MANKE JOACHIM (DE)
MUELLER RALF (DE)
SCHAEFER INGO (DE)
GRONAU SOEREN (DE)
MANKE JOACHIM (DE)
MUELLER RALF (DE)
SCHAEFER INGO (DE)
WO2010121819A1 | 2010-10-28 |
DE19757523C1 | 1999-04-22 | |||
EP1595560A1 | 2005-11-16 | |||
EP2174677A1 | 2010-04-14 | |||
DE102007024463A1 | 2008-11-27 | |||
EP1319417A1 | 2003-06-18 | |||
US20100192686A1 | 2010-08-05 | |||
US20050126998A1 | 2005-06-16 |
Ansprüche 1. Verfahren zum Überprüfen wenigstens einer Funktion einer medizinischen Funktionseinrichtung, welche in eine medizinischen Behandlungsvorrichtung (4) eingelegt und mit dieser verbunden und verpresst ist, und/oder einer Funktion dieser Behandlungsvorrichtung (4), wobei zwischen einer Hydraulikeinrichtung oder einer Pneumatikeinheit (200) der Behandlungsvorrichtung (4) und der Funktionseinrichtung wenigstens eine Fluidkommunikation hergestellt ist, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Aufbauen eines Drucks mittels der Hydraulikeinrichtung oder einer Pneumatikeinheit (200) innerhalb der Fluidkommunikation; Messen eines innerhalb der Fluidkommunikation herrschenden Drucks oder einer Druckveränderung; und Treffen einer Aussage über die überprüfte Funktion der Funktionseinrichtung aufgrund eines Vergleichs des herrschenden Drucks oder der gemessenen Druckveränderung mit zuvor gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt: Aufbauen eines Drucks mittels der Hydraulikeinrichtung oder einer Pneumatikeinheit (200) innerhalb der Fluidkommunikation nur ausgeführt wird, wenn bei einem vorausgehenden Anlegen eines Vordrucks, welcher niedriger als der aufzubauende Druck ist, keine Funktionsabweichung festgestellt wurde. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, mit dem weiteren Schritt: Befüllen eines Blutfilters (19), mit welchem die Funktionseinrichtung verbunden ist. 4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit dem Schritt: Aufbauen des Drucks mittels einer Substituatpumpe (17) der Behandlungsvorrichtung (4). 5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit dem Schritt: Aufbauen des Drucks gegen die stehende Substituatpumpe (17). 6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit den Schritten: Feststellen eines Druckabfalls oder eines Druckanstiegs innerhalb der Fluidkommunikation; Feststellen einer Durchgängigkeit der Fluidkommunikation oder der Funktionseinrichtung aufgrund eines Vergleichs des festgestellten Druckabfalls oder Druckanstiegs mit zuvor gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit den Schritten: Feststellen eines Druckabfalls oder Druckanstiegs innerhalb der Fluidkommunikation; Feststellen einer Dichtigkeit der Fluidkommunikation oder der Funktionseinrichtung aufgrund eines Vergleichs des festgestellten Druckabfalls oder Druckanstiegs mit zuvor gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit den Schritten: Fördern eines vorbestimmten Fördervolumens (MAXFOERDERVOLU EN) innerhalb der Fluidkommunikation bei rückwärts laufender Substituatpumpe (17) gegen ein Rückschlagventil (23) , welches innerhalb eines Substituatkanals vorgesehen ist; Feststellen einer Druckveränderung innerhalb der Fluidkommunikation; Feststellen einer Rückschlagfunktion des Rückschlagventils (23) , falls ein festgestellter Druckabfall nicht gleich oder höher als ein maximaler Druckabfall (MAXDRUCKABFALL) oder nicht höher als ein vorbestimmter Betrag einer Druckveränderung (MAXIMALE DRUCKAENDERUNG) ist. 9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit den Schritten: Fördern eines vorbestimmten Fördervolumens (MAXFOERDERVOLUMEN) innerhalb der Fluidkommunikation bei rückwärts laufender Substituatpumpe (17) gegen ein Rückschlagventil (23) , welches innerhalb eines Substituatkanals vorgesehen ist; Feststellen einer Druckveränderung innerhalb der Fluidkommunikation; Feststellen, dass die Substituatpumpe (17) vorwärts fördert oder gefördert hat, falls ein festgestellter Druckanstieg höher als ein maximaler Druckanstieg (MAXDRUCKANSTIEG) oder höher als ein vorbestimmter Betrag einer Druckveränderung (MAXIMALE DRUCKAENDERUNG) ist. 10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit dem Schritt: Ermitteln eines aktuellen Druckwertes (WERT_neu) ausgehend von einem bereits vorliegenden Druckwert (WERT alt), von einem Messwert (MESSWERT) und von einem vorbestimmten Glättungsfaktor (GF) nach der Formel: ERT_neu = ERT_alt * GF + MESSWERT* (1 - GF) wobei gilt: WERT_neu ist ein aktueller Druckwert; WERT_alt ist der bereits vorliegende Druckwert; GF ist ein Glättungsfaktor; und MESSWERT ist ein aktueller Messwert des Drucks. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Glättungsfaktor (GF) in einem Bereich von 0,9 bis 0,96 liegt, insbesondere 0,93 entspricht. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit dem Schritt: Befüllen eines mit der Funktionseinrichtung verbundenen extrakorporalen Blutkreislaufs (1) vor Aufbauen des Drucks. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei wenigstens eine Funktion, insbesondere das Öffnen, das Schließen oder das Dichten, wenigstens einer der folgenden Komponenten getestet wird: Ventil für eine Zugabestelle (13) für Substituat in Prädilution; Ventil für eine Zugabestelle (14) für Substituat in Postdilution; - Single-Needle-Ventil (35) ; Rückschlagventil (23) im Substituatkanal ; und/oder automatischer Substituatkonnektor (18b) . 14 Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren vor Aufnahme einer Behandlung eines Patienten, bei welcher die Funktionseinrichtung zum Einsatz kommt, durchgeführt wird. 15 Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit dem Schritt : Sperren von Behandlungsmodalitäten und/oder Einschränken von Behandlungsparametern des Behandlungsverfahrens unter Einbezug eines Ergebnisses der Überprüfung wenigstens einer Funktion der medizinischen Funktionseinrichtung und/oder der Behandlungsvorrichtung (4), wobei das Ergebnis mittels des vorliegenden Verfahrens erzielt wurde. 16. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die medizinische Funktionseinrichtung eine Blutkassette (2) ist, und wobei die Behandlungsvorrichtung (4) eine Blutbehandlungsvorrichtung ist. 17. Erfassungseinrichtung, programmiert und/oder konfiguriert zum Durchführen oder Veranlassen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16. 18. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 17, aufweisend wenigstens eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines Ergebnisses der Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16. 19. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 17 oder 18, aufweisend wenigstens eine Alarmeinrichtung zum Ausgeben eines Alarms, wobei die Alarmeinrichtung vorgesehen ist zum Ausgeben eines Alarms für den Fall, dass das Ergebnis der Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16 nicht in einem vorbestimmten Bereich oder Wertebereich liegt. 20. Erfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, welche programmiert und/oder konfiguriert ist, um derart auf die Behandlungsvorrichtung (4) einzuwirken, dass wenigstens eine Behandlungsoption, zu welcher die überprüfte Funktionseinrichtung konstruktionsbedingt einsetzbar ist, und/oder das Behandeln unter vorbestimmten Behandlungsparametern mittels der konkreten, überprüften Funktionseinrichtung nicht durchführbar ist, falls eine mangelnde Funktionsfähigkeit der Funktionseinrichtung und/oder der Behandlungsvorrichtung (4) oder jeweils einer Komponente hiervon erkannt wurde. 21. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 20, wobei mittels der Erfassungseinrichtung derart auf die Behandlungsvorrichtung (4) eingewirkt wird oder diese hierzu programmiert ist, dass die Behandlungsoption (en) Hämofiltration und/oder Hämodiafiltration nicht mittels der konkreten, geprüften Funktionseinrichtung durchführbar sind. Erfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, welche eine Steuerungsvorrichtung und/oder ein Funktionstestmonitor ist oder jeweils aufweist. Medizinische Behandlungsvorrichtung, welche wenigstens eine Erfassungseinrichtung gemäß einem der Ansprüche 17 bis 22 aufweist und/oder mit dieser in Signalübertragung steht oder zur Signalübertragung verbunden ist. Medizinische Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 23, welche als Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere als Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration, ausgestaltet ist. Digitales Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, CD oder DVD oder EPROM, mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um derart mit einem programmierbaren Computersystem zusammenzuwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16 veranlasst werden . Computerprogramm-Produkt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft. 27. Computerprogramm mit einem Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. |
Verfahren sowie Vorrichtungen zum Überprüfen wenigstens einer
Funktion einer medizinischen Funktionseinrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß
Anspruch 1. Sie betrifft zudem eine Erfassungseinrichtung gemäß Anspruch 17 und eine medizinische
Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 23. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein digitales
Speichermedium gemäß Anspruch 25, ein Computerprogramm- Produkt gemäß Anspruch 26 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 27. Aus der Praxis sind maschinelle Tests zum Überprüfen von Funktion und Zuverlässigkeit von medizinischen
Funktionseinrichtungen wie extrakorporalen Blutschläuchen, Blutkassetten und dergleichen bekannt. Ein solcher Test ist als Druckhaltetest bekannt. Er wird durchgeführt nachdem die in Frage stehende Funktionseinrichtung mit der
Behandlungsvorrichtung verbunden ist, also nachdem die
Behandlungsvorrichtung bereits mit der Funktionseinrichtung aufgerüstet ist, und bevor die Behandlung des Patienten beginnt .
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres Verfahren zur Überprüfung der Funktion von medizinischen Funktionseinrichtungen vorzuschlagen. Zudem sollen geeignete Vorrichtungen, ein geeignetes digitales Speichermedium, ein geeignetes Computerprogramm-Produkt und ein geeignetes
Computerprogramm angegeben werden.
BESTÄTIGUNGSKOPIE Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner gelöst mittels der Erfassungseinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 17, der Behandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 23, des digitalen Speichermediums mit den
Merkmalen des Anspruchs 25, des Computerprogramm-Produkts mit den Merkmalen des Anspruchs 26 sowie des Computerprogramms mit den Merkmalen des Anspruchs 27. Erfindungsgemäß wird somit ein Verfahren vorgeschlagen zum Überprüfen wenigstens einer Funktion einer medizinischen Funktionseinrichtung, während diese in eine medizinische Behandlungsvorrichtung eingelegt und mit dieser, insbesondere in Fluidkommunikation, verbunden ist, und/oder zum Überprüfen einer Funktion der mit der Funktionseinrichtung verbundenen Behandlungsvorrichtung .
Das Verfahren kann ein Einlegen der Funktionseinrichtung in die medizinische Behandlungsvorrichtung umfassen oder es setzt dieses wenigstens voraus.
Weiter kann das Verfahren das Verpressen, das Vorspannen oder das Einklemmen der Funktionseinrichtung in der
Behandlungsvorrichtung, beispielsweise mittels der Tür der Behandlungsvorrichtung, umfassen. Alternativ setzt es dies voraus .
Weiter kann das Verfahren das Herstellen wenigstens einer Fluidkommunikation zwischen einer Hydraulikeinrichtung oder einer Pneumatikeinheit der Behandlungsvorrichtung und der Funktionseinrichtung umfassen. Alternativ liegt dieser
Zustand bereits vor Beginn des Verfahrensablaufs vor. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst das Aufbauen eines Drucks mittels der Hydraulikeinrichtung oder einer
Pneumatikeinheit innerhalb der Fluidkommunikation . Es umfasst zudem ein sich hieran anschließendes Messen eines nach
Aufbauen des Drucks innerhalb der Fluidkommunikation
herrschenden Drucks oder einer Druckveränderung wie eines Druckanstiegs oder eines Druckabfalls.
Ferner umfasst das erfindungsgemäße Verfahren ein Treffen einer Aussage über die überprüfte Funktion der
Funktionseinrichtung aufgrund eines Vergleichs des
herrschenden Drucks oder der gemessenen Druckänderung mit zuvor gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen .
Die erfindungsgemäße Erfassungseinrichtung ist geeignet und vorgesehen und/oder ausgelegt und/oder konfiguriert zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die erfindungsgemäße medizinische oder medizintechnische Behandlungsvorrichtung (im Folgenden auch kurz:
Behandlungsvorrichtung) weist wenigstens eine
Erfassungseinrichtung auf und/oder ist hiermit in
Signalübertragung verbunden oder steht mit dieser in einer Signalübertragungsbeziehung.
Ein erfindungsgemäßes digitales, insbesondere nichtflüchtiges, Speichermedium, insbesondere in Form eines maschinenlesbaren Trägers, insbesondere in Form einer
Diskette, CD, DVD oder EPROM, insbesondere mit elektronisch oder optisch auslesbaren Steuersignalen, kann derart mit einem programmierbaren Computersystem zusammenwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Dabei können alle, einige oder manche der maschinell
durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das
Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft, auf.
Unter einem Computerprogramm-Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B. elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm) , ein Netzwerk von computerimplementierten Computerprogrammen (z. B. Client/Serversystem, Cloud
Computing System, etc.), oder ein Computer, auf dem ein
Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt oder entwickelt wird, verstanden werden.
Der Begriff „maschinenlesbarer Träger", wie er hierin
verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte und dergleichen sein.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen
Programmcode auf zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß beispielsweise ein physikalisches,
vertriebsfähiges Software-Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.
Auch für das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt und das erfindungsgemäße Computerprogramm gilt, dass alle, einige oder manche der maschinell durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des
Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll eine erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und
Ausführungsformen . Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale aufweisen.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird eine vorbestimmten Wartezeit oder Messzeit abgewartet, bevor eine Aussage über die geprüfte Funktion getroffen wird.
Ein Messen eines Drucks oder einer Druckveränderung kann jede Art von Feststellen umfassen, beispielsweise ein Messen mittels eines Sensors, ein Errechnen, ein Schließen aufgrund von Zahlenwerten anderer Parameter oder Umstände, usw.
Ebenso kann ein Festellen, wie hierin verwendet, ein Prüfen auf Vorliegen oder NichtVorliegen, ein Messen, ein „zu einem Ergebnis oder einer Aussage kommen", ein Erkennen, ein
Ermitteln, oder dergleichen sein.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weisen die hierin beschriebenen Einrichtungen, Vorrichtungen, Apparate und andere Gegenstände die zum Ausführen von hierin
beschriebenen Verfahrensschritten oder Testschritten
erforderlichen Einrichtungen, Vorrichtungen, Apparate oder anderen Gegenstände auf oder sind hiermit verbunden.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen des
Verfahrens wird das Aufbauen eines Drucks mittels der
Hydraulikeinrichtung oder der Pneumatikeinheit innerhalb der Fluidkommunikation nur ausgeführt, wenn bei einem
vorausgehenden Anlegen eines Vordrucks, welcher niedriger als der aufzubauende Druck ist, keine - oder gemessen an einer Vorgabe eine zu große - Funktionsabweichung festgestellt wurde. Eine zu große Funktionsabweichung liegt beispielsweise dann vor, wenn bereits bei Anlegen eines Vordrucks eine
Leckage erkannt wird.
Das Verfahren umfasst in einigen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen das Befüllen, insbesondere das vollständige Befüllen, der Dialysatseite und/oder der Blutseite eines Blutfilters, mit welchem die Funktionseinrichtung in
Fluidkommunikation verbunden ist.
In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen umfasst das Verfahren das Aufbauen des Drucks mittels einer
Substituatpumpe der Behandlungsvorrichtung. Das Verfahren umfasst in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen das Aufbauen des Drucks gegen die stehende oder allenfalls definiert fördernde Substituatpumpe . In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen umfasst das
Verfahren das Feststellen oder Messen eines Druckabfalls oder eines Druckanstiegs innerhalb der Fluidkommunikation . Es umfasst ferner, dass eine Durchgängigkeit (oder mangelnde Durchgängigkeit) der Fluidkommunikation oder der
Funktionseinrichtung festgestellt oder postuliert wird aufgrund eines Vergleichs des festgestellten Druckabfalls oder Druckanstiegs mit zuvor gespeicherten Werten,
Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen. Das Verfahren umfasst in bestimmten erfindungsgemäßen
Ausführungsformen das Feststellen oder Messen eines
Druckabfalls oder Druckanstiegs - insbesondere innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums - innerhalb der
Fluidkommunikation. Es umfasst ferner das Feststellen
(Feststellen ist hierin auch synonym zu einem Erkennen, einem Postulieren usw. verwendet oder zu verstehen) einer
Dichtigkeit oder einer mangelnden Dichtigkeit der
Fluidkommunikation oder der Funktionseinrichtung. Dieses Feststellen basiert auf einem Vergleich des festgestellten Druckabfalls oder Druckanstiegs mit zuvor gespeicherten
Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen.
In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erfolgt das Feststellen eines Druckabfalls oder Druckanstiegs innerhalb der Fluidkommunikation innerhalb eines vorbestimmten
Zeitraums . Das Verfahren umfasst in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen das Fördern eines vorbestimmten
Fördervolumens innerhalb der Fluidkommunikation bei
konnektiertem automatischem Substituatkonnektor bei oder mittels rückwärts laufender Substituatpumpe gegen ein
Rückschlagventil, welches innerhalb eines Substituatkanals vorgesehen ist. Das Verfahren dieser Ausführungsformen umfasst ferner das Feststellen einer Druckveränderung
innerhalb der Fluidkommunikation. Es umfasst zudem das
Feststellen einer Rückschlagfunktion (oder Nichtfunktion) des Rückschlagventils für den Fall, dass ein festgestellter
Druckabfall nicht gleich oder höher als ein maximaler
Druckabfall ist. Alternativ kann zur Überprüfung der
Rückschlagfunktion natürlich auch ein Druckanstieg hinter dem Rückschlagventil überwacht werden.
Unter einer rückwärts laufenden Pumpe, z. B. Substituatpumpe, ist eine Pumpe zu verstehen, welche in einer Richtung
entgegengesetzt zu jener Richtung (vorwärts) fördert, in welcher die betrachtete Pumpe während der Behandlung des Patienten, jedenfalls ganz überwiegend, fördert.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen umfasst das Verfahren das Fördern eines vorbestimmten Fördervolumens bei konnektiertem automatischem Substituatkonnektor innerhalb der Fluidkommunikation bei rückwärts laufender Substituatpumpe gegen ein Rückschlagventil, welches innerhalb eines
Substituatkanals vorgesehen ist. Es umfasst zudem das
Feststellen einer Druckveränderung innerhalb der
Fluidkommunikation sowie das Feststellen, dass die
Substituatpumpe vorwärts fördert oder gefördert hat, falls ein festgestellter Druckabfall höher als ein maximaler
Druckabfall ist. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst in bestimmten
Ausführungsformen das Ermitteln eines aktuellen Druckwertes eines späteren, zweiten Zeitpunkts ausgehend von einem bereits vorliegenden Druckwert eines früheren, ersten
Zeitpunkts, von einem Messwert und von einem vorbestimmten Glättungsfaktor oder Multiplikator - insbesondere während einer Druckhaltephase - nach der Formel: WERT neu = WERT alt * GF + MESSWERT* (1 - GF) wobei gilt:
WERT neu ist ein aktueller Druckwert, er kann ein fiktiver oder errechneter Wert sein;
WERT alt ist der bereits vorliegende oder zu einem früheren Zeitpunkt ermittelte Druckwert, er kann ebenfalls ein fiktiver oder - insbesondere mit der hier diskutierten Formel - errechneter Wert sein;
GF ist ein Glättungsfaktor; und MESSWERT ist ein aktuell, also zum späteren,
zweiten Zeitpunkt gemessener Druck.
In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen des
Verfahrens liegt der Glättungsfaktor in einem Bereich von 0,9 bis 0,96, insbesondere entspricht er 0,93.
Das Verfahren umfasst in einigen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen das Befüllen eines mit der Funktionseinrichtung verbundenen extrakorporalen
Blutkreislaufs - vorzugsweise so, dass dieser luftfrei ist - vor Aufbauen des Drucks. In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Verfahrens wird wenigstens eine Funktion, insbesondere das Öffnen, das Schließen oder eine Dichtfunktion, wenigstens des Ventils für eine Zugabestelle für Substituat in Prädilution; eines
Ventils für eine Zugabestelle für Substituat in Postdilution; eines Single-Needle-Ventils ; eines Rückschlagventils im
Substituatkanal ; und/oder eines automatischen
Substituatkonnektors überprüft.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird das Verfahren vor Aufnahme einer Behandlung eines Patienten, bei welcher die Funktionseinrichtung zum Einsatz kommt,
durchgeführt .
Das Verfahren umfasst in gewissen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen das Sperren von Behandlungsmodalitäten und/oder das Einschränken von Behandlungsparametern des
Behandlungsverfahrens oder der Behandlungsmodalität. Das Sperren oder Einschränken erfolgt basierend auf (oder unter Einbezug von) einem Ergebnis der Überprüfung wenigstens einer Funktion der medizinischen Funktionseinrichtung und/oder der Behandlungsvorrichtung durch das vorliegende Verfahren.
In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Verfahrens ist die medizinische Funktionseinrichtung eine Blutkassette und die Behandlungsvorrichtung eine
Blutbehandlungsvorrichtung . In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Erfassungseinrichtung wenigstens eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines Ergebnisses der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens auf. Die Anzeigeeinrichtung kann ein Display, eine Fehleranzeige oder dergleichen sein.
Die Erfassungseinrichtung weist in bestimmten
erfindungsgemäßen Ausführungsformen wenigstens eine
Alarmeinrichtung zum Ausgeben eines Alarms auf. Die
Alarmeinrichtung kann vorgesehen oder konfiguriert sein zum Ausgeben eines Alarms für den Fall, dass das Ergebnis der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht in einem vorbestimmten Bereich oder Wertebereich liegt. Der Alarm kann ein akustischer und/oder ein optischer Alarm sein.
In gewissen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die
Erfassungseinrichtung programmiert und/oder konfiguriert, um derart auf die Behandlungsvorrichtung einzuwirken, dass wenigstens eine Behandlungsoption oder -modalität (z. B. ein Dialyseverfahren, insbesondere wie hierin aufgezählt) , zu welcher die überprüfte Funktionseinrichtung bestimmungsgemäß oder konstruktionsbedingt (auch) einsetzbar ist, und/oder das Behandeln unter vorbestimmten Behandlungsparametern mittels der konkreten, überprüften Funktionseinrichtung nicht
durchführbar ist. Dies gilt für den Fall, dass eine mangelnde Funktionsfähigkeit - z. B. ein ungenügendes Schließen, Öffnen oder Dichten - der Funktionseinrichtung und/oder der
Behandlungsvorrichtung (oder jeweils einer Komponente
hiervon, insbesondere des Ventils der Zugabestelle für
Substituat in Prädilution und/oder eines Ventils der
Zugabestelle für Substituat in Postdilution) in diesem
Verfahren erkannt wurde. Mittels der erfindungsgemäßen Erfassungseinrichtung wird in einigen Ausführungsformen derart auf die
Behandlungsvorrichtung eingewirkt, dass die
Behandlungsoption (en) Hämofiltration und/oder
Hämodiafiltration nicht mittels der konkreten, geprüften Funktionseinrichtung durchführbar sind.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die
Erfassungseinrichtung eine Steuerungs- oder
Regelungsvorrichtung und/oder ein Funktionstestmonitor oder weist jeweils eine (n) solche (n) auf.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die medizinische Behandlungsvorrichtung als
Blutbehandlungsvorrichtung, insbesondere als Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse,. Hämofiltration, Hämodiafiltration, ausgestaltet.
Einige oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen oder mehrere der oben oder im Folgenden genannten
Vorteile aufweisen.
So kann, da erfindungsgemäß sicherheitsrelevante Funktionen der verwendeten Artikel sowie der Behandlungsvorrichtung geprüft werden, eine erhöhte Sicherheit für den Patienten geschaffen werden.
Da das erfindungsgemäße Verfahren beim Vorbereiten oder
Aufrüsten der Behandlungsvorrichtung erfolgen kann, kann ein technischer Fehler bereits erkannt werden, bevor der Patient konnektiert ist und bevor Blut in Kontakt mit der
Behandlungsvorrichtung sowie dem extrakorporalen
Blutkreislauf gelangt ist. Letzteres vermeidet einen unnötigen Mehrverbrauch an Einwegartikeln. Es erlaubt ferner ein einfaches, da frühzeitiges Austauschen von defekten
Komponenten im Fehlerfall. Da das erfindungsgemäße Verfahren in einigen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen ohne jedes Zutun des diensthabenden Personals erfolgen kann, sondern automatisch abläuft, ist es vorteilhaft möglich, Fehler
arbeitszeitsparend und bereits vor Behandlungsbeginn zu erkennen. Zudem erlaubt das hierin beschriebene Vorgehen dadurch, dass es automatisiert ausführbar ist, dass relevante Testschritte oder -prozeduren nicht vergessen werden können.
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen, in welchen identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum Teil stark vereinfachten Figuren gilt: zeigt ein schematisch vereinfachtes Schaubild einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung mit einer Blutkassette, welche mittels der vorliegenden
Erfindung geprüft werden kann; und
Fig. 2 zeigt schematisch vereinfacht einen Pneumatik- Schaltplan einer erfindungsgemäßen
Behandlungsvorrichtung .
Fig. 1 zeigt ein Schaubild einer erfindungsgemäßen
Behandlungsvorrichtung mit einer Blutkassette sowie deren Komponenten, welche zum besseren Verständnis der im Folgenden erläuterten exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert werden. Ein extrakorporaler Blutkreislauf 1 verläuft außerhalb und innerhalb einer Blutkassette 2 und verbindet diese mit einer Behandlungsvorrichtung 4. Der extrakorporale Blutkreislauf 1 weist eine Zugangseinrichtung (nicht gezeigt) , beispielsweise eine arterielle Konnektionsnadel, auf oder ist hiermit verbunden. Ein Fluidstrom durch den extrakorporalen
Blutkreislauf 1 oder Abschnitte hiervon kann mittels einer arteriellen Patientenschlauchklemme 6, angeordnet in dessen arteriellem Patientenschlauch 8 (auch als arterielle
Blutleitung bezeichnet), unterbunden werden, ferner mittels einer venösen Patientenschlauchklemme 7 in dessen venösem Patientenschlauch 9 (auch als venöse Blutleitung bezeichnet) .
Ein Abschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs 1 ist in eine Blutpumpe 11 eingelegt. Der extrakorporale
Blutkreislauf 1 weist eine Zugabestelle 13 für
Substituatflüssigkeit (in Prädilution) und eine
Zugabestelle 14 für Substituatflüssigkeit (in Postdilution) auf. Die Zugabestellen 13 und 14 sind hier exemplarisch als Phantomventile ausgeführt. Phantomventile dieser Art sind in der WO 2010/121819 der Anmelderin auch der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Für Details wird auf jene
Offenlegungsschrift verwiesen. Ein arterieller Luft-Blut-Detektor 15 ist an der arteriellen Blutleitung 8 vorgesehen.
Fig. 1 zeigt ferner eine Substituatpumpe 17. Diese liegt stromabwärts einer Verbindungsstelle, an welcher die
Blutkassette 2 vor deren Gebrauch mit ihrem
Substituatport 18a mit einem automatischen
Substituatkonnektor 18b der Behandlungsvorrichtung 4
verbunden werden kann. Der automatische Substituatkonnektor 18b weist im Beispiel der Fig. 1 eine erste Fluidführung 3, eine zweite Fluidführung 5 und eine dritte Fluidführung 10 zum Spülen des automatischen
Substituatkonnektors 18b und zum Leiten von Substituat durch den automatischen Substituatkonnektor 18b hindurch auf.
In den extrakorporalen Blutkreislauf 1 ist ein Blutfilter 19 mit einer Blutkammer 19a und einer Dialysatkammer 19b
eingeschaltet .
Die Blutkassette 2 weist eine venöse Luftabscheidekammer 21 auf .
Eine Substituatleitung der Blutkassette 2 weist ein
Rückschlagventil 23 auf.
Der extrakorporale Blutkreislauf 1 weist einen venösen Luft- Substituatflüssigkeit-Blut-Detektor 25 an der venösen
Blutleitung 9 auf.
Die Behandlungsvorrichtung 4 weist eine Druckluftquelle 26 auf oder ist hiermit verbunden. Sie weist ferner eine
Steuerungs- oder Regelungseinrichtung 28 auf oder ist hiermit verbunden .
In Fig. 1 sind ferner eine
Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a, welche
Dialysierflüssigkeit zur Dialysatkammer 19b führt, und eine Dialysatablaufleitung 31b, welche Dialysat von der
Dialysatkammer 19b wegführt, zu erkennen.
Ein Drucksensor 33a ist stromaufwärts der Blutpumpe 11 in der arteriellen Blutleitung 8 vorgesehen. Ein Drucksensor 33b ist im Bereich der venösen
Luftabscheidekammer 21 in der venösen Blutleitung 9
vorgesehen .
Ein Drucksensor 33c, auch als Präfilterdrucksensor
bezeichnet, ist stromabwärts der Blutpumpe 11 in der
arteriellen Blutleitung 8 vorgesehen. Dieser kann
stromaufwärts der Zugabestelle 13 angeordnet sein.
Die Blutkassette 2 weist ein Single-Needle-Ventil 35 auf.
Ein wiederum weiterer Drucksensor 37 befindet sich in oder an der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a zwischen der
Druckquelle 26 und dem Blutfilter 19.
Ventile V19, V24, V25, V28, V31, V32 und V33 sind in
Abschnitten der Hydraulik der Behandlungsvorrichtung 4 vorgesehen .
Das Ventil V24 liegt in oder an der
Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a .
Das Ventil V25 liegt in oder an der
Dialysatablaufleitung 31b.
Das Ventil V28 liegt in einer Drain-Leitung 45.
Das Ventil V31 liegt in der ersten Fluidführung 3 des
automatischen Substituatkonnektors 18b oder in einer zu diesem hin führenden Leitung. Das Ventil V32 liegt in der zweiten Fluidführung 5 des automatischen Substituatkonnektors 18b oder in einer zu diesem hin führenden Leitung. Das Ventil V33 liegt wiederum in der Drain-Leitung 45.
Das Ventil V19 liegt stromabwärts aller vorstehend genannten Ventile V24, V25, V28, V31, V32 und V33. Nur angedeutet ist eine Hydraulik-Bilanzkammer 40.
Fig. 2 zeigt einen Pneumatik-Schaltplan einer
erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung. Die hierin
gezeigten Komponenten dienen wiederum dem besseren
Verständnis der im Folgenden erläuterten exemplarischen
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
In Fig. 2 dargestellt ist eine Luftverteilerplatte 100, welche mit einer Pneumatikeinheit 200 verbunden ist.
Dargestellt ist ferner eine Single-Needle-Unit 300.
Die Luftverteilerplatte 100 weist Verbindungen zur
Zugabestelle 13, zur Zugabestelle 14, zum Single-Needle- Ventil 35, zu einer Bremseinrichtung 11' der Blutpumpe 11, zu einer Bremseinrichtung 17' der Substituatpumpe 17, sowie zu weiteren, hier nicht weiter diskutierten Bauteilen auf.
Die Pneumatikeinheit 200 ist als Druckluftquelle 26 (siehe Fig. 1) mit der Hydraulik der Behandlungsvorrichtung 4 verbunden.
Die Single-Needle-Unit 300 weist eine Be- und Entlüftung 301, einen Single-Needle-Kompressor 350, ein Bypass-Ventil 352, ein Entlüftungsventil 354, einen Drucksensor 356 am Single- Needle-Druckbehälter, einen Drucksensor 358 der SN-Leitung, einen Absolutdrucksensor 360, sowie einen
Temperatursensor 362 im SN-Druckbehälter auf. Ein
Verbinder 370 verbindet die Single-Needle-Unit 300 mit der Single-Needle-Kammer der Blutkassette 2.
Zur Bedeutung der übrigen in den Figuren bezeichneten
Elemente wird auf die unten stehende Bezugszeichenerklärung in Listenform verwiesen.
Das folgende erste Ausführungsbeispiel betrifft einen
Dichtigkeitstest bei einem Disposable, hier einer
Blutkassette 2, welches keine Single-Needle (SN) -Kammer aufweist oder bei welchem eine Single-Needle-Kammer durch ein Single-Needle-Ventil 35 vom extrakorporalen Blutkreislauf 1 abgetrennt ist und bleibt. Hierbei wird geprüft, ob die
Blutkassette 2 nach außen dicht oder ausreichend dicht ist. Ferner wird bei geschlossener und verpresster Tür bei
eingelegter Blutkassette 2 geprüft, ob ein Druck im
extrakorporalen Blutkreislauf 1 (kurz auch: EB 1, wobei 1 das Bezugszeichen angibt) aufgebaut und gehalten werden kann. Mittels dieses Tests kann insbesondere geprüft werden, ob die Dichtigkeit des extrakorporalen Blutkreislaufs 1 (ohne
Patientenschläuche) gegeben ist, die Stillstandsleckage beider Blutpumpenrollen, und/oder ob eine ausreichende
Verpressung zur Dichtung der Flusswege und deren
Verzweigungen in der Blutkassette 2 besteht. Zudem kann mittels des unten beschriebenen Vorgehens auch die Funktion des Rückschlagventils 23 im Substituatkanal geprüft werden, insbesondere die Funktionen „Schließen" und „Dichten" des Rückschlagventils 23 in der Blutkassette 2. Zur Durchführung des Tests wird die Blutkassette 2 in die Behandlungsvorrichtung eingelegt und durch Schließen einer Tür der Behandlungsvorrichtung gegen diese verpresst. Der Dialysator oder Blutfilter 19 ist disposable- und
hydraulikseitig konnektiert und gefüllt. Der extrakorporale Blutkreislauf 1 ist mit Flüssigkeit gefüllt und weitgehend luftfrei. Der EB 1 ist alarmfrei, das Blutsystem ist aktiv, die Hydraulik befindet sich in einem Stadium der
Vorbereitung, der Dialysatfluss ist eingeschaltet. Der arterielle Patientenschlauch 8 und der venöse
Patientenschlauch 9 sind beide über ein T-Stück mit dem nicht dargestellten Spülport verbunden. Zu Beginn des Tests dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform befindet sich der automatische Substituatkonnektor 18b in Konnektionsstellung . Die Substituatzufuhrleitungen oder der Substituatzweig ist bzw. sind gefüllt. Das Ventil V33 ist geschlossen. Die Hydraulik wird in den sog. Extended Bypass versetzt (die Ventile V24, V25 sind stromlos) . Das Ventil V31 ist offen. Die arterielle
Patientenschlauchklemme 6 und die venöse
Patientenschlauchklemme 7 sind offen (bestromt) . Das
Prädilutionsventil 13 und das Postdilutionsventil 14 sind offen, das Single-Needle-Ventil 35 ist geschlossen.
Übersteigt der Druck in der Hydraulik den vorbestimmten Druck PTESTSTART_HYD (gemessen mittels Drucksensor 37, angeordnet an der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a) , so wird dieser mithilfe der Substituatpumpe 17 abgebaut. Dazu wird V33 geöffnet und so lange Substituat gefördert, bis der
Hydraulikdruck (wiederum gemessen mittels Drucksensor 37) unter den Druck PTESTSTART_HYD gefallen ist. Anschließend wird die Substituatpumpe 17 gestoppt und V33 wieder
geschlossen . Übersteigt der Druck in der Hydraulik den vorbestimmten Druck PTESTSTART_HYD nicht, so wird geprüft, ob der Druck im EB 1 den vorbestimmten Druck PTESTSTART_EB (gemessen am
Drucksensor 33b im Bereich der venösen
Luftabscheidekammer 21) übersteigt. Ist dies der Fall, so wird dieser über das Öffnen des Ventils V33 der Hydraulik abgebaut; anschließend wird das Ventil V33 geschlossen.
Daraufhin wird der Blutpumpenrotor der Blutpumpe 11 so positioniert, dass nur eine erste Rolle des Pumpenrotors im Eingriff mit dem extrakorporalen Blutkreislauf 1 ist. Dann werden sowohl die arterielle Patientenschlauchklemme 6 als auch die venöse Patientenschlauchklemme 7 geschlossen und zum Druckausgleich eine vorbestimmte Wartezeit DRUCKAUSGLEICHZEIT abgewartet, und es wird zur Ermittlung der
Rollenstillstandsleckage der arterielle Startdruck (gemessen mittels Drucksensor 33a der arteriellen Blutleitung) notiert.
Mit der Substituatpumpe 17 wird mittels eines vorbestimmten Flusses SUBSTITUATPUMPE: FLUSS Flüssigkeit in den EB 1 gefördert. Zunächst wird mittels des
Präfilterdrucksensors 33c geprüft, ob innerhalb eines
definierten Zeitintervalls TIMEOUT ein Prüfdruck PRUEFDRUCK im EB 1 aufgebaut werden kann. Ist dies der Fall, wird nach diesem bestandenen Zwischentest die Substituatpumpe 17 angehalten. Danach wird eine
angemessene Zeit DRUCKAUSGLEICHZEIT abgewartet, damit sich ein statischer Druck ausbilden kann. Ist während der Druckausgleichsphase der Druck unter den minimalen Prüfdruck MIN PRUEFDRUCK abgefallen, so wird der Test mit einem Fehler abgebrochen . Andernfalls wird der nun folgende Testschritt für die sich von der ersten Rolle unterscheidende zweite Rolle des
Pumprotors durchgeführt. Es wird der Druckabfall innerhalb einer definierten Zeitspanne TESTTIME ermittelt. Betrachtet wird die absolute Druckänderung, wobei diese einen maximalen Wert MAXIMALER DRUCKABFALL nicht überschreiten darf.
Demgegenüber wird beim Prüfen der ersten Rolle eine Zeitdauer TESTTIME abgewartet, ohne dass der Druckabfall bewertet wird. Nach bestandener Prüfung wird der arterielle Druckanstieg bewertet. Überschreitet dieser den vorgegebenen Druckabfall MAXIMALE STILLSTANDSLECKAGE, so liegt keine vollständige Okklusion vor. Der folgende Testschritt wird nur für die erste Rolle des Pumprotors durchgeführt. Dabei wird getestet, ob das
Rückschlagventil 23 im Substituatkanal schließt und dichtet.
Dabei bleibt der vorher aufgebaute Prüfdruck erhalten. Mit der Substituatpumpe 17 wird rückwärts gefördert mit dem Ziel, ein maximales Fördervolumen MAX FOERDERVOLUMEN zu fördern, und gleichzeitig wird der absolute Druckabfall, gemessen am Drucksensor 33c, bewertet. Dieser darf einen Höchstwert
MAXIMALE DRUCKAENDERUNG oder dessen Betrag nicht
überschreiten. Gleichzeitig darf der Druck in der
Blutkassette 2 nicht ansteigen (ist dies der Fall, so dreht die Substituatpumpe 17 verkehrt herum) . Da das Kompartiment zwischen Rückschlagventil 23 und
benachbarter Substituatpumpe 17 sehr klein ist (< 3ml) , ist das von der Substituatpumpe 17 förderbare Volumen im
Regelfall begrenzt. Bei nicht schließendem
Rückschlagventil 23 hängt das geförderte Volumen von der maximal zulässigen Druckänderung MAXIMALE DRUCKAENDERÜNG ab. Für einen bestimmten Typ eines extrakorporalen
Blutkreislaufs 1 (im luftfreien System) gilt, dass ein
Druckabfall von 50 mbar in etwa einer Leckage von 250 μΐ entspricht.
Um den Druck im EB 1 abzubauen, werden die arterielle
Patientenschlauchklemme 6, die venöse
Patientenschlauchklemme 7 und das Ventil V33 bestromt.
Die gesamte Prüfung wird für die andere Rolle des
Blutpumpenrotors wiederholt. Dazu wird zunächst der
Druckabbau im EB 1 abgewartet (DRUCKAUSGLEICHZEIT),
anschließend der Spülport geschlossen und mit dem Schritt zur Positionierung des Blutpumpenrotors fortgefahren.
Im Fehlerfall wird die Substituatpumpe 17 angehalten und der Druck im EB 1 durch das Öffnen der venösen
Patientenschlauchklemme 7 und das Bestromen der
Hydraulikventile V33, V28 und V19 abgebaut.
Versuche der Anmelderin haben ergeben, dass mittels dieses Tests eine Leckage im Bereich von 5,5 ml/min nach außen oder in die SN-Kammer hinein erkannt werden kann. Ferner kann es möglich sein, eine Nicht- und Halbverpressung der
Blutkassette 2 zu erkennen. Bei nicht bestandenem Test ist in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine einmalige Wiederholung vorgesehen. Aus Sicherheitsgründen kann vorgesehen sein, dass eine Behandlung des Patienten erst bei bestandenem Test möglich ist.
Bei nicht bestandenem Test kann es erforderlich sein, die getestete Blutkassette 2 abzurüsten und gegen eine neue
Blutkassette 2 auszutauschen. Die neue Blutkassette 2 wird erneut befüllt und gespült.
Beispiele für voreingestellte Werte der o. g. Parameter sind in der folgenden Parametertabelle (Tabelle 1) wiedergegeben:
Untertest Parameter Einheit Wert allgemeine Parameter DRUCKAUSGLEICHZEIT ms 2000
SUBSTITUATPUMPE: ml min -1 500 FLUSS
PTESTSTART_EB mbar 67
PTESTSTART_HYD mbar 333
„Druck aufbauen" PRUEFDRUCK mbar 1400
MIN PRUEFDRUCK mbar 1250
TIMEOUT ms 15000
„Dichtigkeitsprüfung" TESTTIME ms 5000
MAXIMALER mbar 73 DRUCKABFALL
MAXIMALE mbar 400
STILLSTANDSLECKAGE
„Prüfung Rückschlagventil 23" MAX FOERDERVOLUMEN ml 5
MAXIMALE mbar 20 DRUCKAENDERUNG
Tabelle 1 Beim vorliegenden Test auftretende Fehler und Vorschläge zu ihrer Behebung sind in der folgenden Fehlertabelle
(Tabelle 2) wiedergegeben:
Untertest Fehler
„Druck aufbauen" TIMEOUT überschritten
- SN-Ventil 35 offen
- Disposable nicht vollständig verpresst
„Dichtigkeitsprüfung" MAXIMALER DRUCKABFALL überschritten
-> Disposable undicht
MAXIMALE STILLSTANDLECKAGE
überschritten
-> Rolle unvollständig im Eingriff
„Prüfung MAXIMALE DRUCKAENDERUNG überschritten
Rückschlagventil 23" -> Rückschlagventil 23 nicht dicht oder
Substituatpumpe 17 dreht vorwärts
Tabelle 2 Mit dem Test dieser Ausführungsform kann eine z. B. aufgrund nicht ausreichender Verpressung undichte Blutkassette 2 erkannt werden.
Zum Erkennen weiterer oder anderer Leckagen kann überdies ein Leckagensensor vorgesehen sein.
Die zweite erfindungsgemäße Ausführungsform betrifft einen Test zum Überprüfen der Dichtigkeit der Substituatkonnektion . In diesem Test wird geprüft, ob die Substituatkonnektion (automatischer Substituatkonnektor 18b (ASK) mit
Substituatport 18a) nach außen hin dicht ist. Außerdem wird der Verschluss des Disposables auf Durchgang geprüft. Hierzu ist die Blutkassette 2 in die Behandlungsvorrichtung eingelegt und verpresst. Die Rollen des Substituatrotors sind ausgefahren. Die Hydraulik ist verfügbar. Der automatische Substituatkonnektor 18b konnektiert. Mittels der Hydraulik wird nach der Konnektion der Blutkassette 2 ein
Druckhaltetest durchgeführt.
Mittels dieses Tests ist es möglich, eine Leckage im Bereich des automatischen Substituatkonnektors 18b nach außen im Bereich von 1 ml/min (entspricht etwa 500 ml/Behandlung) zu erkennen. Zudem ist es möglich, einen Verschluss eines
Online-Anschlusses in der Blutkassette 2 festzustellen.
Eine Behandlung des Patienten ist in einigen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen ohne bestandenen Test nicht möglich. Dieser kann beliebig oft wiederholt werden. Alternativ wird die Blutkassette 2 abgerüstet und gegen eine andere Blutkassette ausgetauscht. Mit dem druckgesteuerten Füllprogramm der Bilanzkammer wird bei angekoppeltem Substituatkonnektor und offenem Ventil V31 Druck im Bereich des Drucksensors 37 gegen die stehende
Substituatpumpe 17 aufgebaut. Dieser Druck darf während einer Haltephase nur innerhalb bestimmter Grenzen absinken. Um im Falle einer grob undichten Konnektion den
Flüssigkeitsaustritt gering zu halten, wird in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ein Vortest mit geringem Druck vorangestellt. Außerdem wird die Durchgängigkeit zwischen der Hydraulik der Behandlungsvorrichtung 4 und der Substituatpumpe 17 getestet, indem durch Verfahren oder Betreiben der Substituatpumpe 17 ein Druckabfall am Drucksensor 37 erwartet wird. Zu oder vor Beginn des Tests sind das Ventil V31 und das Ventil V24 geschlossen. Die Zugabestelle 13 ist ebenso wie die Zugabestelle 14 geschlossen. Die Substituatpumpe 17 steht.
Zum Starten des Tests wird ein druckgesteuertes Füllprogramm gestartet. Dabei wird ein Druckwert NIEDRIGE DRUCKGRENZEN angefordert. Es wird ein Zeitraum TIMEOUT von z. B. 2 s abgewartet, in welchem sich im Rahmen eines Schnelltests ein minimaler Druck NIEDRIGE DRUCKGRENZEN aufgebaut oder
eingehalten haben soll. Sollte dies nicht der Fall sein, auch nicht innerhalb der Wartezeit TIMEOUT, so ist von einem
Problem der Hydraulik auszugehen.
Der mittels Drucksensor 37 gemessene Druck kann gespeichert werden . Anschließend wird das Ventil V31 mehrfach, z. B. dreimal
(NV31), für kurze Zeit geschlossen und nach einer Wartezeit TV31 erneut geöffnet. Währenddessen muss ein vorbestimmter minimaler Druck MINDRUCK eingehalten werden. Anschließend bleibt V31 geöffnet, um zu sehen, ob ein vorbestimmter
Druckabfall eingehalten wird. Wird der vorbestimmte maximale Druckabfall MAXDRUCKABFALL überschritten, oder wird ein vorbestimmter minimaler Druck MINDRUCK nicht eingehalten, so ist von einem Fehler auszugehen; der Test ist dann nicht bestanden, ggf. weil die Verbindung zum Substituatport 18a undicht ist. In diesem Testabschnitt kann der minimale
Hydraulikdruck überwacht werden, um einen Druckaufbau durch das Füllprogramm auszuschließen. Nach diesem Schnelltest wird für einen Durchlässigkeitstest zum Druckaufbau ein druckgesteuertes Füllprogramm mit einem Druck HOHE DRUCKGRENZEN gestartet. Wenn ein vorbestimmter Druck PRUEFDRUCK_HIGH am Drucksensor 37 gemessen wird, so wird weitergeschaltet. Wird der Mindestdruck am Sensor 37 nicht innerhalb einer Wartezeit PRUEFDRUCK-TIMEOUT aufgebaut, obwohl die Hydraulik verfügbar ist, so ist wiederum von einem Fehler auszugehen, beispielsweise von einem grob undichten Substituatport 18a.
Wird der erwartete Mindestdruck hingegen aufgebaut, so wird ein druckgesteuertes Füllprogramm mit niedrigen Druckgrenzen NIEDRIGE DRUCKGRENZEN angefordert. Hierbei muss nach Abwarten einer Wartezeit DRUCKAUSGLEICHZEIT geprüft werden, ob der mittels Drucksensor 37 gemessene Druck den erwarteten
Mindestdruck MINPRUEFDRUCK unterschreitet. Ist dies der Fall, so ist von einem Fehler auszugehen, welcher ggf. von einer undichten Verbindung zum Substituatport 18a herrührt. Nach Ablauf einer Totzeit DRUCKAUSGLEICHZEIT wird
fortgefahren .
Der mittels Drucksensor 37 gemessene Druck kann gespeichert werden .
Zum Benetzen der Substituatpumpe und zum Testen der
Blutkassette 2 auf ihre Durchlässigkeit wird in einem
nächsten Schritt das Ventil für die Zugabestelle 14 geöffnet. Das Ventil für die Zugabestelle 13 bleibt geschlossen. Die Substituatpumpe 17 wird um ein vorgegebenes Volumen SPVOLUMEN vorwärts bewegt. Dazu kann ein geringer Fluss
SUBSTITUATPUMPE: FLUSS eingestellt sein. Bleibt der daraufhin mittels Drucksensor 37 festgestellte Druckabfall unter einem erwarteten Druckabfall oder unter einem Mindestdruckabfall MINDRUCKABFALL, so wird auf einen Fehler geschlossen; ggf. ist die Verbindung zum
Substituatport 18a nicht durchgängig.
Andernfalls schreitet das Verfahren fort zu einer
Dichtigkeitsprüfung. Hierzu wird das Ventil der
Zugabestelle 14 geschlossen.
Es kann ein druckgesteuertes Füllprogramm mit einem Druck HOHE DRUCKGRENZEN geschaltet werden, welches wiederum der Überprüfung der Verbindung zum Substituatport 18a dient. Nach Ablauf der Wartezeit TIMEOUT, während welcher ein
vorbestimmter Druck PRUEFDRUCK_HIGH aufgebaut werden muss, andernfalls wird von einer undichten Verbindung zum
Substituatport 18a ausgegangen, wird weitergeschaltet zu einem wie oben beschriebenen Druckaufbau mittels eines druckgesteuerten Füllprogramms mit niedrigen Druckgrenzen. Wenn nach Ablauf einer Haltezeit MESSINTERVALL bestimmte Kriterien wie Druckabfall pro Sekunde unterhalb eines
vorbestimmten Grenzwertes MAXLECKAGE erfüllt sind, gilt der Test als bestanden. Andernfalls, oder falls eine Wartezeit MAXHALTEZEIT überschritten wird, wird von einem Fehler ausgegangen; ggf. ist die Verbindung zum Substituatport 18a undicht .
Zur Druckwertermittlung während der Druckhaltephase kann wie folgt vorgegangen werden:
Der Druckwert wird geglättet. Dabei kommt eine
Tiefpassfilterung mit dem Glättungsfaktor GF = 0,93 zum
Einsatz : WERT neu = WERT alt * GF + MESSWERT * (1 - GF)
Dieser Druckwert wird in jedem Slice aktualisiert; die
Prüfung auf Unterschreitung der maximalen Leckagerate findet alle 2 Sekunden statt.
Beispiele für voreingestellte Werte der o. g. Parameter sind in der folgenden Parametertabelle (Tabelle 3) wiedergegeben:
Untertest Parameter Einheit Wert allgemeine Parameter PTESTSTART_HYD mbar 200
DRUCKAUSGLEICHZEIT ms 2000
NIEDRIGE mbar 250 DRUCKGRENZE
PRUEFDRUCK_HIGH mbar 1100
„Schnelltest" TSCHALTZEIT ms 300
TSCHNELLTEST ms 1750
MAXDRUCKABFALL o
o 75
MINDRUCK mbar 67
TV31 ms 250
NV31 Anzahl 3
„Test der MINPRUEFDRUCK mbar 1050 Durchlässigkeit" TIMEOUT ms 2000
SUBSTITUATPUMPE: ml min -1 250 FLUSS
SPVOLUMEN ml 12
MINDRUCKABFALL mbar 133
„Dichtigkeitsprüfung" PRUEFDRUCK-TIMEOUT ms 2000
MAXLECKAGERATE mbar/s -1 2, 67
MESSINTERVALL s 2
MAXHALTEZEIT s 25
Tabelle 3 Beim vorliegenden Test auftretende Fehler und Vorschläge zu ihrer Behebung sind in der folgenden Fehlertabelle
(Tabelle 4) wiedergegeben: Untertest Fehler
„Schnelltest" TIMEOUT überschritten
-> Prüfdruck konnte nicht aufgebaut werden
-> Hydraulikproblem
MAXDRUCKABFALL überschritten oder MINDRUCK unterschritten
-> Druckabfall zu groß: Verbindung zum ASK grob undicht
„Test der TIMEOUT überschritten
Durchlässigkeit" Verbindung zum ASK grob undicht
oder Hydraulikproblem
MINPRUEFDRUCK unterschritten
-> Verbindung zum ASK grob undicht
MINDRUCKABFALL nicht erreicht
Verbindung zum ASK nicht
durchgängig
„Dichtigkeitsprüfung" TIMEOUT überschritten
Verbindung zum ASK grob undicht -> oder Hydraulikproblem
während der HALTEZEIT wurde die
MAXLECKAGE nicht
unterschritten
-> Verbindung ASK-Disposable undicht
Tabelle 4
Die dritte Ausführungsform betrifft einen Dichtigkeits- und Funktionstest der als Phantomventile ausgestalteten
Zugabestellen 13 und 14 für Substituat in Prädilution bzw. in Postdilution . Es wird geprüft, ob die Phantomventile öffnen, schließen und dichten, bzw. ob Druckgradienten beim Öffnen bzw. Schließen der Phantomventile aufgebaut und gehalten werden können. Evtl. „hängende" bzw. nicht korrekt
schließende Phantomventile können hierbei erkannt werden. Dieser Test ist beliebig oft wiederholbar. Wird er nachhaltig nicht bestanden, so kann abgerüstet und ein neues Disposable eingelegt werden. Alternativ kann ein Servicemitarbeiter informiert werden. Ohne bestandenen Test ist in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine Behandlung des
Patienten nicht möglich. Dieser Test kann auch dann
durchgeführt werden, wenn die Ventile oder Zugabestellen nicht als Phantomventile ausgestaltet, sondern von einem anderen Ventiltyp sind. Zum Durchführen dieses Tests wird die Blutkassette 2
eingelegt und wie oben beschrieben verpresst. Der
Blutfilter 19 ist disposable- und hydraulikseitig konnektiert und gefüllt. Der extrakorporale Blutkreislauf 1 ist gefüllt und weitgehend luftfrei. Der extrakorporale Blutkreislauf 1 hat den Dichtigkeitstest der ersten Ausführungsform
vorzugsweise bereits bestanden.
Der arterielle Patientenschlauch 8 und der venöse
Patientenschlauch 9 sind jeweils über ein T-Stück mit dem Spülport verbunden.
Zu Beginn der Prüfung wird die Hydraulik in den Extended Bypass versetzt. Gleichzeitig werden die Ventile V31 und V33 bestromt und das druckgesteuerte Füllprogramm gestartet. Das Ventil V32 ist geschlossen.
Das Ventil der Zugabestelle 13 ( Prädilution) wird geöffnet, das der Zugabestelle 14 ( Postdilution) sowie das Single- Needle-Ventil 35 bleiben geschlossen. Geschlossen sind oder bleiben auch die arterielle Patientenschlauchklemme 6 und die venöse Patientenschlauchklemme 7. Übersteigt der Druck in der Hydraulik einen vorbestimmten Druck PTESTSTART_HYD (gemessen mittels Drucksensor 37), so wird dieser mithilfe der Substituatpumpe 17 und einem Fluss SUBSTITUATPUMPE: FLUSS abgebaut. Die arterielle
Patientenschlauchklemme 6 und die venöse
Patientenschlauchklemme 7 können hierfür geöffnet werden. Jedenfalls wird das Ventil V33 geöffnet und solange
Substituat gefördert, bis der Hydraulikdruck (gemessen mittels Drucksensor 37) unter den Druck PTESTSTART_HYD gefallen ist. Anschließend wird die Substituatpumpe 17 gestoppt und das Ventil V33 wieder geschlossen.
Übersteigt der Druck in der Hydraulik den vorbestimmten Druck PTESTSTART_HYD (gemessen mittels Drucksensor 37) nicht, so wird mittels Drucksensor 33b überprüft, ob der im
extrakorporalen Blutkreislauf 1 gemessene Druck den Druck PTESTSTART_EB (gemessen am venösen Drucksensor 33b)
übersteigt. Ist dies der Fall, so wird dieser über das Öffnen des Ventils V33 der Hydraulik abgebaut; anschließend wird das Ventil V33 geschlossen.
Zur Testung wird nun mit der Substituatpumpe 17
(SUBSTITUATPUMPE: FLUSS) der Zieldruck PRUEFDRUCK im
extrakorporalen Blutkreislauf 1 aufgebaut, gemessen mittels des Drucksensors 33b. Dieser soll innerhalb der Wartezeit DRUCKAUFBAU-TIMEOUT erreicht sein. Wird am Drucksensor 33b kein solcher Druckaufbau festgestellt, so wird angenommen, dass das Ventil der Zugabestelle 13 nicht öffnet oder dass das Single-Needle-Ventil 35 offen steht. Im Nichtfehlerfall wird die Zugabestelle 13 geschlossen, wobei die Substituatpumpe 17 weiter läuft. Im Normalfall ändert sich der Druck im extrakorporalen Blutkreislauf 1 nach Abwarten einer Wartezeit DRÜCKAUSGLEICHZEIT während der sich anschließenden Wartezeit MESSDAUER nicht. Steigt er dennoch um einen Wert größer als der Druckanstieg MAXIMALER
DRUCKANSTIEG (gemessen mittels Drucksensor 33b) , so kann auf ein Problem mit dem/den Ventil (en) der Zugabestelle (n) 13 und/oder 14 geschlossen werden.
Ist die Zwischenprüfung bestanden, so wird die
Substituatpumpe 17 angehalten und der Druck im
extrakorporalen Blutkreislauf 1 durch das Öffnen der venösen Patientenklemme 7 und der Zugabestelle 13 abgebaut und die Wartezeit DRUCKAUSGLEICHZEIT abgewartet.
Die Prüfung der Zugabestelle 14 ( Postdilution) erfolgt analog zu jener der Zugabestelle 13 (Prädilution) .
Durch das Öffnen der venösen Patientenschlauchklemme 7 und durch das Anhalten der Substituatpumpe 17 wird der Druck im extrakorporalen Blutkreislauf 1 letztmalig abgebaut. Im Fehlerfall wird durch das Öffnen der venösen
Patientenschlauchklemme 7 und das Anhalten der
Substituatpumpe 17 der Druck im extrakorporalen
Blutkreislauf 1 abgebaut. Eine Hämofiltration (HF) und eine Hämodiafiltration (HDF) sind dann nicht mehr möglich.
Beispiele für voreingestellte Werte der o. g. Parameter sind in der folgenden Parametertabelle (Tabelle 5) wiedergegeben: Untertest Parameter Einheit Wert
Allgemeine DRUCKAUSGLEICHZEIT ms 2000 Parameter SUBSTITUATPUMPE: ml min -1 100
FLUSS
PTESTSTART EB mbar 67
PTESTSTART_HYD mbar 333
„Öffnet Ventil 13?" PRUEFDRUCK mbar 300
DRUCKAUFBAU-TIMEOUT ms 10000
„Schließt Ventil MAXIMALER mbar 4
13? DRUCKANSTIEG
Dichten Ventil 13 & MESSDAUER ms 5000 Ventil 14?"
„Öffnet Ventil 14?" DRUCKAUFBAU-TIMEOUT ms 5000
PRUEFDRUCK mbar 300
Tabelle 5
Beim vorliegenden Test auftretende Fehler und Vorschläge zu ihrer Behebung sind in der folgenden Fehlertabelle
(Tabelle 6) wiedergegeben:
Untertest Fehler
„Öffnet Ventil 13?" DRUCKAUFBAU-TIMEOUT
überschritten
-> Ventil 13 nicht offen
„Schließt Ventil 13? Druck gestiegen um MAXIMALER
Dichten Ventil 13 & Ventil 14?" DRUCKANSTIEG
-> Ventil 13 offen
-> Ventil 14 offen
-> Ventil 13 und/oder Ventil 14 undicht
„Öffnet Ventil 14?" PRUEFDRUCK nicht erreicht
- Ventil 14 nicht offen Tabelle 6
Die vierte Ausführungsform betrifft einen Dichtigkeitstest für das Single-Needle (SN) -System. Geprüft wird mittels
Testluft, ob der SN-Bereich nach außen dicht ist.
Für diesen Test ist die Blutkassette 2 eingelegt und wie oben beschrieben verpresst. Das Single-Needle-Ventil 35 ist geschlossen. Es wird geprüft, ob bei verpresster
Blutkassette 2 ein Druck im Single-Needle-Über- und
Unterdruckkompartiment aufgebaut und gehalten werden kann. Lecks des SN-Systems von 500 ml/4 h und mehr können erkannt werden . Bei nicht bestandenem Test kann dieser beliebig oft
wiederholt werden. Alternativ kann der SN-Betrieb unterbunden oder verhindert werden. Wie stets kann der Test bei
Nichtbestehen mit neuem Disposable wiederholt werden oder der Service informiert werden.
Es ist in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen möglich, diesen Test mit dem Funktionstest „SN- Pneumatiksystem" der sechsten Ausführungsform zu kombinieren. Die Flüssigkeitsmenge oder ihr Volumen in der Single-Needle- Kammer beträgt maximal 10 ml.
Zu Beginn des Tests wird das Bypass-Ventil 352 stromlos geschaltet (= geöffnet) und das Entlüftungsventil 354
bestromt (= geöffnet) . Das Single-Needle-Ventil 35 wird geschlossen. Das Single-Needle-System wird somit inklusive SN-Tank auf Umgebungsdruck gebracht. Dies ist dann der Fall, wenn die SN-Drucksensoren 358 und 356 maximal um einen Wert OFFSET_MAX von Null abweichen. Dieser Vorgang muss nach einer Wartezeit TIMEOUT_INIT abgeschlossen sein. Andernfalls könnten die Ausgangsbedingungen nicht hergestellt werden, beispielsweise weil Entlüftungsventil 354 und/oder das
Bypass-Ventil 352 nicht korrekt öffnen.
Für die Dichtigkeitsprüfung werden zum Aufbau eines
Prüfdrucks das Entlüftungsventil 354 und das Bypass- Ventil 352 geschlossen. Anschließend wird eine Wartezeit DRUCKAUSGLEICHZEIT_KURZ abgewartet und danach die Startmasse (Gesamtluftmasse) im Single-Needle-System mit folgender
Formel errechnet (Gleichung für ideale Gase, isotherm) :
V over + rηunder -V under
M ges =™over + m U nder
S
R s = spez. Gaskonstante für trockene Luft = 287
kg-K
Pover = Druck im Überdruckkompartiment (abs.) = gemessen mit Drucksensor 358
Punder = Druck im Unterdruckkompartiment (abs.) = gemessen mit Drucksensor 356
Vover = Volumen des Überdruckkompartiments = 87 ml Vunder = Volumen des Unterdruckkompartiments = 308 ml T = Umgebungstemperatur (K) = gemessen mit
Temperatursensor 362
Der SN-Kompressor 350 wird mit einer Spannung SN-KOMPRESSOR: SPANNUNG, was gleichbedeutend ist mit einer Kompressorrate SN-KOMPRESSOR: RATE, gestartet. Im geschlossenen System wird hierdurch innerhalb einer Wartezeit TIMEOUT_DP ein Druck (gemessen mittels des Drucksensors 358) gleich oder oberhalb eines Prüfdrucks PRUEFDRUCK aufgebaut. Ist dieser Druck erfolgreich aufgebaut, so wird der SN-Kompressor 350
gestoppt, die Wartezeit DRUCKAUSGLEICHZEIT_LANG abgewartet. Im Anschluss daran wird die Luftmasse (M_ges (tStart ) ) im SN- System nach dem Druckaufbau berechnet und mit der Startmasse verglichen. Die Massedifferenz M_ges_0 - M_ges (tStart ) darf dabei einen Wert DM_BUILD_FALL nicht unterschreiten und einen Wert DM_BUILD_RISE nicht übersteigen. Andernfalls ist die Massenänderung im System während des Druckaufbaus zu
ausgeprägt . Zur Leckagemessung wird nach Ablauf einer Wartezeit MESSDAUER die Luftmasse im System (M_ges_ (tEnd) ) erneut berechnet und mit der Startmasse zu Beginn des Druckhaltetests
(M_ges (tStart ) ) verglichen. Der Betrag der Massedifferenz M_ges (tStart ) - M_ges (tEnd) darf dabei einen Wert
DM_TEST_MAX nicht überschreiten. Übersteigt er diesen Wert, so ist die Masseänderung im System während des
Druckhaltetests zu hoch.
Eine Bewertung des „Masseverlustes" und keine direkte
Bewertung der Druckänderung der jeweiligen Kompartimente kann aufgrund einer zulässigen (weil nicht auszuschließenden) leichten Leckage des SN-Kompressors vom Überdruck- in das Unterdruckkompartiment erfolgen. Zum Abschluss des Tests wird das Bypass-Ventil 352 stromlos geschaltet, und das Single-Needle-System durch das Bestromen des Entlüftungsventils 354 belüftet.
Beispiele für voreingestellte Werte der o. g. Parameter sind in der folgenden Parametertabelle (Tabelle 7) wiedergegeben:
Tabelle 7
Beim vorliegenden Test auftretende Fehler und Vorschläge zu ihrer Behebung sind in der folgenden Fehlertabelle
(Tabelle 8) wiedergegeben: Untertest Fehler
„Ausgangsbedingungen TIMEOUT INIT erreicht
herstellen" -> Ventil 354 öffnet nicht
(richtig) oder
-> Bypass-Ventil 352 öffnet nicht
(richtig) oder
- Offset der Drucksensoren zu groß
(Sensoren defekt)
„Prüfdruckaufbau für TIMEOUT DP erreicht
Dichtigkeitsprüfung" der Prüfdruck konnte nicht
aufgebaut werden
-> Ventil 354 nicht
geschlossen/undicht oder
-> Bypass-Ventil 352 nicht
geschlossen oder
-> Single-Needle-Ventil 35 nicht geschlossen
„Massenänderung nach DM_BUILD_FALL erreicht
Druckaufbau" -> die Massenänderung im System
während des Druckaufbaus war zu hoch
-> Ventil 354 undicht oder
-> Single-Needle-Ventil 35 nicht geschlossen
DM_BUILD_RISE erreicht
-> die Massenänderung im System
während des Druckaufbaus war zu hoch
-> Tank grob undicht oder
-> Füllstand der SN-Kammer zu hoch
„Massenänderung in DM_TEST_MAX überschritten Druckhaltephase" -> Massenänderung im System während des Druckhaltetests zu hoch
- Tank undicht und/oder
-> SN-Kammer undicht
Tabelle 8
Die fünfte Ausführungsform betrifft einen Funktionstest des Rückschlagventils 23 im Substituatkanal . Dieser Test kann Bestandteil des oben diskutierten Dichtigkeitstest der ersten Ausführungsform sein, wie zur ersten Ausführungsform
beschrieben ist. Geprüft wird, ob das Rückschlagventil 23 im Substituatkanal funktionstüchtig ist. Ein zuvor im EB 1 aufgebauter Druck darf trotz rückwärts laufender
Substituatpumpe 17 nicht abfallen. Mittels dieses Tests wird vorteilhaft die Wanderung von Blut in den Substituatkanal und die Kontamination des automatischen Substituatkonnektors 18b (ein Online-Konnektor) mit Blut vermieden.
Bei nicht bestandenem Test kann dieser einmalig wiederholt werden. Eine Behandlung des Patienten ist nur bei bestandenem Test möglich.
Für Details zu diesem auch separat von weiteren Tests
durchführbaren Verfahren wird auf dessen oben stehende
Beschreibung verwiesen.
Die sechste Ausführungsform betrifft einen Funktionstest des Single-Needle (SN) -Pneumatiksystems .
In diesem Test wird geprüft, ob der Single-Needle-Kompressor läuft, ob die Pneumatikventile schalten, die Drucksensoren funktionieren und ob das Pneumatiksystem auf der
Maschinenseite dicht ist.
Hierzu wird bei eingelegtem und verpresstem Disposable, und ggf- nach erfolgreich absolviertem Tl-Test, ein Druckgradient im Single-Needle-System aufgebaut. Es wird geprüft, ob der Druckgradient innerhalb einer vorgegebenen Zeit gehalten wird oder zumindest nicht mehr als erlaubt abfällt. Sollte dieser Test nicht bestanden werden, so ist in
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen vorgesehen, einen Single-Needle-Betrieb zu unterbinden.
Tritt während des Tests einer beliebigen erfindungsgemäßen Ausführungsform ein Blut-Alarm auf, so wird der laufende
Testschritt abgebrochen. Nach Beseitigung des Alarms ist in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen vorgesehen, dass der abgebrochene Test selbsttätig wiederholt wird. Steht eine Fehlermeldung des Testschritts an, wenn der Alarm auftritt, so wird diese in einigen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen automatisch gelöscht, wenn der Testschritt wiederholt wird. Steht kein Substituat zur Verfügung (Leitfähigkeits-
/Temperaturalarm) , so wird in bestimmten Ausführungsformen der Test oder Teiltest ebenfalls abgebrochen und anschließend erneut getriggert. Ist die Leitfähigkeit LF außerhalb eines Toleranzbereichs, so wird in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen kein Substituat zur Verfügung gestellt. Fällt der Pegel in der venösen Kammer während eines Tests ab, so wird in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen der Test abgebrochen. Eine Ausnahme hiervon kann der
Dichtigkeitstest für die Substituatkonnektion bilden.
Ist einer der Funktionstest nicht bestanden, so wird für den Fall, dass ein arterieller optischer Detektor (OD) „dunkel" (= Blut gelangt in den extrakorporalen Blutkreislauf)
anzeigt, ein bestätigbarer Alarm erzeugt. Zeigt ein im venösen Abschnitt angeordneter OD (venös) „dunkel" an, ist ein Abrüsten des Disposables vorgesehen.
Die Tests und Untertests der oben dargestellten
Ausführungsformen können nach Belieben miteinander verbunden werden, sofern und soweit der Fachmann dies nicht als
technisch unmöglich erkennt.
Um sicherzustellen, dass die jeweils relevanten
Funktionstests vor Beginn jeder Behandlung durchgeführt und Fehler erkannt werden, wird ein entsprechend programmierter oder konfigurierter Funktionstestmonitor eingesetzt. Dieser überwacht die Durchführung der Funktionstests und prüft deren Ergebnisse . Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst in manchen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen neben den eigentlichen - z. B. wie oben beschriebenen - Funktionstests auch die
Bestimmung des Systemoffsets der Fisteldrucksensoren. Wird beim Übergang des arteriellen optischen Detektors (OD) auf „dunkel" (= Blut gelangt in den extrakorporalen
Blutkreislauf) erkannt, dass ein Funktionstest nicht oder nicht erfolgreich durchgeführt wurde, so wird in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ein entsprechender Blut- Alarm ausgegeben. Dieser kann ggf. zurücksetzbar sein, um etwaige kurzzeitige Störungen des arteriellen ODs durch
Luftblasen oder ähnliches überbrücken zu können. Dies ist allerdings nicht stets vorgesehen. Die Überbrückungsdauer kann beispielsweise 0,25 s betragen. Bleibt der arterielle OD dunkel, ist in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen keine Behandlung möglich. Zusätzlich wird, falls ein Funktionstest nicht bestanden wurde, wenn der venöse OD Blut erkennt, ein nicht zu
bestätigender Blut-Alarm erzeugt, der zum Abrüsten des
Systems zwingt. Abweichend hiervon kann insbesondere das Vorgehen bei der Überwachung des SN-System-Funktionstests sein. Wird dieser beim Übergang des venösen ODs auf „dunkel" als nicht
bestanden (oder als nicht ausgeführt) erkannt, so wird eine SN-Behandlung durch Setzen einer entsprechenden Variable (z. B. E2_SN_Enable auf SECURE_FALSE) unterbunden. Beim
Übergang des arteriellen ODs auf „dunkel" findet in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen keine Überprüfung statt.
Beim Auftreten von Testfehlern können Status- und
Fehlervariablen gesetzt werden. Unabhängig hiervon können
Einträge in Fehlertabellen oder -protokollen erzeugt werden. In beiden Fällen können der jeweils durchgeführte Test sowie die Fehlerbedingung, insbesondere auslesbar, hinterlegt sein. Sollten die Funktionstests bei Erreichen des Soll- Spülvolumens nicht abgeschlossen sein, so wird das Soll- Spülvolumen in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen automatisch um 50 ml erhöht. Eine entsprechende Meldung kann ausgegeben werden.
Bei Bestehen und/oder bei Nichtbestehen von Funktionstests können entsprechende Meldungen ausgegeben werden.
Bezugszeichenliste
1 extrakorporaler Blutkreislauf
2 Blutkassette
3 erste Fluidführung des automatischen
Substituatkonnektors 18b
4 Behandlungsvorrichtung
5 zweite Fluidführung des automatischen
Substituatkonnektors 18b
6 arterielle Patientenschlauchklemme
7 venöse Patientenschlauchklemme
8 arterieller Patientenschlauch oder arterielle
Blutleitung
9 venöser Patientenschlauch oder venöse Blutleitung 10 dritte Fluidführung des automatischen
Substituatkonnektors 18b
11 Blutpumpe
11' Bremseinrichtung der Blutpumpe
13 Zugabestelle für Substituatflüssigkeit ( Prädilution) 14 Zugabestelle für Substituatflüssigkeit ( Postdilution)
15 arterieller Luft-Blut-Detektor
17 Substituatpumpe
17' Bremseinrichtung der Substituatpumpe
18a automatischer Substituatport
18b automatischer Substituatkonnektor
19 Blutfilter
19a Blutkammer
19b Dialysatkammer
21 venöse Luftabscheidekammer
23 Rückschlagventil des Substituatkanals
25 venöser Luft-Blut-Detektor
26 Druckluftquelle
27 Bluteinlass des Blutfilters 19 28 Steuer- und/oder Regelungseinrichtung
29 Blutauslass des Blutfilters 19
31a DialysierflüssigkeitsZulaufleitung
31b Dialysatablaufleitung
33a, b Drucksensoren
33c Präfilterdrucksensor
35 Single-Needle-Ventil
37 Drucksensor
40 Hydraulik-Bilanzkammer
41 Dialysateinlass des Blutfilters 19
43 Dialysatauslass des Blutfilters 19
45 Drain-Leitung
47 SterilluftZuführung
V19 Ventil der Dialysatablaufleitung 31b
V24 Ventil der Dialysierflüssigkeitszulaufleitung 31a
V25 Ventil der Dialysatablaufleitung 31b
V28 Ventil der Drain-Leitung 45
V31 Ventil der ersten Fluidführung 3 des automatischen
Substituatkonnektors 18b
V32 Ventil der zweiten Fluidführung 5 des automatischen
Substituatkonnektors 18b
V33 erstes Ventil der Drain-Leitung 45
V42 Ventil der SterilluftZuführung 47
V43 Ventil der dritten Fluidführung 10 des automatischen
Substituatkonnektors 18b
H33 Spülport
P03 Ultrafiltrationspumpe
100 Luftverteilerplatte
200 Pneumatikeinheit
300 Single-Needle-Unit
301 Be- und Entlüftung
350 Single-Needle-Kompressor
352 Bypass-Ventil Entlüftungsventil
Drucksensor
Drucksensor der SN-Leitung
Absolutdrucksensor
Temperatursensor im SN-Druckbehälter
Verbinder, verbindet die Single-Needle-Unit 300 mit der Single-Needle-Kammer der Blutkassette 2