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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING DENTAL CASTINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/029281
Kind Code:
A2
Abstract:
Common metallurgically produced materials are utilized in the production of dental products. During production, however, not all of the material can be utilized. When the material is subsequently processed by casting, a lot of energy is required for melting. The invention relates to a method for producing dental castings or a material for dental castings. According to the invention, fine particles of the material are to be partially fused and the fused particles are to be compacted. This results in a sintered semifinished product. During subsequent processing using casting techniques, this sintered semifinished product can be easily cast into dental castings in a pot of a casting device. The sintered semifinished product offers a good homogeneity during mechanical subsequent processing. The sintered semifinished products produced according to the inventive method are suited for all dental products which are produced by means of casting, especially for implant constituents, crowns, bridges and model casts.

Inventors:
DOLABDJIAN HAIG (DE)
WEISS JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/007849
Publication Date:
June 17, 1999
Filing Date:
December 03, 1998
Export Citation:
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Assignee:
HERBST BREMER GOLDSCHLAEGEREI (DE)
DOLABDJIAN HAIG (DE)
WEISS JOACHIM (DE)
International Classes:
A61C13/20; A61K6/04; B22F3/10; A61C5/00; A61C5/08; (IPC1-7): A61K6/00
Foreign References:
US5000779A1991-03-19
GB1101865A1968-01-31
DE3531017A11987-03-12
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR, SPEISER & PARTNER (Martinistrasse 24 Bremen, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs für Dental erzeugnisse, wobei Partikel des Werkstoffs mindestens teilweise geschmolzen oder angeschmolzen werden und diese Partikel kompaktiert werden zur Bildung des Werkstoffs.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschmolzenen oder angeschmolzenen Partikel derart kompaktiert werden, daß sie gesinterte Halbzeuge bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daB die Partikel von außen, vorzugsweise nur an äußeren Rand bereichen, angeschmolzen oder geschmolzen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel in einem strömenden Zustand angeschmolzen oder geschmolzen werden, vorzugsweise während einer Verdüsung.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel in einem evakuierten Raum, insbesondere im Vakuum, angeschmolzen oder geschmolzen werden, oder das Schmelzen bzw. Anschmelzen der Partikel unter Schutzgas erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daB das Anschmelzen oder Schmelzen der Partikel unterhalb der Schmelztemperatur des Materials der Partikel erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompaktieren der angeschmolzenen oder geschmolzenen Partikel auf einer Unterlage, insbesondere in einer Form, erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daB als Partikel pulverförmige Ausgangsstoffe einer Dentallegierung verwendet werden.
9. Verfahren zur Herstellung von Dentalgußerzeugnissen, wobei ein Gußwerkstoff in einem Schmelztiegel geschmolzen und der geschmolzene Gußwerkstoff aus dem Schmelztiegel in eine Gießform für das jeweilige Dentalgußerzeugnis überführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußwerkstoff vor dem Schmelzen gesintert wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußwerkstoff aus gesinterten Partikeln einer Legierung auf Edelmetalloder NichtedelmetallBasis, vorzugsweise auf der Basis von Gold, Palladium, Platin, Silber, NickelChrom, KobaltChrom, Eisen und/oder Titan gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße der Partikel 1 bis 500 Fm beträgt.
12. Verwendung einer gesinterten Legierung, insbesondere auf Edelmetalloder NichtedelmetallBasis, als Gußwerkstoff für Dentalgußteile, insbesondere Kronen, Brücken, Inlays, Onlays, Modeligüssen, Suprakonstruktionen oder Stifte für Endodontie.
13. Verwendung einer gesinterten Legierung, insbesondere auf Edelmetalloder NichtedelmetallBasis, als Werkstoff für Dentalteile, vorzugsweise Implantataufbauteile.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Dentalgußerzeugnissen und zur Herstellung eines Werkstoffs für Dentalerzeugnisse sowie Ver- wendung desselben Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs für Dentalerzeugnisse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung von Dentalguß- erzeugnissen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und bevorzugte Verwendungen.

Dentalerzeugnisse, und zwar insbesondere Dentalgußerzeugnisse für Zahnersatz (Inlays, Onlays, Kronen, Brücken, Modellgüsse) und Aufbauteile für Implantate (Suprakonstruktionen), werden üblicherweise aus hüttentechnisch erzeugten Dentallegierungen hergestellt.

Die bisher verwendeten, hüttentechnisch hergestellten Dental- legierungen stellen Werkstoffe in Form von Halbzeugen dar, aus denen entweder durch mechanische Bearbeitung beispielsweise Implantataufbauteile hergestellt werden oder durch Gießen Dental- gußerzeugnisse entstehen. Die hüttentechnisch hergestellten Werkstoffe können durch Abbrand über Ungenauigkeiten in ihrer Zusammensetzung verfügen. Darüber hinaus weisen sie bei der Weiterverarbeitung zu Dentalgußerzeugnissen den Nachteil auf, daß nicht alle Legierungen ohne Veränderung ihrer Zusammensetzung gießbar sind und das Aufschmelzen energieaufwendig ist. Bei der mechanischen Bearbeitung der Halbzeuge können Probleme durch Inhomogenitäten des Gefüges entstehen. Außerdem sind hütten- technisch hergestellte Werkstoffe recht teuer.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die Qualität von Dentalerzeugnissen insbesondere in metallurgischer Hinsicht verbessert und die Verarbeitung nahezu aller Legierungen zuläßt.

Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Dadurch, daß feine Partikel des Werkstoffs mindestens teilweise angeschmolzen oder geschmolzen und diese Partikel anschließend kompaktiert werden, entsteht ein gesinterter Werkstoff (Halbzeug), der sich besonders durch eine gute Homogenität auszeichnet und preisgünstig herstellbar ist.

Wird dieser gesinterte Werkstoff als Gußwerkstoff für die Herstellung von Dentalgußerzeugnissen verwendet, läßt er sich gut und vor allem rasch aufschmelzen zur Bildung eines flüssigen Gußwerkstoffs, aus dem dann die dentalen Erzeugnisse gegossen werden können. Das Verfahren ermöglicht es, Werkstoffe, ins- besondere Halbzeuge, zur Weiterverarbeitung zu Dentalerzeugnissen zu schaffen.

Vorzugsweise werden die feinen Partikel nur teilweise ange- schmolzen. Dadurch erhalten nur die außenliegenden Bereiche der Partikel einen teigigen Zustand, wodurch beim Kompaktieren die Partikel praktisch zusammenschweißen und dadurch einen Sinter- werkstoff zur Weiterverarbeitung bilden. Das teilweise Anschmelzen der Partikel führt auch dazu, daß sie im Kern im nicht nennenswerten Umfange ihre Temperatur erhöhen und somit thermische Gefügeveränderungen oder-umwandlungen nicht statt- finden können. Das Sintern führt deshalb zu keiner nennenswerten metallurgischen Veränderung des Werkstoffs.

Gemäß einem bevorzugten Verfahren ist vorgesehen, die Partikel mindestens anzuschmelzen oder aufzuschmelzen. Die Partikel können an ihrer gesamten Oberfläche gleichmäßig angeschmolzen werden, was vorzugsweise kurzfristig erfolgt, so daß die Partikel im Kern kaum thermisch beeinflußt werden und dadurch ihr Gefüge während des Anschmelzens nicht oder nur unwesentlich verändern. Das gilt insbesondere, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung das Anschmelzen der Partikel in einem evakuierten Raum (unter Vakuum) erfolgt oder unter Schutzgas.

Die Schmelze der Ausgangslegierung wird sodann verdüst, und zwar vorzugsweise in Wasser oder auf rotierenden und gekühlten

Trommeln, und zwar im Vakuum, unter Schutzgas (Argon, Stickstoff oder dergleichen) oder auch unter atmosphärischen Bedingungen.

Durch das Verdüsen der Schmelze entsteht eine pulverförmige Legierung. Diese wird anschließend kompaktiert, und zwar ins- besondere gesintert. Dazu wird die pulverförmige Legierung in eine Form gefüllt und erhitzt. Dabei kommt es zu einem mindestens teilweise Schmelzen oder Anschmelzen der Partikel der pulver- förmigen Legierung. Die Partikeloberflächen verlaufen in einer schmelzflüssigen Phase oder sintern dabei unterhalb ihrer Schmelztemperatur. Der geschilderte Kompaktierungs-oder Sinter- vorgang kann mit oder ohne Druck erfolgen. Vorzugsweise wird das Kompaktieren bzw. Sintern ganz oder teilweise im Vakuum durchgeführt. Es ist aber auch denkbar, das Kompaktieren bzw.

Sintern mindestens teilweise in einer Normalatmosphäre oder in einer Schutzgasatmosphäre (Argon, Stickstoff oder dergleichen) durchzuführen.

Durch das Kompaktieren oder Sintern entsteht ein zusammen- hängender, fester Werkstoff mit kompakter Struktur bzw. Gestalt.

Dieser Werkstoff bildet insbesondere ein gesintertes Halbzeug, das mechanisch und/oder durch Gießen weiter verarbeitet wird, und zwar insbesondere zu dentaltechnischen bzw. zahntechnischen Teilen.

Ein weiteres Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 9 auf. Demnach wird zur Herstellung von Dentalgußerzeugnissen ein Gußwerkstoff verwendet, der vor dem zum Gießen des dentalen Erzeugnisses erforderlichen Aufschmelzen durch Sintern hergestellt worden ist. Gegenüber hüttentechnisch hergestellten Gußwerkstoffen hat der erfindungsgemäß gesinterte Gußwerkstoff den Vorteil, daß er sich zum Gießen leichter schmelzen läßt. Vor allem lassen sich so auch Dentallegierungen verarbeiten, die anders nicht herstellbar wären.

Der Gußwerkstoff, der praktisch das Halbzeug zum Gießen des gewünschten dentalen Erzeugnisses darstellt, wird gebildet aus

einer Dentallegierung. Hierbei kann es sich um Legierungen auf Edelmetall-Basis (Gold-, Silber-, Palladium-bzw. Platin-Basis) oder Nichtedelmetall-Basis (Kobalt-Chrom-, Nickel-Chrom-, Eisen- oder Titan-Basis) handeln.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungs- beispiele näher erläutert : Die erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich besonders zur Herstellung von gegossenen Dentalgußerzeugnissen, wie zum Beispiel Kronen, Brücken, Modellgüssen, Inlays, Onlays oder Suprakonstruktionen. Darüber hinaus können die Verfahren aber auch eingesetzt werden zur Herstellung mechanisch bearbeiteter Implantataufbauteile oder Stifte für die Endodontie.

Als Werkstoffe kommen Reinmetalle und Legierungen in Betracht, insbesondere edelmetallhaltige und nicht edelmetallhaltige Dentallegierungen. Vorzugsweise handelt es sich bei den genannten Legierungen um Gold-, Palladium-, Silber-, Eisen-, Titan-, Kobalt-Chrom-und/oder Nickel-Chrom-Basislegierungen.

Von den vorstehend genannten Werkstoffen geht das erfindungs- gemäße Verfahren aus. Die verwendeten (ursprünglichen festen) Werkstoffe werden zunächst aufgeschmolzen. Das kann sowohl unter normaler Atmosphäre, also unter atmosphärischen Bedingungen, unter Schutzgas (Argon, Stickstoff oder dergleichen) oder im Vakuum geschehen. Es entsteht so eine Schmelze mit der gewünschten Ausgangslegierung.

Die Partikel werden weiterverarbeitet, indem sie in ein strömendes, gasförmiges Medium, beispielsweise einen Druckluft- strahl, eingemischt und dabei verdüst werden. Das geschieht vorzugsweise kontinuierlich. Das Verdüsen der Schmelze erfolgt in Wasser oder auf einer gekühlten, rotierenden Walze bzw. Trommel.

Da die Schmelze zu kleinen Partikeln verdüst wird, wird sie innerhalb kürzester Zeit, also mit hohen Abkühlraten, abgekühlt.

Das führt zu homogenen, sphärischen Partikeln.

Das Verdüsen der Legierung erfolgt vorzugsweise unter Schutzgas, und zwar zum Beispiel in einer Argon-oder Stickstoffatmosphäre.

Es ist aber auch denkbar, das Verdüsen unter atmosphärischen Bedingungen durchzuführen. Schließlich kann die Schmelze auch im Vakuum verdüst werden. Nach dem Verdüsen und Abkühlen der Schmelze entsteht eine pulverförmige Legierung. Die Partikel der pulverförmigen Legierung können eine KorngröBe im Bereich von etwa 1 bis 500 Fm aufweisen.

In einem weiteren Verfahrensschritt erfolgt ein Kompaktieren bzw.

Sintern der pulverförmigen Legierung. Die pulverförmige Legierung wird dazu in eine Form eingebracht und erhitzt. Das kann wiederum im Vakuum, unter Normalatmosphäre oder unter Schutzgas geschehen.

Das Erhitzen der pulverförmigen Legierung zum Kompaktieren bzw.

Sintern geschieht derart, daß die Partikel nur teilweise aufgeschmolzen werden. Vorzugsweise werden die Partikel der pulverförmigen Legierung nur angeschmolzen, und zwar durch Erwärmen auf eine Temperatur nahe ihrer Schmelztemperatur. Dabei bleibt der Kern der pulverförmigen Legierungspartikel im wesentlichen fest. Das Anschmelzen der Oberfläche der pulverförmigen Partikel erfolgt im wesentlichen gleichmäßig, und zwar vorzugsweise so weit, daß außenliegende Randbereiche der pulverförmigen Legierung nicht ganz flüssig sind ; vielmehr nur einen teigigen Zustand aufweisen. Dadurch behalten die Partikel ihre Gestalt bei und es wird verhindert, daß sich zu sehr aufgeschmolzene Randbereiche der pulverförmigen Legierung vom Kern trennen, indem sie förmlich abtropfen. AuBerdem wird durch das Erwärmen der pulverförmigen Legierungspartikel bis zum Anteigen der äußeren Randbereiche erreicht, daB keine nennenswerte Gefügeumwandlung stattfindet und sich die chemische Zusammensetzung nicht ändert. Dazu liegt die Temperatur, mit der die Partikel angeschmolzen werden, vorzugsweise unterhalb des Soliduspunkts.

Beim Kompaktieren sintern die pulverförmigen Partikel der Legierung unterhalb der Schmelztemperatur und werden dadurch verbunden. Es entsteht ein kompakter, zusammenhängender fester

Werkstoff, der ein gesintertes Halbzeug darstellt. Das Kom- paktieren bzw. Sintern kann mit oder ohne Druck erfolgen.

Das gesinterte Halbzeug ist in der Größe und im Gewicht derart, daß es sich für den Zahntechniker wie herkömmlich hüttentechnisch hergestellte Halbzeuge verarbeiten läßt.

Die nach den vorstehend geschilderten Verfahren gesinterten Halbzeuge können verwendet werden, um hieraus durch mechanische Bearbeitung Dentalerzeugnisse, insbesondere Implantataufbauteile, herzustellen.

Bevorzugt eignet sich das nach dem vorstehenden Verfahren her- gestellte gesinterte Halbzeug als Gußwerkstoff für Dental- erzeugnisse. Dieser als Halbzeug vorliegende Gußwerkstoff wird in entsprechender Menge in einen Tiegel einer üblichen Gieß- einrichtung eingegeben. Im Tiegel wird das gesinterte Halbzeug geschmolzen und anschließend wird der geschmolzene Gußwerkstoff in üblicher Weise aus dem Tiegel in die Form des herzustellenden Dentalgußerzeugnisses, wobei es sich beispielsweise um eine Krone, eine Brücke, ein Inlay, ein Onlay oder einen Modellguß handeln kann, eingebracht, und zwar vorzugsweise im Druck-oder Schleudergußverfahren.