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Title:
METHOD FOR GENERATING AN ORTHOGONAL VIEW OF AN OBJECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/058184
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for generating an orthogonal view (18) of an object (2) in surroundings (1), comprising the steps: creating (S1) a location-based first 3D point cloud (7) over a predefined angle range (Ω) around a first location (8) by means of a laser scanner (5); representing (S3) the object (2) in a computer-generated representation (13); selecting (S4) a view direction (14) and a view delimitation (15) in the computer-generated representation (13); projecting (S5) the first 3D point cloud (7) or a first 3D point cloud (7') derived therefrom counter to the view direction (14) onto a plane (19) defined by the view delimitation (15); and outputting (S6), as an orthogonal view (18), the first 3D point cloud (7) or derived first 3D point cloud (7') projected onto the plane (19) within the view delimitation (15).

Inventors:
STUDNICKA NIKOLAUS (AT)
Application Number:
PCT/EP2019/074693
Publication Date:
March 26, 2020
Filing Date:
September 16, 2019
Export Citation:
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Assignee:
RIEGL LASER MEASUREMENT SYSTEMS GMBH (AT)
International Classes:
G01C15/00; G06T7/33; G06T7/521
Foreign References:
US20060182314A12006-08-17
EP2866198A22015-04-29
US20060182314A12006-08-17
EP2866198A22015-04-29
Attorney, Agent or Firm:
WEISER & VOITH PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT (AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zum Generieren einer Orthogonalansicht (18) eines Objekts (2) in einer Umgebung (1), gekennzeichnet durch

Erzeugen (Si) einer standortbezogenen ersten 3D- Punktewolke (7) über einen vorgegebenen Winkelbereich (Q) um einen ersten Standort (8), wobei die erste 3D-Punktewolke (7) mittels eines am ersten Standort (8) befindlichen Laserscanners (5) erzeugt wird, sodass die erste 3D-Punktewolke (7) zumindest einen Teil des Objekts (2) abbildet;

Darstellen (S3) des Objekts (2) in einer computergenerier ten Darstellung (13), wobei die computergenerierte Darstellung eine Draufsicht ist;

Auswählen (S4) einer Ansichtsrichtung (14) und einer An- sichtsbegrenzung (15) in der computergenerierten Darstellung

(13) ;

Projizieren (S5) der ersten 3D-Punktewolke (7) oder einer davon abgeleiteten ersten 3D-Punktewolke (7') entgegen der An- sichtsrichtung (14) auf eine von der Ansichtsbegrenzung (15) gegebene Ebene (19) ; und

Ausgeben (S6) der innerhalb der Ansichtsbegrenzung (15) auf die Ebene (19) projizierten ersten 3D-Punktewolke (7) oder abgeleiteten ersten 3D-Punktewolke (7') als Orthogonalansicht (18) .

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

Erzeugen (Si) zumindest einer zweiten standortbezogenen

3D-Punktewolke (7), die um einem zweiten Standort (8) erzeugt wurde ; und

Ausrichten der ersten 3D-Punktewolke (7) mit der zweiten 3D-Punktewolke (7) anhand der unterschiedlichen Standorte (8) ; wobei das Projizieren (S5) der ersten 3D-Punktewolke (7) oder abgeleiteten ersten 3D-Punktewolke (7') auch das Projizie ren der zweiten 3D-Punktewolke (7) oder einer davon abgeleite ten zweiten 3D-Punktewolke (7') entgegen der Ansichtsrichtung

(14) auf die genannte Ebene (19) umfasst, und das Ausgeben (S6) auch das Ausgeben der auf die Ebene (19) projizierten zweiten 3D- Punktewolke (7) oder abgeleiteten zweiten 3D- Punktewolke (7 ' ) umfasst .

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Ausrichten fer ner anhand von beim Erzeugen (Si) der ersten und zweiten 3D- Punktewolke (7) gemessenen Winkelausrichtungen erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Ausrich ten ferner durch ein computergestütztes Auffinden von gleichen Merkmalen in der ersten und zweiten 3D- Punktewolke (7) erfolgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei je de 3D- Punktewolke (7) nach dem Erzeugen (Si) direkt an ein Ter minal (11) gesandt wird und die Schritte Darstellen (S3) , Aus wahlen (S4) , Projizieren (S5) und Ausgeben (S6) auf dem Terminal (11) durchgeführt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei je de 3D- Punktewolke (7) nach dem Erzeugen (Si) an einen Server (20) gesandt wird, das Darstellen (S3) des Objekts (2) auf ei nem mit dem Server (20) verbundenen Terminal (11) erfolgt, die Auswahl der Ansichtsrichtung (14) und der Ansichtsbegrenzung (15) vom Terminal (11) an den Server (20) gesandt wird, das Projizieren (S5) im Server (20) durchgeführt wird und das Aus geben (S6) der Orthogonalansicht (18) durch Senden der Orthogo nalansicht (18) vom Server (20) an das Terminal (11) erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei je de 3D- Punktewolke (7) an einen Server (20) gesandt wird, eine Angabe über einen gewünschten geographischen Bereich von einem Terminal (11) an den Server (20) gesandt wird, und nur jene 3D- Punktewolke (7) an das Terminal (11) gesandt wird, die zumin dest teilweise im genannten geographischen Bereich liegt, und die Schritte Darstellen (S3) , Auswahlen (S4) , Projizieren (S5) und Ausgeben (S6) auf dem Terminal (11) durchgeführt werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die computergenerierte Darstellung (13) aus der ersten 3D- Punktwolke (7) durch Datenreduzieren gewonnen wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die abgeleitete ers te 3D-Punktewolke (7') aus der computergenerierten Darstellung (13) erzeugt wird, und

das Projizieren (S5) anhand der abgeleiteten ersten 3D- Punktewolke (7') durchgeführt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei beim Erzeugen (Si) jeder 3D-Punktewolke (7) über den vorgegebe nen Winkelbereich (Q) auch ein Farbbild (10) aufgenommen wird und die Punktewolke (7) mit dem Farbbild (10) vereint wird, so- dass die Orthogonalansicht (18) mit entsprechenden Farbwerten ausgegeben wird.

Description:
Verfahren zum Generieren einer Orthogonalansicht eines Objekts

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gene rieren einer Orthogonalansicht eines Objekts in einer Umgebung.

Bei vielen professionellen Tätigkeiten, insbesondere sol chen, die sich mit Architektur, Straßenbau oder Stadtplanung befassen, besteht ein großer Bedarf an Grund- und Aufrissen, sogenannten „Orthogonalansichten", von bereits bestehenden Ge bäuden oder allgemein vom Straßen- bzw. Landschaftsbild. Solche Pläne bzw. Orthogonalansichten, die eine zweidimensionale An sicht eines Gebäudes, Straßen- oder Landschaftsbilds sind, wer den beispielsweise dazu eingesetzt, um bestehende Gebäude zu renovieren oder Neuplanungen von Bauten in der Stadt oder auf dem Land vorzunehmen.

Derzeit werden für derartige Orthogonalansichten Vermesser oder Photogrammeter engagiert, die zunächst entweder eine manu elle Vermessung mit Totalstationen, Nivelliergeräten, Goniome tern, Laserentfernungsmessern usw. oder eine automatische Ver messung mit Kameras oder Laserscannern durchführen und an schließend manuell CAD-Pläne (Vektor-Grafiken) bzw. Orthogona lansichten erstellen. Werden sogenannte „Orthophotos" aus Fotos erstellt, müssen diese in der Regel zudem manuell nachbearbei tet werden.

Das manuelle Vermessen („Abschreiten") ist zeitaufwändig und beschwerlich. Auch ein automatisches Vermessen mittels Ka meras liefert noch keine Orthogonalansichten, denn Kameras be finden sich bei der Aufnahme eines Bilds an einem einzigen Standort, wodurch ihre Aufnahmen perspektivisch verzerrt sind. Dieselben Probleme treten bei Laserscannern auf, die von einem Standort aus eine Vielzahl von Lasermessstrahlen aussenden und beispielsweise aus Laufzeitmessungen der von der Umgebung re flektierten Lasermessstrahlen eine Vielzahl von Abtastpunkten (eine „Punktewolke") der Umgebung erstellen. Die so erzeugten Punktewolken geben die Umgebung jedoch wiederum nur ausgehend von dem Standort des Laserscanners wieder und sind deshalb wie Kamerabilder von ihrem Aufnahmeort aus perspektivisch verzerrt.

Die US 2006/0182314 Al beschreibt ein Verfahren zum Erstellen einer Orthogonalansicht ausgehend von einer von einem Laserscanner aufgenommenen Punktewolke. Dabei muss der Benutzer innerhalb einer 3D-Ansicht einen Ansichtsstandpunkt auswählen, von dem aus die Orthogonalansicht erstellt wird.

Die EP 2 866 198 A2 offenbart ein Verfahren, bei dem in einer Punktewolke rechnerisch Vorzugsrichtungen ermittelt wer den. Ein Benutzer kann aus einer Vielzahl von Vorzugsrichtungen wählen, um ausgehend von dieser eine Orthogonalansicht zu erstellen .

Es ist Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum Erstellen von Orthogonalansichten zu schaffen, das flexibler und weniger auf wändig ist als bekannte Vermessungsverfahren.

Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zum Generieren einer Orthogonalansicht eines Objekts in einer Umgebung erreicht, das folgende Schritte umfasst:

Erzeugen einer standortbezogenen ersten 3D-Punktewolke ü- ber einen vorgegebenen Winkelbereich um einen ersten Standort, wobei die erste 3D-Punktewolke mittels eines am ersten Standort befindlichen Laserscanners erzeugt wird, sodass die erste 3D- Punktewolke zumindest einen Teil des Objekts abbildet,

Darstellen des Objekts in einer computergenerierten Dar stellung, wobei die computergenerierte Darstellung eine Drauf sicht ist,

Auswählen einer Ansichtsrichtung und einer Ansichtsbegren zung in der computergenerierten Darstellung,

Projizieren der ersten 3D-Punktewolke oder einer davon ab geleiteten Punktewolke entgegen der Ansichtsrichtung auf eine von der Ansichtsbegrenzung gegebene Ebene, und

Ausgeben der innerhalb der Ansichtsbegrenzung auf die Ebe ne projizierten ersten 3D-Punktewolke oder abgeleiteten Punkte wolke als Orthogonalansicht. Das erfindungsgemäße Verfahren schafft die Möglichkeit, Laserscan-Punktewolken derart zu verarbeiten, dass daraus Or thogonalansichten abgeleitet werden können. Die Erfindung er möglicht es damit, aus einer einzigen Punktewolke mehrere ver schiedene Orthogonalansichten von in der Punktewolke abgebilde ten Objekten zu extrahieren. Dies ist besonders deshalb wert voll, da beim Erstellen der Punktewolke in der Regel noch nicht feststeht, welche Orthogonalansicht ein Benutzer zu einem spä teren Zeitpunkt tatsächlich benötigen wird. So können von einem einzigen in der Punktewolke abgebildeten Objekt mehrere Ortho gonalansichten generiert werden, beispielsweise sowohl eine Vorderansicht als auch eine Seitenansicht eines Gebäudes.

Die Ansichtsbegrenzung kann zweierlei Aspekten dienen, nämlich einerseits der Bestimmung der Bildfläche (links, rechts, oben, unten) der Orthogonalansicht und andererseits der Bildtiefe, um Teile der Punktewolke auszublenden, die sich „vor" oder „hinter" der gewünschten Ansicht befinden, z.B. ein vor einem Gebäude befindlicher Baum. Die Ansichtsrichtung be stimmt wiederum, aus welcher Richtung das abzubildende Objekt betrachtet werden soll. Auch diese Schritte ermöglichen es, dass die Punktewolke vorab aufgenommen werden kann, und die Or thogonalansichten erst zu einem späteren Zeitpunkt individuell erstellt werden können.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Er findung werden zumindest gleich zwei standortbezogene Punkte wolken zur Erstellung der Orthogonalansicht herangezogen. Dazu kann das Verfahren folgende Schritte umfassen:

Erzeugen zumindest einer zweiten standortbezogenen 3D- Punktewolke, die um einem zweiten Standort erzeugt wurde, und

Ausrichten der ersten 3D-Punktewolke mit der zweiten 3D- Punktewolke anhand der unterschiedlichen Standorte,

wobei das Projizieren der ersten 3D-Punktewolke oder abge leiteten ersten 3D-Punktewolke auch das Projizieren der zweiten 3D-Punktewolke oder einer davon abgeleiteten zweiten 3D- Punktewolke entgegen der Ansichtsrichtung auf die genannte Ebe- ne umfasst, und das Ausgeben auch das Ausgeben der auf die Ebe ne projizierten zweiten 3D-Punktewolke oder abgeleiteten zwei ten 3D-Punktewolke umfasst.

In dieser bevorzugten Ausführungsform werden somit zumin dest zwei - an verschiedenen Standorten aufgezeichnete - Punk tewolken eingesetzt und bei der Projektion in eine gemeinsame Orthogonalansicht zusammengeführt. Dies ist besonders vorteil haft, weil durch die zweite Punktewolke Teile des Objekts in der Orthogonalansicht dargestellt werden können, die in der ersten Punktewolke nicht abgebildet waren, beispielsweise weil dort Teile einer Gebäudefassade durch einen Gebäudevorsprung, ein Auto oder einen Baum verdeckt waren.

Es versteht sich, dass diese Lösung nicht auf zwei Punkte wolken beschränkt ist, sondern sich auf eine beliebige Anzahl von Punktewolken erweitern lässt. Dies eröffnet weitere Vortei le, sodass z.B. eine gesamte Straße, Stadt oder sogar ein ge samtes Land mit Punktewolken „kartographiert " und als Datenbank hinterlegt werden kann. Architekten, Ingenieure oder allgemein Benutzer, die an einer Orthogonalansicht eines beliebigen von der Gesamtheit der Punktewolken erfassten Gebäudes interessiert sind, können diese durch eine einfache Angabe der Ansichtsbe grenzung und Ansichtsrichtung selbst erstellen. Gegenüber der traditionellen Erstellung von Orthogonalansichten von allen möglichen Gebäuden aus allen möglichen Richtungen wird somit eine enorme Zeit- und Arbeitsersparnis erzielt.

Die gegenseitige Ausrichtung der Punktewolken kann auf verschiedene Arten verbessert werden. Erstens kann das Ausrich ten anhand von beim Erzeugen der ersten und zweiten 3D- Punktewolken gemessenen Winkelausrichtungen erfolgen. Dies er laubt ein schnelles und insbesondere ressourcenschonendes Aus richten, da lediglich die Winkelausrichtungen der Laserscanner zum Zeitpunkt des Erstellens der Punktewolke bekannt sein müs sen. Die Winkelausrichtungen können hierzu absolut gemessen werden, z.B. gegenüber dem Magnetfeld, oder relativ zueinander, beispielsweise mittels eines Gyroskops, das die Änderung der Bewegung vom ersten zum zweiten Standort misst.

Zweitens kann das Ausrichten durch ein computergestütztes Auffinden von gleichen Merkmalen in der ersten und zweiten 3D- Punktewolke erfolgen, beispielsweise durch Übereinstimmen von Gebäudewänden, Fahrzeugen oder dergleichen. Die Merkmale können dabei vorab identifiziert werden, insbesondere wenn Referenz - ziele zur Referenzierung eingesetzt werden, oder indem die Punktewolken solange gegeneinander verdreht werden, bis sie in Merkmalen übereinstimmen.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Vielzahl von Anwendungs- bzw. Implementierungsmöglichkeiten, von denen drei Ausführungsformen besonders bevorzugt sind.

In einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird jede 3D- Punktewolke nach dem Erzeugen direkt an ein Terminal gesandt und die Schritte Darstellen, Auswählen, Projizieren und Ausge ben werden auf dem Terminal durchgeführt. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Erzeugung der Punktewolke und die Erzeu gung der Orthogonalansichten in einer Hand liegen, z.B. wenn die mittels des Laserscanners erzeugten Punktewolken nur fir menintern verwendet werden. Die Punktewolken können in diesem Fall direkt an das Terminal, z.B. einen Standcomputer, Laptop, Mobiltelefon etc., gesandt werden, beispielsweise über das In ternet, über eine WLAN-Verbindung zwischen Laserscanner und Terminal, über eine kabelgebundene LAN-Schnittstelle oder auch mittels eines Datenträgers, z.B. USB-Sticks.

In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform wird jede 3D- Punktewolke nach dem Erzeugen an einen Server gesandt, das Dar stellen des Objekts erfolgt auf einem mit dem Server über ein Netzwerk verbundenen Terminal, die Auswahl der Ansichtsrichtung und der Ansichtsbegrenzung wird vom Terminal an den Server ge sandt, das Projizieren wird im Server durchgeführt und das Aus geben der Orthogonalansicht erfolgt durch Senden der Orthogona lansicht vom Server an das Terminal . Diese Ausführungsform er laubt ein serverbasiertes Generieren der Orthogonalansicht. Das Terminal, beispielsweise ein Laptop, Standcomputer oder Smart fon, dient lediglich der Auswahl der Ansichtsbegrenzung und An sichtsrichtung, sodass alle rechenintensiven Verfahrensschritte - insbesondere das Projizieren - im Server stattfinden. Beson ders vorteilhaft ist hier ferner, dass der Datentransfer über das Netzwerk äußerst gering ist, da die informationsreichen Punktewolken nicht zum Terminal transferiert werden müssen.

In einer dritten bevorzugten Ausführungsform wird jede 3D- Punktewolke an einen Server gesandt, eine Angabe über einen ge wünschten geographischen Bereich wird von dem Terminal an den Server gesandt, und nur jene 3D-Punktewolke wird an das Termi nal gesandt, die zumindest teilweise im genannten geographi schen Bereich liegt, und die Schritte Darstellen, Auswahlen, Projizieren und Ausgeben werden auf dem Terminal durchgeführt. Dies ist eine Mischvariante, die die Vorteile der beiden vorge nannten Ausführungsformen im Wesentlichen vereint. Es kann hierbei eine Vielzahl von Punktewolken im Server gespeichert werden, beispielsweise eines Bezirks, einer Stadt oder eines Lands. Der Benutzer kann für ihn relevante Punktewolken herun terladen und die rechenintensiven Schritte selbst ausführen, sodass der Server nur Speicherkapazitäten bereitstellen muss. Auch eine großräumige Ausrollung eines solchen Systems wird durch die technische Funktionalität der Individualisierung er leichtert, da hier Architekten oder Standplaner einzelne Punk- tewolken-Pakete von Straßen, Bezirken oder Städten vom Anbieter der Punktewolken individuell erwerben können, um daraufhin nach ihren eigenen Wünschen lokal Orthogonalansichten erstellen zu können .

Bei den serverbasierten Lösungen der zweiten und dritten Ausführungsform können die Punktewolken bereits vorab aufgenom men werden, beispielsweise mittels einer großflächigen Vermes sung. Den Benutzern kann daraufhin Zugang zu den Punktewolken mittels einer browserbasierten Plattform geboten werden, um an frei wählbaren Orten in der Umgebung beliebige Orthogonalan sichten zu erstellen. Die Punktewolken lassen sich individuell distribuieren, was auch die übertragene Datenmenge minimiert. Insbesondere können Punktewolken, Darstellungen oder abgeleite te Punktewolken entweder nach vordefinierten Gebieten oder ge mäß der Auswahl der Ansichtsrichtung und der Ansichtsbegrenzung gebündelt werden, um die Verteilung zwischen Server und Termi nal zu erleichtern.

Die genannte computergenerierte Darstellung, in welcher der Benutzer die Ansichtsrichtung und -begrenzung auswählt, kann beispielsweise als Karte von einem Drittanbieter bereitge stellt werden. Hierfür kann die Karte z.B. aus einem lokalen Speicher ausgelesen werden oder aus dem Internet heruntergela den werden.

Bevorzugt wird jedoch die computergenerierte Darstellung des Objekts, in welcher die Ansichtsrichtung und -begrenzung ausgewählt werden, aus der bzw. den 3D-Punktwolke (n) selbst ge wonnen, z.B. durch Datenreduzieren derselben. Die so erzeugte Darstellung kann beispielsweise ein vereinfachtes, auch kombi niertes, Entfernungs- , Färb- und/oder Intensitätsbild der Umge bung sein, das dem Benutzer mit geringem Bandbreitenbedarf über das Internet zur Auswahl der Ansichtsrichtung und -begrenzung zur Verfügung gestellt werden kann.

Solcherart z.B. über das Internet an den Benutzer distri- buierte Darstellungen können überdies in besonders vorteilhaf ter Weise dann auch gleich als vereinfachte („abgeleitete") 3D- Punktewolken der ursprünglichen 3D-Punktewolke verwendet wer den, wenn sie Entfernungsinformation („Tiefeninformation") mit enthalten, was auch als „2.5D" bezeichnet wird. Aus solchen 2.5D-Darstellungen kann eine abgeleitete, vereinfachte bzw. be- nutzerangepasste 3D-Punktewolke „rekonstruiert" werden, aus welcher dann die gewünschte Orthogonalansicht durch Projizieren in der ausgewählten Ansichtsrichtung und -begrenzung erzeugt wird. Mit anderen Worten wird also bevorzugt die abgeleitete erste 3D-Punktewolke aus der computergenerierten Darstellung selbst erzeugt, und das Projizieren wird anhand der abgeleite ten ersten 3D-Punktewolke durchgeführt. Damit können insbeson- dere bei serverbasierten Lösungen die zu übertragenden Daten weiter reduziert werden, da die (in der Regel datenreduzierten) 2.5D- bzw. 3D-Obj ektdarstellungen gleichzeitig die an den Be nutzer zu distribuierenden abgeleiteten Punktewolken repräsen tieren .

Alternativ kann die abgeleitete Punktewolke durch eine Da tenreduktion der ersten Punktewolke erzeugt werden, beispiels weise unmittelbar im Laserscanner oder durch Datenverarbeitung im Server. Zu diesem Zweck können beispielsweise Punkte der Punktewolke gelöscht werden, die zu nahe an anderen Punkten liegen, wodurch effektiv die Punktedichte reduziert wird.

Bevorzugt wird beim Erzeugen jeder 3D-Punktewolke über den vorgegebenen Winkelbereich auch ein Farbbild aufgenommen und die Punktewolke mit dem Farbbild vereint, sodass die Orthogona lansicht mit entsprechenden Farbwerten ausgegeben wird. Dies ermöglicht farbige Orthogonalansichten, die mit herkömmlichen Abbildungsmethoden nicht erreichbar sind, da Panorama- Farbbilder naturgemäß keine echte Orthogonalansicht bieten kön nen .

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den beige schlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen nä her erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 ein Objekt in einer Umgebung mit mehreren bei dem Verfahren der Erfindung zum Einsatz kommenden Komponenten in einer schematischen Perspektivansicht;

Fig. 2 ein beispielhaftes standortbezogenes Panoramabild des Objekts von Fig. 1;

Fig. 3 eine Darstellung des Objekts von Fig. 1 in einer computergenerierten Darstellung während der Durchführung des Verfahrens der Erfindung;

Fig. 4 eine mit dem Verfahren der Erfindung generierte Or thogonalansicht des Objekts von Fig. 1;

Fig. 5 einen Laserscanner, einen Server und drei Terminals zur Durchführung einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung in einer schematischen Ansicht; Fig. 6 ein Flussdiagramm einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 7 ein Flussdiagramm einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens; und

Fig. 8 ein Flussdiagramm einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Fig. 1 zeigt eine Umgebung 1, in der sich ein Objekt 2 be findet. Das Objekt 2 ist beispielsweise ein Haus, das sich in der Umgebung 1 neben anderen Häusern 3 entlang einer Straße 4, im Allgemeinen in einer Straßenlandschaft, befindet. Andere Beispiele von Objekten 2 sind Schlösser, Brücken, Industriege bäude, Landschaften, Tag- oder Untertagbergwerke etc.

Ziel des im Folgenden dargelegten Verfahren ist es, das Objekt 2 zu vermessen und einen Plan, d.h. eine Orthogonalan sicht, dessen zu generieren. Dazu werden ein oder mehrere La serscanner 5 eingesetzt, die beispielsweise von einem Dreibein 6 in einer Arbeitshöhe getragen werden.

Zum Erzeugen einer 3D-Punktewolke 7 der Umgebung 1 sendet jeder Laserscanner 5 über einen vorbestimmten Winkelbereich Q (Raumwinkel) beispielsweise eine Vielzahl von Laserstrahlen L aus, wobei anhand der im Laserscanner 5 registrierten Reflexio nen der Laserstrahlen L die Umgebung 2 in Form von Entfernungs- messpunkten P vermessen wird, beispielsweise mittels Laufzeit oder Interferenzmessung. Die Gesamtheit der Entfernungsmess punkte P bildet die 3D-Punktewolke 7. Zur Referenz wird die je weilige Aussenderichtung der Laserstrahlen L z.B. in der Hori zontalebene als Azimut und in einer zum Azimut parallelen Senkrechtebene als Elevation ß angegeben. Die der über die je weiligen Aussenderichtungen { , ß} ausgesandten Laserstrahlen L sind dabei bevorzugt gleichmäßig über den vorbestimmten Winkel - bereich Q verteilt.

Im Beispiel von Fig. 1 ist beim rechten Laserscanner 5 ein Winkelbereich Q dargestellt, der im Azimut einen Winkelbe reich von 0° bis 30° (ausgehend von einem willkürlich gewähltem Ursprung) und in der Elevation ß einen Winkelbereich von -15° bis +15° (ausgehend von der Horizontalebene) überspannt. Als Alternative ist ferner ein Winkelbereich W' dargestellt, der im Azimut einen Winkelbereich von 0° bis 360° überspannt. Der dargestellte Winkelbereich Q' überspannt in der Elevation ß im gezeigten Beispiel zwar einen begrenzten Winkelbereich von -15° bis +15°, könnte jedoch auch einen Winkelbereich von bis zu -90° bis +90° überspannen, sodass der Winkelbereich Q' auch als Kugel geformt sein könnte.

Die Punktewolke 7 kann als Punkte P entweder die Entfer nungsmesswerte der Lasermessstrahlen L mit der jeweiligen Aus- senderichtung { , ß} verknüpfen oder die Entfernungsmesswerte bereits in ein beispielsweise kartesisches Koordinatensystem umrechnen, z.B. in ein globales Koordinatensystem, wenn der Standort 8 des Laserscanners zum Zeitpunkt der Erzeugung der Punktewolke 7 georeferenziert ist, z.B. mittels GPS-Positionen .

Zusätzlich zum Erzeugen der 3D-Punktewolke 7 können über den vorgegebenen Winkelbereich Q mittels einer Kamera 9 auch ein oder mehrere Farbbilder 10 aufgenommen werden, von denen eines in Fig. 2 beispielhaft dargestellt ist. Danach kann die Punktewolke 7 mit dem bzw. den Farbbild (ern) 10 vereint werden, d.h. jedem Punkt P der Punktewolke 7 kann ein Farbwert zugeord net werden. Dadurch können die in der Folge erzeugten Orthogo nalansichten auch farblich ausgegeben werden.

Um die Farbwerte gemeinsam mit den Punkten P zu speichern, könnte z.B. der Farbwert in einen Schwarzweißwert umgerechnet werden (sofern er nicht bereits derart aufgenommen wurde) und in einem Farbkanal eines RGB-Bildes gespeichert werden, während der zugehörige Entfernungsmesswert des Punktes P in den anderen beiden Farbkanälen (oder nur in einem der Farbkanäle) gespei chert werden könnte .

Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, bilden standortbezogen er zeugte Punktewolken 7 bzw. Farbbilder 10 die aufgenommene Umge bung 1 samt Objekt 2 immer gekrümmt ab, wodurch aufgezeichnete Ebenen verzerrt dargestellt werden, wie bei dem Haus 2 in Fig. 2 deutlich ersichtlich ist. Deshalb sind Pläne bzw. Orthogona- lansichten aus derartigen standortbezogenen Ansichten nicht entnehmbar .

Zur weiteren Verarbeitung wird jede Punktewolke 7 daher nach dem Erzeugen vom jeweiligen Laserscanner 5 an ein Terminal 11 gesandt, beispielsweise einen Laptop, Standcomputer, Mobil telefon oder dergleichen. Die Übertragung kann beliebig erfol gen, beispielsweise „online" direkt nach dem bzw. während des Erzeugens der Punktewolke (n) 7 über eine kabellose oder kabel gebundene Schnittstelle, oder auch erst nach dem Erzeugen einer oder mehrerer Punktewolke (n) 7 „offline", z.B. mit Hilfe eines Datenträgers wie eines USB-Sticks.

Wie in Fig. 3 gezeigt, stellt das Terminal 11 dem Benutzer das Objekt 2 auf einem Bildschirm 12 in einer computergenerier ten Darstellung 13 dar. Diese Darstellung 13 ist im einfachsten Fall eine das Objekt 2 abbildende geographische Karte, wie im Beispiel von Fig. 3 dargestellt. Die Darstellung 13 muss nicht einmal Informationen über die aufgezeichnete Punktewolke 7 selbst enthalten, d.h. kann von dieser entkoppelt sein. Die Darstellung 13 kann von einem Drittanbieter erworben werden, beispielsweise von Google Maps . Im dargestellten Beispiel wer den jedoch zumindest die Standorte 8 der Punktewolken 7 in der Darstellung 13 eingezeichnet, um dem Benutzer Informationen ü- ber die Verfügbarkeit von Punktewolken 7 zu geben.

In einer anderen Ausführungsform wird anstelle einer von der Punktewolke 7 unabhängigen Karte eine Darstellung 13 ge wählt, die die Punktewolke 7 (oder mehrere Punktewolken 7, wie im Anschluss erläutert) unmittelbar darstellt, beispielsweise in einer Draufsicht. Dies ermöglicht dem Benutzer, bereits vor Erstellung der Orthogonalansicht zu wissen, welche Daten die Punktewolke (n) 7 bietet bzw. bieten. Derartige Darstellungen 13 können je nach Ausgestaltung Entfernungs- , Färb- und/oder In tensitätsbilder sein. Die Darstellungen 13 sind je nach Ausfüh rungsform 2D-, 2.5D- oder 3D-Darstellungen . Unter 2.5D- Darstellungen werden 2D-Bilder verstanden, die zusätzlich eine Entfernungs- bzw. Tiefeninformation kodieren, beispielsweise als Tiefeninformation „versteckt" in einem nicht verwendeten Farbkanal des Bildes.

Wenn die Darstellung 13 als 2.5D- oder 3D-Darstellung 13 direkt aus der bzw. den Punktewolke (n) 7 gewonnen worden ist, kann aus einer solchen 2.5D- bzw. 3D-Darstellung 13 wieder eine Punktewolke 7' rekonstruiert werden, hier als „abgeleitete" Punktewolke 7' der Punktewolke 7 bezeichnet. Beispielsweise wa ren in der Darstellung 13 jene Entfernungsmesspunkte P der Punktewolke 7 unberücksichtigt geblieben, die für die computer generierte Darstellung 13 nicht relevant waren. In diesem Fall ist die Größe einer von der Darstellung 13 rekonstruierten ab geleiteten Punktewolke 7' geringer als jene der ursprünglichen Punktewolke 7.

Um nun eine Orthogonalansicht des Objekts 2 zu generieren, wählt der Benutzer in der computergenerierten Darstellung 13 eine Ansichtsrichtung 14 und eine Ansichtsbegrenzung 15 aus. Wenn die Darstellung 13 eine Draufsicht ist, sei es als Karte mit dem eingezeichneten Objekt 2 oder auch direkt von der/den Punktewolke (n) 7 abgeleitet, kann die Ansichtsbegrenzung 15 be sonders einfach als Rechteck in die Karte eingetragen werden, beispielsweise durch ein erstes Klicken auf einen Startpunkt 16 und ein zweites Klicken auf einen diagonalen Endpunkt 17. Al ternativ kann das erste Klicken durch das Niederdrücken einer Maus- oder Eingabetaste und das zweite Klicken durch das Los lassen derselben Taste erfolgen („Aufziehen eines Rahmens mit der Maus") . Dabei kann gleichzeitig eine der kürzeren Seiten des Rechtecks als Ansichtsrichtung gewählt werden, wenn die Richtung von Start- zu Endpunkt 16, 17 mitberücksichtigt wird.

Wenn die computergenerierte Darstellung 13 keine 2D- son dern eine perspektivische 3D-Ansicht ist, kann die Ansichtsbe grenzung 15 beispielsweise als Quader in der 3D-Ansicht angege ben werden. Die Ansichtsrichtung 14 kann in Richtung der dem Quader nächstliegenden in der Punktewolke vorhandenen Ebene (z.B. Wand) automatisch ermittelt werden. Die in Fig. 3 dargestellte Ansichtsbegrenzung 15 begrenzt in zwei Dimensionen, die durch das dargestellte Rechteck gege ben sind. Zusätzlich kann noch eine Höhen- bzw. Tiefenbegren zung ausgewählt werden, beispielsweise durch einen voreinge stellten oder einstellbaren numerischen Wert. Bevorzugt ist die Ansichtsbegrenzung 15 deshalb ein Quader, auch wenn die Dar stellung 13 zweidimensional ist.

Zum Generieren der Orthogonalansicht 18, die in Fig. 4 als Ergebnis dargestellt ist, projiziert das Terminal 11 die 3D- Punktewolke 7 oder die abgeleitete Punktewolke 7' - sei letzte re direkt von der Punktewolke 7 durch Datenreduktion erzeugt worden oder aus einer von der Punktewolke 7 erzeugten 2.5D- o- der 3D-Darstellung 13 rekonstruiert worden - nun entgegen der Ansichtsrichtung 14 auf eine von der Ansichtsbegrenzung 15 ge gebene Ebene. Bevorzugt liegt eine Seite der Ansichtsbegrenzung 15 in der Ebene (z.B. liegt eine Seite der Quader- Ansichtsbegrenzung in der Ebene) . Diese Ebene ist zudem bevor zugt normal zur Ansichtsrichtung 14. Insgesamt liegt deshalb jene Seite der Quader-Ansichtsbegrenzung in der Ebene, die in Ansichtsrichtung 14 gesehen vorne liegt. Im Beispiel von Fig. 3 erstreckt sich die Ebene vertikal und ist parallel zur in An- sichtsrichtung gesehen vorderen Seite 19 des als Ansichtsbe grenzung dienenden Rechtecks. Zur Erstellung eines Grundrisses würde sich die Ebene entsprechend horizontal erstrecken.

In einem letzten Verfahrensschritt wird die derart gene rierte Orthogonalansicht 18 ausgegeben, beispielsweise durch eine Anzeige auf dem Bildschirm 12 des Terminals 11 oder durch Drucken auf einem an das Terminal 11 angeschlossenem Drucker.

Anstelle des Erzeugens einer einzigen Punktewolke 7 oder abgeleiteten Punktewolke 7' und anschließenden Generierens der Orthogonalansicht 18 mittels dieser einzigen Punktewolke 7 bzw. 7' können auch mehrere Punktewolken 7 bzw. 7' vorab erzeugt werden. Dazu wird der Laserscanner 5 - oder ein anderer Laser scanner 5 - an einem zweiten Standort 8 aufgestellt und von diesem aus zumindest eine zweite standortbezogene Punktewolke 7 (bzw. abgeleitete Punktewolke 7') erzeugt, wie in Fig. 1 sche matisch dargestellt.

Um die erste und die (zumindest eine) zweite Punktewolke 7 zusammenzuführen, werden diese zueinander ausgerichtet. Dies erfolgt zunächst anhand der unterschiedlichen Standorte 8, d.h. die Punktewolken 7 werden in einem Abstand, der einer Differenz der beiden Standorte 8 entspricht, voneinander positioniert. In bestimmten Fällen ist dabei keine Winkelausrichtung der beiden Punktewolken 7 erforderlich, beispielsweise wenn die Punktewol ken 7 eine gleiche Aufnahmerichtung hatten. Alternativ können auch die abgeleiteten Punktewolken 7' zusammengeführt werden, wenn die Projektion anhand der abgeleiteten Punktewolken 7' durchgeführt wird.

Zusätzlich kann das Ausrichten ferner anhand von beim Er zeugen der ersten und zweiten 3D-Punktewolke 7 gemessenen Win kelausrichtungen der Laserscanner 5 erfolgen. Die Winkelaus richtungen der Laserscanner 5 können beispielsweise absolut ge messen werden (z.B. am Magnetfeld der Erde orientiert) oder ei nen relativen Bezug aufweisen, beispielsweise durch eine Mes sung mittels eines Gyroskops, wenn derselbe Laserscanner 5 vom ersten Standort 8 zum zweiten Standort 8 überführt worden ist.

Alternativ oder zusätzlich kann das Ausrichten ferner durch ein computergestütztes Auffinden von gleichen Merkmalen in den ersten und zweiten 3D-Punktewolken 7 bzw. 7' erfolgen. Die Merkmale können dabei vorab identifiziert werden, insbeson dere wenn leicht identifizierbare, bekannte „Targets", z.B. hochreflektierende oder in der Form bekannte Markierungsobjek te, zur Referenzierung eingesetzt werden, oder durch Trial-and- Error, indem die Punktewolken solange gegeneinander verdreht werden, bis sie in aufgefundenen Merkmalen übereinstimmen.

Nachdem die (zumindest zwei) Punktewolken 7 oder abgelei teten Punktewolken 7' ausgerichtet wurden, können diese wie ei ne einzige Punktewolke 7 bzw. eine einzige abgeleitete Punkte wolke 7' behandelt werden. Insbesondere können die Punkte P der einzelnen Punktewolken 7, 7' auch als eine kombinierte Punkte wolke 7, 7' gespeichert werden.

Um die Orthogonalansicht 18 anhand zwei oder mehr Punkte wolken 7 bzw. 7' zu generieren, umfasst das Projizieren der ersten 3D-Punktewolke 7 bzw. 7' auch das Projizieren der zwei ten 3D-Punktewolke 7 bzw. 7' entgegen der Ansichtsrichtung 14 auf die genannte Ebene 19. Wenn die mehreren Punktewolken 7 bzw. 7' in eine einzige zusammengeführt wurden, erfolgt dement sprechend nur eine Projektion, ansonsten mehr als eine.

Fig. 5 zeigt, dass die Punktewolken 7 bzw. abgeleiteten Punktewolken 7' nicht unmittelbar an ein Terminal 11 gesandt werden müssen, sondern auch an einen Server 20 gesandt werden können, der einen entsprechend großen Speicher aufweist, um ei ne Vielzahl von Punktewolken 7, 7' zu speichern. Beispielsweise sind im Server 20 die Punktewolken 7, 7' ganzer Städte oder Länder gespeichert. Die Terminals 11, die nicht selbst über die Punktewolken 7, 7' verfügen, dienen als Schnittstelle zu den Benutzern, die die Orthogonalansicht 18 generieren wollen. Die Terminals 11 sind mit dem Server 20 beispielsweise über ein Netzwerk 21 wie das Internet verbunden.

In einer ersten serverbasierten Ausführungsform führt der Server 20 alle rechenintensiven Schritte selbst durch. Dabei erfolgt - nachdem jede 3D-Punktewolke 7 nach dem Erzeugen an den Server 20 gesandt wurde - das Darstellen des Objekts 2 in der Darstellung 13 auf dem Terminal 11. Danach wählt der Benut zer in der Darstellung 13 die Ansichtsrichtung 14 und die An- sichtsbegrenzung 15 aus, und die Auswahl der Ansichtsrichtung 14 und der Ansichtsbegrenzung 15 wird vom Terminal 11 an den Server 20 gesandt. Der Server 20 führt danach das Projizieren durch und gibt die Orthogonalansicht 18 durch Senden der Ortho gonalansicht 18 vom Server 20 an das Terminal 11 aus.

In einer zweiten serverbasierten Ausführungsform dient der Server 20 lediglich als Speichereinheit für eine Vielzahl von Punktewolken 7, die selektiv an die Benutzer gesandt werden können. Dazu wird - nachdem jede 3D-Punktewolke 7 nach dem Er- zeugen an den Server 20 gesandt wurde - eine Angabe über einen gewünschten geographischen Bereich von dem Terminal 11 an den Server 20 gesandt. Die Angabe kann entweder eine allgemeine An gabe wie die gewünschte Straße oder Stadt sein oder direkt die Ansichtsrichtung 14 und Ansichtsbegrenzung 15. Folglich wird/werden nur jene 3D-Punktewolke (n) 7, 2.5D bzw. 3D- Darstellungen 13 oder abgeleitete Punktewolken 7' an das Termi nal 11 gesandt, die zumindest teilweise im genannten geographi schen Bereich liegt bzw. liegen, und die Schritte Darstellen, Auswahlen, Projizieren und Ausgeben werden auf dem Terminal 11 durchgeführt. Da die genannte Angabe auch direkt die Ansichts richtung 14 und Ansichtsbegrenzung 15 sein kann (in diesem Fall erfolgt die Darstellung des Objekts 2 anhand einer von den Punktewolken 7 unabhängigen Darstellung 13), können die Schrit te des Darstellens und des Auswählens entweder vor oder nach dem Senden der Punktewolke (n) 7 vom Server 20 an das Terminal 11 erfolgen.

Fig. 6 zeigt das oben beschriebene Verfahren in einer ers ten Ausführungsform, die beispielsweise serverlos durchgeführt werden kann. Dabei wird in einem ersten Schritt Si die Punkte wolke 7 erzeugt, in einem zweiten Schritt S 2 aus der Punktewol ke 7 die Darstellung 13 gewonnen, beispielsweise als 2D-, 2.5D- oder 3D-Darstellung der Punktewolke 7. In einem dritten Schritt S 3 wird die Darstellung 13 dargestellt, beispielsweise am Bild schirm 12 des Terminals 11, wonach die Ansichtsrichtung 14 und die Ansichtsbegrenzung 15 in der Darstellung 13 in einem Schritt S 4 ausgewählt werden. Nach dem Projizieren in einem Schritt S 5 wird die Orthogonalansicht in einem Schritt S 6 aus gegeben .

Fig. 7 zeigte eine weitere Ausführungsform, bei der die links dargestellten Schritte im Terminal 11 stattfinden und die rechts dargestellten Schritte im Server 20 durchgeführt werden (mit Ausnahme des Schritts Si, der im Laserscanner 5 durchge führt wird) . Insbesondere wird in dieser Ausführungsform die Darstellung 13 nicht aus der Punktewolke 7 selbst generiert, sondern in einem Schritt S 7 empfangen oder geladen, beispiels weise von einem Drittanbieter über das Internet.

Somit ist der Schritt Si des Erzeugens der Punktewolke 7 vom Schritt S 3 des Darstellens der Darstellung 13 unabhängig, denn die Darstellung 13 wird nicht unmittelbar aus der Punkte wolke 7 gewonnen. Nach dem Auswahlen der Ansichtsrichtung 14 und der Ansichtsbegrenzung 15 im Terminal 11 in Schritt S 4 wer den diese an den Server 20 gesandt, der das Projizieren in Schritt S 5 durchführt. Die derart erzeugte Orthogonalansicht 18 wird daraufhin an das Terminal 11 übersandt, wo diese in Schritt S 6 ausgegeben wird.

Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Schritte S 5 des Projizierens und S 6 des Ausgebens auf Basis einer abgelei teten Punktewolke 7' erfolgen. Hierbei erfolgt der Schritt S 2 des Gewinnens der Darstellung 13 durch Datenreduzieren der Punktewolke (n) 7, wobei die Darstellung 13 als 2.5D- oder 3D- Darstellung 13 vorliegt und in Schritt S 3 z.B. als 2D-Ansicht ausgegeben wird. Nach (oder alternativ vor) dem Schritt S 4 des Auswählens wird in einem Schritt S 8 die abgeleitete Punktewolke 7' aus der 2.5D- oder 3D-Darstellung 13 erzeugt, d.h. die (ab geleitete) Punktewolke 7' wird aus der Darstellung 13 „rekon struiert", um den Projektionsschritt S 5 anschließend auf die abgeleitete Punktewolke 7' anwenden zu können.

Je nach Ausgestaltung des Datenreduzierens in den Schrit ten S 2 und/oder S 8 kann somit eine größere oder geringere Da tenreduktion für die abgeleitete Punktewolke 7' erzielt werden. Datenreduzierte 2.5D- bzw. 3D-Darstellungen 13 können bandbrei tenschonend auch an Terminals 11 mit Internetanbindung geringer Bandbreite, z.B. über Mobilfunk, distribuiert werden, welche daraus abgeleitete Punktewolken 7' für die Projektion rekon struieren können.

In der Ausführungsform von Fig. 8 werden der Schritt S 4 im Laserscanner 5 durchgeführt und die Schritte S 2 - S 6 , S 8 im Ter minal 11. Alternativ werden der Schritt S 2 im Server 20 und die Schritte S 3 - S 6 , S 8 im Terminal 11 durchgeführt, nachdem die Darstellung 13 vom Server 20 an das Terminal 11 übertragen wur de. Weiters alternativ wäre eine Mischform wie in der Ausfüh rungsform von Fig. 7 möglich, wobei die Schritte S 2 und S 8 im Server 20 stattfinden und die Schritte S 3 , S 4 , S 5 und S 6 im Ter- minal 11.

Die Erfindung ist demgemäß nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst alle Varianten, Modifikationen und Kombinationen, die in den Rahmen der ange schlossenen Ansprüche fallen.