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Title:
TELESCOPIC CROWN, DENTAL PROSTHESIS HAVING SUCH A TELESCOPIC CROWN, AND METHOD FOR PRODUCING A PROSTHETIC DEVICE HAVING A DENTAL PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/083626
Kind Code:
A1
Abstract:
A telescopic crown (30) for fixing a removable dental prosthesis (2) on a tooth (6) or on an inserted dental implant in the oral cavity of a patient, the telescopic crown comprising a male element (14, 14´, 14´´), which can be fixed on the tooth (6) or on the dental implant, and a female element (18), which can be fitted onto the male element and attached to the dental prosthesis (2), is designed to allow a dental prosthesis having a particularly precise fit to be provided with relatively little effort. For this purpose, according to the invention, the female element (18) is of a multi-part design and comprises an inner cap (32), which can be inserted onto the male element (14, 14´, 14´´), and an outer cap (34), which can be fastened on the dental prosthesis (2), wherein an intermediate body (36) made of thermoplastic material is arranged in the intermediate space between the inner cap and the outer cap (32, 34), the intermediate body connecting the inner cap and the outer cap to one another.

Inventors:
ZIPPRICH HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/078339
Publication Date:
April 25, 2024
Filing Date:
October 12, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SNAP CONE PROSTHETICS UG HAFTUNGSBESCHRAENKT (DE)
International Classes:
A61C8/00; A61C13/00; A61C13/265; A61C13/277
Domestic Patent References:
WO2021162220A12021-08-19
Foreign References:
US20210068933A12021-03-11
US20150335401A12015-11-26
US20190321141A12019-10-24
DE102008064273A12010-07-01
Other References:
MAKSIMOV ROBERT D. ET AL: "Time and temperature dependent deformation of poly(ether ether ketone) (PEEK)", MECHANICS OF COMPOSITE MATERIALS, vol. 33, no. 6, November 1997 (1997-11-01), US, pages 517 - 525, XP093120970, ISSN: 0191-5665, Retrieved from the Internet DOI: 10.1007/BF02269611
Attorney, Agent or Firm:
TERGAU & WALKENHORST INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche Teleskopkrone (30) zur Befestigung einer herausnehmbaren Zahnprothetik (2) an einem Zahn (6) oder einem inserierten Dentalimplantat im Mundraum eines Patienten, mit einem an dem Zahn (6) bzw. dem Dentalimplantat befestigbaren Patrizenelement (14, 14', 14") und mit einem auf dieses aufsteckbaren, an der Zahnprothetik (2) anbringbaren Matrizenelement (18), wobei das Matrizenelement (18) mehrteilig ausgeführt ist und eine auf das Patrizenelement (14, 14', 14") aufsteckbare Innenkappe (32) und eine an der Zahnprothetik (2) anbringbare Außenkappe (34) umfasst, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe (32, 34) ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper (36) aus thermoplastischem Material angeordnet ist. Teleskopkrone (30) nach Anspruch 1, deren Zwischenkörper (36) aus einem thermoplastischen Material mit einer Erweichungstemperatur von mehr als 135°C gebildet ist. Teleskopkrone (30) nach Anspruch 1 oder 2, deren Zwischenkörper (36) eine Dicke von mindestens 250 pm aufweist. Teleskopkrone (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, deren Zwischenkörper (36) als thermoplastisches Elastomer oder thermoplastisches Silikon ausgeführt ist. Teleskopkrone (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, deren Patrizenelement (14, 14', 14") außenseitig eine Nut (37) aufweist. Teleskop-Prothese (2), insbesondere zur Verwendung als Zahnersatz zum Ersatz fehlender Zähne im Mundraum eines Patienten, mit einer Anzahl von jeweils auf ein zugeordnetes Patrizenelement (14, 14', 14") aufsteckbaren Matrizenelementen (18), wobei das Matrizenelement (18) jeweils mehrteilig ausgeführt ist und eine auf das Patrizenelement (14, 14', 14") aufsteckbare Innenkappe (32) und eine an der Zahnprothetik anbringbare Außenkappe (34) umfasst, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe (32,34) ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper (36) aus thermoplastischem Material angeordnet ist. Verfahren zur Herstellung einer prothetischen Versorgung mit einer Zahnprothese (2), die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von überkronten Zähnen (6) oder insbesondere auch Dentalimplantaten im Mund eines Patienten mittels einer Anzahl von Teleskop-Kronen (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 vorgesehen ist, bei dem zunächst die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebende Intraoral- Daten erfasst und für eine digitalisierte Weiterverarbeitung bereitgestellt werden, wobei anhand dieser Daten, vorzugsweise in einem CAD-System, aus einer Anzahl von in einer Komponenten-Bibliothek hinterlegten Patrizenelement-Grundtypen ein Patrizenelement (14) ausgewählt wird. Verfahren nach Anspruch 7 zur Herstellung einer Prothese (2) zur Anbringung an einem Dentalimplantat, bei dem bei der Erfassung der Intraoral- Daten für die Bezahnungssituation die genaue Lage und Orientierung des inserierten Dentalimplantats erfasst wird, wobei anhand dieser Daten und unter Berücksichtigung des ausgewählten Patrizenelements (14) das zur Anbringung an das Implantat vorgesehene Abutment geeignet geplant und angefertigt wird.
Description:
Beschreibung

Teleskopkrone, Zahnprothese mit einer solchen Teleskopkrone sowie Verfahren zur Herstellung einer prothetischen Versorgung mit einer Zahnprothese

Die Erfindung bezieht sich auf eine Teleskopkrone zur Befestigung einer herausnehmbaren Zahnprothetik an einem Zahn oder einem inserierten Dentalimplantat im Mundraum eines Patienten, mit einem an dem Zahn bzw. dem Dentalimplantat befestigbaren Patrizenelement und mit einem auf dieses aufsteckbaren, an der Zahnprothetik anbringbaren Matrizenelement. Sie betrifft weiter eine Teleskopprothese, insbesondere zur Verwendung als Zahnersatz zum Ersatz fehlender Zähne, mit einer Anzahl von Matrizenelementen einer solchen Teleskopkrone, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer prothetischen Versorgung mit einer solchen Zahnprothese.

Im Falle eines Verlusts von Zähnen ist man üblicherweise bestrebt, diese zu ersetzen oder zumindest die durch den Verlust entstandenen Lücken zu schließen. Dies kann beispielsweise durch so genannte Brücken erfolgen. Hierbei werden die an die Lücke grenzenden Zähne beschütten und eine Krone gefertigt, welche die verloren gegangenen Zähne mit entsprechenden Brückengliedern ersetzen. Die mechanische Verankerung der Brücken findet auf den beschlif- fenen Zähnen statt. An eine Brücke kann auch ein Anhänger gesetzt werden, welcher eine Freiendsituation versorgt. Eine solche Situation kann auch mit herausnehmbaren Klammerprothesen versorgt werden, welche sich üblicherweise auf natürliche Zähne stützen.

Neben den Brückengestaltungen können die verloren gegangenen Zähne auch mittels enossa- ler Implantate ersetzt werden. Hierbei werden meist gewindeförmige Stifte als künstliche Zahnwurzel verwendet, auf welchen die Prothetik verankert werden kann. Diese Verankerung kann ebenfalls festsitzend (verschraubt, zementiert oder verklebt) oder herausnehmbar ausgestaltet werden. Bei den Verankerungen der herausnehmbaren Lösungen basieren die Haftkräfte, die die Prothese in Position halten, meist auf einer Unterdruckwirkung, einer Friktion und/oder einer Retention.

Sobald zu wenige Zähne im Patientenmund verblieben sind, kommen meist andere Lösungen zum Einsatz. Eine Variante ist, die komplette Restbezahnung zu entfernen und schleimhautgetragene Prothesen zu verwenden. Diese sind kostengünstig, haben aber einen schlechten Kau- komfort für den Patenten und werden meist von einem Knochenabbau im Ober- und Unterkiefer begleitet.

Häufig werden die Restbezahnung und/oder enossale Implantate als Stützpfeiler für herausnehmbare Versorgungen verwendet. Hierbei gibt es auch eine große Anzahl von Lösungsvarianten. Es können Klammerprothesen, Galvanotechniken auf Implantaten oder Implantat-Stegen, konische Klammersysteme, Kugelkopfanker, Silikon-Metall-Matrizen-Patrizen- Systeme und weitere Systeme zum Einsatz kommen.

Insbesondere können dabei so genannte Teleskop-Systeme verwendet werden, bei denen eine Zahnprothese herausnehmbar an so genannten Teleskopkronen befestigt wird. Bei diesen Teleskopkronen handelt es sich um Doppelkronen, bei denen eine „untere“ oder Basiskrone, auch als „Primärkrone“ bezeichnet, insbesondere ein Patrizenelement, in der Art einer üblichen Über- kronung an einem geeignet vorbereiteten, beispielsweise beschliffenen, Zahn oder auch einem inserierten Dentalimplantat fest angebracht wird. An seiner Oberseite bildet dieses Patrizenelement einen Kontaktstift aus, an dem lös- oder herausnehmbar ein „oberes“ Kronensegment oder Matrizenelement, auch als „Sekundärkrone“ bezeichnet, befestigt, beispielsweise aufgeklickt oder aufgesteckt, werden kann. Die Kronensegmente bilden dabei somit eine Art Matrizen- Patrizen-System. Das obere, die Matrize bildende Kronensegment dient dann als Träger für die Prothetik, wobei durch die lösbare Verbindung der Kronensegmente miteinander der Zahnersatz insgesamt herausnehmbar ist. Üblich sind dabei parallele oder konische Teleskope, die jeweils gegossen, gefräst oder als Goldgalvano-Prothese ausgeführt sein können.

Bei der Herstellung all dieser Systeme wird üblicherweise in einem ersten Schritt die Mundsituation des Patienten erfasst, beispielsweise durch eine Abformung mit geeignetem Abformmaterial. Die Mundsituation wird dann üblicherweise auf ein physisches, beispielsweise Gips-, oder ein virtuelles Modell übertragen. Unter Rückgriff auf dieses Modell kann der Zahntechniker dann die Prothetik situations- und bedarfsgerecht anfertigen, so dass sie später möglichst passgenau in den Patientenmund eingebracht werden kann. Die Passgenauigkeit ist dabei ein sehr bedeutender Faktor, da eine hohe Passgenauigkeit beispielsweise Voraussetzung für einen festen Sitz der Prothese im Patientenmund ist. Weiterhin bedingt eine hohe Passgenauigkeit selbstverständlich auch einen hohen Tragekomfort für den Patienten, so dass er sich mit der Prothese möglichst wohl fühlen kann. Je passgenauer die Prothese gefertigt ist, desto fester kann somit der Sitz im Patientenmund ausgeführt werden, was wiederum zu einem sehr hohen Trage- und Kaukomfort führt. Je flexibler demgegenüber die herausnehmbare Fixierung gestaltet ist, desto schwammiger ist der Sitz im Patientenmund. Zwar vereinfacht dies die Herstellung der Prothese und senkt die Fertigungskosten, aber unter Abwägung dieser Aspekte wird üblicherweise eine besonders hohe Passgenauigkeit angestrebt.

Als Problem hat sich in diesem Zusammenhang herausgestellt, dass gerade die beschriebene Übertragung der Patientensituation auf ein physisches oder virtuelles Modell erheblich zu unerwünschten Passungenauigkeiten beitragen kann.

Um demgegenüber ein sehr passgenaues Matrizen-Patrizen-System bereitzustellen, können zur Vermeidung der Passungenauigkeiten die in der Prothese verankerten Matrizen im Patientenmund zementiert oder verklebt werden. Dies stellt allerdings einen erhöhten Aufwand mit entsprechend höheren Kosten dar.

Darüber hinaus unterliegen all diese Systeme durch das wiederholte Herausnehmen und Eingliedern im Patientenmund einem Verschleiß, welcher auch systemabhängig unterschiedlich ist. Dieser sollte bei der Gestaltung neuer Konzepte entsprechend geringgehalten werden.

Eine weitere Aufgabe herausnehmbarer Versorgungen ist, dass die Haftkräfte reproduzierbar sein und dem Patienten das Gefühl geben sollen, dass er festsitzende Zähne hat, wobei der Zahnersatz sich allerdings beim Herausnehmen nicht verklemmen soll. D.h. die Haftung sollte nicht zu hoch sein und möglichst nicht oder kaum von der zuvor ausgeübten Kaufkraft abhängig sein.

Derzeit stellen bei den Teleskopsystemen der beschriebenen Art Matrizen-Patrizen-Systeme auf Basis einer Goldgalvanomatrize auf einer Keramik-Patrize bezüglich Tragekomfort und Ausgewogenheit in den Bereichen Haftung oder Haftkraft und Verschleiß die beliebteste und hinsichtlich ihrer Eigenschaften beste Variante dar. Sie erreichen innerhalb des Matrizen- Patrizen-System die höchste Passgenauigkeit und haben dadurch auch eine optimale Saugwirkung oder Unterdruckwirkung bezüglich der Haftkräfte und bedingt durch die hochpräzise Passung einen sehr niedrigen Verschleiß. Da das System im Bereich der Patrizen-Matrizen- Verbindung üblicherweise konisch ausgeführt ist und jedoch okklusal aufliegt, kommt es nicht zu einer konischen Selbsthemmung im System, wodurch auch keine Verkantungen beim Herausnehmen entstehen. Einziger Nachteil dieser Systeme ist die sehr aufwendige Herstellung und der sehr hohe Preis.

Der hohe Aufwand ist folgendermaßen begründet. Der Zahnarzt macht bei dem Patienten eine Abformung der Situation. Der Zahntechniker erstellt ein Patientenmodell. Es werden die Patrizen, auf Implantaten teilweise präfabriziert und auf natürlichen Zähnen im CAD-Cam-Verfahren (oder früher gegossen), angeschafft oder gekauft. Hierauf werden die Matrizen angefertigt oder auf Implantaten teilweise präfabriziert gekauft. Anschließend wird ein Metallgerüst hergestellt. Danach wird das Ensemble zum Zahnarzt geschickt. Dieser fixiert (schraubt, verklebt bzw. zementiert) die Patrizenelemente auf den Zähnen oder den Implantaten. Anschließend verklebt oder zementiert er die Matrizenelemente in dem Gerüst. Hierbei besteht das Risiko der Verklebung des Matrizen-Patrizen-Systems im Patientenmund, was zu einer zeitaufwendigen Entnahme führen kann. Anschließend wird das Ensemble wieder zum Zahntechniker geschickt, damit dieser auf dem Gerüst die fertige Prothese erstellen kann. Erst danach ist die Prothese fertig und kann final beim Patienten eigegliedert werden. Der Vorteil besteht allerdings darin, dass die Passungenauigkeiten der meist 4 Matrizen-Patrizen-Systeme durch den Transfer vom Patienten auf das Modell besonders weitgehend minimiert werden können.

Derzeit wird versucht, die Goldgalvano-Matrize durch eine meist gefräste oder 3D-gedruckte Kunststoff-Matrize zu ersetzen. Meist werden die Kunststoffe PTFE, PEEK, PPS und Kunststoffe mit ähnlichen Eigenschaften verwendet.

Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Teleskopkrone der oben genannten Art anzugeben, mit der die beschriebenen Nachteile vermieden werden können, und die mit vergleichsweise gering gehaltenem Aufwand die Bereitstellung eines Zahnersatzes mit besonders hoher Passgenauigkeit erlaubt. Des Weiteren sollen eine für eine besonders hohe Passgenauigkeit besonders geeignete Teleskopprothese sowie ein Verfahren zur Herstellung einer prothetischen Versorgung mit einer solchen Zahnprothese angegeben werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer Teleskopkrone der oben genannten Art, bei der das Matrizenelement mehrteilig ausgeführt ist und eine auf das Patrizenelement aufsteckbare Innenkappe und eine an der Zahnprothetik anbringbare Außenkappe umfasst, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper aus thermoplastischem Material angeordnet ist.

Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine hohe Passgenauigkeit der Prothetik im Mundraum des Patienten erreichbar ist, indem die zur Bildung der Prothetik genutzten Komponenten in der Phase der Vorbereitung lediglich vergleichsweise grob an die Mundsituation des Patienten angepasst werden, wobei die endgültige Anpassung und Feinabstimmung erst während der Eingliederung in den Mundraum des Patienten und in Reaktion auf dabei entstehende Rückstellkräfte und dergleichen erfolgen sollte. Um dies zu ermöglichen, sollte eine der Komponenten, also die Matrize oder die Patrize, derart ausgeführt sein, dass eine endgültige Positionierung und Ausrichtung erst während der Einbringung in den Mundraum erfolgt. Dazu ist vorgesehen, die Patrize oder bevorzugt die Matrize derart mehrteilig auszuführen, dass im Rahmen der Vorbereitung ein erster Teil - vorliegend die Außenkappe der Matrize - bereits fest am Zahnersatz montiert werden kann. Die Ausrichtung der Innenkappe relativ zur Außenkappe und damit die endgültige Positionierung soll dann während des Einbringens in Reaktion auf die auftretenden Kräfte im Mundraum erfolgen. Hierzu sollte die Innenkappe der Matrize mit deren Außenkappe über einen Zwischenkörper verbunden sein, der nach dem Konzept der Erfindung während oder unmittelbar nach dem Einbringen ausgehend von einem zunächst verformbaren Zustand zunehmend erstarrt. Das Erstarren sollte dabei beim Eingliedern erfolgen, so dass Einflüsse der Mundumgebung mit aufgenommen werden können und sich die Komponenten selbsttätig in Reaktion auf die Mundsituation optimiert ausrichten können. Anschließend, also nach dem Erstarren, sollte die solchermaßen aufgenommene optimierte Ausrichtung der Komponenten geeignet fixiert werden.

Hierzu könnte beispielsweise die Innenkappe mit der Außenkappe über eine Zement- oder Klebeverbindung verbunden sein, die bei ausreichend bemessenem Volumen für den Zement oder Kleber ausreichend Spielräume für die Positionierungsoptimierung und Ausrichtung der Komponenten bietet, solange der Zement bzw. Kleber sich in der Phase der Erstarrung befindet. Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist hierfür aber vorgesehen, den Zwischenkörper aus thermoplastischem Material auszuführen. Bei der Eingliederung kann der Zwischenkörper dabei zuvor geeignet aufgeheizt werden, so dass eine gewisse Erweichung und damit Verformbarkeit eintritt. In diesem Zustand kann dann die Eingliederung vorgenommen werden, so dass sich Innen- und Außenkappe entsprechend den feinen Details der Mundsituation geeignet zueinander ausrichten. Beim Abkühlen erstarrt der Zwischenkörper dann unter Beibehaltung dieser Geometrie wieder, so dass die gewünschte Optimierung in der Positionierung geeignet fixiert ist.

Das erfindungsgemäße Teleskopsystem weist insbesondere und bevorzugt einen oder mehrere der folgenden Aspekte auf:

Es handelt sich um ein Matrizen-Patrizen-System

Die Patrize wird durch das Abutment, den die Prothetik tragenden Anteil eines einteiligen Implantats oder durch eine auf einem natürlichen Zahn fixierte Kappe gebildet. Die Matrize wird durch eine Kappe gebildet, welche über die Patrize gestülpt wird.

Ist die Patrize als Abutment oder als den die Prothetik tragenden Anteil ausgeführt, hat sie vorteilhafterweise einen Durchmesser oder bei nicht runder Ausführung einen Querschnitt von 2mm bis 8mm, vorzugsweise 2mm - 6mm und besonders bevorzugt von 3mm - 5mm Dabei hat die Patrize vorteilhafterweise eine Höhe von 2mm bis 8mm, vorzugsweise 2 - 6mm und besonders bevorzugter Weise 3mm - 5mm.

Ist die Patrize als Kappe auf einem natürlichen Zahn ausgeführt, gibt der präparierte Zahn den Querschnitt und die Funktionshöhe vor. Der Präparationswinkel ist vorteilhafterweise 1° bis 6°, besonders bevorzugt 2° bis 4°

Ist die Patrize als Abutment oder als den die Prothetik tragenden Anteil ausgeführt, besteht auch die Möglichkeit dort eine Kappe zu fixieren. Diese Kappe ist entweder okklusal geschlossen oder bei einem Abutment mit einer Öffnung für einen Zugang zur Abutment-Schaube ausgeführt.

- Vorzugsweise sind die Kappen der Patrize zementiert / geklebt (adhäsiv befestigt). Sie können aber auch geschraubt ausgeführt sein. Alternativ kann die Haftung / Fixierung auch über eine konische Selbsthemmung ausgeführt sein.

Die Patrize als Kappe auf einem natürlichen Zahn, einem Abutment oder als den die Prothetik tragenden Anteil ausgeführt, ist vorzugsweise aus Titan oder Titanlegierung, Zirkonium oder Zirkoniumlegierung, Tantal oder Tantallegierung, einer Nichtedelmetall oder aus einer Keramik mit Basis Zirkoniumdioxid (ZrO2) und oder Aluminiumoxid (AI2O3) und oder einer Silikatkeramik ausgeführt oder einer Legierung der Metalle oder einer Mischung der Keramiken

Haftung / die Haftkraft zwischen Patrize und Matrize basiert auf einer konischen Ausführung (Winkelhalbierende = 2° - 10° ; 2° - 8° ; 4° - 6°) über Saugwirkung

Haftung / Haftkraft zwischen Patrize und Matrize basiert auf einer konischen Ausführung (2° - 10° ; 2° - 8° ; 4° - 6°) über Saugwirkung und zusätzlicher Retention mittels mindestens einer zirkulären Hinterschneidung

Die Hinterschneidung ist als umlaufender Wulst und vorzugsweise als umlaufende Nut in den Konus des Aufbauteils eingeschnitten

Die Hinterschneidung ist im konischen Bereich angebracht. Vorzugsweise ist sie in der apikalen Hälfte, dem apikalen Drittel oder dem apikalen Viertel des konischen Anteils positioniert.

Die Haftung / Haftkraft kann muss aber nicht von einer konischen Selbsthemmung zusätzlich unterstützt werden.

- Abutment vorzugsweise aus Titan oder Titanlegierung, Zirkonium oder Zirkoniumlegierung, Tantal oder Tantallegierung, einer Nichtedelmetall oder aus einer Keramik mit Basis Zirkoniumdioxid (ZrÖ2) und oder Aluminiumoxid (AI2O3)

Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt ist die Patrize und/oder insbesondere die Matrize somit als mehrteiliges System ausgeführt, das im Längsschnitt gesehen als Mehrschichtsystem aufgefasst werden kann, bevorzugt einem Doppel- oder Dreifach- schichtsystem. In einer als Doppelschichtsystem oder zweiteiliges System ausgestalteten Ausführung besteht dieses bevorzugt aus einer Außenkappe aus einem metallischen Grundmaterial oder vorzugsweise aus einem Kunststoff und besonders bevorzugt aus einem biokompatiblen Hochleistungskunststoff, und dem der Patrize zugewandten thermoplastischen Zwischenkörper. Bevorzugt sind dabei beide Kunststoffe autoklavierbar, d.h. temperaturbeständig bis mindestens 135°C. Bevorzugt ist der der Patrize zugewandte Kunststoff dabei hinsichtlich seiner Materialwahl ausgestaltet für

- eine niedrige Wasseraufnahme

- hohe mechanische Festigkeit

- hohe Verschleißfestigkeit

Der der Patrize abgewandte, die Außenkappe bildende Kunststoff könnte dabei weicher sein als der der Patrize zugewandte, thermoplastische Kunststoff.

In einer Ausgestaltung als Dreischichtsystem bzw. dreikomponentiges System ist das Matrizenelement gemäß einem Aspekt der Erfindung ausgestaltet:

- Wie das Doppelschichtsystem und zusätzlich einer der Patrize zugewandten Innenkappe

- ist die der Prothese zugewandte Innenkappe gut mit dieser zementierbar / verklebbar - und mechanisch fester als anderen beiden die Kunststoffe

- Mit dem der Patrize zugewandten Kunststoff gut mechanisch verbindbar.

- Vorzugsweise aus Titan, Zirkon, Tantal, einer Legierung aus mindestens einem der Metalle.

Die Innenkappe des Matrizenelements sollte bei der endgültigen Ausrichtung, also während der Aushärtung des thermoplastischen Zwischenkörpers, geeignet relativ zur Außenkappe verkippt oder verschoben werden können. Vorteilhafterweise und gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Innenkappe aus einem Kunststoff, vorzugsweise einem Hochleistungskunststoff, ausgeführt. Dieser Kunststoff sollte nach einem Aspekt der Erfindung seine Erweichungstemperatur deutlich oberhalb der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Zwischenkörpers aufweisen, vorzugsweise, 20, 25, oder sogar 50% höher. Des Weiteren sollte der die Innenkappe bildenden Kunststoff eine vergleichsweise hohe Abriebfestigkeit und mechanische Festigkeit aufweisen, so dass auch ohne nennenswerten Verschleiß dieser Komponenten eine wiederholte Entnahme und Wiedereinbringung der Teleskopkrone ermöglicht ist. Besonders bevorzugt ist die Innenkappe aus PEEK oder einem vergleichbaren Kunststoff gefertigt. Der gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehene thermoplastische Zwischenkörper kann ebenfalls in der Art einer Schicht, also als thermoplastische Schicht, ausgeführt sein.

Die Einbringung einer solchen thermoplastischen Schicht kann die Passungenauigkeit zwischen der Patientensituation und der Modellsituation beim Zahntechniker ausgleichen.

Der Zahntechniker kann auf seinem Modell die gesamte Prothese fertigstellen. Die fertiggestellte Prothese kann gegenüber der tatsächlichen Patientensituation bei den Positionen der Patrizen relativ zu den Matrizen im Bereich von beispielsweise 50pm bis hin zu beispielsweise 250pm abweichen. Das Einbringen der gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehenen thermoplastischen Schicht oder des thermoplastischen Zwischenkörpers ist in der Lage, dies auszugleichen. Um diesen Ausgleich erbringen zu können, sollte die thermoplastische Schicht vorzugsweise eine entsprechende Dicke von mindestens 250pm um die die Patrize umgebende Schicht aufweisen. Beim Eingliedern in den Patientenmund ist vorgesehen, die thermoplastische Schicht thermisch über den Erweichungspunkt bzw. das Erweichungsintervall zu bringen, so dass sie verformbar ist. Wird dann die Prothese in den Patientenmund eingegliedert und der Patient beißt zu, so richten sich die in der aufgeweichten thermoplastischen Schicht bzw. dem aufgeweichten thermoplastischen Zwischenkörper „schwimmenden“ Matrizen exakt auf die Patrizen aus. Nach dem Erkalten ist die thermoplastische Schicht wieder fest und die ausgerichteten Positionen der Matrizen bleiben erhalten. Dieser Vorgang kann nach Bedarf auch mehrfach und auch nach einer längeren Tragedauer erneut ausgeführt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführung ist die thermoplastische Schicht bzw. der thermoplastische Zwischenkörper als thermoplastisches Elastomer oder thermoplastisches Silikon ausgeführt. Der Vorteil besteht darin, dass die Retentionsfunktion als Schnappverschluss in der Kraft besser einstellbar ist. Weiterhin wird eine Elastomerschicht nicht so schnell ermüden und sich in der Haftkraft reduzieren. Darüber hinaus trägt dies auch zur Minimierung des Verschleißes im Matrizen-Patrizen-System bei.

Hinsichtlich der Formgebung und des Querschnitts der Patrizen-Matrizen-Systeme sind in erfindungsgemäßer Ausgestaltung mehrere Alternativen denkbar. Als einfachste Querschnittsform für das Patrizen-Matrizen-System wird dabei die im Querschnitt runde Gestaltung angesehen. Diese Ausführung lässt sich insbesondere bei Systemen auf Implantaten sehr gut durchführen. Abhängig von der benötigten Kraftübertragungsfläche kann jedoch auch eine ovale Gestaltung (elliptisch, trioval, quadoval) bevorzugt sein. Bei einer im Querschnitt runden Gestaltung steigt nämlich der Platzbedarf mit zunehmendem Durchmesser im Querschnitt flächig an. Die auf dem Matrizen-Patrizen-System fixierte Prothese ist in ihrer Fähigkeit, die Matrize zu integrieren, ebenfalls räumlich begrenzt, insbesondere in der bukkal-palatinalen bzw. bukkal-lingualen Ebene. Demgegenüber ist in der mesio-distalen Ausbreitung ein größeres Platzangebot vorhanden, da in dieser Ausrichtung der Zahnbogen verläuft. Um das dadurch gegebene Platzangebot somit besonders wirksam auszunutzen, können gemäß einem Aspekt der Erfindung also ovale Gestaltungen sinnvoll sein, da diese eine höhere Kraftübertragungsfläche, Friktionsfläche und Retentionsfläche erlauben würden. Die Radien der Querschnitte sollten dabei bevorzugt möglichst oval bleiben und weder Ecken, gerade Strecken oder konkav gekrümmte Bereiche aufweisen. Darüber hinaus sind Radien kleiner 1,0 mm und insbesondere kleiner 0,5mm ungeeignet, da dort bei einer Retention mit einem höheren Verschleiß zu rechnen ist.

Bei natürlichen Zähnen kann es sogar nötig sein, von der runden Form abzuweichen, da vor der eigentlichen Behandlung möglicherweise noch gar nicht bekannt ist, um welche Restbezahnung es sich bei den unterschiedlichen Patienten handelt. Natürliche Zähne sind meist in ihrem Querschnitt nicht rund, sondern oval. Hieraus ergibt sich, dass ein beschliffener Zahn keinen runden Querschnitt aufweist und folglich eine runde Patrizen-Gestaltung eher selten geeignet erscheint. Vielmehr können gemäß einem Aspekt der Erfindung im Frontzahnbereich oval / elliptische, bei den Eckzähnen triovale und im Seitenzahnbereich eher quadovale Querschnitte vorteilhaft und geeignet sein. Diese können natürlich auch teilweise gerade oder konkave Bereiche aufweisen.

Eine geometriebedingt bereitgestellte Retention ist gemäß einem Aspekt der Erfindung vornehmlich in mesio-distaler Ausrichtung vorgesehen, damit die Kappen auf den Stümpfen / Pfeilern in bukkal-palatinaler bzw. bukkal-lingualer Ebene vergleichsweise dünnwandig ausgeführt sein können. Der für die Retentionselemente benötigte Platzbedarf besteht bei der Patrize vorzugsweise aus einer einkerbenden Nut, welche dann vorzugsweise nur im vorderen und hinteren Bereich ausgeführt ist, wo ausreichend Platz vorhanden ist. Dieses Konzept kann natürlich auch bei den Patrizen der Abutments auf den Dentalimplantaten durchgeführt werden.

Dementsprechend sind für die Retention bevorzugt als Formen / Gestaltungen im Matrizen- Patrizen-System runde oder ovale Retentionen, möglichst umlaufend, aber insbesondere bei unrunden Querschnitten nicht notwendigerweise vollumlaufend ausgeführt.

Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt der Erfindung ist bei der Verwendung der Teleskopkronen vorgesehen, unmittelbar vor der Einbringung in den Patientenmund zum Zweck der Anpassung und Positionsoptimierung das thermoplastische Zwischenstück auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur aufzuheizen, so dass es ent- sprechend verformbar wird. Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt ist hierzu ein Heizgerät vorgesehen, das in einem Beheizungsbereich mit einer Anzahl von beheizbaren Kontaktsteckern versehen ist, die in ihrer Außenkontur an die Kontur der Patrizen des Teleskopsystems angepasst sind. Damit kann ein solcher Kontaktstecker ersatzweise anstelle der eigentlichen Patrize in die zugehörige Matrize eingesteckt werden. Zum Erwärmen kann dann das jeweilige Matrizenelement somit auf einen dieser Kontaktstecker aufgesteckt werden, und anschließend kann durch Beheizung des Kontaktsteckers der thermoplastische Zwischenkörper des Matrizenelements auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt werden.

Die Erweichungstemperatur der thermoplastischen Schicht bzw. des thermoplastischen Zwischenkörpers ist, insbesondere durch geeignete Materialwahl, oberhalb von etwa 135°C gewählt. Dies ist nämlich die Temperatur von gängigen und üblichen Autoklaven, mit denen z.B. auch Prothesen zur Vorbereitung des Einsatzes oder zur Desinfektion autoklaviert werden. Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Materialparameter des Zwischenkörpers dabei derart gewählt, dass bei den üblichen Temperaturen während einer solchen Autokiavierung die thermoplastische Erweichung eben nicht eintritt, so dass sich auch bei einer solchen Autokla- vierung die Position der der Patrize zugewandten Innenkappe relativ zur Position der dem Zahnersatz zugewandten Außenkappe nicht verändert und die gemäß dem Konzept der Erfindung zuvor eingebrachte Position auch beim Autoklavieren nicht verändert wird. Die niedrigste in diesem Sinne akzeptable Erweichungstemperatur für das Material des Zwischenkörpers sollte daher bevorzugt im Bereich 70°C - 80°C liegen. Dies sind Temperaturen, welche ein Patient auch beim Reinigen seiner Zahnprothese über den hauseigenen Wasserhahn wahrscheinlich nicht erreichen wird, so dass eine Depositionierung der der Patrize zugewandten Innenkappe aufgrund von Verformungen des Zwischenkörpers im täglichen Gebrauch ausgeschlossen werden kann.

Bei der Erwärmung der Komponenten und dem unmittelbar nachfolgenden Einsetzen der Prothese zum Zweck der Feinausrichtung der Komponenten, insbesondere der Innenkappe in Relation zur Außenkappe, besteht immer das Risiko, dass die Schleimhaut des Patienten und/oder Zahngewebe (Nerv) und/oder der Knochen (über die Wärmeleitung des Abutments und des Implantats) thermisch geschädigt werden. Aus diesem Grund ist die Erweichungstemperatur bevorzugt vergleichswese niedrig gewählt. Zusätzlich sollte die Wärmekapazität des den Zwischenkörper bildenden thermoplastischen Materials relativ niedrig sein, was aufgrund der geringen Dicke des Dreischichtsystems sicherlich gegeben ist. Um die Erweichungstemperatur zu erreichen und eine zu schnelle Abkühlung vor der endgültigen Positionierung der der Patrize zugewandten Innenkappe zu vermeiden, wäre es wünschenswert, die gesamte Prothese auf die vorgegebene Temperatur zu erwärmen. Dies ist allerdings für die vorgesehene Behandlung eher ungeeignet, da man auf diese Weise die Prothese bei mindestens 70°C - 80°C in den Patientenmund einsetzen würde. Schon bei einer Temperatur oberhalb von 40°C - 50°C hätte der Patient sicherlich starke Schmerzen, und oberhalb wäre sogar mit Verbrennungen zu rechnen. Aus diesem Grund ist es gemäß einem Aspekt der Erfindung vorgesehen, ausschließlich den Zwischenkörper bzw. das diesen bildende Zwei- oder Dreischichtsystem der Patrize entsprechend zu erwärmen.

Zur Lösung dieser Aufgabe hat sich herausgestellt, dass gemäß einem Aspekt der Erfindung die Erwärmung über die der Patrize zugewandte Innenkappe erfolgen sollte. Zu diesem Zweck ist das oben beschriebene Heizgerät besonders vorteilhaft, das ein geometrisch in der Form an die Matrize angepasstes und somit in diese einsteckbares Heizelement, vorzugsweise ein elektrisches Heizelement, aufweist. Üblicherweise haben Teleskop-Prothesen zwei bis sechs und vorzugsweise vier Pfeiler mit jeweils einer der genannten Patrizen-Matrizen-Verbindung. Bevorzugt ist daher das Heizgerät mit einer Mehrzahl von, vorzugsweise sechs, der genannten Heizelemente bzw. Kontaktstecker ausgerüstet, so dass sämtliche Matrizenelemente einer Zahnprothese zeitgleich erwärmt und somit für die Eingliederung vorbereitet werden können.

Über eine definierte Wärmeenergiezufuhr über einen definierten Zeitraum ist man in der Lage, die für die Erweichung des Zwischenkörpers nötige Wärmemenge in diesen bzw. die thermoelastische Schicht einzubringen, um die Feinausrichtung der den Patrizen zugewandten Schicht zu ermöglichen. Diese Heizkörper oder auch Heizpatrizen sind zur optimierten Wärmeabgabe bevorzugt aus einem Metall, vorzugsweise mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit, insbesondere Gold, ausgeführt. Sie sind geometrisch bevorzugt möglichst identisch zu den eigentlichen Patrizen ausgeführt. Lediglich zur einfacheren Entnahme können kleine Rillen in Achsrichtung vorgesehen sein, so dass sich nach der Erwärmung bei der Entnahme kein Unterdrück bilden kann. Sind die thermoplastischen Schichten erwärmt, könnte eine Entnahme bei vorhandener Unterdruckbildung zu einer Schädigung dieser führen. Weiterhin ist hinter der eigentlichen Heizpatrize vorzugsweise ein Griffstück angeformt, um die Heizpatrizen einfach in die Matrizen einlegen und wieder entnehmen zu können.

Vorzugsweise sind die Heizpatrizen mit einer internen elektrischen Heizung mit einer integrierten Temperaturregelung versehen. Diese sorgt dafür, dass es nicht zu einer Überhitzung und somit zu einer Beschädigung des Matrizen-Patrizen-Systems oder der Prothese selbst führen kann. Diese Regelung beinhaltet, dass in den Heizpatrizen Temperatursensoren integriert sind. Die Heizpatrizen können aber auch mit einer anderen Wärmequelle ausgestattet sein oder über eine externe Wärmequelle versorgt werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass die Heizpatrizen über eine andere Energiequelle die thermoelastische Schicht lediglich erwärmt, ohne an sich selbst beheizt zu werden.

Vorzugsweise sind die Heizpatrizen über Kabelverbindungen mit einer zentralen Temperaturregeleinheit verbunden. Diese beinhaltet vorzugsweise vier oder sechs Anschlüsse, um zeitgleich vier oder sechs Heizpatrizen ansteuern zu können. Alternativ und abhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck könnte eine solche Einheit aber auch mit einer größeren Anzahl, beispielsweise mit 6, 8 oder 10, von Anschlüssen versehen sein. Es sollten gemäß einem Aspekt der Erfindung mindestens so viele sein, wie üblicherweise Stützpfeiler in einer Prothese vorgesehen sind. Dies sind mindestens drei oder vier, können aber auch 6 bis 8 sein. Vorzugsweise sind die Heizpatrizen direkt mit einem Kabel versehen, in Richtung der Regeleinheit aber über einen Stecker zum Abnehmen verbunden.

In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Heizpatrizen mit Akkus ausgestattet, welche nur in einer Ladestation stehen. Hierbei wird die Temperaturregeleinheit in den Heizpatrizen integriert.

Bezüglich ihrer Form ist es bei geometrisch unterschiedlichen Matrizen-Patrizen-Systemen vorteilhaft, diese unterschiedlichen Geometrien auch für die Heizpatrizen vorzusehen.

Gemäß einem weiteren, als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt der Erfindung kann als Material für die Patrize eine Keramik vorgesehen sein. Als Patrizenmaterial eignet sich nämlich bereits aus ästhetischen Gründen eine Keramik in besonderem Maße. Der Patient hat beispielsweise meist ein angenehmeres Gefühl bei einer herausgenommenen Prothese, wenn die Stützpfeiler Zahnfarben sind und nicht Metallfarben. Metalle sind darüber hinaus gute Wärmeleiter. Wird die thermoplastische Schicht bzw. der thermoplastische Zwischenkörper für den Passgenauigkeitsausgleich erwärmt, wird diese Wärme beim Erkalten auch auf die Patrize übertragen. Bei einer implantologischen Versorgung wird die Wärmeenergie von dem Abutment (Patrize) an das Implantat und von dort aus an den Knochen weitergeleitet, welcher bei zu hoher Erwärmung nekrotisch werden und absterben kann. Gleichermaßen gibt es bei natürlichen Zähnen das Risiko, dass die Wärme an noch vitale Zähne übertragen wird und es zu Schädigungen des Zahnnervs kommt.

Die Wärmekapazität der thermoplastischen Schicht und der Patrize ist zwar auslegungsgemäß bevorzugt eher gering gewählt, aber dennoch können derzeit eventuelle Schädigungen nicht völlig ausgeschlossen werden. Folglich eignen sich als Patrizenmaterial insbesondere Materialien mit einer eher niedrigen Wärmeleitfähigkeit. So sind Metallverblendungen aus Kunststoff oder Keramik bevorzugt zu verwenden. Insbesondere ist allerdings zu erwähnen, dass Patri- zen-Kappen aus Vollkeramik und insbesondere aus AI2O3 oder einer ZrC>2 Keramik, welche ausgezeichnete Wärmeschutzschilder sind, bevorzugt eingesetzt werden sollten.

Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt können in den thermoplastischen Zwischenkörper metallische Partikel eingelagert sein. Die vorgesehene Erwärmung bis hin zur Erweichung der thermoplastischen Schicht kann dann durch Induktion und somit ggf. kontaktlos bewirkt werden.

Gemäß einem weiteren als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt können in den thermoplastischen Zwischenkörper magnetische Partikel, wie beispielsweise Eisen oder Eisenoxid, eingelagert sein. Die vorgesehene Erwärmung kann dann, insbesondere durch Erzeugung von Reibung, mit einem magnetischem Wechselfeld und somit ebenfalls kontaktlos vorgenommen werden.

Gemäß einem weiteren, als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt kann die der Patrize zugewandte Innenkappe vor dem Eingliedern im Patientenmund „schwimmend gelagert“ ausgeführt sein, d. h. anstelle des thermoplastischen Zwischenkörpers kann zwischen der Innen- und der Außenkappe zunächst ein Hohlraum vorgesehen sein. Der Zahntechniker schafft dann einen Zugangskanal, der vom Zahnarzt bei der Eingliederung mit einem Kleber oder Elastomer oder Thermoplastischem Kunststoff oder dergleichen gefüllt wird.

Gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungen ist die nach dem Konzept der Erfindung ausgeführte Matrize im Wesentlichen als dreikomponentiges Bauteil (oder im Querschnitt gesehen als dreischichtiges System) anzusehen, das die Bauteile Innenkappe, Außenkappe und zwischen diesen angeordneten Zwischenkörper umfasst. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann zusätzlich noch eine weitere, also vierte, Komponente bzw. Schicht vorgesehen sein. Dabei kann als vierte Schicht gemäß diesem Aspekt der Erfindung eine äußere vierte Schicht oder Komponente vorgesehen sein, die die Außenkappe ihrerseits außenseitig umgibt und eine lösbare Verbindung des Matrizenelements mit der Prothese oder dem Zahnersatz ermöglicht. Damit kann erreicht werden, dass das Matrizenelement an der Prothese oder dem Zahnersatz mechanisch montierbar und zerstörungsfrei wieder einfach demontierbar ist. Damit kann ermöglicht werden, die Matrize oder Kappe zunächst fest in der Prothese zu verankern und bei Bedarf, z.B. nach mehrjähriger Tragedauer, relativ einfach zu entfernen und durch ein neues mehrteiliges Matrizen-System zu ersetzen. Damit kann auf besonders einfache Weise ein Service-Austausch einer inserierten Matrize erfolgen, beispielsweise bei einsetzendem Verschleiß der Matrize. Wichtig ist dabei insbesondere, dass die Haftkraft in diesem System deutlich über der des Matrizen-Patrizen-Systems liegt. Es sollte eine Art Rasterung sein, die beim Wechsel allenfalls die auszutauschende Matrize beschädigt oder zerstört. Ein Spezialwerkzeug in Form einer Zange oder Ähnliches wäre günstig.

In einer weiteren, als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausführungsform kann das mehrteilige Matrizenelement anstelle von oder zusätzlich zu dem thermoplastischen Zwischenkörper einen Zwischenkörper aus lichthärtendem Kunststoff aufweisen. Dieser könnte beispielsweise in ungehärtetem, also noch verformbarem, Zustand gemäß der zuvor beschriebenen Vorgehensweise eingegliedert werden, so dass sich die Innen- und die Außenkappe der Matrize geeignet zueinander ausrichten können. Nachdem dies erfolgt ist, könnte der Zwischenkörper beispielsweise über UV-Licht ausgehärtet werden, so dass die aufgenommene Position fixiert wird.

Bezüglich des Verfahrens wird die genannte Aufgabe gelöst, indem zunächst die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebende Intraoral-Daten erfasst und für eine digitalisierte Weiterverarbeitung bereitgestellt werden, wobei anhand dieser Daten, vorzugsweise in einem CAD-System, aus einer Anzahl von in einer Komponenten-Bibliothek hinterlegten Patrizenelement-Grundtypen ein Patrizenelement ausgewählt wird.

Gerade bei der besonders bevorzugten Herstellung einer Prothese zur Anbringung an einem Dentalimplantat kann die vorgesehene Erfassung der Intraoral-Daten für die Bezahnungssituation in vorteilhafter und als eigenständig erfinderisch angesehener Ausgestaltung umfassen, dass dabei auch die genaue Lage und Orientierung des inserierten Dentalimplantats im Kieferknochen des Patienten erfasst wird, wobei anhand dieser Daten und unter Berücksichtigung des ausgewählten Patrizenelements das zur Anbringung an das Implantat vorgesehene Abutment geeignet geplant und angefertigt wird.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass auf die erfindungsgemäße Weise mit besonders gering gehaltenem Aufwand ein System mit reproduzierbarer, kaum von der Kaukraft abhängiger Haftkraft und besonders hoher Passgenauigkeit bereitgestellt werden kann. Das System weist, insbesondere aufgrund der erreichbaren enorm hohen Passgenauigkeit, einen nur sehr geringen Verschleiß auf. Es sind hochpräzise Passungen für einen hohen Trage- und Kaukomfort erreichbar, und das Handling ist einfach und unkompliziert, d.h. das Fixieren der Matrize in der Prothese ist durch den Zahntechniker bei minimierter Passungenauigkeit im Patientenmund möglich. Des Weiteren weist das System einen besonders gering gehaltenen Platzbedarf auf. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

FIG. 1 schematisch ein Teleskop-System zur Befestigung einer Zahnprothese im Mundraum eines Patienten,

FIG. 2 im Längsschnitt eine Teleskopkrone des Systems nach FIG. 1 ,

FIG. 3 eine Teleskopkrone gemäß einem Aspekt der Erfindung im Längsschnitt,

FIG. 4 ein Matrizenelement der Teleskopkrone gern. FIG. 3 in Explosionsdarstellung im perspektivischen Teilschnitt,

FIG. 5 das Matrizenelement der Teleskopkrone gern. FIG. 3 in Explosionsdarstellung im Längsschnitt,

FIG. 6 ein Patrizenelement der Teleskopkrone gern. FIG. 3 in seitlicher Ansicht und eine in ihrer Innenkontur an die Außenkontur des Patrizenelements angepasste Innenkappe des Matrizenelements gern. FIG. 4, 5,

FIG. 7 jeweils paarweise ein Patrizenelement und das zugeordnete aufgesetzte Matrizenelement in unterschiedlichen Querschnittsgeometrien,

FIG. 8 eine Sequenz von Montageschritten des Matrizenelements gern. FIG. 4, 5 im Teilschnitt in perspektivischer Ansicht,

FIG. 9 eine Sequenz von Montageschritten des Matrizenelements gern. FIG. 4, 5 im Längsschnitt,

FIG. 10 das Matrizenelement nach Fig. 9d mit „verkippter“ Außenkappe,

FIG. 11 eine alternative Ausführungsform eines Matrizenelements im Längsschnitt,

FIG. 12 ausschnittsweise ein Heizgerät, FIG. 13-17 jeweils in vergrößerter Darstellung einen Kontaktstecker des Heizgeräts nach FIG. 12,

FIG. 18 eine zur Anbringung an einem Dentalimplantat vorgesehene Teleskopkrone im Längsschnitt,

FIG. 19 eine weitere alternative Ausführungsform einer zur Montage auf einem Dentalimplantat vorgesehenen Teleskopkrone im Längsschnitt,

FIG. 20 die Teleskopkrone nach FIG. 19 in Explosionsdarstellung in perspektivischer Ansicht,

FIG. 21 die Teleskopkrone nach FIG. 19 in Explosionsdarstellung im Teilschnitt, und

FIG. 22 einige Varianten eines an einer Implantat-Verbindungsschraube montierten Patrizenelements.

Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

Das Teleskop-System 1 gern. FIG. 1 dient zur herausnehmbaren Befestigung einer Zahnprothese 2 im Mundraum eines Patienten. Im Ausführungsbeispiel ist dabei als Zahnersatz 2 eine vollständige Oberkiefer- Prothese gezeigt; alternativ könnten aber selbstverständlich auch andere Prothesen wie beispielsweise eine Brücke, die eine Lücke zwischen mehreren Zähnen einer Restbezahnung schließt, oder auch Einzelprothesen zum Ersatz eines Einzelzahns vorgesehen sein. Die Zahnprothese 2 ist zur lösbaren Verbindung mit einer Anzahl von fest am Oberkiefer 4 und damit im Mundraum des Patienten angeordneten Stützpfeilern ausgelegt. Als Stützpfeiler sind dabei im gezeigten Ausführungsbeispiel im Mundraum des Patienten verbliebene, an ihrer Oberfläche geeignet beschliffene Zähne 6 einer Restbezahnung vorgesehen; alternativ könnten aber auch inserierte Dentalimplantate hierfür vorgesehen sein.

Das Teleskop-System 1 umfasst eine - im Ausführungsbeispiel der Anzahl der beschliffenen Zähne 6 der Restbezahnung entsprechende - Anzahl von so genannten Teleskopkronen 10, mit denen die Zahnprothese 2 herausnehmbar am Oberkiefer 4 und somit im Mundraum des Patienten befestigt wird. Eine solche Teleskopkrone 10, wie sie in herkömmlicher Ausführung im Längsschnitt in FIG. 2a in Einzelausführung und in FIG. 2b im Längsschnitt als Befestigungsmittel für die Zahnprothese 2 gezeigt ist, stellt im Wesentlichen ein Doppelkronen-System dar. Dieses umfasst einerseits eine „untere“ oder Basiskrone 12, auch als „Primärkrone“ be- zeichnet, die in der Art einer üblichen Überkronung an einem geeignet vorbereiteten, beispielsweise beschliffenen, Zahn 6 oder auch einem inserierten Dentalimplantat fest angebracht wird. Die Primärkrone 12, die auch in der Darstellung gern. FIG. 1 für die dort gezeigten Zähne 6 jeweils sichtbar ist, ist dabei in den Darstellungen gern. FIG. 2 im an dem jeweiligen Zahn 6 angebrachten Zustand gezeigt.

Die Primärkrone 12 ist dabei in durchaus üblicher Ausgestaltung als Patrizenelement 14 ausgeführt, das an seiner Oberfläche einen Kontaktstift 16 ausbildet. An dem Patrizenelement 14 kann lös- oder herausnehmbar als zweite wesentliche Komponente der Teleskopkrone ein „oberes“ Kronensegment oder Matrizenelement 18, auch als „Sekundärkrone“ bezeichnet, befestigt, beispielsweise aufgeklickt oder aufgesteckt, werden. In FIG. 2a ist dabei der Vorgang des Aufschiebens durch die Pfeile 20 angedeutet, wohingegen in FIG. 2b die Teleskopkrone 10 im Zustand mit vollständig auf das Patrizenelement 14 aufgeschobenem Matrizenelement 18 gezeigt ist. In dem von den Kronensegmenten 14, 18 gebildeten Art Matrizen-Patrizen-System der TeleskopkronelO dient das „obere“, die Matrize bildende Kronensegment 18 als Träger für die Zahnprothese 2, die geeignet fest mit den Matrizenelementen 18 verbunden ist.

Bei Teleskop-Systemen 1 der beschriebenen Art ist die Passgenauigkeit der Zahnprothese 2 im Patientenmund ein bedeutsamer Faktor, da eine hohe Passgenauigkeit beispielsweise Voraussetzung für einen festen Sitz der Prothese 2 im Patientenmund ist. Weiterhin bedingt eine hohe Passgenauigkeit selbstverständlich auch einen hohen Tragekomfort für den Patienten, so dass er sich mit der Prothese 2 möglichst wohl fühlen kann. Je passgenauer die Prothese gefertigt ist, desto fester kann somit der Sitz im Patientenmund ausgeführt werden, was wiederum zu einem sehr hohen Trage- und Kaukomfort führt. Im Hinblick auf gängige Fertigungsmethoden, bei denen üblicherweise zunächst die Zahnsituation im Patientenmund ermittelt und anschließend auf ein physisches oder virtuelles Modell übertragen wird, anhand dessen dann die Versorgung geplant und gefertigt wird, ist aber in unerwünschter Weise mit Ungenauigkeiten in der Passform zu rechnen.

Um dem Rechnung zu tragen, ist gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Bauweise für eine Teleskopkrone 30 vorgesehen, wie sie im Längsschnitt in FIG. 3 gezeigt ist, und die eine besonders passgenaue Anfertigung des Doppelkronensystems erlaubt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Teleskopkrone 30 basiert dabei auf dem Konzept, die wesentlichen Komponenten des Doppelkronensystems in einer als akzeptabel angesehenen Genauigkeit zu fertigen und anschließend, nach einer Vormontage der Komponenten, diese mit einer gewissen Flexibilität und Formbarkeit in den Patientenmund einzubringen und dort, in Reaktion auf die reale Mundsituation und die bei der Eingliederung auftretenden Rückstell- und Schub- kräfte, die endgültige und an die tatsächliche Mundsituation angepasste Positionierung der Komponenten zuzulassen und anschließend zu fixieren.

Dazu umfasst die erfindungsgemäße, in FIG. 3 dargestellte Teleskopkrone 30 als wesentliche Komponenten, vergleichbar zur konventionellen Ausführung der Teleskopkrone 10, einerseits ein zur Montage oder Überkronung an einem Restzahn 6 oder auch an einem Dentalimplantat vorgesehenes Patrizenelement 14 und andererseits ein korrespondierendes, auf das Patrizenelement 14 aufsteckbares, mit dem Zahnersatz 2 fest verbindbares Matrizenelement 18. Im Gegensatz zur konventionellen Ausführung in der Teleskopkrone 10 ist gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung bei der Teleskopkrone 30 das Matrizenelement 18 aber mehrteilig ausgeführt und umfasst eine auf das Patrizenelement 14 aufsteckbare Innenkappe 32 und eine an der Zahnprothetik 2 anbringbare Außenkappe 34, wobei im Zwischenraum zwischen der Innen- und der Außenkappe 32,34 ein diese miteinander verbindender Zwischenkörper 36 aus thermoplastischem Material angeordnet ist. Diese mehrteilige Ausführung des Matrizenelements 18 ist aus der Explosionsdarstellung im perspektivischen Teilschnitt in FIG. 4 und im Längsschnitt in FIG. 5 besonders gut erkennbar.

Durch diese mehrteilige Ausführung unter Verwendung eines vorübergehend verformbaren Zwischenkörpers 36 bzw. einer vorübergehend verformbaren Zwischenschicht ist ermöglicht, dass eine endgültige Positionierung und Ausrichtung der Komponenten zueinander, also insbesondere von Innenkappe 32 und Außenkappe 34, erst während der Einbringung der Teleskopkrone 30 in den Mundraum erfolgt. Im Rahmen der Vorbereitung der Eingliederung kann somit die Außenkappe 34 bereits fest am Zahnersatz 2 montiert werden. Für die Eingliederung ist dann vorgesehen, den thermoplastischen Zwischenkörper 36 zuvor geeignet bis über seine Erweichungstemperatur aufzuheizen, so dass er verformbar ist. In diesem Zustand kann dann die Eingliederung vorgenommen werden, so dass sich Innen- und Außenkappe 32,34 entsprechend den feinen Details der Mundsituation und in Reaktion auf die dadurch hervorgerufenen Druck- und Stellkräfte unter Verformung des Zwischenkörpers 36 geeignet zueinander ausrichten. Die Ausrichtung der Innenkappe 32 relativ zur Außenkappe 34 und damit die endgültige Positionierung erfolgt somit angepasst an die tatsächlichen Verhältnisse im Mundraum. Anschließend kann der Zwischenkörper 36 unter Beibehaltung der angenommenen Form und damit unter Erhaltung der zugrundliegenden Position abkühlen und demzufolge wieder erstarren. Damit ist nach dem Erstarren die solchermaßen aufgenommene optimierte Ausrichtung der Komponenten fixiert.

Der Zwischenkörper 36 ist dabei gemäß einem Aspekt der Erfindung hinsichtlich seiner Materialwahl und seiner Materialparameter bevorzugt gezielt an die üblichen Handhabungsprozesse bei der Verwendung in zahnärztlichen Behandlungen angepasst. Insbesondere ist dabei vorteilhafterweise berücksichtigt, dass bei derartigen Prozessen das Autoklavieren gängig und weit verbreitet ist. Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Materialparameter des Zwischenkörpers 36 dabei derart gewählt, dass bei den üblichen Temperaturen während einer solchen Autokiavierung die thermoplastische Erweichung nicht eintritt, so dass sich auch bei einer solchen Autokiavierung die Position der der Patrize 14 zugewandten Innenkappe 32 relativ zur Position der dem Zahnersatz 2 zugewandten Außenkappe 34 nicht verändert und die gemäß dem Konzept der Erfindung zuvor eingebrachte Position auch beim Autoklavieren nicht verändert wird. Die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Zwischenkörpers ist 36, insbesondere durch geeignete Materialwahl, dabei oberhalb von etwa 135 °C gewählt. Dies ist nämlich die Temperatur von gängigen und üblichen Autoklaven, mit denen z.B. auch Prothesen zur Vorbereitung des Einsatzes oder zur Desinfektion autoklaviert werden.

Das Patrizenelement 14 der Teleskopkrone 30 ist in FIG. 6a in seitlicher Ansicht gezeigt. Im Ausführungsbeispiel weist das Patrizenelement 14 einen im Wesentlichen runden Querschnitt auf, wobei es alternativ auch mit nicht runden Querschnitten, beispielsweise oval, elliptisch, trioval oder dergleichen ausgeführt sein kann, bevorzugt angepasst an die geometrischen Verhältnisse am Insertionsort in der Mundhöhle. Wie der Darstellung in FIG. 6 deutlich entnehmbar ist, weist das Patrizenelement 14 eine umlaufende Nut 37 auf, die im Zusammenspiel mit einer zugeordneten Innenwulst 38 an der Innenseite der Innenkappe 32 für eine Retention bei aufgebrachter Innenkappe 32 und somit für eine zusätzliche Fixierung sorgt. Damit kann das Verbindungssystem in der Art einer Schnapp- oder Rastverbindung ausgeführt sein, bei der das Matrizenelement 18 über seine Innenkappe 32 auf das Patrizenelement 14 aufgeklickt oder aufgeschnappt werden kann. Dazu passend ist, wie dies der Darstellung in FIG. 6b entnehmbar ist, die Innenkontur der Innenkappe 32 angepasst ausgeführt.

Demgegenüber zeigt FIG. 7 beispielhaft eine Anzahl geometrischer Varianten des Patrizenelements 14 in Kombination mit dem jeweils zugeordneten Matrizenelement 18 mit unterschiedlich gestalteten Querschnittskonturen, wie sie abhängig vom Insertionsort und von der Mundsituation des Patienten bedarfsgerecht gewählt werden können, in perspektivischer Ansicht. Dabei sind das Patrizenelement 14 einerseits und die vollständige Teleskopkrone 30, also das auf das Patrizenelement 14 aufgesetzte Matrizenelement 18, jeweils paarweise gemeinsam gezeigt. Insbesondere zeigen:

FIG. 7a ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit nicht rundem, ovalem oder elliptischem Querschnitt,

FIG. 7b ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit triovalem Querschnitt, FIG. 7c ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit quadovalem Querschnitt,

FIG. 7d ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit länglich rechteckigem Querschnitt mit zur Erfüllung der Ovalitätskriterien abgerundeten Ecken,

FIG. 7e ein Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 mit vergleichsweise „flachem“, länglich ausgedehnten Querschnitt,

FIG. 7f das Patrizen- und Matrizenelement 14, 18 nach FIG. 7e mit zusätzlicher, partiell umlaufender Hinterschneidung oder Nut 37 zur Bereitstellung zusätzlicher Retention.

Die Montage des Matrizenelements 18 aus den vorgefertigten Komponenten ist in FIG. 8 anhand einer Sequenz von Montageschritten im Teilschnitt in perspektivischer Ansicht und in FIG. 9 anhand einer Sequenz von Montageschritten im Längsschnitt gezeigt. Zunächst wird dabei, wie in FIG. 8a, 9a gezeigt, die Innenkappe 32 in den Zwischenkörper 36 eingebracht. Dieser weist an seinem freien Ende 39 eine umlaufende Endwulst 40 auf, die in eine endseitig an der Innenkappe 32 angeformte Aufnahmenut 42 eingebracht wird. Das dadurch entstehende teilmontierte Ensemble 44 wird, wie in FIG. 8b, 9b ersichtlich, in die Außenkappe 34 eingelegt, so dass das in FIG. 8c, 9c gezeigte Ensemble 46 entsteht. Dabei wird ein im Endbereich der Innenkappe 32 angeformter umlaufender Fixierrand 48 in einen Aufnahmering 50 der Außenkappe 34 eingelegt. Anschließend wird ein diese umlaufender Bördelrand 52 zur Bildung einer Crimp- oder Bördelverbindung umgelegt, so dass er wie aus FIG. 8d, 9d ersichtlich den Fixierrand 48 umschließt und damit die Innenkappe 32 an der Außenkappe 34 im Sinne einer Vormontage hinreichend fixiert.

Das solchermaßen aufgebaute und vormontierte Matrizenelement 18 wird wie vorstehend erwähnt bei der Eingliederung erwärmt, so dass der thermoplastische Zwischenkörper 36 bis über seine Erweichungstemperatur aufgeheizt und damit verformbar wird. In diesem Zustand kann dann die Eingliederung vorgenommen werden, so dass sich Innen- und Außenkappe 32,34 entsprechend den feinen Details der Mundsituation und in Reaktion auf die dadurch hervorgerufenen Druck- und Stellkräfte unter Verformung des Zwischenkörpers 36 geeignet zueinander ausrichten. Als Folge dieser Ausrichtung wird die Innenkappe 32, ausgehend von der zunächst annähernd parallelen Ausrichtung wie Fig. 9d gezeigt, relativ zur Außenkappe 34 verkippt oder anderweitig umpositioniert, wobei sich der Zwischenkörper 36 entsprechend verformt. Das Ergebnis einer solchen Verformung, mit der die endgültige Ausrichtung der Komponenten einhergeht, ist beispielhaft in FIG. 10 anhand eines Längsschnitts des Matrizenelements 18 im „verkippten“ Zustand gezeigt. Im Vergleich zur Ausgangsposition gem. FIG. 9d ist dabei deutlich die eingetretene Verformung des Zwischenelements 36 erkennbar. Ebenso ersichtlich ist aber auch, dass auch die Innenkappe 32 im Bereich des ihren Boden bildenden Fixierrands 48 deutlich verformt wird. Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt ist dieser bestimmungsgemäß vorgesehenen Verformung der Innenkappe 32 durch geeignete Materialwahl Rechnung getragen. Der eine Art von Membran bildende Bodenbereich oder Fixierrand 48 der Innenkappe 32 sollte nämlich möglichst keine oder nur eine möglichst gering gehaltene Rückstellkraft gegen diese Verformung bieten. Dies wird gemäß einem Aspekt der Erfindung durch eine geeignete Materialwahl für die Innenkappe 32, zumindest im Bereich des Fixierrands 48, erreicht. Bevorzugt ist die Innenkappe 32 daher aus einem Hochleistungskunststoff, vorzugsweise PEEK, gefertigt.

In FIG. 11 ist eine alternative Ausführungsform eines Matrizenelements 18' im Längsschnitt gezeigt. In dieser Variante ist der Deckelbereich 54 der Innenkappe 32' gewellt geformt, so dass eine gewisse Verformbarkeit insbesondere in Längsrichtung gegeben ist. Eine derartige Ausführung ermöglicht somit in gewissem Umfang eine Kompensation oder einen Ausgleich der Positionen der Komponenten zueinander in Längsrichtung.

Um die konzeptgemäß vorgesehene Aufheizung des thermoplastische Zwischenstücks 36 der Teleskopkronen 30 unmittelbar vor der Eingliederung auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur zu ermöglichen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung ein Heizgerät 60 vorgesehen, das ausschnittsweise in FIG. 12 dargestellt ist. Das Heizgerät 60 umfasst eine Anzahl von beheizbaren Kontaktsteckern 62, die in ihrer Außenkontur der Kontur der Patrizenelemente 14 der Teleskopkronen 30 entsprechen und somit anstelle der Patrizenelemente 14 in die Matrizenelemente 18 bzw. deren Innenkappe 32 einsteckbar sind, und von denen in FIG. 12 lediglich einer gezeigt ist. Die Kontaktstecker 62 sind geometrisch somit bevorzugt möglichst identisch zu den eigentlichen Patrizenelementen 14 ausgeführt. Lediglich zur einfacheren Abnahme der beheizten Matrizenelemente 18 können gemäß einem Aspekt der Erfindung in der Außenhaut der Kontaktstecker 62 kleine Rillen in Achsrichtung vorgesehen sein, so dass sich nach der Erwärmung bei der Entnahme kein Unterdrück bilden kann. Sind die thermoplastischen Zwischenkörper 36 nämlich erwärmt, könnte eine Entnahme bei vorhandener Unterdruckbildung zu einer Schädigung dieser führen.

Die Kontaktstecker 62 können somit auch als „Heizpatrizen“ bezeichnet werden. Sie sind zur optimierten Wärmeabgabe bevorzugt aus einem Metall, vorzugsweise mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit, insbesondere Gold, ausgeführt. Zum Erwärmen kann dann das jeweilige Matrizenelement 18 auf einen dieser Kontaktstecker 62 aufgesteckt werden, und anschließend kann durch Beheizung des Kontaktsteckers 62 der thermoplastische Zwischenkörper 36 des Matrizenelements 18 auf eine Temperatur oberhalb seiner Erweichungstemperatur aufgeheizt werden. Das Heizgerät 60 ist dabei mit einer der Anzahl der in der jeweiligen Zahnprothese 2 vorgesehenen Matrizenelemente 18 bzw. der üblicherweise verwendeten Anzahl von Matrizenelementen 18 in solchen Zahnprothesen 2 entsprechenden, vorzugsweise sechs, der genannten Heizelemente bzw. Kontaktstecker 62 ausgerüstet, so dass sämtliche Matrizenelemente 18 einer Zahnprothese 2 zeitgleich erwärmt und somit für die Eingliederung vorbereitet werden können.

Die Möglichkeit, die Kontaktstecker 62 jeweils in die Innenkappe 32 eines Matrizenelements 18 einzustecken, wird aus den verschiedenen vergrößerten Darstellungen in den Figuren 13 bis 17 besonders deutlich.

Die beheizbaren Kontaktstecker 62 sind im Ausführungsbeispiel mit einem integrierten Heizelement 64 mit einer integrierten Temperaturregelung versehen. Über eine definierte Wärmeenergiezufuhr über einen definierten Zeitraum ist man somit in der Lage, die für die Erweichung des Zwischenkörpers 36 nötige Wärmemenge in diesen bzw. die thermoelastische Schicht einzubringen, um die Feinausrichtung der den Patrizenelementen 14 zugewandten Innenkappe 32 relativ zur mit der Prothese 2 verbundenen Außenkappe 34 zu ermöglichen. Weiterhin ist hinter der eigentlichen Heizpatrize 62 vorzugsweise ein Griffstück 66 angeformt, um die Heizpatrizen 62 einfach in die Matrizenelemente 18 einlegen und wieder entnehmen zu können.

Die als interne elektrische Heizung ausgelegten Heizelemente 64 sorgen dafür, dass es nicht zu einer Überhitzung und somit zu einer Beschädigung des Matrizen-Patrizen-Systems oder der Prothese 2 selbst kommen kann. Diese Regelung bedingt, dass in den Heizpatrizen 62 Temperatursensoren 68 integriert sind. Die Heizpatrizen 62 könnten aber alternativ auch mit einer anderen Wärmequelle ausgestattet sein oder über eine externe Wärmequelle versorgt werden.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass die Heizpatrizen 62 über eine andere Energiequelle den thermoelastischen Zwischenkörper 36 lediglich erwärmen, ohne an sich selbst beheizt zu werden.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Mehrzahl der Heizpatrizen 62 über jeweils eine Kabelverbindung 70 mit einer gemeinsamen, zentralen, in FIG. 12 nicht näher dargestellten Temperaturregeleinheit verbunden. Diese weist vorzugsweise vier oder sechs Anschlüsse auf, um zeitgleich vier oder sechs Heizpatrizen 62 ansteuern zu können. Alternativ und abhängig vom vorgesehenen Einsatzzweck könnte eine solche Einheit aber auch mit einer größeren Anzahl, beispielsweise mit 6, 8 oder 10, von Anschlüssen versehen sein. Es sollten gemäß einem Aspekt der Erfindung mindestens so viele sein, wie üblicherweise Stützpfeiler in einer Prothese 2 vorgesehen sind. Vorzugsweise sind die Heizpatrizen 62 direkt mit einer Kabelverbindung 70 versehen, in Richtung zur zentralen Regeleinheit hin aber mit dieser abnehmbar über einen Stecker verbunden.

In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Heizpatrizen 62 mit Akkus ausgestattet, welche nur in einer Ladestation stehen. Hierbei ist die Temperaturregeleinheit in die Heizpatrizen 62 integriert.

Die vorstehend beschriebenen Teleskopkronen 30 können wie erwähnt alternativ an noch im Patientenmund vorhandenen Zähnen 6 oder auch an inserierten Dentalimplantaten befestigt und verankert werden. Eine für die Anbringung an einem Dentalimplantat vorgesehene Teleskopkrone 30 ist im Längsschnitt in FIG. 18 gezeigt. Diese umfasst ein baugleich zur oben beschriebenen Ausführungsform ausgeführtes Matrizenelement 18, das mehrteilig ausgeführt ist und im Wesentlichen aus der zur Verbindung mit der Zahnprothese 2 vorgesehenen Außenkappe 34, der zur lösbaren Verbindung mit dem Patrizenelement 14 vorgesehenen Innenkappe 32 und dem zwischen Außenkappe 34 und Innenkappe 32 angeordneten, thermoplastisch verformbaren Zwischenkörper 36. Die Innenkappe 32 ist ihrerseits innenseitig mit einer Innenwulst 38 versehen, die in eine zugeordnete Nut 37 im zugeordneten Patrizenelement 14' einschnappen und damit die Retention verbessern kann.

Das als eigenständig erfinderisch angesehene Patrizenelement 14' ist in der in FIG. 18 gezeigten Ausführung spezifisch für die Montage auf einem Dentalimplantat oder Pfostenteil ausgeführt und dazu in seinem Basalbereich 80 in der Art eines Abutments oder Aufbauteils ausgeführt. Dazu umfasst es im Basalbereich 80 eine Kontaktfläche 82, die in ihrer Kontur an eine zugeordnete Kontaktfläche im Verbindungsbereich des Implantats angepasst ist und somit passgenau auf diese aufgelegt werden kann. In seinem zentralen Mittenbereich weist das Patrizenelement 14' zudem einen Schraubenkanal 84 für eine Implantats-Verbindungsschraube auf, mittels derer es auf dem Implantat befestigt werden kann.

Eine weitere alternative Ausführungsform einer zur Montage auf einem Dentalimplantat vorgesehenen Teleskopkrone 30 ist in FIG. 19 im Längsschnitt, in FIG. 20 in Explosionsdarstellung in perspektivischer Ansicht und in FIG. 21 in Explosionsdarstellung im Teilschnitt gezeigt. Diese ist im Wesentlichen baugleich zur Teleskopkrone 30 nach FIG. 18, wobei aber das Verbindungssystem zum Implantat modifiziert ist. In dieser Ausführungsform ist nämlich ein separates Verbindungstück 86 zur Verbindung mit dem Implantat vorgesehen. Das Verbindungsstück 86 weist in diesem Fall im Basalbereich 80 die Kontaktfläche 82 auf, die in ihrer Kontur an eine zugeordnete Kontaktfläche im Verbindungsbereich des Implantats angepasst ist und somit passgenau auf diese aufgelegt werden kann. In seinem zentralen Mittenbereich weist das Verbindungsstück 86 den Schraubenkanal 84 einschließlich Schraubensitz 88 für die Implantats- Verbindungsschraube 90 auf, mittels derer es auf dem Implantat befestigt werden kann. Oberhalb einer vom Verbindungsstück 86 gebildeten Plattformfläche 92 ist der Schraubenkanal 84 in der Art einer Hülse 94 weitergeführt, die den Schraubenkopf 96 der eingebrachten Verbindungsschraube 90 umschließt und außenseitig als Montagefläche für das Patrizenelement 14" dient. Das Patrizenelement 14" kann in diesem Fall über herkömmliche Montagetechniken wie beispielsweise Kleben oder Zementieren an der Hülse 94 und/oder der Plattformfläche 92 befestigt werden.

Das Patrizenelement 14" kann im Bereich seiner Deckelfläche 98 geschlossen ausgeführt sein, so dass es nach seiner Montage den Schraubenkopf 96 der Verbindungsschraube 90 vollständig einschließt. Alternativ kann es aber auch im Bereich der Deckelfläche 98 gelocht und unter Freilassung einer Zugriffsöffnung 100 ausgeführt sein, über die ein Zugriff auf den Schraubenkopf 96, beispielsweise mittels eines geeigneten (Montage-) Werkzeugs, möglich ist. Diesbezüglich sind in FIG. 22 einige Varianten, jeweils paarweise in perspektivischer Ansicht und im perspektivischen Schnitt, gezeigt, nämlich einerseits die geschlossene Variante (FIG. 22a), eine Variante mit vergleichsweise klein gehaltener Zugriffsöffnung 100 (FIG. 22b) und eine Variante mit vergleichsweise großer Zugriffsöffnung 100 (FIG. 22c).

Ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese 2, die zur herausnehmbaren Fixierung an einer Anzahl von überkronten Zähnen 6 oder insbesondere auch Dentalimplantaten im Mund eines Patienten mittels Teleskop-Systemen 1 der beschriebenen Art vorgesehen ist, wird ebenfalls als eigenständig erfinderisch angesehen. Gemäß diesem Aspekt der Erfindung können zunächst die tatsächliche Bezahnungssituation im Mundraum des Patienten wiedergebende Intraoral-Daten erfasst und für eine digitalisierte Weiterverarbeitung bereitgestellt werden. Anhand dieser Daten wird gemäß einem Aspekt der Erfindung, vorzugsweise in einem CAD- System, aus einer Anzahl von in einer Komponenten-Bibliothek hinterlegten Patrizenelement- Grundtypen ein Patrizenelement 14 ausgewählt, das für die ermittelte Bezahnungssituation als besonders günstig angesehen wird. Gerade bei der als besonders vorteilhaft angesehenen Anwendung des Verfahrens auf die Herstellung einer Prothese zur Anbringung an einem Dentalimplantat kann dabei in als eigenständig erfinderisch angesehener Weise zunächst bei der Erfassung der Intraoral-Daten für die Bezahnungssituation insbesondere die genaue Lage und Orientierung des inserierten Dentalimplantats erfasst und anhand dieser Daten und unter Berücksichtigung des ausgewählten Patrizenelements das zur Anbringung an das Implantat vorgesehene Abutment geeignet geplant und angefertigt werden. Dabei kann insbesondere die Orientierung und Positionierung des Abutments im Hinblick auf die Bezahnungssituation optimiert und ggf. die Grundform des Abutments geeignet vorgegeben werden.

Bei dieser Herstellung, insbesondere für die Verwendung mit einem inserierten Dentalimplantat, können insbesondere folgende, jeweils einzeln oder in geeigneter Kombination miteinander als erfinderisch angesehene Schritte vorgesehen sein:

- Vor der Ausarbeitung der finalen Prothese oder Prothetik wird vorzugsweise bereits ein später zu verwendendes Patritzendesign im CAD festgelegt. Die Auswahl kann dabei anhand von bereits im CAD in einer entsprechenden Bibliothek vorhandenen oder hinterlegten Patrizen-Designs erfolgen, für welche entsprechende, geeignete Matrizen verfügbar sind.

Die Patrizenelemente 14 werden im Rahmen der Planung, also vorzugsweise während der Konstruktion im CAD, für eine aus den über den Intraoralscanner erfassten Daten der Mundsituation (Restbezahnung, Schleimhaut, Gegenkiefer) optimierte Einschubrichtung der fertigen Prothese oder Prothetik ausgerichtet und mit dem beschliffenen Zahnstumpf bzw. insbesondere mit der erfassten Situation des inserierten Implantats in Einklang gebracht.

- Anhand der solchermaßen oder auf andere Weise vorgegebenen Soll-Position für das Patrizenelement 14 kann unter Berücksichtigung der Orts- und Geometriedaten des inserierten Implantats das Abutment geplant und später angefertigt werden. Dabei kann ggf. eine Auswahl eines Grundtyps für ein Abutment (beispielsweise ein abgewinkeltes Abutment) erfolgen, der anschließend anhand der ermittelten Daten für die Bezahnungssituation noch weiter modifiziert werden kann.

- Anhand der Planungsdaten für das Patrizenelement 14 und ggf. dem Abutment wird die zu fertigende Kappe geplant, welche gegenüber dem Zahnstumpf bzw. Abutment eine Matrize bildet und gegenüber der Prothese oder Prothetik eine Patrize darstellt, welche in die Matrizen 18 der lösbaren Verbindung zur Prothese oder Prothetik eintauchen.

Für den zahntechnischen Ablauf im Labor werden im Folgenden drei jeweils als eigenständig erfinderisch angesehene Ausführungsvarianten beschrieben.

1. Klassischer Ablauf mit der bereits gefertigten Kappe:

Nach der Fertigung der Kappen werden diese auf den Zahnstümpfen des physischen Meistermodells (Gipsmodell, gedrucktes Kunststoffmodell etc.) provisorisch befestigt. Anschließend werden die Matrizenelemente 18 auf die Primärkronen 12 aufgesteckt. Auf diesen wird nun die Prothese geplant, ausgearbeitet und angefertigt. Abschließend wird die angefertigte Prothese oder Prothetik vorzugsweise auf dem Meistermodell mit den Matrizenelementen 18 final verklebt oder zementiert.

2. Ablauf I mit in dem Meistermodell integrierten Primärkronenanalogen:

In einer zweiten Ausführungsvariante werden die entsprechenden präfabrizierte Primärkronen in ein gedrucktes Meistermodell integriert. Anschließend werden die Matrizenelemente 18 auf die Primärkronen 12 aufgesteckt. Auf diesen wird nun die Prothese geplant, ausgearbeitet und angefertigt. Abschließend wird die angefertigte Prothese / Prothetik vorzugsweise auf dem Meistermodell mit den Matrizenelementen 18 final verklebt / zementiert.

3. Ablauf II mit in dem Meistermodell integrierten Primärkronenanalogen:

In der dritten Ausführungsvariante werden die Primärkronen gefertigt und verklebt oder zementiert, bevor das Meistermodell erstellt wird. Hierbei werden nach der Präparation der Zahnstümpfe die Primärkronen direkt bei dem Zahnarzt („Chairside“) oder in einem naheliegenden Zahntechniklabor hergestellt und in der gleichen Sitzung verklebt bzw. zementiert. Anschließend kann ein Intraoralscan oder klassischer Abdruck, vorzugsweise mit entsprechenden Abdruckkappen auf den Primärkronen, erfolgen. Anschließend kann ein Meistermodell (Gipsmodell, gedrucktes Kunststoffmodell etc.) mit integrierten Primärkronenanalogen hergestellt werden. Anschließend werden die Matrizenelemente 18 auf die Primärkronen 12 aufgesteckt. Auf diesen wird nun die Prothese geplant, ausgearbeitet und angefertigt. Abschließend wird die angefertigte Prothese / Prothetik vorzugsweise auf dem Meistermodell mit den Matrizenelementen 18 final verklebt / zementiert.

Bezugszeichenliste

Teleskop-System Zahnprothese Oberkiefer Zahn Teleskopkrone Primärkrone Patrizenelement Kontaktstift Matrizenelement Pfeil Teleskopkrone Innenkappe Außenkappe Zwischenkörper Nut Innenwulst Ende Wulst Aufnahmenut , 46 Ensemble Fixierrand Aufnahmering Bördelrand Deckelbereich Heizgerät Kontaktstecker Heizelement Griffelement Temperatursensoren Kabelverbindung Basalbereich Kontaktfläche Schraubenkanal Verbindungsstück Schraubensitz Verbindungsschraube Plattformfläche Hülse Schraubenkopf Deckelfläche Zugriffsöffnung