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Title:
METHOD FOR CONTROLLING THE PRODUCTION OF PRINTED MATTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/144138
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention discloses a method for controlling the production of printed matter using a Management Information System (MIS), where first of all the MIS uses a request formulated by a customer to create an offer for producing the printed matter and transmits MIS order data to a print input stage system, and the print input stage system then uses an order formulated by the customer to create print input stage order data for at least one system which produces the printed matter. To simplify the handling of discrepancies between the order and the offer, it is proposed that the print input stage system transmit the print input stage order data to the MIS and that the MIS use the print input stage order data to control production of the printed matter.

Inventors:
REICHHART THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/005169
Publication Date:
December 21, 2007
Filing Date:
June 12, 2007
Export Citation:
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Assignee:
HIFLEX SOFTWARE GMBH (AT)
REICHHART THOMAS (DE)
International Classes:
G06F3/12
Foreign References:
US20050050466A12005-03-03
EP1531610A22005-05-18
US20050030577A12005-02-10
US20050050466A12005-03-03
EP1531610A22005-05-18
Attorney, Agent or Firm:
BUSSE, Frank (Patent- & RechtsanwälteGrüner Weg 1, Aachen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Steuerung der Herstellung eines Druckwerks mittels eines Management Information Systems (MIS), wobei das MIS MIS -Auftragsdaten an ein Druckvorstufensystem übermittelt und sodann das Druckvorstufensystem Druckvorstufen- Auftragsdaten für mindestens ein im Rahmen der Herstellung des Druckwerks ausführendes System erstellt, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckvorstufensystem die Druckvorstufen- Auftragsdaten an das MIS übermittelt und das MIS anhand der Druckvorstufen- Auftragsdaten die Herstellung des Druckwerks steuert.

2. Verfahren nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das MIS MIS-Auftragsdaten im Portable Job Ticket Format oder im Job Definition Format an das Druckvorstufensystem und das Druckvorstufensystem die Druckvorstufen- Auftragsdaten in einem der vorgenannten Formate oder im Print Production Format an das MIS übermittelt.

3. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorstufen- Auftragsdaten mindestens Maße einer Druckplatte oder Anzahl, Größe oder Positionen von Falzmarken oder von Schneidmarken enthalten.

4. Verfahren nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das MIS anhand der Druckvorstufen- Auftragsdaten zumindest ein Druckbogenformat des Druckwerks, ein Format oder eine Falzfolge eines Falzbogens, Positionen von Schnitten oder ein Endformat des Druckwerks und die entsprechenden Parameter zumindest einer Druckmaschine, einer Falzmaschine, einer Schneidmaschine oder eines Sammelhefters zur Herstellung des Druckwerks ermittelt.

Description:

Verfahren zur Steuerung der Herstellung eines Druckwerks

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Herstellung eines Druckwerks mittels eines Management Information Systems (MIS), wobei zunächst das MIS MIS- Auftragsdaten an ein Druckvorstufensystem übermittelt und sodann das Druckvorstufensystem Druckvorstufen-Auftragsdaten für mindestens ein im Rahmen der Herstellung des Druckwerks ausführendes System erstellt.

In der grafischen Produktion, also der Herstellung von Druckwerken aller Art werden durch zunehmende Vernetzung in allen Bereichen, insbesondere in Vertrieb, Kalkulation und Auftragsbearbeitung, Produktionsplanung und -Steuerung, in der eigentlichen Produktion in Vorstufe, Druck, Druckweiterverarbeitung und Versand, in den Querschnittsbereichen Material- und Lagerwirtschaft, Finanz- und Lohnbuchhaltung, Controlling, Kostenrechnung und Qualitätssicherung bis hin zu Kunden- und Lieferantenkontakten Rationalisierungspotentiale ausgeschöpft. Der mit der Vernetzung erzielbare Produktivitätsfortschritt wird wesentlich durch die Qualität der Schnittstellen für den Austausch von Daten zwischen den verschiedenen beteiligten Systemen beeinflusst.

Das Job Definition Format „JDF" (und das Job Messaging Format „JMF" als Untermenge von JDF) sind allgemein bekannte, vom Konsortium „International Cooperation for the Integration of Processes in Prepress, Press and Postpress" („CIP4-Konsortium", www.cip4.org) entwickelte und gepflegte Formate für den Datenaustausch. Der CIP4- Spezifikation liegt die Zielvorstellung zugrunde, im Rahmen einer vernetzten grafischen Produktion für alle Produktionsmöglichkeiten und Eventualitäten flexibel und ohne Einschränkungen die Kommunikation zwischen allen Systemen der Druckerei, Designer, Werbeagentur, Auftraggeber von Drucksachen und Unterlieferanten von Auftragnehmern zu vereinheitlichen.

Das auf der „Extensible Markup Language" („XML"), einer gleichfalls allgemein bekannten, vom „World Wide Web Consortium" („W3C", www.w3.org) entwickelten Metasprache zum Definieren von Dokumenttypen basierende JDF soll nach der Intention des CIP4-Konsortiums nicht nur systemübergreifend die Beschreibung von Prozessen und Produkten, sondern darüber hinaus durch vertikale Integration von Daten einerseits des Produktionsprozesses und andererseits der kaufmännischen Bereiche in einer

verständlichen und durchgängigen Datenstruktur eine hohe Transparenz aller Produktionsabläufe, eine standardisierte Dokumentation der relevanten Soll- und Istdaten und eine durchgängige Produktionssteuerung ermöglichen. Insbesondere soll ein Auftrag in JDF nur noch ein einziges Mal in einer Form beschrieben werden, die auch in der externen Kommunikation sowohl mit Endkunden als auch mit Unterauftragnehmern und deren ausführenden Systemen in der Mensch-Maschine- und Maschine-Maschine- Kommunikation über Sprach- und Plattformgrenzen hinweg alle Prozessteilnehmer verstehen.

Entgegen der Philosophie des CIP4-Konsortiums und der darauf basierenden Konzeption von JDF bestehen jedoch im realen Betrieb vernetzter grafischer Produktionen vielfältige Restriktionen und spezifische Unterschiede bezüglich der Informationen, die die einzelnen ausführenden Systeme benötigen, tatsächlich verwenden oder (zur Verwendung durch andere ausführende Systeme) bereitstellen. Das eingangs genannte Verfahren betrifft in diesem Kontext die Kommunikation zwischen einem Management Information System („MIS") als zentral steuernder und überwachender Einheit in der vernetzten grafischen Produktion und einem Druckvorstufensystem. Ein MIS, das ein solches Verfahren realisiert, ist aus dem Hause der Anmelderin allgemein bekannt unter der Produktbezeichnung „HIFLEX" (www.hiflex.de).

Im Rahmen einer Anfrage an einen grafischen Produktionsbetrieb zur Herstellung eines Druckwerks formuliert ein Kunde in allgemein bekannter Weise zunächst Anfragedaten, also insbesondere Format, Auflage, Papier- und Druckqualität, Bindungsart und den spätesten Liefertermin für das fertige Druckwerk. Im Rahmen des bekannten Verfahrens bestimmt das MIS anhand dieser Anfragedaten zunächst automatisch einen konkreten Satz von möglichen Parametern der Herstellung des Druckwerks, beispielsweise der Ausschießschemata, der Bogenformate und verwendeten Papiertypen für die Druckbögen bis hin zur Auswahl der konkret einzusetzenden ausführenden Systeme wie Druckvorstufen-, Druck-, Falz-, Schneid-, Binde- und Verpackungssystemen einschließlich der jeweiligen Einsatztermine und -laufzeiten und kalkuliert auf der Grundlage der konkret an den einzelnen Kostenstellen anfallenden Kosten ein mögliches Angebot.

Das bekannte MIS vermittelt mit diesen MIS -Auftragsdaten im Wesentlichen automatisch - gegebenen Falls nach manueller Vorgabe oder änderung einzelner Parameter und anschließend neuer Berechnung der davon abhängigen Parameter der Herstellung und des Angebots - zunächst einem Bediener in der Kalkulation die wesentlichen Grundlagen für die kaufmännische Erstellung eines Angebots zur Herstellung eines Druckwerks gemäß der Anfrage des Kunden. Nimmt der Kunde das Angebot an, so verwendet das MIS dieselben MIS-Auftragsdaten zur Steuerung der ausführenden Systeme und übermittelt diese MIS- Auftragsdaten beispielsweise im JDF-Format an ein allgemein bekanntes Druckvorstufensystem sowie als Startinformation zwecks Anlage des Auftrags an die weiteren ausführenden Systeme.

Beispielsweise ermittelt das MIS im Rahmen der Kalkulation des Angebots ein Ausschießschema, also eine Anordnung von gemeinsam zu druckenden Seiten des Druckwerks auf einem Druckbogen und übermittelt diese nach Erteilung des Auftrags an das Druckvorstufensystem. Das Ausschießschema kann mittels JDF oder -je nach Anforderungen des Druckvorstufensystems - in einem der Vorläuferformate von JDF, dem von Adobe entwickelten binären „Portable Job Ticket Format" („PJTF") oder in einem proprietären Format übermittelt werden.

Allgemein bekannte Druckvorstufensysteme, wie beispielsweise Agfa Delano oder Heidelberg Printready verfügen über eine eigene Schnittstelle für die Kommunikation mit dem Kunden. über diese Schnittstelle, typischer Weise ein Web-Interface übermittelt der Kunde an das Druckvorstufensystem zur Vervollständigung der Auftragsdaten - typischer Weise im „Portable Document Format" („PDF") - die konkreten Seiteninformationen.

Darüber hinaus erhält der Systembediener die Möglichkeit, - im Allgemeinen auf Weisung beispielsweise des Abteilungsleiters - die Auftragsdaten zu überarbeiten: Um dem Kunden auch nach Erteilung des Auftrags noch größtmögliche Flexibilität zu gewähren, bietet das bekannte Druckvorstufensystem Möglichkeiten unter anderem zur nachträglichen Anpassung der Auflage, des Seitenformats, der Seitenzahl, der Papier- und Druckqualität sowie der Farbigkeit und der Bindung des Druckwerks und schlägt sogar - falls erforderlich - aus einer eigenen Bibliothek von Ausschießschemata ein anderes, zu den angepassten Parametern passendes Schema vor. Mittels des Druckvorstufensystems

kombiniert dann der Systembediener in einem interaktiven Prozess die Informationen des Ausschießschemas und der Seiten.

Das Druckvorstufensystem erstellt auf Grundlage dieser kombinierten Informationen einerseits ein Druckbogenlayout für den Plattenbelichter zur Herstellung einer Druckplatte und andererseits ein Job Ticket mit Druckvorstufen- Auftragsdaten für die nachfolgend ausführenden Drucksysteme. Das Job Ticket als digitales Gegenstück zur Auftragstasche definiert dabei in Form einer Sammlung von Informationen unter anderem die weiteren Parameter für die Herstellung des Druckbogens - unter Verwendung der belichteten Druckplatte - auf dem Drucksystem. Weit verbreitet ist neben PJTF und JDF die Verwendung des auf eine Entwicklung der Heidelberger Druckmaschinen AG zurückgehenden „Print Production Format" („PPF") oder von proprietären Formaten auf Basis der vorgenannten.

An den nachfolgend ausführenden Systemen, wie zum Beispiel Druck- und Buchbindereimaschinen ist aufgrund der änderungen gegenüber den MIS-Auftragsdaten eine automatische Einrichtung nicht mehr möglich. Vielmehr richtet der jeweilige Maschinenbediener den anhand der MIS-Auftragsdaten angelegten Auftrag nach den - gegebenen Falls von diesen abweichenden - Druckvorstufen- Auftragsdaten zumeist anhand manuell eingefügter ergänzender Hinweise beispielsweise des Abteilungsleiters ein. Diese Tätigkeit stellt hohe Anforderungen an die interne Kommunikation in dem grafischen Produktionsbetrieb und nicht zuletzt an den Maschinenbediener, der die für das jeweilige ausführende System relevanten änderungen erkennen und das System entsprechend einrichten muss. Diese Einrichtungstätigkeit ist einerseits fehler- und damit kostenträchtig und führt andererseits selbst regelmäßig zu nicht geplanten Stillstandszeiten in der Produktion.

Im Rahmen der Steuerung der Herstellung eines Druckwerks nach dem bekannten Verfahren erhält das MIS zwar möglicher Weise noch im Sinne einer Meldung über die Fertigstellung der Arbeiten des Druckvorstufensystems Kenntnis von den (von den MIS- Auftragsdaten abweichenden) Druckvorstufen- Auftragsdaten, interpretiert diese aber nicht, da es seinerseits nicht mehr in den Ablauf der Herstellung an den weiteren ausführenden Systemen eingreift. Im MIS können daher Statusmeldungen der nachfolgenden

ausführenden Systeme aufgrund der Möglichkeit von Abweichungen der MIS- von den tatsächlich der Herstellung zugrunde liegenden Druckvorstufen-Auftragsdaten, insbesondere bei nachträglich erhöhter Anzahl der Druckbögen nicht sicher zugeordnet und weder zur überwachung der Herstellung, noch für die Nachkalkulation des Druckauftrags (ohne manuelle Nacharbeit) vollständig verwendet werden.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung von Abweichungen des Auftrags vom Angebot zu vereinfachen.

Lösung

Ausgehend von den bekannten Verfahren wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass das Druckvorstufensystem die Druckvorstufen- Auftragsdaten an das MIS übermittelt und das MIS anhand der Druckvorstufen- Auftragsdaten die Herstellung des Druckwerks steuert.

Die von den bekannten Druckvorstufensystemen zur Steuerung der nachfolgenden Systeme erstellten Job Tickets sind zwar für den Abgleich der in ihnen enthaltenen Druckvorstufen- Auftragsdaten mit den ursprünglichen MIS -Auftragsdaten nicht vorgesehen, enthalten aber dennoch notwendiger Weise Informationen, aus denen sich die Abweichungen wenn schon nicht unmittelbar ablesen, so doch zumindest sicher ableiten lassen. Beispielsweise enthält ein Job Ticket ein Ausschießschema, aus dem sich nicht nur das Druckbogenformat, die Seitenzahl, die Farbigkeit und das Endformat des Druckwerks, sondern auch - über die jeweils charakteristische Lage der Seiten - Falzbögen und Falzschemata ermitteln lassen. Die fest vorgegebenen Formate der verschiedenen Job Tickets ermöglichen deren automatisierte Auswertung und Interpretation in dem MIS.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren stehen in dem MIS die Auftragsdaten und die tatsächlich zur Herstellung des Druckwerks verwendeten Druckvorstufen-Auftragsdaten nicht nur unabhängig von einander zur Verfügung. Vielmehr werden die Druckvorstufen- Auftragsdaten interpretiert und die durch die Interpretation gewonnenen Parameter werden - in Zweifelsfällen interaktiv - in die Datenbasis des MIS eingepflegt. Das erfindungsgemäße Verfahren verlagert so zunächst den - im Stand der Technik in der

Produktion angesiedelten - Arbeitsaufwand in den Bereich der Kalkulation und der Planung der Herstellung und vermeidet so ungeplante Stillstandszeiten in der Produktion.

Darüber hinaus ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Konsistenz der Daten in dem MIS und in den ausführenden Systemen sicher gestellt. Statusmeldungen der ausführenden Systeme, die in einem MIS nach dem Stand der Technik lediglich zu Dokumentationszwecken archiviert werden, können in einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden MIS sicher - und damit wiederum automatisierbar - den im Rahmen der Kalkulation geplanten Arbeitsschritten zugeordnet und auf ihren spezifischen Informationsgehalt interpretiert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht so auch für mehrere laufende komplexe Produktionsprozesse eine automatisierte überwachung bis hin zur Online-Diagnose von durch Verzögerungen einzelner Teilprozesse unvorhergesehen entstehenden Engpässen einschließlich Entwicklung und Auswahl von Szenarien für die Behebung, einschließlich automatischer Benachrichtigung betroffener Kunden oder ergänzender Anfragen bei externen Dienstleistern und einschließlich einer ständig aktuellen übersicht über die Kostenrelevanz der jeweiligen Entwicklung.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere dann einsetzbar, wenn die MIS- Auftragsdaten im Portable Job Ticket Format oder im Job Definition Format an das Druckvorstufensystem übermittelt und die Druckvorstufen- Auftragsdaten von dem Druckvorstufensystem im Portable Job Ticket Format, im Job Definition Format oder im Print Production Format erstellt werden. Die genannten Formate kommen im Stand der Technik an den Schnittstellen zwischen MIS und Druckvorstufensystemen sowie zwischen Druckvorstufen- und Drucksystemen zum Einsatz.

Insbesondere können im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens die Druckvorstufen- Auftragsdaten eine Falzposition, ein Maß der Druckplatte, eine Anzahl von Druckmarken, eine Größe oder Position einer Druckmarke enthalten. Aus den genannten Daten, die typischer Weise in einem Job Ticket enthalten sind, können besonders einfach die für die automatische Voreinstellung von Druck- und Buchbindereimaschinen relevanten Informationen ermittelt werden.

Im Rahmen eines solchen erfindungsgemäßen Verfahrens kann insbesondere anhand der Druckvorstufen- Auftragsdaten aus dem Druckvorstufensystem von dem Management Information System eine Falzfolge ermittelt wird. Die Falzfolge und das tatsächlich verwendete Ausschießschema sind wesentliche Kenngrößen für die Voreinstellung der ausführenden Systeme.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert: In einem grafischen Produktionsbetrieb sind verschiedene Druckvorstufensysteme, Plattenbelichter, Drucksysteme, Falz- und Schneidsysteme, Sammelhefter und eine automatisches Verpackungssystem jeweils unterschiedlicher Hersteller als ausführende Systeme über ein zentrales Management Information System (MIS) verbunden. Das MIS plant und kalkuliert die einzelnen Prozessschritte zur Herstellung von Druckwerken auf den angeschlossenen ausführenden Systemen, koordiniert die Kommunikation der ausführenden Systeme und steuert und überwacht die Ausführung der Herstellung.

Ein Kunde richtet an den grafischen Produktionsbetrieb über ein Web-Interface des MIS eine Anfrage zur Herstellung eines durchgehend vierfarbig 16-seitigen Druckwerks im Format DIN A4 (21 x 29,7 cm) in einer Auflage von 50 000 Stück, Fertigstellung innerhalb 5 Tagen nach Auftragserteilung. Das MIS wählt die Herstellung auf einem Druckbogen im Format 63 x 88 cm mit einem 16-Seiter im Kreuzbruch, disponiert vorläufig die Verwendung der ausführenden Systeme, berechnet die auf diesen im Einzelnen entstehenden Kosten und erstellt auf dieser Grundlage ein Angebot, das - nach Bestätigung des Bedieners des MIS - durch eMail an den Kunden übermittelt wird.

Der Kunde bestätigt über einen in der eMail angegebenen Link den Auftrag und wird unmittelbar auf das Web-Interface des ausgewählten Druckvorstufensystems weitergeleitet. Unmittelbar zuvor hat das MIS durch übermittlung der Auftragsdaten in einer JDF-Datei an das Druckvorstufensystem in diesem den Auftrag entsprechend den vom Kunden bestätigten Daten angelegt.

über das Web-Interface des Druckvorstufensystems übermittelt der Kunde die Seiteninformationen in Form einer PDF-Datei, die - abweichend von den in der Anfrage

und in dem Auftrag formulierten Parametern - ein Seitenformat von 20 x 29 cm aufweist. Zudem enthält die PDF-Datei auf den acht innen liegenden Seiten überläufer, also grafische Elemente, die von einer linken Seite in eine rechte hineinlaufen. Auf eine Warnmeldung des Druckvorstufensystems bezüglich des abweichenden Seitenformats nimmt der zuständige Abteilungsleiter Rücksprache mit dem Kunden und bestätigt in dem Druckvorstufensystem das kleinere Format, da der Kunde das Druckwerk als Einleger in einer größeren Zeitschrift (diese im Format DIN A4) verteilen möchte. Darüber hinaus setzt er aufgrund der überläufer die Fertigung auf zwei Achtseitern im Parallelfalz.

Das Druckvorstufensystem belichtet aufgrund der geänderten Auftragsdaten die Druckplatte mit einem Druckbogenformat von 61 x 86 cm, mit zwei Achtseitern im Parallelfalz, erstellt das Job Ticket im JDF-Format und übermittelt dieses an das MIS, das zunächst die in diesen enthaltenen Informationen extrahiert und auf dieser Grundlage erneut die Herstellung des Druckwerks berechnet und deren Kosten kalkuliert.

Zwischenzeitlich hat der Bediener des MIS nach erneutem Anruf des Kunden zum Einen die Auflage des Druckwerks verdoppelt und zum Andern nach dessen Anweisung die Verpackungsart für den Versand durch Luftpost umkonfiguriert. Das MIS führt die an verschiedenen Stellen aktualisierten Daten zusammen und übermittelt das angepasste Job Ticket in die Produktion. In der Produktion können die in dem Job Ticket enthaltenen Daten unmittelbar zur automatischen Einrichtung der ausführenden Systeme verwendet werden. Die im Stand der Technik unvermeidliche manuelle Nacharbeit ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wirksam vermieden.