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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR EXTINGUISHING FIRES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/004960
Kind Code:
A1
Abstract:
A device is disclosed for extinguishing fires, as well as uses of the device for the stationary protection of objects and for binding dust during operations with explosives and a method of extinguishing forest or surface fires using the proposed extinguishing device. The extinguishing device comprises a container which holds the extinguishing agent and an explosive charge in or on the container which is detonated to atomize the extinguishing agent and deliver it into the fire in the form of a cloud. In order to improve the device's versatility and effectiveness in use, the container consists of a flexible hose (2) which can be closed off at both ends. The proposed method of extinguishing forest or surface fires involves laying the hose (2) ahead of the fire front (8), filling it with extinguishing agent (10) and exploding it by detonating the explosive.

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Inventors:
ROSENSTOCK WINFRIED (DE)
RIES REINHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/002964
Publication Date:
February 22, 1996
Filing Date:
July 26, 1995
Export Citation:
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Assignee:
AMRONA AG (CH)
ROSENSTOCK WINFRIED (DE)
RIES REINHARD (DE)
International Classes:
A62C3/02; A62C35/08; A62C99/00; B21B1/00; (IPC1-7): A62C3/02; A62C39/00
Foreign References:
US5050683A1991-09-24
FR1473621A1967-03-17
US1119799A1914-12-08
US3980139A1976-09-14
EP0390384A11990-10-03
EP0488536A11992-06-03
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Claims:
1. A n s p r ü c h e *& 1.
2. Vorrichtung zum Löschen von Bränden, mit einem Behälter zur Aufnahme eines Löschmittels und mit einem Sprengmittel in oder an diesem Behälter, durch dessen Zündung das Löschmit¬ tel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Behälter ein flexibler, an beiden Enden verschlie߬ barer Schlauch (2) ist.*& 2.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Sprengmittel als flexible Sprengschnur (4) ausge¬ bildet ist, die sich in Längsrichtung des Schlauches (2) erstreckt.*& 3.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Sprengmittel in Form diskreter linearer Sprengla¬ dungen ausgebildet und in gleichmäßigen Abständen verteilt angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Schlauch (2) aus einem dünnwandigen, aber wider¬ standsfähigen Material besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Schlauch (2) aus einem Strahlungswärme reflektie renden Material besteht oder eine Schutzbeschichtung zu diesem Zweck aufweist.*& 6.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Sprengmittel in einem Abstand von etwa einem Drit¬ tel des Schlauchdurchmessers vom Boden oder von einer Hal terung, wo der Schlauch (2) aufliegt, entfernt angeordnet ist.*& 7.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Schlauch (2) mit dem Sprengmittel auf einem lang gestreckten, im Querschnitt beispielsweise schalen oder winkelförmigen Träger (6) angeordnet ist.*& 8.
9. Verwendung der Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 als ObjektBrandschutzvorrichtung für stationäre Anlagen oder Einrichtungen.*& 9.
10. Verwendung der Vorrichtung nach einem oder mehreren der An sprüche 1 bis 7 zur Staubbindung bei Sprengarbeiten, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Schlauch wenigstens teilweise um das zu sprengende Objekt herum ausgelegt, mit Wasser gefüllt und bei Entste¬ hen der Staubfront durch Zünden des Sprengmittels gesprengt wird.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem oder mehreren der An¬ sprüche 1 bis 7 als präventive Brandschutzvorrichtung an oder auf einer Flughafenlandebahn oder einer Flugzeug Parkposition, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Schlauch (2) wenigstens teilweise entlang der Lan¬ debahn oder um die zu schützende Parkposition herum ausge¬ legt, mit dem Löschmittel (10) gefüllt und bei Entstehung einer Brandgefahr durch Zünden des Sprengmittels gesprengt wird.*& 11.
12. Verfahren zum Löschen von Wald oder Flächenbränden mit ei ner Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Schlauch (2) vor der Feuerfront (8) ausgelegt, mit dem Löschmittel (10) gefüllt und durch Zünden des Spreng mittels gesprengt wird.
Description:
"Verfahren und Vorrichtung zum Löschen von Bränden"

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lö- sehen von Bränden, mit einem Behälter zur Aufnahme eines

Löschmittels, und mit einem Sprengmittel in oder an diesem Behälter, durch dessen Zündung das Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird. Die Erfindung be¬ trifft ferner ein Verfahren zum Löschen von Wald- oder Flä- chenbränden mit der beschriebenen Vorrichtung.

Das Zerstäuben eines Löschmittels in feinste Partikel durch ein Sprengmittel mit dem Ziel, Brände zu löschen, ist bekannt. Bei der Detonation einer vorzugsweise hochbrisanten Sprengla- d ng innerhalb oder in Nachbarschaft eines homogenen Mediums wie beispielsweise Wasser entsteht ein Druck von mehreren Tau¬ send bar, wodurch das Wasser in feinste Partikel zerstäubt und mit der entstehenden Druckwelle radial vom Zentrum der Sprengladung in die Umgebung geschleudert wird. Unter einer hochbrisanten Sprengladung wird dabei eine solche verstanden, die eine Detonationswelle mit einer Ausbreitungsgeschwindig¬ keit von über 5000 m/sek erzeugt. Der Löschmittelnebel besitzt im Verhältnis zur eingesetzten Löschmittelmenge aufgrund der geringen Größe der einzelnen Löschmitteltröpfchen eine sehr große Gesamtoberfläche, mit der sich der Löschmittelnebel in der Umgebung des gesprengten Behälters auf das Feuer legt und es durch den bekannten Unterkühlungseffekt löscht. Darüber hinaus beruht die Löschwirkung beim Sprengen eines Löschmit¬ tels in bekannter Weise auch auf dem Ausblaseffekt der Deto- nationswelle.

PC17EP95/02964

2

Aus der US 1,119,799 sowie aus der EP 390 384 sind für den stationären Einsatz vorgesehene Feuerlöscher bekannt, die sich den vorstehend beschriebenen Effekt des Sprengens eines Lösch¬ mittels zunutze machen. Diese bekannten Vorrichtungenzum Lö¬ schen von Bränden weisen einen zylindrischen Behälter zur Auf¬ nahme eines Löschmittels auf, und einen konzentrisch angeord¬ neten länglichen Innenbehälter, der sich in Längsrichtung in dem Löschmittelbehälter erstreckt und mit einer Sprengladung gefüllt ist.

Aus der EP 488 536 ist ein solcher Feuerlöscher bekannt, bei dem die Sprengladung im Unterschied zu den beiden vorstehend beschriebenen Feuerlöschern außen am Löschmittelbehälter an¬ gebracht ist.

Die US 3,980,139 und die FR 1,473,621 offenbaren jeweils eine "Feuerlöschbombe", bestehend aus einem zylindrischen Glas bzw. Kunststoffbehälter zur Aufnahme eines Löschmittels, und aus einem zylindrischen, konzentrisch angeordneten Innenbehälter, der wiederum das Sprengmittel beinhaltet. Der Unterschied dieser Feuerlöschbomben zu den vorstehend beschriebenen Feuerlöschern besteht allein in der Zündung des Sprengmittels, die bei den Bomben entweder durch ein Funksignal oder durch Hitzeeinwirkung erfolgt, wenn die Feuerlöschbombe in ein Feuer geworfen wird.

Allen vorstehend beschriebenen bekannten Feuerlöschvorrich¬ tungen ist der Nachteil gemeinsam, daß sie in ihrem prakti¬ schen Einsatz beim Löschen von Bränden nur ungenügend flexibel und wirksam sind. So haben die stationären Feuerlöscher immer nur eine punktuelle Wirkung, so daß sich ein großflächiger Brandschutz oder auch eine großflächige Bekämpfung eines Brandes aus wirtschaftlichen Gründen verbietet, da zuviele solcher Feuerlöscher eingesetzt werden müßten. Im Hinblick auf die mobile Brandbekämpfung, beispielsweise bei Wald- oder

anderen Flächenbränden, haben sich die beschriebenen "Feuerlöschbomben" als nachteilig erwiesen, da sie durch den Abwurf der Lδschbombe eine gezielte gerichtete Löschwirkung durch die Sprengung nicht ausüben und darüber hinaus den Brand eher anfachen, wenn sie inmitten des Feuers gezündet werden. Schließlich ist es in großem Maße umständlich und kostenintensiv und nicht zuletzt hinsichtlich der Trefferge¬ nauigkeit unbefriedigend, die Löschvorrichtungen über dem Brandherd abzuwerfen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine anpassungsfähigere und effektivere Vorrichtung zum Löschen von Bränden anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung zum Löschen von Brän¬ den mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit dem Verfahren zum Löschen von Wald- oder Flächenbränden mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.

Sowohl die erfindungsgemäße Vorrichtung als auch das Verfahren weisen eine ganze Reihe von Vorteilen auf, welche die Effekti¬ vität bei der Brandbekämpfung erheblich steigern. Für die nachfolgende Beschreibung der Vorteile soll unter "mobiler" Brandbekämpfung das Löschen von Bränden durch Einsatztrupps verstanden werden. Solche Brände sind beispielsweise Wald¬ oder Flächenbrände oder auch Brände in industriellen Anlagen oder normalen Gebäuden. Unter "stationärer" Brandbekämpfung soll dabei das Löschen von Bränden mittels einer ständig am Gefahrenort installierten und einsatzbereiten er- findungsgemäßen Löschvorrichtung verstanden werden. Die da¬ durch zu schützenden Anlagen bzw. Bauten haben ein weites Spektrum; hierunter fallen beispielsweise Öl- oder Gastanks, Raffinerien, Ölbohr- oder -förderanlagen, Landebahnen oder Be- tankungsplätze auf Flughäfen und ähnliches.

Die erfindungsgemäße Löschvorrichtung zeichnet sich beim mo ¬ bilen Einsatz dadurch aus, daß sie über nahezu unbegrenzte Längen an den V erlauf der Flammenfront und damit an die Be ¬ drohung anpassbar ist. Dabei wird der zunächst nicht mit Löschmittel gefüllte Schlauch wie ein gewöhnlicher Feuer ¬ löschschlauch beispielsweise von Trommeln abgerollt und aus ¬ gelegt. Dadurch wird eine nahezu unbegrenzter räumliche Ein ¬ satzbreite erzielt. Durch die Anordnung mehrerer parallel zu ¬ einander beabstandeter Schlauchlinien lassen sich mehrere Brandbekämpfungslinien und dadurch auch eine nahezu beliebig große Einsatztiefe erzeugen. Der flexible Schlauch ist als Me ¬ terware herstellbar und ist in aufgerolltem Zustand leicht transportabel.

Diese V orteile machen deutlich, daß die erfindungsgemäße

Löschvorrichtung zur Bekämpfung eines Großfeuers in hervor ¬ ragender W eise geeignet ist. Durch entsprechendes Auslegen des flexiblen Schlauches kann erreicht werden, daß das Feuer "ein ¬ gehaust" wird, wie der Fachausdruck für das Umzingeln eines Brandherdes unter gleichzeitiger Bekämpfung von allen Seiten lautet.

Im Hinblick auf die stationäre Brandbekämpfung, d.h. insbe ¬ sondere für industrielle Anwendungen, zeichnet sich die er- findungsge äße Löschvorrichtung ebenfalls durch ihre große

Flexibilität beim Auslegen aus. Da selbst kleinste Auslegera ¬ dien möglich sind, kann die Löschvorrichtung beispielsweise bei der Installation in einer Lagerhalle um Einrichtungsge ¬ genstände wie Regel oder dergleichen oder um bauliche Hinder- nisse wie S äulen oder dergleichen herumgeführt werden. Auch ein Aufhängen des flexiblen Schlauches über Hochregalen ist denkbar. S omit ist auch hier eine maximale Anpassung der sta ¬ tionären Löschvorrichtung an potentielle Gefahrenherde mög ¬ lich.

Für sowohl die mobile als auch die stationäre Brandbekämpfung ist als Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu nennen, daß der Löschmittelnebel schnell, flexibel und preiswert am Ort des Geschehens erzeugbar ist. Die dafür benötigten Grund- Stoffe, nämlich Wasser und gegebenenfalls ein Löschmittelzu¬ satz ("RETARDER") sowie das Sprengmittel, sind über lange Zeit problemlos auf engem Raum lagerbar und darüber hinaus gut transportierbar. Daraus ergibt sich auch, daß die erfindungs- gemäße Vorrichtung für den stationären Brandschutz dauerhaft installiert oder - für die mobile Brandbekämpfung - variabel vor Ort eingesetzt werden kann, auch dort, wo konventionelle Löschverfahren beispielsweise wegen Wasserknappheit scheitern. Ferner lassen sich durch die erfindungsgemäße Vorrichtung Brände unterschiedlicher Brandklassen sicher ablöschen. Da aufgrund der Oberflächenvergrößerung durch die Zerstäubung des Löschmittels eine verhältnismäßig geringe Menge an Löschmit¬ tel eingesetzt wird, werden bei der Brandbekämpfung erheblich geringere Schäden verursacht, als beim Einsatz konventionel¬ ler Löschmethoden. Sowohl eine sachgerechte Sprengung selbst als auch das zerstäubte Löschmittel gefährden die Brandumge¬ bung nicht. Beim Einsatz der Löschvorrichtung in solchen In¬ dustrien, die pulverartige Produkte herstellen oder verarbei¬ ten, ist es darüber hinaus von großem Vorteil, daß das Pulver nach einer Staubexplosion oder dergleichen durch den Löschmit- telnebel großflächig gebunden wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter¬ ansprüchen angegeben.

Für die Ausbildung des sich in oder an dem Behälter linear er¬ streckenden Sprengmittels sind zwei Alternativen vorgesehen: Zum einen kann das Sprengmittel als flexible Sprengschnur aus¬ gebildet sein, die sich in Längsrichtung des Schlauches er¬ streckt, und zum anderen können diskrete lineare Sprengladun- gen vorgesehen sein, die ebenfalls in Längsrichtung in gleich-

mäßigen Abständen verteilt in oder an dem Schlauch angeordnet sind. Beiden Ausbildungsformen des Sprengmittels ist als Vor¬ teil gemeinsam, daß der Schlauch mit dem Sprengnittel als fer¬ tige Einheit als Meterware herstellbar ist. Das senkt sowohl die Herstellungskosten als auch den Zeitbedarf für den Einsatz vor Ort.

V orzugsweise besteht der flexible Schlauch aus einem dünnwan¬ digen, aber relativ widerstandsfähigen Material. Die Wahl des S chlauchmaterials wird derart erfolgen, daß es so widerstands¬ fähig wie nötig und so flexibel wie möglich ist. Hierbei soll die Widerstandsfähigkeit beim mobilen Einsatz lediglich si¬ cherstellen, daß beim Auslegen des Schlauches und beim an¬ schließenden Befüllen mit Löschmittel keine Löcher durch Äste oder spitze Steine verursacht werden. Die Flexibilität wird sich nach den Kriterien ausrichten, daß der Schlauch aufroll¬ bar sein soll und kleinste Auslegeradien möglich sind. Darüber hinaus soll der Schlauch ein möglichst geringes Eigengewicht besitzen. Vorzugsweise kommen dünnwandige Kunststoffschlauche zum Einsatz, die man im Rahmen der vorstehenden Anforderungen als "zerplatzbar" beschreiben könnte. Durch die beschriebene Auswahl des Schlauchmaterials wird ferner eine Gefährdung von Personen durch Wegschleudern harter Materialien, wie sie bei¬ spielsweise bei den bekannten Feuerlöschbomben oder derglei- chen verwendet werden, vermieden. Bereits Hart-PVC könnte Per¬ sonen auch auf größere Distanz gefährden.

Darüber hinaus weist der Schlauch einen Schutz gegen Wärme¬ strahlung auf, indem er beispielsweise aus weißem Material besteht oder eine Aluminiumbeschichtung aufweist.

Während der Schlauch üblicherweise einen kreisförmigen Quer¬ schnitt haben wird, ist es für besondere Anwendungen auch denkbar, daß der Schlauch im gefüllten Zustand einen dreieck- förmigen Querschnitt aufweist. Dieser Querschnitt ermöglicht

eine stabile Lage des Schlauchs und damit die Möglichkeit, eine bestimmte Seite des Dreiecks beispielsweise farblich zu kennzeichnen, die dem Brandherd zugewandt sein soll. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich die Sprengschnur in dem Winkel des dreieckförmigen Schlauchs befindet, welcher der dem Brandherd zugewandten Dreieckseite gegenüberliegt. Dadurch läßt sich in besonders effektiver Weise eine gerichtete Sprengwirkung erzielen. Diese kann noch dadurch unterstützt werden, daß die dem Brandherd zugewandte Seite des dreieck- förmigen Schlauchs schwächer ausgebildet ist, als die beiden anderen Seiten.

Ein Ziel beim Sprengen des mit Löschmittel gefüllten Schlauchs ist es, möglichst viel Druck von der Unterfläche, auf der der Schlauch ruht, zu nehmen, um möglichst viel Löschmittel in die Luft zu bringen. Hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, daß das Sprengmittel, also beispielsweise ein oder mehrere Spreng¬ schnüre, in einem Abstand von etwa einem Drittel des Schlauch- durchmessers vom Boden oder von einer Halterung, wo der Schlauch aufliegt, entfernt angeordnet ist. Eine solche Posi¬ tionierung kann am einfachsten dadurch realisiert werden, daß zwei Schläuche parallel aneinandergeklebt werden und die Sprengschnur zwischen den beiden sich berührenden Schläuchen aufgenommen wird. Durch das Anheben der Sprengschnur vom Un- tergrund ist eine hervorragende Verteilung und Ausrichtung des Löschmittelnebels erzielbar.

Zur Verwendung der Löschvorrichtung zum stationären Objekt- schütz ist vorgesehen, daß der Schlauch mit dem Sprengmittel auf einem langgestreckten, im Querschnitt beispielsweise scha¬ len- oder winkelförmigen Träger angeordnet ist. Dadurch wird zum einen eine stabile Lagerung des Schlauchs erreicht, und zum anderen eine gerichtete Wirkung bei der Sprengung des Löschmittels, da der Schlauch rückwärtig durch den Träger ab-

geschirmt ist, während die Wirkung nach vorn in Richtung auf den Gefahrenherd nicht beeinträchtigt wird.

Der Vorteil einer stabilen stationären Lagerung des einsatz- bereiten Löschschlauchs ist daran ersichtlich, daß der

Schlauch auf dem Träger vorzugsweise ständig mit dem Lösch¬ mittel gefüllt sein kann.

Die erfindungsgemäße Löschvorrichtung eignet sich neben einer Objekt-Brandschutzvorrichtung für stationäre Anlagen oder Ein¬ richtungen auch zur Staubbindung bei Sprengarbeiten, bei¬ spielsweise bei Sprengungen von Gebäuden, indem der Schlauch wenigstens teilweise um das zu sprengende Objekt herum ausge¬ legt, mit Wasser gefüllt und bei Entstehen der Staubfront durch Zünden des Sprengmittels gesprengt wird. Gegebenenfalls können mehrere Schutzwälle um das zu sprengende Objekt herum ausgelegt werden, die dann zeitlich aufeinanderfolgend gezün¬ det werden. Dadurch wird es möglich, die große Staubbelästi¬ gung, die bei der Sprengung von Gebäuden bisher anfällt, wirk- sam zu bekämpfen.

Darüber hinaus läßt sich die erfindungsgemäße Löschvorrichtung als präventive Brandschutzvorrichtung an oder auf einer Flug¬ hafenlandebahn oder einer Flugzeug-Parkposition verwenden. Aus dem Stand der Technik ist es als Präventivmaßnahme bei einer angesagten Notlandung eines Flugzeugs bekannt, einen ca. 1000 m langen und 60 m breiten Schaumteppich auf die Landebahn aufzubringen. Der Zeitaufwand hierfür beträgt allerdings 45 bis 60 Minuten, und die Kosten für die hierfür erforderliche Ausrüstung sind sehr hoch. Seit einiger Zeit werden Landebahn- beschäumungen nicht mehr durchgeführt, da neben dem enormen Zeit- und Kostenaufwand auch der Sinn einer solchen Beschau- mung in Frage gestellt wurde. Durch den Schaumteppich kann das Flugzeug bei der Notlandung nämlich unkontrollierbar werden und seitlich von der Landebahn ausscheren, so daß die Ret-

tungsarbeiten dadurch eher behindert werden. Dabei ist der kritische Moment und damit auch die kritische Position bei der Notlandung eines Flugzeugs erst dann erreicht, wenn dieses zum Stillstand kommt und auslaufender Treibstoff entzündet wird. Genau an diesem Punkt setzt die erfindungsgemäße Lösch¬ vorrichtung an, indem der Schlauch entlang der Landebahn ausgelegt, mit dem Löschmittel gefüllt und im kritischen Moment durch Zünden des Sprengmittels gesprengt wird. Die durch das Sprengen erzeugten feinsten Löschmittelpartikel regnen auf den aktivierten kritischen Bereich herab und bilden einen Oberflächenfilm, der innerhalb kürzester Zeit zu einer geschlossenen Oberfläche führt und damit ein Entzünden des Treibstoffs verhindert.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit der erfindungsgemäßen Lösch¬ vorrichtung besteht im präventiven Brandschutz einer Flugzeug- Parkposition, wo die Flugzeuge in aller Regel auch betankt werden. Dort wäre es denkbar, zwischen dem Flugzeug und dem Terminalgebäude eine Schlauchfront zu installieren, die stän- dig mit Löschmittel gefüllt sein kann und im Notfall durch

Sprengung einen feinsten Löschmittelfilm über den geschützten Bereich legt.

Im folgenden wird die Erfindung in einigen Ausführungsbei- spielen anhand einer Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 einen schematischen Querschnitt eines Spreng- Löschschlauches mit innenliegendem Sprengmittel;

Figur 2 einen schematischen Querschnitt eines Spreng-

Löschschlauches mit außenliegendem Sprengmittel;

Figur 3 einen schematischen Querschnitt eines Schlauch ¬ bündels aus drei Spreng-Löschschläuchen;

Figur 4 einen schematischen Querschnitt eines dreieck- förmigen Spreng-Löschschlauches;

Figur 5 eine schematische Ansicht eines Waldbrandes mit linienförmigem Verlauf der Flammenfront;

Figur 6 eine schematische Ansicht eines Waldbrandes mit unregelmäßigem Verlauf der Flammenfront;

Figur 7 eine schematische Darstellung eines Öltanks mit stationär angeordneter Löschvorrichtung im Quer- schnitt; und

Fig. 8 eine schematische Darstellung einer Landebahn eines Flughafens mit stationär angeordneter Löschvorrichtung in der Draufsicht.

In den Figuren der Zeichnung zeigen die Pfeile 7 jeweils die Haupt-Aus b reitungsrichtung des gesprengten Löschmittels und der Druckwelle.

Figur 1 zeigt einen im Querschnitt kreisförmigen flexiblen Schlauch 2 beliebiger Länge aus einem dünnwandigen Kunst- S toffmaterial, der mit einem Löschmittel 10 gefüllt ist. Dort, wo der S chlauch 2 auf dem (nicht dargestellten ) Boden auf ¬ liegt, verläuft innerhalb des Schlauches in einem Abstand von etwa einem Drittel des Schlauchdurchmessers vom Boden des

Schlauchs eine lineare flexible Sprengschnur 4 aus hochbri ¬ santem S prengstoff, der wasserbeständig, kaum brennbar und fast unbegrenzt lagerfähig ist. Mit diesen Eigenschaften kann das Sprengmittel sowohl bei einer mobilen als auch bei einer stationären Anwendung der Löschvorrichtung Verwendung finden.

Wird die Sprengschnur 4 gezündet, wird das Löschmittel durch den Überdruck in Bruchteilen einer Sekunde in feinste Lösch¬ mitteltröpfchen zerstäubt und in Richtung der Pfeile 7 nahezu gleichmäßig in alle Richtungen radial verteilt. Somit entsteht eine im Querschnitt etwa halbkreisförmige Abgabe des Löschmit- elnebels auf die Umgebung.

Wird stattdessen, wie in Figur 2 dargestellt, die Sprengschnur 4 außerhalb des gefüllten Schlauches 2 angeordnet, so läßt sich eine im wesentlichen gerichtete Spreng- und Löschwirkung erzielen. Hierbei ist die Sprengschnur 4 auf der dem Brandherd abgewandten Seite des Schlauches 2 am (nicht dargestellten) Boden positioniert. Dadurch wird eine ebenfalls sehr wirksame Bekämpfung des Brandes erreicht, bei der weit mehr als 50 % des Löschmittels eine direkte Löschwirkung entfalten können.

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, aus mehreren Schläu¬ chen 2 ein Schlauchbündel zu bilden, wie es in Figur 3 sche¬ matisch im Querschnitt dargestellt ist. Hier ist die Spreng- schnür 4 im Zentrum des Schlauchbündels angeordnet. Selbst¬ verständlich sind aber auch andere Positionierungen bis hin zur Verwendung mehrerer Sprengschnüre an verschiedenen Stellen denkbar.

Eine von der kreisförmigen Querschnittsform des Schlauchs 2 abweichende Form zeigt Figur 4. Der dort dargestellte Schlauch 2 besitzt eine dreieckförmige Querschnittsform, und die Sprengschnur 4 ist in dem Winkel des dreieckfδrmigen Schlauchs 2 angeordnet, der der Dreiecksseite bzw. Schlauchwandung 1, die dem Brandherd zugewandt ist, gegenüberliegt. Durch diese

Anordnung ist ebenfalls eine im wesentlichen gerichtete Spreng- und Löschwirkung in Richtung der Pfeile 7 erzielbar. Diese Richtungswirkung könnte beispielsweise dadurch unter¬ stützt werden, daß die dem Brandherd zugewandte Seite 1 des Schlauches 2 materiell schwächer ausgebildet ist, als die bei-

den anderen Dreiecksseiten 3, 5. Darüber hinaus kann die Seite 1 farbig markiert sein, um beim Auslegen der Löschvorrichtung eine ordnungsgemäße Positionierung der im Schlauch befindli¬ chen Sprengschnur in Bezug auf den Brandherd oder die Bedroh- ungsrichtung sicherzustellen.

Figur 5 zeigt einen schematisch dargestellten Waldbrand. Die Feuerfront 8 bewegt sich in der Darstellung von rechts nach links. Zum Löschen des Brandes wurde entlang der gesamten Feu- erfront 8 beispielsweise ein Schlauch 2 gemäß Figur 1 mit der darin enthaltenen S prengschnur 4 ausgelegt und mit Löschmit ¬ tel gefüllt. Wird die Sprengschnur 4 gezündet, breitet sich das zu einem Nebel zerstäubte Löschmittel zu beiden Seiten des S chlauchs 2 auf einer Breite von je 50 m aus. Die Flammen 9 werden in der vorstehend beschriebenen Weise sowohl durch den U nterkühlungseffekt als auch durch die mit der Sprengung ein ¬ hergehende Detonationswelle gelöscht. Auf der gegenüberliegen ¬ den S eite des S chlauchs 2 wird der Bereich des Waldes, der nicht von der Feuerfront 8 erfaßt wurde, durch den Löschmit- telnebel befeuchtet.

Figur 6 zeigt eine schematisch dargestellte unregelmäßig ver ¬ laufende Feuerfront 8. Anhand dieser schematischen Darstellung läßt sich ein V orteil der erfindungsgemäßen Löschvorrichtung besonders deutlich zeigen: Würde das Feuer mit bekannten, nicht flexiblen Löschvorrichtungen bekämpft, beispielsweise durch eine Aneinanderreihung starrer Löschmittelbehälter entlang der gestrichelt dargestellten Linie 14, so würde sich das in den Behältern enthaltene Löschmittel bei dessen S prengung lediglich in dem am weitesten fortgeschrittenen Bereich 17 der Feuerfront 8 auswirken, während in den Bereichen 15 , 16 keine Löschwirkung erzielt würde. Demgegen ¬ über ermöglicht der flexible Löschmittelschlauch 2 eine An ¬ passung der Bekämpfungslinie an den Verlauf der Flammenfront 8 und damit einen sehr effektiven Einsatz des Löschmittels. Da-

rüber hinaus ist die Löschvorrichtung in kürzester Zeit ein¬ setzbar, da der Schlauch 2 vor der Feuerfront 8 wie ein ge¬ wöhnlicher C-Schlauch ausgelegt, mit dem Löschmittel 10 ge¬ füllt und durch Zünden des Sprengmittels gesprengt werden kann. Hierbei ist durch die Oberflächenvergrößerung des Lösch¬ mittels aufgrund der Zerstäubung zu einem feinen Nebel ein optimaler Wirkungsgrad der eingesetzten Löschmittelmenge er¬ zielbar. Ferner ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens auch ökologisch unbedenklich. Der Löschmitteleinsatz hinterläßt kaum Spuren und der Verlust biologischer Substanz ist durch die hohe Effizienz des Verfahrens auf ein Minimum reduzierbar.

Figur 7 zeigt ein Beispiel für eine stationäre Anwendung der Löschvorrichtung im Objektschutz. Dargestellt ist ein Schema- tischer Querschnitt eines Öltanks 12, der in Höhe seines obe¬ ren Randes 13 einen umlaufenden konsolenartigen Träger 6 mit winkelförmigem Querschnitt aufweist . Auf dem Träger 6 ruht der mit Löschmittel gefüllte Schlauch 2. Die Position der Spreng- schnür 4, die hier nicht dargestellt ist, ist hier von unter¬ geordneter Bedeutung. Die Ausrichtung der Spreng- und Lösch¬ wirkung in Richtung der Pfeile 7 wird in diesem Ausführungs- beispiel durch die Abschirmung des Schlauches auf der Rück¬ seite durch den Träger 6 erzielt. Die Löschvorrichtung wird durch Sensoren automatisch zur Detonation gebracht, wenn sich der im Tank 12 enthaltene Brennstoff entzündet. Unmittelbar nach der Detonation legt sich der Löschmittelnebel wie ein Deckel über den brennenden Brennstoff und löscht den Brand auf die vorstehend beschriebene Art und Weise. Der so beschriebene stationäre Einsatz der Löschvorrichtung ist selbstverständlich auch auf den Schutz von Hochregalen in Lagerräumen oder der¬ gleichen übertragbar.

Figur 8 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Landebahn 18 eines Flughafens mit einem darauf befindlichen Flugzeug 19.

Den Bereich auf einer Landebahn 18, in dem ein notgelandetes Flugzeug 1 9 zum Stillstand kommt, wird als kritischer Bereich 2 0 bezeichnet, der hier mit einer strichpunktierten Linie an¬ gedeutet ist. Dieser kritische Bereich ist etwa 600 bis 1 . 000 m lang, und seine Lage kann im allgemeinen für jeden

Flugzeugtyp vorausgesagt werden. Links und rechts der Lande¬ bahn 18 sind beispielhaft jeweils 5 Längen von Schläuchen 21 in insgesamt 1 0 Segmenten 22 bis 31 angeordnet. Je nachdem, wo das Flugzeug 1 9 bei einer Notlandung zum Stillstand kommt, werden die entsprechenden Segmente 22 bis 31 aktiviert. Da auch mehrere solcher Schläuche 21 parallel nebeneinander ange¬ ordnet werden können, könnte eine (hier nicht dargestellte ) zweite S chlauchreihe auch als sogenannte "zweite Alarmwelle" benutzt werden, die dann aktiviert wird, wenn der Löschmittel- vorrat der Löschfahrzeuge verbraucht ist.