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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DETERMINING THE SIZE SPECTRA AND THE CONCENTRATION OF PARTICLES IN A MULTI-PHASE LIQUID FLOW AND CAVITATION CHANNEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/026999
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for continuously determining the sizes and/or the concentration of liquid particles and/or gas particles in a multi-phase flowing liquid (1) laden with liquid particles and/or gas particles and furthermore with heterogeneous and/or aspherical particles, comprising the following steps: illuminating homogeneous spherical liquid particles and/or gas particles (12, 13) and heterogeneous and/or aspherical particles by means of a laser beam (11), wherein particles (12, 13) that are contained in the liquid along the propagation direction of the laser beam are illuminated; catching scattered light of the illuminated particles (12, 13) at a scattering angle (5) or a plurality of scattering angles by means of one or more optical apparatuses (4); imaging sections of the scattering function of the particles on one or more detectors (3) in a defocussed manner; continuously processing the scattered-light information by means of a processing apparatus (17) and distinguishing heterogeneous and/or aspherical particles from homogeneous spherical particles; determining the sizes of the homogeneous spherical particles from interference patterns; and determining size spectra and/or the concentration of the homogeneous spherical particles while adhering to size-dependent detection volumes. The invention further relates to a device for carrying out such a method.

Inventors:
DAMASCHKE NILS (DE)
EBERT ERIC (DE)
KLEINWAECHTER ANDRE (DE)
KROEGER WILLFRIED (DE)
KOSTBADE ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/066933
Publication Date:
February 20, 2014
Filing Date:
August 13, 2013
Export Citation:
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Assignee:
UNIV ROSTOCK (DE)
International Classes:
G01N15/02; G01N15/14
Domestic Patent References:
WO2001036937A12001-05-25
Foreign References:
DE19954702A12001-05-17
US5471299A1995-11-28
US5748311A1998-05-05
Other References:
DAMASCHKE ET AL., EXPERIMENTS IN FLUIDS, vol. 39, 2005, pages 336 - 350
SHORT ET AL.: "A Comparison of Photometric Normalisation Algorithms for Face Verification", SIXTH IEEE INTERNATIONAL CONFERENCE ON AUTOMATIC FACE AND GESTURE RECOGNITION (FG'04)SEOUL, KOREA
S. SUZUKI; K. ABE.: "Topological structural analysis of digital binary image by border following", CVGIP, vol. 30, no. 1, 1985, pages 32 - 46
G. KÖNIG; K. ANDERS; A. FROHN: "A new light-scattering technique to measure the diameter of periodically generated moving droplets", JOURNAL OF AEROSOL SCIENCE, vol. 17, no. 2, 1986, pages 157 - 167
MAEDA M.; AKASAKA Y.; KAWAGUCHI T.: "Improvements of the interferometric technique for simultaneous measurement of droplet size and velocity vector field and its application to a transient spray", EXP. FLUIDS, vol. 33, 2002, pages 125 - 134
DAMASCHKE N.; NOBACH H.; NONN T. 1.; SEMIDETNOV N.; TROPEA C.: "Multi- dimensional particle sizing techniques", EXP. FLUIDS, vol. 39, 2005, pages 336 - 350
ALBRECHT H.-E.; BORYS M.; DAMASCHKE N.; TROPEA C.: "Laser Doppler and Phase Doppler Measurement Techniques", 2003, SPRINGER-VERLAG
RAFFEL M.; WILLERT C.; KOMPENHANS J.: "Particle Image Velocimetry", 1998, SPRINGER-VERLAG
Attorney, Agent or Firm:
BEYER, Andreas et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln in einer mit Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln und weiterhin mit Feststoffpartikeln beladenen, mehrphasigen strömenden Flüssigkeit (1 ), umfassend die folgenden Schritte:

- Einstrahlung eines Laserstrahls (1 1 ) in die Flüssigkeit (1 ), wobei ein Teil der

Flüssigkeit linienförmig beleuchtet wird,

- Beleuchtung von homogenen sphärischen Flüssigkeitspartikeln und/oder homogenen sphärischen Gaspartikeln (12, 13) sowie von inhomogenen und/oder

nichtsphärischen Feststoffpartikeln mit dem Laserstrahl (1 1 ), wobei Partikel (12, 13) beleuchtet werden, die entlang der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls in der Flüssigkeit enthalten sind,

- Auffangen von Streulicht der beleuchteten Partikel (12, 13) unter einem Streuwinkel (5) oder mehreren Streuwinkeln mit einer oder mehreren optischen Einrichtungen (4),

- defokussierte Abbildung von Ausschnitten der Streufunktion der Partikel auf einem oder mehreren Detektoren (3), sodass für Partikel (12, 13) Streulichtinformationen erhalten werden,

- kontinuierliche Verarbeitung der Streulichtinformationen mit einer

Verarbeitungseinrichtung (17) und Unterscheidung von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln von homogenen sphärischen Partikeln,

- Bestimmung der Größen der homogen sphärischen Partikel aus Interferenzmustern,

- Bestimmung von Größenspektren und/oder der Konzentration der homogenen sphärischen Partikel unter Beachtung von größenabhängigen Detektionsvolumina.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei im Fall von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoff Partikeln Streulichtinformationen in Form eines schrägen

Interferenzstreifensystems oder in Form von Speckies erhalten werden und im Fall von homogenen sphärischen Partikeln ein Interferenzstreifenmuster erhalten wird, welches senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des abgebildeten Laserstrahls orientiert ist, und wobei anhand dieser Streulichtinformationen eine Unterscheidung von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln von homogenen sphärischen Partikeln erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem mehrere Laserstrahlen (1 1 a, 1 1 b, 1 1 c) eingestrahlt werden.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem zwei oder mehr

überlagerte Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge eingestrahlt werden.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem verschieden polarisierte Laserstrahlen eingestrahlt werden.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem

- anhand der Intensitätsverteilung des Lichts über den Querschnitt des Laserstrahls und der durchmesserabhängigen Intensität der Streufunktion der homogenen sphärischen Partikel ein Modell eines vom Partikeldurchmesser abhängigen effektiven Detektionsvolumens ermittelt wird, wobei anhand der Bildintensität und der dazu bestimmten Durchmesser der homogenen sphärischen Partikel die Parameter des Modells bestimmt werden,

- Histogramme der Durchmesserverteilung erzeugt werden und mit Hilfe der

durchmesserabhängigen Detektionsvolumina derart gewichtet werden, dass sich alle Häufigkeiten auf ein einheitliches Volumen beziehen.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Laserlichtstrahl, oder mehrere der Laserstrahlen (20, 21 ), aus einer Vorrichtung (10) eingestrahlt werden, welche auch für ein anderes, laserbasiertes Messverfahren einsetzbar ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -7, bei dem der Detektor ein zweidimensionaler Detektor ist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -7, bei dem der Detektor ein eindimensionaler Detektor ist, der parallel zur Achse des Laserstrahls positioniert wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die Größe nicht homogener oder nicht-sphärischer Feststoff partikel anhand ihrer Streulichtinformationen bestimmt oder abgeschätzt wird.

1 1 . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -10, wobei die mehrphasige strömende

Flüssigkeit eine Flüssigkeitsströmung in einem Kavitationskanal ist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -10, wobei die mehrphasige strömende

Flüssigkeit mit Öl verunreinigtes Wasser ist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -10, wobei die mehrphasige strömende

Flüssigkeit Bachwasser, Flusswasser, Meerwasser oder Seewasser ist.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -10, wobei die mehrphasige

Flüssigkeitsströmung eine Flüssigkeitsströmung in einem chemischen Reaktor ist.

15. Kavitationskanal, aufweisend eine Vorrichtung, die zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln in einer mehrphasigen strömenden Flüssigkeit (1 ) innerhalb des Kavitationskanals eingerichtet ist, wobei die Vorrichtung folgende Komponenten aufweist:

- eine Laserlichtquelle (2) zur Einstrahlung eines Laserstrahls (1 1 ) in die Flüssigkeit (1 ) und zur Beleuchtung von Partikeln (12, 13) in der Flüssigkeit,

- eine optische Einrichtung (4) zum Auffangen von Streulicht (14, 15) der Partikel (12, 13), wobei die optische Einrichtung (4) zum Auffangen von Streulicht (14, 15) von Partikeln eingerichtet ist, welche entlang der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls (1 1 ) in der Flüssigkeit (1 ) enthalten sind,

- einen Detektor (3), der zur defokussierten Abbildung eines Ausschnitts der

Streufunktion der Partikel (12, 13) zum Erhalt von Streulichtinformationen eingerichtet ist,

- eine Verarbeitungseinrichtung (17), die zur kontinuierlichen Verarbeitung der

Streulichtinformationen und zur Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration der Gas- und/oder Flüssigkeitspartikel (12, 13) eingerichtet ist.

16. Kavitationskanal nach Anspruch 15, wobei die mehrphasige strömende Flüssigkeit

zusätzlich inhomogene und/oder nichtsphärische Feststoffpartikel aufweist und die Verarbeitungseinrichtung zur Unterscheidung der Feststoffpartikel von den Gas- und/oder Flüssigkeitspartikeln eingerichtet ist.

Description:
Verfahren zur Bestimmung der Größenspektren und der Konzentration von Partikeln in einer mehrphasigen Flüssigkeitsströmung und Kavitationskanal

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln in einer mehrphasigen Flüssigkeitsströmung sowie einen Kavitationskanal, aufweisend eine

Vorrichtung zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln in einer Flüssigkeitsströmung

Die Bestimmung von Partikelgrößen- und Partikelkonzentrationsspektren in Strömungen ist bei einer Vielzahl von Anwendungen von Interesse. Partikel sind Inhomogenitäten, die lokal die Stoff eigenschaften ändern. Speziell in Flüssigkeitsströmungen existieren meist zwei Arten von Partikel. Zum einen sind Feststoffpartikel, z.B. Staub, Schmutzpartikel, Abrieb, Ru ß, organische Rückstände etc. vorhanden. Diese haben meist eine Undefinierte Form und sind oft auch inhomogen. Zum anderen sind Flüssigkeitstropfen oder Blasen vorhanden, die im Folgenden auch als Keime bezeichnet werden sollen. Beispiele hierfür sind Wassertropfen in Öl, Öltropfen in Wasser oder auch Luftblasen in Wasser oder Öl. Diese besitzen meist eine glatte Oberfläche sind homogen und bei hinreichend kleiner Größe sphärisch oder nahezu sphärisch. Die

Charakterisierung und Konzentrationsbestimmung letzterer Partikel (Keime) bei zusätzlicher Anwesenheit von inhomogenen/nichtsphärischen Partikeln (Feststoffpartikeln) in

Flüssigkeitsströmungen ist für eine Reihe von Prozessen notwendig und soll an drei beispielhaften Prozessen verdeutlicht werden.

Für die Prognose der Kavitation an Schiffspropellern, Rudern oder in Pumpen werden Kavitationsversuche durchgeführt, bei denen das Auftreten und die Art der Kavitation in Abhängigkeit von den eingestellten Parametern wie Druck, Temperatur, Sauerstoffsättigung, Strömungsgeschwindigkeit untersucht werden. Ein weiterer Parameter ist die

Keimkonzentration in der Zuströmung. Diese hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf den Beginn, die Art, die Ausdehnung und die Hysterese der Kavitation. Beispielsweise werden Blasen aus der Zuströmung in einem Unterdruckgebiet aufgeweitet und Kavitation entsteht. Feststoffpartikel oder auch sehr kleine Blasen (<10μηι) dagegen wirken nach der gängigen Definition nicht als Keime. Zur Definition des Arbeitspunktes der Kavitationskanäle wäre demnach eine Messtechnik von Vorteil, welche die Partikel detektiert und hinsichtlich Feststoff partikel oder Blasen klassifiziert. Zusätzlich dazu sollte eine Größenbestimmung sowie eine Konzentrations- bzw. Flussbestimmung der Keime erfolgen, da der Einfluss auf die Kavitation abhängig vom Größenspektrum und von der Konzentration ist. Aufgrund des Strömungsumlaufs im Kavitationskanal wirken die am zu untersuchende Objekt erzeugten Kavitationsblasen zum Teil nach einem Umlauf wieder als Keime. Bei Änderung der Betriebsparameter benötigt der Tunnel demnach eine gewisse Zeit um einen stabilen Zustand zu erreichen. Des Weiteren kann ein Unterschied in der Keimkonzentration entstehen, wenn der Arbeitspunkt über verschiedene Betriebsparameter, wie

Strömungsgeschwindigkeit oder Druck angefahren wird. Dies entspricht einer Hysterese. Um das Erreichen des Arbeitspunktes quantifizieren zu können ist eine kontinuierliche zeitaufgelöste Messung wünschenswert, die in Echtzeit Konzentrationen und Spektren der Keime liefert. Dieses Vorgehen kann auch auf die Keimkonzentrationsbestimmung in größerem Maßstab, z.B. im Nachstrom eines Schiffes, erweitert werden. Auch hier haben die Blasen Einfluss auf die Kavitation am Propeller und am Ruder des Schiffes.

Als zweiter beispielhafter Prozess aus dem Stand der Technik sei der Gausaustauch zwischen einer fluiden Phase und eine dispersen gasförmigen Phase, z.B. Blasen im Meer, Blasen in chemischen Reaktoren wie Blasensäulen, genannt. Um solche Prozesse zu überwachen oder zu regeln muss sowohl die Konzentration der Blasen (Keime) als auch deren Größenspektrum bekannt sein. Oft sind zusätzlich zu den Blasen noch weitere Verunreinigungen bzw. Feststoffpartikel in der Strömung vorhanden, die die

Konzentrationsbestimmung der Keime stören.

Als dritter beispielhafter Prozess aus dem Stand der Technik soll die

Ölkonzentrationsbestimmung in Wasser angegeben werden. Bei der Einleitung von

Schmutzwasser in Gewässer oder Kläranlagen darf häufig eine definierte Olkonzentration nicht überschritten werden (z.B. Abpumpen von Bilgewasser, Einleiten von

Prozessflüssigkeiten aus der chemischen Industrie). Da das Öl tropfenförmig im Wasser vorhanden ist kann die Gesamtölkonzentration über Größen- und

Konzentrationsbestimmung der Tropfen erfasst werden. In den meisten Prozessen sind jedoch zusätzlich auch sehr viele Feststoff partikel und Blasen in der Strömung vorhanden. Diese verhindern eine verlässliche in situ Bestimmung der Olkonzentration. Daher werden im allgemeinen Proben genommen und diese ex situ mit großer Zeitverzögerung in Laboren analysiert. Derzeit verfügbare berührungslose optische in-situ Partikelmesstechniken sind prinzipiell in der Lage, die Konzentration von homogenen sphärischen Partikeln in Zweiphasen- Strömungen zu bestimmen. Allerdings sind der apparative Aufwand und damit die Kosten der Messsysteme meistens sehr hoch. Hinzu kommt, dass bei den meisten Messsystemen, gerade bei abbildenden Messtechniken, die Signal- und Bildverarbeitung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Echtzeitfähige Systeme, wie z.B. die punktuell messende Phasen-Doppler Technik, besitzen andererseits meist eine geringe Datenrate, da das Detektionsvolumen sehr klein ist. Aufgrund der geringen Partikelstatistik sind wiederum Messungen in Echtzeit nicht möglich.

Die bekannten Messtechniken werden stets zur Messung in Zweiphasenströmungen eingesetzt. Bei den meisten Anwendungen besteht die disperse Phase aus

Flüssigkeitstropfen in einer Gasströmung, z.B. bei Zerstäubungsprozessen. Disperse Phasen in einer Flüssigkeitsströmung wären Blasen oder eine nichtmischbare Flüssigkeit (z.B. Öl) in einer anderen Flüssigkeit (z.B. Wasser). Die bekannten Messtechniken können hierfür eingesetzt werden, soweit die Bedingung der Zweiphasenströmung erfüllt ist. Keine der Messtechniken ist jedoch in der Lage in einer mehrphasigen Strömung (zwei disperse Phasen in einer fluiden Phase) eine Klassifizierung der unterschiedlichen dispersen Phasen vorzunehmen. Die bisher verfolgten Ansätze validieren lediglich die Signale der einen dispersen Phase um Messfehler auszuschließen.

Weiterhin liefert eine einfache Detektion und Größenbestimmung der Keime in der Regel einen fehlerbehafteten Konzentrationswert. In allen optischen Messsystemen ist die

Detektionswahrscheinlichkeit der Partikel abhängig von deren Größe. Werden z.B. kleine Partikel aufgrund einer geringeren Streuung und eines damit kleineren Detektionsvolumens seltener detektiert als große, ist die Häufigkeitsverteilung der Ereignisse mit einem systematischen Fehler beaufschlagt, bekannt auch als Randzonenfehler. Die Korrektur zur Rekonstruktion der des„wahren" Partikelgrößenspektrums muss messsystemspezifisch erfolgen, da sich die Detektionsvolumina der Verfahren stark unterscheiden. Im Folgenden sollen derzeit verfügbare optische Messtechniken mit dem Potential der Größen- und Konzentrationsbestimmung kurz aufgelistet werden und die Nachteile hinsichtlich der Keimkonzentrationsbestimmung angegeben werden:

Phasen-Doppler (PD-) Verfahren (Albrecht et al. 2003): Bei der Phasen Doppler Messtechnik werden Einzelpartikel in einem kleinen Messvolumen von zwei Laserstrahlen beleuchtet. Die Phasendifferenz zwischen zwei örtlich separierten Streulichtempfängern ist ein Maß für die Partikelgröße unter der Voraussetzung homogener sphärischer Einzelpartikel. Durch weitere Detektoren kann der Messbereich erweitert werden und es können

nichtsphärische/inhomogene Partikel detektiert werden. Bei der Phasen-Doppler-Technik wird ein kleines Messvolumen zugrunde gelegt, welches eine geringe Datenrate (Partikel pro Zeit) bedingt. Dies stellt einen Nachteil der PD-technik dar, da für umfangreichere

Partikelstatistiken lange Messzeiten notwendig werden. Damit ist die, für die oben gegebenen Anwendungen notwendige Echtzeitfähigkeit nicht gegeben.

Nachteile dieser Technik sind weiterhin ein hoher Justageaufwand, ein kleines

Messvolumen, eine geringe Datenrate, ein hoher apparativer Aufwand und hohe Kosten. Weiterhin ist die Phasen-Doppler Technik nicht in der Lage, die nichtvalidierten Partikel zu klassifizieren. Es besteht nicht die Möglichkeit zwischen systembedingten

Messunsicherheiten (z.B. Rauschen), der Streuung von zwei Partikeln im Messvolumen, deformierten Partikeln der einen dispersen Phase und Partikeln einer anderen dispersen Phase zu unterscheiden.

Zeitverschiebungsmesstechnik (ZVM) (Albrecht et al. 2003): Die Partikelgröße wird durch die Messung der Zeitverschiebung der Streulichtsignale ermittelt. Gegenüber der häufig eingesetzten und technisch ähnlichen Phasen-Doppler-Anemometrie bietet die

Zeitverschiebungsmesstechnik unter anderem die Vorteile eines flexibleren optischen Zugangs und die Möglichkeit mehrere Phasen und damit Blasen und Feststoffpartikel zu unterscheiden. Nachteile dieser Technik sind wie bei der Phasen-Doppler Technik ein hoher Justageaufwand, ein hoher apparativer Aufwand und damit verbundene hohe Kosten sowie ein kleines Messvolumen und damit eine geringe Datenrate. Die geringe Datenrate verhindert wiederum, dass auch bei geringeren Anzahlkonzentrationen zuverlässige

Statistiken in Echtzeit gemessen werden können. Weiterhin ist derzeit keine

größenabhängige Detektionsvolumenkorrektur bekannt und ein hoher apparativer Aufwand muss betrieben werden.

Schattenabbildung (Shadow): Die Technik basiert auf einer Hintergrundbeleuchtung und einem bildgebenden Aufnahmeverfahren. Die Schattenabbildung kann Partikel unabhängig von Form und Material abbilden. Das Messvolumen ist durch die Tiefenschärfe und die Brennweite des bildgebenden Systems definiert. Im Hinblick auf die Genauigkeit sind Nachteile dieser Technik eine relativ ungenaue Messung abhängig vom Justageaufwand und eine direkte Intensitätsabhängigkeit der Messergebnisse von der Lichtquelle und der Belichtungszeit des Detektors. Der abgebildete Bereich bzw. des Messvolumens ist definiert über die Auflösung und die Pixelzahl der Kamera. Um eine Partikel-Größenauflösung ähnlich der PD-Technik von ca. 2μηι zu erreichen, ist eine Auflösung von ca. " Ι μηι bis 2 μηι/ΡίχβΙ notwendig. Bei verfügbaren Sensoren mit einigen Megapixel ergeben sich Abbildungsbereiche (Messvolumen) von einigen Quadratmillimetern. Bei geringer Partikelkonzentration führt dies ebenfalls zu geringen Datenraten. Weiterhin kann für kleine Partikel keine Klassifikation hinsichtlich der dispersen Phase vorgenommen werden, da die kleinen Abbildungen eine Unterscheidung der Form nicht zuverlässig ermöglichen. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Verfahren aufgrund des hohen Aufwandes der

Bildverarbeitung in dem hier präferierten Rahmen der Anwendungen nicht echtzeitfähig ist, keine Messvolumenkorrektur bietet und auch keine Unterscheidung zwischen

Feststoff Partikeln (z.B. raue Oberfläche) und Blasen bietet. Interferometric Particle Imaging (IPI): In G. König et al 1986 wurde ein Laserstrahl auf eine monodisperse Tropfenkette fokussiert. Mittels einer defokussierten Kamera wurde ein Teil der Streufunktion auf dem CCD-Sensor abgebildet und aus der Anzahl bzw. der örtlichen Frequenz der Streukeulen die Partikelgröße der homogenen sphärischen Tropfen bestimmt. Bei geringerer Defokussierung kann die über die Apertur der Empfangsoptik vorhandene Intensitätsverteilung der Streufunktion in einem lokalen Bereich auf dem Sensor abgebildet werden. Damit wird es möglich, mehrere Partikel gleichzeitig auf dem Sensor abzubilden. Im Gegensatz zur Schattenabbildung kann der abgebildete Bereich (Messvolumen) durch die Defokussierung von der Partikelgrößenauflösung nahezu entkoppelt werden und im

Vergleich zur Schattenabbildung können größere Messvolumina bei gleicher

Größenauflösung realisiert werden.

Die Technik wurde auf die zweidimensionale Bestimmung der Partikelgröße homogener sphärischer Partikel erweitert und auch mit der Particle Image Velocimetry (Raffel et al.

1998) zur Bestimmung der Partikelgeschwindigkeit kombinbiert. Die derzeit verfügbaren Varianten der Technik sind unter den Bezeichnungen Interferometric Particle Imaging (IPI) (z.B. Damaschke et al.) oder ILIDS (z.B. Maeda et al. 2002) zu finden.

Die IPI-Technik hat im Hinblick auf die oben genannten Anwendungsbeispiele Nachteile bzw. kann für die entsprechenden Zielstellungen nicht eingesetzt werden. · Alle bisher realisierten IPI-Systeme charakterisieren entweder punktuell Einzelpartikel einer dispersen Phase (z.B. König 1986) oder nutzen einen Laserlichtschnitt zur zweidimensionalen Bestimmung der Partikelgröße (z.B. Maeda et al 2002, Damaschke et al. 2005) einer dispersen Phase in einer Ebene. Vorteil einer Messung mittels

Laserlichtschnitt ist die gleichzeitige Messung mehrerer Partikel die sich in der

Messebene befinden. Allerdings müssen die Bilddaten zunächst aus dem Flächensensor ausgelesen werden. Bei Bildgrößen von einem Megapixel und mehr können aufgrund des beschränkten Pixeltaktes kontinuierlich nur Frameraten von maximal ca. 100Hz erreicht werden. Bei Hochgeschwindigkeitskameras mit höheren Frameraten werden die Daten zunächst in einem Speicher abgelegt und anschließend (off-line) ausgelesen bzw. übertragen. Damit sind kontinuierliche Messungen als Voraussetzung für eine

Echtzeitfähigkeit hinsichtlich der zeitlichen Auflösung auf ca. 100Hz begrenzt. Dies ist ein Grund warum derzeit mit keinem IPI-System kontinuierliche Messungen in Echtzeit zur Prozessüberwachung möglich sind. Ein zweiter Nachteil ist darin zu sehen, dass die defokussierten Abbildungen der Partikel stark überlappen. Da für eine genaue Statistik möglichst alle Einzelpartikel identifiziert bzw. detektiert werden müssen, ist die

Auswertung der defokussierten Abbildungen hinsichtlich der Bildverarbeitung sehr komplex und benötigt viel Rechenzeit. Die aufgenommenen Bilder können nicht in Echtzeit verarbeitet werden. Alle bisher realisierten IPI-Systeme nehmen zunächst eine Bildsequenz auf, die anschließend off-line analysiert wird. Dabei übertrifft die Analysezeit die Aufnahmezeit in der Regel um mehr als eine Größenordnung. Eine kontinuierliche Verarbeitung von IPI-Aufnahmen, als Voraussetzung für eine Echtzeitmesstechnik ist derzeit nicht realisiert. Da die Kreisdetektion speziell bei relativ hohen

Partikelkonzentrationen nicht mehr möglich ist, wurden spezielle astigmatische

Empfangsoptiken realisiert (z.B. Maeda et al. 2002), die die Partikel nur in einer Richtung defokussieren und in der anderen fokussiert abbilden (optische Kompression). Es entstehen so statt flächiger Abbildungen Streifenabbildungen, die weniger überlappen sowie schneller und präziser lokalisiert werden können. Nachteil ist, dass die

Empfangsoptik in spezieller Weise mit einer Zylinderlinse modifiziert werden muss. Des Weiteren wird auch hier der gesamte Flächensensor ausgelesen und durch die optische Kompression gehen Informationen zur Validierung verloren.

Weiterhin muss zur Beleuchtung mittels Lichtschnitt ein Pulslaser, meist Nd:YAG

Pulslaser eingesetzt werden, da hohe Lichtenergien für die Belichtung notwendig sind. Die verwendeten Pulslaser sind dabei kostenintensiv.

Die bisher realisierten IPI-Systeme sind nicht in der Lage unterschiedliche disperse Phasen in mehrphasige Strömungen mit mehr als zwei Phasen zu unterscheiden und zu charakterisieren. Der überwiegende Teil der IPI-Anwendungen ist im Bereich der Zerstäubungstechnik zu finden. Die disperse flüssige Phase bildet dabei Tropfen die mit der IPI-Technik charakterisiert werden. Eine dritte disperse Phase tritt in diesen

Anwendungen nicht auf. Aufgrund von Tropfendeformationen und Mehrfachabbildungen kann es zu Messfehlern kommen, die die Streifenstruktur innerhalb der defokussierten Abbildung stören. In Damaschke et al. 2005 wurde zur Validierung der Messwerte eine zweites orthogonales Streifensystem durch zusätzliche Einstrahlung eines weiteren Laserlichtschnittes realisiert (Global-Phase-Doppler (GPD) Technik). Vorteil ist, dass zwei Größenmesswerte für einen Partikel vorliegen. Hiermit kann einerseits der

Messbereich erweitert werden und andererseits durch Vergleich der bestimmten

Durchmesser der Messwert validiert werden. Die Generierung eines weiteren

Laserlichtschnittes ist jedoch optisch vergleichsweise aufwendig, da u.a. das Laserlicht über den gesamten Messbereich kohärent sein muss. Auch die GPD-Technik nutzt eine zweidimensionale Abbildung mit den oben beschriebenen Nachteilen und ist in der die Messdaten besser zu validieren. Eine Klassifikation mehrerer disperser Phasen ist auch mit der GPD Technik nicht möglich. Die GPD-Erweiterung wird lediglich zur Validierung der Messwerte der einen dispersen Phase genutzt.

Die Nachteile der derzeit verfügbaren IPI Techniken sind damit die relativ hohe Kosten aufgrund von Pulslaserbeleuchtung und Lichtschnittgenerierung, keine kontinuierliche Datenaufnahme für eine Echtzeitfähigkeit, da eine umfangreiche Bildverarbeitung zur Detektion und Analyse der defokussierten Partikel notwendig ist, sowie keine

Unterscheidung von Keimen und Feststoff Partikeln.

Streulichtverfahren/Beugungsmesstechnik (Diff): Im Gegensatz zu den genannten

Zählverfahren sind der Hardwareaufwand, die Kosten, die Echtzeitfähigkeit und der

Justageaufwand der Beugungsmesstechnik geringer. Bei der Beugungsmesstechnik wird ein Laserstrahl in den Messbereich eingekoppelt und das Streulicht mit einem segmentierten Detektor meist in Vorwärtsrichtung empfangen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich sehr viele Partikel innerhalb des Messvolumens befinden und aus der Überlagerung aller Streufunktionen der Partikel auf die Größenverteilung geschlossen werden kann. Es können damit jedoch lediglich statistische Aussagen über die Größenverteilung gemacht werden da keine Einzelpartikel charakterisiert werden und das Verfahren nicht zu den Zählverfahren zu rechnen ist. Damit können Größenspektren und Konzentrationen nicht anhand der Einzelpartikel geschätzt werden. Weiterhin ist das Verfahren nicht sensitiv gegenüber der Unterscheidung von Keimen und Feststoff Partikeln. Die Aufgabenstellung der Erfindung ist, möglichst viele der oben erläuterten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.

Eine Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Bestimmung des freien Gasgehalts, insbesondere bei Kavitationsprozessen. Die Wasserqualität, speziell der freie Gasgehalt, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Kavitation. Das Verfahren sollte eine Messung von Keimspektren und Keimkonzentrationen ermöglichen. Dabei sollten möglichst viele der nachfolgenden Randbedingungen für eine prozessnahe Messung erfüllt werden: in-situ Messung, Zählverfahren, ein geringer Installationsaufwand, geringe

Hardwarekosten, ein geringer Justageaufwand, Langzeitstabilität, eine kontinuierliche Messung, im Idealfall in Echtzeit.

Ferner soll das Verfahren eine Unterscheidung von Keimen und Feststoffpartikeln ermöglichen.

Noch eine Aufgabe ist eine verlässliche und stabile Detektionsvolumenkorrektur.

Die oben genannten Aufgaben werden entweder durch das in Patentanspruch 1 angegebene Verfahren gelöst, oder durch vorteilhafte Ausgestaltungen, die in den Unteransprüchen angegeben sind.

Angegeben wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln in einer mit

Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln und weiterhin mit Feststoffpartikeln beladenen mehrphasigen strömenden Flüssigkeit, umfassend die folgenden Schritte:

Einstrahlung eines Laserstrahls in die Flüssigkeit,

Beleuchtung von homogenen sphärischen Flüssigkeitspartikeln und/oder homogenen sphärischen Gaspartikeln sowie von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln, wobei Partikel beleuchtet werden, die entlang der

Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls in der Flüssigkeit enthalten sind,

Auffangen von Streulicht der beleuchteten Partikel unter einem Streuwinkel oder mehreren Streuwinkeln mit einer oder mehreren optischen Einrichtungen, defokussierte Abbildung von Ausschnitten der Streufunktion der Partikel auf einem oder mehreren Detektoren, sodass für Partikel Streulichtinformationen erhalten werden, kontinuierliche Verarbeitung der Streulichtinformationen mit einer

Verarbeitungseinrichtung und Unterscheidung von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln von homogenen sphärischen Partikeln,

Bestimmung der Größen der homogenen sphärischen Partikeln aus

Interferenzmustern,

Bestimmung von Größenspektren und/oder der Konzentration der homogenen sphärischen Partikel unter Beachtung von größenabhängigen Detektionsvolumina.

Das Verfahren ist ein Verfahren zur berührungslosen, in-situ Bestimmung der

Keimkonzentration, das aufgrund der optischen Konfiguration und der damit

zusammenhängenden Signalaufnahme und Verarbeitung wesentliche Vorteile gegenüber anderen optischen Verfahren zur Partikelcharakterisierung hat.

Mit dem Verfahren wird ein berührungsloses, prozessnahes, echtzeitfähiges und kostengünstiges Messverfahren zu Verfügung gestellt. Das Verfahren nutzt in seiner grundlegenden Ausführungsform einen sehr einfachen optischen Aufbau, der nur aus einem Laserstrahl und einer Abbildungsoptik besteht. Im Vergleich zu anderen Verfahren (Phasen Doppler Technik, IPI, Zeitverschiebungstechnik) kann es mit geringen Anschaffungs- und Betriebskostenkosten realisiert werden. Der einfache optische Aufbau bedingt im Vergleich zu anderen Verfahren auch eine einfache Installation, Justage, Handhabung, Anpassung und Wartung sowie einen mechanisch und optisch robusten Aufbau.

Gleichzeitig reduziert sich der Aufwand für die Auswertung gegenüber anderen abbildenden Messtechniken (IPI, Schattenabbildung), da vergleichsweise wenige Partikel pro Abbildung detektiert werden und diese kaum überlappen. Da jedoch das Messvolumen gegenüber Punktmesstechniken (PDA) größer ist, ist die Datenrate höher. Bei höheren Framerate sind kontinuierliche Messungen möglich die Echtzeitanforderungen für die genannten

Anwendungen erfüllen. Die Frameraten können in speziellen Ausführungsformen durch Verwendung von Zeilenkameras und FPGAs bis in den oberen kHz-Bereich erhöht werden.

Mit dem Verfahren können Partikelgrößen und/oder -Konzentration hoch zeitaufgelöst in einer bewegten, strömenden Flüssigkeit, auch bezeichnet als„Mehrphasenströmung", dargestellt werden. Sofern sich aus dem Zusammenhang nichts anderes ergibt, bezeichnet der Begriff „Partikel" Flüssigkeitspartikel (Flüssigkeitstropfen), Gaspartikel (Gasblasen) und inhomogene und/oder nichtsphärische Feststoff partikel. Sofern„inhomogene und/oder nichtsphärische Partikel" genannt sind, so werden diese auch als Feststoff partikel bezeichnet, insbesondere da Feststoffpartikel im Allgemeinen nichtsphärisch sind.

Homogene sphärische Flüssigkeitstropfen oder Gasblasen werden im Folgenden, insbesondere in Bezug auf Kavitation, auch als„Keime" bezeichnet. Der Begriff „sphärisch" umfasst sowohl exakt sphärische als auch annähernd sphärische Gas- oder

Flüssigkeitspartikel bzw. Keime.

Mit der Erfindung können mit dem Verfahren Gasblasen und/oder Flüssigkeitstropfen einerseits und andererseits inhomogene/nichtsphärische Feststoffpartikel in einer Strömung unterschieden werden. Somit können mit dem Verfahren auch Keimkonzentrationen und Keimspektren in blasenbeladenen und/oder tropfenbeladenen Flüssigkeitsströmungen bestimmt werden, die zusätzlich inhomogene/nichtsphärische Feststoffpartikel enthalten.

Es können mit dem Verfahren Keimspektren und Keimkonzentrationen in Flüssigkeiten, zur Bestimmung des freien Gasgehaltes des Wassers in Kavitationstunneln oder anderen Blasenströmungen ermittelt werden. Es ist dies auch möglich, wenn zusätzlich in der Strömung Feststoffpartikel vorhanden sind.

Die einfache Geometrie des Detektionsvolumens im Vergleich zu anderen Verfahren begünstigt die Korrektur zur Schätzung von Durchmesserspektren und Konzentrationen.

Weiterhin erlaubt das Messverfahren erstmals eine kontinuierliche, echtzeitfähige, robuste und kostengünstige Messung der Blasen-, Öltropfen- und Feststoffpartikelkonzentration in Flüssigkeitsströmungen. Weitere Vorteile des Verfahrens sind auch in der nachfolgenden detaillierten Erläuterung an passender Stelle angegeben.

Der Begriff„mehrphasige strömende Flüssigkeit" bezeichnet ein flüssiges Gemisch aus mehreren Phasen. Wenn die mehrphasige strömende Flüssigkeit Flüssigkeitspartikel enthält, bzw. damit beladen ist, so sind innerhalb einer zu einem überwiegenden Volumenanteil vorhandenen ersten Flüssigkeit Partikel (in diesem Fall Tropfen oder Tröpfchen) aus einer zweiten Flüssigkeit verteilt, wobei die erste und die zweite Flüssigkeit nicht mischbar sind. Ein Beispiel ist ein Gemisch aus Öltröpfchen in Wasser. Wenn die mehrphasige strömende Flüssigkeit Gaspartikel enthält, so sind darunter Gasblasen oder Gasbläschen zu verstehen, die innerhalb einer zu einem überwiegenden Volumenanteil vorhandenen ersten Flüssigkeit verteilt sind. Grundlage des Verfahrens ist die oben bereits erwähnte Interferometrische Partikel

Abbildungs-Messtechnik, abgekürzt als IPI (Interferometric Particle Imaging), die auf G. König, K. et al. zurückgeht. Die IPI Technik basiert auf Glanzpunkten von Laser-bestrahlten homogenen sphärischen oder annähernd sphärischen Partikeln. Ein In-Fokus Bild besteht aus mindestens zwei Glanzpunkten (Reflexion und Brechung erster Ordnung). Wenn der Grad der Defokussierung erhöht wird und die räumliche Auflösung des optischen Systems verringert wird, dann verschmelzen die beiden Glanzpunkte in ein einzelnes defokussiertes Bild mit Interferenzlinien. Bei sphärischen Partikeln, wie Flüssigkeitspartikeln und

Gaspartikeln, werden somit Streulichtinformationen in Form eines Interferenzmusters erhalten. Die Anzahl Interferenzstreifen ist eine Funktion des Partikeldurchmessers, des Streuwinkels, des Aperturwinkels, der Wellenlänge der Lichtquelle und des relativen

Brechungsindex der Medien, sodass bei Kenntnis aller weiteren Parameter aus dem

Interferenzmuster, insbesondere der Anzahl Interferenzstreifen, die Partikelgröße ermittelt werden kann. Bei zusätzlicher Abhängigkeit der Interferenzstruktur vom Brechungsindex kann auch zwischen Flüssigkeitspartikeln und Gasblasen unterschieden werden. Die IPI- Technik ist in Grundlagen erläutert in Damaschke et al., Experiments in Fluids (2005) 39: 336-350. Mathematische Hintergründe der IPI Technik sind erläutert in Albrecht et al. (2003) Laser Doppler and Phase Doppler Measurement Techniques, Springer Verlag.

Im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein kohärenter Laserstrahl in das Messvolumen, auch bezeichnet als" Messbereich", der Flüssigkeit eingestrahlt. Dadurch erfolgt eine Beleuchtung von homogenen sphärischen Flüssigkeitspartikeln und/oder homogenen sphärischen Gaspartikeln sowie von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln in dem Messvolumen, wobei Partikel beleuchtet werden, die entlang der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls in der Flüssigkeit enthalten sind. Dies hat eine Reihe von nachfolgend genannten Vorteilen.

Im erfindungsgemäßen Verfahren werden mehrere Partikel entlang der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls beleuchtet. Gegenüber den üblichen IPI-Verfahren wird jedoch kein

Laserlichtschnitt (light sheet) zur Beleuchtung einer größeren Ebene/Fläche oder eines größeren Volumens generiert. Es erfolgt eine linienförmige Beleuchtung mittels eines Laserstrahls. Mit einem eng lokalisierten, d.h. fokussierten, Laserstrahl wird nur ein Teil der strömenden Flüssigkeit linienhaft beleuchtet. Der Laserstrahl weist einen geringen

Querschnitt im Vergleich zu einer gedachten Schnittfläche durch die Strömung auf. Es wird nur auf einen Teil einer gedachten Schnittfläche durch die Strömung lokal eingestrahlt, wobei sich der Laserstrahl durch die Strömung hindurch ausbreitet, und wobei die

Ausbreitungsrichtung beliebig zur Strömungsrichtung orientiert sein kann. Weiterhin werden vergleichsweise nur wenige Partikel entlang des Laserstrahls beleuchtet und im Vergleich zu zweidimensionalen Messtechniken kann die Anzahl der beleuchteten Partikel erheblich reduziert werden. Dies schlägt sich direkt in einer stark reduzierten Überlappung der

Partikelabbildungen nieder, was wiederum höhere Partikelkonzentrationen erlaubt und eine vereinfachte Auswertung bedingt. Durch die vereinfachte Auswertung kann eine hohe Zeitauflösung erzielt werden. Nachfolgend wird das Verfahren in seinen einzelnen Aspekten beschrieben:

Beleuchtunqsquelle/Sender:

Die Beleuchtung kann eine Dauerstrichbeleuchtung sein. Die Wellenlänge hängt dabei von der Verfügbarkeit von Arraydetektoren für die entsprechend genutzte Wellenlänge ab und geht im Allgemeinen vom Infrarot- bis und den UV-Bereich. Die Begriffe„Licht" und „Beleuchtung" umfassen somit in dieser Erfindung auch den IR- und UV-Bereich. Als

Lichtquelle können beispielsweise kostengünstige Dauerstrichlaser verwendet werden, da die Streulichtintensität aufgrund der starken Fokussierung auch bei kurzen Belichtungszeiten des Sensors ausreichend ist. Die Dauerstrichlaser ermöglichen ebenfalls hohe

Bildwiederholraten (>1 kHz), die ansonsten nur von spezifischen Pulslasern realisiert werden können. Alternativ kann zum Beispiel eine Pulsbeleuchtung mittels Pulslaser eingesetzt werden. Durch die Nutzung eines einfachen symmetrischen Strahlprofils kann die Optik zur

Laserstrahlanpassung sehr einfach gestaltet werden oder sogar entfallen. Dies reduziert den Justageaufwand, den apparativen Aufwand und Hardwarekosten erheblich. Der Laser wird im Idealfall direkt in den Messbereich eingestrahlt, was im Hinblick auf die oben diskutierten Messtechniken dem einfachsten Aufbau entspricht.

Da die Intensitätsverteilung eines mono-modigen Laserstrahls sehr gut mittels einer

Gaußverteilung beschrieben werden kann, ist die Bestimmung des Detektionsvolumens zur Korrektur der Durchmesserspektren sehr verlässlich. In einer Ausführungsform des Verfahrens werden mehrere Laserstrahlen in verschiedene

Messvolumina der Flüssigkeit eingestrahlt. Es handelt sich dabei vorzugsweise um zwei oder mehr Laserstrahlen gleicher Wellenlänge aber unterschiedlicher Position und/oder

Ausbreitungsrichtung. Vorzugsweise wird der Abstand der Laserstrahlen voneinander so gewählt, dass sich defokussierte Abbildungen von unterschiedlichen Strahlen nicht oder kaum überlappen, wodurch die bereits genannten Vorteile des Verfahren erhalten bleiben Mit dieser Ausführungsform werden die Anzahl der abgebildeten Partikel und damit die Datenrate erhöht.

In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden zwei oder mehr überlagerte Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge eingestrahlt. Der Begriff „überlagert" bedeutet, dass die zwei oder mehr Laserstrahlen eine unterschiedliche Wellenlänge aber eine gleiche Ausbreitung haben. Eine örtliche Überlagerung ist dabei nicht zwingend notwendig, aber vorteilhaft da die gleichen Partikel beleuchtet werden. Werden statt monochromatischem Laserlicht, zwei oder mehr überlagerte Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge verwendet, wird für jede Laserwellenlänge jeweils eine Streulichtverteilung von denselben Partikeln generiert, die auf der Empfangsseite mittels optischer Farbfilter, mittels

Zeitmultiplex oder mittels Frequenzanalyse des Bildes getrennt werden können. Als Beispiel sei hier angegeben, dass eine RGB Kamera gleichzeitig drei Streufunktionen für drei Wellenlängen separat erfassen kann. In einer weiteren Ausführungsform wird der Laserstrahl, oder mehrere Laserstrahlen (sofern mehrere Laserstrahlen verwendet werden) an die Messaufgabe bzw. die

Partikelkonzentration angepasst aufgeweitet. Dies kann zum Beispiel eine symmetrische Aufweitung des Strahls zur Vergrößerung des Strahldurchmessers sein, was mit einer Optik nach dem Laser erfolgt. Auch unsymmetrische Strahlaufweitungen sind möglich. Hier ist darauf zu achten, dass nicht wie bei der Laserlichtschnittebeleuchtung, mehrere Partikel in Aufweitungsrichtung beleuchtet werden, da dadurch die vorteilhaften Eigenschaften der reduzierten Partikelanzahl und reduzierten Überlappung der defokussierten Abbildungen verlorengeht. In noch einer weiteren Ausführungsform entstammen der Laserstrahl, oder mehrere verwendete Laserstrahlen, aus einer Vorrichtung, welche in einem anderen, laserbasierten Messverfahren einsetzbar ist. Insbesondere entstammen der Laserlichtstrahl, oder mehrere verwendete Laserstrahlen, aus einem anderen, parallel verwendeten Messverfahren. In dieser Ausführungsform wird die Streuung von Laserstrahlen anderer Messtechniken auch für das erfindungsgemäße Verfahren genutzt. Wird beispielsweise die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsströmung mittels Laser-Doppler-Technik bestimmt, werden hierfür mindestens zwei sich kreuzende Laserstrahlen in den Messbereich fokussiert, die außer für die

Geschwindigkeitsmessung auch im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens zur

Bestimmung von Partikelgrößen und -Konzentrationen genutzt werden. Damit kann der Hardwareaufwand noch weiter reduziert werden. In einer speziellen Variante wird als das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Laser-Doppler-Verfahren kombiniert.

Detektor Die unter einem spezifischen Streulichtwinkel positionierte Empfangsoptik bildet die Streuung mittels einer Optik defokussiert auf einen mehrdimensionalen Detektor ab.

Der spezifische Streulichtwinkel der Detektoren wird in Abhängigkeit vom relativen

Brechungsindex in zwischen Flüssigkeit und Keimen (homogene und sphärische Partikel) gewählt. Eine monotone Beziehung zwischen Interferenzstreifenanzahl (Anzahl der Streulichtkeulen) bzw. örtlicher Streifenfrequenz und Keimdurchmesser ist nur für zwei dominante Glanzpunkte gegeben. Diese können entweder für einen Laserstrahl durch zwei Streulichtordnungen, z.B. Brechung und Reflexion, oder durch zwei Laserstrahlen und eine dominante Streulichtordnung generiert werden. Sind mehr als zwei Glanzpunkte am Entstehen der aufgenommenen Streufunktion beteiligt, entstehen zusätzlich redundante Frequenzen in der Abbildung. Soweit diese über eine entsprechende Signalverarbeitung quantifiziert werden können, können die zusätzlichen Frequenzen zur Validierung,

Stoffunterscheidung oder Messbereichserweiterung genutzt werden. In Albrecht et al 2003 und Damaschke et al. 2005 finden sich eine ausführliche Diskussion und

Auslegungsrichtlinien für die Positionierung des Detektors in Abhängigkeit von den gewünschten Interferenzstrukturen

So beträgt der Streulichtwinkel, der Winkel zwischen eingestrahltem Licht und gestreutem Licht, beispielsweise für Luftblasen in Wasser, vorzugsweise etwa 80 bis etwa 120 °, da hier nur zwei Streulichtordnungen dominieren, mehr bevorzugt 80° bis 90°, da in diesem Bereich auch die Streulichtintensität größer ist als im Bereich 90 ° bis 120 °

Der Grad der Defokussierung wird vorzugsweise so gewählt, dass die Partikelabbildungen nicht zu stark für die Auswertung überlappen aber auch nicht zu klein für die Analyse der Streufunktionen sind und dass das Signal für die folgende Signalverarbeitung ausreichend intensiv ist. Astigmatische Linsen können in der Optik zur besseren Lokalisierung und Helligkeits- und Kontrastverbesserung der defokussierten Abbildung eingesetzt werden. Zur Detektion wird gemäß einer Variante ein zweidimensionaler Detektor, z.B. ein Charge Coupled Device - CCD, ein Complementary Metal Oxide Semiconductor - CMOS, oder ein Smart-Pixel-Array, eingesetzt. Die defokussierten Abbildungen können aufgenommen und zur Weiterverarbeitung übertragen werden.

Aufgrund der linienförmigen Beleuchtung mittels des Laserstrahls kann auch nur ein

Ausschnitt des Sensors (Aktivierung einer ROI, region of interest) genutzt werden. Dies ermöglicht höhere Frameraten und damit höhere Datenraten, welche für eine kontinuierliche Prozessüberwachung notwendig sind.

In einer weiteren Verfahrensvariante ist der Detektor ein eindimensionaler Detektor, beispielsweise eine CCD-Zeile, CMOS-Zeile, oder Photodiodenzeile. Damit wird nur ein eindimensionaler Teil der Streufunktion aufgenommen. Dies entspricht quasi nur einer Pixelzeile oder einem eindimensionalen Ausschnitt des zweidimensionalen Sensors.

Vorzugsweise wird der eindimensionale Detektor senkrecht zu den Interferenzstreifen der homogenen sphärischen Partikel und damit parallel zur Laserstrahlausbreitung ausgerichtet, da so die Anzahl bzw. Frequenz der Interferenzstreifen für homogene sphärische Partikel bestimmt werden kann. Vorteil der Verwendung von 1 D-Sensoren sind die höheren

Frameraten und damit größere Partikeldichten.

Als Erweiterung eines eindimensionalen Sensors ist der Einsatz zwei oder mehrerer paralleler Einzelsensoren möglich, die sowohl auf einem einzigen Chip integriert sein können als auch unabhängig voneinander aufgebaut sein können. Die Sensoren können einerseits auf verschiedene Laserstrahlen ausgerichtet sein. Andererseits können die Sensoren auch mittels optischer Filter sensitiv für unterschiedliche Wellenlängen oder Polarisationen und damit für unterschiedliche Streufunktionen ein und derselben Partikel sein. Hierfür werden, wie oben beschrieben, mehrere Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge oder

Polarisation eingestrahlt, die den gleichen Strahlengang im Messbereich aufweisen. In diesem Fall werden Detektoren eingesetzt, welche die Wellenlängen separieren.

Die winkelabhänge Beziehung zwischen Partikeldurchmesser und Streufunktion kann mit allgemein verfügbaren Programmen zur Berechnung der Mie-Streuung bestimmt werden. Siqnalaufnahme und Verarbeitung

Die Daten der Detektoren werden vorzugsweise mittels einer Elektronik und/oder Software kontinuierlich ausgelesen und verarbeitet. Die Verarbeitung kann sowohl mittels eines Computers, eines digitalen Signalprozessors (DSPs), eines Mikrokontrollers oder eines FPGA erfolgen, im Folgenden zusammenfassend„Controller" genannt. An den Controller werden die Bilddaten übermittelt, und der Bilddatenstrom kann direkt analysiert werden. Hieraus ergeben sich je nach Controller-Eigenschaften die Echtzeitvorteile des Systems. Da durch die Laserstrahlbeleuchtung die Partikelüberlappung reduziert wird und nur ein vergleichsweise kleiner Bildstreifen, bzw. nur eine Zeile im Falle von eindimensionalen Detektoren, ausgewertet werden muss, ist im Vergleich zu zweidimensionalen IPI- Messtechniken die Hardware und Software in der Lage, kontinuierlich und in Echtzeit die Daten zu verarbeiten. Bei zweidimensionalen IPI-Techniken liegt die Auswertezeit bei Nutzung von PCs für ein Einzelbild mit hundert Partikeln im Sekundenbereich, da eine umfangreiche Bildverarbeitung notwendig ist. Mit dem vorliegenden Verfahren können, in Abhängigkeit vom Sensor, Frameraten angefangen von einigen 10Hz (Standard CCD Arrays) bis in den mittleren kHz Bereich (CCD-Zeilen und FPGAs) kontinuierlich generiert und verarbeitet werden. Erst damit wird es möglich, ausreichend viele Partikel zu

charakterisieren um mittels einer umfangreicheren Statistik die Keimkonzentration in kurzer Zeit verlässlich schätzen zu können.

Das Messvolumen des Verfahrens entspricht andererseits dem gesamten beobachteten Teil des Laserstrahls. Wie bereits erwähnt, werden in dem Verfahren Partikel beleuchtet, die entlang der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls in der Flüssigkeit enthalten sind.

Im Vergleich zu Punktmesstechniken (z.B. Phasen-Doppler-Technik) ist dieses

Messvolumen sehr groß, womit mehr Partikel pro Zeit analysiert werden können als bei Punktmesstechniken. Um die Datenrate an die Auswertung anzupassen kann die Anzahl der zu beobachtenden Partikel über die Auflösung der Kamera und/oder die Aufweitung des Laserstrahls sehr einfach eingestellt werden.

Separation von Partikeln und Größenschätzunq der Keime

In dem Verfahren wird eine mehrphasige strömende Flüssigkeit vermessen, die zusätzlich zu den Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln (Keime) nicht-sphärische und/oder inhomogene Partikel (Feststoff partikel) enthält, wobei die Flüssigkeitspartikel/Gaspartikel und die Feststoffpartikel unterschiedliche Streulichtinformationen erzeugen, und bei der

Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration der Flüssigkeitspartikel/Gaspartikel die Feststoff partikel unberücksichtigt bleiben.

Das Verfahren kann Feststoffpartikel und Keime bei der Auswertung trennen. Andere Messtechniken können Feststoffe und Keime nur statistisch separieren. Damit ergibt sich erstmals die Möglichkeit einer quantitativen echtzeitfähigen Keimkonzentrationsmessung, beispielsweise in Kavitationskanälen oder zur Ölkonzentrationsmessung in

öltropfenbeladenen Strömungen, zur Prozessüberwachung.

Die Signalverarbeitung ist darauf eingerichtet, die Größe von homogenen und sphärischen Partikels (Keime) zu schätzen und zusätzlich auch nichtsphärische und/oder inhomogene Partikel (Feststoffpartikel) zu detektieren. Bei der Auswertung wird zwischen

Flüssigkeitspartikeln/Gaspartikeln und Feststoffpartikeln unterschieden und es können getrennt von störenden Einflüssen durch Feststoffpartikel nur die erwünschten

Messergebnisse für Flüssigkeitspartikel und Gaspartikel erhalten werden. Störende Signale von Feststoffpartikeln bleiben unberücksichtigt, können aber auch für eine

Größenbestimmung der Feststoff partikel genutzt werden, wie unten angegeben.

Typischerweise ist bei einer Flüssigkeit, die zusätzlich zu den Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln auch Feststoffpartikel enthält, die Feststoffpartikelkonzentration wesentlich größer als die Keimkonzentration, beispielsweise in Kavitationskanälen oder bei

verunreinigtem Wasser. Bei Auswertung aller Partikel würde das Keimspektrum der Blasen und Tropfen im Rauschen der Feststoffpartikelverteilung untergehen und nicht mehr detektierbar sein. Im Ergebnis würde die Keimkonzentrationsschätzung verfälscht.

Vorteil des Verfahrens ist, dass dabei zwischen den Partikel-Klassen unterschieden werden kann und jedem einzelnen Partikel eine Klasse zugeordnet werden kann. D.h. es kann unterschieden werden, ob es sich um einen (annähernd) radialsymmetrischen, sphärischen Flüssigkeits- oder Gaspartikel, oder stattdessen um einen Feststoffpartikel handelt.

Homogene sphärische Partikel generieren auf dem Detektor ein Interferenzstreifenmuster welches senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des abgebildeten Laserstrahls orientiert ist (Fig. 2a), da die signalwirksamen Glanzpunkte alle in der Streuebene liegen. Homogene sphärische Partikel können demnach anhand der einheitlichen Ausrichtung der Interferenzstreifen senkrecht zur Laserstrahlausbreitung klassifiziert werden.

Liegen nur homogene sphärische Tropfen oder homogene sphärische Gasblasen vor wird typischerweise ein Streulichtwinkel gewählt, bei dem nur zwei Streulichtordnungen bzw. zwei Glanzpunkte bezüglich der Intensität dominieren. Damit ergibt sich ein periodisches

Interferenzstreifensystem.

Sind in einer Strömung sowohl Flüssigkeitstropfen als auch Gasblasen vorhanden und sollen diese durch das Verfahren unterschieden werden wird ein Streulichtwinkel ausgewählt für den sich die Streifen in den defokussierten Abbildungen für Tropfen und Blasen

unterscheiden. Dies kann entweder bei einem Laserstrahl über weitere Glanzpunkte und damit weitere periodische Anteile im Interferenzstreifensystem erfolgen (siehe Damaschke et al. 2005) oder über den Vergleich der Streufunktionen verschiedener Laserstrahlen die sich hinsichtlich Wellenlänge oder Polarisation unterscheiden.

Die Glanzpunkte von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Partikeln (Feststoffpartikeln) sind dagegen willkürlich auf der Oberfläche verteilt oder der gesamte Partikel / die gesamte Partikeloberfläche streut das einfallende Licht diffus. Im ersteren Fall wird

Streulichtinformation in Form eines schrägen Interferenzstreifensystems (Fig. 2b), welches auch nichtperiodisch sein kann, erhalten. Bei einem schrägen Interferenzstreifensystem sind die Interferenzstreifen schräg, anders ausgedrückt schief oder nicht senkrecht, zur

Ausbreitungsrichtung des abgebildeten Laserstrahls orientiert. Im zweiten Fall wird

Streulichtinformation in Form von Speckies (Flecken) erhalten (Fig. 2c, 2d). Kleine

Specklestrukturen (Fig. 2c) werden dabei von vergleichsweise großen Partikeln und große Specklestrukturen von vergleichsweise kleinen Partikeln (Fig. 2d) generiert. In einer speziellen Variante wird somit auch ein Verfahren angegeben, bei dem auch die Größe von Feststoff Partikeln anhand ihrer Streulichtinformationen bestimmt oder abgeschätzt wird. Bei der Unterscheidung von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln von homogenen sphärischen Partikeln wird also unterschieden in den Fall von inhomogenen und/oder nichtsphärischen Feststoffpartikeln, wobei Streulichtinformationen in Form eines schrägen Interferenzstreifensystems oder in Form von Speckies erhalten werden, und in den Fall von homogenen sphärischen Partikeln, bei denen ein Interferenzstreifenmuster erhalten wird, welches senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des abgebildeten Laserstrahls orientiert ist. Die Signalverarbeitung analysiert die Struktur der Abbildungen. Bei dominanten, senkrecht zur Laserausbreitungsrichtung ausgerichteten, periodischen Strukturen wird anhand der Bildfrequenz bzw. der Streifenanzahl in der defokussierten Abbildung und der geometrischen Anordnung die Keimgröße geschätzt. Eine weitere Auswertung hinsichtlich mehrerer überlagerter Streifensysteme kann zur Unterscheidung von Blasen und Tropfen

herangezogen werden.

Die Auswertung, Separation und Parameterschätzung kann im Originalbereich, im

Bildfrequenzbereich, im Korrelationsbereich oder mittels mustererkennender

Bildverarbeitungsverfahren/Bildverarbeitungsalgorithmen erfolgen. Im Falle von 1 D

Detektoren wird jeweils nur ein Schnitt durch die zweidimensionale Streufunktion analysiert.

Im Originalbereich können typischerweise die Anzahl und Größen der Intensitätsmaxima bestimmt werden, deren Zahl ein Maß für die Partikelgröße ist. Die Streifenanzahl in den defokussierten Abbildungen ist proportional der Frequenz der Streifen. Demnach können die defokussierten Abbildungen auch hinsichtlich Ihrer Frequenz im Bildfrequenzbereich analysiert werden. Hierfür können spektrale Schätzverfahren, wie die Fourier- Transformation, die Hilbert-Transformation, Wavelets oder die Wigner-Wille Transformation eingesetzt werden. Eine Periodizitätsschätzung bzw. Streifenabstandsschätzung ist auch im Korrelationsbereich, z.B. über die Autokorrelation, möglich.

Aus der Streifenanzahl, der Streifenfrequenz und/oder dem Streifenabstand bestimmt das Verfahren den Durchmesser der homogenen und sphärischen Blasen und/oder

Flüssigkeitstropfen. Die Proportionalität oder der Zusammenhang kann mittels allgenmeine verfügbaren Streulichtprogrammen (siehe Albrecht et al. 2003) berechnet werden.

Die Separation von homogenen sphärischen Partikeln von inhomogenen/nichtsphärischen erfolgt bei dem Verfahren anhand der defokussierten Abbildungen. Liegt keine senkrecht zur Laserstrahlausbreitung orientiert periodische Struktur vor, klassifiziert das Verfahren die Partikel als nichtsphärisch/inhomogen. Auch diese Auswertung kann im Originalbereich, im Bildfrequenzbereich und im Korrelationsbereich erfolgen. Für die Feststoffpartikel (Fig. 2b, Fig.2c, Fig.2d) kann das Verfahren aus der minimalen Streifenfrequenz bzw. dem Abfall der Autokorrelationsfunktion das integrale Längenmaß und damit eine maximale Ausdehnung der Partikel bestimmen. Neben einfachen klassischen Signalverarbeitungsverfahren können auch

Musterschätzverfahren und Verfahren zu Bildvor- und Bildbachbearbeitung zum Einsatz kommen. Es kann beispielsweise ein Algorithmus mit einem oder mehreren der folgenden Schritte angewandt werden:

- Kontrasterhöhung, beispielsweise wie angegeben in Short et al, A Comparison of

Photometrie Normalisation Algorithms for Face Verification, Sixth IEEE International Conference on Automatic Face and Gesture Recognition (FG'04)Seoul, Korea ISBN: 0- 7695-2122-3

Hintergrundentfernung durch Morphologie

- Morphologie zur Entfernung von Sinuslinien

Schwellenwertberechnung, beispielsweise durch Otsu's Algorithmus oder durch manuelle Eingabe des Schwellenwertes

Optionaler Wasserscheiden-Algorithmus zur Separierung überlappender Partikel Canny- Kantenerkennung an dem binarisierten Bild

- Objekt Detektion, z.B. mit Suzuki & Abe Algorithmus (S. Suzuki, K. Abe. (1985)

"Topological structural analysis of digital binary image by border following" CVGIP 30(l): 32-46)

Filtern der erkannten Objekte nach vorgegebenen Parameter wie z.B. dem

Flächeninhalt, dem Verhältnis von Länge zu Breite und der Länge des Umfanges um falsch erkannte Objekte zu detektieren und aus der Berechnung zu entfernen

In der Signalverarbeitung werden vorzugsweise Häufigkeitshistogramme der analysierten Partikelgrößen generiert. Das Verfahren kann demnach Keime (homogene sphärische Blasen und Tropfen) und

Feststoff partikel (inhomogene/nichtsphärische Partikel) bei der Auswertung einzeln trennen. Andere Messtechniken können Feststoffe und Keime nur statistisch separieren. Damit ergibt sich erstmals die Möglichkeit einer quantitativen echtzeitfähigen

Keimkonzentrationsmessung, beispielsweise in Kavitationskanälen, zur

Prozessüberwachung.

Größen- und Konzentrationsbestimmunq

Wie bereits erwähnt, werden mit dem Verfahren Größenspektren von Partikeln und/oder Konzentrationen ermittelt. Bei dem Verfahren werden die Größenspektrum und/oder die Konzentration der Keime durch Bestimmung eines größenabhängigen Detektionsvolumens bestimmt. Anders ausgedrückt, werden die Größenspektrum und/oder die Konzentration der Keime in Abhängigkeit des größenabhängigen Detektionsvolumens bestimmt. Insbesondere wird das größenabhängige Detektionsvolumen zur Gewichtung der Durchmesserverteilungen der Partikel

herangezogen.

Zur Bestimmung der Größenspektren und Konzentrationen aus den Histogrammen der Größenverteilungen werden vorzugsweise die folgenden Schritte durchgeführt:

- anhand der Intensitätsverteilung des Lichts über den Querschnitt des Laserstrahls und der durchmesserabhängigen Intensität der Streufunktionen der homogenen sphärischen Partikel wird ein Modell eines vom Partikeldurchmesser abhängigen effektiven

Detektionsvolumens ermittelt, wobei anhand der Bildintensität und den dazu bestimmten Durchmessern der Keime die Parameter des Modells bestimmt werden,

- die mit der Signalverarbeitung bestimmten Histogramme der Durchmesserverteilungen werden mit Hilfe der durchmesserabhängigen Detektionsvolumina derart korrigiert bzw. gewichtet, dass sich alle Häufigkeiten auf ein einheitliches Volumen beziehen. Damit ergeben sich die Größenspektren und Konzentrationen der homogenen sphärischen Partikel, d.h. der Blasen und/oder Flüssigkeitstropfen.

Das inhomogene Intensitätsprofil des Laserstrahls ist derart, dass kleine Partikel nahe der Maximalintensität des Strahls noch detektiert werden können, während große Partikel in der Äußeren Region ähnlich intensive Signale erzeugen. Wie oben erwähnt, kann die

Intensitätsverteilung eines monomodigen Laserstrahls mittels einer Gau ßverteilung beschrieben werden. Zur Bestimmung der vorhandenen Partikel- bzw. Keimspektren und der Konzentrationen werden die Häufigkeitshistogramme mit dem effektiven Detektionsvolumen gewichtet. Kleine Partikel streuen tendenziell weniger Licht und werden deshalb die

Detektionsschwelle nur für Positionen nahe der Laserstrahlachse erreichen. Das

Detektionsvolumen ist demnach ein dünner Zylinder. Größere Partikel werden auch weiter außerhalb detektiert. Das Detektionsvolumen ist demnach ein dickerer Zylinder. Noch größere Partikel werden bei Positionen in der Laserstrahlachse den Empfänger übersteuern und nur in den Randbereichen des Laserstrahls auswertbare Signale generieren. Damit ist das Detektionsvolumen ein Hohlzylinder. Das Verfahren definiert in Abhängigkeit von der Intensitätsverteilung im Laserstrahlquerschnitt ein Modell für das Partikeldurchmesser- abhängige Detektionsvolumen. Anhand der Bildintensität und den dazu bestimmten

Durchmessern der Keime können die Parameter der Detektionsvolumenmodells bestimmt werden. Anschließend werden die Häufigkeitshistogramme mit Hilfe der Volumina korrigiert, so dass die Keimspektren und die Keimkonzentration bestimmt werden können.

Durch Nutzung eines dünnen definierten Laserstrahls kann das partikelgrößenabhängige Detektionsvolumen im Vergleich zu anderen Verfahren genauer bestimmt werden. Weiterhin kann das Detektionsvolumen für einen großen Durchmesserbereich angegeben werden und wächst nur langsam mit dem Partikeldurchmesser. Dies ist im Vergleich zu anderen

Verfahren (Phasen Doppler, IPI mit Lichtschnitt) vorteilhaft, bei denen das

Detektionsvolumen mit dem Partikeldurchmesser schnell wächst bzw. für größere Partikel nicht mehr genau definierbar werden kann. Damit ergibt sich ein wesentlich größerer Dynamikbereich bei gleichzeitig besserer Korrektur. Zur Erläuterung und Gebrauch des

Begriffes„Detektionsvolumen" (detection volume) wird auch auf die Publikation von Albrecht et al. 2003, insbesondere Kapitel 9 und Kapitel 12.2, verwiesen.

Erqebnisanzeiqe und Speicherunq

Die Messergebisse, wie Größenspektren und/oder die Konzentration können kontinuierlich ausgegeben werden und auf üblichen Anzeigevorrichtungen ausgegeben werden. Ferner können Speichereinrichtungen und Speichermittel vorhanden sein, um Daten und

Bilddateien zu speichern.

Spezielle Anwendungen des Verfahrens

Das Verfahren kann in allen Bereichen angewandt werden, in denen Verteilungen und Konzentration homogener sphärischer Partikel in mehrphasigen strömenden Flüssigkeiten, insbesondere mit zusätzlichen inhomogenen und/oder nichtsphärischen Partikeln, bestimmt werden sollen.

In einem speziellen Beispiel ist das Verfahren ein Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Keimen in einer mehrphasigen strömenden Flüssigkeit in einem Kavitationskanal, insbesondere einer Wasserströmung mit Blasen und Feststoff Partikeln in einem Kavitationskanal.

Das Verfahren kann auch eingesetzt werden zur Bestimmung des Größenspektrums und der Konzentration von Öltropfen in Flüssigkeiten. In einem weiteren speziellen Beispiel ist das Verfahren ein Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung von Öltropfen in Wasser, das mit Öl verunreinigt ist. Beispiele sind Prozesswasser aus industriellen Prozessen, ölverschmutze natürliche Gewässer, Bildewasser oder Kläranlagenwasser, die einleitend bereits erwähnt wurden. In einer weiteren Variante des Verfahrens ist die mehrphasige strömende Flüssigkeit

Bachwasser, Flusswasser, Meerwasser oder Binnenseewasser, also eine Wasserströmung in der freien See, einem Fluss/Bach oder einem Binnensee. Diese Gewässer können beispielsweise auf Öl-Tropfengrößen und -Konzentrationen analysiert werden, wie oben bereits erwähnt, oder zusätzlich auch auf andere Flüssigkeits- oder Gaspartikel. Sofern zusätzlich Feststoffpartikel in der Strömung vorhanden sind, können diese bei der

Auswertung separiert werden, wie oben angegeben.

In noch einer Variante wird das Verfahren in einem chemischen Reaktor angewandt, insbesondere einem Reaktor, in dem eine Reaktion zwischen einem Gas und einer

Flüssigkeit durchgeführt wird, beispielsweise einer Blasensäule. Zur Prozessüberwachung oder Regelung kann sowohl die Konzentration der Blasen (Keime) als auch deren

Größenspektrum bestimmt werden. Sofern zusätzlich zu den Blasen noch weitere

Verunreinigungen bzw. Feststoffpartikel in der Strömung vorhanden sind, können diese bei der Auswertung separiert werden, wie oben angegeben.

Vorrichtungen

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Kavitationskanal, aufweisend eine Vorrichtung, die zur kontinuierlichen Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration von Flüssigkeitspartikeln und/oder Gaspartikeln in einer mehrphasigen strömenden

Flüssigkeit innerhalb des Kavitationskanals eingerichtet ist, wobei die Vorrichtung folgende Komponenten aufweist:

- eine Laserlichtquelle zur Einstrahlung eines Laserstrahls in die Flüssigkeit und zur Beleuchtung von Partikeln in der Flüssigkeit,

- eine optische Einrichtung zum Auffangen von Streulicht der Partikel, wobei die optische Einrichtung zum Auffangen von Streulicht von Partikeln eingerichtet ist, welche entlang der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls in der Flüssigkeit enthalten sind,

- einen Detektor, der zur defokussierten Abbildung eines Ausschnitts der Streufunktion der Partikel zum Erhalt von Streulichtinformationen eingerichtet ist, eine Verarbeitungseinrichtung, die zur kontinuierlichen Verarbeitung der Streulichtinformationen und zur Bestimmung der Größen und/oder der Konzentration der Gas- und/oder Flüssigkeitspartikel eingerichtet ist.

In einer speziellen Ausführungsform des Kavitationskanals ist die Verarbeitungseinrichtung zur Unterscheidung zwischen den Feststoff Partikeln einerseits und den Gas- und/oder Flüssigkeitspartikeln andererseits eingerichtet, wenn die mehrphasige strömende Flüssigkeit auch inhomogene und/oder nichtsphärische Feststoffpartikel aufweist. In diesem Fall umfasst der im vorigen Absatz bei der Laserlichtquelle, der optischen Einrichtung und dem Detektor verwendete allgemeine Begriff „Partikel" auch die Feststoffpartikel und diese Komponenten sind entsprechend eingerichtet.

In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen chemischen Reaktor, aufweisend eine solche Vorrichtung.

Zur Erläuterung der Komponenten der Vorrichtung wird auf die vorangegangene

Beschreibung des Verfahrens verwiesen. Die oben genannten Komponenten können jeweils zur Durchführung der in dieser Beschreibung genannten Verfahrensschritte eingerichtet sein.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 2a-d defokussierte Abbildungen verschiedener Partikel;

Fig. 3 eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mit mehreren Strahlen;

Fig. 4 eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem Strahlen aus einem Laser-Doppler-Gerät verwendet werden;

Fig. 5 Vergleich einer Abbildung mit einem Lichtschnitt nach dem Stand der

Technik und mit einem Lasereinzelstrahl;

Fig. 6 eine seitliche Ansicht des Laserstrahls mit beleuchteten Partikeln;

Fig. 7.1 - 7.10 Bildfolge eines Durchgangs einer Blasenstruktur durch einen Laserstrahl; Fig. 8 Verwendung von Laserstrahlen einer Punktmesstechnik (PDA) im

erfindungsgemäßen Verfahren; Fig. 9 Beleuchtung einer Probe mit hoher Teilchendichte;

Fig. 10a-d Untersuchung Laserlicht verschiedener Wellenlänge;

Fig. 1 1 a-d Messung einer Partikelgrößenverteilung in Abhängigkeit von Druck- und

Sauerstoffgehaltsänderungen über die Zeit an einem Strömungskanal.

In der Fig. 1 ist ein erster Versuchsaufbau gezeigt. In eine Messstrecke mit partikelbeladener Flüssigkeitsströmung 1 wird mittels einer kohärenten Laserlichtquelle 2 ein Laserstrahl 1 1 eingestrahlt. Der Laserstrahl 1 1 wird nur lokal im Punkt P eingestrahlt, während bei

Verfahren nach dem Stand der Technik eine größere Fläche 16 ausgeleuchtet wird.

Schnittfläche 16 durch die Flüssigkeitsströmung 1 kann quer oder parallel zur

Strömungsrichtung gewählt sein. Beispielhaft gezeigt ist, wie der Laserstrahl 1 1 , der ein an die Messaufgabe angepasster Laserstrahl sein kann, auf ein Partikel 12 trifft und das Partikel beleuchtet. Ebenfalls beleuchtet wird ein weiterer Partikel 13, der ebenfalls entlang der

Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls in der Flüssigkeit 1 enthalten ist. Bei der Beleuchtung der Partikel 12 und 13 werden Streulichtstrahlen 14, 15 erzeugt, die unter dem

Streulichtwinkel 5 auf eine defokussierende Optik 4 treffen. Von der defokussierenden Optik 4 wird das Streulicht 14, 15 zu einem Detektor 3, ausgebildet als abbildende Optik, geleitet. Die abbildende Optik 3 kann beispielsweise eine Zeilenkamera, eine Flächenkamera oder eine mehrkanalige Kamera sein. Von der abbildenden Optik 3 wird das Signal weitergeleitet zu der Bearbeitungseinrichtung 17, beispielsweise zu einem Computer, in welchem das Signal mittels eines Auswertealgorithmus verarbeitet wird. Nicht gezeigt sind

Benutzerschnittstellen bzw. Ausgabeeinrichtungen, wie Displays, Bildschirme etc.

In den Fig. 2a bis 2d sind unterschiedliche Streulichtinformationen dargestellt, die bei unterschiedlichen Partikeltypen erhalten werden.

Radialsymmetrische sphärische Partikel generieren auf dem Detektor ein

Interferenzstreifenmuster welches senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des abgebildeten Laserstrahls orientiert ist (Fig. 2a), da die signalwirksamen Glanzpunkte alle in der Streuebene liegen. Die Glanzpunkte von inhomogenen oder nichtsphärischen Partikeln (Feststoffpartikeln) sind dagegen willkürlich auf der Oberfläche verteilt oder der gesamte Partikel / die gesamte Partikeloberfläche streut das einfallende Licht diffus. Im ersteren Fall ergibt sich ein schräges Interferenzstreifensystem welches auch nichtperiodisch sein kann (Fig. 2b). Im zweiten Fall werden Speckies (Flecken) abgebildet. Kleine Specklestrukturen (Fig. 2c) werden dabei von vergleichsweise großen Partikeln und große Specklestrukturen (Fig. 2d) von vergleichsweise kleinen Partikeln generiert.

Fig. 3 zeigt einen Versuchsauf bau, in dem mehrere Laserstrahlen 1 1 a, 1 1 b, 1 1 c eingestrahlt werden. Der Abstand der Laserstrahlen 1 1 a-c ist so gewählt, dass sich defokussierende Abbildungen von unterschiedlichen Strahlen nicht oder kaum überlappen. In dem gezeigten Beispiel wird der Partikel 12 von dem Laserstrahl 1 1 a beleuchtet und der Partikel 13 von dem Laserstrahl 1 1 b. Zu den anderen Bezugszeichen wird auf die Erläuterung zu Fig. 1 verwiesen. Es ist auch möglich, die Laserstrahlen 1 1 a-c nicht parallel und nicht aus der gleichen Richtung kommend an verschiedenen Stellen in die Flüssigkeit 1 einzustrahlen.

In der Fig. 4 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der zwei Laserstrahlen 20, 21 aus einer Vorrichtung 10 entstammen, die auch zu einem anderen, laserbasierten Messverfahren einsetzbar ist. In diesem Fall ist die Vorrichtung 10 eine Laser-Doppler-Sendeeinheit zur Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit 1 . Im Rahmen des Laser-

Doppler-Verfahrens werden die zwei Laserstrahlen 20, 21 gekreuzt und in den Messbereich fokussiert. Gleichzeitig werden die Strahlen 20, 21 zur Messung im Rahmen des

erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt. So beleuchtet beispielsweise der Laserstrahl 20 einen Partikel 12, wodurch ein Streulicht 14 erzeugt wird. Zur Erläuterung der weiteren Komponenten und Bezugszeichen wird auf die Fig. 1 verwiesen.

Die Fig. 5a zeigt eine defokussierte Abbildung, wie sie nach einem IPI-Verfahren nach dem Stand der Technik erhalten wird. Eine defokussierte Abbildung wie in der Fig. 5a gezeigt erhält man, wenn man einen Lichtschnitt (light sheet) großflächig und nicht punktuell auf eine Probe einstrahlt. Man erhält auf der Abbildung viele verschiedene Partikel, die allerdings oftmals überlappen und aufgrund der flächigen Beleuchtung mit der Laserlichtquelle eine geringe Intensität aufweisen. Im Ergebnis sind die erhaltenen Informationen schwer zu analysieren. Die Fig. 5b zeigt eine defokussierte Abbildung, wie sie durch punktuelle Einstrahlung eines Laserstrahls in eine strömende Flüssigkeit, die Partikel erhält, erhalten wird. Man erkennt nur wenige Partikel auf einem Bild, in diesem Fall zwei Partikel. Es ist auch erkennbar, dass die Partikel nicht überlappen und einen hohen Kontrast aufweisen, weil in das betrachtete Messvolumen (Analyseregion), das relativ klein ist, die volle Laserintensität eingestrahlt wird. Aus diesen Gründen ist das Bild leicht zu analysieren. Für eine verlässliche Statistik wird eine hohe Bildzahl erzeugt.

Die Fig. 6 zeigt ein Bild mit einem sphärischen Partikel und einem Feststoffpartikel (in der Mitte). Viele weitere Partikel machen den horizontalen Laserstrahl durch Streuung schemenhaft sichtbar.

Fig. 7-1 bis 7-10 zeigen eine zeitliche Bildfolge. Gezeigt ist, wie eine Blasenstruktur durch einen Laserstrahl geht. Der Laserstrahl ist stationär und die Flüssigkeit, welche die

Blasenstruktur enthält, strömt. Die Aufzeichnung erfolgte mit 22kHz. Die in der Mitte der Abbildungen gezeigte Blase in der Mitte ist größer (höhere Streifenanzahl) und damit intensiver als die kleineren Blasen (geringere Streifenanzahl). Die großen Blasen werden in mehr Frames abgebildet, als die kleinen, dadurch werden kleine Blasen unterbewertet und es erfolgt daher noch eine Messvolumenkorrektur.

Fig. 8 zeigt die Verwendung von Laserstrahlen einer anderen Messtechnik. In diesem Fall wird Punktmesstechnik (PDA) wird verwendet um Interferometric Particle Imaging (IPI) Interferenzmuster zu erzeugen. Mit zwei oder mehr Strahlen kann das Messvolumen vergrößert werden, ohne die Separierbarkeit zu beeinflussen.

Fig. 9 zeigt eine Probe mit hoher Teilchendichte und die gute Separierbarkeit von Teilchen in einer einer solchen Probel bei linienförmiger Einstrahlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.

Fig. 10a-d zeigt IPI mit rotem und grünem Laser an einer ausgewählten Blase. Fig. 10a zeigt das Interferenzstreifenmuster mit rotem Laser und Fig. 10b das dazugehörige Spektrum (2D PSD). Fig. 10c zeigt das Interferenzstreifenmuster mit grünem Laser und Fig. 10d das dazugehörige Spektrum (2D PSD).

In den Spektren ist, bei Vergleich der Fig. 10c und 10d, eine Verschiebung der

frequenzabhängigen Maxima abhängig von der Wellenlänge zu erkennen. Damit lässt sich technisch eine Validierung der Messung realisieren. Fig. 1 1 a-d zeigt die Messung einer Partikelgrößenverteilung in Abhängigkeit von Druck- und Sauerstoffgehaltsänderungen, über die Zeit an einem Strömungskanal in Echtzeit ausgewertet und aufgezeichnet. In den oberen Grafiken der Fig. 1 1 a-d sind Druck (untere Kurve) und Sauerstoffgehalt (obere Kurve Die Verteilung erfasst nur homogene sphärische Partikel. Oben in den Figuren ist auf der Abszisse das Zeitfenster der Aufnahme angegeben, markiert mit einem Doppelstrich. Unten ist die zugehörige Partikelverteilung zu diesem Zeitraum angegeben (schraffiert). Als nicht schraffiertes Balkendiagramm ist unten in den Abbildungen die Summation der Partikelgrößen über die gesamte Messzeit angegeben. Die Fig. 2a-2d zeigen verschiedene Partikeltypen nach der Aufzeichnung: Fig. 2a eine Blase, Fig. 2b einen Kristall, Fig. 2c einen (relativ) großen Feststoffpartikel und Fig. 2d einen relativ kleinen Feststoffpartikel.

Bezugszeichenliste

1 Partikelbeladene Flüssigkeitsströmung

2 Kohärente Lichtquelle (Laser)

3 Abbildende Optik

4 Defokussierende Optik

5 Streuwinkel

6 Defokussierte Abbildung eines homogenen/sphärischen Partikels

7 Defokussierte Abbildung eines nichtsphärische/inhomogenen Partikels mit lokalisierten Glanzpunkten

8 Defokussierte Abbildung eines großen nichtsphärische/inhomogenen Partikels

9 Defokussierte Abbildung eines kleinen nichtsphärische/inhomogenen Partikels

10 Laser-Doppler-Sendeeinheit

1 1 Laserstrahl

12 Partikel

13 Partikel

14 gestreuter Strahl

15 gestreuter Strahl

16 die Strömung schneidende, gedachte Fläche

17 Verarbeitungseinrichtung

20 erster Laserstrahl einer Doppler-Messvorrichtung

21 zweiter Laserstrahl einer Doppler-Messvorrichtung Literatur

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