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Title:
METHOD FOR PRODUCING A CONTAINER PRODUCT, AND DEVICE FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/197737
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing at least one molded container product (10) which is filled and closed, having at least the following steps: extruding a tube (32) by means of an extrusion device (12) using a support gas in a vertical extrusion direction in a preform position; closing the tube (32) at the lower end thereof and detaching same at the upper open end thereof; transporting the preform (22) cut to length in this manner from the preform position into an open molding tool (18) in a linear transport direction transversely to the extrusion direction by means of a gripper device (20); transferring the preform (22) into the open molding tool (18) by means of the gripper device (20) in a main mold position; closing the molding tool (18) for the purpose of further molding the preform (22) using a pressure gradient; filling and closing the preform (22); and returning the gripper device (20) to the preform position in order to repeat the previous method steps.

Inventors:
SAUTER ROLAND (DE)
MUFF ALEXANDER (CH)
SCHULTES MICHAEL (DE)
MARK FRANK (DE)
DORSCH TOBIAS (DE)
FRIES LASSE (DE)
HÖGLINGER THOMAS (DE)
JACOB HELMUT (DE)
PREZYNA PATRYK (DE)
REICHART HARALD (DE)
SPEISER ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/055052
Publication Date:
October 07, 2021
Filing Date:
March 01, 2021
Export Citation:
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Assignee:
KOCHER PLASTIK MASCHINENBAU GMBH (DE)
International Classes:
B29C49/04; B29C49/42; B29C49/48; B29C49/00; B29C49/20; B29C49/46; B29C49/56; B29C49/76; B29C49/78; B29L31/00
Domestic Patent References:
WO2002049821A22002-06-27
Foreign References:
US20170173842A12017-06-22
DE1136095B1962-09-06
DE10347908A12005-05-19
DE10245318A12004-04-08
DE102014008611A12015-12-17
Attorney, Agent or Firm:
BARTELS UND PARTNER, PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1 . Verfahren zum Herstellen mindestens eines geformten, befüllten und verschlossenen Behältererzeugnisses (10) mit zumindest den folgen- den Verfahrensschritten:

Extrusion eines Schlauches (32) mittels einer Extrusionseinrich tung (12) unter Verwendung von Stützgas in vertikaler Extrusions richtung in einer Vorformposition,

Schließen des Schlauches (32) an seinem unteren Ende und Ab- trennen desselben an seinem oberen offenen Ende,

Transport des derart abgelängten Vorformlings (22) mittels einer Greifereinrichtung (20) in linearer Transportrichtung quer zur Extrusionsrichtung von der Vorformposition in ein geöffnetes Formwerkzeug (18), - Übergabe des Vorformlings (22) in das geöffnete Formwerkzeug

(18) mittels der Greifereinrichtung (20) in einer Hauptformposi tion,

Schließen des Formwerkzeuges (18) zwecks Weiterformen des Vorformlings (22) durch einen Druckgradienten, - Befüllen und Verschließen des Vorformlings (22), und

Rücktransport der Greifereinrichtung (20) zu der Vorformposition für eine erneute Abfolge der vorstehenden Verfahrensschritte.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der extrudierte Schlauch (32) in der Vorformposition durch eine untere Zange der Greifereinrichtung (20) an seinem unteren Ende verschlos sen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der extrudierte Schlauch (32) nach dem Verschließen an seinem un teren Ende mittels Stützgasdruck über einen Schlauchkopf (14) der Extrusionseinrichtung (12) an eine obere Zange (24) in der Greifer einrichtung (20) angelegt und gehalten wird.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Vorformling (22) in der Vorformposition mit tels einer Schneideinrichtung (16) vom extrudierten Schlauch (32) zwischen dem Schlauchkopf (14) und der Greifereinrichtung (20) ab getrennt wird.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass in der Vorformposition die Greifereinrichtung (20) mit dem Vorformling (22) in vertikaler Richtung (z-Richtung) nach unten, jedoch der Schlauchkopf (14) während der kontinuierli chen Extrusion des Schlauches (32) nicht bewegt wird.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Vorformling (22) aus mindestens einem teil kristallinen oder amorphen Polyolefin besteht, der ein Gewicht von weniger als 0,1 kg, bevorzugt weniger als 0,07 kg, und eine mittlere Wandstärke von weniger als 0,3 cm, bevorzugt weniger als 0,2 cm, aufweist und zum Zeitpunkt des Abtrennens seine mittlere Tempera tur im Bereich von 150°C bis 210°C liegt.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass der Vorformling (22) in der Vorformposition und während des Transports mittels der Greifeinrichtung (20) in seiner im Wesentlichen vertikalen, nach oben hin offenen Ausrichtung gehal ten wird.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass während seines Transportes von der Vorformpo sition zur Hauptformposition der Vorformling (22) zumindest zeit weise an mindestens zwei unterschiedlichen Stellen, bevorzugt an seinen beiden Enden, mittels mindestens zweier Zangen (24, 26) der Greifereinrichtung (20) gehalten wird.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass neben der Formgebung des Vorformlings (22) im Formwerkzeug (18) an der Hauptformposition mindestens eine wei tere, bevorzugt werkzeuggebundene, Formgebung des Vorformlings (22) und/oder des Schlauches (32) außerhalb der Hauptformposition stattfindet.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine wei tere Formgebung des Schlauches (32) in der Vorformposition stattfin- det, indem zumindest ein Abschnitt des Schlauches (32) an Kalibrier backen (57) einer Kalibriereinheit (51 ) zur Begrenzung seines Au ßendurchmessers angelegt wird.

11 . Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Schlauches (32) in der Vorformposition mittels eines kurzen Stützgasimpulses nahezu zeit gleich an die Kalibrierbacken (57) einer Kalibriereinheit (51) und an die obere Zange (24) der Greifereinrichtung (20) angelegt wird.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass entweder das Formwerkzeug (18) mittels einan- der gegenüberliegender Haltebacken (70) mit deren Schließen den

Vorformling (22) von der Greifereinrichtung (20) übernimmt oder, dass der sich zumindest teilweise im Formwerkzeug (18) befindliche Vorformling (22) zumindest bis zum Beginn seiner weiteren For mung durch die obere Zange (24) der Greifereinrichtung (20) gehal ten wird.

13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Formwerkzeug (18) um den Vorformling (22) durch eine einseitige Bewegung nur einer der Formbacken (74) ge schlossen wird, während die andere Formbacke (74) stationär fixiert wird.

14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass zumindest zeitweise während des Transports zwischen der Vorformposition und der Übergabe an das Formwerk zeug (18) der Vorformling (22) einer Messung und/oder Prüfung un terzogen wird, insbesondere zur Bestimmung seiner Abmessungen und/oder seines Gewichts und/oder seiner Temperaturverteilung und/oder seiner Transparenz und/oder seiner Kristall in ität und/oder möglicher Verunreinigungen.

15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass es sich bei dem befüllten Behältererzeugnis (10) um einen Behälter für medizinische Zwecke, insbesondere einen Leichtgewichtsbehälter mit einem Volumen von weniger als 2 Litern und/oder einem Leergewicht von weniger als 0,06 kg handelt.

16. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vor stehenden Ansprüche mit zumindest den folgenden Komponenten:

Extrusionseinrichtung (12), - Greifereinrichtung (20) und

Formwerkzeug (18).

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifereinrichtung (20) mindestens zwei voneinander axial beabstan- dete Zangenpaare (24, 26) umfasst, die zwischen sich mindestens ei nen Vorformling (22) aufnehmen, wobei das obere Zangenpaar (24) eine Aufnahmeöffnung (38) für das obere offene Ende (92) des Vor formlings (22) freihält und das untere Zangenpaar (26) ein Schließen des Schlauches (32) und endseitiges Halten in der Greifereinrichtung (20) ermöglicht.

18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zangenpaare (24, 26) gemeinsam von einer Vorform position in eine Übergabeposition an einem Formwerkzeug (18) und zurück verfahrbar, bevorzugt mittels eines Linearantriebes (48), ge führt sind.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekenn- zeichnet, dass das, bevorzugt nur einseitig bewegliche, Formwerk zeug (18) zumindest aus einem Paar Form- (74) und Kopfbacken (72) besteht und bevorzugt keine Haltebacken (70) aufweist.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekenn zeichnet, dass die Extrusionseinrichtung (12) einen Schlauchkopf (14) aufweist, der neben dem Erzeugen eines extrudierten Kunststoffschlau ches (32) diesen auch mittels eines Stützgases, bevorzugt Stützluft, formt und/oder an Oberflächen wie die einer Zange (24) und/oder von Kalibrierbacken (57) an legt.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Behältererzeugnisses und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen mindestens eines ge formten, befüllten und verschlossenen Behältererzeugnisses, wie beispiels weise Flaschen oder Ampullen, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die WO 02/49821 A2 offenbart ein Verfahren zum Blasformen, Befüllen und Schließen von Behältern, wie Ampullen, bei dem zumindest ein Schlauch plastifizierten Kunststoffmaterials in eine geöffnete Form hinein extrudiert wird. Durch das Schließen der Form wird der Schlauch an sei nem vorauseilenden Ende verschweißt. Zudem wird der Schlauch oberhalb der Form zur Bildung einer Füllöffnung mittels eines Trennelements durch trennt. Die Form mit dem darin befindlichen Schlauchabschnitt wird so dann in eine Füllposition bewegt, in der der Behälter befüllt wird, nachdem dieser durch Erzeugen eines am Schlauch wirksamen und diesen aufweiten den Druckgradienten in der Form ausgebildet worden ist. Nach der Befül- lung wird der sich noch in der Form befindliche Behälter verschlossen. Zu dem ist eine entsprechende Vorrichtung offenbart.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Blasform-, Füll- und Schließverfahren hinsichtlich seiner Effizienz weiter zu verbessern. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren zum Herstellen mindestens eines geformten, befüllten und verschlossenen Behältererzeugnisses mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist charakterisiert durch zumindest die fol genden Verfahrensschritte:

- Extrusion eines Schlauches mittels einer Extrusionseinrichtung unter Verwendung von Stützgas in vertikaler Extrusionsrichtung in einer Vorform position,

- Schließen des Schlauches an seinem unteren Ende und Abtrennen desselben an seinem oberen offenen Ende,

- Transport des derart abgelängten Vorformlings mittels einer Greifer einrichtung in linearer Transportrichtung quer zur Extrusionsrich tung von der Vorformposition in ein geöffnetes Formwerkzeug,

- Übergabe des Vorformlings in das geöffnete Formwerkzeug mittels der Greifereinrichtung in einer Hauptformposition,

- Schließen des Formwerkzeuges zwecks Weiterformen des Vorform lings durch einen Druckgradienten,

- Befüllen und Verschließen des Vorformlings, und

- Rücktransport der Greifereinrichtung zu der Vorformposition für eine erneute Abfolge der vorstehenden Verfahrensschritte.

Der Schlauch wird wärmeweich extrudiert, wobei unter dem Begriff „wär meweich" ein plastifizierter Zustand eines thermoplastischen Kunststoffes zu verstehen ist, bei dem ohne Zufuhr von zusätzlicher Wärme eine Umfor mung mittels eines Druckgradienten und/oder eine Verschweißung möglich ist. Wärmeweiche Vorformlinge haben - je nach Kunststoff - typischer weise eine durchschnittliche Temperatur von 150 °C bis 210 °C. Als Kunststoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind unter anderem teil kristalline Polyolefine geeignet, wie beispielsweise Polyethylen (PE), insbe sondere Polyethylen geringer Dichte (PE-LD), Polyethylen hoher Dichte (PE- HD) sowie Polypropylen (PP). Vorteilhaft lassen sich auch amorphe Po lyolefine wie beispielsweise Cycloolefin-Polymere (COP) und Cycloolefin- copolymere (COC) erfindungsgemäß verarbeiten. Auch mehrschichtige Be hälter - wie in DE 10 347 908 A1 beschrieben - lassen sich mit dem erfin dungsgemäßen Verfahren hersteilen.

Durch die Merkmale des Anspruchs 1 ist - im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren - aufgrund der stationären Anord nung des Formwerkzeuges dieses erfindungsgemäß nicht bei jedem Verfah rensdurchlauf von der Extrusionseinrichtung zu der Form-Füll-Verschließsta- tion, im Folgenden auch kurz als Verschließstation bezeichnet, zu bewegen und umgekehrt. Dadurch entfällt nicht nur das Bewegen des Formwerkzeu ges, das bei Vorsehen von mehreren Kavitäten zur Herstellung jeweils eines Behältererzeugnisses ein hohes Gewicht aufweisen kann, sondern ist auch eine für die Herstellung des Behältererzeugnisses exakte Ausrichtung der Formhälften des insoweit stationär angeordneten Formwerkzeuges zueinan der erleichtert. Zusätzlich sind aufgrund des erfindungsgemäß stationär an geordneten Formwerkzeuges, dessen Anschlüsse, beispielsweise in Form ei ner Energie-, einer Kühlmedien- und/oder Druckluftversorgung, nicht bei Verfahrbewegungen des Formwerkzeuges von der Extrusionseinrichtung zu der Verschließstation und umgekehrt mitzubewegen. Dadurch ist die Ener gieaufnahme bei einer Durchführung des Verfahrens reduziert, so dass das Verfahren einfach und kostengünstig durchführbar ist.

Des Weiteren ist, dadurch, dass der Schlauch mittels der von dem Form werkzeug separaten Greifereinrichtung an seinem unteren Ende unter Auf bringen einer Schließkraft verschlossen wird, eine gegenüber der Schließ kraft der Greifereinrichtung geringere Schließkraft des Formwerkzeuges für ein Verschweißen in diesem Bereich aufzubringen. Dadurch, dass der wärmeweiche Vorformling nicht direkt in eine geöffnete Form hinein extrudiert wird, sondern mittels der Greifereinrichtung gehal ten und von der Vorformposition in die Hauptformposition bewegt wird, ist der Vorformling bevor dieser in das Formwerkzeug übergeben wird für wei tere zusätzliche Verfahrensschritte weitgehend frei zugänglich. So kann schon in der Vorformposition durch ein formgebendes Werkzeug, wie ein Kalibrierelement, das um den wärmeweichen Schlauch vor dessen Abtren nung positioniert wird, der Außendurchmesser des wärmeweichen Schlau ches begrenzt werden. Die Verwendung eines Kalibrierelementes hat sich insbesondere bei dünnwandigen Vorformlingen, d.h. Vorformligen mit ei ner durchschnittlichen Wandstärke von weniger als circa 0,2 cm, bewährt. Weiterhin ist es möglich zur Verbesserung der Eigenschaften des Vorform lings, insbesondere für eine gezielte Modifikation seiner Oberflächen, den Vorformling auf seiner innen- und/oder außenseitigen Oberfläche mittels ei nes Fluides zu behandeln, für medizinische Zwecke beispielsweise mit ste riler Luft oder einem Inertgas zu spülen. Ferner ist es möglich die Tempera tur des gesamten Vorformlings oder eines Teils desselben durch Kühl-, Heiz-, Abschirm- und/oder Reflexionseinrichtungen oder durch die Bewe gungszeit oder -geschwindigkeit mittels einer Steuereinrichtung zu steuern. Zudem ist eine Prüfung von Abweichungen zum vorgebbaren Soll eines extrudierten Vorformlings, beispielsweise hinsichtlich Abmessungen, Ge wicht, Temperatur, Transparenz und/oder Partikeleinlagerungen, besonders einfach und kostengünstig durchführbar, so dass eine auf einer entsprechen den Prüfung basierende Regelung des Extrusionsprozesses genauso beson ders einfach und kostengünstig durchführbar ist. Somit ist das Verfahren im Ergebnis besonders effizient durchführbar. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.

Insbesondere bei Vorformlingen geringen Gewichts und/oder geringen Vo lumens würde man bei schnellen Bewegungen Deformationen, räumliche Ablenkungen und/oder bei einem Simultantransport mehrerer Vorformlinge ein Aneinanderkleben erwarten. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass sich auch Vorformlinge mit einem Gewicht von weniger als circa 0,07 kg und/oder einem Volumen von weniger als 500 ml problemlos mithilfe der Greifereinrichtung bewegen lassen, wenn der wärmeweiche Vorform ling an zwei Stellen gehalten wird. In diesem Fall hat sich zusätzlich überra schenderweise gezeigt, dass es nicht zu einer eigentlich zu erwartenden sig nifikanten inhomogenen Ausdickung bzw. Wulstbildung des Vorformlings während dessen Transport kommt, wenn die Transportzeit in der Greiferein richtung weniger als circa zwei bis drei Sekunden beträgt.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Durchführen ei nes voranstehend beschriebenen Verfahrens, mit zumindest den folgenden Komponenten: Extrusionseinrichtung, Greifereinrichtung und Formwerk zeug.

Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfin dungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Im Folgenden wird ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen min destens eines geformten, befüllten und verschlossenen Behältererzeugnisses anhand einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Durchführen eines der artigen Verfahrens gemäß der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemäße Vorrich tung, wobei ein mittels einer Extrusionseinrichtung extrudierter Schlauch in einer Vorformposition zwischen jeweils einem ge öffneten Greifbackenpaar zweier Zangen einer Greifereinrich tung angeordnet ist;

Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Teilansicht auf die Vorrich tung aus Fig. 1 im Bereich der Greifbackenpaare der Zangen, wobei zwischen den Zangen ein geöffnetes Kalibrierelement vorgesehen ist;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht auf das geöffnete Kalibrierelement aus Fig. 2; Fig. 4 in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung aus Fig. 1 , wo bei die Greifbackenpaare der Zangen geschlossen sind und das obere Greifbackenpaar den Schlauch anliegend umfasst;

Fig. 5 in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung aus Fig. 2, wo bei das geschlossene Kalibrierelement und das obere Greifba ckenpaar den Schlauch beabstandet umfassen;

Fig. 6 in einer perspektivischen Ansicht das Kalibrierelement aus Fig. 3 in einem geschlossenen Zustand;

Fig. 7 in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung aus Fig. 5, wo bei das Kalibrierelement und das obere Zangenpaar den Schlauch anliegend umfassen;

Fig. 8 in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung aus Fig. 1 , wo bei ein Vorformling mittels der Greifereinrichtung in einer Hauptformposition gehalten zwischen geöffneten Halte-, Kopf- und Formbacken eines Formwerkzeugs angeordnet ist; Fig. 9 in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung aus Fig. 8, wo bei die Halte-, Kopf- und Formbacken geschlossen sind; und

Fig. 10 teilweise in einem Längsschnitt, teilweise in Ansicht einzelne Schritte eines Blasform-, Füll- und Schließprozesses. Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen eines er findungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen mindestens eines blasgeform ten, befüllten und verschlossenen Behältererzeugnisses 10, insbesondere hergestellt aus mindestens einem Kunststoff. Die Vorrichtung weist eine sta tionäre Extrusionseinrichtung 12 mit einem Schlauchkopf 14, eine verfahr bare Schneideinrichtung 16, ein stationär auf- und zufahrbares Formwerk zeug 18 und eine verfahrbare Greifereinrichtung 20 auf zum Transportieren eines mittels des Schlauchkopfs 14 extrudierten und mittels der Schneidein richtung 16 abgelängten Vorformlings 22 von der Extrusionseinrichtung 12 zu dem Formwerkzeug 18.

Zudem weist die Vorrichtung eine in das Innere des Schlauches 32 gerich tete Stützgaszufuhr auf, die in den Figuren nicht dargestellt ist und die der in der DE 102 45 318 A1 offenbarten Stützgaszufuhr entsprechen kann. Op tional kann die Vorrichtung ein Kalibrierelement 51 für eine abschnitts weise Kalibrierung des Außendurchmessers des wärmeweichen Schlauches 32 in der Vorformposition aufweisen.

Die Greifereinrichtung 20 weist zwei Zangen 24, 26 auf, die, sich jeweils in einer horizontalen Ebene erstreckend, parallel zueinander ausgerichtet sind, so dass diese deckungsgleich übereinander angeordnet sind. Jede Zange 24, 26 weist ein Paar abgewinkelter Schenkel 28 auf, die einander entsprechen. Die Schenkel 28 jeder Zange 24, 26 sind nebeneinander angeordnet und spiegelverkehrt zueinander an den freien Enden einer U-förmigen Verbin dungsplatte 30 angelenkt, die sich vertikal zwischen den Zangen 24, 26 er streckt. Die Verbindungsplatte 30 hält die Zangen 24, 26 in einem derarti gen Abstand zueinander, dass ein mittels des Schlauchkopfs 14 der Extrusi onseinrichtung 12 extrudierter Schlauch 32 an seinen beiden Endbereichen von jeweils einer Zange 24, 26 aufnehmbar ist. Dafür weist jede Zange 24, 26 an ihrem dem Formwerkzeug 18 zugewandten Ende ein paar von Greif backen 34, 36 auf. Die Greifbacken 34 der ersten Zange 24, die dem Schlauchkopf 14 nächst liegend ist, weisen auf ihren einander gegenüberliegenden Seiten jeweils eine halbkreisförmige Aussparung 38 auf, so dass die beiden geschlossenen Greifbacken 34 der ersten Zange 24 zusammen eine kreisförmige Ausspa rung in Form einer Aufnahmeöffnung ausbilden, deren Durchmesser gering fügig größer ist als der Durchmesser des extrudierten Schlauchs 32. In die Greifbacken 34 der ersten Zange 24 ist ausgehend von ihren einander ge genüberliegenden Innenseiten jeweils ein Schlitz 40 eingebracht, der über einen sich durch den jeweiligen Schenkel 28 erstreckenden Kanal mit einer in den Figuren nicht dargestellten Vakuumpumpe verbunden ist zwecks Er zeugen eines Unterdrucks zum umfänglichen Halten des Schlauches 32 an seinem der Extrusionseinrichtung 12 nächstl legenden oberen Endbereich durch Ansaugen des Schlauches 32 mittels der beiden Greifbacken 34 der ersten Zange 24. Die Greifbacken 36 der zweiten Zange 26 sind ausspa rungsfrei ausgebildet, so dass diese im geschlossenen Zustand unter Bildung eines Klemmspaltes flächig aneinander anliegen. Dadurch kann der noch wärmeweiche, extrudierte Schlauch 32 an seinem der Extrusionseinrichtung 12 entferntest angeordneten Endbereich mittels der zweiten Zange 26 her metisch verschlossen und festgehalten werden. Zwischen den Schenkeln 28 jeder Zange 24, 26 ist in ihrem von dem Formwerkzeug 18 entferntest lie genden unteren Endbereich jeweils ein Antrieb 42, 44 angeordnet, der end seitig an beiden Schenkeln 28 angelenkt ist zwecks synchroner, gleichzeiti ger Betätigung der jeweiligen Zange 24, 26.

Es kann eine in den Figuren nicht dargestellte Temperiereinrichtung vorge sehen sein, die einen Kühlkreislauf aufweist, der die Greifbacken 34, 36 ei ner jeweiligen Zange 24, 26 kühlt zwecks Unterbinden eines ungewollten Festklebens des Schlauches 32 bzw. Vorformlings 22 an den Greifbacken 34, 36 der jeweiligen Zange 24, 26. Zum Greifen mehrerer in einer Reihe nebeneinander angeordneter Schläuche 32 kann die jeweilige Zange 24, 26 alternativ zur vorliegenden Ausbildung als Winkelgreifer in Form eines Pa rallelgreifers (nicht dargestellt) ausgebildet sein. Auch kann die erste Zange 24 dahingehend mehrteilig ausgebildet sein, dass deren Greifbacken 34 auswechselbar sind zwecks Anpassung der Aufnahmeöffnung 38 der ersten Zange 24 an einen vorgegebenen Schlauchdurchmesser.

Die U-förmige Verbindungsplatte 30 ist einseitig an ihrem Mittenbereich fest mit einem Schlitten 46 verbunden, der mittels eines Linearantriebes 48 auf einer Schiene 50 verfahrbar ist. Die Schiene 50 ist in ihren Endberei chen mittels jeweils eines Fußteils 52, 54 auf einer rechteckigen Basisplatte 56 der Vorrichtung aufgeständert und erstreckt sich parallel zur Basisplatte 56 ausgerichtet in Längsrichtung der Basisplatte 56 und der Zangen 24, 26, die ebenfalls parallel zur Basisplatte 56 ausgerichtet sind. Beide Fußteile 52, 54 sind jeweils als L-förmiger Winkel ausgebildet und sind voneinander be- abstandet auf der dem Schlauchkopf 14 abgewandten Seite mit der Schiene 50 fest verbunden. Ein Antrieb 58 des Linearantriebes 48 greift an dem Ende der Schiene 50 an, dass dem Schlauchkopf 14 der Extrusionseinrich tung 12 abgewandt ist und gleichzeitig in Längsrichtung der Basisplatte 56 über die Basisplatte 56 hervorragt, und erstreckt sich von dort aus vertikal von der Schiene 50 weg, hin zu der Basisplatte 56.

Vorteilhaft kann eine abschnittsweise Kalibrierung des Außendurchmessers des wärmeweichen Schlauches 32 in der Vorformposition erfolgen. Dazu ist ein, vorzugsweise stationär angeordnetes, Kalibrierelement 51 (Fig. 2 und 3) vorgesehen, dass ein im Wesentlichen rechteckiges Basisteil 49 und zwei Kalibrierbacken 57 aufweist. Mittels des Kalibrierelementes 51 ist der Außendurchmesser desjenigen Schlauchteils begrenzbar, der von den Kalib rierbacken 57 des geschlossenen Kalibrierelements 51 umfasst ist. Die Hal terung des Kalibrierelements 51 ist in den Figuren nicht dargestellt.

Jeweils eine Kalibrierbacke 57 ist an den Endbereichen der beiden sich in Längsrichtung des Basisteils erstreckenden Seitenflächen des Basisteils 49 mit einem Freiheitsgrad derart angelenkt, dass die Kalibrierbacken 57 zwi schen einer geöffneten Stellung, in der sich diese von den Seitenflächen des Basisteils 49 senkrecht wegerstrecken, und einer geschlossenen Stellung be wegbar sind, in der die Kalibrierbacken 57 sich von der freien Stirnseite des Basisteils 49 wegersteckend in Kontakt miteinander sind. Das Basisteil 49 weist einen Antrieb 53 auf zum Bewegen der Kalibrierbacken 57 von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung und umgekehrt. In den in der geschlossenen Stellung der Kalibrierbacken 57 einander zugewandten einen Seitenflächen der Kalibrierbacken 57 ist jeweils eine halbkreisförmige Ausnehmung 59 eingebracht, die zusammen in der geschlossenen Stellung der Kalibrierbacken 57 eine kreisförmige Aufnahmeöffnung 55 für den Schlauch 32 ausbilden. Vorzugsweise ist der Durchmesser der Aufnahme öffnung 55 auf die Größe des Halses des herzustellenden Behältererzeug nisses 10 abgestimmt.

Die der einen Seitenfläche mit der Ausnehmung 59 gegenüberliegende an dere Seitenfläche der jeweiligen Kalibrierbacke 57 ist eben ausgebildet und weist vorzugsweise zwei Anschlüsse 61 auf für eine in den Figuren nicht dargestellte Temperiereinrichtung. Die Temperiereinrichtung dient zum Kühlen der Kalibrierbacken 57, so dass der Schlauch 32 gezielt lokal ab kühlbar ist und gegebenenfalls ein unerwünschtes Ankleben des wärmewei chen Schlauches 32 an den Kalibrierbacken 57 verhindert ist.

Zum Trennen des Vorformlings 22 von dem mittels des Schlauchkopfes 14 extrudierten Schlauchs 32 zwischen dem Schlauchkopf 14 der Extrusions einrichtung 12 und, insbesondere den Greifbacken 34 der ersten Zange 24, der Greifereinrichtung 20 ist die Schneideinrichtung 16 in Form eines Schneidmessers vorgesehen, das parallel zur Basisplatte 56 ausgerichtet ist und das mit seiner Schneidkante 60 in Querrichtung zur Schiene 50 und zur Basisplatte 56 zwischen den Schlauchkopf 14 und die Greifereinrich tung 20 vor und zurück verfahrbar ist. Das Schneidmesser kann beispiels- weise in Form eines sogenannten Heißmessers beheizt oder in einer Ultra schal Ifrequenz schwingend ausgebildet sein. Derartige Ausgestaltungen des Schneidmessers 60 sind aus dem Stand der Technik bekannt, weswegen vorliegend nicht näher auf die jeweilige Ausgestaltung eingegangen wird.

An dem dem Antrieb 58 des Linearantriebs 48 abgewandten Endbereich der Basisplatte 56 sind zwei zu einander parallel ausgerichtete und statio näre Gehäuseplatten 62 angeordnet, die sich, in Längsrichtung zu der Basis platte 56 ausgerichtet, in Richtung des Schlauchkopfs 14 von der Basisplatte 56 wegerstrecken. An jeder Gehäuseplatte 62 ist an ihrem dem Antrieb 58 des Linearantriebs 48 und dem der Basisplatte 56 abgewandten Randbe reich ein sich von der Basisplatte 56 wegerstreckender Lortsatz 64 vorgese hen. In dem Bereich des Lortsatzes 64 der Gehäuseplatten 62 sowie in ei nem dem Antrieb 58 des Linearantriebs 48 sowie der Basisplatte 56 zuge wandten Randbereich der Gehäuseplatten 62 erstreckt sich zwischen die sen Gehäuseplatten 62 jeweils ein Lührungsbolzen 66, der an seinen bei den Enden an jeder Gehäuseplatte 62 festgelegt ist.

Zwischen den Gehäuseplatten 62 sind als Werkzeugträger zwei Tragplatten 68 angeordnet, die von den Lührungsbolzen 66 durchgriffen sind und ent lang der Lührungsbolzen 66 verfahrbar geführt sind. Die Tragplatten 68 tra gen das Lormwerkzeug 18, das jeweils ein Paar von Halte- 70, Kopf- 72 und Lormbacken 74 aufweist. Im Einzelnen trägt jede Tragplatte 68 eine Halte- 70, eine Kopf- 72 und eine Lormbacke 74, die sich paarweise gegen überliegend aufeinander zu von den einander zugewandten Seiten 76 der Tragplatten 68 weg erstrecken. Die jeweilige Haltebacke 70 ist im Mitten bereich der der Basisplatte 56 abgewandten Seite 78 der Tragplatten 68 fest gelegt. In den einander zugewandten Seiten der Haltebacken 70 ist jeweils eine teilkreisförmige Aussparung 80 zum Halten des Vorformlings 22 vorge sehen. An die jeweilige Haltebacke 70 schließt sich auf der der anderen Tragplatte 68 zugewandten Seite 76 jeder Tragplatte 68 in Richtung der Ba sisplatte 56 zunächst die Kopfbacke 72 und darauffolgend die Formbacke 74 an.

In dem der Basisplatte 56 abgewandten Randbereich und, in Längsrichtung gesehen, im Mittenbereich der jeweiligen Gehäuseplatte 62 ist auf den von einander abgewandten Seiten 82 der Gehäuseplatten 62 jeweils ein Trag- platten-Antrieb 84 festgelegt, der drückend oder ziehend auf die der jeweili gen Gehäuseplatte 62 benachbarte Tragplatte 68 einwirkt, so dass die Trag platten 68 mittels des Tragplatten-Antriebes 84 zum Schließen des Form werkzeuges 18 aufeinander zu und zum Öffnen des Formwerkzeuges 18 voneinander weg bewegbar sind. In einem, mit Ausnahme des Fortsatzes 64, über die Gehäuseplatten 62 in Richtung von der Basisplatte 56 weg hin ausragenden Bereich der Tragplatten 68 ist auf den voneinander abgewand ten Seiten 86 der Tragplatten 68 jeweils ein Kopfbacken-Antrieb 88 festge legt, der drückend oder ziehend auf die jeweils benachbarte Kopfbacke 72 einwirkt, so dass die Kopfbacken 72 unabhängig von den Halte- 70 und Formbacken 74 aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind. Die Verfahrrichtung der Tragplatten 68 ist quer zur Verfahrrichtung der Greifer einrichtung 20 ausgerichtet.

Die beiden Zangen 24, 26 sind mittels des Linearantriebes 48 gleichzeitig verfahrbar von einer Vorformposition, der Aufnahmeposition des extrudier ten Schlauches 32 durch die Zangen 24, 26, zu einer Übergabeposition, in welcher der Vorformling 22 in das geöffnete Formwerkzeug 18 übergeben wird, und umgekehrt.

Zum optionalen Steuern der Temperatur des gesamten Vorformlings 22 oder eines Teils desselben können entlang seines Verfahrweges in den Figu ren nicht dargestellte Kühl-, Heiz-, Abschirm- und/oder Reflexionseinrich tungen vorgesehen sein, wobei die Temperatur des Schlauches 32 bzw. des Vorformlings 22 mittels eines Temperatursensors überwacht werden kann. Die jeweilige Kühleinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass diese den Vorformling 22 mittels eines Kühlfluides, vorzugsweise Gas, insbesondere Luft, anströmt. Zum Kühlen des Vorformlings 22 ist es ebenso möglich ent sprechend der benötigten Kühlleistung den Transportweg des Vorformlings 22 zu verlängern und/oder die Transportgeschwindigkeit anzupassen, so dass eine Abkühlung auf natürliche Weise durch Abstrahlung von Wärme erreicht wird. Die jeweilige Heizeinrichtung kann als Strahlungsheizeinrich tung, vorzugsweise mit Infrarotstrahlung, ausgebildet sein. Durch ein Behei zen verschiedener Bereiche des Schlauches 32 sind verschiedene Wand stärken des fertigen Behältererzeugnisses realisierbar. Die Abschirm- und Reflexionseinrichtungen (nicht dargestellt) können jeweils als Bleche ausge bildet sein.

Auch können an der Greifereinrichtung 20 oder entlang des Verfahrweges des Vorformlings 22 in den Figuren nicht dargestellte, insbesondere opti sche, Sensoren vorgesehen sein zum Prüfen des Vorformlings 22, beispiels weise hinsichtlich seiner Geometrie, seiner Abmessungen, seiner Transpa renz, seiner Wanddickenverteilung, seiner Temperatur(verteilung), seines Kristall in itätsgrades, seines Gewichts, auf Verunreinigungen und/oder auf Partikeleinlagerungen, wobei die Messwerte des jeweiligen Sensors in eine entsprechende Regelung des Extrusionsprozesses einfließen können.

Es können in den Figuren nicht dargestellte Schutzeinrichtungen zum Schutz des Vorformlings 22 auf dessen Transportweg vorgesehen sein. Bei spielsweise kann eine Schutzeinrichtung zum Schutz vor, insbesondere mikrobiellen und/oder partikulären, Verunreinigungen derart ausgebildet sein, dass diese während der Verfahrbewegung des Vorformlings 22 die in nere und/oder die äußere Oberfläche 90 des Vorformlings 22 mittels reiner, steriler, also partikel- und keimarmer, und/oder gefilterter Luft oder Inertgas anströmt. Es können zur Verbesserung von Eigenschaften des Vorformlings 22, insbe sondere für eine gezielte Modifikation seiner Oberflächen 90, entlang sei nes Verfahrweges in den Figuren nicht dargestellte Behandlungseinrichtun gen vorgesehen sein, die die innen- und/oder außenseitigen Oberflächen 90 des Vorformlings 22 mittels eines Fluides behandeln. Die Behandlungsein richtung kann derart eingerichtet sein, dass diese den Vorformling 22 mit tels eines Fluides anströmt. Die Verwendung eines reaktiven Fluides, bei spielsweise eines fluorhaltigen Gases, ermöglicht die gezielte Modifikation der inneren und/oder äußeren Oberflächen 90 des Vorformlings 22, was zu einer Verbesserung der Barriere-Eigenschaften des zur Herstellung des Vor formlings 22 verwendeten Polymers führt. Bei der Behandlung der Oberflä che 90 mit siloxan-haltigen Gasmischungen, die beispielsweise Hexame- thyldisiloxan (HMDSO) oder 1 , 1, 1 , 3, 3, 3-Hexamethyldisilazan (HMDS) enthalten, kommt es zu einer Inertisierung und zu veränderten Benetzungs eigenschaften. Es hat sich gezeigt, dass die Oberflächenmodifikationen bei Temperaturen der Vorformlinge 22 je nach Polymer im Bereich von 150 bis 250 Grad Celsius erfolgen, ohne dass zusätzliche für Beschichtungen typi sche Maßnahmen, wie ein Aufheizen oder eine Plasmabehandlung, not wendig sind.

Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert:

Zunächst wird der Schlauch 32 mittels des Schlauchkopfes 14 der üblichen Extrusionseinrichtung 12 in vertikaler Extrusionsrichtung (z-Richtung) extru diert, sodass dieser in einer Vorformposition angeordnet ist (Fig. 1). Dabei sind die Zangen 24, 26 geöffnet.

Ist gegebenenfalls das stationär angeordnete Kalibrierelement 51 (Fig. 2, 5) für eine abschnittsweise Kalibrierung des Außendurchmessers des wärme weichen Schlauches 32 in der Vorformposition vorgesehen, werden zu nächst dessen ebenfalls geöffnete Kalibrierbacken 57 den Schlauch 32 be- abstandet umfassend geschlossen (Fig. 7). Der in das Innere des Schlauches 32 gerichtete Stützgasimpuls bewirkt ein Anlegen des Schlauches 32 an die beiden Kalibrierbacken 57 des Kalibrierelements 51 und bestimmt somit den Außendurchmesser des wärmeweichen Schlauches 32 im Anlagebe reich.

Daraufhin oder gleichzeitig werden mittels des jeweiligen Zangen-Antriebes 42, 44 die Zangen geschlossen (Fig. 4, 7). So wird der Schlauch 32 mittels der unteren Zange 26 an seinem unteren Endbereich geschlossen und ge halten, während die geschlossene obere Zange 24 den wärmeweichen Schlauch 32 mittels deren Greifbacken 34 an seinem oberen Endbereich nur umgibt, jedoch nicht umfassend berührt. Durch den Stützgasimpuls oder einen weiteren Stützgasimpuls wird nunmehr der Schlauch 32 im Be reich der oberen Zange 24 aufgeweitet, an die Greifbacken 34 angelegt und an den Schlitzen 40 durch Unterdrück gehalten. Der Unterdrück wird durch eine in den Figuren nicht dargestellte Vakuumpumpe erzeugt, die mittels einem sich durch den jeweiligen Schenkel 28 erstreckenden Kanal (nicht dargestellt) verbunden ist. Hiermit gelingt es überraschenderweise auch große Öffnungen 92 (Fig. 10) von einem Durchmesser von bis zu circa 6 cm stabil offen zu halten, was eine schnelle und damit kosteneffizi ente Befüllung durch einen entsprechend großen Fülldorn 100 (Fig. 10) er möglicht.

Falls das Kalibrierelement 51 vorgesehen ist, werden die Kalibrierbacken 57 des Kalibrierelements 51, nachdem der Schlauch 32 an den Greifbacken 34 der ersten Zange 24 anliegt, mittels des pneumatischen Antriebes 53 geöff net. Somit gelingt mittels des Kalibrierelements 51 eine werkzeuggebun dene Formgebung in zwei räumlich und zeitlich getrennten Schritten: In ei nem ersten Schritt erfolgt eine Formgebung des Schlauches 32 mittels des Kalibrierelements 51 bereits vor dessen Abtrennen in der Vorformposition und in einem zweiten Schritt nach dem Einbringen des Vorformlings 22 in das eigentliche Formwerkzeug 18 in der Übergabeposition. Ferner gelingt es durch das Kalibrierelement 51 erfindungsgemäß den Schlauch 32 im An- legebereich der mittels der Temperiereinrichtung gekühlten Kalibrierbacken 57 abzukühlen und so gezielt die Form des Schlauches 32 zu stabilisieren.

Nachfolgend wird der Schlauch 32 zwischen dem Schlauchkopf 14 und der Greifereinrichtung 20 unter Bildung einer Öffnung 92 an seinem oberen Ende abgetrennt, wodurch der Vorformling 22 vom Schlauch 32 abgelängt ist.

Dann wird der Vorformling 22 von der Greifereinrichtung 20, die den Vor formling 22 in einer einseitig geöffneten, vertikalen Ausrichtung hält, mittels des Linearantriebes 48 ausgehend von der Vorformposition in linearer Transportrichtung entlang der Schiene 50 des Linearantriebs 48 in das geöff nete Lormwerkzeug 18 transportiert, in der der Vorformling 22 in einer Hauptformposition angeordnet ist (Lig. 8).

Optional erfolgt diese Bewegung zunächst in vertikaler Richtung (z-Rich- tung) nach unten und sodann quer dazu zur stationären Lorm in Übergabe position.

Zunächst wird die untere Zange 26 geöffnet und es werden mittels des Tragplatten-Antriebes 84 die Tragplatten 68 zugefahren, insbesondere die Kopfbacken 72 von den Tragplatten 68 mitgenommen und die Halte- 70 und Lormbacken 74 zugefahren, so dass die Halte- 70 und die Lormbacken 74 den Vorformling 22 zwischen sich haltend aufnehmen (Lig. 9). Dabei wird der Vorformling 22 auf seiner geschlossenen Unterseite 94 mittels der Lormbacken 74 verschweißt. Danach wird durch Öffnen der oberen Zange 24 die Übergabe des Vorformlings 22 von der Greifereinrichtung 20 in das Lormwerkzeug 18 abgeschlossen. Durch die im Wesentlichen frei zugängli che Anordnung des Vorformlings 22 während der Verfahrbewegung ist die ser für weitere Verfahrensschritte zugänglich. Anschließend wird mit dem Vorformling 22 ein üblicher Blasform-, Füll- und Schließprozess durchgeführt. So wird unter Verwendung der Formba cken 72 zunächst der Behälterkörper 96 des Behältererzeugnisses 10 mittels einer Blasformeinrichtung 98 blasgeformt (Fig. 10 - Schritt 2). Darauffol gend wird der Behälterkörper 96 über seine Öffnung 92 mittels einer Fül leinrichtung 100 mit Füllgut befüllt (Fig. 10 - Schritt 3). Dann wird durch ein Zusammenfahren der Kopfbacken 72 des Formwerkzeugs 18 mittels des jeweiligen Kopfbacken-Antriebes 88 ein Kopfteil 102 des befüllten Behälter erzeugnisses 10 geformt, nämlich das Kopfteil 102 nach außen hin ver schlossen (Fig. 10 - Schritt 4). Dadurch, dass jede Kopfbacke 72 mittels ei nes Kopfbacken-Antriebes 88 in Form eines hydraulischen Zylinders und jede Formbacke 74 mittels eines Tragplatten-Antriebes 84 in Form eines weiteren hydraulischen Zylinders schließbar sind, lässt sich der Blasform- und Füllprozess mit einem besonders hohen Druck durchführen.

Danach wird die Greifereinrichtung 20 entlang der Schiene 50 in die Extru sionsposition rücktransportiert und gleichzeitig geöffnet für eine erneute Ab folge der voranstehenden Verfahrensschritte. Schließlich wird mit Zurück fahren von Form- 74, Kopf- 72 und Haltebacken 70 (Fig. 10 - Schritt 5) das fertige Behältererzeugnis 10 aus dem Formwerkzeug 18 entfernt, was auch mit einem zusätzlichen Manipulator, wie einem Roboterarm, erfolgen kann.

Optional ist es möglich - wie in DE 10 2014 008 611 A1 detailliert ausge führt - zwischen dem Befüllen (Fig. 10, Schritt 3) und dem Verschließen des Behältererzeugnisses 10 (Fig.10, Schritt 4) einen Einsatz in den oberen Teil des Behältererzeugnisses 10 einzubringen.

Optional und vereinfachend ist es des Weiteren möglich, eine der Formba cken 74 stationär auszuführen, indem diese auf der Basisplatte 56 fixiert wird, und lediglich die andere Formbacke 74 zu bewegen, wodurch die Anzahl der Tragplattenantriebe 84 minimiert wird. Eine solche einseitige Schließbewegung setzt voraus, dass der Vorformling sich immer in der Mitte zwischen den beiden Formbacken 74 befindet, was durch eine ein fach zu realisierende Querbewegung der Greifeinrichtung 20 möglich wird.

Optional und erheblich vereinfachend ist es des Weiteren möglich, dass auf die Haltebacken 70 als Teil des Formwerkzeugs 18 verzichtet wird, und eine Haltefunktion durch die obere Zange 24 der Greifereinrichtung 20 übernommen wird, indem der Vorformling 22, auch während er sich schon zumindest teilweise im Formwerkzeug 18 befindet, durch die obere Zange 24 der Greifereinrichtung 20 zumindest bis zum Beginn seiner weiteren Formung durch einen Druckgradienten gehalten wird, was steuerungstech nisch einfach zu realisieren ist.

Weiterhin vorteilhaft kann die Entnahme des Behältererzeugnisses 10 nach oben hin erfolgen, was erfindungsgemäß dadurch möglich ist, dass der Raum oberhalb der Form frei ist, d. h. nicht durch den Schlauchkopf 14 der Explosionseinrichtung 12 eingenommen wird.

Vorteilhaft kann - wie bereits angesprochen - die Greifeinrichtung 20 und mit ihr der Vorformling 22 nach dem Abtrennen zunächst in vertikaler Rich tung (z-Richtung) verfahrbar sein. Dies ermöglicht es - unter Beibehaltung einer kontinuierlichen Extrusion eines Schlauches 32 - auf die gemäß dem Stand der Technik übliche technisch aufwändige Kippbewegung des Extru ders, die eine Vertikalbewegung des Schlauchkopfs 14 zur Folge hat, zu verzichten. Hierzu wird nach dem Abtrennen des Vorformlings 22 vom Schlauch 32 der Vorformling 22 mithilfe der Greifeinrichtung 20 in Extrusi onsrichtung (z-Richtung) nach unten bewegt, bevor der Transport quer dazu zur Hauptformposition beginnt.

Die erfindungsgemäße Greifeinrichtung 20 mit ihren beiden Zangen 24, 26 hat sich insbesondere zum Transport von Vorformlingen geringen Gewichts als sehr vorteilhaft gezeigt. Während bei Vorformlingen 22 mit einem Ge wicht von mehr als ca. 0,1 kg während des Transports häufig eine Fixierung durch lediglich die obere Zange 24 für stabile Produktionsprozesse mit ge ringem Ausschuss ausreichend ist, ist bei Leichtgewichtsvorformlingen 22 zur Herstellung von Leichtgewichtsbehältern mit einem Gewicht von weni ger als circa 0,06 kg ebenso wie bei Mehrfach-Schlauchköpfen eine erfin- dungsgemäße Fixierung durch mehrere Zangen 24, 26 vorteilhaft.

Die so hergestellten Leichtgewichtsbehälter - wie Flaschen oder Ampul len - können bevorzugt für medizinische Zwecke, beispielsweise für Infusi onslösungen, Inhalativa, Ophthalmika, Injektabila oder Diagnostika und orale Stärkungsmittel verwendet werden.