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Title:
METHOD FOR PRODUCING LOCK RETAINERS AND LOCK RETAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/076161
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to produce a lock retainer (1) for locks, preferably motor vehicle locks, a rod-shaped raw material made of steel is first solidly shaped into the lock retainer (1) by means of cold extrusion in a plurality of sub-steps, wherein during said solid shaping process the final shape of the lock retainer (1) is produced in such a way that further processing steps can be omitted. The only remaining step then is to remove the opening (10) from the accordingly designed or shaped lock bow having the bow legs (5, 8) and to remove the retaining holes (3, 4) from the base plate (2) by means of punching or laser cutting or a similar process. The lock retainer (1) produced by means of such a method is characterized by a clear and smooth overall geometry, a surface structure (20') being applied and optionally material being accumulated in the severely loaded areas and thus overall a lock retainer (1) not requiring further post-work being available after the sub-steps of the cold extrusion.

Inventors:
KORDOWSKI BERNHARD (DE)
WALDMANN THOMAS (DE)
WESTERWICK VOLKER (DE)
SCHIFFER HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/DE2010/001303
Publication Date:
June 30, 2011
Filing Date:
November 06, 2010
Export Citation:
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Assignee:
KIEKERT AG (DE)
KORDOWSKI BERNHARD (DE)
WALDMANN THOMAS (DE)
WESTERWICK VOLKER (DE)
SCHIFFER HOLGER (DE)
International Classes:
E05B15/02
Domestic Patent References:
WO2006053431A12006-05-26
WO2006053431A12006-05-26
Foreign References:
US20060123619A12006-06-15
GB2424037A2006-09-13
US20030205904A12003-11-06
DE202007012253U12008-02-07
EP2031158A22009-03-04
DE202007012253U12008-02-07
DE102007041479A12009-03-05
EP2031158A22009-03-04
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Herstellen des Schlosshalters von Schlössern, vorzugsweise Kraftfahrzeugschlössern, wobei der aus Grundplatte mit Haltebohrungen, Schlossbügel mit zwei Bügelschenkeln und Schließsteg sowie Ausnehmung bestehende Schlosshalter einstückig hergestellt wird und wobei die Ausnehmung ein Teil der Drehfalle des Kraftfahrzeugschlosses beim Schließen der Kraftfahrzeugtür aufnehmend und der von dem Teil umfasste Bügelschenkel mit der Drehfalle korrespondierend ausgeführt werden,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schlosshalter durch Kaltfließpressen aus einem vorzugsweise runden Rohmaterial durch massives Umformen zu einem T-förmigen Halbzeug geformt und damit in seiner grundsätzlichen Gesamtgeometrie hergestellt wird, während die Haltebohrungen und die Ausnehmung im Schlossbügel anschließend aus dem in hoher Kaltstauchqualität vorliegenden Halbzeug ausgeformt werden. 2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass vor dem Kaltfließpressen das Rohmaterial durch Abscheren aus einer runden, eckigen oder quadratischen Vollstange erzeugt und dann durch Kaltfließpressen zu dem Schlossbügel und Grundplatte vorgebenden T-förmigen Halbzeug unter Anfasung der Haltebohrungen durch Hindurchpressen durch eine, vorzugsweise mehrere Matrizen umgeformt wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass zunächst die Grundplatte in Achsrichtung des vorzugsweise runden Rohmaterials herausgeformt, dann der Schlossbügel durch Kaltfließpressen in axialer Richtung mit den Bügelschenkeln und unter Auslassung der Grundplatte so weit massiv umgeformt wird, dass anschließend die Ausnehmung im Schlossbügel durch Kaltstanzen unter Miterzeugung des für das Umgreifen der Drehfalle benötigten Viertel kreises um den zugeordneten Bügelschenkel hergestellt werden kann.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Ausnehmung und die Haltebohrungen im Rahmen des Kaltfließpressens durch Verwendung von Quereinsätze hergestellt werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass als rundes oder eckiges oder quadratisches Rohmaterial ein Kaltstauchstahl, vorzugsweise ein 33B2 matnr. 1.5514 mit < 0,009 Gew. % Bor Rm max. 580 N/mm2 eingesetzt wird, vorzugsweise mit 0,005 Gew. % Bor.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass als rundes oder eckiges oder quadratisches Rohmaterial ein Kaltstauchstahl, und zwar ein 35B2 matnr. 1.5511 mit max. 0,005 Gew. % Bor Rm 500 - 650 N/mm2 oder ein Edelstahl X5CrNi1810 eingesetzt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass der gesamte Schlosshalter nach Fertigstellung mit einer Korrosionsschutzschicht versehen und/oder dass beim Stanzen eine besondere Oberflächenstruktur ergebende Riefen oder Rändelungen auf den zugeordneten Bügelschenkeln aufgebracht wird.

8. Schlosshalter für ein Schloss, vorzugsweise ein Kraftfahrzeugschloss, bestehend aus einer Grundplatte (2) mit zwei oder mehr Haltebohrungen (3, 4) und einem Schlossbügel (9) mit einer Schließsteg (6), Bügelschenkel (5) und umfassten Bügelschenkel (8) vorgebender Ausnehmung (10),

dadurch gekennzeichnet,

dass Grundplatte (2) und Schlossbügel (9) einstückig aus einem vorzugsweise runden, stangenförmigen Rohmaterial durch Kaltfließpressen unter Vorgabe der Form des Schließsteges (6) und der Bügelschenkel (5, 8) sowie der Grundplatte (2) umgeformt sind und dass dann die Ausnehmung (10) und die Haltebohrungen (3, 4) durch Kaltstanzen erzeugt sind.

9. Schlosshalter nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass das runde oder eckige, stangenförmige Rohmaterial ein Kaltstauchstahl, vorzugsweise ein 35B2 matnr.1.5511 mit max.0,005 Gew. % Bor Rm 500 - 650 N/mm2 oder ein Kaltstauchstahl, vorzugsweise ein 33B2 matnr.1.5514 mit < 0,009 Gew. % Bor Rm max.580 N/mm2 ist.

10. Schlosshalter nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Grundplatte (2) kreisförmig und der Schlossbügel (9) mittig der Grundplatte (2) torartig darauf aufstehend bzw. herausragend ausgebildet ist.

11. Schlosshalter nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Bügelschenkel (5, 8) eine Art Standfuß (12) in der Aufwölbung (11) auf der Grundplatte (2) haben.

12. Schlosshalter nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schließsteg (6) ein- oder beidseitig mit zu den Außenkanten (14, 15) der Bügelschenkel (5, 8) abfallenden Schultern (16, 17) ausgerüstet ist und der Bügelschenkel (5) oder der Bügelschenkel (8) eine bauchförmige Wölbung (18) aufweist.

Description:
B ESCH REI BU N G

Verfahren zum Herstellen von Schlosshaltern und Schlosshalter

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen des Schlosshalters von Schlössern, vorzugsweise Kraftfahrzeugschlössern, wobei der aus Grundplatte mit Haltebohrungen, Schlossbügel mit zwei Bügelschenkeln und Schließsteg sowie Ausnehmung bestehende Schlosshalter einstückig hergestellt wird und wobei die Ausnehmung ein Teil der Drehfalle des Kraftfahrzeugschlosses beim Schließen der Kraftfahrzeugtür aufnehmend und der von dem Teil umfasste Bügelschenkel mit der Drehfalle korrespondierend ausgeführt werden. Die Erfindung betrifft außerdem einen Schlosshalter für ein Schloss, vorzugsweise ein Kraftfahrzeugschloss, bestehend aus einer Grundplatte mit zwei oder mehr Haltebohrungen und einem Schlossbügel mit einer Schließsteg, Bügelschenkel und umfassten Bügelschenkel vorgebender Ausnehmung. Derartige Schlosshalter sind für Kraftfahrzeugschlösser aber auch im Zusammenhang mit Schlössern für Türen, Tore und Schließanlagen von Gebäuden anwendbar.

Schlosshalter für Schlösser in verschiedener Ausführung sind z. B. für Kraftfahrzeugschlösser grundsätzlich bekannt. Die DE 20 2007 012 253 A1 und die DE 10 2007 041 479 A1 beschreiben und zeigen einen Schlosshalter eines Kraftfahrzeugschlosses, der so ausgeführt ist, dass er mit verhältnismäßig wenig Aufwand hergestellt werden kann. Nach der DE 20 2007 012 253 A1 wird der als Flachband ausgestaltete obere Schließsteg so ausgelegt, dass er über den Einlaufbereich der Grundplatte hinausragt, wodurch eine erhöhte Zerreißfestigkeit des Gesperres im geschlossenen Zustand, d. h. vor allem im Crashfall erreicht wird. Der Schlosshalter ist zweiteilig ausgeführt, wobei der Haltebolzen ein separates Bauteil darstellt, das unverlierbar mit dem Bügel und der Halterung verbunden ist. Der eigentliche Haltebolzen weist endseitig einen als Kragen dienenden Bügel auf, der dieses gesamte Bauteil stabilisieren soll, um sicherzustellen, dass das Schloss auch im Crashfall noch geöffnet werden kann. In der EP 2 031 158 A2 wird ein Schlosshalter für Kraftfahrzeugschlösser beschrieben, der durch Kaltverformung einstückig hergestellt ist. Ein solcher 5 Schlosshalter wird vorzugsweise durch Kaltpressen hergestellt und zwar kostengünstiger als die weiter oben beschriebenen Schlosshaltertypen, die in der Regel zweiteilig hergestellt werden. Dennoch ist auch hier der Aufwand beträchtlich, weil jeder einzelne Schlosshalter durch einen aufwendigen Pressvorgang hergestellt und danach bearbeitet werden muss. Nach der WO

10 2006/053431 A1 wird ein Schlosshalter durch Stanzen und Lochen hergestellt, der auch in ausgefallenen Geometrien herzustellen ist. Nachteilig ist bei diesen bekannten Schlosshaltern vor allem der recht aufwendige Aufbau des einzelnen Halters, wobei meist Bügel als Haltebolzen zum Einsatz kommen. Vor allem ist bei diesen bekannten Schlosshaltern eine Nachbearbeitung unumgänglich, um

15 anschließend das sichere Verbauen des Schlosshalters im Kraftfahrzeugschloss und eine sichere Betätigung zu gewährleisten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur einfachen Herstellung eines stabilen Schlosshalters vorzuschlagen, das keinerlei 20 Nachbearbeitung erfordert und einen entsprechenden Schlosshalter selbst.

Die Aufgabe wird verfahrensgemäß dadurch gelöst, dass der Schlosshalter durch Kaltfließpressen aus einem vorzugsweise runden Rohmaterial durch massives Umformen zu einem T-förmigen Halbzeug geformt und damit in seiner 25 grundsätzlichen Gesamtgeometrie hergestellt wird, während die Haltebohrungen und die Ausnehmung im Schlossbügel anschließend aus dem in hoher Kaltstauchqualität vorliegenden Halbzeug ausgeformt werden.

Bei Verwirklichung eines derartigen Verfahrens wird in meist zwei bis fünf 30 Arbeitsschritten aus einem vorzugsweise runden Monolith aus Stahl ein kompletter Schlosshalter hergestellt, wobei es über das Kaltfließpressen möglichen ist, eine Gesamtgeometrie zu verwirklichen, die eine Nachbearbeitung auf jeden Fall überflüssig macht. Beim Kaltfließpressen handelt es sich um eine Massivumformung, bei der in einem mehrstufigen Fertigungsvorgang über Mehrstufenpressen sowohl Hohl- als auch Vollkörper hergestellt werden können. Der Werkstoff wird unter Einwirkung eines hohen Druckes zum Fließen gebracht, wobei Temperaturen bis etwa 900 °C im Objekt, d. h. also in dem Schlosshalter auftreten können, die wie erwähnt dazu führen, dass eine Umformung eintritt, die jede Nachbearbeitung überflüssig macht. Mit einem solchen Verfahren ist es nun überraschend möglich, einen Schlosshalter herzustellen, der keine Nachbearbeitung erfordert, sondern der sofort im Kraftfahrzeugschloss verarbeitungsfähig ist.

Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass vor dem Kaltfließpressen das Rohmaterial durch Abscheren aus einer runden oder eckigen oder quadratischen Vollstange erzeugt und dann durch Kaltfließpressen zu dem Schlossbügel und Grundplatte vorgebenden T-förmigen Halbzeug unter Anfasung der Haltebohrungen durch Hindurchpressen durch eine, vorzugsweise mehrere Matrizen umgeformt wird. Bei Verwirklichung dieser Weiterentwicklung ist zunächst einmal sichergestellt, dass das den Ausgangspunkt des Verfahrens darstellende Rohmaterial immer gleich geformt ist und das gleiche in gleicher Menge zur Verfügung stehende Material aufweist, denn es wird aus einer vorzugsweise runden Vollstange abgeschert, um dann Matrizen bzw. dem Kaltfließpressverfahren zugeführt zu werden. Hier werden die Ausgangsteile alle gleich behandelt, um Schlossbügel und Grundplatte aufweisendes T-förmiges Halbzeug zu ergeben, das dann zweckmäßig weiterverformt wird bzw. zu dem gewünschten Schlosshalter vervollständigt wird. Das die grundsätzlichen Arbeitsschritte darstellende Kaltfließpressen erbringt wie schon mehrfach erwähnt diese T-förmigen Halbzeuge, die als solche aber ein Nacharbeitung der Oberfläche nicht erfordern, sondern vielmehr für den weiteren Arbeitsgang und insbesondere die Verarbeitung im Schloss optimal geformt und ausgebildet zur Verfügung stehen. Nach einer weiteren zweckmäßigen Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass zunächst die Grundplatte in Achsrichtung des vorzugsweise runden Rohmaterials herausgeformt, dann der Schlossbügel durch Kaltfließpressen in axialer Richtung mit den Bügelschenkeln und unter Auslassung der Grundplatte so weit massiv umgeformt wird, dass anschließend die Ausnehmung im Schlossbügel durch Kaltstanzen unter Miterzeugung des für das Umgreifen der Drehfalle benötigten Viertelkreises um den zugeordneten Bügelschenkel hergestellt werden kann. Haltebohrungen und Ausnehmung werden durch Stanzen oder Laserschneiden hergestellt, wobei dieses keine Nachbearbeitung darstellt, sondern vielmehr noch zu den Fertigungsschritten mitgehört. Da Schlosshalter überlicherweise in großen Stückzahlen hergestellt werden, macht sich die Verringerung der Herstellungskosten insgesamt sehr positiv bemerkbar. Darüber hinaus ist die erhöhte mechanische Belastbarkeit hervorzuheben. Anders als beim Stand der Technik kann der Schlosshalter mit dem erfindungsgemäßen Verfahren aus einem Stück in die Abschlussgeometrie gebracht werden. Die unterschiedlichen Querschnittsstärken erlauben eine Anpassung der Querschnittsform, sodass die optimale Gesamtgeometrie am Ende verwirklicht ist. Dies bedeutet, in schwach belasteten Bereichen des Schlosshalters kann Material reduziert und im stark belasteten Bereich Material angehäuft werden. Insbesondere bevorzugt ist dabei eine abschnittsweise Erhöhung der Querschnittsstärke um mehr als 30 %, beispielsweise im Bereich der Bügelschenkel. Die Querschnittsstärken sind dabei in Normalrichtung der Oberfläche des Schlosshalters gemessen. Während bei bekannten Schlosshaltern die aus Stahlblech hergestellt worden sind, die Querschnittsstärke nahezu konstant ist und der Blechstärke des Stahlbleches entspricht, ist das erfindungsgemäße Verfahrensendprodukt mit seinen unterschiedlichen Querschnittsstärken besser an die auftretenden Belastungen angepasst.

Die notwendigen Herstellungsschritte können gezielt reduziert werden, indem die Ausnehmung und die Haltebohrungen im Rahmen des Kaltfließpressens durch Verwendung von Quereinsätze hergestellt werden. Bei einem solchen Herstellungsverfahrensschritt ist es besonders gut möglich, in den schwach belasteten Bereichen Material zu reduzieren und stark belasteten Bereichen zuzuführen, sodass sich dann der weiter vorne erwähnte optimale Schlosshalter ergibt. Die hohen Belastungen ausgesetzten Quereinsätze zur Herstellung der Ausnehmung und der Haltebohrungen geben die Möglichkeit, das „überflüssige" Material gezielt den hoch belasteten Bereichen des Schlosshalters zuzuführen und hier anzuhäufen und damit die Belastbarkeit des Schlosshalters gezielt zu optimieren, ohne dass eine Nachbearbeitung notwendig wird.

Nach einer weiteren zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass als rundes oder eckiges oder quadratisches Rohmaterial ein Kaltstauchstahl, vorzugsweise ein 33B 2 matnr. 1.5514 mit < 0,009 Gew. % Bor Rm max. 580 N/mm 2 eingesetzt wird, vorzugsweise mit 0,005 Gew. % Bor. Der Zusatz an Bor erhöht die gute Kaltfließfähigkeit und erhöht gleichzeitig auch die optimale Ausbildung der Oberfläche des gesamten Bauteils.

Als rundes oder eckiges oder quadratisches Rohmaterial kann auch ein Kaltstauchstahl 35B 2 matnr. 1.551 1 mit max. 0,005 Gew. % Bor Rm 500 - 650 N/mm 2 verwendet werden. Auch dieser Kaltstauchstahi kann durch den Zusatz an Bor für das Kaltfließpressen optimal verwendet werden und führt zu den guten Eigenschaften des Bauteils, wie weiter vorne schon beschrieben. Auch ein Edelstahl X5CrNi1810 ist einsetzbar.

Insbesondere bei Einsatz von Kaltstauchstahi ist es von Vorteil, wenn der gesamte Schlosshalter nach Fertigstellung mit einer Korrosionsschutzschicht versehen und/oder dass beim Stanzen eine besondere Oberflächenstruktur ergebende Riefen oder Rändelungen auf den zugeordneten Bügelschenkel aufgebracht wird. Die Korrosionsbeschichtung stellt zwar eine Art Nachbearbeitung dar, ist aber keine Bearbeitung in dem Sinne, weil nur eine Schicht aufgebracht werden muss und keine Veränderung der Gesamtgeometrie notwendig wird. Über die Korrosionsschutzschicht ist gewährleistet, dass der Schlosshalter aus Kaltstauchstahi seine Aufgabe im Kraftfahrzeugschloss optimal ausüben kann. Die aufgebrachten Riefen oder Rändelungen oder auch einfachen Rillen oder Stege sorgen für eine gleichmäßige Krafteinleitung und Vermeidung lästiger Nebengeräusche (Knarzen).

Darüber hinaus kann als rundes oder eckiges oder quadratisches Rohmaterial ein Edelstahl X5CrNi1810, vorzugsweise mit 0,08 - 0,12 % C, 1 % Si und 16 - 20 % Cr eingesetzt werden.

Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Schlosshalter besteht aus einer Grundplatte mit zwei oder mehr Haltebohrungen und einem Schlossbügel mit einer Schließsteg und Bügelschenkel vorgebenden Ausnehmung. Dieser Schlosshalter löst die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch, dass Grundplatte und Schlossbügel einstückig aus einem vorzugsweise runden, stangenförmigen Rohmaterial durch Kaltfließpressen unter Vorgabe der Form des Schließsteges und der Bügelschenkel sowie der Grundplatte umgeformt sind und dass dann die Ausnehmung und die Haltebohrungen durch Kaltstanzen erzeugt sind. Damit ist ein Schlosshalter geschaffen, der nach dem Ausstanzen der Haltebohrungen und der Ausnehmung ohne jeden weiteren Bearbeitungs- oder Nachbearbeitungsschritt sofort eingesetzt werden kann. Die Einsparung der Nachbearbeitung ist für die Preisbildung wichtig, weil zusätzliche Organisations- und Verfahrensschritte entfallen, insbesondere aber auch die Herstellungszeit dadurch minimiert wird. Besonders vorteilhaft ist, dass bei dem Kaltfließpressen die Möglichkeit ausgenutzt wird, schwach belastete Bereiche des Schlosshalters gezielt durch Abführung von Material zu„schwächen", während stark belastete Bereiche des Schlosshalters gezielt durch zusätzliches Material verstärkt werden können. Vorteilhaft ist weiter, dass nicht nur Nachbearbeitungsschritte sich erübrigen, sondern dass die gesamte Oberfläche in hoher Kaltstauchqualität vorliegt, mit Rautiefen von 12 - 18 Mm. Beim anschließenden Stanzen ist dann die besondere Oberflächenstruktur auf den belastetet Bügelschenkel aufgebracht worden.

Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Grundplatte mit dem Schlossbügel in einer Mehrstufenpresse umgeformt ist. Das Abscheren oder Ablängen der Rohmaterialstücke vom Vollstangenmaterial wird mit in den Gesamtarbeitsvorgang integriert und nach Möglichkeit der ersten Stufe der Mehrstufenpresse zugeordnet, wobei vorteilhaft statt des Abscherens auch ein Ablängen möglich ist. Auch der Arbeitsschritt der Herstellung der Ausnehmung und der Haltebohrungen wird nach Möglichkeit mit in den Mehrstufenprozess eingebunden, dann eben in den letzten Teil einer solchen Mehrstufenpresse. Als Rohmaterial wird dabei vorzugsweise ein runder, stangenförmiger Kaltstauchstahl eingesetzt, vorzugsweise ein 33B 2 matnr. 1.5514 oder ein 35B2 matnr. 1.5511 mit max. 0,005 Gew. % Bor oder ein Edelstahl.

Wie weiter vorne beschrieben wird aus dem stangenförmigen Grundmaterial oder Rohmaterial zunächst die Grundplatte herausgearbeitet, worauf hin dann der Schlossbügel durch Kaltfließpressen hergestellt wird. Für die Bearbeitung, insbesondere das Einbringen der Ausnehmung ist es von Vorteil, wenn die Grundplatte kreisförmig und der Schlossbügel mittig der Grundplatte torartig darauf aufstehend bzw. herausragend ausgebildet ist. Dann kann in einem nächsten Arbeitsschritt die Ausnehmung und auch die Haltebohrungen hergestellt werden, sodass der Schlossbügel in Form eines Tores entsteht, wobei je nach Art des Herstellens der Ausnehmung und der Haltebohrungen auch noch einmal Material geschickt verschoben werden kann, wenn es sich in den vorherigen Arbeitsschritten in der Mehrstufenpresse aus irgendwelchen Gründen nicht in die richtige Position gebracht werden konnte. All dies ist möglich, weil durch den hohen Druck eine Temperatur erzeugt wird, die es ermöglicht, das Stangenmaterial so zü verformen, dass daraus insgesamt nach Fertigstellung ein einstückiger stabiler Schlosshalter entsteht.

Beim Umformen der Grundplatte und der Bügelschenkel sowie des Schließsteges belässt man zweckmäßigerweise rund um die Bügelschenkel eine Art Aufwölbung, die man erfindungsgemäß dazu ausnutzt, dass die Bügelschenkel eine Art Standfuß in der Aufwölbung auf der Grundplatte haben. Die Aufwölbung entsteht beim Umformen der Grundplatte und des Schlossbügels. Zur guten Anpassung an die Abmessungen der umgebenden Bauteile des Kraftfahrzeugschlosses ist es vorteilhaft, wenn wie erfindungsgemäß vorgesehen der Schließsteg ein- oder beidseitig mit zu den Außenkanten der Bügelschenkel abfallenden Schultern ausgerüstet ist und einer oder beide Bügelschenkel eine bauchförmige Wölbung aufweist. Diese Formgebung bringt auch noch Vorteile beim Herstellungsprozess, sodass aus diesen Gründen und wegen der vorteilhaften Stabilitätswerte eine solche Formgebung zweckmäßig ist. Weiter vorne ist erläutert worden, dass es vorteilhaft ist, mit Hilfe des Kaltfließpressens Material auch innerhalb des Schlosshalters „umzuschichten". Dabei wird an schwach belasteten Stellen nicht benötigtes Material in die Bereiche hineingebracht, die hoch belastet sind, was sich beispielsweise in der bauchförmigen Wölbung an den Bügelschenkeln auswirkt.

Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Verfahren und ein danach hergestellter Schlosshalter zur Verfügung gestellt werden kann, die es ermöglichen, den Schlosshalter einstückig herzustellen, wobei die Einzelarbeitsschritte so geschickt gewählt sind, dass mit wenigen Pressvorgängen bzw. Arbeitsvorgängen auszukommen ist. Der einzelne Schlosshalter wird aus einem Vollstangenmaterial herausgelöst, sodass bereits die runde Form der Grundplatte vorgegeben ist. Es ist dann nur noch erforderlichen, aus diesem Rundstangenmaterial die Grundplatte und den eine Einheit bildenden Schlossbügel herauszubilden, sodass dann nur noch die Ausnehmung in dem Schlossbügel und Haltebohrungen hergestellt werden müssen. Man kommt also mit verhältnismäßig wenigen Arbeitsschritten zurecht, erhält aber nach Abschluss dieses Verfahrens ein Endprodukt, d. h. also einen Schlosshalter, der ohne jede weitere Bearbeitungsschritte sofort z. B. im Kraftfahrzeugschloss Verwendung finden kann. Dabei hat dieser Schlosshalter aufgrund seiner bereits im Herstellverfahren verwirklichten Gesamtgeometrie eine Form, die sowohl von der Einsatzbelastung wie auch von den sonstigen Einsatzbedingungen her einen optimalen Einsatz sicherstellt. Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:

Figur 1 einen fertigen Schlosshalter mit Ausnehmung und

Haltebohrungen,

Figur 2 einen Draufsicht auf einen derartigen Schlosshalter und Figur 3 eine Vorkopfansicht.

Figur 1 zeigt einen perspektivisch wiedergegebenen Schlosshalter 1. Erkennbar ist, dass die Grundplatte 2 kreisförmig ausgebildet ist, wobei die Haltebohrungen 3, 4 am Außenkreis der Grundplatte 2 angeordnet sind und zwar so, dass die übrigen aus der Grundplatte 2 herausragenden Bauteile ebenfalls mittig der Grundplatte 2 anzuordnen sind. Erkennbar ist, dass der Bügelschenkel 5 verstärkt ausgebildet ist. Über den Schließsteg 6 ist der Bügelschenkel 5 mit dem Bügelschenkel 8 verbunden, sodass sich ein insgesamt verstärkter Schlossbügel ergibt. Schließsteg 6 und umfassender Bügelschenkel 8 sind am freien Ende 7 miteinander verbunden bzw. gehen sogar ineinander über. Mittig zwischen Bügelschenkel 5 und Bügelschenkel 8 ist die Ausnehmung 10 vorgesehen, durch die hindurch die nicht gezeigte Drehfalle um den Bügelschenkel 8 oder 5 greift. Gezeigt ist hier, dass sowohl der Bügelschenkel 5 wie auch der Bügelschenkel 8 über eine Art Aufwölbung 11 mit der eigentlichen Grundplatte 2 verbunden sind bzw. aus dieser herausgeformt sind. Dadurch entsteht ein verbreiteter Standfuß 12, der ebenfalls zur Stabilisierung des gesamten Schlosshalters 1 beiträgt. Über den verbreiterten Standfuß 12 gehen der Bügelschenkel 5, 8 des Schlossbügels 9 gleichförmig in die Grundplatte 2 über.

Der Bügelschenkel 5 weist nach Figur 1 eine Korrosionsschicht 20 auf, was aber nur erforderlich ist, wenn nicht mit Edelstahl gearbeitet wird. Die Korrosionsschicht 20 wird im Übrigen in der Regel auf die Grundplatte 2 und den Schlossbügel 9 aufgebracht. Erkennbar ist in Figur 1 außerdem, dass beim Kaltstanzen von Ausnehmung 10 und Haltebohrungen 3, 4 gleichzeitig der zum Umgreifen der hier nicht gezeigten Drehfalle benötige glatte Viertelkreis (zwischen 9 und 12 Uhr) auf dem umfassten Bügelschenkel 8 beim Stanzen mit erstellt wird oder (zwischen 12 und 3 Uhr) beim Bügelschenkel 5, wenn dieser von der Drehfalle umfasst wird. Zum Ausgleichen der Belastung im Kontaktbereich zwischen Bügelschenkel 5 und Drehfalle ist die besondere Oberflächenstruktur 20' vorgesehen, die beim Stanzen mit aufgebracht wird. Der Bügelschenkel 8 weist vorzugsweise ebenfalls diese Oberflächenstruktur 20' auf. Die Darstellung in Figur 1 verdeutlicht, dass ein entsprechender

Schlosshalter 1 aus einem stangenförmigen Monolithen heraus durch Kaltfließpressen geformt worden ist. Im ersten Arbeitsschritt erfolgt das Abscheren oder Ablängen dieses stangenförmigen Monolithen, aus dem dann die von den Außenkonturen schon vorgegebene Grundplatte 2 in einem ersten Pressvorgang umgeformt wird. Im nächsten Pressvorgang wird dann die Einheit von Bügelschenkel 5, 8 und Schließsteg 6 umgeformt, wobei wie weiter vorne schon erwähnt dies deshalb unter Beibehaltung der Verbindung mit der Grundplatte 2 möglich ist, weil über das Kaltfließpressverfahren Temperaturen von ungefähr 900 °C erreicht werden, was eine entsprechende Umformung begünstigt. Im letzten Arbeitsschritt wird dann die Ausnehmung 10 und die Haltebohrungen 3, 4 hergestellt. Für diesen in gewisser Hinsicht zusätzlichen Arbeitsschritt können mehrere Varianten angewendet werden, d. h. es ist ein Ausstanzen dieser Öffnungen möglich wie auch ein Herausbrennen bzw. ein Laserschneiden. Schließlich ist in der Erfindungsbeschreibung weiter vorne erläutert worden, dass es auch möglich ist, durch entsprechende Zusatzwerkzeuge beim Umformen von Bügelschenkel 5, 8 und Schließsteg 6 gleichzeitig zumindest auch die Ausnehmung 10 herzustellen. Entsprechendes hat den Vorteil, dass dann die Innenseite 19 des Bügelschenkels 5 so mit Material zusätzlich zu versehen ist, dass die verstärkte Form insgesamt, gleichzeitig aber auch eine bauchförmige Wölbung 18 erreicht wird. Figur 2 zeigt eine Draufsicht, wobei auch hier wieder verdeutlicht ist, dass auf der Innenseite 19 des Haltebolzens 5 Material angehäuft worden ist, um so diese bauchförmige Wölbung 18 zu erreichen. Die Aufwölbung 11 ist bei dieser Darstellung etwas schmal ausgefallen, außerdem ist erkennbar, dass die Grundplatte 2 hier keine Kreisform aufweist, sondern vielmehr etwas oval geschnitten ist, weil dies in bestimmte Kraftfahrzeugschlösser vorteilhaft ist. Generell ist eine solche besondere Formgebung für die Grundplatte 2 aber nicht erforderlich. Figur 3 zeigt eigentlich die besondere Formgebung des Schließsteges 6, der an den Außenkanten 14, 15 schräg abfallende Schultern 16, 17 aufweist. Bei der Darstellung in Figur 3 ergibt sich sogar eine gewisse Rundung, was aber nicht unbedingt notwendig ist, sondern es kann wie erwähnt auch eine Schräge sein, wobei dadurch der Einbau erleichtert ist, insgesamt aber insbesondere auch nach Figur 3 ein sehr stabiler Schlosshalter 1 vorgegeben ist. Auch hier ist wieder erkennbar, dass der Bügelschenkel 5 verstärkt ausgebildet ist. Er weist etwa 20 - 40 % mehr an Masse auf, als der Bügelschenkel 8. Auch in Figur 3 ist die in Figur

I mit 11 bezeichnete Aufwölbung wiedergegeben, wodurch letztlich eine Art Anlaufradius entsteht, der mit einer Vergrößerung der Materialstärke und damit der Querschnittstärke der Grundplatte 2 in diesem Bereich einhergeht. Das gleiche gilt natürlich für die Aufwölbung 11 im Bereich des eigentlichen Haltebolzens 5, wobei Figur 1 den Eindruck vermittelt, dass diese zwischen dem Bügelschenkel 5 und dem umfassten Bügelschenkel 8 durchgehende Aufwölbung

I I sich zum Bügelschenkel 5 hin verbreitert. Dies ist aber nicht zwingend notwendig und ergibt nur dann, wenn der Bügelschenkel 5 einen größeren

Durchmesser aufweist als der Bügelschenkel 8.

Der Schlosshalter 1 in der gezeigten Weise ist als einstückiges und sehr massives Bauteil ausgebildet, wobei wie schon erwähnt vorteilhaft mindestens 5 % oder sogar 20 % der Grundfläche der Grundplatte 2 eine abweichende Querschnittstärke aufweist. Unter Grundflächen sind dabei die oben und unten liegenden Flächen und nicht die seitlichen Randflächen der Grundplatte 2 zu verstehen. In der gezeigten Darstellung nach Figur 1 sind die Haltebohrungen 3, 4 und die Bereiche der Aufwölbung 11 mit abweichenden Querschnittstärken ausgebildet. Bei Anwendung der beschriebenen Kaltfließpressvorgänge wird der metallische Werkstoff mit einer begrenzten Wärme umgeformt und damit letztlich in seiner Festigkeit und Belastbarkeit erhöht. Zudem kann eine Nachbehandlung der Oberfläche wie erwähnt völlig entfallen, da eine bereits relativ hochwertige Oberflächenbeschaffenheit durch das Kaltfließpressen erreicht wird. Auch können teure und die Festigkeit negativ beeinflussende nachfolgende Wärmebehandlungen völlig entfallen, wodurch sich die Kosten noch einmal reduzieren.

Die Oberflächenstruktur 20' wird zum Ausgleich der Belastung im Kontaktbereich der Drehfalle durch Stanzen aufgebracht. Es handelt sich dabei um Rillen oder Stege, um Gewinde oder um Riefen oder Rändelungen auf bzw. in der Außenwand der Bügelschenkel 5, 8, die zu einer Verminderung der Belastung, insbesondere auch der Geräuschbelastung führen. Diese Oberflächenstruktur 20' wird beim Stanzen der Ausnehmung 10 mit erzeugt, sodass ein gesonderter Arbeitsschritt nicht anfällt. Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.