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Title:
METHOD FOR PRODUCING A DENTAL PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/083627
Kind Code:
A1
Abstract:
In a method for producing a dental prosthesis (2) which, for removable fastening to a number of teeth (6) crowned in each case by a patrix element (14) in the mouth of a patient, is provided with a number of matrix elements (18) corresponding in each case to one of the patrix elements (14), the aim is to enable a particularly good precision fit of the dental prosthesis (2) by processes that are kept as simple as possible. To this end, according to the invention, multi-part matrix elements (18) are used which each comprise an inner cap (32), to be plugged onto the associated patrix element (14), and an outer cap (34), mounted on the dental prosthesis (2), wherein, in the space between inner cap (32) and outer cap (34), said caps are connected to each other by an intermediate body (36) made of thermoplastic material, wherein, in order to precisely align the inner cap (32) relative to the outer cap (34) of the respective matrix element (18), the intermediate body (36) is heated to a temperature above its softening temperature and is thus made deformable, and then, by exploiting the deformability of the intermediate body (36), and taking consideration of intraoral data reflecting the actual dentition situation in the oral cavity of the patient, the inner cap (32) is aligned relative to the outer cap (34) to give an optimized precision fit, before the thus established relative position of inner cap (32) with respect to outer cap (34) is preserved by virtue of the hardening of the intermediate body (36) that takes place during the subsequent cooling of the intermediate body (36).

Inventors:
ZIPPRICH HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/078340
Publication Date:
April 25, 2024
Filing Date:
October 12, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SNAP CONE PROSTHETICS UG HAFTUNGSBESCHRAENKT (DE)
International Classes:
A61C13/225; A61C13/265; A61C9/00; A61C13/00
Foreign References:
US20190321141A12019-10-24
US20200129273A12020-04-30
DE102022127865A12024-05-02
Attorney, Agent or Firm:
TERGAU & WALKENHORST INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese (2), die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von mit jeweils einem Patrizenelement (14) überkronten Zähnen (6) im Mund eines Patienten mit einer Anzahl von zu jeweils einem der Patrizenelemente (14) korrespondierenden Matrizenelementen (18) versehen ist, wobei das oder jedes Matrizenelement (18) jeweils mehrteilig ausgeführt ist und eine auf das zugeordnete Patrizenelement (14) aufsteckbare Innenkappe (32) und eine an der Zahnprothese (2) angebrachte Außenkappe (34) umfasst, und wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe (32, 34) ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper (36) aus thermoplastischem Material angeordnet ist, bei dem zur passgenauen Ausrichtung der Innenkappe (32) relativ zur Außenkappe (34) des jeweiligen Matrizenelements (18) der Zwischenkörper (36) auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt und somit verformbar gemacht wird, und anschließend unter Nutzung der Verformbarkeit des Zwischenkörpers (36) die Innenkappe (32) unter Berücksichtigung von die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebenden Intraoral-Daten relativ zur Außenkappe (34) hinsichtlich einer optimierten Passgenauigkeit ausgerichtet wird, bevor die solchermaßen eingestellte Relativposition der Innenkappe (32) bezogen auf die Außenkappe (34) infolge der während der nachfolgenden Abkühlung des Zwischenkörpers (36) einsetzenden Erstarrung des Zwischenkörpers (36) konserviert wird. Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese (2), die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von mit jeweils einem Patrizenelement (14) überkronten Zähnen (6) im Mund eines Patienten mit einer Anzahl von zu jeweils einem der Patrizenelemente (14) korrespondierenden Matrizenelementen (18) versehen ist, insbesondere unter Verwendung von mehrteilig ausgeführten Matrizenelementen (18), die jeweils eine auf das zugeordnete Patrizenelement (14) aufsteckbare Innenkappe (32) und eine an der Zahnprothese (2) angebrachte Außenkappe (34) umfassen, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe (32, 34) ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper (36) aus thermoplastischem Material angeordnet ist, insbesondere nach Anspruch 1 , wobei anhand von die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebenden Intraoral-Daten aus einer Anzahl von in einer Komponenten-Bibliothek hinterlegten Patrizen- element-Grundtypen diejenigen Patrizenelemente (14) ausgewählt werden, die eine zuverlässige Fixierung der Prothese (2) bei möglichst gering gehaltenem Abtrag von Zahnhartsubstanz erlauben, und wobei anhand dieser Auswahl der erforderliche Beschliff der Zähne (6) ermittelt und dem Behandler als Handlungsanweisung zur Verfügung gestellt wird.
Description:
Beschreibung

Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese, die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von mit jeweils einem Patrizenelement überkronten Zähnen im Mund eines Patienten mit einer Anzahl von zu jeweils einem der Patrizenelemente korrespondierenden Matrizenelementen versehen ist.

Im Falle eines Verlusts von Zähnen ist man üblicherweise bestrebt, diese zu ersetzen oder zumindest die durch den Verlust entstandenen Lücken zu schließen. Dies kann beispielsweise durch so genannte Brücken erfolgen. Hierbei werden die an die Lücke grenzenden Zähne beschütten und eine Krone gefertigt, welche die verloren gegangenen Zähne mit entsprechenden Brückengliedern ersetzen. Die mechanische Verankerung der Brücken findet auf den beschlif- fenen Zähnen statt. An eine Brücke kann auch ein Anhänger gesetzt werden, welcher eine Freiendsituation versorgt. Eine solche Situation kann auch mit herausnehmbaren Klammerprothesen versorgt werden, welche sich üblicherweise auf natürliche Zähne stützen.

Neben den Brückengestaltungen können die verloren gegangenen Zähne auch mittels enossa- ler Implantate ersetzt werden. Hierbei werden meist gewindeförmige Stifte als künstliche Zahnwurzel verwendet, auf welchen die Prothetik verankert werden kann. Diese Verankerung kann ebenfalls festsitzend (verschraubt, zementiert oder verklebt) oder herausnehmbar ausgestaltet werden. Bei den Verankerungen der herausnehmbaren Lösungen basieren die Haftkräfte, die die Prothese in Position halten, meist auf einer Unterdruckwirkung, einer Friktion und/oder einer Retention.

Sobald zu wenige Zähne im Patientenmund verblieben sind, kommen meist andere Lösungen zum Einsatz. Eine Variante ist, die komplette Restbezahnung zu entfernen und schleimhautgetragene Prothesen zu verwenden. Diese sind kostengünstig, haben aber einen schlechten Kaukomfort für den Patenten und werden meist von einem Knochenabbau im Ober- und Unterkiefer begleitet. Häufig werden die Restbezahnung und/oder enossale Implantate als Stützpfeiler für herausnehmbare Versorgungen verwendet. Hierbei gibt es auch eine große Anzahl von Lösungsvarianten. Es können Klammerprothesen, Galvanotechniken auf Implantaten oder Implantat-Stegen, konische Klammersysteme, Kugelkopfanker, Silikon-Metall-Matrizen-Patrizen- Systeme und weitere Systeme zum Einsatz kommen.

Insbesondere können dabei so genannte Teleskop-Systeme verwendet werden, bei denen eine Zahnprothese herausnehmbar an so genannten Teleskopkronen befestigt wird. Bei diesen Teleskopkronen handelt es sich um Doppelkronen, bei denen eine „untere“ oder Basiskrone, auch als „Primärkrone“ bezeichnet, insbesondere ein Patrizenelement, in der Art einer üblichen Über- kronung an einem geeignet vorbereiteten, beispielsweise beschliffenen, Zahn fest angebracht wird. An seiner Oberseite bildet dieses Patrizenelement einen Kontaktstift aus, an dem lös- oder herausnehmbar ein „oberes“ Kronensegment oder Matrizenelement, auch als „Sekundärkrone“ bezeichnet, befestigt, beispielsweise aufgeklickt oder aufgesteckt, werden kann. Die Kronensegmente bilden dabei somit eine Art Matrizen-Patrizen-System. Das obere, die Matrize bildende Kronensegment dient dann als Träger für die Prothetik, wobei durch die lösbare Verbindung der Kronensegmente miteinander der Zahnersatz insgesamt herausnehmbar ist. Üblich sind dabei parallele oder konische Teleskope, die jeweils gegossen, gefräst oder als Goldgalvano- Prothese ausgeführt sein können.

Bei der Herstellung all dieser Systeme wird üblicherweise in einem ersten Schritt die Mundsituation des Patienten erfasst, beispielsweise durch eine Abformung mit geeignetem Abformmaterial. Die Mundsituation wird dann üblicherweise auf ein physisches, beispielsweise Gips-, oder ein virtuelles Modell übertragen. Unter Rückgriff auf dieses Modell kann der Zahntechniker dann die Prothetik situations- und bedarfsgerecht anfertigen, so dass sie später möglichst passgenau in den Patientenmund eingebracht werden kann. Die Passgenauigkeit ist dabei ein sehr bedeutender Faktor, da eine hohe Passgenauigkeit beispielsweise Voraussetzung für einen festen Sitz der Prothese im Patientenmund ist. Weiterhin bedingt eine hohe Passgenauigkeit selbstverständlich auch einen hohen Tragekomfort für den Patienten, so dass er sich mit der Prothese möglichst wohl fühlen kann. Je passgenauer die Prothese gefertigt ist, desto fester kann somit der Sitz im Patientenmund ausgeführt werden, was wiederum zu einem sehr hohen Trage- und Kaukomfort führt. Je flexibler demgegenüber die herausnehmbare Fixierung gestaltet ist, desto schwammiger ist der Sitz im Patientenmund. Zwar vereinfacht dies die Herstellung der Prothese und senkt die Fertigungskosten, aber unter Abwägung dieser Aspekte wird üblicherweise eine besonders hohe Passgenauigkeit angestrebt. Als Problem hat sich in diesem Zusammenhang herausgestellt, dass gerade die beschriebene Übertragung der Patientensituation auf ein physisches oder virtuelles Modell erheblich zu unerwünschten Passungenauigkeiten beitragen kann.

Um demgegenüber ein sehr passgenaues Matrizen-Patrizen-System bereitzustellen, können zur Vermeidung der Passungenauigkeiten die in der Prothese verankerten Matrizen im Patientenmund zementiert oder verklebt werden. Dies stellt allerdings einen erhöhten Aufwand mit entsprechend höheren Kosten dar.

Darüber hinaus unterliegen all diese Systeme durch das wiederholte Herausnehmen und Eingliedern im Patientenmund einem Verschleiß, welcher auch systemabhängig unterschiedlich ist. Dieser sollte bei der Gestaltung neuer Konzepte entsprechend geringgehalten werden.

Eine weitere Aufgabe herausnehmbarer Versorgungen ist, dass die Haftkräfte reproduzierbar sein und dem Patienten das Gefühl geben sollen, dass er festsitzende Zähne hat, wobei der Zahnersatz sich allerdings beim Herausnehmen nicht verklemmen soll. D.h. die Haftung sollte nicht zu hoch sein und möglichst nicht oder kaum von der zuvor ausgeübten Kaufkraft abhängig sein.

Derzeit stellen bei den Teleskopsystemen der beschriebenen Art Matrizen-Patrizen-Systeme auf Basis einer Goldgalvanomatrize auf einer Keramik-Patrize bezüglich Tragekomfort und Ausgewogenheit in den Bereichen Haftung oder Haftkraft und Verschleiß die beliebteste und hinsichtlich ihrer Eigenschaften beste Variante dar. Sie erreichen innerhalb des Matrizen- Patrizen-System die höchste Passgenauigkeit und haben dadurch auch eine optimale Saugwirkung oder Unterdruckwirkung bezüglich der Haftkräfte und bedingt durch die hochpräzise Passung einen sehr niedrigen Verschleiß. Da das System im Bereich der Patrizen-Matrizen- Verbindung üblicherweise konisch ausgeführt ist und jedoch okklusal aufliegt, kommt es nicht zu einer konischen Selbsthemmung im System, wodurch auch keine Verkantungen beim Herausnehmen entstehen. Einziger Nachteil dieser Systeme ist die sehr aufwendige Herstellung und der sehr hohe Preis.

Der hohe Aufwand ist folgendermaßen begründet. Der Zahnarzt macht bei dem Patienten eine Abformung der Situation. Der Zahntechniker erstellt ein Patientenmodell. Es werden die Patrizen, auf natürlichen Zähnen insbesondere im CAD-Cam-Verfahren (oder früher gegossen), angeschafft oder gekauft. Hierauf werden die Matrizen angefertigt oder auf Implantaten teilweise präfabriziert gekauft. Anschließend wird ein Metallgerüst hergestellt. Danach wird das Ensemble zum Zahnarzt geschickt. Dieser fixiert (schraubt, verklebt bzw. zementiert) die Patrizenelemente auf den Zähnen. Anschließend verklebt oder zementiert er die Matrizenelemente in dem Gerüst. Hierbei besteht das Risiko der Verklebung des Matrizen-Patrizen-Systems im Patientenmund, was zu einer zeitaufwendigen Entnahme führen kann. Anschließend wird das Ensemble wieder zum Zahntechniker geschickt, damit dieser auf dem Gerüst die fertige Prothese erstellen kann. Erst danach ist die Prothese fertig und kann final beim Patienten eigegliedert werden. Der Vorteil besteht allerdings darin, dass die Passungenauigkeiten der meist 4 Matrizen-Patrizen- Systeme durch den Transfer vom Patienten aus das Modell besonders weitgehend minimiert werden können.

Derzeit wird versucht, die Goldgalvano-Matrize durch eine meist gefräste oder 3D-gedruckte Kunststoff-Matrize zu ersetzen. Meist werden die Kunststoffe PTFE, PEEK, PPS und Kunststoffe mit ähnlichen Eigenschaften verwendet.

In der mit gleichem Zeitrang eingereichten Deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2022 127 865.4 mit dem Titel „Teleskopkrone“ ist eine im Vergleich zum Stand der Technik deutlich verbesserte Teleskopkrone der oben genannten Art beschrieben, mit der die genannten Nachteile vermieden werden können, und die mit vergleichsweise gering gehaltenem Aufwand die Bereitstellung eines Zahnersatzes mit besonders hoher Passgenauigkeit erlaubt. Bei dieser verbesserten Teleskopkrone ist das Matrizenelement mehrteilig ausgeführt und umfasst eine auf das Patrizenelement aufsteckbare Innenkappe und eine an der Zahnprothetik anbringbare Außenkappe, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper aus thermoplastischem Material angeordnet ist.

Dabei liegt die Überlegung zugrunde, dass eine hohe Passgenauigkeit der Prothetik im Mundraum des Patienten erreichbar ist, indem die zur Bildung der Prothetik genutzten Komponenten in der Phase der Vorbereitung lediglich vergleichsweise grob an die Mundsituation des Patienten angepasst werden, wobei die endgültige Anpassung und Feinabstimmung erst während der Eingliederung in den Mundraum des Patienten und in Reaktion auf dabei entstehende Rückstellkräfte und dergleichen erfolgen sollte. Um dies zu ermöglichen, sollte eine der Komponenten, also die Matrize oder die Patrize, derart ausgeführt sein, dass eine endgültige Positionierung und Ausrichtung erst während der Einbringung in den Mundraum erfolgt. Dazu ist vorgesehen, die Patrize oder bevorzugt die Matrize derart mehrteilig auszuführen, dass im Rahmen der Vorbereitung ein erster Teil - vorliegend die Außenkappe der Matrize - bereits fest am Zahnersatz montiert werden kann. Die Ausrichtung der Innenkappe relativ zur Außenkappe und damit die endgültige Positionierung soll dann während des Einbringens in Reaktion auf die auftretenden Kräfte im Mundraum erfolgen. Hierzu kann die Innenkappe der Matrize mit deren Außenkappe über einen Zwischenkörper verbunden sein, der nach dem Konzept der Erfindung während oder unmittelbar nach dem Einbringen ausgehend von einem zunächst verformbaren Zustand zunehmend erstarrt. Das Erstarren sollte dabei beim Eingliedern erfolgen, so dass Einflüsse der Mundumgebung mit aufgenommen werden können und sich die Komponenten selbsttätig in Reaktion auf die Mundsituation optimiert ausrichten können. Anschließend, also nach dem Erstarren, sollte die solchermaßen aufgenommene optimierte Ausrichtung der Komponenten geeignet fixiert werden.

Hierzu könnte beispielsweise die Innenkappe mit der Außenkappe über eine Zement- oder Klebeverbindung verbunden sein, die bei ausreichend bemessenem Volumen für den Zement oder Kleber ausreichend Spielräume für die Positionierungsoptimierung und Ausrichtung der Komponenten bietet, solange der Zement bzw. Kleber sich in der Phase der Erstarrung befindet. Alternativ ist hierfür aber vorgesehen, den Zwischenkörper aus thermoplastischem Material auszuführen. Bei der Eingliederung kann der Zwischenkörper dabei zuvor geeignet aufgeheizt werden, so dass eine gewisse Erweichung und damit Verformbarkeit eintritt. In diesem Zustand kann dann die Eingliederung vorgenommen werden, so dass sich Innen- und Außenkappe entsprechend den feinen Details der Mundsituation geeignet zueinander ausrichten. Beim Abkühlen erstarrt der Zwischenkörper dann unter Beibehaltung dieser Geometrie wieder, so dass die gewünschte Optimierung in der Positionierung geeignet fixiert ist.

Das genannte Teleskopsystem weist insbesondere und bevorzugt einen oder mehrere der folgenden Aspekte auf:

Es handelt sich um ein Matrizen-Patrizen-System

Die Patrize wird durch eine auf einem natürlichen Zahn fixierte Kappe gebildet.

Die Matrize wird durch eine Kappe gebildet, welche über die Patrize gestülpt wird.

Die Matrize ist mehrteilig ausgeführt und umfasst eine Außen- und eine Innenkappe, zwischen denen ein verformbarer, vorzugsweise thermoplastischer Zwischenkörper angeordnet ist

Für die als Kappe auf einem natürlichen Zahn ausgeführte Patrize gibt der präparierte Zahn den Querschnitt und die Funktionshöhe vor. Der Präparationswinkel ist vorteilhafterweise 1° bis 6°, besonders bevorzugt 2° bis 4°

Die Patrize als Kappe auf einem natürlichen Zahn ist vorzugsweise aus Titan oder Titanlegierung, Zirkonium oder Zirkoniumlegierung, Tantal oder Tantallegierung, einer Nichtedelmetall oder aus einer Keramik mit Basis Zirkoniumdioxid (ZrO2) und oder Aluminiumoxid (AI2O3) und oder einer Silikatkeramik ausgeführt oder einer Legierung der Metalle oder einer Mischung der Keramiken Haftung I die Haftkraft zwischen Patrize und Matrize basiert auf einer konischen Ausführung (Winkelhalbierende = 2° - 10° ; 2° - 8° ; 4° - 6°) über Saugwirkung

Haftung / Haftkraft zwischen Patrize und Matrize basiert auf einer konischen Ausführung (2° - 10° ; 2° - 8° ; 4° - 6°) über Saugwirkung und zusätzlicher Retention mittels mindestens einer zirkulären Hinterschneidung

Die Hinterschneidung ist als umlaufender Wulst und vorzugsweise als umlaufende Nut in den Konus des Aufbauteils eingeschnitten

Die Hinterschneidung ist im konischen Bereich angebracht. Vorzugsweise ist sie in der apikalen Hälfte, dem apikalen Drittel oder dem apikalen Viertel des konischen Anteils positioniert.

Die Haftung / Haftkraft kann muss aber nicht von einer konischen Selbsthemmung zusätzlich unterstützt werden.

Die Patrize und/oder insbesondere die Matrize des solchermaßen verbesserten Teleskop- Systems ist somit als mehrteiliges System ausgeführt, das im Längsschnitt gesehen als Mehrschichtsystem aufgefasst werden kann, bevorzugt einem Doppel- oder Dreifachschichtsystem. In einer als Doppelschichtsystem oder zweiteiliges System ausgestalteten Ausführung besteht dieses bevorzugt aus einer Außenkappe aus einem metallischen Grundmaterial oder vorzugsweise aus einem Kunststoff und besonders bevorzugt aus einem biokompatiblen Hochleistungskunststoff, und dem der Patrize zugewandten thermoplastischen Zwischenkörper. Bevorzugt sind dabei beide Kunststoffe autoklavierbar, d.h. temperaturbeständig bis mindestens 135°C. Bevorzugt ist der der Patrize zugewandte Kunststoff dabei hinsichtlich seiner Materialwahl ausgestaltet für

- eine niedrige Wasseraufnahme

- hohe mechanische Festigkeit

- hohe Verschleißfestigkeit

Der der Patrize abgewandte, die Außenkappe bildende Kunststoff könnte dabei weicher als der der Patrize zugewandte, thermoplastische Kunststoff.

In einer Ausgestaltung als Dreischichtsystem bzw. dreikomponentiges System ist das Matrizenelement gemäß einem Aspekt der Erfindung ausgestaltet:

- Wie das Doppelschichtsystem und zusätzlich einer der Patrize zugewandten Innenkappe - ist die der Prothese zugewandte Innenkappe gut mit dieser zementierbar / verklebbar - und mechanisch fester als anderen beiden die Kunststoffe

- Mit dem der Patrize zugewandten Kunststoff gut mechanisch verbindbar.

- Vorzugsweise aus Titan, Zirkon, Tantal, einer Legierung aus mindestens einem der Metalle.

Die Innenkappe des Matrizenelements sollte bei der endgültigen Ausrichtung, also während der Aushärtung des thermoplastischen Zwischenkörpers, geeignet relativ zur Außenkappe verkippt oder verschoben werden können. Vorteilhafterweise und gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Innenkappe aus einem Kunststoff, vorzugsweise einem Hochleistungskunststoff, ausgeführt. Dieser Kunststoff sollte nach einem Aspekt der Erfindung seine Erweichungstemperatur deutlich oberhalb der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Zwischenkörpers aufweisen, vorzugsweise, 20, 25, oder sogar 50% höher. Des Weiteren sollte der die Innenkappe bildenden Kunststoff eine vergleichsweise hohe Abriebfestigkeit und mechanische Festigkeit aufweisen, so dass auch ohne nennenswerten Verschleiß dieser Komponenten eine wiederholte Entnahme und Wiedereinbringung der Teleskopkrone ermöglicht ist. Besonders bevorzugt ist die Innenkappe aus PEEK oder einem vergleichbaren Kunststoff gefertigt.

Der gemäß dieser Verbesserung vorgesehene thermoplastische Zwischenkörper kann ebenfalls in der Art einer Schicht, also als thermoplastische Schicht, ausgeführt sein.

Die Einbringung einer solchen thermoplastischen Schicht kann die Passungenauigkeit zwischen der Patientensituation und der Modellsituation beim Zahntechniker ausgleichen.

Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese anzugeben, mit dem auf vereinfachte Weise eine Zahnprothese mit besonders hoher Passgenauigkeit hergestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese, die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von mit jeweils einem Patrizenelement überkronten Zähnen im Mund eines Patienten mit einer Anzahl von zu jeweils einem der Patrizenelemente korrespondierenden Matrizenelementen versehen ist, wobei das oder jedes Matrizenelement jeweils mehrteilig ausgeführt ist und eine auf das zugeordnete Patrizenelement aufsteckbare Innenkappe und eine an der Zahnprothese angebrachte Außenkappe umfasst, und wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper aus thermoplastischem Material angeordnet ist, bei dem zur passgenauen Ausrichtung der Innenkappe relativ zur Außenkappe des jeweiligen Matrizen- elements der Zwischenkörper auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt und somit verformbar gemacht wird, und anschließend unter Nutzung der Verformbarkeit des Zwischenkörpers die Innenkappe unter Berücksichtigung von die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebenden Intraoral-Daten relativ zur Außenkappe hinsichtlich einer optimierten Passgenauigkeit ausgerichtet wird, bevor die solchermaßen eingestellte Relativposition der Innenkappe bezogen auf die Außenkappe infolge der während der nachfolgenden Abkühlung des Zwischenkörpers einsetzenden Erstarrung des Zwischenkörpers konserviert wird.

Alternativ wird die genannte Aufgabe gemäß einem Aspekt der Erfindung gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese, die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von mit jeweils einem Patrizenelement überkronten Zähnen im Mund eines Patienten mit einer Anzahl von zu jeweils einem der Patrizenelemente korrespondierenden Matrizenelementen versehen ist, insbesondere unter Verwendung von mehrteilig ausgeführten Matrizenelementen, die jeweils eine auf das zugeordnete Patrizenelement aufsteckbare Innenkappe und eine an der Zahnprothese angebrachte Außenkappe umfassen, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper aus thermoplastischem Material angeordnet ist, wobei anhand von die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebenden Intraoral-Daten aus einer Anzahl von in einer Komponenten-Bibliothek hinterlegten Patrizenelement-Grundtypen diejenigen Patrizenelemente ausgewählt werden, die eine zuverlässige Fixierung der Prothese bei möglichst gering gehaltenem Abtrag von Zahnhartsubstanz erlauben, und wobei anhand dieser Auswahl der erforderliche Beschliff der Zähne ermittelt und dem Behandler als Handlungsanweisung zur Verfügung gestellt wird.

Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass ein weiter verbessertes und vereinfachtes Herstellungsverfahren gezielt die Möglichkeiten und Freiheitsgrade nutzen sollte, die durch die genannte verbesserte Bauweise der Teleskopkronen bereitgestellt werden. Insbesondere kann dabei der Umstand genutzt werden, dass durch die mehrteilige Bauweise der Matrizenelemente die Feinausrichtung und -Justierung der Komponenten relativ zueinander ohnehin erst zu einem relativ späten Zeitpunkt, also bei der Eingliederung in den Patientenmund, vorgesehen ist. Bis dahin kann mit relativ grob vorgefertigten Komponenten gearbeitet werden. Dies erlaubt unter anderem auch die Nutzung von Standardkomponenten, die auf einfache Weise in größeren Stückzahlen bereitgestellt werden können und erst im letzten Arbeitsgang, unter Nutzung der durch das thermoplastische Zwischenstück ermöglichten Freiheitsgrade, fein und detailliert ausgerichtet und positioniert werden. Solche Standardkomponenten können somit als Grundtypen in einer Bibliothek hinterlegt und zur Auswahl bereitgestellt werden. Gemäß Aspekten der Erfindung ist der Herstellungsprozess der Patrizen auf natürlichen Zähnen inkl. Software und Bibliothek somit gemäß folgender Aspekte und Kriterien ausgelegt:

Die Versorgung der als Stützpfeiler für die Prothetik vorgesehenen natürlichen Zähne mit entsprechenden Patrizen oder präfabrizierten Patrizenkappen stellt grundsätzlich eine sehr große Herausforderung dar. Der Behandler muss nämlich die Zahnstümpfe präparieren, um sie überhaupt als Stützpfeiler verwenden zu können. Hierbei wäre es notwendig, die Zähne zunächst derart zu präparieren, dass eine präfabrizierte Patrizenkappe passgenau fixierbar ist. Hierbei wären die Höhe, der Konuswinkel und der Querschnitt des beschliffenen Zahns, folglich also den Zahn insgesamt, möglichst exakt auf das Innenlumen der Patrizenkappe anzupassen. Darüber hinaus wäre auch noch der vorgesehene Einschubwinkel der Prothese beim Anbringen der Prothese an den Stützpfeilern zu beachten. Dieser ist besonders bedeutsam, da drei bis acht (vorzugsweise vier bis sechs) Stützpfeiler so präpariert werden müssten, dass nach der Fixierung der Patrizenkappen der Einschub der Prothese spannungsfrei möglich ist.

Die hierdurch gegebene Aufgabe wird gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt der Erfindung gelöst, indem in der Art von Grundtypen eine virtuelle Bibliothek an Patrizengestaltungen bereitgestellt wird, welche beschliffene Stützpfeiler in den entsprechenden Regionen (Frontzahn, Eckzahn, Seitenzahn, jeweils Oberkiefer und Unterkiefer) umfasst. Hierbei ist vorteilhaft, wenn es vorzugsweise pro Region eine Anzahl von Dimensionen der Patrizendimensionen gibt. Der Behandler muss nun die Zahnstümpfe lediglich so präparieren, dass jeweils eine der virtuell bereitgestellten Bibliothekpatrizenkappen mit einer ausreichenden Materialstärke über diesen beschliffenen Zahnstumpf passen würde. In einem CAD-CAM Prozess besteht dann die Möglichkeit, die Patrizenkappen aller Stützpfeiler auf die beschliffenen Zahnstümpfe in optimaler Ausrichtung zueinander zu positionieren und entsprechend zu fertigen.

Um dies zu ermöglichen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass der Behandler die als Stützpfeiler vorgesehenen Zähne möglichst im Vorhinein möglichst mit Hilfe eines Intraoralscanners einscannt (alternativ könnte auch über eine klassische Abformung ein Situationsmodell erstellt werden, welches im Anschluss mit Hilfe eines Scanners digitalisiert wird). Vorzugsweise wird dabei der gesamte Kiefer gescannt. Eine Software errechnet dann, für welche Patrizenkappen (für die dann ihrerseits präfabrizierte Matrizen verfügbar sein sollten) der Behandler die geringste Menge an Zahnhartsubstanz abtragen muss, d.h. den Zahn oder den Stumpf am wenigsten beschleifen muss. Sollte ein kompletter Intraoralscan vorliegen, kann die Software auch die im oben genannten Sinne optimierte Einschubrichtung berücksichtigen. Der Behandler bekommt daraufhin in dem Programm auf einem Bildschirm angezeigt, an welchem Zahn oder Stumpf er wie viel abtragen bzw. beschleifen oder wegschleifen muss. Der Behandler kann nun mit dem Beschleifen beginnen. Zur Kontrolle kann der Behandler nach Abschluss des ersten Schleifvorgangs einen erneuten intraoralen Scan durchführen. Diesmal ist es nur nötig, den beschliffenen Zahn und die unmittelbare Umgebung zu erfassen, um eine Aussage über die erreichte Formgebung treffen zu können. Sollte dies nicht ausreichend sein, wird die Software dies anzeigen und zu einem erneuten und kompletten Kieferscan auffordern. Auf diese Weise kann der Behandler die Zähne oder Stümpfe iterativ beschleifen, bis die Präparationen eine Dimension haben, so dass die zugehörige Patrizenkappe mit ihrer Mindestwandstärke auf den Zahnstumpf passt.

Der Informationsaustausch während des Beschleifens, d. h. wo und wie viel abgetragen bzw. weggeschliffen werden muss, kann auch über andere Präparationsprüftechniken erfolgen. Hierbei ist insbesondere zu erwähnen, dass es Verfahren gibt, welche neben der oralen Mundsituation auch die Position des Winkelstücks inklusive dem Schleifwerkzeug erfassen und somit sogar während der Präparation des Zahns die Formänderung des Zahns oder Zahnstumpfs erfassen können. Dies wird dem Behandler an einem Monitor angezeigt, sodass der Arbeitsschritt des Präparierens zeitlich optimiert werden kann. Somit ist ein erneuter Scan des Zahns oder Zahnstumpfes nur nach Abschluss der Präparation zur finalen Kontrolle nötig.

Abschließend wird final entweder eine konventionelle Abformung oder ein Intraoralscan des gesamten Kiefers angefertigt. Infolgedessen wird in einer CAD-CAM Software die Überlagerung der Zahnstümpfe mit den entsprechenden Patrizenkappen durchgeführt. Hieraus ergeben sich entsprechende Patrizenkappen mit einem virtuell präfabrizierten Außendesign (passend für präfabrizierte Matrizen) und einem zugehörigen auf den Zahnstumpf abgestimmten Innendesign (passend auf den individuell beschliffenen Zahnstumpf). Im Anschluss können diese Hybridpar- tizen (außen präfabriziert - innen individualisiert) in einem Schleifprozess aus dem Grünling, Weißling oder einer fertig gesinterten Keramik hergestellt und im Anschluss gegebenenfalls gesintert werden. In einer besonders günstigen Variante gibt es für den Fräsprozess für das Außendesign der virtuellen präfabrizierten Patrizen entsprechende Formfräser um die Genauigkeit, die Oberflächengüte und die Fertigungsgeschwindigkeit zu optimieren. Diese Patrizen können natürlich auch aus einem Metall (Titan, Zirkon, Tantal oder einer Legierung mit einem Hauptbestandteil einer der Metalle, einer Nichtedelmetalllegierung (z.B. Chrom-Kobalt- Molybdän) oder einer Edelmetalllegierung hergestellt werden. Zur Herstellung eignen sich auch andere Spanabhebende Verfahren oder additive Verfahren, wie z.B. Lasersintern oder ähnliche Verfahren. Wenn im Vorfeld der Präparation ein CT-Scan, ein DVT oder ein anderes 3-dimensionales Erfassungssystem (z.B. MRT) angefertigt wird, ist es möglich bei den zu beschleifenden Zähnen oder Zahnstümpfen die Hohlräume der Zahnwurzel, d.h. die Wurzelkanäle zu erfassen. In einer besonders vorteilhaften Ausführung können diese Daten mit dem Intraoral-Scan übereinandergelegt werden, um zu vermeiden, dass der für die Platzierung ausgewählte Patrizenkappe nötige Zahnhartsubstanzabtrag so groß sein muss, dass eine Perforation des Wurzelkanals stattfindet. Dies wäre eine entscheidende Schädigung des Zahns, welche mit einer Wurzelbehandlung einhergehen würde.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, vorhandene 3-dimensionale Daten über Zähne z.B. über künstliche Intelligenz (Kl) auszuwerten, um auf diese Weise nur mit Hilfe des intraoralen Scans eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit einer Wurzelkanal-Perforation treffen zu können. Hierbei wäre das Gesamtsystem auch in der Lage, über eine künstliche Intelligenz (Kl) anonym zu dokumentieren, ob es eine Wurzelkanal-Perforation gegeben hat oder nicht. Diese Daten könnten dann anonymisiert bei entsprechendem Anschluss an das Internet über das System für alle anderen Anwender zugänglich gemacht werden, um die Systemsicherheit weiter zu optimieren.

Der Zahntechniker kann auf seinem Modell damit die gesamte Prothese fertigstellen. Die fertiggestellte Prothese kann gegenüber der tatsächlichen Patientensituation bei den Positionen der Patrizen relativ zu den Matrizen im Bereich von beispielsweise 50pm bis hin zu beispielsweise 250pm abweichen. Das Einbringen der gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehenen thermoplastischen Schicht oder des thermoplastischen Zwischenkörpers ist in der Lage, dies auszugleichen. Um diesen Ausgleich erbringen zu können, sollte die thermoplastische Schicht vorzugsweise eine entsprechende Dicke von mindestens 250pm um die die Patrize umgebende Schicht aufweisen. Beim Eingliedern in den Patientenmund ist vorgesehen, die thermoplastische Schicht thermisch über den Erweichungspunkt bzw. das Erweichungsintervall zu bringen, so dass sie verformbar ist. Wird dann die Prothese in den Patientenmund eingegliedert und der Patient beißt zu, so richten sich die in der aufgeweichten thermoplastischen Schicht bzw. dem aufgeweichten thermoplastischen Zwischenkörper „schwimmenden“ Matrizen exakt auf die Patrizen aus. Nach dem Erkalten ist die thermoplastische Schicht wieder fest und die ausgerichteten Positionen der Matrizen bleiben erhalten. Dieser Vorgang kann nach Bedarf auch mehrfach und auch nach einer längeren Tragedauer erneut ausgeführt werden.

Vor der Ausarbeitung der finalen Prothese oder Prothetik erfolgte vorzugsweise und in einer als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausgestaltung des Verfahrens bereits während des Beschleifens der Zahnstümpfe die Festlegung der später zu verwendenden Patritzendesigns im CAD. Hierbei werden bereits im CAD vorhandene Patrizen-Designs, für welche entsprechende Matrizen verfügbar sind, ausgewählt. Diese werden für eine aus den über den Intraoralscanner erfassten Daten der Mundsituation (Restbezahnung, Schleimhaut, Gegenkiefer) optimierte Einschubrichtung der fertigen Prothese oder Prothetik ausgerichtet und mit dem beschliffenen Zahnstumpf in Einklang gebracht. Hieraus wird die zu fertigende Kappe geplant und angefertigt, welche gegenüber dem Zahnstumpf eine Matrize bildet und gegenüber der Prothese oder Prothetik eine Patrize darstellt, welche in die Matrize der lösbaren Verbindung zur Prothese oder Prothetik eintaucht.

Für den zahntechnischen Ablauf im Labor kann gemäß Aspekten der Erfindung insbesondere einer der im Folgenden beschriebenen drei Ausführungsvarianten zum Einsatz kommen:

1. Klassischer Ablauf mit der bereits gefertigten Kappe

Nach der Fertigung der Kappen werden diese auf den Zahnstümpfen des physischen Meistermodells (Gipsmodell, gedrucktes Kunststoffmodell etc.) provisorisch befestigt. Anschließend werden die Matrizenelemente auf die Primärkronen aufgesteckt. Auf diesen wird nun die Prothese geplant, ausgearbeitet und angefertigt. Abschließend wird die angefertigte Prothese oder Prothetik vorzugsweise auf dem Meistermodell mit den Matrizenelementen final verklebt oder zementiert.

2. Ablauf I mit in dem Meistermodell integrierten Primärkronenanalogen:

In einer zweiten Ausführungsvariante werden die entsprechenden präfabrizierte Primärkronen in ein gedrucktes Meistermodell integriert. Anschließend werden die Matrizenelemente auf die Primärkronen aufgesteckt. Auf diesen wird nun die Prothese geplant, ausgearbeitet und angefertigt. Abschließend wird die angefertigte Prothese oder Prothetik vorzugsweise auf dem Meistermodell mit den Matrizenelementen final verklebt oder zementiert.

3. Ablauf II mit in dem Meistermodell integrierten Primärkronenanalogen:

In der dritten Ausführungsvariante werden die Primärkronen gefertigt und verklebt bzw. zementiert, bevor das Meistermodell erstellt wird. Hierbei werden nach der Präparation der Zahnstümpfe die Primärkronen direkt beim Zahnarzt („Chairside“) oder in einem naheliegenden Zahntechniklabor hergestellt und in der gleichen Sitzung verklebt bzw. zementiert. Anschließend kann ein Intraoralscan oder klassischer Abdruck, vorzugsweise mit entsprechenden Abdruckkappen auf den Primärkronen erfolgen. Anschließend kann ein Meistermodell (Gipsmo- dell, gedrucktes Kunststoffmodell etc.) mit integrierten Primärkronenanalogen hergestellt werden. Anschließend werden die Matrizenelemente auf die Primärkronen aufgesteckt. Auf diesen wird nun die Prothese geplant, ausgearbeitet und angefertigt. Abschließend wird die angefertigte Prothese oder Prothetik vorzugsweise auf dem Meistermodell mit den Matrizenelementen final verklebt bzw. zementiert.

In einer besonders bevorzugten Ausführung ist die thermoplastische Schicht bzw. der thermoplastische Zwischenkörper als thermoplastisches Elastomer oder thermoplastisches Silikon ausgeführt. Der Vorteil besteht darin, dass die Retentionsfunktion als Schnappverschluss in der Kraft besser einstellbar ist. Weiterhin wird eine Elastomerschicht nicht so schnell ermüden und sich in der Haftkraft reduzieren. Darüber hinaus trägt dies auch zur Minimierung des Verschleißes im Matrizen-Patrizen-System bei.

Hinsichtlich der Formgebung und des Querschnitts der Patrizen-Matrizen-Systeme sind in erfindungsgemäßer Ausgestaltung mehrere Alternativen denkbar. Als einfachste Querschnittsform für das Patrizen-Matrizen-System wird dabei die im Querschnitt runde Gestaltung angesehen. Abhängig von der benötigten Kraftübertragungsfläche kann jedoch auch eine ovale Gestaltung (elliptisch, trioval, quadoval) bevorzugt sein. Bei einer im Querschnitt runden Gestaltung steigt nämlich der Platzbedarf mit zunehmendem Durchmesser im Querschnitt flächig an. Die auf dem Matrizen-Patrizen-System fixierte Prothese ist in ihrer Fähigkeit, die Matrize zu integrieren, ebenfalls räumlich begrenzt, insbesondere in der bukkal-palatinalen bzw. bukkal-lingualen Ebene. Demgegenüber ist in der mesio-distalen Ausbreitung ein größeres Platzangebot vorhanden, da in dieser Ausrichtung der Zahnbogen verläuft. Um das dadurch gegebene Platzangebot somit besonders wirksam auszunutzen, können gemäß einem Aspekt der Erfindung also ovale Gestaltungen sinnvoll sein, da diese eine höhere Kraftübertragungsfläche, Friktionsfläche und Retentionsfläche erlauben würden. Die Radien der Querschnitte sollten dabei bevorzugt möglichst oval bleiben und weder Ecken, gerade Strecken oder konkav gekrümmte Bereiche aufweisen. Darüber hinaus sind Radien kleiner 1,0 mm und insbesondere kleiner 0,5mm ungeeignet, da dort bei einer Retention mit einem höheren Verschleiß zu rechnen ist.

Gerade bei der vorgesehenen Verankerung an natürlichen Zähnen kann es sogar nötig sein, von der runden Form abzuweichen, da vor der eigentlichen Behandlung möglicherweise noch gar nicht bekannt ist, um welche Restbezahnung es sich bei den unterschiedlichen Patienten handelt. Natürliche Zähne sind meist in ihrem Querschnitt nicht rund, sondern oval. Hieraus ergibt sich, dass ein beschliffener Zahn keinen runden Querschnitt aufweist und folglich eine runde Patrizen-Gestaltung eher selten geeignet erscheint. Vielmehr können gemäß einem Aspekt der Erfindung im Frontzahnbereich oval / elliptische, bei den Eckzähnen triovale und im Seitenzahnbereich eher quadovale Querschnitte vorteilhaft und geeignet sein. Diese können natürlich auch teilweise gerade oder konkave Bereiche aufweisen.

Eine geometriebedingt bereitgestellte Retention ist gemäß einem Aspekt der Erfindung vornehmlich in mesio-distaler Ausrichtung vorgesehen, damit die Kappen auf den Stümpfen / Pfeilern in bukkal-palatinaler bzw. bukkal-lingualer Ebene vergleichsweise dünnwandig ausgeführt sein können. Der für die Retentionselemente benötigte Platzbedarf besteht bei der Patrize vorzugsweise aus einer einkerbenden Nut, welche dann vorzugsweise nur im vorderen und hinteren Bereich ausgeführt ist, wo ausreichend Platz vorhanden ist. Dementsprechend sind für die Retention bevorzugt als Formen / Gestaltungen im Matrizen-Patrizen-System runde oder ovale Retentionen, möglichst umlaufend, aber insbesondere bei unrunden Querschnitten nicht notwendigerweise vollumlaufend ausgeführt.

Vorzugsweise und gemäß einem Aspekt der Erfindung werden für die Planung und Auslegung der Zahnprothetik gemäß den vorstehenden Erläuterungen Grundtypen für die in Betracht zu ziehenden Patrizen und Patrizenformen ermittelt und in der Bibliothek zur Auswahl zur Verfügung gestellt.

Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt der Erfindung ist bei der Verwendung der Teleskopkronen vorgesehen, unmittelbar vor der Einbringung in den Patientenmund zum Zweck der Anpassung und Positionsoptimierung das thermoplastische Zwischenstück auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur aufzuheizen, so dass es entsprechend verformbar wird. Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt ist hierzu die Verwendung eines Heizgeräts vorgesehen, das in einem Beheizungsbereich mit einer Anzahl von beheizbaren Kontaktsteckern versehen ist, die in ihrer Außenkontur an die Kontur der Patrizen des Teleskopsystems angepasst sind. Damit kann ein solcher Kontaktstecker ersatzweise anstelle der eigentlichen Patrize in die zugehörige Matrize eingesteckt werden. Zum Erwärmen kann dann das jeweilige Matrizenelement somit auf einen dieser Kontaktstecker aufgesteckt werden, und anschließend kann durch Beheizung des Kontaktsteckers der thermoplastische Zwischenkörper des Matrizenelements auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt werden.

Die Erweichungstemperatur der thermoplastischen Schicht bzw. des thermoplastischen Zwischenkörpers ist, insbesondere durch geeignete Materialwahl, oberhalb von etwa 135°C gewählt. Dies ist nämlich die Temperatur von gängigen und üblichen Autoklaven, mit denen z.B. auch Prothesen zur Vorbereitung des Einsatzes oder zur Desinfektion autoklaviert werden. Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Materialparameter des Zwischenkörpers dabei derart gewählt, dass bei den üblichen Temperaturen während einer solchen Autokiavierung die thermoplastische Erweichung eben nicht eintritt, so dass sich auch bei einer solchen Autokla- vierung die Position der der Patrize zugewandten Innenkappe relativ zur Position der dem Zahnersatz zugewandten Außenkappe nicht verändert und die gemäß dem Konzept der Erfindung zuvor eingebrachte Position auch beim Autoklavieren nicht verändert wird. Die niedrigste in diesem Sinne akzeptable Erweichungstemperatur für das Material des Zwischenkörpers sollte daher bevorzugt im Bereich 70°C - 80°C liegen. Dies sind Temperaturen, welche ein Patient auch beim Reinigen seiner Zahnprothese über den hauseigenen Wasserhahn wahrscheinlich nicht erreichen wird, sodass eine Depositionierung der der Patrize zugewandten Innenkappe aufgrund von Verformungen des Zwischenkörpers im täglichen Gebrauch ausgeschlossen werden kann.

Bei der Erwärmung der Komponenten und dem unmittelbar nachfolgenden Einsetzen der Prothese zum Zweck der Feinausrichtung der Komponenten, insbesondere der Innenkappe in Relation zur Außenkappe, besteht immer das Risiko, dass die Schleimhaut des Patienten und/oder Zahngewebe (Nerv) und/oder der Knochen geschädigt werden. Aus diesem Grund ist die Erweichungstemperatur bevorzugt vergleichswese niedrig gewählt. Zusätzlich sollte die Wärmekapazität des den Zwischenkörper bildenden thermoplastischen Materials relativ niedrig sein, was aufgrund der geringen Dicke des Dreischichtsystems sicherlich gegeben ist.

Um die Erweichungstemperatur zu erreichen und eine zu schnelle Abkühlung vor der endgültigen Positionierung der der Patrize zugewandten Innenkappe zu vermeiden, wäre es wünschenswert, die gesamte Prothese auf die vorgegebene Temperatur zu erwärmen. Dies ist allerdings für die vorgesehene Behandlung eher ungeeignet, da man auf diese Weise die Prothese bei mindestens 70°C - 80°C in den Patientenmund einsetzen würde. Schon bei einer Temperatur oberhalb von 40°C - 50°C hätte der Patient sicherlich starke Schmerzen, und oberhalb wäre sogar mit Verbrennungen zu rechnen. Aus diesem Grund ist es gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehen, ausschließlich den Zwischenkörper bzw. das diesen bildende Zwei- oder Dreischichtsystem der Patrize entsprechend zu erwärmen.

Zur Lösung dieser Aufgabe hat sich herausgestellt, dass gemäß einem Aspekt der Erfindung die Erwärmung über die der Patrize zugewandte Innenkappe erfolgen sollte. Zu diesem Zweck ist das oben beschriebene Heizgerät besonders vorteilhaft, das ein geometrisch in der Form an die Matrize angepasstes und somit in diese einsteckbares Heizelement, vorzugsweise ein elektrisches Heizelement, aufweist. Üblicherweise haben Teleskop-Prothesen zwei bis sechs und vorzugsweise vier Pfeiler mit jeweils einer der genannten Patrizen-Matrizen-Verbindung. Bevorzugt ist daher das Heizgerät mit einer Mehrzahl von, vorzugsweise sechs, der genannten Heiz- elemente bzw. Kontaktstecker ausgerüstet, so dass sämtliche Matrizenelemente einer Zahnprothese zeitgleich erwärmt und somit für die Eingliederung vorbereitet werden können.

Über eine definierte Wärmeenergiezufuhr über einen definierten Zeitraum ist man in der Lage, die für die Erweichung des Zwischenkörpers nötige Wärmemenge in diesen bzw. die thermoelastische Schicht einzubringen, um die Feinausrichtung der den Patrizen zugewandten Schicht zu ermöglichen. Diese Heizkörper oder auch Heizpatrizen sind zur optimierten Wärmeabgabe bevorzugt aus einem Metall, vorzugsweise mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit, insbesondere Gold, ausgeführt. Sie sind geometrisch bevorzugt möglichst identisch zu den eigentlichen Patrizen ausgeführt. Lediglich zur einfacheren Entnahme können kleine Rillen in Achsrichtung vorgesehen sein, so dass sich nach der Erwärmung bei der Entnahme kein Unterdrück bilden kann. Sind die thermoplastischen Schichten erwärmt, könnte eine Entnahme bei vorhandener Unterdruckbildung zu einer Schädigung dieser führen. Weiterhin ist hinter der eigentlichen Heizpatrize vorzugsweise ein Griffstück angeformt, um die Heizpatrizen einfach in die Matrizen einlegen und wieder entnehmen zu können.

Vorzugsweise sind die Heizpatrizen mit einer internen elektrischen Heizung mit einer integrierten Temperaturregelung versehen. Diese sorgt dafür, dass es nicht zu einer Überhitzung und somit zu einer Beschädigung des Matrizen-Patrizen-Systems oder der Prothese selbst führen kann. Diese Regelung beinhaltet, dass in den Heizpatrizen Temperatursensoren integriert sind. Die Heizpatrizen können aber auch mit einer anderen Wärmequelle ausgestattet sein oder über eine externe Wärmequelle versorgt werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass die Heizpatrizen über eine andere Energiequelle die thermoelastische Schicht lediglich erwärmt, ohne an sich selbst beheizt zu werden.

Vorzugsweise sind die Heizpatrizen über Kabelverbindungen mit einer zentralen Temperaturregeleinheit verbunden. Diese beinhaltet vorzugsweise vier oder sechs Anschlüsse, um zeitgleich vier oder sechs Heizpatrizen ansteuern zu können. Alternativ und abhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck könnte eine solche Einheit aber auch mit einer größeren Anzahl, beispielsweise mit 6, 8 oder 10, von Anschlüssen versehen sein. Es sollten gemäß einem Aspekt der Erfindung mindestens so viele sein, wie üblicherweise Stützpfeiler in einer Prothese vorgesehen sind. Dies sind mindestens drei oder vier, können aber auch 6 bis 8 sein. Vorzugsweise sind die Heizpatrizen direkt mit einem Kabel versehen, in Richtung der Regeleinheit aber über einen Stecker zum Abnehmen verbunden. In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Heizpatrizen mit Akkus ausgestattet, welche nur in einer Ladestation stehen. Hierbei wird die Temperaturregeleinheit in den Heizpatrizen integriert.

Bezüglich ihrer Form ist es bei geometrisch unterschiedlichen Matrizen-Patrizen-Systemen vorteilhaft, diese unterschiedlichen Geometrien auch für die Heizpatrizen vorzusehen.

Gemäß einem weiteren, als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt der Erfindung kann als Material für die Patrize eine Keramik vorgesehen sein. Als Patrizenmaterial eignet sich nämlich bereits aus ästhetischen Gründen eine Keramik in besonderem Maße. Der Patient hat beispielsweise meist ein angenehmeres Gefühl bei einer herausgenommenen Prothese, wenn die Stützpfeiler Zahnfarben sind und nicht Metallfarben. Metalle sind darüber hinaus gute Wärmeleiter. Wird die thermoplastische Schicht bzw. der thermoplastische Zwischenkörper für den Passgenauigkeitsausgleich erwärmt, wird diese Wärme beim Erkalten auch auf die Patrize übertragen. Zudem gibt es bei natürlichen Zähnen das Risiko, dass die Wärme an noch vitale Zähne übertragen wird und es zu Schädigungen des Zahnnervs kommt.

Die Wärmekapazität der thermoplastischen Schicht und der Patrize ist zwar auslegungsgemäß bevorzugt eher gering gewählt, aber dennoch können derzeit eventuelle Schädigungen nicht völlig ausgeschlossen werden. Folglich eignen sich als Patrizenmaterial insbesondere Materialien mit einer eher niedrigen Wärmeleitfähigkeit. So sind Metallverblendungen aus Kunststoff oder Keramik bevorzugt zu verwenden. Insbesondere ist allerdings zu erwähnen, dass Patri- zen-Kappen aus Vollkeramik und insbesondere aus AI2O3 oder einer ZrO 2 Keramik, welche ausgezeichnete Wärmeschutzschilder sind, bevorzugt eingesetzt werden sollten.

Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt können in den thermoplastischen Zwischenkörper metallische Partikel eingelagert sein. Die vorgesehene Erwärmung bis hin zur Erweichung der thermoplastischen Schicht kann dann durch Induktion und somit ggf. kontaktlos bewirkt werden.

Gemäß einem weiteren als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt können in den thermoplastischen Zwischenkörper magnetische Partikel, wie beispielsweise Eisen oder Eisenoxid, eingelagert sein. Die vorgesehene Erwärmung kann dann, insbesondere durch Erzeugung von Reibung, mit einem magnetischem Wechselfeld und somit ebenfalls kontaktlos vorgenommen werden. Gemäß einem weiteren, als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt kann die der Patrize zugewandte Innenkappe vor dem Eingliedern im Patientenmund „schwimmend gelagert“ ausgeführt sein, d. h. anstelle des thermoplastischen Zwischenkörpers kann zwischen der Innen- und der Außenkappe zunächst ein Hohlraum vorgesehen sein. Der Zahntechniker schafft dann einen Zugangskanal, der vom Zahnarzt bei der Eingliederung mit einem Kleber oder Elastomer oder Thermoplastischem Kunststoff oder dergleichen gefüllt wird.

Gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungen ist die nach dem Konzept der Erfindung ausgeführte Matrize im Wesentlichen als dreikomponentiges Bauteil (oder im Querschnitt gesehen als dreischichtiges System) anzusehen, das die Bauteile Innenkappe, Außenkappe und zwischen diesen angeordneten Zwischenkörper umfasst. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann zusätzlich noch eine weitere, also vierte, Komponente bzw. Schicht vorgesehen sein. Dabei kann als vierte Schicht gemäß diesem Aspekt der Erfindung eine äußere vierte Schicht oder Komponente vorgesehen sein, die die Außenkappe ihrerseits außenseitig umgibt und eine lösbare Verbindung des Matrizenelements mit der Prothese oder dem Zahnersatz ermöglicht. Damit kann erreicht werden, dass das Matrizenelement an der Prothese oder dem Zahnersatz mechanisch montierbar und zerstörungsfrei wieder einfach demontierbar ist. Damit kann ermöglicht werden, die Matrize oder Kappe zunächst fest in der Prothese zu verankern und bei Bedarf, z.B. nach mehrjähriger Tragedauer, relativ einfach zu entfernen und durch ein neues mehrteiliges Matrizen-System zu ersetzen. Damit kann auf besonders einfache Weise ein Service-Austausch einer inserierten Matrize erfolgen, beispielsweise bei einsetzendem Verschleiß der Matrize. Wichtig ist dabei insbesondere, dass die Haftkraft in diesem System deutlich über der des Matrizen-Patrizen-Systems liegt. Es sollte eine Art Rasterung sein, die beim Wechsel allenfalls die auszutauschende Matrize beschädigt oder zerstört. Ein Spezialwerkzeug in Form einer Zange oder Ähnliches wäre günstig.

In einer weiteren, als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausführungsform kann das mehrteilige Matrizenelement anstelle von oder zusätzlich zu dem thermoplastischen Zwischenkörper einen Zwischenkörper aus lichthärtendem Kunststoff aufweisen. Dieser könnte beispielsweise in ungehärtetem, also noch verformbarem, Zustand gemäß der zuvor beschriebenen Vorgehensweise eingegliedert werden, so dass sich die Innen- und die Außenkappe der Matrize geeignet zueinander ausrichten können. Nachdem dies erfolgt ist, könnte der Zwischenkörper beispielsweise über UV-Licht ausgehärtet werden, so dass die aufgenommene Position fixiert wird.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass auf die erfindungsgemäße Weise komplett präfabrizierte Matrizen- Patrizen-Systeme auf natürlichen Zähnen hergestellt werden können, insbesondere mit einer Matrize, die in einem CAD-Cam-Prozess aus Metall und vorzugsweise aus einer Keramik hergestellt werden kann. Des Weiteren kann auf diese Weise ein System mit reproduzierbarer, kaum von der Kaukraft abhängiger Haftkraft bereitgestellt werden. Das System weist, insbesondere aufgrund der erreichbaren enorm hohen Passgenauigkeit, einen nur sehr geringen Verschleiß auf. Es sind hochpräzise Passungen für einen hohen Trage- und Kaukomfort erreichbar, und das Handling ist einfach und unkompliziert, d.h. das Fixieren der Matrize in der Prothese ist durch den Zahntechniker bei minimierter Passungenauigkeit im Patientenmund möglich. Des Weiteren weist das System einen besonders gering gehaltenen Platzbedarf auf.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

FIG. 1 schematisch ein Teleskop-System zur Befestigung einer Zahnprothese im Mundraum eines Patienten,

FIG. 2 im Längsschnitt eine Teleskopkrone des Systems nach FIG. 1 ,

FIG. 3 eine Teleskopkrone gemäß einem Aspekt der Erfindung im Längsschnitt,

FIG. 4 ein Matrizenelement der Teleskopkrone gern. FIG. 3 in Explosionsdarstellung im perspektivischen Teilschnitt,

FIG. 5 das Matrizenelement der Teleskopkrone gern. FIG. 3 in Explosionsdarstellung im Längsschnitt,

FIG. 6 ein Patrizenelement der Teleskopkrone gern. FIG. 3 in seitlicher Ansicht und eine in ihrer Innenkontur an die Außenkontur des Patrizenelements angepasste Innenkappe des Matrizenelements gern. FIG. 4, 5,

FIG. 7 jeweils paarweise ein Patrizenelement und das zugeordnete aufgesetzte Matrizenelement in unterschiedlichen Querschnittsgeometrien,

FIG. 8 eine Sequenz von Montageschritten des Matrizenelements gern. FIG. 4, 5 im Teilschnitt in perspektivischer Ansicht,

FIG. 9 eine Sequenz von Montageschritten des Matrizenelements gern. FIG. 4, 5 im Längsschnitt, FIG. 10 das Matrizenelement nach FIG. 9d mit „verkippter“ Außenkappe,

FIG. 11 eine alternative Ausführungsform eines Matrizenelements im Längsschnitt,

FIG. 12 ausschnittsweise ein Heizgerät, und

FIG. 13-17 jeweils in vergrößerter Darstellung einen Kontaktstecker des Heizgeräts nach FIG. 12.

Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

Das Teleskop-System 1 gern. FIG. 1 dient zur herausnehmbaren Befestigung einer Zahnprothese 2 im Mundraum eines Patienten. Im Ausführungsbeispiel ist dabei als Zahnersatz 2 eine vollständige Oberkiefer- Prothese gezeigt; alternativ könnten aber selbstverständlich auch andere Prothesen wie beispielsweise eine Brücke, die eine Lücke zwischen mehreren Zähnen einer Restbezahnung schließt, oder auch Einzelprothesen zum Ersatz eines Einzelzahns vorgesehen sein. Die Zahnprothese 2 ist zur lösbaren Verbindung mit einer Anzahl von fest am Oberkiefer 4 und damit im Mundraum des Patienten angeordneten Stützpfeilern ausgelegt. Als Stützpfeiler sind dabei im gezeigten Ausführungsbeispiel im Mundraum des Patienten verbliebene, an ihrer Oberfläche geeignet beschliffene Zähne 6 einer Restbezahnung vorgesehen.

Das Teleskop-System 1 umfasst eine - im Ausführungsbeispiel der Anzahl der beschliffenen Zähne 6 der Restbezahnung entsprechende - Anzahl von so genannten Teleskopkronen 10, mit denen die Zahnprothese 2 herausnehmbar am Oberkiefer 4 und somit im Mundraum des Patienten befestigt wird. Eine solche Teleskopkrone 10, wie sie in herkömmlicher Ausführung im Längsschnitt in FIG. 2a in Einzelausführung und in FIG. 2b im Längsschnitt als Befestigungsmittel für die Zahnprothese 2 gezeigt ist, stellt im Wesentlichen ein Doppelkronen-System dar. Dieses umfasst einerseits eine „untere“ oder Basiskrone 12, auch als „Primärkrone“ bezeichnet, die in der Art einer üblichen Überkronung an einem geeignet vorbereiteten, beispielsweise beschliffenen, Zahn 6 fest angebracht wird. Die Primärkrone 12, die auch in der Darstellung gern. FIG. 1 für die dort gezeigten Zähne 6 jeweils sichtbar ist, ist dabei in den Darstellungen gern. FIG. 2 im an dem jeweiligen Zahn 6 angebrachten Zustand gezeigt.

Die Primärkrone 12 ist dabei in durchaus üblicher Ausgestaltung als Patrizenelement 14 ausgeführt, das an seiner Oberfläche einen Kontaktstift 16 ausbildet. An dem Patrizenelement 14 kann lös- oder herausnehmbar als zweite wesentliche Komponente der Teleskopkrone ein „oberes“ Kronensegment oder Matrizenelement 18, auch als „Sekundärkrone“ bezeichnet, befestigt, beispielsweise aufgeklickt oder aufgesteckt, werden. In FIG. 2a ist dabei der Vorgang des Aufschiebens durch die Pfeile 20 angedeutet, wohingegen in FIG. 2b die Teleskopkrone 10 im Zustand mit vollständig auf das Patrizenelement 14 aufgeschobenem Matrizenelement 18 gezeigt ist. In dem von den Kronensegmenten 14, 18 gebildeten Art Matrizen-Patrizen-System der TeleskopkronelO dient das „obere“, die Matrize bildende Kronensegment 18 als Träger für die Zahnprothese 2, die geeignet fest mit den Matrizenelementen 18 verbunden ist.

Bei Teleskop-Systemen 1 der beschriebenen Art ist die Passgenauigkeit der Zahnprothese 2 im Patientenmund ein bedeutsamer Faktor, da eine hohe Passgenauigkeit beispielsweise Voraussetzung für einen festen Sitz der Prothese 2 im Patientenmund ist. Weiterhin bedingt eine hohe Passgenauigkeit selbstverständlich auch einen hohen Tragekomfort für den Patienten, so dass er sich mit der Prothese 2 möglichst wohl fühlen kann. Je passgenauer die Prothese gefertigt ist, desto fester kann somit der Sitz im Patientenmund ausgeführt werden, was wiederum zu einem sehr hohen Trage- und Kaukomfort führt. Im Hinblick auf gängige Fertigungsmethoden, bei denen üblicherweise zunächst die Zahnsituation im Patientenmund ermittelt und anschließend auf ein physisches oder virtuelles Modell übertragen wird, anhand dessen dann die Versorgung geplant und gefertigt wird, ist aber in unerwünschter Weise mit Ungenauigkeiten in der Passform zu rechnen.

Um dem Rechnung zu tragen, ist gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Bauweise für eine Teleskopkrone 30 vorgesehen, wie sie im Längsschnitt in FIG. 3 gezeigt ist, und die eine besonders passgenaue Anfertigung des Doppelkronensystems erlaubt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Teleskopkrone 30 basiert dabei auf dem Konzept, die wesentlichen Komponenten des Doppelkronensystems in einer als akzeptabel angesehenen Genauigkeit zu fertigen und anschließend, nach einer Vormontage der Komponenten, diese mit einer gewissen Flexibilität und Formbarkeit in den Patientenmund einzubringen und dort, in Reaktion auf die reale Mundsituation und/oder unter Berücksichtigung aktueller für die intraorale Mundsituation charakteristischer Daten und die bei der Eingliederung auftretenden Rückstell- und Schubkräfte, die endgültige und an die tatsächliche Mundsituation angepasste Positionierung der Komponenten zuzulassen und anschließend zu fixieren.

Dazu umfasst die erfindungsgemäße, in FIG. 3 dargestellte Teleskopkrone 30 als wesentliche Komponenten, vergleichbar zur konventionellen Ausführung der Teleskopkrone 10, einerseits ein zur Montage oder Überkronung an einem Restzahn 6 vorgesehenes Patrizenelement 14 und andererseits ein korrespondierendes, auf das Patrizenelement 14 aufsteckbares, mit dem Zahnersatz 2 fest verbindbares Matrizenelement 18. Im Gegensatz zur konventionellen Ausfüh- rung in der Teleskopkrone 10 ist gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung bei der Teleskopkrone 30 das Matrizenelement 18 aber mehrteilig ausgeführt und umfasst eine auf das Patrizenelement 14 aufsteckbare Innenkappe 32 und eine an der Zahnprothetik 2 anbringbare Außenkappe 34, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe 32,34 ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper 36 aus thermoplastischem Material angeordnet ist. Diese mehrteilige Ausführung des Matrizenelements 18 ist aus der Explosionsdarstellung im perspektivischen Teilschnitt in FIG. 4 und im Längsschnitt in FIG. 5 besonders gut erkennbar.

Durch diese mehrteilige Ausführung unter Verwendung eines vorübergehend verformbaren Zwischenkörpers 36 bzw. einer vorübergehend verformbaren Zwischenschicht ist ermöglicht, dass eine endgültige Positionierung und Ausrichtung der Komponenten zueinander, also insbesondere von Innenkappe 32 und Außenkappe 34, erst während der Einbringung der Teleskopkrone 30 in den Mundraum erfolgt. Im Rahmen der Vorbereitung der Eingliederung kann somit die Außenkappe 34 bereits fest am Zahnersatz 2 montiert werden. Für die Eingliederung ist dann vorgesehen, den thermoplastischen Zwischenkörper 36 zuvor geeignet bis über seine Erweichungstemperatur aufzuheizen, so dass er verformbar ist. In diesem Zustand kann dann die Eingliederung vorgenommen werden, so dass sich Innen- und Außenkappe 32,34 entsprechend den feinen Details der Mundsituation und in Reaktion auf die dadurch hervorgerufenen Druck- und Stellkräfte unter Verformung des Zwischenkörpers 36 geeignet zueinander ausrichten. Die Ausrichtung der Innenkappe 32 relativ zur Außenkappe 34 und damit die endgültige Positionierung erfolgt somit angepasst an die tatsächlichen Verhältnisse im Mundraum. Anschließend kann der Zwischenkörper 36 unter Beibehaltung der angenommenen Form und damit unter Erhaltung der zugrundliegenden Position abkühlen und demzufolge wieder erstarren. Damit ist nach dem Erstarren die solchermaßen aufgenommene optimierte Ausrichtung der Komponenten fixiert.

Damit kann die Herstellung der Zahnprothese 2 erfolgen, indem zur passgenauen Ausrichtung der jeweiligen Innenkappe 32 relativ zur Außenkappe 34 des jeweiligen Matrizenelements 18 der Zwischenkörper 36 auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt und somit verformbar gemacht wird, und anschließend unter Nutzung der Verformbarkeit des Zwischenkörpers 36 die Innenkappe 32 unter Berücksichtigung von die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebenden Intraoral-Daten relativ zur Außenkappe 34 hinsichtlich einer optimierten Passgenauigkeit ausgerichtet wird, bevor die solchermaßen eingestellte Relativposition der Innenkappe 32 bezogen auf die Außenkappe 34 infolge der während der nachfolgenden Abkühlung des Zwischenkörpers 36 einsetzenden Erstarrung des Zwischenkörpers 36 konserviert wird Der Zwischenkörper 36 ist dabei gemäß einem Aspekt der Erfindung hinsichtlich seiner Materialwahl und seiner Materialparameter bevorzugt gezielt an die üblichen Handhabungsprozesse bei der Verwendung in zahnärztlichen Behandlungen angepasst. Insbesondere ist dabei vorteilhafterweise berücksichtigt, dass bei derartigen Prozessen das Autoklavieren gängig und weit verbreitet ist. Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Materialparameter des Zwischenkörpers 36 dabei derart gewählt, dass bei den üblichen Temperaturen während einer solchen Autokiavierung die thermoplastische Erweichung nicht eintritt, so dass sich auch bei einer solchen Autokiavierung die Position der der Patrize 14 zugewandten Innenkappe 32 relativ zur Position der dem Zahnersatz 2 zugewandten Außenkappe 34 nicht verändert und die gemäß dem Konzept der Erfindung zuvor eingebrachte Position auch beim Autoklavieren nicht verändert wird. Die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Zwischenkörpers ist 36, insbesondere durch geeignete Materialwahl, dabei oberhalb von etwa 135°C gewählt. Dies ist nämlich die Temperatur von gängigen und üblichen Autoklaven, mit denen z.B. auch Prothesen zur Vorbereitung des Einsatzes oder zur Desinfektion autoklaviert werden.

Das Patrizenelement 14 der Teleskopkrone 30 ist in FIG. 6a in seitlicher Ansicht gezeigt. Im Ausführungsbeispiel weist das Patrizenelement 14 einen im Wesentlichen runden Querschnitt auf, wobei es alternativ auch mit nicht runden Querschnitten, beispielsweise oval, elliptisch, trioval oder dergleichen ausgeführt sein kann, bevorzugt angepasst an die geometrischen Verhältnisse am Insertionsort in der Mundhöhle. Wie der Darstellung in FIG. 6 deutlich entnehmbar ist, weist das Patrizenelement 14 eine umlaufende Nut 37 auf, die im Zusammenspiel mit einer zugeordneten Innenwulst 38 an der Innenseite der Innenkappe 32 für eine Retention bei aufgebrachter Innenkappe 32 und somit für eine zusätzliche Fixierung sorgt. Damit kann das Verbindungssystem in der Art einer Schnapp- oder Rastverbindung ausgeführt sein, bei der das Matrizenelement 18 über seine Innenkappe 32 auf das Patrizenelement 14 aufgeklickt oder aufgeschnappt werden kann. Dazu passend ist, wie dies der Darstellung in FIG. 6b entnehmbar ist, die Innenkontur der Innenkappe 32 angepasst ausgeführt.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist zur Herstellung der Zahnprothese 2 ein Verfahren vorgesehen, bei dem anhand von die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebenden Intraoral- Daten aus einer Anzahl von in einer Komponenten-Bibliothek hinterlegten Patrizenelement-Grundtypen diejenigen Patrizenelemente 14 ausgewählt werden, die eine zuverlässige Fixierung der Prothese 2 bei möglichst gering gehaltenem Abtrag von Zahnhartsubstanz erlauben, und wobei anhand dieser Auswahl der erforderliche Beschliff der Zähne 6 ermittelt und dem Behandler als Handlungsanweisung zur Verfügung gestellt wird Für die Patrizenelemente 14 kommen nämlich, abhängig von den Details der Mundsituation, verschiedenartige Grundtypen in Betracht, die zur Auswahl für den Behandler bereitgestellt werden. FIG. 7 zeigt beispielhaft eine Anzahl geometrischer Varianten des Patrizenelements 14 in Kombination mit dem jeweils zugeordneten Matrizenelement 18 mit unterschiedlich gestalteten Querschnittskonturen, wie sie abhängig vom Insertionsort und von der Mundsituation des Patienten bedarfsgerecht gewählt werden können, in perspektivischer Ansicht. Dabei sind das Patrizenelement 14 einerseits und die vollständige Teleskopkrone 30, also das auf das Patrizenelement 14 aufgesetzte Matrizenelement 18, jeweils paarweise gemeinsam gezeigt. Insbesondere zeigen:

FIG. 7a ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit nicht rundem, ovalem oder elliptischem Querschnitt,

FIG. 7b ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit triovalem Querschnitt,

FIG. 7c ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit quadovalem Querschnitt,

FIG. 7d ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit länglich rechteckigem Querschnitt mit zur Erfüllung der Ovalitätskriterien abgerundeten Ecken,

FIG. 7e ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit vergleichsweise „flachem“, länglich ausgedehnten Querschnitt,

FIG. 7f das Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 nach FIG. 7e mit zusätzlicher, partiell umlaufender Hinterschneidung oder Nut 37 zur Bereitstellung zusätzlicher Retention.

Die Montage des Matrizenelements 18 aus den vorgefertigten Komponenten ist in FIG. 8 anhand einer Sequenz von Montageschritten im Teilschnitt in perspektivischer Ansicht und in FIG. 9 anhand einer Sequenz von Montageschritten im Längsschnitt gezeigt. Zunächst wird dabei, wie in FIG. 8a, 9a gezeigt, die Innenkappe 32 in den Zwischenkörper 36 eingebracht. Dieser weist an seinem freien Ende 39 eine umlaufende Endwulst 40 auf, die in eine endseitig an der Innenkappe 32 angeformte Aufnahmenut 42 eingebracht wird. Das dadurch entstehende teilmontierte Ensemble 44 wird, wie in FIG. 8b, 9b ersichtlich, in die Außenkappe 34 eingelegt, so dass das in FIG. 8c, 9c gezeigte Ensemble 46 entsteht. Dabei wird ein im Endbereich der Innenkappe 32 angeformter umlaufender Fixierrand 48 in einen Aufnahmering 50 der Außenkappe 34 eingelegt. Anschließend wird ein diese umlaufender Bördelrand 52 zur Bildung einer Crimp- oder Bördelverbindung umgelegt, so dass er wie aus FIG. 8d, 9d ersichtlich den Fixierrand 48 umschließt und damit die Innenkappe 32 an der Außenkappe 34 im Sinne einer Vormontage hinreichend fixiert. Das solchermaßen aufgebaute und vormontierte Matrizenelement 18 wird wie vorstehend erwähnt bei der Eingliederung erwärmt, so dass der thermoplastische Zwischenkörper 36 bis über seine Erweichungstemperatur aufgeheizt und damit verformbar wird. In diesem Zustand kann dann die Eingliederung vorgenommen werden, so dass sich Innen- und Außenkappe 32,34 entsprechend den feinen Details der Mundsituation und in Reaktion auf die dadurch hervorgerufenen Druck- und Stellkräfte unter Verformung des Zwischenkörpers 36 geeignet zueinander ausrichten. Als Folge dieser Ausrichtung wird die Innenkappe 32, ausgehend von der zunächst annähernd parallelen Ausrichtung wie Fig. 9d gezeigt, relativ zur Außenkappe 34 verkippt oder anderweitig umpositioniert, wobei sich der Zwischenkörper 36 entsprechend verformt. Das Ergebnis einer solchen Verformung, mit der die endgültige Ausrichtung der Komponenten einhergeht, ist beispielhaft in FIG. 10 anhand eines Längsschnitts des Matrizenelements 18 im „verkippten“ Zustand gezeigt.

Im Vergleich zur Ausgangsposition gern. FIG. 9d ist dabei deutlich die eingetretene Verformung des Zwischenelements 36 erkennbar. Ebenso ersichtlich ist aber auch, dass auch die Innenkappe 32 im Bereich des ihren Boden bildenden Fixierrands 48 deutlich verformt wird. Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt ist dieser bestimmungsgemäß vorgesehenen Verformung der Innenkappe 32 durch geeignete Materialwahl Rechnung getragen. Der eine Art von Membran bildende Bodenbereich oder Fixierrand 48 der Innenkappe 32 sollte nämlich möglichst keine oder nur eine möglichst gering gehaltene Rückstellkraft gegen diese Verformung bieten. Dies wird gemäß einem Aspekt der Erfindung durch eine geeignete Materialwahl für die Innenkappe 32, zumindest im Bereich des Fixierrands 48, erreicht. Bevorzugt ist die Innenkappe 32 daher aus einem Hochleistungskunststoff, vorzugsweise PEEK, gefertigt.

In FIG. 11 ist eine alternative Ausführungsform eines Matrizenelements 18' im Längsschnitt gezeigt. In dieser Variante ist der Deckelbereich 54 der Innenkappe 32' gewellt geformt, so dass eine gewisse Verformbarkeit insbesondere in Längsrichtung gegeben ist. Eine derartige Ausführung ermöglicht somit in gewissem Umfang eine Kompensation oder einen Ausgleich der Positionen der Komponenten zueinander in Längsrichtung.

Unter Berücksichtigung dieser Möglichkeiten kann für den Behandler eine Vorauswahl der in der Bibliothek bereitgestellten Grundtypen getroffen werden, wobei anschließend ermittelt wird, mit welcher Kombination aus Patrizenelementen der insgesamt gegebene Bedarf an Beschliff, d. h. der Verlust an Zahnhartsubstanz, minimiert werden kann. Auf dieser Grundlage kann dann die Planung der Prothese insgesamt erfolgen, und dem Behandler können die für den Beschliff notwendigen Informationen bereitgestellt werden, anhand derer er die Restbezahnung für die Überkronung mit den Patrizenelementen 14 vorbereiten kann. Um die konzeptgemäß vorgesehene Aufheizung des thermoplastische Zwischenstücks 36 der Teleskopkronen 30 unmittelbar vor der Eingliederung auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur zu ermöglichen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung ein Heizgerät 60 vorgesehen, das ausschnittsweise in FIG. 12 dargestellt ist. Das Heizgerät 60 umfasst eine Anzahl von beheizbaren Kontaktsteckern 62 versehen ist, die in ihrer Außenkontur der Kontur der Patrizenelemente 14 der Teleskopkronen 30 entsprechen und somit anstelle der Patrizenelemente 14 in die Matrizenelemente 18 bzw. deren Innenkappe 32 einsteckbar sind, und von denen in FIG. 12 lediglich einer gezeigt ist. Die Kontaktstecker 62 sind geometrisch somit bevorzugt möglichst identisch zu den eigentlichen Patrizenelementen 14 ausgeführt. Lediglich zur einfacheren Abnahme der beheizten Matrizenelemente 18 können gemäß einem Aspekt der Erfindung in der Außenhaut der Kontaktstecker 62 kleine Rillen in Achsrichtung vorgesehen sein, so dass sich nach der Erwärmung bei der Entnahme kein Unterdrück bilden kann. Sind die thermoplastischen Zwischenkörper 36 nämlich erwärmt, könnte eine Entnahme bei vorhandener Unterdruckbildung zu einer Schädigung dieser führen.

Die Kontaktstecker 62 können somit auch als „Heizpatrizen“ bezeichnet werden. Sie sind zur optimierten Wärmeabgabe bevorzugt aus einem Metall, vorzugsweise mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit, insbesondere Gold, ausgeführt. Zum Erwärmen kann dann das jeweilige Matrizenelement 18 auf einen dieser Kontaktstecker 62 aufgesteckt werden, und anschließend kann durch Beheizung des Kontaktsteckers 62 der thermoplastische Zwischenkörper 36 des Matrizenelements 18 auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt werden. Das Heizgerät 60 ist dabei mit einer der Anzahl der in der jeweiligen Zahnprothese 2 vorgesehenen Matrizenelemente 18 bzw. der üblicherweise verwendeten Anzahl von Matrizenelementen 18 in solchen Zahnprothesen 2 entsprechenden, vorzugsweise sechs, der genannten Heizelemente bzw. Kontaktstecker 62 ausgerüstet, so dass sämtliche Matrizenelemente 18 einer Zahnprothese 2 zeitgleich erwärmt und somit für die Eingliederung vorbereitet werden können.

Die Möglichkeit, die Kontaktstecker 62 jeweils in die Innenkappe 32 eines Matrizenelements 18 einzustecken, wird aus den verschiedenen vergrößerten Darstellungen in den Figuren 13 bis 17 besonders deutlich.

Die beheizbaren Kontaktstecker 62 sind im Ausführungsbeispiel mit einem integrierten Heizelement 64 mit einer integrierten Temperaturregelung versehen. Über eine definierte Wärmeenergiezufuhr über einen definierten Zeitraum ist man somit in der Lage, die für die Erweichung des Zwischenkörpers 36 nötige Wärmemenge in diesen bzw. die thermoelastische Schicht ein- zubringen, um die Feinausrichtung der den Patrizenelementen 14 zugewandten Innenkappe 32 relativ zur mit der Prothese 2 verbundenen Außenkappe 34 zu ermöglichen. Weiterhin ist hinter der eigentlichen Heizpatrize 62 vorzugsweise ein Griffstück 66 angeformt, um die Heizpatrizen 62 einfach in die Matrizenelemente 18 einlegen und wieder entnehmen zu können.

Die als interne elektrische Heizung ausgelegten Heizelemente 64 sorgen dafür, dass es nicht zu einer Überhitzung und somit zu einer Beschädigung des Matrizen-Patrizen-Systems oder der Prothese 2 selbst kommen kann. Diese Regelung bedingt, dass in den Heizpatrizen 62 Temperatursensoren 68 integriert sind. Die Heizpatrizen 62 könnten aber alternativ auch mit einer anderen Wärmequelle ausgestattet sein oder über eine externe Wärmequelle versorgt werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass die Heizpatrizen 62 über eine andere Energiequelle den thermoelastischen Zwischenkörper 36 lediglich erwärmen, ohne an sich selbst beheizt zu werden.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Mehrzahl der Heizpatrizen 62 über jeweils eine Kabelverbindung 70 mit einer gemeinsamen, zentralen, in FIG. 12 nicht näher dargestellten Temperaturregeleinheit verbunden. Diese weist vorzugsweise vier oder sechs Anschlüsse auf, um zeitgleich vier oder sechs Heizpatrizen 62 ansteuern zu können. Alternativ und abhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck könnte eine solche Einheit aber auch mit einer größeren Anzahl, beispielsweise mit 6, 8 oder 10, von Anschlüssen versehen sein. Es sollten gemäß einem Aspekt der Erfindung mindestens so viele sein, wie üblicherweise Stützpfeiler in einer Prothese 2 vorgesehen sind. Vorzugsweise sind die Heizpatrizen 62 direkt mit einer Kabelverbindung 70 versehen, in Richtung zur zentralen Regeleinheit hin aber mit dieser abnehmbar über einen Stecker verbunden.

In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Heizpatrizen 62 mit Akkus ausgestattet, welche nur in einer Ladestation stehen. Hierbei ist die Temperaturregeleinheit in die Heizpatrizen 62 integriert.

Bezugszeichenliste

Teleskop-System Zahnprothese Oberkiefer Zahn Teleskopkrone Primärkrone Patrizenelement Kontaktstift Matrizenelement Pfeil Teleskopkrone Innenkappe Außenkappe Zwischenkörper Nut Innenwulst Ende Wulst Aufnahmenut , 46 Ensemble Fixierrand Aufnahmering Bördelrand Deckelbereich Heizgerät Kontaktstecker Heizelement Griffelement Temperatursensoren Kabelverbindung