Verbrennungsmotors 1 im Betrieb nochmals in Form eines vereinfachten Blockdiagrammes mit den wesentlichen Schritten dargestellt.

Zu Beginne werden dem jeweiligen Zylinder zuordenbare dynamische Druckschwingungen der Ansaugluft im Luft-Ansaugtrakt und/oder des Abgases im Abgas-Auslasstrakt des betreffenden Se ¬ rien-Verbrennungsmotors im Betrieb gemessen und daraus ein entsprechendes Druckschwingungssignal erzeugt und es wird gleichzeitig ein Kurbelwellen-Phasenwinkelsignal ermittelt, was durch die parallel angeordneten, mit DDS (Dynamisches Druck ¬ schwingungssignal) und KwPw (Kurbelwellen-Phasenwinkel) ge ¬ kennzeichneten Blöcke dargestellt ist. Aus dem Druckschwingungssignal (DDS) wird dann mit Hilfe

Diskreter-Fourier-Transformation (DFT) die Amplitude mehrerer ausgesuchter Signalfrequenzen (Amp_SF_l...Amp_SF_X) der gemessenen Druckschwingungen in Bezug auf das Kurbelwellen-Pha- senwinkelsignal KwPw ermittelt, was durch die mit DFT (Dis- krete-Fourier-Transformation) und Amp_SF_l bis Amp_SF_X

(Amplitude der jeweiligen Signalfrequenz) gekennzeichneten Blöcke dargestellt ist.

Auf Basis der ermittelten Amplituden Amp_SF_l...Amp_SF_X der jeweiligen ausgesuchten Signalfrequenz, wird dann je eine in Abhängigkeit von Einlassventilhub-Phasendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz stehende Linie gleicher Amplitude L_Amp_l...L_Amp_X der jeweils gleichen Signalfrequenz ermittelt, wie mittels der entsprechend gekennzeichneten Blöcke ver ¬ deutlicht wird. Dies geschieht mit Hilfe von in Referenzli ¬ nien-Kennfeldern gespeicherten oder mittels einer jeweiligen algebraischen Modell-Funktion ermittelten Referenzlinien der gleichen Amplitude RL-Amp_l... X der jeweiligen Signalfrequenz. Hierzu ist in dem Diagramm der Figur 6 ein mit Sp_RL/Rf gekennzeichneter Speicher dargestellt, aus dem die darin zur Verfügung gestellten Referenzlinien gleicher Amplitude

RL_Amp_l...X oder auch entsprechende algebraische Modell-Funk- tionen Rf (Amp_l...X) zur Ermittlung dieser Linien abgerufen werden können .

Im Weiteren wird dann ein j eweiliger gemeinsamer Schnittpunkt der ermittelten Linien gleicher Amplitude L_Amp_l...L_Amp_X durch Projektion in eine gemeinsame, durch Einlassventilhub-Pha ¬ sendifferenz und Auslassventilhub-Phasendifferenz aufgespannte Ebene ermittelt, was durch den mit SPEm (Schnittpunkt-Ermitt ¬ lung) gekennzeichneten Block dargestellt ist. Schließlich wird aus dem ermittelten Schnittpunkt der Linien gleicher Amplitude L_Amp_l...L_Amp_X der ausgesuchten Signalfrequenzen die Einlassventilhub-Phasendifferenz AEVH und die Auslassventilhub-Phasendifferenz AAVH bestimmt. Dies ist durch die in Figur 6 entsprechend gekennzeichneten Blöcke dargestellt. Weiterhin zeigt Figur 6 die dem oben beschriebenen Verfahren vorausgehenden Schritte der Vermessung eines Referenz-Verbrennungsmotors zur Bestimmung von Referenzlinien gleicher Amplituden RL_Amp_l...X ausgesuchter Signalfrequenzen des

Druckschwingungssignals im Luft-Ansaugtrakt und/oder des Ab ¬ gases im Abgas-Auslasstrakt, in Abhängigkeit von Refe ¬ renz-Einlassventilhub-Phasendifferenz und Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz, sowie die Speicherung der Refe- renzlinien gleicher Amplituden der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals jeweils in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventilhub-Phasendifferenz und Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz in Referenzlinien-Kennfeldern, was symbolisch durch dem mit RL_Amp_l...X bezeichneten Block dargestellt ist.

Der mit Rf (Amp_l...x) gekennzeichnete Block beinhaltet die Herleitung von algebraischen Modell-Funktionen, die als Referenzlinienfunktionen gleicher Amplitude Rf (Amp_l ) ...Rf (Amp_X) den Verlauf der jeweiligen Referenzlinien gleicher Amplitude der ausgesuchten Signalfrequenzen des Druckschwingungssignals in Abhängigkeit von Referenz-Einlassventilhub-Phasendifferenz sowie Referenz-Auslassventilhub-Phasendifferenz abbilden, auf Basis der zuvor ermittelten Referenzlinien-Kennfelder.

Die Referenzlinien-Kennfelder bzw. Referenzlinienfunktionen gleicher Amplitude werden dann in einem Speicherbereich Sp_RL/Rf eines Motor-Steuergeräts 50, CPU, des betreffenden Se ¬ rien-Verbrennungsmotors gespeichert, wo sie zur Durchführung des zuvor erläuterten erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung stehen .

Die im Blockdiagramm gestrichelt eingezeichnete Umrahmung der entsprechenden Blöcke, stellt symbolisch die Grenze eines elektronischen programmierbaren Motor-Steuergerät 50, CPU, des betreffenden Serien-Verbrennungsmotors dar, auf dem das Ver ¬ fahren ausgeführt wird.