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Title:
METHOD, COMPUTER PROGRAM PRODUCT, AND DEVICE FOR DETERMINING A CHARACTERISTIC VARIABLE FOR EVALUATING A MEASURING ARRANGEMENT COMPRISING A CLAMP-ON ULTRASONIC FLOWMETER AND A MEASURING TUBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/184648
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for determining a characteristic variable for evaluating a measuring arrangement comprising a clamp-on ultrasonic flowmeter and a tube on which the clamp-on ultrasonic flow meter is secured, and/or for evaluating the measuring operation of the measuring arrangement, characterized by the following steps: A providing parameters with respect to excitation signals generated by the clamp-on ultrasonic flowmeter; B providing sensor-specific data with respect to the acoustic characteristics of one or multiple ultrasonic transducers of the clamp-on ultrasonic flowmeter; C inputting data with respect to the tube material and the tube wall thickness, in particular by a user; D determining the characteristic variable from the parameters and data from steps A-C based on a mathematical model, as well as a computer program product and a clamp-on ultrasonic flowmeter.

Inventors:
PLOSS PETER (DE)
RUPITSCH STEFAN J (DE)
BEZDEK MICHAL (CH)
FRÖHLICH THOMAS (CH)
KISSLING BEAT (CH)
Application Number:
PCT/EP2016/059310
Publication Date:
November 24, 2016
Filing Date:
April 26, 2016
Export Citation:
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Assignee:
ENDRESS & HAUSER FLOWTEC AG (CH)
International Classes:
G01F25/00; G01F1/66
Foreign References:
DE102011005170A12012-09-13
DE19625667A11998-01-02
DE102009046871A12010-06-17
Other References:
FUNCK B ET AL: "Acoustic transfer function of the clamp-on flowmeter", IEEE TRANSACTIONS ON ULTRASONICS, FERROELECTRICS AND FREQUENCY CONTROL, IEEE, US, vol. 43, no. 4, 1 July 1996 (1996-07-01), pages 569 - 575, XP011437417, ISSN: 0885-3010, DOI: 10.1109/58.503717
"Acoustic Transfer Function of the Clamp-On Flowmeter von Funck und Mitzkus", IEEE TRANSACTIONS ON ULTRASONICS, FERROELECTRICS, AND FREQUENCY CONTROL, vol. 43, no. 4, 1996, pages 569 - 575
ALI, M.; RAOUF MOHAMED, A.: "A simulation of pulse-echo amplitude scan signal formation in absorbing media", ULTRASONICS, vol. 30, no. 5, 1992, pages 311 - 316, XP025703378, DOI: doi:10.1016/0041-624X(92)90005-7
WÖCKEL, S.; STEINMANN, U.; AUGE, J.: "Signalanalyse für Ultraschall-Clamp-on-Systeme", TM - TECHNISCHES MESSEN, vol. 81, no. 2, 2014, pages 86 - 92
PLOSS, P.; RUPITSCH, S. J.; LERCH, R.: "Extraction of Spatial Ultrasonic Wave Packet Features by Exploiting a Modified Hough Transform", IEEE SENSORS JOURNAL, vol. 14, no. 7, 2014, XP011549434, DOI: doi:10.1109/JSEN.2014.2311160
PAVLAKOVIC, B. N.; ROSE, J. L.: "The Influence of Finite-Size Sources in Acousto-Ultrasonics", 1994, NASA, pages: 70
FUNCK, B.; MITZKUS, A.: "Acoustic transfer function of the clamp-on flowmeter", IEEE TRANSACTIONS ON ULTRASONICS FERROELECTRICS AND FREQUENCY CONTROL, vol. 43, no. 4, 1996, pages 569 - 575, XP000624154, DOI: doi:10.1109/58.503717
Attorney, Agent or Firm:
ANDRES, ANGELIKA (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Ermittlung einer charakteristischen Größe zur Bewertung einer Messanordnung umfassend ein Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät und ein Rohr an welchem das Clamp-Ultraschall-Durchflussmessgerät befestigt ist und/oder zur Bewertung des Messbetriebs dieser Messanordnung,

gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

A Bereitstellen von Kennwerten bezüglich durch das Clamp-On-Ultraschall-

Durchflussmessgerät erzeugte Anregungssignal;

B Bereitstellen von sensorspezifischen Daten hinsichtlich der akustischen

Eigenschaften eines oder mehrerer Ultraschallwandler des Clamp-On-

Ultraschall-Durchflussmessgerätes

C Eingabe von Daten bezüglich des Rohrmaterials und der Rohrwandstärke, insbesondere durch einen Nutzer,

D Ermittlung der charakteristischen Größe aus den Kennwerten und Daten der Schrittes A-C anhand eines mathematischen Modells.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Schritten A-D) in einem Schritt F1 ) durch einen lst-/Sollwertvergleich anhand der charakteristischen Größe die Ausgabe einer bauartbedingten oder

Fehlermeldung erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Schritten A-D) in einem Schritt F2) eine quantifizierte Ausgabe der charakteristischen Größe oder eines aus der charakteristischen Größe

berechneten Messabweichung erfolgt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Schritten A-D) in einem Schritt F3) anhand der

charakteristischen Größe eine Fehlerdiagnose initiiert wird, bei welcher die Daten der Schritte A-C auf Kompatibilität überprüft werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelte charakteristische Größe der Winkel ist, unter welchem sich der Schall vorrangig durch das im Rohr befindliche Fluid ausbreitet und ggf. eine dominante Frequenz.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennwerte bezüglich des Anregungssignals des Clamp-On- Durchflussmessgerätes gemäß Schritt A ausgesucht sind aus folgenden Werten: die Anregungsfrequenz des Anregungssignals

die Bandbreite des Anregungssignals

die Folgefrequenz der Anregungszyklen

die Signalart z.B. Sinus- oder Rechtecksignal und/oder

Art des Funktionsfensters z.B. Rechteck-, von Hann- oder Tukey-Fenster.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sensorspezifischen Daten des Clamp-On-Ultraschallgerätes ausgesucht sind aus folgenden Werten: der Durchmesser des elektromechanischen Wandlerelements eines jeweiligen Ultraschallwandlers,

der Keilwinkel des Koppelkörpers des jeweiligen Ultraschallwandlers, die Schallgeschwindigkeit innerhalb des Koppelkörpers des jeweiligen Ultraschallwandlers, und

die elektrische Übertragungsfunktion des jeweiligen Ultraschallwandlers, insbesondere die Mittenfrequenz und die Bandbreite des

Ultraschallwandlers.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sensorspezifischen Daten gemäß Anspruch 6 und/oder die Kennwerte des Anregungssignals gemäß Anspruch 6 in einer Funktion zusammengefasst sind, welche bereitgestellt wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bereitstellen der Kennwerte in Schritt A und/oder das Bereitstellen der sensorspezifischen Daten dadurch erfolgt, dass sie als Datensatz für das jeweilige Clamp-On-Durchflussmessgerät in einem Datenspeicher eines

Datenverarbeitungssystems hinterlegt sind und von diesem bereitgestellt werden.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zusätzlichen Schritt X Informationen bezüglich des Aufbaus der Messstelle bereitgestellt werden, welche vom mathematischen Modell bei der Ermittlung des Messabweichungsfaktors berücksichtigt werden.

1 1. Computerprogrammprodukt mit welchem das Verfahren gemäß einem der

vorherigen Ansprüche ausgeführt wird, wobei das Computerprogrammprodukt auf dem mathematischen Modell basiert und unter Verwendung der Kennwerte und Daten der Schritte A-C und ggf. Schritt X einen Messabweichungsfaktor ermittelt, welcher zur Fehlerdiagnose geeignet ist.

12. Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät umfassend zumindest zwei außen an einer Rohrleitung festgelegte Ultraschallwandler und eine Auswerteeinheit welche ausgelegt ist zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche und welche anhand des ermittelten

Messabweichungsfaktors eine Korrektur der Messabweichung in Echtzeit durchführt.

13. Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät nach Anspruch 12, dadurch

gekennzeichnet, dass das Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät zumindest einen Ultraschallwandler aufweist und eine Auswerteeinheit, welche ausgelegt ist zur Ermittlung des Winkel mit welchem das Ultraschallsignal von der Rohrwand in das Medium eintritt.

Description:
VERFAHREN, COMPUTERPROGRAMMPRODUKT UND VORRICHTUNG ZUR ERMITTLUNG EINER

CHARAKTERISTISCHEN GRÖSSE ZUR BEWERTUNG EINER MESSANORDNUNG UMFASSEND EIN CLAMP-ON-ULTRASCHALL-DURCHFLUSSMESSGERÄT UND EIN MESSROHR

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer charakteristischen Größe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , sowie ein Computerprogrammprodukt und ein Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät.

Ultraschall-Durchflussmessgeräte werden vielfach in der Prozess- und

Automatisierungstechnik eingesetzt. Sie erlauben in einfacher Weise, den

Voiumendurchfiuss und/oder Massendurchfiuss in einer Rohrleitung zu bestimmen. Die bekannten Ultraschall-Durchflussmessgeräte arbeiten häufig nach dem

Laufzeitdifferenz-Prinzip. Beim Laufzeitdifferenz-Prinzip werden die unterschiedlichen Laufzeiten von Ultraschallwellen, insbesondere Ultraschallimpulsen, so genannten Bursts, in Abhängigkeit zur Strömungsrichtung der Flüssigkeit ausgewertet. Hierzu werden Ultraschallimpulse in einem bestimmten Winkel zur Rohrachse sowohl mit als auch entgegen der Strömung gesendet. Aus der Laufzeitdifferenz lässt sich die

Fließgeschwindigkeit und damit bei bekanntem Durchmesser des

Rohrleitungsabschnitts der Voiumendurchfiuss bestimmen.

Die Ultraschallwellen werden mit Hilfe so genannter Ultraschallwandler erzeugt bzw. empfangen. Bei einer verbreiteten Bauart von Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmessgeräten werden die Ultraschallwandler von außerhalb auf die Rohrwand eines Rohres gepresst. Ein großer Vorteil von Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmesssystemen ist, dass sie das Messmedium nicht berühren und auf eine bereits bestehende Rohrleitung angebracht werden.

Die Ultraschallwandler bestehen normalerweise aus einem elektromechanischen Wandlerelement, z.B. ein piezoelektrisches Element und einem Koppelelement, dem sogenannten Koppelkeil. Bei Clamp-On-Systemen werden im elektromechanischen Wandlerelement die Ultraschallwellen als akustische Signale erzeugt und über das Koppelelement zur Rohrwandung geführt und von dort in das Fluid bzw. das

Messmedium geleitet.

Bei Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgeräten kann sich je nach Ausgestaltung der Messstelle eine komplexe Messabweichung ergeben, welche von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitzustellen, welches es ermöglicht zur Einschätzung der Messabweichung und ggf. zur Kompensation dieser Messabweichung eine charakteristische Größe zu ermitteln.

Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung einer charakteristischen Größe zur Bewertung einer Messanordnung umfassend ein Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmessgerät und ein Rohr an welchem das Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmessgerät befestigt ist und/oder zur Bewertung des Messbetriebs dieser Messanordnung, ist gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

A Bereitstellen von Kennwerten bezüglich des durch das Clamp-On- Ultraschall-Durchflussmessgerät erzeugten Anregungssignals;

B Bereitstellen von sensorspezifischen Daten hinsichtlich der akustischen Eigenschaften eines oder mehrerer Ultraschallwandler des Clamp-On- Ultraschall-Durchflussmessgerätes;

C Eingabe von Daten bezüglich des Rohrmaterials und der Rohrwandstärke, insbesondere durch einen Nutzer,

D Ermittlung der charakteristischen Größe aus den Kennwerten und Daten der Schrittes A-C anhand eines mathematischen Modells.

Das Verfahren kann als reines Simulationsprogramm z.B. in einer Verkaufsplattform realisiert sein, um zu testen ob die Messstelle mit dem jeweiligen Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmesser kompatibel ist. Alternativ kann es auch im Messgerät oder in einem Leitsystem implementiert sein.

Bekanntermaßen muss bei Clamp-On-Systemen beachtet werden, dass der Ultraschall mehrere unterschiedliche Materialschichten durchlaufen muss, bis er in das

Messmedium eintritt. Die charakteristische Größe, so z.B. der Winkel mit welchem das Ultraschallsignal von der Rohrwand in das Medium eintritt, hängt u.a. von der

Spezifikation der im Ultraschallwandler genutzten Materialkomponenten und der geometrischen Ausgestaltung, z.B. dem Keilwinkel, ab und kann von Wandler zu Wandler wechseln. Die Eigenschaften und Charakteristika der einzelnen Materialien können jedoch nur teilweise werksseitig, beispielsweise aufgrund von Fertigungstoleranzen und unterschiedlichen Temperaturabhängigkeiten, voreingestellt werden und bei der Messung berücksichtigt werden.

So ist es z.B. möglich einzelne sensorspezifische Daten des Ultraschallwandlers bereits in einer Datenbank zu hinterlegen. Dies betrifft z.B. den Durchmesser des

elektromechanischen Wandlerelements, Daten (Keilwinkel und Materialeigenschaften) bezüglich eines oder mehrerer Koppelkörper und das Übertragungsverhalten, insbesondere die Mittenfrequenz und die Bandbreite, des Ultraschallwandlers einzeln oder in Form einer Formel zu hinterlegen. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass das Bereitstellen dieser Daten nicht bereits werksseitig in einer Datenbank erfolgt, sondern durch den Kunden oder einen Servicetechniker vor Ort vorgenommen wird.

Ein weiterer Einflussfaktor gemäß der Lehre der Erfindung ist im Anregungssignal zu sehen. Hier sind insbesondere die Bandbreite und die Anregungsfrequenz relevant, welche zumeist, ggf. mit weiteren Angaben, in einer Anregungsfunktion

zusammengefasst werden können. Auch die Kennwerte des Anregungssignals sind werksseitig festlegbar und können bereits in einer Datenbank hinterlegt sein oder durch den Nutzer durch Eingabe bereitgestellt werden.

Entsprechend mathematische Modelle sind aus der Fachliteratur bekannt.

Beispielsweise wird entsprechendes mathematisches Modell z.B. im Artikel„Acoustic Transfer Function of the Clamp-On Flowmeter von Funck und Mitzkus (IEEE

Transactions on Ultrasonics, Ferroelectrics, and Frequency Control, Vol. 43, No. 4, 1996, S. 569-575) beschrieben.

Angaben bezüglich der Messstelle müssen gesondert eingestellt werden und können zumeist nicht voreingestellt werden. Dazu gehören insbesondere das Rohrmaterial und die Rohrwandstärke. Der Rohrdurchmesser wird dabei nicht zwingend zur Ermittlung der relativen Messabweichung benötigt, sondern lediglich zur Bestimmung des

Durchflusses und folglich der absoluten Messabweichung des Durchflusses.

Außerdem kann die Vorort-Installation bei Clamp-On-Ultraschallwandlern oftmals über eine oder über zwei oder über mehrere Traversen erfolgen. Dies kann ebenfalls bei der Ermittlung der charakteristischen Größe berücksichtigt werden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der

Unteransprüche. Es ist von Vorteil, wenn zusätzlich zu den Schritten A-D) in einem Schritt F1 ) durch einen lst-/Sollwertvergleich anhand der charakteristischen Größe die Ausgabe einer bauartbedingten und/oder anregungsbedingten Fehlermeldung erfolgt.

Außerdem vorteilhaft kann zu den Schritten A-D) in einem Schritt F2) eine quantifizierte Ausgabe der charakteristischen Größe oder einer aus der charakteristischen Größe berechneten Messabweichung erfolgen.

Zusätzlich zu den Schritten A-D) kann in einem Schritt F3) anhand der

charakteristischen Größe eine Fehlerdiagnose initiiert werden, bei welcher die Daten der Schritte A-C auf Kompatibilität überprüft werden. So kann anhand von einer Datenbank überprüft werden, welche Daten signifikant außerhalb des

Standardabweichungsbereichs liegen.

Es ist von Vorteil, wenn die ermittelte charakteristische Größe der Winkel, also der Fluid-Winkel, ist, unter welchem sich der Schall vorrangig durch das im Rohr befindliche Fluid ausbreitet und ggf. eine dominante Frequenz.

Die ermittelte charakteristische Größe kann insbesondere der Fluid-Winkel sein, unter welchem sich der Schall vorrangig durch das im Rohr befindliche Fluid

ausbreitet.Anhand dieses Winkels kann eine Einschätzung erfolgen, ob eine

Messabweichung vorliegt und wie hoch diese ist.

Es ist von Vorteil, wenn die Kennwerte bezüglich des Anregungssignals des Clamp-On- Durchflussmessgerätes gemäß Schritt A ausgesucht sind aus folgenden Werten: die Anregungsfrequenz des Anregungssignals

die Bandbreite des Anregungssignals

die Folgefrequenz der Anregungszyklen

die Signalart z.B. Sinus- oder Rechtecksignal und/oder

Art des Funktionsfensters z.B. Rechteck-, von Hann- oder Tukey-Fenster.

Es ist von Vorteil, wenn die sensorspezifischen Daten des Clamp-On-Ultraschallgerätes ausgesucht aus folgenden Werten: der Durchmesser des elektromechanischen Wandlerelements, z.B. der

Piezokeramik, eines jeweiligen Ultraschallwandlers,

der Keilwinkel des Koppelkörpers des jeweiligen Ultraschallwandlers, die Schallgeschwindigkeit innerhalb des Koppelkörpers des jeweiligen Ultraschallwandlers, und/oder

die elektrische Übertragungsfunktion des jeweiligen Ultraschallwandlers, insbesondere die Mittenfrequenz und die Bandbreite des

Ultraschallwandlers.

Selbstverständlich können auch mehrere Koppelkörper in einem Ultraschallwandler vorgesehen sein.

Es sind zudem Ultraschallwandler mit mehreren übereinander geordneten

Piezokeramiken bekannt. Derartige gestapelte Anordnungen sind als ein

elektromechanisches Wandlerelement zu verstehen.

Die sensorspezifischen Daten gemäß Anspruch 6 und/oder die Kennwerte des

Anregungssignals gemäß Anspruch 5 können vorteilhaft in einer Funktion

zusammengefasst sein, welche bereitgestellt wird.

Das Bereitstellen der Kennwerte in Schritt A und/oder das Bereitstellen der

sensorspezifischen Daten kann dadurch erfolgen, dass sie als Datensatz für das jeweilige Clamp-On-Durchflussmessgerät in einem Datenspeicher eines

Datenverarbeitungssystems hinterlegt sind und von diesem bereitgestellt werden.

In einem zusätzlichen Schritt X können zudem Informationen bezüglich des Aufbaus der Messstelle, insbesondere der Anzahl der Traversen und damit der Anordnung der Ultraschallwandler am Rohr, bereitgestellt werden, welche vom mathematischen Modell bei der Ermittlung des Messabweichungsfaktors berücksichtigt werden.

Erfindungsgemäß ist ein Computerprogrammprodukt vorgesehen, mit welchem das Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche ausgeführt wird, wobei das

Computerprogrammprodukt auf dem mathematischen Modell basiert und unter

Verwendung der Kennwerte und Daten der Schritte A-C und ggf. Schritt X einen

Messabweichungsfaktor ermittelt, welcher zur Fehlerdiagnose geeignet ist.

Erfindungsgemäß ist ein Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät vorgesehen, umfassend zumindest ein außen an einer Rohrleitung festgelegter Ultraschallwandler und eine Auswerteeinheit welche ausgelegt ist zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche und welche anhand des ermittelten

Messabweichungsfaktors eine Korrektur der Messabweichung in Echtzeit durchführt. Das Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät kann die Durchflussgeschwindigkeit und/oder den Volumendurchfluss anhand der Laufzeitdifferenz ermitteln. In diesem Fall werden zwei Ultraschallwandler benötigt. Alternativ kann das Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmessgerät auch lediglich einen Ultraschallwandler aufweisen und nach dem Doppler-Prinzip die Durchflussgeschwindigkeit ermitteln.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematische Darstellung eines sogenannten Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmessgerätes;

Fig. 2 exemplarisches Diagramm einer frequenzabhängigen Messabweichung; und

Fig. 3 exemplarisches Diagramm der relativen Messabweichung zur

Winkelabweichung;

Fig. 4 exemplarischer Kurvenverlauf eines elektrischen Anregungssignals;

Fig. 5 Darstellung eines normierten einseitigen Amplitudenspektrums eines

Anregungssignals; und

Fig. 6 beispielhafte Darstellung einer Systemantwort.

Fig. 1 zeigt eine Anordnung mit einem Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät 1 im installierten Zustand an einer Rohrleitung 2. In der Rohrleitung 2 befindet sich ein Messmedium 3, welches idealerweise die Rohrleitung 2 in Strömungsrichtung S durchfließt.

Das schematisch dargestellte Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät 1 besteht vorzugsweise aus zwei Ultraschallwandlern 5a und 5b welche von außen auf das Messrohr aufgesetzt sind und lösbar oder unlösbar mit der Rohrleitung 2 verbunden sind. In der dargestellten Variante handelt es sich um eine sogenannte Zwei-Traversen- Anordnung, es sind allerdings auch andere Anordnungen, so z.B. eine Ein-Traversen- Anordnung, denkbar.

Der in Fig. 1 dargestellte Ultraschallwandler 5a ist mittels eines Halteelements 1 1 zur Festlegung des Ultraschallwandlers 5a an der Rohrleitung 2 montiert. Das Halteelement 1 1 und der Ultraschallwandler 5a sind Teil einer Ultraschallwandler-Anordnung. Der Ultraschallwandler 5a weist ein Gehäuse 9 auf und welches mit dem Halteelement 11 verbindbar, so z.B. verklemm- oder verrastbar ist.

Ein entsprechender Ultraschallwandler 5a weist ein elektromechanisches

Wandlerelement 6, z.B. ein Piezoelement, auf. Dieses ist über eine elektrische

Verbindung, z.B. ein Kabel, mit einer nicht näher dargestellten Auswerteeinheit verbunden. Die entsprechende Verbindung ist dabei durch eine zylindrische

Kabelführung 10 mit einer Längsachse senkrecht zur Rohrleitung 2 vom

elektromechanischen Wandlerelement 6 weggeführt.

Der Ultraschallwandler 5a weist zudem zwischen dem elektromechanischen

Wandlerelement 6 und der Rohrleitung 2 einen Koppelkörper 7 auf, welcher eine Auflagefläche zum Messrohr hin beinhaltet und eine gegenüber dieser Auflagefläche gekippte Fläche zur Anordnung des elektromechanischen Wandlerelements 6 umfasst.

Das Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgerät, insbesondere das elektromechanische Wandlerelement 6 des Ultraschallwandlers 5a, sendet zur Ermittlung eines

Durchflusses oder einer Durchflussgeschwindigkeit während der Messung ein

Ultraschallsignal mit dominanter Sendefrequenz f eK aus, welches durch den

Ultraschallwandler 5b empfangen wird.

Die Messung erfolgt nach dem Laufzeitdifferenzprinzip. Daher werden

Ultraschallsignale einmal schräg in und einmal schräg entgegen der Strömungsrichtung S ausgesandt und empfangen.

Bei der Wahl der Anregungsfrequenz f ex des elektromagnetischen Wandlerelements 6 ist es bekannt sich an der Mittenfrequenz des Wandlerelements 6 zu orientieren.

Es hat sich allerdings gezeigt, dass bei der Auswahl der Mittenfrequenz als

Anregungsfrequenz nicht immer die optimale Wahl für den Betrieb eines Ultraschall- Durchflussmessgerätes ist. Fig. 2 zeigt eine Darstellung wie sich die Messabweichung im Frequenzbereich eines Ultraschallwandlers ändert. Diese Kurve wurde auf einer Rundlaufanlage bei einem Volumenstrom von 20 l/s ermittelt. Die beiden

Ultraschallwandler des Clamp-On-Systems sind an einem DN80 Rohr aus Stahl mit einer Rohrwandstärke von 2 mm befestigt. Die Mittenfrequenz f c beträgt 2 MHz. Wie man erkennt, ist die relative Messabweichung im Bereich der Mittenfrequenz bei dieser Anordnung relativ hoch.

Eine Gesamtmessabweichung des Clamp-On-Messgerätes umfasst jedoch neben der frequenzabhängigen Messabweichung weitere Komponenten, welche es zugunsten einer möglichst genauen Messung zu reduzieren gilt. Ein entsprechender Verfahrensablauf wird nachfolgend beschrieben. Zunächst erfolgen Angaben seitens des Kunden. Dies umfasst

A1 Rohrmaterial

B1 Rohrwandstärke

Zudem können weitere Angaben seitens des Kunden erfolgen. Dies umfasst:

A2 Angaben zur Messanordnung, insbesondere die Anzahl der Traversen

Diese optionalen Angaben können allerdings auch in einer Datenbank im Messgerät für eine konkrete Montageanordnung hinterlegt sein. So ist es z.B. möglich, dass das Gerät immer in einer Zwei-Traversen-Anordnung, wie in Fig. 2 dargestellt, zu montieren ist. Falls diese Vorschrift existiert bedarf es keiner gesonderten Angabe. Es kann auch sein, dass die Mittenfrequenz und/oder die Bandbreite des Anregungssignals bereits im Gerät hinterlegt sind.

Weiterhin in der Datenbank im Gerät hinterlegt ist die elektrische Übertragungsfunktion des jeweiligen Ultraschallwandlers mit einer jeweiligen ersten Bandbreite und einer jeweiligen ersten Mittenfrequenz. Bei zwei Ultraschallwandlern sind somit zumindest zwei Übertragungsfunktionen hinterlegt. Weiterhin in der Datenbank im Gerät hinterlegt ist für jeden Ultraschallwandler mindestens jeweils eine elektrische

Übertragungsfunktion mit einer jeweiligen ersten Bandbreite und einer jeweiligen ersten Mittenfrequenz für mindestens eine Temperatur des jeweiligen Ultraschallwandlers. Es können aber auch mehrere elektrische Übertragungsfunktionen pro Ultraschallwandler für mehrere Temperaturbereiche oder Temperaturen hinterlegt sein.

Weiterhin ist in der Datenbank im Gerät eine mechanische Übertragungsfunktion des Rohres bzw. der Rohrleitung, z.B. von Frequenz und Fluid-Winkel abhängige

Durchlässigkeitskoeffizienten, hinterlegt. Es können aber auch mehrere mechanische Übertragungsfunktionen für das Rohr für mehrere Temperaturbereiche oder

Temperaturen hinterlegt sein.

Diese elektrischen Übertragungsfunktionen des oder der jeweiligen Ultraschallwandler werden zudem durch sensorspezifische Daten ergänzt, welche ausgesucht sind aus der folgenden Gruppe und welche im Gerät hinterlegt oder seitens des Nutzers eingegeben wurden:

A3 der Durchmesser der Piezokeramik,

B3 der Keilwinkel des Koppelkörpers,

C3 die Schallgeschwindigkeit innerhalb des Koppelkörpers, D3 Übertragungsfunktion des/der Ultraschallwandler(s), und/oder E3 Übertragungsfunktion des Rohres bzw. der Rohrleitung

Weiterhin sind Kennwerte bezüglich eines Anregungssignals in der Datenbank hinterlegt oder werden durch den Nutzer eingegeben. Diese Kennwerte sind

ausgesucht aus der folgenden Gruppe:

A4 die Anregungsfrequenz des Anregungssignals

B4 die Bandbreite des Anregungssignals

C4 die Anzahl der Anregungszyklen

D4 die Signalart z.B. Sinus- oder Rechtecksignal und/oder

E4 Art des Funktionsfensters z.B. Rechteck-, von Hann- oder Tukey-Fenster.

Diese Informationen können einzeln oder als Parameter in einer Funktion angegeben werden oder hinterlegt sein.

Fig. 4 zeigt exemplarisch ein entsprechendes Anregungssignal innerhalb eines

Zeitbereichs. Die Anregungsfrequenz beträgt 2 MHz. Der Signaltyp ist ein

Rechtecksignal. Die Anzahl der sogenannten bipolaren Bursts beträgt drei. Bipolar bedeutet dass das Signal im positiven und negativen Spannungsbereich verläuft. In der Fig. 4 ist der Wert auf eins normiert, da die eigentliche Spannung für die

Funktionsweise des Geräts irrelevant ist, da von einem sogenannten linearen zeitinvarianten System (LTI) ausgegangen wird. Das gezeigte Signal dauert ,5is. Die Anregungsfrequenz und die Anzahl der Bursts können variabel gewählt werden. Die Anregungsfrequenz f ex ergibt sich als Kehrwert der Dauer eines Rechtecks T ex .

Aus dem Anregungssignal der Fig. 4 lässt sich durch Berechnung der Fourier- Transformation, als Standardmethode der digitalen Signalverarbeitung, das

dazugehörige Spektrum ermittelt. Dieses teilt man typischerweise in ein Phasen- und ein Amplitudenspektrum auf. Das normierte einseitige Amplitudensignal ist in Fig. 5 dargestellt. In das Spektrum wurde die Anregungsfrequenz f eK und die stärkste

(dominante) Frequenz x,dom eingezeichnet. Die Abweichung ist nicht intuitiv und lässt sich durch den spektralen Leck-Effekt (spectral leakage) erklären. Das Signal ist ferner durch die Bandbreite, z.B. die Breite der Hauptkeule bei -6 dB charakterisiert. Ein weiteres Charakteristikum ist die Dämpfung der stärksten Nebenkeule.

Weiterhin ist auf einem Datenträger im Messgerät ein mathematisches Modell hinterlegt. Dem Modell kann das in Fig. 5 dargestellte Spektrum (Betrag und Phase) als Eingangsdaten zugeführt werden. Die Besonderheit an dem Modell ist, dass zusätzlich zur Frequenzinformation auch eine Winkelinformation berücksichtigt wird. Alle

Komponenten des Modells werden deswegen als zweidimensionale Filter mit

Abhängigkeit von der Frequenz und der Phasengeschwindigkeit modelliert.

Ein typisches Modell, welches nur den Frequenzbereich berücksichtigt, kann mit der Formel

n

beschrieben werden, wobei X{f) dem Spektrum der Anregung entspricht und A n (f) der Übertragungsfunktion der n-ten Modell-Komponente. Y(f) ist sodann die Systemantwort.

Entsprechende mathematische Modelle, die nur den Frequenzbereich berücksichtigen wurden bereits in folgenden Dokumenten erörtert:

Ali, M.; Raouf Mohamed, A.: A Simulation of pulse-echo amplitude scan Signal formation in absorbing media. In: Ultrasonics, 30(5), 1992, S. 31 1 -316, insbesondere Gleichung 7 und

Wöckel, S., Steinmann, U., Auge, J.: Signalanalyse für Ultraschall-Clamp-on-Systeme. In: tm - Technisches Messen, 81 (2), 2014, S. 86-92, insbesondere Gleichung 2.

Zusätzlich zur Eingabe der Werte des Rohrmaterials und der Rohrwandstärke greift das mathematische Modell auf die im Datenspeicher hinterlegten Werte bezüglich der elektrischen Übertragungsfunktion der Ultraschallwandler, deren Geometrie- und Materialdaten sowie die Kennwerte des Anregungssignals zurück.

Aus diesen Daten kann die Ermittlung eines tatsächlichen Fluid-Winkels Of erfolgen, unter welchem sich der Schall vorrangig in der im Rohr befindlichen Flüssigkeit ausbreitet. Dieser Fluid-Winkel Of ist als eine Ausführungsvariante eines

Messabweichungsfaktors im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehen, mit welchem eine Messabweichung ermittelt und ggf. auch kompensiert werden kann, wie z.B. in Artikel„Extraction of Spatial Ultrasonic Wave Packet Features by Exploiting a Modified Hough Transform" von Ploß, P., Rupitsch, S. J. und Lerch, R. (IEEE Sensors Journal, 14(7), 2014) beschrieben wird, auf weichen im Rahmen der vorliegenden Erfindung vollumfänglich Bezug genommen wird

Ein erweitertes Modell berücksichtigt auch den Fluid-Winkel. Es wird wie folgt angegeben: also wie beim vorgenannten eindimensionalen Modell, nur das sowohl die Komponenten, als auch der Ein-/Ausgang zusätzlich zur Frequenz von einem Winkel abhängen.

Mathematische Modelle, welche die Ortsinformationen bzw. den Winkel

berücksichtigen, finden sich in folgenden Dokumenten:

Pavlakovic, B. N.; Rose, J. L: The Influence of Finite-Size Sources in Acousto-

Ultrasonics / NASA. 1994 (195374). - Forschungsbericht, insbesondere S. 70 und

Funck, B.; Mitzkus, A.: Acoustic transfer function of the clamp-on flowmeter. In: IEEE Transactions on Ultrasonics Ferroelectrics and Frequency Control, 43(4), 1996, S. 569- 575, insbesondere Gleichungen 27 und 33.

Die Winkelinformation a„ eines Mediums n lässt sich mit der Schallgeschwindigkeit des Mediums n in die Phasengeschwindigkeit c° umrechnen:

c° = Cji

p sin(a n )

In Figur 6 ist das zweidimensionale Amplitudenspektrum, der mit dem Modell berechneten, Systemantwort gezeigt.

Mit Bezugszeichen 101 ist die elektrische Anregungsfrequenz f eK = 2 MHz

eingezeichnet und bezeichnet.

Mit Bezugszeichen 102 ist die erwartete Phasengeschwindigkeit cp 1 und eingezeichnet bzw. bezeichnet. Sie wird über das Snellius'sche Brechungsgesetz berechnet und umgewandelt in eine Winkelinformation entspricht sie, für Wasser mit

Schallgeschwindigkeit 1485 m/s, dem erwarteten Fluid-Winkel cc° und beträgt etwa 22 °. Das ist der Fluid-Winkel, der für die Berechnung des Volumenstroms maßgeblich ist. Weicht dieser Winkel im Wasser vom erwarteten Winkel ab, so führt dies zu einer Messabweichung des Volumenstroms.

Die Systemantwort hat die Form eines„Auges", dessen Pupille (Maximum) an einer gewissen Stelle des zweidimensionalen Koordinatensystems (Frequenz,

Phasengeschwindigkeit bzw. Winkel) liegt. Würde die Rohrwand die Schallausbreitung nicht beeinflussen, dann läge das Maximum des Auges auf dem Schnittpunkt der Linien 101 und 102.

Da jedoch die Rohrwand einen signifikanten Einfluss auf die Schallausbreitung hat, ist die Lage des Auges deutlich vom erwarteten Schnittpunkt verschoben. Die

Systemantwort lässt sich nun automatisiert auswerten - und zwar auf mehrerlei Arten. Die einfachste Auswertemöglichkeit besteht darin das Maximum zu bestimmen und die Koordinaten desselben zu extrahieren (frec.dom 103 und c p , r ec,dom 104). Die Abweichung in der Vertikalen (Änderung der Phasengeschwindigkeit c p , re c,dom - c£) ist direkt in eine Änderung des Fluid-Winkels umrechenbar. Darüber lässt sich eine Messabweichung vorhersagen.

Es gibt jedoch auch verschiedene andere Möglichkeiten die Systemantwort

auszuwerten.

Bei der Ermittlung des Messabweichungsfaktors können optional auch Angaben zur Messanordnung berücksichtigt werden.

Zusätzlich zur Ermittlung und ggf. Kompensation einer Messabweichung kann aufgrund des Messabweichungsfaktors auch lediglich eine Fehlerwarnung erfolgen, sofern dieser Faktor einen vorgegebenen Sollwert über- oder unterschreitet. Diese Fehlerwarnung kann dem Nutzer z.B. anzeigen, dass eine Situation bzw. eine Konfiguration vorliegt, welche zu einer großen Messabweichung führen kann. So kann auch im Rahmen einer Vorabanalyse z.B. in einem Internetverkaufsportal nach Eingabe des Rohrmaterials und der Rohrwandstärke ein Messabweichungsfaktor für alle angebotenen Clamp-On- Messgeräte ermittelt werden und das geeignetste Produkt vorgeschlagen werden.

Durch Abgleich des durch das mathematische Modell ermittelten

Messabweichungsfaktors mit einem tatsächlich gemessenen Messabweichungsfaktor können zudem Temperatureinflüsse, Ablagerungen oder Abrasion an der Rohrwandung während der Messung identifiziert werden.

Fig. 3 zeigt die Messwertabweichung in Prozent von der eigentlichen

Winkelabweichung in Grad. Diese Winkelabweichung kann nur unter Zuhilfenahme bestimmter Parameter, wie sie vorhergehend beschrieben wurden, bestimmt werden. Die Winkelabweichung lässt eine direkte Aussage zur Messwertabweichung zu und ermöglicht eine Quantifizierung und sogar eine Kompensation der

Messwertabweichung, so dass eine hochgenaue Messung bei Clamp-On-Ultraschall- Durchflussmessgeräten erreicht werden kann.