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Title:
METHOD FOR INTRODUCING A MEDIA OUTLET INTO A HOLLOW PROFILED SECTION AND METHOD FOR PROVIDING A HOLLOW PROFILED SECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/139931
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for introducing a media outlet (6) into a hollow profiled section (1), in which method a first media outlet passage (7), via which a medium can flow out of a cavity (2) in the hollow profiled section (1), is introduced by means of a first tool into an outer wall (5) of the hollow profiled section (1), and in which method a second tool is introduced into the cavity (2) in the hollow profiled section (1) via the first media outlet passage (7), and by means of said second tool at least one second media outlet passage (8) is introduced into an inner profiled section web (4) of the hollow profiled section (1). The invention further relates to a method for providing a hollow profiled section (1), in which the hollow profiled section (1) is extruded and a media passage (6) is introduced into the hollow profiled section (1) in a method according to any of the preceding claims, a geometry of the profiled section web (4) being selected depending on a position of the first media outlet passage (7) and the hollow profiled section (1) being extruded with the selected geometry of the profiled section web (4).

Inventors:
MUELLER-BRINCKEN JAN (DE)
KUGELMANN STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/084365
Publication Date:
July 15, 2021
Filing Date:
December 03, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
C25D13/14; B62D25/02; C25D13/22; E06B1/00
Domestic Patent References:
WO2012095576A12012-07-19
Foreign References:
DE102015204917A12016-09-22
DE102009024622A12010-01-21
DE10116242A12002-11-14
DE19643082A11997-04-24
DE102011103762A12012-12-13
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Einbringen eines Medienablaufs (6) in ein Hohlprofil (1), bei welchem mittels eines ersten Werkzeugs in eine Außenwand (5) des Hohlprofils (1) ein erster Medienablaufdurchgang (7) eingebracht wird, über welchen ein Medium aus einem Hohlraum (2) des Hohlprofils (1) ausströmbar ist, und bei welchem in den Hohlraum (2) des Hohlprofils (1) über den ersten Medienablaufdurchgang (7) ein zweites Werkzeug eingeführt wird, mittels welchem in einen inneren Profilsteg (4) des Hohlprofils (1) wenigstens ein zweiter Medienablaufdurchgang (8) eingebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Medienablaufdurchgang (7) in einen untersten Bereich der Außenwand (5) in die Außenwand (5) eingebracht wird und der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang (8) in einen untersten Bereich des Profilstegs (4) in den Profilsteg (4) eingebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Medienablaufdurchgang (7) und der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang (8) mit ihren jeweilige Mittelachsen schräg zueinander in das Hohlprofil (1) eingebracht werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang (8) mit einem kleineren Querschnitt in den Profilsteg (4) eingebracht wird als der erste Medienablaufdurchgang (7) in der Außenwand (5) aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere zweite Medienablaufdurchgänge (8) in den Profilsteg (4) eingebracht werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des zweiten Werkzeugs über eine vier-Achs-Bearbeitung oder eine fünf- Achs-Bearbeitung der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang (8) in den Profilsteg (4) eingebracht wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs (7) in Abhängigkeit von einer Werkzeuggeometrie des zweiten Werkzeugs und/oder einer Relativposition des ersten Medienablaufdurchgangs (7) zum wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgang (8) gewählt wird.

8. Verfahren zum Bereitstellen eines Hohlprofils (1), bei welchem das Hohlprofil (1) extrudiert wird und ein Medienablauf (6) in einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in das Hohlprofil (1) eingebracht wird, wobei eine Geometrie des Profilstegs (4) in Abhängigkeit von einer Position des ersten Medienablaufdurchgangs (7) gewählt wird und das Hohlprofil (1) mit der gewählten Geometrie des Profilstegs (4) extrudiert wird.

Description:
Verfahren zum Einbringen eines Medienablaufs in ein Hohlprofil sowie Verfahren zum

Bereitstellen eines Hohlprofils

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines Medienablaufs in ein Hohlprofil sowie ein Verfahren zum Bereitstellen eines Hohlprofils.

Aus der DE 102011 103762 A1 ist eine Längsträgeranordnung einer Kraftfahrzeugkarosserie bekannt, bei welcher an einem Seitenwandaußenblech sowie an einem in Fahrzeughochrichtung unteren Ende eines Hohlkammerprofils an einem inneren Profilblech eine Wasserablaufeinrichtung insbesondere in Form eines Auslassventils vorgesehen ist. Mittels solcher Wasserablaufeinrichtungen kann in einem Tauchlackierprozess in Hohlräume der Längsträgeranordnung eindringende Flüssigkeit nach erfolgtem Lackieren der Längsträgeranordnung ablaufen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Einbringen eines Medienablaufs in ein Hohlprofil sowie ein Verfahren zum Bereitstellen eines Hohlprofils zu schaffen, welche ein besonders einfaches Einbringen des Medienablaufs sowie ein besonders vollständiges Ablaufen eines Mediums aus dem Hohlprofil ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Einbringen eines Medienablaufs in ein Hohlprofil mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum Bereitstellen eines Hohlprofils mit den Merkmalen von Patentanspruch 8 gelöst.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines Medienablaufs in ein Hohlprofil, wobei es sich bei dem Hohlprofil insbesondere um ein Kraftfahrzeugbauteil handelt. Bei dem Verfahren ist es vorgesehen, dass mittels eines ersten Werkzeugs in eine Außenwand des Hohlprofils ein erster Medienablaufdurchgang eingebracht wird, über welchen ein Medium aus einem ersten Hohlraum des Hohlprofils ausströmbar ist. Bei dem Verfahren ist des Weiteren vorgesehen, dass in den ersten Hohlraum des Hohlprofils über den ersten Medienablaufdurchgang ein zweites Werkzeug eingeführt wird, mittels welchem in einen inneren Profilsteg des Hohlprofils wenigstens ein zweiter Medienablaufdurchgang eingebracht wird. Mittels des Profilstegs kann ein zweiter Hohlraum des Hohlprofils von dem ersten Hohlraum zumindest bereichsweise abgetrennt sein. Über den wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgang ist der Profilsteg von dem Medium durchströmbar, sodass das Medium aus dem zweiten Hohlraum in den ersten Hohlraum einströmen kann und über den ersten Medienablaufdurchgang aus dem Hohlprofil ausströmen kann. Hierdurch kann das Medium besonders vorteilhaft aus dem Hohlprofil ausgeleitet werden. Insbesondere ermöglichen die Medienablaufdurchgänge ein besonders vollständiges Ablaufen des Mediums aus dem Hohlprofil, sodass das Hohlprofil besonders vorteilhaft trocken legbar ist.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Medienablaufdurchgang in einem untersten Bereich der Außenwand in die Außenwand eingebracht wird und der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang in einen untersten Bereich des Profilstegs in den Profilsteg eingebracht wird. Hierbei ergibt sich der jeweils unterste Bereich in Abhängigkeit von einer Einbaulage des Hohlprofils. Aufgrund der Schwerkraft sammelt sich in dem Hohlprofil angeordnetes Fluid, sofern es schwerer als Luft ist, in den jeweils untersten Bereichen. Eine Anordnung des jeweiligen Medienablaufdurchgangs in dem jeweiligen untersten Bereich des Profilstegs beziehungsweise der Außenwand ermöglicht ein besonders vollständiges Ablaufen des Mediums aus dem Hohlprofil, indem das Medium über die Medienablaufdurchgänge aus dem Hohlprofil ausströmt.

Es hat sich als weiterhin vorteilhaft gezeigt, wenn der erste Medienablaufdurchgang und der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang mit ihren jeweiligen Mittelachsen schräg zueinander in das Hohlprofil eingebracht werden. Die jeweiligen Mittelachsen der Medienablaufdurchgänge sind somit weder koaxial noch parallel zueinander ausgerichtet. Hierdurch kann eine jeweilige optimale Anordnung der Medienablaufdurchgänge an der Außenwand sowie an dem Profilsteg gewählt werden, um eine besonders vollständige Entleerung des Hohlprofils von dem Medium zu ermöglichen. Durch die schräge Ausrichtung der Mittelachsen der Medienablaufdurchgänge relativ zueinander kann eine jeweils optimale Position für die jeweiligen Medienablaufdurchgänge gewählt werden und insbesondere ein Anordnen der jeweiligen Medienablaufdurchgänge in den untersten Bereichen des Profilstegs beziehungsweise der Außenwand ermöglicht werden. Darüber hinaus ermöglicht ein schräges Anordnen der Medienablaufdurchgänge derart zueinander, dass deren Mittelachsen schräg aufeinander stehen, dass der erste Medienablaufdurchgang mit seiner Mittelachse zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Außenwand in die Außenwand eingebracht werden kann, wodurch ein Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs besonders klein gehalten werden kann. Der erste Medienablaufdurchgang wird somit mit seinem Querschnitt groß genug gestaltet um ein Einführen des zweiten Werkzeugs in den ersten Hohlraum zu ermöglichen. Gleichzeitig wird der erste Medienablaufdurchgang mit seinem Querschnitt so klein wie möglich ausgeführt, um eine besonders hohe Stabilität des Hohlprofils zu gewährleisten.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang mit einem kleineren Querschnitt in den Profilsteg eingebracht wird, als der erste Medienablaufdurchgang in der Außenwand aufweist. Insbesondere wird der Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs in der Außenwand in Abhängigkeit von einem Außendurchmesser des zweiten Werkzeugs gewählt, um zu gewährleisten, dass das zweite Werkzeug durch den ersten Medienablaufdurchgang in den Hohlraum einführbar ist. Der Querschnitt des zweiten Medienablaufdurchgangs kann in Abhängigkeit von einer auszuströmenden Menge an Medium über den zweiten Medienablaufdurchgang gewählt werden. Hierbei wird der Querschnitt des zweiten Medienablaufdurchgangs insbesondere besonders klein gewählt, um eine besonders große Stabilität des Hohlprofils zu gewährleisten. Die in ihrem Querschnitt größere Ausgestaltung des ersten Medienablaufdurchgangs im Vergleich zum wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgang ermöglicht das Einführen des zweiten Werkzeugs durch den ersten Medienablaufdurchgang in das Hohlprofil hinein, wodurch die Medienablaufdurchgänge mit ihren jeweiligen Mittelachsen schräg zueinander ausrichtbar sind. Hierdurch kann vorteilhafterweise der zweite Medienablaufdurchgang an üblicherweise schwer zugänglichen Stellen des Profilstegs in den Profilsteg eingebracht werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn mehrere zweite Medienablaufdurchgänge in den Profilsteg eingebracht werden. Mit anderen Worten wird das zweite Werkzeug durch den ersten Medienablaufdurchgang in den Hohlraum eingeführt und mittels des zweiten Werkzeugs werden in dem Profilsteg die mehreren zweiten Medienablaufdurchgänge eingebracht. Die mehreren zweiten Medienablaufdurchgänge sind beabstandet zueinander in dem Profilsteg angeordnet. Insbesondere, wenn der Profilsteg mehrere Senken aufweist, in welchen sich das Medium sammeln kann, ist es vorteilhaft, wenn jeder Senke in deren untersten Bereich zumindest ein zweiter Medienablaufdurchgang zugeordnet wird. Über die jeweiligen zweiten Medienablaufdurchgänge kann somit sichergestellt werden, dass aus jeder der Senken des Profilstegs das Medium in den Hohlraum ausströmen kann und über den ersten Medienablaufdurchgang aus dem Hohlprofil ausströmen kann. Hierdurch ist das Hohlprofil über die Medienablaufdurchgänge besonders zuverlässig und besonders vollständig von dem Medium befreibar.

Es hat sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft gezeigt, wenn mittels des zweiten Werkzeugs über eine Vierachsbearbeitung oder über eine Fünfachsbearbeitung der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang in den Profilsteg eingebracht wird. Alternativ kann das Hohlprofil in unterschiedlichen Aufspannungen mittels einer konventionellen 3-achs-Fräse oder einer Bohrmaschine bearbeitet werden. Die Vierachsbearbeitung und die Fünfachsbearbeitung sind jeweilige spanabhebende Bearbeitungsprozesse. Hierbei geben die Ausdrücke Vierachs und Fünfachs eine Anzahl von Richtungen an, in welchen das zweite Werkzeug bewegbar ist. Hierbei können die jeweiligen Achsen translatorische Bewegungen entlang der Raumrichtungen sowie rotatorische Bewegungen um die Raumrichtungen beschreiben. Die Vierachsbearbeitung und insbesondere die Fünfachsbearbeitung ermöglichen ein besonders flexibles Bewegen des zweiten Werkzeugs, wodurch besonders viele unterschiedliche Relativpositionen des ersten Medienablaufdurchgangs und des zweiten Medienablaufdurchgangs zueinander umgesetzt werden können. Hierdurch kann ein Anordnen der jeweiligen Medienablaufdurchgänge an jeweiligen untersten Bereichen des Profilstegs beziehungsweise der Außenwand sichergestellt werden, wodurch ein besonders sicheres und vollständiges Trockenlegen des Hohlprofils ermöglicht wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn ein Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs in Abhängigkeit von einer Werkzeuggeometrie des zweiten Werkzeugs und/oder in Abhängigkeit von einer Relativposition des ersten Medienablaufdurchgangs zum wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgang gewählt wird. Hierbei wird der Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs insbesondere kleinstmöglich gewählt, um eine besonders hohe Stabilität des Hohlprofils zu gewährleisten. Der Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs wird derart gewählt, dass das zweite Werkzeug durch den ersten Medienablaufdurchgang in den Hohlraum des Hohlprofils hineinsteckbar ist. Alternativ oder zusätzlich wird der Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs derart gewählt, dass die vorgegebene Relativposition des ersten Medienablaufdurchgangs zum wenigstens einen zweiten bereitzustellenden Medienablaufdurchgang umgesetzt werden kann, indem mittels des durch den ersten Medienablaufdurchgang hindurch gesteckten zweiten Werkzeugs der zweite Medienablaufdurchgang in den Profilsteg eingebracht wird. Hierbei kann das zweite Werkzeug innerhalb des ersten Medienablaufdurchgangs in seiner Ausrichtung einzustellen sein, um den wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgang mit der vorgegebenen Relativposition in den Profilsteg einzubringen. Das Einstellen des Querschnitts des ersten Medienablaufdurchgangs ermöglicht somit, dass überhaupt erst der zweite Medienablaufdurchgang in den Profilsteg eingebracht werden kann, da das Einstecken des zweiten Werkzeugs in den Hohlraum ermöglicht wird. Darüber hinaus ermöglicht das Einstellen des Querschnitts des ersten Medienablaufdurchgangs das Vorsehen einer vorgegebenen Relativposition zwischen des in den Profilsteg einzubringenden wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgangs zu dem ersten Medienablaufdurchgang.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen eines Hohlprofils, bei welchem es sich insbesondere um ein Kraftfahrzeugbauteil handelt. Zum Bereitstellen des Hohlprofils wird das Hohlprofil extrudiert und ein Medienablauf in das Hohlprofil eingebracht. Hierbei wird der Medienablauf in einem Verfahren, wie es bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben worden ist, in das Hohlprofil eingebracht und umfasst sowohl den ersten Medienablaufdurchgang als auch den wenigstens einen zweiten Medienablaufdurchgang. Zum Herstellen des Hohlprofils wird das Hohlprofil im Rahmen eines Aluminiumstrangpressverfahrens aus Aluminium hergestellt. Bei dem Verfahren ist es vorgesehen, dass eine Geometrie des Profilstegs in Abhängigkeit von einer Position des ersten Medienablaufdurchgangs in der Außenwand des Hohlprofils gewählt wird und das Hohlprofil mit der gewählten Geometrie des Profilstegs extrudiert wird. Das bedeutet, dass das herzustellende Hohlprofil vor dessen Herstellung ausgelegt wird und im Rahmen der Auslegung der Profilsteg in seiner Position und Geometrie derart gestaltet wird, dass dieser für das zweite Werkzeug zugänglich ist, sofern das zweite Werkzeug durch den ersten Medienablaufdurchgang in den Hohlraum des Hohlprofils eingesteckt ist, um zu ermöglichen, dass mittels des zweiten Werkzeug der wenigstens eine zweite Medienablaufdurchgang in den Profilsteg eingebracht werden kann. Die Geometrie des Profilstegs wird insbesondere hinsichtlich einer Anordnung von dessen untersten Bereichen, beispielsweise von Senken, ausgelegt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Medienablauf besonders einfach in das Hohlprofil einbringbar ist und über den Medienablauf das Hohlprofil besonders vollständig und schnell von dem Medium befreibar ist, indem das Medium über den Medienablauf aus dem Hohlprofil ausströmt.

Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Einbringen des Medienablaufs in das Hohlprofil sind als Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens zum Bereitstellen des Hohlprofils anzusehen und umgekehrt. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.

Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Schnittansicht eines Hohlprofils mit einer Außenwand und einem von der Außenwand umgebenen Profilsteg, mit einem Medienablauf, welcher einen sich durch die Außenwand hindurch erstreckenden ersten Medienablaufdurchgang sowie einen sich durch den Profilsteg hindurch erstreckenden zweiten Medienablaufdurchgang umfasst.

In der einzigen Figur ist ein Hohlprofil 1 für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, dargestellt. Das Hohlprofil 1 ist vorliegend aus Aluminium gebildet. Vorteilhaft an der Verwendung des Hohlprofils 1 in einem Kraftfahrzeug ist, dass das Hohlprofil 1 besonders leicht und gleichzeitig besonders stabil ausgebildet ist. Für diese besonders leichte und stabile Ausbildung weist das Hohlprofil 1 vorliegend einen ersten Hohlraum 2 und einen zweiten Hohlraum 3 auf, welche durch einen Profilsteg 4 voneinander getrennt sind. Der Profilsteg 4 ist von einer Außenwand 5 des Hohlprofils 1 umfangsseitig umschlossen, wodurch die Hohlräume 2, 3 begrenzt werden. Bei einem Bearbeiten, insbesondere Beschichten im Rahmen einer kathodischen Tauchlackierung, eines das Hohlprofil 1 aufweisenden Kraftfahrzeugs kann ein Medium, insbesondere eine Flüssigkeit, in den ersten Hohlraum 2 und/oder in den zweiten Hohlraum 3 gelangen. Um ein Ablaufen des Mediums aus dem ersten Hohlraum 2 sowie aus dem zweiten Hohlraum 3 zu ermöglichen, ist ein Medienablauf 6 vorgesehen.

Der Medienablauf 6 umfasst vorliegend einen ersten Medienablaufdurchgang 7 sowie einen zweiten Medienablaufdurchgang 8. Bei den jeweiligen Medienablaufdurchgängen 7, 8 handelt es sich um jeweilige Öffnungen. Mittels des ersten Medienablaufdurchgangs 7 ist die Außenwand 5 des Hohlprofils 1 durchbrochen, wodurch der erste Hohlraum 2 fluidisch mit einer Umgebung des Hohlprofils 1 verbunden ist. Der zweite Medienablaufdurchgang 8 durchbricht den Profilsteg 4, wodurch der erste Hohlraum 2 und der zweite Hohlraum 3 fluidisch miteinander verbunden sind. Zum Entfernen des Mediums aus dem Hohlprofil 1 kann somit in dem zweiten Hohlraum 3 angeordnetes Medium über den zweiten Medienablaufdurchgang 8 in den ersten Hohlraum 2 strömen und über den ersten Medienablaufdurchgang 7 aus dem ersten Hohlraum 2 in eine Umgebung des Hohlprofils 1 und somit aus dem Hohlprofil 1 herausströmen.

Zum Einbringen des Medienablaufs 6 in das Hohlprofil 1 wird mittels eines ersten Werkzeugs der erste Medienablaufdurchgang 7 in die Außenwand 5 eingebracht. Anschließend wird ein zweites Werkzeug über den ersten Medienablaufdurchgang 7 in den ersten Hohlraum 2 eingeschoben. Mittels des zweiten Werkzeugs wird der zweite Medienablaufdurchgang 8 in den Profilsteg 4 eingebracht. Die jeweilige Außenabmessungen des ersten Medienablaufdurchgangs 7, insbesondere ein Querschnitt des ersten Medienablaufdurchgangs 7 wird in Abhängigkeit von jeweiligen Außenabmessungen des zweiten Werkzeugs gewählt, um das Einführen des zweiten Werkzeugs in den ersten Hohlraum 2 zu gewährleisten. Das zweite Werkzeug ist dazu eingerichtet, im Rahmen einer Vierachsbearbeitung oder insbesondere im Rahmen einer Fünfachsbearbeitung den zweiten Medienablaufdurchgang 8 in den Profilsteg 4 einzubringen. Hierdurch besteht eine besonders große Flexibilität hinsichtlich einer Relativposition des ersten Medienablaufdurchgangs 7 zum zweiten Medienablaufdurchgang 8, wodurch jeweilige Positionen des ersten Medienablaufdurchgangs 7 sowie des zweiten Medienablaufdurchgangs 8 derart gewählt werden können, dass das Medium über den Medienablauf 6 besonders vollständig aus dem Hohlprofil 1 ausströmen kann. Infolge dessen, dass das zweite Werkzeug zum Einbringen des zweiten Medienablaufdurchgangs 8 in den Profilsteg 4 über den ersten Medienablaufdurchgang 7 in den ersten Hohlraum 2 einzuschieben ist, weist der erste Medienablaufdurchgang 7 einen größeren Querschnitt auf als der zweite Medienablaufdurchgang 8. Die jeweiligen Querschnitte der Medienablaufdurchgänge 7, 8 sind frei wählbar, wobei die Medienablaufdurchgänge 7, 8 vorliegend einen kreisrunden Querschnitt aufweisen.

Beim Einbringen des Medienablaufs 6 in das Hohlprofil 1 ist vorgesehen, dass der erste Medienablaufdurchgang 7 in einen in Einbaulage des Hohlprofils 1 untersten Bereich der dem ersten Hohlraum 2 zugeordneten Außenwand 5 eingebracht ist, um ein vollständiges Ausströmen von in dem ersten Hohlraum 2 angeordneten Medium aus dem Hohlprofil 1 zu gewährleisten. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass der zweite Medienablaufdurchgang 8 in einem in Einbaulage des Hohlprofils 1 untersten Bereich des Profilstegs 4 in den Profilsteg 4 eingebracht ist, um ein besonders vollständiges Ausströmen des Mediums aus dem zweiten Hohlraum 3 in den ersten Hohlraum 2 und über den ersten Medienablaufdurchgang 7 in die Umgebung des Hohlprofils 1 zu ermöglichen.

Vorliegend weisen der erste Medienablaufdurchgang 7 und der zweite Medienablaufdurchgang 8 schräg aufeinander stehende Mittelachsen auf. Somit sind die Werkzeuge dazu eingerichtet, die Medienablaufdurchgänge 7, 8 derart zueinander auszurichten, dass deren Mittelachsen schräg aufeinander stehen, wodurch sichergestellt werden kann, dass die Medienablaufdurchgänge 7, 8 in den jeweiligen untersten Bereichen der Außenwand 5 für den ersten Medienablaufdurchgang 7 beziehungsweise des Profilstegs 4 von dem zweiten Medienablaufdurchgang 8 angeordnet sind.

Alternativ zu der in der einzigen Figur gezeigten Ausführung können mittels des zweiten Werkzeugs mehrere zweite Medienablaufdurchgänge 8 in den Profilsteg 4 eingebracht werden, um ein vollständiges Ausströmen von in dem zweiten Hohlraum 3 angeordneten Medium aus dem zweiten Hohlraum 3 sicherzustellen.

Es hat sich als weiterhin vorteilhaft gezeigt, wenn eine Geometrie beziehungsweise eine Ausrichtung des Profilstegs 4 innerhalb des Hohlprofils 1 derart angeordnet wird, dass die zweite Medienablaufdurchgang 8 mittels des zweiten Werkzeugs bei dessen über den ersten Medienablaufdurchgang 7 in den ersten Hohlraum 2 eingesteckten Zustand in dem Profilsteg 4 einbringbar ist. Hierbei wird der Profilsteg 4 insbesondere derart ausgestaltet, dass der zweite Medienablaufdurchgang 8 in den in Einbaulage des Hohlprofils 1 untersten Bereich des Profilstegs 4 einbringbar ist. Nach einer Auslegung des Hohlprofils 1 mit der eingestellten Geometrie und Ausrichtung des Profilstegs 4 wird das Hohlprofil 1 aus Aluminium stranggepresst. Vorliegend handelt es sich bei dem Hohlprofil 1 um ein Extrusionsprofil oder ein Pultrusionsprofil.

Dem beschriebenen Verfahren zum Einbringen des Medienablaufs 6 in das Hohlprofil 1 liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein vollständiges Ablaufen des Mediums aus dem Hohlprofil 1 bei Karosseriebauteilen zu gewährleisten ist, um beispielsweise in einem kathodischen Tauchlackierungsprozess Verschleppungen zwischen Medienbecken zu vermeiden oder um Korrosion des als Karosseriebauteil ausgebildeten Hohlprofils 1 durch in den Hohlräumen 2, 3 stehendes Wasser zu verhindern. Bei dem Hohlprofil 1, welches in einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt wird, ist der Medienablauf 6 in das Hohlprofil 1 einzubringen. Bei dem Verfahren wird der im Vergleich zu dem zweiten Medienablaufdurchgang 8 größere erste Medienablaufdurchgang 7 in die Außenwand 5 an einen tiefsten Punkt einer ersten, den ersten Hohlraum 2 umschließenden Hohlprofilkammer eingebracht. Darüber hinaus wird wenigstens ein im Vergleich zum ersten Medienablaufdurchgang 7 kleinerer zweiter Medienablaufdurchgang 8 in dem Profilsteg 4 eingebracht. Der wenigstens eine Medienablaufdurchgang 8 wird an einem tiefsten Punkt der den zweiten Hohlraum 3 umschließenden zweiten Hohlprofilkammer in dem Profilsteg 4 platziert, wobei eine koaxiale Ausrichtung der Mittelachsen des ersten Medienablaufdurchgangs 7 zu dem zweiten Medienablaufdurchgang 8 unterbleiben kann. Eine Abmessung des ersten Medienablaufdurchgangs 7 ist derart zu wählen, dass eine Zugänglichkeit des ersten Hohlraums 2 für das zweite Werkzeug gegeben ist, mittels welchem der zweite Medienablaufdurchgang 8 in den Profilsteg 4 einbringbar ist. Hierdurch kann auf eine Ausklinkung an einem Ende des Profilstegs 4 verzichtet werden, welche mit einer besonders großen Bearbeitungsmaschine wie beispielsweise ein Fräszentrum, einzubringen wäre. Diese Ausklinkung hätte eine gleiche Funktion wie der Medienablaufdurchgang 8 und würde ein Ablaufen des Mediums aus dem zweiten Hohlraum 3 ermöglichen. Eine von einer ersten Bearbeitungsrichtung des ersten Werkzeugs beim Anbringen des ersten Medienablaufdurchgangs 7 in die Außenwand 5 abweichende zweite Bearbeitungsrichtung des zweiten Werkzeugs zum Einbringen des zweiten Medienablaufdurchgangs 8 in den Profilsteg 4 kann durch das zweite Werkzeug realisiert werden, welches vorliegend als Vierachsbearbeitungsmaschine oder als Fünfachsbearbeitungsmaschine ausgebildet ist.

Um ein Einbringen des zweiten Medienablaufdurchgangs 8 in einem untersten Bereich des Profilstegs 4 zu ermöglichen, kann eine Innensteggestaltung des Profilstegs 4 angepasst werden, um den tiefsten Punkt der den zweiten Hohlraum 3 bereitstellenden zweiten Hohlprofilkammer dorthin zu verschieben, wo der Medienablaufdurchgang 8 besonders kostengünstig und/oder besonders einfach in den Profilsteg 4 einbringbar ist.

Insgesamt zeigt die Erfindung, wie ein kostenoptimierter Medienablauf 6 aus Mehrkammerprofilen bereitgestellt werden kann. Bezugszeichenliste

Hohl profil erster Hohlraum zweiter Hohlraum Profilsteg Außenwand Medienablauf erster Medienablaufdurchgang zweiter Medienablaufdurchgang