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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR MASKING A NOISE OF A MOTOR VEHICLE, AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/158387
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for masking a first noise (G1) which is generated by a part (14) of a motor vehicle (10) under a certain triggering condition, wherein, to mask the first noise (G1), at least one second noise (G2, G3, G4) is superimposed on the first noise, and wherein the first noise (G1) is generated by the closing of at least one main contactor (14) assigned to a battery (12) of the motor vehicle (10).

Inventors:
GASS CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/052682
Publication Date:
August 22, 2019
Filing Date:
February 05, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G10K11/175; B60L50/50; B60R13/08; B60R16/037; G10K11/178
Foreign References:
DE102014220600A12016-04-14
DE102015122194A12017-06-22
KR20140031024A2014-03-12
DE102005021541A12005-12-15
US20140198919A12014-07-17
US20110172859A12011-07-14
US6912286B12005-06-28
US20100266135A12010-10-21
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Kaschieren eines ersten Geräuschs (G1 ), welches von einem Teil (14) eines Kraftfahrzeugs (10) unter einer bestimmten Aus- lösebedingung erzeugt wird, wobei zum Kaschieren des ersten Ge- räuschs (G1 ) das erste Geräusch durch mindestens ein zweites Ge- räusch (G2, G3, G4) überlagert wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

das erste Geräusch (G1 ) durch ein Schließen zumindest eines Haupt- schützes (14), welcher einer Batterie (12) des Kraftfahrzeugs (10) zu- geordnet ist, erzeugt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens eine zweite Geräusch (G2) ein zum ersten Geräusch (G1 ) komplementäres Geräusch (G2) darstellt, welches derart synchro- nisiert ausgegeben wird, dass sich das erste Geräusch (G1 ) und das mindestens eine zweite Geräusch (G2) zumindest an einer vorbestimm- te Position im Innenraum des Kraftfahrzeugs (10) zumindest zum Teil gegenseitig auslöschend überlagern.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens eine zweite Geräusch (G2, G3) durch mindestens ei- nen Lautsprecher (16) ausgegeben wird, der in einer Kopfstütze des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

als des mindestens eine zweite Geräusch (G3) mindestens ein Klang oder eine Klangfolge (G3) mit einer vorbestimmten Mindestlautstärke ausgegeben wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Klang oder die Klangfolge (G3) für einen ersten Zeitraum ausgege- ben wird, welcher größer ist als ein zweiter Zeitraum, für welchen das erste Geräusch (G1 ) erzeugt wird, und wobei der erste Zeitraum den zweiten Zeitraum umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die bestimmte Auslösebedingung die Initiierung eines Entriegelungs- vorgangs zum Entriegeln von Türen des Kraftfahrzeugs (10) darstellt, wobei das mindestens eine zweite Geräusch (G4) ein beim Entriege- lungsvorgang entstehendes Entriegelungsgeräusch (G4) darstellt.

Verfahren nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

für den Fall, dass nach einer vorbestimmbaren Zeit (At) keine Betäti gung einer Zündung durch eine Benutzer erfolgt ist, der mindestens ei- ne Hauptschütz (14) automatisch geöffnet wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

für den Fall, dass sich der mindestens eine Hauptschütz (14) im geöff- neten Zustand befindet und gleichzeitig eine Zündung des Kraftfahr- zeugs betätigt wird, das zum ersten Geräusch (G1 ) komplementäre Ge- räusch (G2) ausgegeben wird und/oder der Klang oder die Klangfolge (G2) ausgegeben wird.

Kraftfahrzeug (10) zum Kaschieren eines ersten Geräuschs (G1 ), wel- ches von einem Teil (14) des Kraftfahrzeugs (10) unter einer bestimm- ten Auslösebedingung erzeugbar ist, wobei das Kraftfahrzeug (10) dazu ausgelegt ist, zum Kaschieren des ersten Geräuschs (G1 ) das erste Geräusch (G1 ) durch mindestens ein zweites Geräusch (G2, G3, G4) zu überlagern,

dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (10) dazu ausgelegt ist, das erste Geräusch (G1 ) durch ein Schließen zumindest eines Hauptschützes (14), welcher einer Batterie (12) des Kraftfahrzeugs (10) zugeordnet ist, zu erzeugen.

Description:
Verfahren zum Kaschieren eines Geräuschs eines Kraftfahrzeugs und

Kraftfahrzeug

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kaschieren eines ersten Geräuschs, welches von einem Teil eines Kraftfahrzeugs unter einer bestimmten Auslö- sebedingung erzeugt wird, wobei zum Kaschieren des ersten Geräuschs das erste Geräusch durch mindestens ein zweites Geräusch überlagert wird.

Im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen sollen üblicherweise die Motorge- räusche im Innenraum gedämpft oder vollständig kompensiert werden. In diesem Zusammenhang beschreibt die US 6,912,286 B1 ein Active Noise Cancellation System, welches mittels Antischall die durch den Motor des Kraftfahrzeugs im Innenraum erzeugten Geräusche kompensieren soll. Wei- terhin beschreibt auch die US 2010/0266135 A1 ein Active Noise Cancellati- on System für den Fahrzeuginnernaum. Hierbei soll zum einen für ein Elekt- rofahrzeug aktiv ein Motorengeräusch simuliert und ausgegeben werden, während gleichzeitig durch Gegenschall eine Dämpfung dieses im Außenbe- reich des Kraftfahrzeugs ausgegebenen Geräuschs im Innenraum des Kraft- fahrzeugs erfolgen soll.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und ein Kraftfahr- zeug zum Kaschieren eines Geräuschs des Kraftfahrzeugs bereitzustellen, welche vorteilhafte weitere Anwendungsbereiche zum Kaschieren von Ge- räuschen aufzeigen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentan- sprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Kaschieren eines ersten Ge- räuschs, welches von einem Teil eines Kraftfahrzeugs unter einer bestimm- ten Auslösebedingung erzeugt wird, wird zum Kaschieren des ersten Ge- räuschs das erste Geräusch durch mindestens ein zweites Geräusch überla- gert. Dabei wird das erste Geräusch durch ein Schließen zumindest eines Hauptschützes, welches einer Batterie des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist, erzeugt.

Die Erfindung basiert dabei auf der Erkenntnis, dass es gerade in Elektro- fahrzeugen beim Schalten von Schützen einer Hochvolt-Batterie zu einer besonders starken Lärmbelästigung durch das erzeugte Kläcken im Innen- raum des Kraftfahrzeugs kommen kann. Solche Hauptschütze koppeln dabei die jeweiligen Pole, das heißt den Pluspol und den Minuspol, der betreffen - den Hochvolt-Batterie mit den entsprechenden Anschlüssen des Hochvolt- bordnetzes des Kraftfahrzeugs. Aus Sicherheitsgründen werden diese Schütze im Stillstand des Kraftfahrzeugs, das heißt wenn dieses parkt und für längere Zeit abgestellt wird, insbesondere sobald die Zündung ausge- schaltet wird, geöffnet. Entsprechend werden die Hauptschütze in der Regel beim Betätigen bzw. Einschalten der Zündung durch einen Fahrer wieder geschlossen. Bisweilen wurde versucht, das durch das Schließen der Haupt- schütze erzeugte laute Geräusch durch entsprechende Geräuschisolierun- gen zu verringern. Derartige Geräuschisolierungen sind jedoch sehr teuer. Die Erfindung ermöglicht es nun vorteilhafterweise, das durch das Schließen zumindest eines Hauptschützes, insbesondere auch beider Hauptschütze, entstehende erste Geräusch durch Überlagerung mit einem zweiten Ge- räusch zu kaschieren. Das Kläcken beim Schließen der Hauptschütze ist dadurch für einen Fahrer damit zumindest deutlich weniger hörbar, wodurch durch das Kraftfahrzeug ein deutlich höherwertiges Klangbild vermittelt wer- den kann. Zudem sind hierfür auch keine teuren Geräuschisolierungen erfor- derlich. Dieses Kaschieren kann nun auf verschiedene Weise erfolgen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung stellt das mindestens eine zweite Geräusch ein vom ersten Geräusch komplementäres Geräusch dar, welches derart synchronisiert ausgegeben wird, dass sich das erste Geräusch und das mindestens eine zweite Geräusch zumindest an einer vorbestimmten Position im Innenraum des Kraftfahrzeugs zumindest zum Teil gegenseitig auslöschend überlagern. Mit anderen Worten kann also eine Kompensation, oder zumindest eine teilweise Kompensation, des ersten Geräuschs mittels Gegenschall beziehungsweise Active Noise Cancellation erfolgen. Der große Vorteil besteht darin, dass das durch Hauptschütze beim Schließen erzeugte Geräusch deutlich einfacher durch Gegenschall kompensierbar ist, als das beispielsweise mittels eines Kraftfahrzeugmotors erzeugte Geräusch. Dies ist dadurch bedingt, dass das beim Schließen der Hauptschütze erzeugte Geräusch immer nahezu gleich klingt, da der Zuschaltvorgang der Haupt- schütze immer gleich abläuft. Es kann also auf einfache Weise ein Gegen- puls berechnet werden, dann zum Beispiel in einem Speicher des Kraftfahr- zeugs gespeichert werden und dann zum zumindest teilweisen Auslöschen des ersten Geräuschs beim Schließen der Hauptschütze ausgegeben wer- den. Es sind also entsprechend keine Mikrofone erforderlich, die die Ge- räuschkulisse der Umgebung permanent erfassen, um damit in Echtzeit geeignete Gegenpulse zu berechnen. Hierdurch gestaltet sich das Kasch ie- ren des ersten Geräuschs besonders einfach und kostengünstig.

In diesem Fall wird das erste Geräusch, welches also durch das Schließen des zumindest einen Hauptschützes erzeugt wird, ausgelöst, wenn die Zün- dung des Kraftfahrzeugs betätigt wird. Die Betätigung der Zündung des Kraftfahrzeugs kann somit ein Triggersignal für das Auslösen der Ausgabe des mindestens einen zweiten Geräuschs darstellen. Auch Latenzzeiten bis zum Schließen der Schütze können dabei berücksichtigt werden. Beispiels- weise beträgt die Signallaufzeit vom Betätigungszeitpunkt der Zündung über den CAN-Bus zirka 10 Millisekunden. Diese Zeitverzögerung bis zum Schlie- ßen der Hauptschütze kann also ebenfalls bei der Ausgabe des zweiten Geräusches zum Kaschieren des ersten Geräusches berücksichtigt werden. Zur Ausgabe des zweiten Geräusches kann weiterhin mindestens ein Laut- sprecher in dem Kraftfahrzeuginnenraum vorgesehen sein. Das Ergebnis der Kompensation ist dabei umso besser, je genauer die Position eines Insassen relativ zum Lautsprecher bekannt ist, da auch die Laufzeit von der Ausgabe des zweiten Geräuschs durch den Lautsprecher bis zum Ohr eines Insassen für eine möglichst ideale Kompensation berücksichtigt werden muss. Gerade jedoch, wenn sich mehrere Insassen in einem Kraftfahrzeug befinden, wird es schwierig, eine noch ausreichend gute Kompensation des ersten Ge- räuschs für alle Insassen in gleicher weise zu bewerkstelligen.

Daher stellt es eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dar, wenn das mindestens eine zweite Geräusch durch mindestens einen Laut- sprecher ausgegeben wird, der in einer Kopfstütze des Kraftfahrzeugs ange- ordnet ist. Insbesondere können dabei auch zwei Lautsprecher in einer je- weiligen Kopfstütze vorgesehen sein, sodass zumindest für eine Standard- sitzposition eines Benutzers auf jeder Seite des Kopfes, insbesondere im Bereich der Ohren, ein Lautsprecher angeordnet ist. Dadurch ist die Laufzeit des vom Lautsprecher ausgegebenen zweiten Geräuschs vom Lautsprecher bis zum Ohr des Benutzers relativ kurz, was eine besonders präzise Kom- pensation des ersten Geräuschs erlaubt, da hierdurch die Ausgabe des komplementäre zweiten Geräuschs besonders gut auf die Kopfposition eines jeweiligen Insassen separat abgestimmt werden kann. Insbesondere können dabei entsprechende Lautsprecher in jeder Kopfstütze des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein, sodass für alle Insassen des Kraftfahrzeugs eine hinrei- chend gute Kompensationsqualität bereitgestellt werden kann. Dies erlaubt es vorteilhafterweise, den Restschallpegel des ersten Geräuschs auf ein Minimum zu reduzieren.

Darüber hinaus kann die Ausgabe des zweiten Geräuschs, insbesondere des Gegenschalls, in Abhängigkeit von der Anzahl an im Innenraum des Kraftfahrzeugs detektierten Insassen getätigt werden, insbesondere in Ab- hängigkeit von deren Positionen. Wird also beispielsweise lediglich erfasst, dass sich eine Person auf dem Fahrersitz befindet, so kann sich die Ausgabe des Gegenschalls auch auf die im Fahrersitz angeordneten Lautsprecher, insbesondere in dessen Kopfstütze angeordneten Lautsprecher, beschrän- ken. Ist beispielsweise zusätzlich auch ein Beifahrer vorhanden, so kann der Gegenschall auch durch die Lautsprecher, welche sich in dessen Kopfstütze befinden, ausgegeben werden. Gleiches gilt auch für Insassen auf der Rück- bank des Kraftfahrzeugs. Welche der Sitzplätze im Kraftfahrzeug belegt sind, kann mittels einfacher Sensoren, zum Beispiel Drucksensoren, einer Innen- raumkamera, Gurtsensoren, usw., erfasst werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird als das mindes- tens eine zweite Geräusch ein Klang oder eine Klangfolge mit einer vorbe- stimmten Mindestlautstärke ausgegeben. So kann das erste Geräusch zwar nicht kompensiert werden, dafür jedoch mit einem angenehmeren Klang überdeckt werden. Dieser Klang oder die Klangfolge kann beispielsweise eine Erkennungsmelodie in Form eines Jingles des Kraftfahrzeugherstellers darstellen. Auch dadurch kann ein deutlich höherwertiges Klangbild des Kraftfahrzeugs an einen Benutzer vermittelt werden. Diese Maßnahme ist besonders effektiv und einfach, da sie lediglich das Abspielen eines Klangs oder einer Klangfolge erfordert, insbesondere mit einer bestimmten oder bestimmbaren Mindestslautstärke, die es ermöglicht, das erste Geräusch zumindest teilweise zu übertönen. Hierzu ist keine besondere Lautsprecher- positionierung oder die Kenntnis der Positionen der Insassen erforderlich. Auch muss hier keine spezielle Synchronisation mit dem ausgegebenen ersten Geräusch erfolgen. Sobald zum Beispiel die Zündung betätigt wird, kann das zweite Geräusch ausgegeben werden, unabhängig davon, dass gegebenenfalls bis zum Ertönen des ersten störenden Geräuschs noch eine kurze Zeit vergeht. Diverse Latenzzeiten bei der Signalübertragung können damit vernachlässigt werden. Diese Ausgestaltung ist damit auch deutlich kostengünstiger und einfacher in der Umsetzung. Darüber hinaus können die beiden beschriebenen Möglichkeiten auch miteinander in beliebiger Weise kombiniert werden. Beispielsweise kann sowohl ein zum ersten Geräusch komplementäres zweites Geräusch ausgegeben werden, um mittels Gegen- schall dieses erste Geräusch so weit wie möglich zu kompensieren, während gleichzeitig ein drittes Geräusch in Form eines Klangs oder einer Klangfolge, wie beschrieben, ausgegeben wird, um den verbleibenden Restschallpegel des ersten Geräusches zu übertönen. Gerade durch die Kombination dieser beiden Maßnahmen wird es ermöglicht, das erste Geräusch für einen Benut zer so wenig wie möglich hörbar zu gestalten.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Klang oder die Klangfolge für einen ersten Zeitraum ausgegeben wird, welcher größer ist als ein zweiter Zeit- raum, für welchen das erste Geräusch erzeugt wird, und wobei der ersten Zeitraum den zweiten Zeitraum umfasst. Dadurch kann vorteilhafterweise gewährleistet werden, dass das erste Geräusch vollständig vom ausgegebe- nen Klang beziehungsweise der Klangfolge überdeckt wird.

Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfin- dung stellt die bestimmte Auslösebedingung die Initiierung eines Entriege- lungsvorgangs zum Entriegeln von Türen des Kraftfahrzeugs dar, wobei das mindestens eine zweite Geräusch ein beim Entriegelungsvorgang entste- hendes Entriegelungsgeräusch darstellt. Mit anderen Worten kann also das Schließen der Schütze nicht erst mit dem Betätigen der Zündung ausgelöst werden, sondern bereits vorher beim Entriegeln des Kraftfahrzeugs, zum Beispiel mittels einer Zentralverriegelung. Durch eine solche Entriegelungs- einrichtung des Kraftfahrzeugs wird ohnehin ein Geräusch erzeugt. Dieses kann durch die Synchronisation dieser beiden Vorgänge nun vorteilhafter- weise genutzt werden, um das beim Schließen der Schütze erzeugte Ge- räusch zu überlagern und dadurch für einen Benutzer weniger hörbar zu machen. Dadurch kann es vorteilhafterweise bewerkstelligt werden, dass dann letztendlich, wenn sich der Benutzer im Innenraum des Kraftfahrzeugs befindet und die Zündung des Kraftfahrzeugs betätigt, überhaupt kein Ge- räusch beim Schließen der Schütze mehr ausgegeben wird, da die Schütze bereits in dieser Situation geschlossen sind.

Auch diese Ausführungsform kann wiederum in beliebiger Weise mit den zuvor beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden. Dies wird nach- folgend noch näher erläutert.

Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, dass für den Fall, dass nach einer vorbe- stimmbaren Zeit keine Betätigung einer Zündung durch einen Benutzer er- folgt ist, der mindestens eine Hauptschütz automatisch geöffnet wird. Entrie- gelt ein Benutzer beispielsweise das Kraftfahrzeug und überlegt es sich danach jedoch anders, steigt also nicht in das Kraftfahrzeug ein oder betätigt die Zündung, so können vorteilhafterweise die Hauptschütze wieder nach Ablauf einer vorbestimmbaren Zeitdauer geöffnet werden. Damit kann vor- teilhafterweise sichergestellt werden, dass im inaktiven Zustand des Kraft- fahrzeugs die Hauptschütze nicht permanent geschlossen bleiben, wodurch die Sicherheit deutlich erhöht werden kann. Sollte es dennoch passieren, dass ein Benutzer die Türen entriegelt und jedoch erst nach Ablauf dieser vorbestimmbaren Zeit die Zündung betätigt, wenn also bereits die Haupt- schütze wieder geöffnet sind, so kann zum Kaschieren des Geräuschs, wel- ches beim Schließen der Hauptschütze erzeugt wird, auf die bereits be- schriebenen Maßnahmen zurückgegriffen werden.

Daher ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass, für den Fall, dass sich der mindestens eine Hauptschütz im geöffneten Zustand befindet und eine Zündung des Kraftfahrzeugs betä- tigt wird, das zum ersten Geräusch komplementäre Geräusch ausgegeben wird und/oder der Klang oder die Klangfolge ausgegeben werden. Damit kann also in jeder Situation eine optimale Kaschierung des ersten Geräuschs bewerkstelligt werden.

Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn auch das Öffnen der Haupt- schütze nach Ablauf der vorbestimmbaren Zeit mit einem automatischen Verriegelungsvorgang zum Verriegeln der Türen des Kraftfahrzeugs korre- liert ist. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Zentralverriege- lung nach Betätigung die Türen des Kraftfahrzeugs entriegelt. Weiterhin kann durch die Zentralverriegelung aber auch eine automatische Verriegelung der Türen erfolgen, zum Beispiel nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit. Wenn nach Ablauf dieser Zeit die Zentralverriegelung das Kraftfahrzeug wieder automatisch verriegelt, können damit einhergehend auch die Schütze wieder geöffnet werden. Dieses Öffnen der Schütze kann darüber hinaus an weitere Bedingungen geknüpft sein, die sicherstellen sollen, dass ein Öffnen der Schütze während der Fahrt vermieden wird. Beispielsweise kann ein Öffnen der Schütze, welches mit dem Verriegelungsvorgang des Kraftfahrzeugs korreliert ist, nur dann erlaubt sein, wenn das Kraftfahrzeug sich im Stillstand befindet und/oder kein Insasse innerhalb des Kraftfahrzeugs detektiert wurde und/oder die Zündung des Kraftfahrzeugs abgeschaltet ist. Darüber hinaus können auch zahlreiche weitere Bedingungen vorgesehen sein. Dies verhin- dert vorteilhafterweise das Öffnen der Schütze in Situationen, in welchen dies nicht erwünscht ist.

Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug zum Kaschieren eines ersten Geräuschs, welches von einem Teil des Kraftfahrzeugs unter einer bestimmten Auslösebedingung erzeugbar ist, wobei das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt ist, zum Kaschieren des ersten Geräuschs das erste Ge- räusch durch mindestens ein zweites Geräusch zu überlagern. Darüber hin aus ist das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt, das erste Geräusch durch ein Schließen zumindest eines Hauptschützes, welcher einer Batterie des Kraft- fahrzeugs zugeordnet ist, zu erzeugen.

Die für das erfindungsgemäße Verfahren und seine Ausgestaltungen ge- nannten Vorteile gelten in gleicher Weise für das erfindungsgemäße Kraft- fahrzeug.

Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der beschriebenen Ausfüh- rungsformen.

Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.

Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs zum Ka- schieren eines Geräuschs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Kaschieren eines Geräuschs gemäß einem Ausführungs- beispiel der Erfindung; und

Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Kaschieren eines Geräuschs gemäß einem weiteren Aus- führungsbeispiel der Erfindung.

Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispie- len stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die be- schriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebe- nen Merkmale der Erfindung ergänzbar.

In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Be- zugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs 10 zum Kaschieren eines Geräuschs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfin dung. Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Kraftfahrzeugbatterie 12 auf, welche beispielsweise als Hochvolt-Batterie ausgebildet sein kann. Diese Batterie 12 ist über Hauptschütze 14 mit einem Bordnetz 16 des Kraftfahrzeugs 10 kop- pelbar und von diesem entkoppelbar. Zur Ansteuerung dieser Hauptschütze 14 ist eine Steuereinrichtung 18 vorgesehen, die zum Beispiel Teil einer Steuerungseinheit 20 sein kann, welche weitere Steuereinrichtungen umfas- sen kann. Diese Steuerungseinheit 20 kann beispielsweise auch eine Zent- ralverriegelung 22 umfassen, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von einem Ver- oder Entriegelungssignal die Türen des Kraftfahrzeugs entspre- chend anzusteuern, um diese zu verriegeln beziehungsweise zu entriegeln. Des Weiteren kann die Steuerungseinheit 20 auch eine Steuerungseinrich- tung 24 zur Ansteuerung zumindest eines Lautsprechers 26 des Kraftfahr- zeugs 10 aufweisen.

Beim Schließen der Hauptschütze 14 entsteht ein Geräusch, welches nun vorteilhafterweise durch verschiedene Maßnahmen kaschiert werden kann. Wird beispielsweise die Zündung des Kraftfahrzeugs 10 betätigt, so steuert die Steuereinrichtung 18 die Hauptschütze 14 an, um diese zu schließen. Gleichzeitig kann auch die weitere Steuereinrichtung 24 den mindestens einen Lautsprecher 26 ansteuern, um ein zu diesem beim Schließen der Hauptschütze 14 erzeugten ersten Geräusch komplementäres zweites Ge- räusch auszugeben, insbesondere in Form von Gegenschall, um das erste Geräusch, welches durch das Schließen der Schütze 14 erzeugt wird, zu- mindest zum Teil zu kompensieren. Dabei ist die Ausgabe dieses zweiten Geräuschs mit dem Schließvorgang der Schütze 14 synchronisiert, sodass das Schließen der Schütze 14 und die Ausgabe des zweiten Geräuschs durch den Lautsprecher 26 nahezu gleichzeitig erfolgen. Alternativ oder zusätzlich können durch den Lautsprecher 26, insbesondere wiederum durch geeignete Ansteuerung durch die Steuereinrichtung 24, ein Klang oder eine Klangfolge ausgegeben werden, welche das Geräusch des Schließens der Hauptschütze 24 übertönt. Hierzu ist keine Synchronisation mit dem Schlie- ßen der Schütze 14 notwendig, sodass das Ausgeben des Klangs bezie- hungsweise der Klangfolge durch den Lautsprecher 26 auch etwas früher erfolgen kann als das Schließen der Schütze 14. Auch in diesem Fall wird die Ausgabe des Klangs beziehungsweise der Klangfolge durch das Betäti gen der Zündung des Kraftfahrzeugs 10, insbesondere durch das Einschal- ten der Zündung, ausgelöst. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 18 zum Ansteuern der Schütze 14 ein Schließen der Schütze 14 bereits dann schon bewirkt, wenn durch die Zentralverriegelung 22 ein Signal zum Entriegeln des Kraftfahrzeugs 10 empfangen wurde. Daraufhin entriegelt die Zentralver- riegelung 22 das Kraftfahrzeug 10 und währenddessen steuert die Steuerein- richtung 18 die Schütze 14 an, um diese zu schließen. Dadurch wird das Geräusch des Entriegelns der Türen mit dem Geräusch des Schließens der Schütze 14 überlagert, wodurch Letzteres ebenfalls nicht mehr so stark von einem Benutzer wahrgenommen wird. Diese Maßnahme zum Kaschieren des Geräuschs beim Schließen der Schütze 14 wird nun nochmal anhand von Fig. 2 und Fig. 3 erläutert.

Fig. 2 zeigt dabei ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfah- rens zum Kaschieren eines Geräuschs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Verfahren beginnt hierbei in Schritt S10, in welchem eine Betätigung der Zündung des Kraftfahrzeugs 10, insbesondere ein Aktivieren der Zündung, erfasst wird. Daraufhin steuert die Steuereinrichtung 18 die Hauptschütze 14 an, um diese zu schließen. Bei diesem Schließvorgang entsteht dabei ein erstes Geräusch G1. Um dieses zu kompensieren, wird in Schritt S14 während des Schließvorgangs der Schütze 14 gleichzeitig ein Gegenschallsignal G2 durch einen Lautsprecher 26 des Kraftfahrzeugs aus- gegeben. Alternativ oder zusätzlich kann in Schritt S16 auch ein Klang oder eine Klangfolge G3 durch den Lautsprecher 26 des Kraftfahrzeugs 10 aus- gegeben werden. Die Ausgabe dieses Klangs oder der Klangfolge G3 erfolgt dabei dergestalt, dass während dieser Klang beziehungsweise die Klangfol- ge ausgegeben werden, die Hauptschütze 14 geschlossen werden. Der Klang beziehungsweise die Klangfolge G3 können darüber hinaus auch noch länger ausgegeben werden. Auf diese Weise lässt sich das beim Schließen der Schütze 14 erzeugte Geräusch G1 auf besonders vorteilhafte und effek- tive Weise kaschieren.

Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Kaschieren eines Geräuschs G1 gemäß einem weiteren Ausführungs- beispiel der Erfindung. Hierbei wird zunächst in Schritt S18 ein Entriege- lungssignal von der Zentralverriegelungseinrichtung 22 empfangen. Darauf- hin veranlasst die Zentralverriegelung 22 das Entriegeln des Kraftfahrzeugs 10 in Schritt S20. Auch hierbei wird ein Geräusch G4 erzeugt, welches nun vorteilhafterweise ebenfalls zum Kaschieren verwendet werden kann. Ent- sprechend werden nach Empfang des Entriegelungssignals in Schritt S18 auch gleichzeitig die Hauptschütze 14 angesteuert, um diese in Schritt S24 zu schließen. Das Schließen der Hauptschütze 14 erfolgt also während des Entriegelungsvorgangs des Kraftfahrzeugs 10, sodass das durch den Entrie- gelungsvorgang erzeugte Geräusch G4 vorteilhafterweise das beim Schlie- ßen der Hauptschütze 14 erzeugte Geräusch G1 überlagert. Auch hierdurch wird das Schließgeräusch der Schütze 14 für einen Benutzer deutlich weni- ger wahrgenommen.

Weiterhin kann anschließend auch überprüft werden, ob bereits eine vorbe- stimmbare Zeitspanne Dΐ seit dem Schließen der Schütze 14 abgelaufen ist, ohne dass die Zündung des Kraftfahrzeugs 10 aktiviert wurde. Sollte der Benutzer nicht innerhalb einer definierbaren Zeit Dΐ die Zündung betätigen, so wird die HV-Batterie wieder vom Bordnetz durch Öffnen der Schütze ge- trennt und zum Beispiel über erneutes Aufsperren, d.h. bei erneuter Entrie- gelung des Kraftfahrzeugs 10, bei Betätigung der Klemme 15, also beim Aktivieren der Zündung, wieder zugeschaltet. Hierzu kann beispielsweise zunächst in Schritt 26 überprüft werden, ob diese vorbestimmte Zeit Dί be- reits abgelaufen ist und wenn ja, kann in Schritt S28 überprüft werden, ob die Zündung des Kraftfahrzeugs 10 aktiviert ist beziehungsweise der Motor des Kraftfahrzeugs gestartet ist. Ist dies nicht der Fall, so werden in Schritt S30 die Hauptschütze 14 wieder geöffnet. Dies kann optional auch in Kombinati- on mit dem Verriegelungsvorgang der Zentralverriegelung 22 erfolgen. An- schließend kann wiederum überprüft werden, ob die Zündung betätigt wurde. Wird in Schritt S32 festgestellt, dass nun die Zündung des Kraftfahrzeugs 10 aktiviert wurde, so werden die Schütze 14 in Schritt S34 wieder geschlossen, während in Schritt S36 synchronisiert ein komplementäres Geräusch G2 ausgegeben werden kann, und insbesondere auch währenddessen in Schritt S38 wiederum ein Klang oder eine Klangfolge G3 ausgegeben werden kann.

Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung ein Verfahren zum Kaschieren eines Geräuschs bereitgestellt wird, welches auf besonders kostengünstige, effektive und einfache Weise ermöglicht, das Geräusch beim Schließen der Hauptschütze der Kraftfahrzeugbatterie zu kaschieren.