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Title:
METHOD AND DEVICE FOR RECOVERING ENERGY IN A SYSTEM FOR PRODUCING A METAL ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/099931
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for recovering energy in a system for producing a metal article. In order to use the cooling heat of the production process in an improved way for the conversion into electrical energy or for using the process heat in other heat or steam consumers, the invention provides that the system comprises a continuous casting system, wherein in the region of the continuous casting system, heat is transferred by means of at least one heat exchanger (33) from the metal article and/or from an element of the continuous casting system to a heat transport medium and/or working medium, wherein the heat energy contained in the heat transport medium and/or working medium or steam pressure is used in a steam engine, in particular in a steam turbine, having a connected generator to generate electricity and/or for another use. Furthermore, the invention relates to a device for recovering energy in a system for producing a metal article.

Inventors:
SEIDEL JUERGEN (DE)
STAVENOW AXEL (DE)
SUDAU PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/001283
Publication Date:
September 10, 2010
Filing Date:
March 02, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SMS SIEMAG AG (DE)
SEIDEL JUERGEN (DE)
STAVENOW AXEL (DE)
SUDAU PETER (DE)
International Classes:
B22D11/00; B22D11/124; B22D11/22; F01K23/02; F22B1/02
Domestic Patent References:
WO2008075870A12008-06-26
Foreign References:
EP0044957B11984-01-11
DE2622722C31983-04-07
EP0027787B11984-01-11
DE3019714A11981-12-10
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Rückgewinnung von Energie in einer Anlage zur Herstellung eines metallischen Guts,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Anlage eine Stranggießanlage (11) umfasst, wobei im Bereich der Stranggießanlage (11) Wärme mittels mindestens eines Wärmetauschers (13, 33, 24) von dem metallischen Gut und/oder von einem Element der Stranggießanlage (11) in ein Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium überführt wird, wobei die in dem Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium enthaltene Wärmeenergie bzw. Dampfdruck in einer Dampfkraftmaschine, insbesondere in einer Dampfturbine, mit verbundenem Generator zur Stromerzeugung und/oder zur anderweitigen Nutzung herangezogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium Wasser bzw. Wasserdampf ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stranggießanlage (11) eine Anzahl Stranggießrollen (24) aufweist, wobei der mindestens eine Wärmetauscher (13) zwischen zwei Stranggießrollen (24) angeordnet ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13, 33) in unmittelbarer Nähe des Gießstrangs (12), insbesondere neben dem Gießstrang (12), angeordnet ist und von diesem Wärme aufnimmt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stranggießanlage (11) eine Anzahl Stranggießrollen (24) aufweist, wobei mindestens eine Stranggießrolle (24) als Wärmetauscher ausgebildet ist und dem Gießstrang (12) Wärme entzieht.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturführung des Gießstrangs (12) mit einer Strangaußenkühlung, vorzugsweise in Form einer Sprühkühlung (25), erfolgt, wobei diese im Bereich des mindestens einen Wärmetauschers (13) angeordnet ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums, insbesondere des Wassers, zur Temperatur- und/oder Druckregelung des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums in Abhängigkeit der Temperatur und/oder der Geometrie, insbesondere der Breite, des Gießstrangs (12) gesteuert oder geregelt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums, insbesondere des Wassers, in Abhängigkeit mindestens einer gemesse- nen Temperatur des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums in den

Zufluss- und/oder Abflussleitungen zu dem oder von dem mindestens ei- nen Wärmetauscher (13, 33, 24) gesteuert oder geregelt wird, so dass eine definierte maximal zulässige Temperatur und/oder ein maximal zulässiger Druck des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums, insbesondere des Dampfes, erreicht oder nicht überschritten wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Prozessmodell für die Abkühlung des Gießstrangs (12) und zur Steuerung oder Regelung der Dampfgewinnung eingesetzt wird, wobei das Prozessmodell auch die Fördermenge des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums, insbesondere des Wassers, und/oder die Einstellung mindestens eines Misch- und Regelventils und/oder die Temperatur und/oder den Druck des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums um- fasst.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf und/oder die Wärme aus dem mindestens einen Wärmetauscher (13, 33, 24) unmittelbar oder nach weiterer Erhitzung mittels einer Zusatzheizung (30) zur Stromerzeugung mittels eines thermodynami- sehen Kreisprozesses genutzt wird, insbesondere in einer Dampfturbine, in einem Dampfschraubenmotor, in einer ORC-Anlage oder in einer KaIi- na-Anlage.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Dampf und/oder Wärme aus dem mindestens einen Wärmetauscher (13, 33, 24) unmittelbar oder nach weiterer Erhitzung mittels einer Zusatzheizung (30) zur Nutzung in einem Dampfnetz, zur Speicherung von Wärme in einem transportablen oder ortsfesten Wärmespeicher, zur Nut- zung in einer Metall verarbeitenden Anlage, insbesondere in einer Beizoder andere Bandweiterverarbeitungsanlagen oder in einem Stahlwerk, zur Nutzung in einer Meerwasserentsalzungsanlage, zur Nutzung in einem chemischen Prozess, zum Betreiben einer Dampfpumpe, zu Trocknungsprozessen, zur Wasseraufbereitung oder zur Nutzung in Fernwärme- Gebäudeheizungen verwendet wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium, insbesondere der Dampf, nach dem Wärmetauscher (13, 33, 24) und vor seiner Verwendung weiter erwärmt wird, insbesondere in einem Überhitzer, in einem Dampfnachheizbrenner, in einem Flamm- oder Rauchkessel oder in einem weiteren Wärmetauscher (30).

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärme- transport- und/oder Arbeitsmedium, insbesondere der Dampf, in einem weiteren Wärmetauscher (30) dadurch weiter erwärmt wird, dass der Wärmetauscher (30) mit einer Wärmetransportleitung (31 , 32) verbunden wird, die mit einem weiteren heißen Wärmeübertragungsmedium, insbesondere mit Luft, mit Rauchgas, mit Thermoöl oder mit einer Salzschmel- ze, von einer weiteren Wärmequelle, gegebenenfalls über weitere Wärmetauscher, gespeist wird, die eine höhere Temperatur hat, als das weiter zu erwärmende Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Wärme zur Erwärmung des weiteren Wärmeübertragungsmediums von einem Brammen- oder Coillager, von einem Brammenrollgang, von einem Ofen oder von Teilbereichen einer Stranggießanlage stammt.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Erwärmung des Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums durch eine Thermoölheizung erfolgt.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Thermo- öl mittels Brennstoffen erwärmt wird, die Abfallprodukte des Stahlerzeugungsprozesses sind.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Brennstoff zum Betreiben der Thermoölheizung Hochofengas, Koksgas, Konvertergas, eine Mischung dieser Gase, Erdgas oder Erdöl verwendet wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stranggießanlage (11) Dick- oder Dünnbrammen, Block-, Knüppel-, Träger- oder Rundstahl oder Nichteisenprodukte hergestellt werden.

19. Vorrichtung zur Rückgewinnung von Energie in einer Anlage zur Herstellung eines metallischen Guts, wobei die Anlage eine Stranggießanlage (11) umfasst, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung mindestens einen Wärmetauscher (13, 33, 24) zur Durchleitung eines Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums, insbesondere von Wasser oder Dampf, umfasst, wobei dieser im Bereich der Stranggießanlage (11) angeordnet ist, wobei der Wärmetauscher (13, 33, 24) mit einer Dampfkraftmaschine, insbesondere mit einer Dampfturbine, mit verbundenem Generator oder mit einem anderen Element zur Nutzung von Wärmeenergie und/oder Dampf in Verbindung steht.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Stranggießanlage (11) eine Anzahl Stranggießrollen (24) aufweist, wobei der mindestens eine Wärmetauscher (13) zwischen zwei Stranggießrollen (24) angeordnet ist.

21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13, 33) in unmittelbarer Nähe des Gießstrangs (12), insbesondere neben dem Gießstrang (12), angeordnet ist, so dass er von diesem Wärme aufnehmen kann.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13) als Plattenwärmtau- scher mit Bohrungen (13.1) oder Kammern (13.2), als Rohr-Steg-Rohr- Verbindungen (13.3) oder als Rohrbündelwärmetauscher (13.4) ausgeführt ist.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeich- net, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13) an seiner vom Gießstrang (12) abgewandten Seite eine Wärmeisolation aufweist.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeich- net, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13) zum Gießstrang (12) über dessen Breite symmetrisch angeordnet ist und zur Erzeugung einer symmetrischen Kühlwirkung auf den Gießstrang (12) ausgebildet ist.

25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der min- destens eine Wärmetauscher (13') oder in Kombination mehrere Wärmetauscher (13", 13'") mäanderförmig verlaufende Wasser- bzw. Dampfleitungen aufweisen, wobei die mäanderförmig verlaufenden Wasser- bzw. Dampfleitungen quer zur Förderrichtung des Gießstrangs (12) verlaufen.

26. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Strangrolle (24) der Stranggießanlage (11) als Wärmetauscher ausgebildet ist.

27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Strangrolle (24) mit einer Rolleninnenkühlung versehen ist, die Revolver-Kühlbohrungen (35) und/oder eine zentrale Kühlbohrung (35) und/oder eine Mantelspaltkühlung umfasst.

28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine als Wärmetauscher ausgeführte Segmentrolle (24) über Hochdruck-Mediendrehzuführungen (36) für Wasser bzw. Dampf mit einer Wasserleitung (14) bzw. Dampfleitung (19) fluidisch verbunden ist.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmentrolle (24) auf der dem Gießstrang (12) abgewand- ten Seite eine Wärmeisolation aufweist.

30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13, 33, 24) Zu- und Ableitungen für Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium aufweist, wobei diese mittels Hochdruck-Heißdampfschläuchen oder Edelstahl- Ringwellenschläuchen oder druckfesten Rohrgelenken mit angrenzenden

Leitungen verbunden sind, um eine Positionsverstellung der Strangsegmente der Stranggießanlage (11) zu ermöglichen.

31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13, 33, 24) Zu- und Ableitungen für Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium aufweist, die durch Schlauch- oder Rohrkupplungen von einer feststehenden Anlagenverrohrung entkoppelt werden können.

32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13, 33, 24) mindestens ein Sicherheitsventil (27) und/oder mindestens eine Berstscheibe aufweist.

33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Wärmetauscher (13, 33, 24) mit einer regelbaren Förderpumpe (15) und/oder mit einem Misch- und Regelventil für das Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium in Verbindung steht.

34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu- und Ablaufleitungen (14, 19) der Wärmetauscher (13, 33, 24), Zu- und Rücklaufleitungen (31 , 32) einer anderen Wärmequelle sowie die Leitungen (18, 22) von und zu den Dampfverbrauchern mit Durch- flussmengen-, Druck- und/oder Temperatursensoren für die Steuerung oder Regelung des Wärmetauschprozesses und der Fördermengen versehen sind.

35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass wärmeisolierte Einrichtungen bzw. Behälter (16, 20, 21) und Leitungen (14, 18, 19, 22, 31 , 32, 34) vorgesehen sind, durch die Wasser und Dampf oder andere Wärmetransportmedien zu den Wärmetauschern (13, 30, 33, 24), Wärmeverbrauchern und anderen Anlagenkomponenten und zurück geleitet werden kann.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von Energie in einer Anlage zur Herstellung eines metallischen Guts

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Energie in einer Anlage zur Herstellung eines metallischen Guts. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Rückgewinnung von Energie in einer Anlage zur Herstellung eines metallischen Guts.

Bei der Stahlherstellung wird dem Stahl bei der Abkühlung von ca. 1.570 0 C (flüssiger Zustand) auf eine mittlere Temperatur von ca. 1.200 0 C beim Auslauf aus der Stranggießanlage ca. 145 kWh/t Wärmeenergie entzogen. Diese Wärme geht zumeist ungenutzt an die Umgebung (Luft und Kühlwasser) verloren.

Aus dem Bereich der Stahlerzeugung ist aus der WO 2008/075870 A1 bekannt, die bei der Herstellung von flüssigem Eisen durch Reduktion in einem Wirbelbettreaktor anfallende Abwärme zur Hochdruckdampferzeugung abzuführen, durch den dann beispielsweise eine Dampfturbine zur Stromerzeugung betrieben wird.

In der EP 0 044 957 B1 wird eine Anlage zur Rückführung der latenten und fühlbaren Wärme von Abgasen aus einem Kupolofen für die Gusseisenerzeugung oder einer ähnlichen Schmelzeinrichtung beschrieben, zum Zweck des Gewinnens von elektrischer und/oder thermischer Energie in Form von Dampf und/oder warmem Wasser. Die Anlage besteht aus einer Wärmeeinheit mit einem Brenner und zwei mit den Rauchgasen durchströmten Abhitzekesseln sowie bei der Erzeugung von elektrischer Energie zusätzlich einer mit Dampf aus einem Überhitzer gespeisten Turbine und einem Wechselstromgenerator.

Aus der DE 2 622 722 C3 ist eine Vorrichtung zur Abkühlung von heißen Stahlbrammen im Anschluss an den letzten Walzvorgang bekannt, in der die Stahl- brammen zwischen in parallelen Reihen angeordneten senkrechten Haltesäulen hochkant gestellt werden. Die von den Stahlbrammen abgestrahlte Wärme wird von zwischen den Haltesäulen angeordneten Kühlwänden mit Kühlwasserdurchströmten Rohrbündeln aufgenommen und zur Dampferzeugung genutzt. Hier ist ein aufwendiges Brammenhandling notwendig. Durch die ständi- ge Veränderung der Brammentemperatur sowie dem diskontinuierlichen Betrieb variiert die erzeugte Dampfmenge, was sich nachteilig am Dampfverbraucher auswirkt.

Die EP 0 027 787 B1 beschreibt eine Anlage zur Gewinnung der fühlbaren Wärme von im Stranggießverfahren gegossenen Brammen in einer Kühlkammer mittels Luft, die mit einem Gebläse in direkten Kontakt mit den Brammenoberflächen gebracht wird. Die auf diese Weise erwärmte Luft dient dann außerhalb der Kühlkammer als Heizmedium, insbesondere für ein in einem ther- modynamischen Kreisprozess geführtes Kreislaufmedium. Auch hier ist das Brammenhandling sehr aufwendig und durch das Öffnen und Schließen der Schleusentore ist eine diskontinuierliche bzw. variierende Wärmezufuhr zum Wärmetauscher nicht zu vermeiden. Wird in der Brammenkammer Wasser verdampft, so lässt sich infolge des Brammenhandlings in dem Lagerraum kaum Dampfdruck aufbauen. Hierdurch entstehen nur relativ geringe Dampftempera- turen am Wärmetauscher des Wärmeverbrauchers.

Des Weiteren wird in DE 30 19 714 A1 eine Anlage zur Rückgewinnung von Wärme aus heißen Stahlbrammen beim Transport auf dem Rollgang vorgestellt. Hierzu sind zwischen den Rollgangsrollen und über dem Rollgang Kühl- wasser durchströmte Rohre angebracht in denen durch Erhitzung von Wasser Dampf erzeugt wird. Durch diese Konstruktion kann in den Rohrleitungen ein höherer Dampfdruck und damit eine höhere Dampftemperatur erzeugt werden. Aus Gründen der Sicherheit muss dieser Brammentransportbereich abgeschottet bzw. abgedeckt werden, um beim Bersten eines Rohres die Umgebung nicht zu gefährden. Wegen der hohen Rollentemperaturen müssen besondere Maßnahmen an den Rollgangsrollen getroffen werden, wie z. B. eine besondere Rollenlagerung oder eine Rollenkühlung. Brammen werden in der Regel hinter der Stranggießanlage geschnitten und möglichst schnell in Stapeln gelagert. Dies gilt besonders bei höherwertigen Brammenmaterialien, die kantenrissan- fällig sind. Es ergibt sich so durch den Brammentransport ein diskontinuierlicher Heizprozess.

Der Erfindung liegt im Lichte dieser vorbekannten Konzepte die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zur Energierückgewinnung der Kühlwärme einer Stranggießanlage vorzuschlagen, mit der in verbesserter Weise eine Umwandlung in elektrischer Energie oder eine Nutzung der Prozesswärme bei anderen Wärme- oder Dampfverbrauchern möglich ist.

Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eine Stranggießanlage umfasst, wobei im Bereich der Stranggießanlage Wärme mittels mindestens eines Wärmetauschers von dem metalli- sehen Gut und/oder von einem Element der Stranggießanlage in ein Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium überführt wird, wobei die in dem Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium enthaltene Wärmeenergie bzw. Dampfdruck in einer Dampfkraftmaschine, insbesondere in einer Dampfturbine, mit verbundenem Generator zur Stromerzeugung und/oder zur anderweitigen Nutzung herangezogen wird. Das Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium ist dabei bevorzugt Wasser bzw. Wasserdampf.

Die Stranggießanlage hat dabei bevorzugt eine Anzahl Stranggießrollen, wobei der mindestens eine Wärmetauscher zwischen zwei Stranggießrollen angeord- net ist. Möglich ist es aber auch, dass der mindestens eine Wärmetauscher in unmittelbarer Nähe des Gießstrangs, insbesondere neben dem Gießstrang, angeordnet ist und von diesem Wärme aufnimmt. Vorgesehen werden kann auch, dass die Strangrollen bzw. die Strangrollenkühlung als Wärmetauscher genutzt werden. Die Vorrichtung zur Rückgewinnung von Energie in einer Anlage zur Herstellung eines metallischen Guts, wobei die Anlage eine Stranggießanlage umfasst, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Vorrichtung mindestens einen Wärmetauscher zur Durchleitung eines Wärmetransport- und/oder Arbeitsmediums, insbesondere von Wasser oder Dampf, umfasst, wobei dieser im Bereich der Stranggießanlage angeordnet ist, wobei der Wärmetauscher mit einer Dampfkraftmaschine, insbesondere mit einer Dampfturbine, mit verbundenem Generator oder mit einem anderen Element zur Nutzung von Wärmeenergie und/oder Dampf in Verbindung steht.

Weitere Fortbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Gemäß der Erfindung wird dem Gießstrang also während des Gießens in Wärmetauschern zwischen den Strangrollen und/oder neben dem Gießstrang und/oder von Strangrollen, die als Wärmetauscher ausgebildet sind, Wärme entzogen, wobei in diesem Transportzeitraum dem Gießstrang ein großer Teil der Wärme über die Wärmetauscher in Wasser überführt wird und dieses aufheizt, welches dann verdampft und zur Stromerzeugung und/oder zur direkten Nutzung der Prozesswärme oder/und des Dampfes bei anderen Wärme- o- der/und Dampfverbrauchern abgeführt wird.

Dem Strang wird also während des Gießens bereits Wärme entzogen und diese Wärme in verschieden gestalteten Wärmetauschern zwischen den Strangrollen abgeführt. Hierzu wird Wasser durch die Rohrleitungen oder Bohrungen der Wärmetauscher gepumpt, welches sich aufheizt und verdampft. Die Wasser bzw. Dampfleitungen können einen Wärmetauscher gerade oder schlangen- förmig durchlaufen. Durch die Art der Wasserzuführung für den jeweiligen Wärmetauscher, und zwar im Wechsel von links nach rechts und umgekehrt, ist eine symmetrische Abkühlung des Strangs über der Breite gewährleistet.

Die Wärmetauscher zwischen den Segmentrollen können als Plattenwärmtau- scher mit Bohrungen oder Kammern, Rohr-Steg-Rohr-Verbindungen oder Rohr- bündelwärmetaucher oder ähnlich ausgebildet sein. Auch neben dem Gießstrang sind Wärmetauscher obiger Art angeordnet, um nicht nur nach oben o- der unten sondern auch seitlich, die abgestrahlte Wärme aufzufangen. Vorzugsweise sind die Wärmetauscher auf der dem Strang abgewandten Seite wärmeisoliert.

Weiterhin können die Segment- bzw. Strangrollen als Wärmetauscher genutzt werden. Hierzu ist die Strangrolle mit einer Rolleninnenkühlung ausgestattet. Diese kann verschiedene Ausführungsformen mit Revolver-Kühlbohrungen, zentraler Kühlbohrung oder Mantelringspaltkühlung haben. Über einseitig oder beidseitig angeordneten Hochdruck-Mediendrehzuführungen wird das Wasser bzw. der Dampf von den Segmentrollen in das Leitungssystem übertragen. Hinter der dem Gießstrang abgewandten Seite der Strangrolle sind vorzugsweise Wärmedämmungen vorgesehen.

Die einzelnen Wärmetauscher können parallel oder in Reihe geschaltet miteinander verbunden sein. Der Wärmetauscher, der die geringste Energiezufuhr erfährt, wird zuerst mit Wasser durchströmt.

Um die Temperaturführung des Strangs flexibel abhängig vom Strangmaterial beeinflussen zu können, sind im Bereich der Wärmetauscher Strangaußenkühlungen z. B. in Form einer Sprühkühlung vorgesehen. Diese Kühleinrichtungen können bei Bedarf optional zugeschaltet werden. Bevorzugt wird jedoch der Strang trocken gekühlt. Auch die Strangrollenkühlung sollte bevorzugt als Rolleninnenkühlung ausgeführt sein. Durch diese Maßnahmen wird die Energieab- gäbe an die Wärmetauscher maximiert.

Damit sich die Segmente relativ zueinander bewegen können, bei z. B. Einstellung der Strangdicke, sind die Rohrleitungen zwischen der festen und beweglichen Seite der Anschlüsse flexibel durch Hochdruck-Heißdampfschläuche oder Edelstahl-Ringwellenschläuche oder/und druckfeste Rohrgelenke miteinander verbunden. Weiterhin sind schnell lösbare Schlauch bzw. Rohrkupplungen vor- gesehen, um ein einfaches Entkoppeln der Wasser- bzw. Dampfleitung, beispielsweise beim Wechseln der Strangsegmente, zu ermöglichen.

Durch Sicherheitsventile in der Nähe der Wärmetauscher oder/und Berstscheiben kann ein überhöhter Druckanstieg vermieden und die Sicherheit der Anlage gewährleistet werden.

Die gewünschte Wassermenge und damit die Temperatur und der Druck wird in Abhängigkeit der Strangtemperatur, Gießstranggeometrie (z. B. der Breite des Gießstrangs) sowie abhängig von der Größe und der Bauart der Wärmetau- scher etc. über wärmeisolierte Transportleitungen mit regelbaren Speisewasserpumpen und/oder Misch- und Regelventilen eingestellt. Mit Veränderung der Durchflussmenge oder/und Druckregelventile wird die Temperatur des Wassers bzw. erzeugten Dampfes geregelt. Ziel ist es, eine möglichst hohe Dampftemperatur und -menge bei noch zulässigem Dampfdruckniveau einzustellen.

Ein Prozessmodell überwacht und steuert den Abkühlprozess des Strangs sowie die Wassermenge, die Wasser- und Dampftemperatur und das Druckniveau für die Dampferzeugung. Hierzu sind Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessfühler in dem Bereich der Wärmetauscher sowie in der weiterführenden Anlage angebracht.

Der Dampf kann für jeden Wärmetauscher einzeln oder auch gruppenweise zusammengefasst in Richtung Dampfverteiler bzw. Sammelbehälter, Druckspeicher und weiter zum Dampfverbraucher geleitet werden.

Als Dampf- oder Wärmeverbraucher bieten sich neben der Einspeisung in ein Dampfnetz insbesondere verschiedene andere Möglichkeiten an:

Bevorzug kann der Dampf direkt mit oder ohne Zusatzheizung an eine Dampf- turbine oder einen Dampfschraubenmotor zwecks Stromerzeugung weitergeleitet werden. Alternativ kann die Wärmeabgabe auch indirekt an einem Wärme- tauscher erfolgen, der als Wärmequelle für einen thermodynamischen Kreispro- zess dient, wie eine konventionelle Dampfturbine, ein Dampfschraubenmotor, eine ORC-Anlage oder eine Kalina-Anlage, die zur Stromerzeugung dienen.

Auch eine Speicherung der Wärme in transportablen oder ortsfesten Wärme- speichern ist möglich.

Liegen andere Dampf- oder Wärmeverbraucher in der örtlichen Nähe, wie beispielsweise eine Beiz- oder andere Bandweiterverarbeitungsanlagen, ein Stahlwerk, etc., so kann ein Teil der gewonnenen Strangprozesswärme bzw. Was- serdampf alternativ über eine Transportleitung zu diesen Wärme- oder Dampfverbrauchern transportiert werden. In effizienter Weise wird dann dort die elektrische Energie eingespart.

Analog lässt sich die Strangwärme oder der daraus gewonnene Dampf für be- nachbarte Anlagen oder Prozesse (außerhalb der Metall verarbeitenden Anlage) sinnvoll und vorteilhaft nutzen und den Gesamtwirkungsgrad der Prozesswärmerückgewinnung steigern, wobei als bevorzugte Anwendungen zu nennen sind: Meerwasserentsalzungsanlagen, chemische Prozesse, Betreiben von Dampfpumpen, Trocknungsprozesse, Wasseraufbereitungsanlagen und Fern- wärme-Gebäudeheizungen. Hierbei kann die Prozesswärme direkt oder die Kondensator-Kühlwärme der Stromerzeugungsanlage eingesetzt werden. Abhängig vom gewünschten Temperaturniveau wird dabei als Wärmetransport- und/oder Arbeitsmedium Thermoöl, Luft, Wasser oder Dampf verwendet.

Bevor der Dampf an die Dampfverbraucher abgegeben wird, ist vorteilhafterweise vorgesehen, das Temperaturniveau des Dampfes weiter anzuheben. Dies kann mit Hilfe von Überhitzern, Dampfnachheizbrennern, in Flamm- oder Rauchkessel oder durch einfache Wärmetauscher geschehen. Über eine Wärmetransportleitung wird hier mit einem heißen Wärmeübertragungsmedium, wie beispielsweise Luft, Rauchgas, Thermoöl oder Salzschmelzen, von einer anderen Wärmequelle Wärme übertragen, die eine höhere Temperatur hat, als der nachzuwärmende Dampf. Als bevorzugte Wärmequellen können Wärmetauscher im Bereich des Brammen- oder Coillagers, eines Transportrollgangs, eines Teilbereichs einer Stranggießanlage oder Ofenabgase etc. dienen.

Soll eine elektrische Versorgungssicherheit für die angeschlossenen Elektro- Verbraucher sichergestellt werden, so ist an der Stromerzeugungsanlage ein Wärmespeicher angeschlossen, der kurzzeitige Wärmeunterbrechungen überbrückt. Weiterhin ist optional vorgesehen, einen Thermoölerhitzer zu installieren, der als Standby-Zusatzheizung dient. Der Thermoölerhitzer kann mit Gas (besonders vorteilhaft Hochofengas, Konvertergas, Koksgas oder Erdgas) oder Öl betrieben werden und wird nur beim Ausbleiben der Strangwärme aktiviert. Sollte beispielsweise Hochofengas übrig sein, so könnte das in einer Gesamtanlagen-Energiestrategie oder eigenständigen Strategie eingebunden werden.

Die beschriebene Technologie ist nicht nur auf Dick- oder Dünnbrammen- Gießmaschinen beschränkt, sondern kann auch in gleicher Weise bei der Block-, Knüppel-, Träger- oder Rundstahlerzeugung etc. angewendet werden. Auch bei Nichteisenanlagen kann diese Technologie vorteilhaft sein.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Nutzung der Stranggießanlage als Wär- merückgewinnungsanlage ist aus folgenden Gründen besonders vorteilhaft:

Die Energiedichte ist in einer Stranggießanlage besonders hoch; dasselbe gilt für die Strangtemperatur beim Gießen. Durch die hohe Energiedichte in der Stranggießanlage ist es besonders vorteilhaft, die Wärmetauscher zwischen den Strangrollen und/oder neben dem Gießstrang und/oder als Wärmetauscher ausgebildete Strangrollen mit Wasser durchlaufen zu lassen und so Wasserdampf zu erzeugen.

Der Prozess läuft kontinuierlich und sehr lange stabil. Die Stranggießanlage (Rollen, Lager, etc.) ist bereits auf die lange Produktionszeit bei hoher Temperaturbelastung eingestellt.

Die Stranggießanlage ist während des Betriebs nach außen hin ohnehin abgeschottet, so dass eine Gefährdung durch die Wärmerückgewinnungseinrichtun- gen vermieden wird.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 in der Seitenansicht eine Stranggießanlage, die mit einer Dampferzeugungsanlage kombiniert ist,

Fig. 2 in der Seitenansicht Wärmetauscher zwischen den Segmentrollen der Stranggießanlage und neben dem Gießstrang und

Fig. 3 in der Vorderansicht Wärmetauscher zwischen den Segmentrollen und neben dem Gießstrang mit Zuleitungen.

In Figur 1 sind eine Stranggießanlage 11 in der Seitenansicht und schematisch Teile einer Einrichtung zur Wasserdampferzeugung dargestellt. Dem Gießstrang 12 wird während des Gießens Wärme entzogen und diese Wärme an Wärmetauscher 13 zwischen den Strangrollen 24 (s. Fig. 2) und Wärmetauscher 33 neben dem Gießstrang 12 sowie an die als Wärmetauscher ausgebildete Strangrollen 24 abgeführt. Die Wärmetauscher 13, 33, 24 sind in Figur 1 nur andeutungsweise dargestellt.

Das in die Bohrungen oder Rohrleitungen der Wärmetauscher 13, 33, 24 gepumpte Wasser heizt sich auf und verdampft. Dieser Nassdampf bzw. Sattdampf gelangt danach über wärmeisolierte Rohrleitungen 19 in eine Dampfver- teilerleitung bzw. einen Sammelbehälter 20. Warmes überschüssiges Kon- denswasser kann über eine Kondenswasserleitung 34 zum Speisewasserbehäl- ter 16 zurückgeführt werden. Der Weitertransport erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über einen Druckspeicher 21. Auch die Speicher und Behälter sind vorzugsweise wärmeisoliert. Im Sammelbehälter 20 und/oder - wie dargestellt - im weiteren Verlauf der Dampfleitung in Richtung Dampfverbraucher ist eine Möglichkeit der Dampfnachheizung in dem Wärmetauscher 30 vorgesehen.

Die Wärme aus anderen Wärmequellen wird hier über die Zulaufleitung 31 zum Wärmetauscher 30 und wieder zurück über die Rücklaufleitung 32 geführt. Als Wärmeübertragungsmedium in den wärmeisolierten Zu- und Rücklaufleitungen 31 , 32 wird vorzugsweise Luft, Rauchgas, Thermoöl oder eine Salzschmelze verwendet. Die Temperatur des Wärmeübertragungsmediums ist höher als die Dampftemperatur, so dass eine Nachheizung bzw. weitere Überhitzung des Dampfes erfolgt. Möglich ist auch eine direkte Erhitzung mit Brennern, z. B. in Flamm- oder Rauchkesseln.

Der so auf eine Zieltemperatur erwärmte Dampf gelangt danach über eine wärmeisolierte Leitung 22 zum Dampfverbraucher. Als Dampf- oder Wärmeverbraucher bieten sich neben der Einspeisung in ein Dampfnetz eine Dampfturbine oder ein Dampfschraubenmotor zwecks Stromerzeugung an. Die Dampfabgabe kann direkt oder indirekt als Wärmeabgabe über einen Wärmetauscher erfolgen, der als Wärmequelle für einen thermodynamischen Kreispro- zess dient. Weiterhin ist auch eine Dampf- oder Wärmeabgabe (auch über eine getrennte Wärmetransportleitung, gefüllt beispielsweise mit Thermoöl) an andere Verbraucher im Bereich der Metallverarbeitung oder benachbarte Prozesse vorgesehen.

Bei der Wärmeabgabe an den Wärmeverbrauchern kondensiert der Dampf wieder zu Kondenswasser und wird bevorzugt zusammen mit zugegebenen Füllwasser über die Leitung 18 mit der Förderpumpe 17 zum Speisewasserbehäl- ter 16 zurückgepumpt. Die Speisewasserpumpe 15 versorgt dann über die Wasserleitungen 14 die Wärmetauscher 13, 33 wieder mit frischem Wasser, so dass der Medienkreis geschlossen ist.

Entgaser, Kondensatoren, Details zum Wärmeverbraucher, Ventile etc. sind in Fig. 1 nicht näher dargestellt. Vereinfacht wurde auch nur ein Druckkreis ge- zeigt, wobei nicht zwischen einem Hoch- und Niederdruckkreis unterschieden wurde.

Vorteilhafte konstruktive Ausführungsformen der Wärmetauscher 13 bzw. 13.1 bis 13.4 (die etwas mehr Details zeigen) zwischen den Strangrollen 24 sind in Fig. 2 in einer geschnitten Seitenansicht dargestellt.

Die Wärmetauscher 13.1 können als Plattenwärmetauscher mit Bohrungen o- der als Wärmetauscher 13.2 mit Kammern ausgeführt sein. Zum besseren Wärmeübergang können auch Rippen 28 in den Kammern vorgesehen sein. Wärmetauscher 13.3 mit Rohr-Steg-Rohr-Verbindungen und Wärmetauscher 13.4 als Rohrbündelwärmetaucher (hier mit Steifigkeit steigernden Laschen verbunden) können weitere konstruktive Ausführungsformen sein. Vorzugsweise sind auf der Rückseite des Wärmetauschers 13.1 bis 13.3 (auf der dem Strang abgewandten Seite) Wärmedämmungen angebracht. Die Wärmeisolie- rung bzw. Dämmkassette 29 besteht hier teilweise aus einer geschlossenen Blechummantelung mit einer Dämmstoffinnenfüllung. Der Dämmstoff ist gegenüber Wasser geschützt.

Die Wärmetauscher 33 neben dem Gießstrang 12 sind mit einer dick- gestrichelten Linie angedeutet. Der Gießstrang 12 bewegt sich hier in Bewegungsrichtung 23. Die Wärmetauscherfläche zwischen den Strang- bzw. Segmenttrollen 24 kann beispielsweise ca. 50 bis 60 % der Abstrahlfläche in der Stranggießanlage annehmen. Durch spezielle Anordnung der Wärmetauscher 13.1 bis 13.4 sind die Strang- bzw. Segmentrollen 24 zum größten Teil gegen- über der Brammenwärme abgeschirmt, so dass sich hier eine geringere thermische Belastung der Segmentrollen ergibt. Auch die Strangrollen 24 können die Funktion eines Wärmetauschers übernehmen. In Fig. 2 sind beispielsweise für das rechte Strangrollenpaar die dazu nötigen Bohrungen 35 in den Segmentrollen 24 dargestellt, durch die das Wasser bzw. Dampf fließt. Die obere Strangrolle 24 ist beispielsweise mit einer zent- ralen Kühlbohrung 35 und die untere Strangrolle 24 mit Revolver- Kühlbohrungen 35 gezeigt.

Um die Temperaturführung des Strangs flexibel abhängig vom Strangmaterial beeinflussen zu können, sind im Bereich der Wärmetauscher (z. B. 13.4) Strangaußenkühlungen in Form einer Sprühkühlung 25 vorgesehen. Hier wird das Wasser zwischen den Rohren hindurchgespritzt. Alternativ kann auch das Spritzwasser zwischen Strangrolle 24 und der Platte des Wärmetauschers 13.1 vorbei auf den Gießstrang 12 gespritzt werden (nicht dargestellt). Diese Kühleinrichtung 25 kann optional zugeschaltet werden, auch während des Damp- ferzeugungsprozesses. Bevorzugt wird jedoch der Gießstrang 12 trocken gekühlt.

Figur 3 zeigt mögliche Ausführungsformen der Wärmetauscher 13' bis 13'" in der Vorderansicht in Blickrichtung der Segmentrollen 24, die nur schematisch eingezeichnet sind. Die seitlichen Befestigungen der Wärmetauscher sind nicht dargestellt. Die Wasser bzw. Dampfleitungen sind in der Ausführungsform eines Wärmetauscher 13' so ausgeführt, dass er schlangenförmig (mäanderförmig) durchlaufen wird. In den anderen Wärmetauscher-Ausführungsbeispielen 13" und 13'" durchläuft das Wasser bzw. der Dampf den Wärmetauscher von links nach rechts oder umgekehrt. Durch die Art der alternierenden Strömungsrichtung ist eine symmetrische Abkühlung des Strangs über der Breite gewährleistet.

Um die Wärme, die zur Seite entweicht, auch aufzufangen, können neben dem Gießstrang 12 im äußeren Bereich ebenfalls Wärmetauscher 33 angebracht sein, die mit den entsprechenden Zu- und Ableitungen 14, 19 verbunden sind. Schematisch dargestellt ist auf Fig. 3 auch eine als Wärmetauscher ausgebildete Strangrolle 24. Über eine Hochdruck-Mediendrehzuführung 36 wird auf der Zulaufseite 14 das Wasser in die Strangrolle 24 geleitet. Beim Durchlaufen der heißen Strangrolle 24 verdampft das Wasser, um auf der anderen Seite wieder über eine Hochdruck-Mediendrehzuführung 36 als Dampf in die Nassdampfleitung 19 zu entweichen. Alternativ kann auch eine Ausführung der Mediendreh- zuführung mit Zu- und Ablaufleitungen nur auf einer Seite eingesetzt werden. Um eine höhere Dampftemperatur zu erreichen, wird das Wasser bzw. der Dampf im Wechsel u. U. mehrmals von links nach rechts und umgekehrt durch eine Strangrolle 24 geführt.

Schematisch dargestellt sind die zulaufende Wasserleitung 14 und die Nassdampfleitung 19 sowie die Förderpumpen 15. Angedeutet werden hier auch die Temperaturmessgeräte 26 und die Druck-Sicherheitsventile 27. Statt oder zu- sätzlich zu den Sicherheitsventilen 27 können hier dicht bei den Wärmetauschern auch so genannte Berstscheiben angeordnet sein, um einen überhöhten Druckanstieg zu vermeiden und die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten.

Die erfindungsgemäßen Wärmetauschereinheiten 13, 33 werden so ausgeführt, dass sie abschnittsweise leicht austauschbar sind, um deren Wartung und die Zugänglichkeit zu verbessern.

Die flexiblen Rohrleitungen zwischen der festen und beweglichen Seite eines Wärmetauscheranschlusses bzw. Gruppenanschlusses durch z. B. Hochdruck- Heißdampfschläuche oder Edelstahl-Ringwellenschläuche oder/und druckfeste Rohrgelenke oder Leitungsverbindungen mit Schnelllösekupplungen sind nicht dargestellt, aber gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen.

Insgesamt kann also gesagt werden, dass bei dem vorgeschlagenen Verfahren zur Energierückgewinnung in einer Stranggießanlage die bei der Abkühlung des

Gießstrangs freiwerdende Wärmeenergie aufgefangen und genutzt wird, wobei vorgesehen ist, dass dem Gießstrang während des Gießens in Wärmetauschern 13, 33 zwischen den Strangrollen 24 und/oder neben dem Gießstrang 12 und/oder von den Strangrollen 24, die als Wärmetauscher ausgebildet sind, Wärme entzogen wird. Hierbei wird in diesem Transportzeitraum vom Gießstrang 12 ein großer Teil der Wärme mittels der Wärmetauscher 13, 33, 24 in Wasserdampf überführt und dieser aufgeheizt, welches dann zur Stromerzeugung genutzt und/oder zur direkten Nutzung der Prozesswärme oder/und des Dampfes bei anderen Wärme- oder/und Dampfverbrauchern vorgesehen wird.

Die Rohrleitungsführung oder/und die Strömungsrichtung durch die Wärmetau- scher 13 verläuft bevorzugt so, dass eine symmetrische Abkühlung des Strangs 12 über seiner Breite gewährleistet ist, um die Qualität des herzustellenden Metallstrangs zu garantieren.

Bezugszeichenliste

11 Stranggießanlage 12 Gießstrang

13 Wärmetauscher zwischen den Segmentrollen bzw. Strangrollen

13.1 -13.4 Konstruktionsvarianten der Wärmetauscher zwischen den Rollen 13', 13", 13'" Verlauf der Wärmetauscherrohrleitungen zwischen den Rollen

14 Wasserleitung 15 Speisewasserpumpe

16 Speisewasserbehälter

17 Förderpumpe

18 Leitung mit zurückgeführtem Kondenswasser vom Dampfverbraucher oder/und Füllwasser 19 Sattdampf- bzw. Nassdampfleitung

20 Sammelbehälter, Dampfverteiler

21 Druckspeicher

22 Leitung zum Dampfverbraucher

23 Förderrichtung des Gießstrangs 24 Strangrollen (Segmentrollen)

25 Strangaußenkühlung, Sprühkühlung

26 Temperaturmessgerät

27 Sicherheitsventil

28 Rippe 29 Wärmeisolierung bzw. Dämmkassette

30 Wärmetauscher zur Erhöhung der Dampftemperatur

31 Zulaufleitung von einer anderen Wärmequelle

32 Rücklaufleitung zu einer anderen Wärmequelle

33 Wärmetauscher neben dem Gießstrang Kondenswasserleitung Kühlborhung in der Strangrolle Hochdruck-Mediendrehzuführung