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Title:
METHOD FOR OPERATING A TRACK-SIDE DEVICE FOR TRACK-BOUND TRAFFIC AND THE TRACK-SIDE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/041332
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an especially efficient and versatile method for operating a track-side device for track-bound traffic. According to the invention, the method operates in a manner such that data from at least one transponder (e.g. 13) integrated in a glove (10) of an operating person can be read by a track-side device, wherein the at least one transponder (13) is authenticated by the track-side device on the basis of the data that is read and, in the case of successful authentication by the track-side device, an operational function is triggered on the basis of the data that is read. The invention additionally relates to a track-side device for track-bound traffic.

Inventors:
AUST KAI HOLGER (DE)
FAUBEL PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/066742
Publication Date:
March 28, 2013
Filing Date:
August 29, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
AUST KAI HOLGER (DE)
FAUBEL PETER (DE)
International Classes:
B61L1/10; B61L7/06; B61L5/06; B61L11/00; B61L11/08; B61L13/00; B61L13/04; B61L17/00
Foreign References:
US20100026484A12010-02-04
DE29713334U11997-09-18
EP2028076A12009-02-25
DE19905916A11999-08-19
JP2007018464A2007-01-25
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Bedienen einer streckenseitigen Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs, wobei

- von der streckenseitigen Einrichtung aus zumindest einem in einen Handschuh (10) einer Bedienperson integrierten Transponder (z.B. 13) Daten ausgelesen werden,

- der zumindest eine Transponder (13) von der streckenseiti¬ gen Einrichtung anhand der ausgelesenen Daten authentifi- ziert wird und

- im Falle einer erfolgreichen Authentifizierung von der

streckenseitigen Einrichtung anhand der ausgelesenen Daten eine Bedienfunktion ausgelöst wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

- bei einem Handschuh (10) mit mehreren integrierten

Transpondern (11-15) von der streckenseitigen Einrichtung nacheinander mehrere der Transponder (11-15) ausgelesen werden und

- in Abhängigkeit von der Reihenfolge des Auslesens der

Transponder (11-15) unterschiedliche Bedienfunktionen aus¬ gelöst werden. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

von der streckenseitigen Einrichtung geprüft wird, ob der zumindest eine Transponder (13) zum Auslösen der Bedienfunktion berechtigt ist.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass eine streckenseitige Einrichtung in Form einer elektrisch ortsgestellten Weiche bedient wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

der zumindest eine Transponder (13) von einer an oder in einem Gehäuse eines Weichenlage- und Ordnungsmelders (1), einer Fahrwegstelltafel, einer Hilfshandlungstafel oder einer Wei¬ chensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche angeordne- ten Lese-Einrichtung (2) ausgelesen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die ausgelöste Bedienfunktion durch eine Anzeige auf dem Wei- chenlage- und Ordnungsmelder (1) der elektrisch ortsgestellten Weiche bestätigt wird.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Daten von der streckenseitigen Einrichtung aus zumindest einem in einen Handschuh (10) einer Bedienperson integrierten Transponder (z.B. 13) in Form eines RFID-Tags ausgelesen werden . 8. Streckenseitige Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs mit

- einer Lese-Einrichtung (2) zum Auslesen von Daten aus zumindest einem in einen Handschuh (10) einer Bedienperson integrierten Transponder (11-15) und

- einer Verarbeitungs-Einrichtung (3)

zum Authentifizieren des zumindest einen Transponders (11-15) anhand der ausgelesenen Daten sowie zum Auslösen einer Bedienfunktion anhand der ausgelesenen Daten im Falle einer erfolgreichen Authentifizierung .

9. Streckenseitige Einrichtung nach Anspruch 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t dass

- die Lese-Einrichtung (2) ausgebildet ist, nacheinander Daten aus mehreren in den Handschuh (10) integrierten

Transpondern (11-15) auszulesen und

- die Verarbeitungs-Einrichtung (3) ausgebildet ist, in Ab¬ hängigkeit von der Reihenfolge des Auslesens der Transpon¬ der (11-15) unterschiedliche Bedienfunktionen auszulösen.

10. Streckenseitige Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Verarbeitungs-Einrichtung (3) ausgebildet ist, zu überprüfen, ob der zumindest eine Transponder (11-15) zum Auslö¬ sen der Bedienfunktion berechtigt ist. 11. Streckenseitige Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die streckenseitige Einrichtung eine elektrisch ortsgestellte

Weiche ist.

12. Streckenseitige Einrichtung nach Anspruch 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Lese-Einrichtung (2) an oder in einem Gehäuse eines Weichenlage- und Ordnungsmelders (1), einer Fahrwegstelltafel, einer Hilfshandlungstafel oder einer Weichensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche angeordnet ist.

13. Streckenseitige Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die streckenseitige Einrichtung ausgebildet ist, die ausge¬ löste Bedienfunktion durch eine Anzeige auf dem Weichenlage- und Ordnungsmelder (1) der elektrisch ortsgestellten Weiche zu bestätigen.

14. Streckenseitige Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Lese-Einrichtung (2) zum Auslesen von Daten aus Transpondern (11-15) in Form von RFID-Tags ausgebildet ist.

15. Anordnung mit

- einer streckenseitigen Einrichtung nach einem der Ansprü- che 8 bis 14 sowie

- dem Handschuh (10) der Bedienperson mit dem zumindest einen integrierten Transponder (11-15).

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Bedienen einer streckenseitigen Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs sowie streckenseitige Einrichtung

Streckenseitige Einrichtungen des spurgebundenen Verkehrs, d.h. beispielsweise entlang von Schienen angeordnete Stre ¬ ckenkomponenten, werden in der Praxis auf unterschiedliche Arten und Weisen bedient. Neben einer Fernbedienung, bei- spielsweise von einem Stellwerk aus, kann es hierbei in Ab ¬ hängigkeit von der Art der jeweiligen streckenseitigen Einrichtung insbesondere auch erforderlich oder zweckmäßig sein, dass die streckenseitige Einrichtung zumindest in einem ge ¬ wissen Umfang eine Bedienung vor Ort durch eine Bedienperson zulässt. So weisen beispielsweise streckenseitige Einrichtun ¬ gen des spurgebundenen Verkehrs in Form von insbesondere in rangiertechnischen Anlagen gebräuchlichen elektrisch ortsgestellten Weichen üblicherweise die Möglichkeit auf, insbeson ¬ dere im Fall von Sonder- oder Störfällen eine Hilfsbedienung unmittelbar im Bereich der elektrisch ortsgestellten Weiche vorzunehmen. Hierzu kann die elektrisch ortsgestellte Weiche beispielsweise an ihrem Weichenlage- und Ordnungsmelder einen Weichenhilfstaster aufweisen. Zusätzlich oder alternativ hierzu ist es beispielsweise auch denkbar, dass ein entspre- chender Taster oder Schalter an einem Gehäuse der Weichensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche angeordnet ist. Unabhängig davon, an welcher Komponente der elektrisch ortsgestellten Weiche ein entsprechender Taster oder Schalter vorgesehen ist, ist dieser üblicherweise als Schlüsseltaster oder Schlüsselschalter ausgeführt oder aber zusätzlich mit einer solchen Komponente gesichert. Hierdurch wird sicherge ¬ stellt, dass eine Bedienfunktion ausschließlich von einer befugten, über den passenden Schlüssel verfügenden Bedienperson ausgelöst werden kann. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders leistungsfähiges sowie flexibel einsetzbares Ver ¬ fahren zum Bedienen einer streckenseitigen Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs anzugeben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Bedienen einer streckenseitigen Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs, wobei von der streckenseitigen Einrichtung aus zumindest einem in einen Handschuh einer Bedienperson integrierten Transponder Daten ausgelesen werden, der zumindest eine Transponder von der streckenseitigen Einrichtung anhand der ausgelesenen Daten authentifiziert wird und im Falle ei ¬ ner erfolgreichen Authentifizierung von der streckenseitigen Einrichtung anhand der ausgelesenen Daten eine Bedienfunktion ausgelöst wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass ein unbefugtes Auslösen einer Bedienfunktion der streckenseitigen Einrichtung verhindert wird, ohne dass hierfür ein Schlüsselschalter oder ein Schlüsseltaster erforderlich ist. Hierzu werden von der streckenseitigen Einrichtung aus zumindest einem in einen Handschuh einer Bedienperson integrierten Transponder Daten ausgelesen. Die Integration des zumindest einen Transponders in den Handschuh der Bedienperson ist da- bei dahingehend vorteilhaft, dass zur Authentifizierung der

Bedienperson keine zusätzliche Komponente, wie beispielsweise eine Chip- oder Magnetkarte, benötigt wird. Darüber hinaus werden bei Arbeiten im Bereich des spurgebundenen Verkehrs aus Sicherheitsgründen beziehungsweise zum Schutz ohnehin häufig Arbeitshandschuhe getragen, welche somit gleichzeitig dafür verwendet werden können, die jeweilige Bedienperson zu authentifizieren, d.h. zu überprüfen, ob die Bedienperson gemäß den aus dem zumindest einen Transponder ausgelesenen Da- ten bezogen auf die jeweilige streckenseitige Einrichtung Auslösen einer Bedienfunktion berechtigt ist.

Im Falle einer erfolgreichen Authentifizierung wird von der streckenseitigen Einrichtung anhand der ausgelesenen Daten eine Bedienfunktion ausgelöst. Dies bedeutet, dass die ausge ¬ löste Bedienfunktion durch die jeweiligen ausgelesenen Daten bestimmt beziehungsweise spezifiziert wird. Hierdurch ist es somit vorteilhafterweise möglich, bei einem Handschuh mit mehreren integrierten Transpondern durch Authentifizierung mit unterschiedlichen der Transponder unterschiedliche Bedienfunktionen der streckenseitigen Einrichtung auszulösen. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass unterschiedliche Handschuhe unterschiedliche Transponder, d.h. Transponder mit unterschiedlichen Daten, enthalten, so dass mit unterschiedlichen Handschuhen ausgestattete Bedienpersonen unterschiedliche Bedienfunktionen der streckenseitigen Einrichtung auslösen können. Das erfindungsgemäße Verfahren weist den grundlegenden Vorteil auf, dass keine Schlüsseltaster oder Schlüsselschalter mehr benötigt werden. Hierdurch können entsprechende Löcher beziehungsweise Aussparungen in einem Gehäuse der streckenseitigen Einrichtung entfallen, wodurch die Robustheit der streckenseitigen Einrichtung erhöht wird. Dies gilt sowohl hinsichtlich möglicher Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Regen, Schnee und Eis, als auch im Hinblick auf eine mögliche Gefährdung durch Vandalismus. Darüber hinaus ist eine Bedienung der streckenseitigen Einrichtung vorteilhafterweise beispielsweise allein dadurch möglich, dass ein Finger des Handschuhs auf eine Lese- Einrichtung gelegt wird. Insbesondere ist es hierbei somit nicht erforderlich, dass die jeweilige Bedienperson den Hand- schuh zwecks Authentifizierung oder Auslösung der Bedienfunktion auszieht.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren derart wei- tergebildet sein, dass bei einem Handschuh mit mehreren integrierten Transpondern von der streckenseitigen Einrichtung nacheinander mehrere der Transponder ausgelesen werden und in Abhängigkeit von der Reihenfolge des Auslesens der Transpon ¬ der unterschiedliche Bedienfunktionen ausgelöst werden. Dies bietet den Vorteil, dass insbesondere das versehentliche Aus ¬ lösen von Bedienfunktionen zuverlässig vermieden werden kann. Hierbei ist es beispielsweise denkbar, dass das Auslösen je ¬ der Bedienfunktion durch das Auslesen eines bestimmten der Transponder bestätigt werden muss. Dies bedeutet, dass die Bedienperson beispielsweise zunächst den Zeigefinger auf eine Lese-Einrichtung der streckenseitigen Einrichtung legt und anschließend die durch das Auslesen der Daten des betreffenden Transponders angeforderte Bedienfunktion durch Auflegen des Daumens auf die Lese-Einrichtung bestätigt. Darüber hin- aus wird es durch eine Berücksichtigung der Reihenfolge des Auslesens der Transponder im Prinzip ermöglicht, eine belie ¬ bige Anzahl von Bedienfunktionen zu unterscheiden, d.h. durch eine entsprechende Abfolge der ausgelesenen Transponder aus ¬ zulösen .

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von der streckenseiti ¬ gen Einrichtung geprüft, ob der zumindest eine Transponder zum Auslösen der Bedienfunktion berechtigt ist. Dies bedeu- tet, dass neben einer generellen Authentifizierung, d.h. einer Überprüfung dahingehend, ob der jeweilige Transponder beziehungsweise die jeweilige Bedienperson überhaupt zum Auslö ¬ sen einer Bedienfunktion berechtigt ist, darüber hinaus eine für die jeweilige Bedienfunktion spezifische Berechtigungs- Überprüfung erfolgen kann. Hierdurch ist es somit möglich, jedem Transponder und damit letztlich jedem Handschuh beziehungsweise jeder Bedienperson individuelle Rechte im Hinblick auf die zulässigen Bedienfunktionen zuzuweisen. Dabei können die entsprechenden Rechte gegebenenfalls zeitlich begrenzt vergeben werden oder aber erforderlichenfalls durch eine ent ¬ sprechende Konfiguration oder Einstellung der streckenseiti- gen Einrichtung widerrufen werden, so dass beispielsweise bei Verlust oder Diebstahl eines Handschuhs der zumindest eine zugehörige Transponder nicht mehr für die Auslösung einer Bedienfunktion zugelassen wird.

Grundsätzlich kann es sich bei der streckenseitigen Einrichtung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens um eine stre- ckenseitige Einrichtung beliebiger Art handeln, für die vor

Ort, d.h. im räumlichen Bereich der streckenseitigen Einrichtung, durch eine Bedienperson eine Bedienhandlung ausgelöst werden soll. Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass eine streckenseitige Einrichtung in Form einer elektrisch ortsgestellten Weiche bedient wird. Dies ist vorteilhaft, da elektrisch ortsgestellte Weichen im Bereich rangiertechnischer Anlagen weitverbreitet sind und üblicherweise Komponenten aufweisen, die eine mittels eines

Schlüsselschalters oder eines Schlüsseltasters gesicherte Be ¬ dienung beziehungsweise Hilfsbedienung im Bereich der elektrisch ortsgestellten Weiche ermöglichen. Aufgrund des rauen Umfelds rangiertechnischer Anlagen trägt das betreffende Be- dienpersonal hierbei häufig ohnehin Arbeitshandschuhe, die somit vorteilhafterweise durch das Vorsehen von zumindest ei ¬ nem Transponder ertüchtigt werden können und damit das Auslö ¬ sen einer Bedienfunktion ermöglichen, ohne dass die Handschuhe hierfür ausgezogen werden müssen. Bei der ausgelösten Be- dienfunktion kann es sich im Falle einer streckenseitigen Einrichtung in Form einer elektrisch ortsgestellten Weiche beispielsweise um das Umstellen der Weiche handeln. Dies er ¬ folgt bislang üblicherweise mittels Schlagtastern, für deren Bedienung keine Authentifizierung erforderlich ist. Im Rahmen der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es hierbei vorteilhafterweise möglich, auch für die ¬ sen Fall eine Authentifizierung als Schutz gegen eine unberechtigte Bedienung vorzusehen, ohne dass hierdurch der Ar- beitsablauf behindert wird. Darüber hinaus kann es sich bei der ausgelösten Bedienfunktion im Falle einer elektrisch ortsgestellten Weiche insbesondere auch um eine Weichenhilfs- bedienung in Form des Umstellens einer besetzten Weiche, eine Weichenauffahrbedienung in Form des Aufhebens der Störung ei- ner aufgefahrenen Weiche oder das Herbeiführen der Achszählgrundstellung durch das Freimelden des Gleisfreimeldeabschnitts handeln.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgeführt, dass der zumindest eine Transponder von einer an oder in einem Gehäuse eines Weichenlage- und Ordnungsmelders, einer Fahrwegstellta ¬ fel, einer Hilfshandlungstafel oder einer Weichensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche angeordneten Lese- Einrichtung ausgelesen wird. Bei den genannten Komponenten handelt es sich um solche, die unmittelbarer oder zumindest mittelbarer Bestandteil elektrisch ortsgestellter Weichen sind und bislang üblicherweise durch Schlüsselschalter beziehungsweise Schlüsseltaster gegen unbefugte Bedienhandlungen gesichert werden.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ablaufen, dass die ausgelöste Bedienfunktion durch eine Anzeige auf dem Weichenlage- und Ordnungsmelder der elektrisch ortsgestellten Weiche bestätigt wird. Dies ist vorteilhaft, da somit der Weichenlage- und Ordnungsmelder der elektrisch ortsgestellten Weiche für eine Rückmeldung an die Bedienperson dahingehend, dass die Bedienfunktion erfolgreich ausge- löst wurde, benutzt werden kann. Ebenso ist es hierbei selbstverständlich auch möglich, Fehlbedienungen oder Störungen, d.h. beispielsweise Fehler beim Auslesen der Daten aus dem zumindest einen Transponder oder eine mangelnde Berechti ¬ gung zum Auslösen einer Bedienfunktion, mittels der Signal- lampen des Weichenlage- und Ordnungsmelders an die jeweilige Bedienperson zu signalisieren.

Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann grundsätzlich ein Transponder beliebiger Art verwendet werden. Erforderlich ist hierbei lediglich, dass der Transponder ein eingehendes Signal einer Lese-Einrichtung aufnimmt und automatisch beantwortet. Um eine Energieversorgungs-Einrichtung für die

Transponder und damit unnötige Komponenten im Bereich des Handschuhs zu vermeiden, werden hierbei vorteilhafterweise passive Transponder verwendet, d.h. solche Transponder, die die zur Kommunikation und zur Abarbeitung interner Prozesse benötigte Energie ausschließlich aus dem elektromagnetischen Feld der Lese-Einrichtung beziehen. Da entsprechende passive Transponder üblicherweise nur über vergleichsweise kurze Dis ¬ tanzen auslesbar sind, besteht hierbei weiterhin der Vorteil, dass ein ungewolltes Auslesen eines Transponders über eine größere Entfernung und damit letztlich ein versehentliches Auslösen einer Bedienfunktion vermieden wird. Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Daten von der streckenseitigen Einrichtung aus zumindest einem in einen Handschuh einer Bedienperson integrierten Transponder in Form eines RFID-Tags ausgelesen. Dies ist vorteilhaft, da entspre- chende RFID-Tags weitverbreitet sind, eine hohe Zuverlässig ¬ keit aufweisen und kostengünstig erhältlich sind.

Hinsichtlich der streckenseitigen Einrichtung liegt der vor- liegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine streckenseiti- ge Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs anzugeben, die ein besonders leistungsfähiges und flexibles Verfahren zu ihrer Bedienung unterstützt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine stre- ckenseitige Einrichtung des spurgebundenen Verkehrs mit einer Lese-Einrichtung zum Auslesen von Daten aus zumindest einem in einen Handschuh einer Bedienperson integrierten Transponder und einer Verarbeitungs-Einrichtung zum Authentifizieren des zumindest einen Transponders anhand der ausgelesenen Da ¬ ten sowie zum Auslösen einer Bedienfunktion anhand der ausgelesenen Daten im Falle einer erfolgreichen Authentifizierung.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen streckenseitigen Einrich- tung entsprechen denjenigen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass diesbezüglich auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Gleiches gilt hinsichtlich der im Folgenden genannten bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen streckenseitigen Einrichtung im Hinblick auf die entsprechenden bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass auch diesbezüglich auf die entspre ¬ chenden vorstehenden Erläuterungen verwiesen wird.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße streckenseitige Ein- richtung derart ausgeprägt sein, dass die Lese-Einrichtung ausgebildet ist, nacheinander Daten aus mehreren in den Handschuh integrierten Transpondern auszulesen und die Verarbeitungs-Einrichtung ausgebildet ist, in Abhängigkeit von der Reihenfolge des Auslesens der Transponder unterschiedliche Bedienfunktionen auszulösen.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen streckenseitigen Einrichtung ist die Verarbeitungs-Einrichtung ausgebildet, zu überprüfen, ob der zumindest eine Transponder zum Auslösen der Bedienfunktion berechtigt ist. Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen streckenseitigen Einrichtung ist diese eine elektrisch ortsgestellte Weiche.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße streckenseitige Ein- richtung auch derart ausgeführt sein, dass die Lese-Einrichtung an oder in einem Gehäuse eines Weichenlage- und Ord ¬ nungsmelders, einer Fahrwegstelltafel, einer Hilfshandlungs- tafel oder einer Weichensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche angeordnet ist.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße streckenseitige Einrichtung ausge ¬ bildet, die ausgelöste Bedienfunktion durch eine Anzeige auf dem Weichenlage- und Ordnungsmelder der elektrisch ortsge- stellten Weiche zu bestätigen.

Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße streckenseitige Einrichtung auch derart weitergebildet sein, dass die Lese- Einrichtung zum Auslesen von Daten aus Transpondern in Form von RFID-Tags ausgebildet ist.

Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Anordnung mit einer erfindungsgemäßen streckenseitigen Einrichtung beziehungsweise einer streckenseitigen Einrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen streckenseitigen Einrichtung sowie mit dem Handschuh der Bedienperson mit dem zumindest einen integrierten Transponder .

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei ¬ spielen näher erläutert. Hierzu zeigt die

Figur in einer schematischen Skizze beispielhaft eine Anordnung mit einem Weichenlage- und Ord ¬ nungsmelder einer streckenseitigen Einrichtung in Form einer elektrisch ortsgestellten Weiche sowie mit einem Handschuh mit integrierten Transpondern .

Die Figur zeigt einen Weichenlage- und Ordnungsmelder 1 einer elektrischen ortsgestellten Weiche. Der Weichenlage- und Ordnungsmelder 1 wird somit als Bestandteil der elektrisch orts ¬ gestellten Weiche aufgefasst, die dementsprechend neben ihren mechanischen Bestandteilen auch die für ihre Bedienung erforderlichen mechanischen und elektrischen Komponenten, insbesondere Steuerungs- und Anzeigeeinrichtungen, umfasst.

Der Weichenlage- und Ordnungsmelder 1 als Bestandteil der streckenseitigen Einrichtung in Form der elektrisch ortsgestellten Weiche weist eine Lese-Einrichtung 2 sowie eine kommunikationstechnisch an die Lese-Einrichtung 2 angebundene Verarbeitungs-Einrichtung 3 auf. Im Rahmen des beschriebenen Ausführungsbeispiels sei hierbei angenommen, dass die Lese- Einrichtung 2 zum Auslesen von RFID-Tags ausgebildet ist, d.h. als RFID-Reader ausgeführt ist. Es sei darauf hingewie ¬ sen, dass die Lese-Einrichtung 2 in der schematischen Darstellung der Figur zur besseren Veranschaulichung derart dargestellt ist, dass sie teilweise außerhalb des eigentlichen Gehäuses des Weichenlage- und Ordnungsmelders 1 liegt. In der Praxis wird es abweichend hiervon in vielen Fällen vorteil ¬ haft sein, die Lese-Einrichtung 2 noch stärker in den Weichenlage- und Ordnungsmelders 1 beziehungsweise dessen Gehäu- se zu integrieren. Dies kann beispielsweise derart geschehen, dass die Lese-Einrichtung 2 innerhalb des Gehäuses direkt an der Gehäuseinnenwand des Weichenlage- und Ordnungsmelders 1 angeordnet ist. Neben den bereits genannten Komponenten weist der Weichenlage- und Ordnungsmelder 1 entsprechend seiner üblichen Funktion Signallampen 4, 5 und 6 auf, welche dazu dienen, die Lage der elektrisch ortsgestellten Weiche sowie beispielsweise ge ¬ gebenenfalls auftretende Störungen zu melden beziehungsweise zu signalisieren.

In der Figur ist darüber hinaus ein Handschuh 10 in Form eines Arbeitshandschuhs erkennbar, der im Bereich der Finger beziehungsweise Fingerspitzen Transponder 11, 12, 13, 14 und 15 aufweist. Entsprechend der Ausführung der Lese-Einrichtung 2 als RFID-Reader sei hierbei angenommen, dass die Transponder 11 bis 15 als passive RFID-Tags ausgeführt sind. Dabei sind die Transponder 11 bis 15 derart in den Handschuh 10 integriert, dass sie üblicherweise dauerhaft mit dem Handschuh 10 verbunden bleiben. Hierzu können die Transponder 11 bis 15 beispielsweise in die Finger des Arbeitshandschuhs 10 einge ¬ webt sein.

Um nun im räumlichen Bereich der elektrisch ortsgestellten Weiche eine Hilfsbedienung des Weichenlage- und Ordnungsmel ¬ ders 1 der elektrisch ortsgestellten Weiche beziehungsweise generell der elektrisch ortsgestellten Weiche durchzuführen, kann die den Handschuh 10 tragende Bedienperson einen Finger, d.h. einen der Transponder 11 bis 15, auf die Lese-Einrich- tung 2 legen beziehungsweise in den Erfassungsbereich der Lese-Einrichtung 2 einbringen. Hieraufhin werden aus dem betreffenden Transponder, d.h. beispielsweise dem Transponder 13, von der Lese-Einrichtung 2 Daten ausgelesen und diese Da- ten an die Verarbeitungs-Einrichtung 3 übermittelt.

Die Verarbeitungs-Einrichtung 3 führt anhand der ausgelesenen Daten eine Authentifizierung des Transponders 13 durch und überprüft somit, ob der Transponder 13 beziehungsweise die den Handschuh 10 tragende Bedienperson berechtigt ist, Be ¬ dienfunktionen der elektrisch ortsgestellten Weiche beziehungsweise des Weichenlage- und Ordnungsmelders 1 derselben auszulösen. Sofern dies der Fall ist, wird die Bedienfunkti ¬ on, die durch die aus dem Transponder 13 ausgelesen Daten be- stimmt ist, von der Verarbeitungs-Einrichtung 3 ausgelöst.

Entsprechend der Figur weist der Handschuh 10 bei dem darge ¬ stellten Ausführungsbeispiel mehrere, d.h. im konkreten Fall fünf, Transponder 11 bis 15 auf. Hierbei können unterschied- liehe Transponder 11 bis 15 unterschiedliche Daten aufweisen, so dass durch ein Auslesen unterschiedlicher Transponder 11 bis 15 durch die Lese-Einrichtung 2 unterschiedliche Bedienfunktionen ausgelöst werden können. Zur Erhöhung der Anzahl der auslösbaren Bedienfunktionen oder auch zur Vermeidung des versehentlichen Auslösens von Bedienfunktionen ist es hierbei möglich, dass von der Lese-Einrichtung 2 nacheinander mehrere der Transponder 11 bis 15 ausgelesen werden und in Abhängigkeit von der Reihenfolge des Auslesens der Transponder 11 bis 15, d.h. sowohl in Abhängigkeit davon, welche der Transponder 11 bis 15 ausgelesen werden als auch in welcher Reihenfolge dies geschieht, unterschiedliche Bedienfunktionen ausgelöst werden . Neben einer generellen Authentifizierung des jeweiligen

Transponders 11 bis 15 im Hinblick darauf, ob die zugehörige Bedienperson beziehungsweise der Handschuh 10 überhaupt zum Auslösen von Bedienfunktionen berechtigt ist, kann von der Verarbeitungs-Einrichtung 3 vorteilhafterweise weiterhin auch jeweils geprüft werden, ob der zumindest eine Transponder 11 bis 15 zum Auslösen der jeweils angeforderten Bedienfunktion berechtigt ist. Hierdurch wird somit ein differenziertes Rechtekonzept in Bezug auf das Auslösen von Bedienfunktionen ermöglicht.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Transponder 11 bis 15 des Handschuhs 10 auch mittels an oder in einem Gehäuse einer an ¬ deren Komponente der elektrisch ortsgestellten Weiche ange- ordneten Lese-Einrichtung ausgelesen werden könnten. Dies betrifft insbesondere Komponenten in Form von Fahrwegstellta ¬ feln, Hilfsbedienungstafein oder in Form der Weichensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche. Das Auslösen der jeweiligen Bedienfunktion, d.h. eine Rückmeldung zu Erfolg oder Misserfolg der vorgenommenen Bedienhandlung, kann der Bedienperson mittels der Signallampen 4 bis 6 des Weichenlage- und Ordnungsmelders 1 signalisiert be ¬ ziehungsweise bestätigt werden.

Es sei darauf hingewiesen, dass das zuvor beschriebene Ver ¬ fahren auch zum Bedienen beliebiger anderer Arten von stre- ckenseitigen Einrichtungen des spurgebundenen Verkehrs anwendbar ist. Dies betrifft insbesondere solche streckenseiti- gen Einrichtungen beziehungsweise deren Komponenten, die bislang mittels Schlüsselschaltern beziehungsweise Schlüsseltas ¬ tern gegen eine unbefugte Benutzung geschützt werden. Das zuvor beschriebene Verfahren sowie die streckenseitige Einrichtung in Form der elektrisch ortsgestellten Weiche mit dem in der Figur beispielhaft dargestellten Weichenlage- und Ordnungsmelder 1 weisen insbesondere den Vorteil auf, dass für eine Bedienung der elektrisch ortsgestellten Weiche beziehungsweise allgemein der jeweiligen streckenseitigen Einrichtung keine Schlüsselschalter beziehungsweise Schlüssel ¬ taster beziehungsweise ganz allgemein keine Schalter beziehungsweise Taster benötigt werden. Hierdurch wird die Außen- tauglichkeit der streckenseitigen Einrichtung erhöht, da die Notwendigkeit von Löchern beziehungsweise Aussparungen im Ge ¬ häuse entfällt. Des Weiteren werden hierdurch vorteilhafterweise vandalismusgefährdete, vergleichsweise aufwändige

Schaltelemente vermieden, wodurch sich gegebenenfalls zusätz- lieh eine Kostenersparnis ergeben kann.

Entsprechend den vorstehenden Ausführungen wird darüber hinaus die Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Bedienung da ¬ hingehend erhöht, dass ein differenzierteres und flexibleres Rechtekonzept für das Auslösen von Bedienfunktionen ermöglicht wird als dies derzeit unter Verwendung von Schlüssel ¬ schaltern oder Schlüsseltastern der Fall ist. Weiterhin können die den einzelnen Transpondern 11 bis 15 zugeordnete Berechtigungen vorteilhafterweise zeitlich begrenzt oder auch erforderlichenfalls vollständig entzogen beziehungsweise ge ¬ löscht werden, so dass bei Verlust oder Diebstahl des Hand ¬ schuhs 10 die Transponder 11 bis 15 nicht mehr für die Auslö ¬ sung einer Bedienfunktion zugelassen werden. Zusammenfassend ist somit zu sagen, dass das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße streckenseitige Einrich ¬ tung gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen im Hinblick auf die speziellen Anforderungen der Bedienung streckenseitiger Einrichtungen des spurgebundenen, insbeson- dere schienengebundenen Verkehrs in der Praxis erhebliche Vorteile mit sich bringen.