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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR CAMERA-BASED DETERMINATION OF THE DISTANCE OF A MOVING OBJECT IN THE SURROUNDINGS OF A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/004810
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for camera-based determination of the distance (b_1,b_2) of a moving object (60) in the surroundings (30) of a motor vehicle (50), wherein images (10, 11) of the surroundings (30) are detected at different times (t1, t2) by means of a camera (2), wherein the moving object (60) and at least one stationary object (61) are identified in the surroundings images (10, 11) captured and one stationary object (61) in the first surroundings image (10) is selected depending on the recorded geometric relationship relative to the moving object (60), an image size ratio (k) between the moving object (60) and the stationary object (61) is determined, and an image size (y'_2) of the stationary object (61) in the second surroundings image (11) is determined, with distances (a_1,a_2) of the stationary object (61) and an object size (y) of the stationary object (61) being determined on the basis of the image sizes (y'_1,y'_2) determined of the stationary object (61) and a vehicle speed (v_Fzg), and distances (b_1,b_2) of the moving object (60) are determined on the basis of the image size ratio (k) determined, the distances (a_1,a_2) determined, and the object size (y) of the stationary object (61) determined. The invention further relates to an associated device (1).

Inventors:
VERKIN JULIAN (DE)
DREYER ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/067964
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
June 25, 2020
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
G06K9/00; G06K9/62
Foreign References:
CN106197382B2018-06-05
EP2568313A12013-03-13
DE102015112289A12017-02-02
DE102011076112A12012-11-22
CN106197382A2016-12-07
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes (b_1 ,b_2) eines bewegten Objektes (60) im Umfeld (30) eines Kraftfahrzeugs (50), wobei eine erste

Umfeldabbildung (10) des Umfeldes (30) zu einem ersten Zeitpunkt (t1) und eine zweite Umfeldabbildung (11) des Umfelds (30) zu einem nachfolgenden zweiten Zeitpunkt (t2) mittels einer Kamera (2) erfasst werden,

wobei das bewegte Objekt (60) in den erfassten Umfeldabbildungen (10,11) erkannt wird, und wobei mindestens ein unbewegtes Objekt (61) in den erfassten

Umfeldabbildungen (10,11) erkannt und in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt (60) in der ersten

Umfeldabbildung (10) ausgewählt wird,

wobei ein Bildgrößenverhältnis (k) zwischen einer Bildgröße (x‘_1) des bewegten

Objekts (60) und einer Bildgröße (y‘_1 ) des unbewegten Objekts (61) in der ersten Umfeldabbildung (10) bestimmt wird,

wobei eine Bildgröße (y‘_2) des unbewegten Objektes (61) in der zweiten

Umfeldabbildung (11) bestimmt wird,

wobei Abstände (a_1 ,a_2) des unbewegten Objektes (61) zum ersten Zeitpunkt (t1) und zum zweiten Zeitpunkt (t2) und eine Objektgröße (y) des unbewegten Objektes (61) auf Grundlage der bestimmten Bildgrößen (y‘_1 ,y‘_2) des unbewegten Objektes (61) und einer Fahrzeuggeschwindigkeit (v_Fzg) bestimmt werden, und

wobei Abstände (b_1 ,b_2) des bewegten Objektes (60) zum ersten Zeitpunkt (t1) und zum zweiten Zeitpunkt (t2) auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses (k), der bestimmten Abstände (a_1 ,a_2) und der bestimmten Objektgröße (y) des unbewegten Objektes (61) bestimmt und bereitgestellt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Objektgröße (x) des bewegten Objektes (60) auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses (k) und der bestimmten Objektgröße (y) des unbewegten Objektes (61) bestimmt wird, wobei ein weiterer Abstand (b_3) des bewegten Objektes (60) zu einem späteren weiteren Zeitpunkt ausschließlich auf Grundlage der bestimmten Objektgröße (x) und einer in einer erfassten weiteren Umfeldabbildung bestimmten Bildgröße des bewegten Objektes (60) bestimmt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Abstände (b_1 ,b_2) und/oder die Objektgröße (x) des unbewegten Objektes (61) auf Grundlage von bekannten optischen Eigenschaften der Kamera (2) unter Annahme einer Fixfokusoptik mit einem bekannten Bildabstand bestimmt werden.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgezeichnete geometrische Beziehung durch mindestens einen Berührungspunkt von Bildelementen des bewegten Objektes (60) und Bildelementen des unbewegten Objektes in der ersten Umfeldabbildung (10) festgelegt ist oder festgelegt wird.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Relativgeschwindigkeit (v_Obj_rel) des bewegten Objektes (60) zum

Kraftfahrzeug (50) auf Grundlage der bestimmten Abstände (b_1 ,b_2) des bewegten Objektes (60) und einer Zeitdifferenz (Ät) zwischen dem ersten Zeitpunkt (t1) und dem zweiten Zeitpunkt (t2) bestimmt und bereitgestellt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Absolutgeschwindigkeit (v_Obj_abs) des bewegten Objektes (60) bestimmt und bereitgestellt wird, wobei hierzu die bestimmte Relativgeschwindigkeit (v_Obj_rel) und eine Fahrzeuggeschwindigkeit (v_Fzg) des Kraftfahrzeugs (50) zusammenaddiert werden.

7. Vorrichtung (1) zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes (b_1 ,b_2) eines

bewegten Objektes (60) im Umfeld (30) eines Kraftfahrzeugs (50), umfassend:

eine Kamera (2) zum Erfassen des Umfeldes (30), und

eine Auswerteeinrichtung (3),

wobei die Kamera (2) derart ausgebildet ist, eine erste Umfeldabbildung (10) des

Umfeldes (30) zu einem ersten Zeitpunkt (t1) und eine zweite Umfeldabbildung (11) des Umfelds (30) zu einem nachfolgenden zweiten Zeitpunkt (t2) zu erfassen, und

wobei die Auswerteeinrichtung (3) derart ausgebildet ist, das bewegte Objekt (60) in den erfassten Umfeldabbildungen (10,11) zu erkennen und ferner mindestens ein unbewegtes Objekt (61) in den erfassten Umfeldabbildungen (10,11) zu erkennen und in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt (60) in der ersten Umfeldabbildung (10) auszuwählen, ein Bildgrößenverhältnis (k) zwischen einer Bildgröße (x‘_1) des bewegten Objekts (60) und einer Bildgröße (y‘_1) des unbewegten Objekts (61) in der ersten Umfeldabbildung (10) zu bestimmen, und ferner eine Bildgröße (y‘_2) des unbewegten Objektes (61) in der zweiten Umfeldabbildung (11) zu bestimmen, Abstände (a_1 ,a_2) des unbewegten Objektes (61) zum ersten Zeitpunkt (t1) und zum zweiten Zeitpunkt (t2) und eine Objektgröße (y) des unbewegten Objektes (61) auf Grundlage der bestimmten Bildgrößen (y‘_1 ,yc_2) des unbewegten Objektes (61) und einer Fahrzeuggeschwindigkeit (v_Fzg) zu bestimmen, und

Abstände (b_1 ,b_2) des bewegten Objektes (60) zum ersten Zeitpunkt (t1) und zum zweiten Zeitpunkt (t2) auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses (k), der bestimmten Abstände (a_1 ,a_2) und der bestimmten Objektgröße (y) des unbewegten Objektes (61) zu bestimmen und bereitzustellen.

8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die

Auswerteeinrichtung (3) ferner derart ausgebildet ist, eine Objektgröße (x) des bewegten Objektes (60) auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses (k) und der bestimmten Objektgröße (y) des unbewegten Objektes (60) zu bestimmen, und einen weiteren Abstand (b_3) des bewegten Objektes (60) zu einem späteren weiteren

Zeitpunkt ausschließlich auf Grundlage der bestimmten Objektgröße (x) und einer in einer erfassten weiteren Umfeldabbildung bestimmten Bildgröße des bewegten Objektes (60) zu bestimmen.

9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die

Auswerteeinrichtung (3) ferner derart ausgebildet ist, eine

Relativgeschwindigkeit (v_Obj_rel) des bewegten Objektes (60) zum Kraftfahrzeug (50) auf Grundlage der bestimmten Abstände (b_1 ,b_2) des bewegten Objektes (60) und einer Zeitdifferenz (Ät) zwischen dem ersten Zeitpunkt (t1) und dem zweiten Zeitpunkt (t2) zu bestimmen.

10. Kraftfahrzeug (50), umfassend mindestens eine Vorrichtung (1) nach einem der

Ansprüche 7 bis 9.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten

Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.

In modernen Kraftfahrzeugen werden Kameras eingesetzt, um ein Umfeld des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Für eine räumliche Erfassung werden hierbei mehrere Kameras benötigt, um ein stereoskopisches Abbild des Umfeldes zu erzeugen.

Aus der CN 106197382 B ist ein Verfahren zum dynamischen Bestimmen eines Abstands eines Ziels mit einer Fahrzeugeinzelkamera bekannt. Ausgehend von mehreren mittels der

Fahrzeugeinzelkamera erfassten Einzelbildern wird eine Bildgröße eines Objektes in den Einzelbildern bestimmt. Über die bestimmten Bildgrößen und eine über eine

Fahrzeuggeschwindigkeit berechnete Wegstrecke wird ein Abstand zum Objekt bestimmt. Das Verfahren kann jedoch nur auf unbewegte Objekte angewendet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum

kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des

Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Insbesondere wird ein Verfahren zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung gestellt, wobei eine erste Umfeldabbildung des Umfeldes zu einem ersten Zeitpunkt und eine zweite Umfeldabbildung des Umfelds zu einem nachfolgenden zweiten Zeitpunkt mittels einer Kamera erfasst werden, wobei das bewegte Objekt in den erfassten Umfeldabbildungen erkannt wird, und wobei mindestens ein unbewegtes Objekt in den erfassten Umfeldabbildungen erkannt und in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten Umfeldabbildung ausgewählt wird, wobei ein Bildgrößenverhältnis zwischen einer Bildgröße des bewegten Objekts und einer Bildgröße des unbewegten Objekts in der ersten Umfeldabbildung bestimmt wird, wobei eine Bildgröße des unbewegten Objektes in der zweiten Umfeldabbildung bestimmt wird, wobei Abstände des unbewegten Objektes zum ersten

Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt und eine Objektgröße des unbewegten Objektes auf Grundlage der bestimmten Bildgrößen des unbewegten Objektes und einer

Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt werden, und wobei Abstände des bewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt auf Grundlage des bestimmten

Bildgrößenverhältnisses, der bestimmten Abstände und der bestimmten Objektgröße des unbewegten Objektes bestimmt und bereitgestellt werden.

Ferner wird eine Vorrichtung zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs geschaffen, umfassend eine Kamera zum Erfassen des Umfeldes, und eine Auswerteeinrichtung, wobei die Kamera derart ausgebildet ist, eine erste Umfeldabbildung des Umfeldes zu einem ersten Zeitpunkt und eine zweite

Umfeldabbildung des Umfelds zu einem nachfolgenden zweiten Zeitpunkt zu erfassen, und wobei die Auswerteeinrichtung derart ausgebildet ist, das bewegte Objekt in den erfassten Umfeldabbildungen zu erkennen und ferner mindestens ein unbewegtes Objekt in den erfassten Umfeldabbildungen zu erkennen und in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten Umfeldabbildung auszuwählen, ein Bildgrößenverhältnis zwischen einer Bildgröße des bewegten Objekts und einer Bildgröße des unbewegten Objekts in der ersten Umfeldabbildung zu bestimmen, und ferner eine Bildgröße des unbewegten Objektes in der zweiten Umfeldabbildung zu bestimmen, Abstände des unbewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt und eine Objektgröße des unbewegten Objektes auf Grundlage der bestimmten Bildgrößen des unbewegten Objektes und einer Fahrzeuggeschwindigkeit zu bestimmen, und Abstände des bewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt auf Grundlage des bestimmten

Bildgrößenverhältnisses, der bestimmten Abstände und der bestimmten Objektgröße des unbewegten Objektes zu bestimmen und bereitzustellen.

Das Verfahren und die Vorrichtung ermöglichen es, einen Abstand eines bewegten Objektes ausschließlich auf Grundlage von zwei von einer einzelnen Kamera erfassten

Umfeldabbildungen zu bestimmen, welche zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten erfasst wurden. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass die Kamera, insbesondere zusammen mit einem Kraftfahrzeug, zwischen dem ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt relativ zum Umfeld bewegt wird. In den erfassten Umfeldabbildungen wird das bewegte Objekt erkannt, welches beispielsweise ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug ist. Ferner wird mindestens ein unbewegtes Objekt in den erfassten Umfeldabbildungen erkannt und in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten

Umfeldabbildung ausgewählt. Das Erkennen und Auswählen umfasst hierbei insbesondere das Erkennen von mehreren unbewegten Objekten im Umfeld des Kraftfahrzeugs. Nachdem mehrere unbewegte Objekte im Umfeld erkannt wurden, wird ein geeignetes unbewegtes Objekt in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten Umfeldabbildung ausgewählt.

Mit dem ausgewählten unbewegten Objekt werden die nachfolgenden Verfahrensschritte durchgeführt. Es wird ein Bildgrößenverhältnis zwischen einer Bildgröße, das heißt einer Anzahl von Bildelementen, beispielsweise in horizontaler oder in vertikaler Richtung (d.h. mit Bezug auf eine Breite oder Höhe) des bewegten Objekts, und einer Bildgröße des unbewegten Objekts in der ersten Umfeldabbildung bestimmt. Hierbei wird insbesondere eine Bilddimension (d.h. eine in Bildelementen gemessene Breite oder eine in Bildelementen gemessene Höhe) für sich betrachtet. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass beide Bilddimensionen betrachtet werden und beispielsweise ein Mittelwert eines jeweils für eine Breite und eine Höhe

bestimmten Bildgrößenverhältnisses gebildet wird. Die Anzahl der Bildelemente kann bei bekannter Größe eines Bildelements auch in eine entsprechende physikalische Größe (Größe der Abbildung auf dem Kamerasensor) umgerechnet werden. Anschließend wird auf gleiche Weise eine Bildgröße des unbewegten Objektes in der zweiten Umfeldabbildung bestimmt.

Auf Grundlage der bestimmten Bildgrößen des unbewegten Objektes und einer

Fahrzeuggeschwindigkeit, die beispielsweise mittels der Auswerteeinrichtung von einer

Fahrzeugodometrie des Kraftfahrzeugs abgefragt wird, werden Abstände des unbewegten Objektes zum Kraftfahrzeug bzw. zur Kamera zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt sowie eine Objektgröße des unbewegten Objektes bestimmt. Im letzten Schritt werden

Abstände des bewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt auf

Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses, der bestimmten Abstände des

unbewegten Objektes und der bestimmten Objektgröße des unbewegten Objektes bestimmt und bereitgestellt.

Anders ausgedrückt wird das ausgewählte unbewegte Objekt als Referenzobjekt verwendet, für das Abstände zur Kamera bzw. zum Kraftfahrzeug zu den beiden Zeitpunkten mit Hilfe bekannter Abbildungsbedingungen der Kamera und einer bekannten zurückgelegten Wegstrecke bestimmt werden. Da das unbewegte Objekt in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten

Umfeldabbildung ausgewählt wurde, können aus dem bestimmten Bildgrößenverhältnis des bewegten Objektes und des unbewegten Objektes in der ersten Umfeldabbildung und den bestimmten Abständen des unbewegten Objektes unter Berücksichtigung der ausgezeichneten geometrischen Beziehung die entsprechenden Abstände des bewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt bestimmt werden.

Der Vorteil der Erfindung ist, dass ein Abstand zu einem bewegten Objekt mittels einer einzelnen Kamera bestimmt werden kann. Da nur eine einzelne Kamera benötigt wird, können Kosten und Bauraum eingespart werden.

Die Kamera ist insbesondere eine Monokamera bzw. Einzelkamera, das heißt eine Kamera, die das Umfeld aus lediglich einer Richtung bzw. mit einem einzigen Objektiv erfasst. Die Kamera ist hierbei insbesondere an einem Kraftfahrzeug angeordnet und erfasst einen Bereich vor oder hinter dem Kraftfahrzeug. Die Kamera wird während des Erfassens der ersten Umfeldabbildung und der zweiten Umfeldabbildung zusammen mit dem Kraftfahrzeug bewegt, sodass sich zumindest ein Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug bzw. der Kamera und dem unbewegten Objekt verändert und sich zumindest eine Bildgröße des unbewegten Objekts verändert. Erfasst die Kamera einen Bereich hinter dem Kraftfahrzeug, so kann hierdurch beispielsweise eine Rückwärtsfahrt überwacht werden oder vor einem Überholvorgang ein von hinten

herannahendes anderes Kraftfahrzeug erkannt werden.

Das Erkennen des bewegten Objektes und des unbewegten Objektes in den erfassten

Umfeldabbildungen erfolgt mittels an sich bekannter Verfahren der Mustererkennung. Hierbei können beispielsweise Verfahren des Maschinenlernens zum Einsatz kommen. Es kann vorgesehen sein, dass hierbei eine Vorgabe gemacht wird, welche Art von Objekten in den erfassten Umfeldabbildungen erkannt bzw. gesucht werden sollen. Beispielsweise kann die Vorgabe gemacht werden, dass das bewegte Objekt ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug ist.

Das Auswählen des unbewegten Objektes in Abhängigkeit einer ausgezeichneten

geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten Umfeldabbildung soll insbesondere das Auswählen eines unbewegten Objektes umfassen, welches relativ zum bewegten Objekt günstig angeordnet ist. Insbesondere bezeichnet die ausgezeichnete geometrische Beziehung hierbei die Bedingung, dass das unbewegte Objekt auf Grund einer Nähe zum bewegten Objekt in unmittelbarer Nachbarschaft zu diesem angeordnet ist oder das bewegte Objekt zumindest teilweise berührt. Dahinter liegt die Überlegung, dass bei unmittelbarer Nähe oder bei Berührung eine Größe des bewegten Objektes und des

unbewegten Objektes zumindest in dieser unmittelbaren Nachbarschaft oder an

Berührungspunkten vergleichbar ist, sodass von Abmessungen des unbewegten Objektes auf Abmessungen des bewegten Objektes geschlossen werden kann. Bei einer Berührung oder einer unmittelbaren Nähe ist insbesondere ein Abstand, also eine Entfernung zur Kamera, des bewegten und unbewegten Objektes der gleiche. Besonders geeignet ist hierfür ein stets vorhandener Berührpunkt des Kraftfahrzeugs mit einer Fahrbahn. Aufgrund der

ausgezeichneten geometrischen Beziehung sind die bestimmten Bildgrößen und hierüber auch die realen Größen der Objekte daher zumindest teilweise direkt miteinander vergleichbar.

Die Verfahrensschritte zum Bestimmen der Abstände des bewegten Objektes werden insbesondere mittels der Auswerteeinrichtung durchgeführt. Teile der Auswerteeinrichtung können einzeln oder zusammengefasst als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass Teile einzeln oder zusammengefasst als anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) ausgebildet sind.

Es kann vorgesehen sein, dass das Verfahren zyklisch wiederholt wird. Insbesondere kann das Verfahren für Paare von jeweils zu unterschiedlichen, insbesondere benachbarten, Zeitpunkten erfassten Umfeldabbildungen wiederholt werden. Auf diese Weise kann wiederholt ein Abstand für das bewegte Objekt bestimmt werden. Bei wiederholter Durchführung kann insbesondere über einen veränderten Abstand (und eine hieraus ermittelbare Relativgeschwindigkeit) eine Änderung der Relativgeschwindigkeit festgestellt werden und damit in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit bzw. Geschwindigkeitsänderung des Kraftfahrzeugs auf ein Bremsen oder Beschleunigen des bewegten Objekts (z.B. eines vorausfahrenden Fahrzeugs) geschlossen werden, worauf ein Fahrerassistenzsystem entsprechend reagieren kann.

Es kann vorgesehen sein, dass das Verfahren für mehrere bewegte Objekte auf Grundlage der ersten erfassten Umfeldabbildung und der zweiten erfassten Umfeldabbildung ausgeführt wird. Hierbei werden die Verfahrensschritte für jedes der bewegten Objekte separat durchgeführt. Es kann jedoch sein, dass hierbei das gleiche ausgewählte unbewegte Objekt für mehrere bewegte Objekte verwendet wird.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Objektgröße des bewegten Objektes auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses und der bestimmten Objektgröße des unbewegten Objektes bestimmt wird, wobei ein weiterer Abstand des bewegten Objektes zu einem späteren weiteren Zeitpunkt ausschließlich auf Grundlage der bestimmten Objektgröße und einer in einer erfassten weiteren Umfeldabbildung bestimmten Bildgröße des bewegten Objektes bestimmt wird. Hierdurch kann nach einmaligem Bestimmen der Objektgröße des bewegten Objektes in später erfassten weiteren Abbildungen ein Abstand zum bewegten Objekt bestimmt werden. Nach dem einmaligen Bestimmen der Objektgröße können hierdurch

Ressourcen eingespart werden, da die restlichen Verfahrensschritte nicht mehr durchgeführt werden müssen.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Abstände und/oder die Objektgröße des unbewegten Objektes auf Grundlage von bekannten optischen Eigenschaften der Kamera unter Annahme einer Fixfokusoptik mit einem bekannten Bildabstand bestimmt werden. Ein

Bestimmen der Abstände und der Objektgröße des unbewegten Objektes kann hierdurch auf besonders einfache und rechenaufwandsarme Weise durchgeführt werden.

Das gleiche Prinzip kann auch auf Kameras mit einstellbarer Fokussierung angewendet werden, wobei die Bildabstände (manchmal auch als Bildweiten bezeichnet) hierzu bestimmt werden bzw. aus erfassten Kameradaten ermittelt werden.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die ausgezeichnete geometrische Beziehung durch mindestens einen Berührungspunkt von Bildelementen des bewegten Objektes und Bildelementen des unbewegten Objektes in der ersten Umfeldabbildung festgelegt ist oder festgelegt wird. Ist das bewegte Objekt beispielsweise ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug, so können Berührungspunkte des vorausfahrenden Kraftfahrzeugs mit einer Fahrbahnoberfläche, beispielsweise Kontaktlinien von Hinterrädern mit der Fahrbahnoberfläche, in der ersten Umfeldabbildung identifiziert und zum Festlegen der geometrischen Beziehung verwendet werden. Anders ausgedrückt kann an diesen Punkten davon ausgegangen werden, dass die realen Abmessungen an den Berührungspunkten zwischen dem Kraftfahrzeug und der

Fahrbahn gleich sind, da diese diesbezüglich den gleichen Abstand zur Kamera aufweisen. Als unbewegtes Objekt kann beispielsweise eine an diesen Berührungspunkten über

Fahrbahnmarkierungen abgeleitete bzw. bestimmte oder abgeschätzte Fahrspurbreite einer Fahrbahn verwendet werden.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Relativgeschwindigkeit des bewegten Objektes zum Kraftfahrzeug auf Grundlage der bestimmten Abstände des bewegten Objektes und einer Zeitdifferenz zwischen dem ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt bestimmt und bereitgestellt wird. Hierdurch kann zusätzlich eine Zustandsinformation eines dynamischen Zustands des bewegten Objektes zur Verfügung gestellt werden.

In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Absolutgeschwindigkeit des bewegten Objektes bestimmt und bereitgestellt wird, wobei hierzu die bestimmte Relativgeschwindigkeit und eine Fahrzeuggeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs zusammenaddiert werden. Die

Fahrzeuggeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise mittels der

Auswerteeinrichtung bei einer Fahrzeugodometrie abgefragt werden. Hierdurch kann zusätzlich auch eine absolute Größe für den dynamischen Zustand des bewegten Objektes zur Verfügung gestellt werden. Ferner kann aus mehreren für aufeinanderfolgende Zeitpunkte bestimmte Absolutgeschwindigkeiten eine Beschleunigung oder ein Verzögern des bewegten Objektes berechnet werden.

Merkmale zur Ausgestaltung der Vorrichtung ergeben sich aus der Beschreibung von

Ausgestaltungen des Verfahrens. Die Vorteile der Vorrichtung sind hierbei jeweils die gleichen wie bei den Ausgestaltungen des Verfahrens.

Es wird weiter ein Kraftfahrzeug geschaffen, umfassend mindestens eine Vorrichtung nach einer beliebigen der beschriebenen Ausführungsformen.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung zum

kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Umfeldes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt zur Verdeutlichung der Erfindung.

In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung 1 zum kamerabasierten Bestimmen eines Abstandes eines bewegten Objektes im Umfeld eines Kraftfahrzeugs 50 gezeigt. Die Vorrichtung 1 ist in dem Kraftfahrzeug 50 angeordnet. Die Vorrichtung 1 umfasst eine einzelne Kamera 2 und eine Auswerteeinrichtung 3. Teile der Auswerteeinrichtung 3 können einzeln oder zusammengefasst als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass Teile einzeln oder zusammengefasst als anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) ausgebildet sind. Die Auswertevorrichtung 3 umfasst insbesondere eine

Recheneinrichtung 4, z.B. in Form eines Mikroprozessors, und einen Speicher 5, in dem die Recheneinrichtung 4 Rechenoperationen durchführen kann.

Die Kamera 2 erfasst eine erste Umfeldabbildung 10 des Umfeldes zu einem ersten Zeitpunkt und eine zweite Umfeldabbildung 11 des Umfelds zu einem nachfolgenden zweiten Zeitpunkt und führt die erfassten Umfeldabbildungen 10, 11 der Auswerteeinrichtung 3 zu. Zwischen den beiden Zeitpunkten wird das Kraftfahrzeug 50 und zusammen hiermit die Kamera 2 bewegt. Es kann hierbei insbesondere vorgesehen sein, dass die Kamera 2 einen Strom aus

Umfeldabbildungen in Form eines Videos erfasst und die erste Umfeldabbildung 10 und die zweite Umfeldabbildung 11 als Einzelbilder aus dem Videostrom entnommen werden.

Die Auswerteeinrichtung 3 erkennt das bewegte Objekt, von dem der Abstand bestimmt werden soll, in den erfassten Umfeldabbildungen 10, 11. Das bewegte Objekt kann beispielsweise ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug sein. Ferner erkennt die Auswerteeinrichtung 3 unbewegte Objekte in den erfassten Umfeldabbildungen 10, 11 und wählt eines dieser unbewegten Objekte in Abhängigkeit einer ausgezeichneten geometrischen Beziehung relativ zum bewegten Objekt in der ersten Umfeldabbildung 10 aus. Insbesondere kann die ausgezeichnete geometrische Beziehung eine gleiche Bildebene in der ersten Umfeldabbildung 11 , das heißt ein gleicher Abstand bzw. eine gleiche Entfernung zur Kamera 2 zumindest von Teilen des bewegten Objektes und des unbewegten Objektes sein. Beispielsweise können Bildelemente eines vorausfahrenden Kraftfahrzeugs, beispielsweise von Hinterreifen, an Bildelemente des unbewegten Objektes, beispielsweise eine Fahrbahn oder eine Fahrbahnmarkierung, angrenzen. Aus dem Kontext (vorausfahrendes Kraftfahrzeug + Straße + Hinterreifen) kann dann geschlossen werden, dass das bewegte Objekt und das unbewegte Objekt in dieser Bildebene, das heißt am Ort der aneinander angrenzenden Bildelemente, den gleichen Abstand zur Kamera bzw. zum Kraftfahrzeug 50 aufweisen.

Die Auswerteeinrichtung 3 bestimmt anschließend ein Bildgrößenverhältnis zwischen einer Bildgröße des bewegten Objekts und einer Bildgröße des unbewegten Objekts in der ersten Umfeldabbildung 10. Hierzu wird beispielsweise eine Anzahl von Bildelementen (Pixeln) in der Umfeldabbildung 10 für eine Höhe und/oder eine Breite der Objekte bestimmt. Aus den beiden Werten für die Anzahl der Bildelemente kann das Bildgrößenverhältnis der beiden Objekte zueinander in der ersten Umfeldabbildung 10 bestimmt werden.

In der zweiten Umfeldabbildung 11 bestimmt die Auswerteeinrichtung 3 ebenfalls eine

Bildgröße des unbewegten Objektes.

Die Auswerteeinrichtung 3 bestimmt Abstände des unbewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt und eine Objektgröße des unbewegten Objektes auf Grundlage der jeweils in den Umfeldabbildungen 10, 11 bestimmten Bildgrößen des unbewegten Objektes und einer Fahrzeuggeschwindigkeit v_Fzg. Die Fahrzeuggeschwindigkeit v_Fzg wird der

Auswerteeinrichtung 3 beispielsweise von einer Fahrzeugodometrie 51 des Kraftfahrzeugs 50 zugeführt und/oder von dieser abgefragt.

Im letzten Schritt bestimmt die Auswerteeinrichtung 3 Abstände b_1 , b_2 des bewegten Objektes zum ersten Zeitpunkt und zum zweiten Zeitpunkt auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses, der bestimmten Abstände und der bestimmten Objektgröße des unbewegten Objektes. Die bestimmten Abstände b_1 , b_2 werden anschließend für eine Weiterverarbeitung bereitgestellt und hierzu ausgegeben, beispielsweise in Form eines digitalen Datenpakets.

Es kann vorgesehen sein, dass von der Auswerteeinrichtung 3 eine Objektgröße des bewegten Objektes auf Grundlage des bestimmten Bildgrößenverhältnisses und der bestimmten

Objektgröße des unbewegten Objektes bestimmt wird, wobei ein weiterer Abstand b_3 des bewegten Objektes zu einem späteren weiteren Zeitpunkt ausschließlich auf Grundlage der bestimmten Objektgröße und einer in einer erfassten weiteren Umfeldabbildung bestimmten Bildgröße des bewegten Objektes bestimmt wird.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Umfeldes 30 zum ersten Zeitpunkt t1 und zum nachfolgenden zweiten Zeitpunkt t2 zur Verdeutlichung der Erfindung. Auf der linken Seite der Fig. 2 ist hierbei jeweils eine Draufsicht auf das Umfeld 30 gezeigt, auf der rechten Seite der Fig. 2 ist jeweils eine schematische Darstellung der erfassten

Umfeldabbildungen 10, 11 gezeigt.

Das Umfeld 30 des Kraftfahrzeugs 50 umfasst jeweils ein bewegtes Objekt 60 und ein unbewegtes Objekt 61. Das bewegte Objekt 60 hat eine Größe x und das unbewegte Objekt 61 eine Größe y, wobei sich die Größen x, y im gezeigten Beispiel auf eine Breite der Objekte 60, 61 mit Bezug auf eine Blickrichtung vom Kraftfahrzeug 50 aus beziehen. Der Übersichtlichkeit halber ist hierbei jeweils nur die halbe Breite in der Draufsicht gezeigt. Zusätzlich ist als unbewegtes Objekt noch ein Baum 62 dargestellt, dieser dient jedoch nur einer Verdeutlichung der Änderung der Bildgrößen. Prinzipiell könnte der Baum 62 jedoch auch als unbewegtes Objekt ausgewählt werden.

Nachfolgend werden einzelne Schritte des Verfahrens näher erläutert. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Kamera 2 in einer Mitte des Kraftfahrzeugs 50 angeordnet ist und die Kamera 2 das Umfeld 30 in Fahrtrichtung 52 erfasst.

Die nachfolgend beschriebenen Schritte werden in der Auswerteeinrichtung 3 (Fig. 1) durchgeführt.

In einem Schritt wird das bewegte Objekt 60, vorliegend ein vorausfahrendes Kraftfahrzeug, in der ersten erfassten Umfeldabbildung 10 erkannt. Eine Bildgröße x‘_1 des bewegten

Objektes 60 wird ermittelt, wobei hierzu eine Anzahl von Bildelementen, die das bewegte Objekt 60 in der ersten Umfeldabbildung 10 in einer Breite (alternativ in einer Höhe) einnimmt, bestimmt wird.

In einem nachfolgenden Schritt werden unbewegte Objekte in der ersten Umfeldabbildung 10 erkannt und ein unbewegtes Objekt 61 in der ersten Umfeldabbildung 10 auf Grundlage einer geeigneten geometrischen Beziehung zum bewegten Objekt 60 ausgewählt. Im gezeigten Beispiel ist die geometrische Beziehung beispielsweise ein bzw. mehrere Berührungspunkt(e) der Hinterräder 63 des vorausfahrenden Kraftfahrzeugs auf der Fahrspur 31. Als unbewegtes Objekt 61 wird im gezeigten Beispiel ein Teil der Fahrspur 31 gewählt bzw. deren Breite an dieser Position, welche über einen Abstand zugehöriger Fahrspurmarkierungen 32 definiert ist. An den Berührungspunkten können die Abmessungen des bewegten Objektes 60 und des unbewegten Objektes 61 in der ersten Umfeldabbildung 10 direkt miteinander verglichen werden, da ein Abstand a_1 , b_1 zur Kamera 2 gleich ist. In diesem Schritt wird ferner eine Bildgröße y‘_1 des unbewegten Objektes 61 bestimmt. Die Bildgröße wird über eine Anzahl von Bildelementen (Pixeln), die das unbewegte Objekt 61 in der ersten Umfeldabbildung 10 bezüglich einer Breite (alternativ Höhe) einnimmt, bestimmt. Die Anzahl der Bildelemente kann dann bei bekannter Größe eines Bildelements auch in eine entsprechende physikalische Größe (Größe der Abbildung auf dem Kamerasensor) umgerechnet werden. Anschließend wird ein Bildgrößenverhältnis k zwischen dem bewegten Objekt 60 und dem unbewegten Objekte 61 in der ersten Umfeldabbildung 10 bestimmt. Dies erfolgt durch Vergleich der jeweils bestimmten Anzahl von Bildelementen: k = x‘_1 / y‘_1

Nach einer bekannten Zeitdauer Ät (Differenz zwischen dem ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt) und einer bekannten zurückgelegten Strecke Äa = v_Fzg * Ät in Fahrtrichtung 52, werden die folgenden Schritte mittels der Auswerteeinrichtung 3 (Fig. 1) durchgeführt.

In der zweiten erfassten Umfeldabbildung 11 wird eine Bildgröße y‘_2 des unbewegten Objektes 61 , das heißt der Fahrspur bzw. deren Breite an der entsprechenden Position, bestimmt.

Anschließend werden die Abstände a_1 , a_2 und eine Objektgröße y des unbewegten Objektes 61 bestimmt. Hierbei wird von einer Fixfokusoptik der Kamera 2 mit bekannten Eigenschaften ausgegangen.

Gemäß der geometrischen Optik gilt hierbei: y‘_1 / y = a‘_1 / a_1 und y‘_2 / y = a‘_2 / a_ 2

Über die Fahrzeuggeschwindigkeit v_Fzg des Kraftfahrzeugs 50 (bzw. der Kamera 2) kann mit bekanntem Ät die zurückgelegte Strecke bestimmt werden:

Äa = v_Fzg * Ät = a_1 - a_2

Hieraus und über eine Näherung einer Fixfokusoptik mit bekanntem Bildabstand: a‘ = a‘ 1 = b‘ 1 « a‘ 2 « b‘ 2 folgt: y’_1 * a_1 = y’_2 (a_1 - Äa)

Daraus ergibt sich nach Umstellen: a_1 = y‘_2 * Aa / (y’_2 - y’_1) sowie a_2 = a_1 - Aa

y = (a_1 / a‘) * y‘_1 = (a_2 / a‘) * y‘_2

In einem nachfolgenden Schritt berechnet die Auswerteeinrichtung 3 (Fig. 1) die Größe x des bewegten Objektes 60 über das bekannte Bildgrößenverhältnis k: x = k * y

Hierüber können dann die Abstände b_1 und b_2 bestimmt werden: b_1 = a_1

b_2 = (x / x‘_2) * a‘

Es kann vorgesehen sein, dass eine Relativgeschwindigkeit v_Obj_rel des bewegten

Objektes 60 zum Kraftfahrzeug 50 auf Grundlage der bestimmten Abstände b_1 , b_2 des bewegten Objektes 60 und der Zeitdifferenz At zwischen dem ersten Zeitpunkt t1 und dem zweiten Zeitpunkt t2 bestimmt und bereitgestellt wird: v_Obj_rel = (b_2 - b_1) / At

Ferner kann weiterbildend vorgesehen sein, dass eine Absolutgeschwindigkeit v_Obj_abs des bewegten Objektes 60 bestimmt und bereitgestellt wird, wobei hierzu die bestimmte

Relativgeschwindigkeit v_Obj_rel und eine Fahrzeuggeschwindigkeit v_Fzg des

Kraftfahrzeugs 50 zusammenaddiert werden: v_Obj_abs = v_Obj_rel + v_Fzg

Das Verfahren und die Vorrichtung ermöglichen es, auf einfache Weise mit einer einzelnen Kamera einen Abstand zu einem bewegten Objekt zu bestimmen. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass das Verfahren zyklisch für weitere Zeitpunkte wiederholt wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Verfahren für weitere bewegte Objekte im Umfeld des Kraftfahrzeugs 50 durchgeführt wird.

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung

2 Kamera

3 Auswerteeinrichtung

4 Recheneinrichtung

5 Speicher

10 erste Umfeldabbildung

11 zweite Umfeldabbildung

30 Umfeld

31 Fahrspur

32 Fahrspurmarkierung

50 Kraftfahrzeug

51 Fahrzeugodometrie

52 Fahrtrichtung

60 bewegtes Objekt

61 unbewegtes Objekt

62 Baum

63 Hinterrad

t1 erster Zeitpunkt

t2 zweiter Zeitpunkt

x Größe (bewegtes Objekt)

y Größe (unbewegtes Objekt)

x‘_1 Bildgröße (bewegtes Objekt, erster Zeitpunkt) x‘_2 Bildgröße (bewegtes Objekt, zweiter Zeitpunkt) y‘_1 Bildgröße (unbewegtes Objekt, erster Zeitpunkt) y‘_2 Bildgröße (unbewegtes Objekt, zweiter Zeitpunkt) k Bildgrößenverhältnis

a_1 Abstand (unbewegtes Objekt, erster Zeitpunkt) a_2 Abstand (unbewegtes Objekt, zweiter Zeitpunkt) b_1 Abstand (bewegtes Objekt, erster Zeitpunkt) b 2 Abstand (bewegtes Objekt, zweiter Zeitpunkt) b_3 weiterer Abstand (bewegtes Objekt, weiterer Zeitpunkt) v_Fzg Fahrzeuggeschwindigkeit

v_Obj_rel Relativgeschwindigkeit (bewegtes Objekt)

v_Obj_abs Absolutgeschwindigkeit (bewegtes Objekt)

M Zeitdifferenz

Äa zurückgelegte Wegstrecke