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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A PRINTING PLATE FOR WATERLESS OFFSET PRINTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/026904
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a printing plate for waterless offset printing. A method for producing a printing plate for waterless offset printing is proposed, having the following method steps: - providing a substrate; - applying an ink onto the substrate using an inkjet printing technique; and - fixing the applied ink on the substrate. The method is characterized in that the substrate has a surface tension of ≥ 35 mN/m, preferably ≥38 mN/m, and the ink has a surface tension of ≤30 mN/m, preferably ≤25 mN/m, when fixed on the substrate. The ink is applied into substrate regions which should not have printing ink during the offset printing process.

Inventors:
SIEGER GERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/066433
Publication Date:
February 28, 2013
Filing Date:
August 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEGER GERT (DE)
International Classes:
B41C1/10; B41N1/00
Foreign References:
US4003312A1977-01-18
JPS56113456A1981-09-07
EP0003789A11979-09-05
EP0672950A11995-09-20
US4003312A1977-01-18
DE19500486A11995-07-27
EP1046497A12000-10-25
US20060188813A12006-08-24
Other References:
DR. BERND TH. GRANDE: "Der wasserlose Offsetdruck", May 2007 (2007-05-01), XP002688604, Retrieved from the Internet [retrieved on 20121204]
"Wasserloser Offsetdruck (Version vom 17.Januar.2010)", 17 January 2010 (2010-01-17), XP002688605, Retrieved from the Internet [retrieved on 20121204]
"Antihaftbeschichtung Silikon-Teflon", 20 December 2006 (2006-12-20), XP002688606, Retrieved from the Internet [retrieved on 20121204]
Attorney, Agent or Firm:
MICHALSKI HÜTTERMANNN & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer Druckform (100) für den wasserlosen Offsetdruck, aufweisend die Verfahrensschritte:

- Bereitstellen einer Trägerplatte (200);

- Aufbringen einer Tinte (300) auf die Trägerplatte (200) mittels Tintenstrahltechnik;

- Fixieren der aufgebrachten Tinte (300) auf der Trägerplatte,

dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (200) eine Oberflächenspannung >35 mN/m, vorzugsweise >38 mN/m aufweist und die Tinte (300) im auf der Trägerplatte (200) fixierten Zustand eine Oberflächenspannung <30 mN/m, vorzugsweise <25 mN/m aufweist und die Tinte (300) in den Bereichen der Trägerplatte (200) aufgebracht wird, welche beim Offsetdruck keine Druckfarbe tragen sollen.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei zumindest die Oberfläche der Trägerplatte (200) aus einem Material aus der Gruppe aus Aluminium, Aluminiumlegierungen, Stahl, Polycarbonat, Polyester und Polyolefin besteht.

3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trägerplatte (200) vor einem Auftrag der Tinte (300) zur Veränderung der Oberflächenrauheit vorbehandelt wird.

4. Verfahren gemäß Anspruch 3, wobei die Trägerplatte eine mittlere Oberflächenrauheit Ra unter 1 μιη aufweist.

5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Trägerplatte (200) mittels Beizen, Ätzen, Coronabehandlung oder Plasmabehandlung vorbehandelt wird.

6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tinte (300) nach dem Auftragen auf der Trägerplatte (200) mittels UV-Strahlung und/oder

Wärmestrahlung fixiert wird.

7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tinte ein Silikon, insbesondere ein Poly(dimethylsiloxan), ein Polyisopren, insbesondere ein Poly-2- methyl-l,3-butadien, ein Acrylat, ein Silikonöl, ein Fluortensid, einen Fluorkunststoff , ein Bisacylphosphinoxid, ein Benzophenon, ein Perfluoralkoxylalkan, ein

Perfluoroctansulfonat, ein Triphenylmethan, (4-(4,4'-Bis(dimethylamino- phenyl)benzhydryliden)cyclohexa-2,5-dien- 1 -yliden)-dimethylammoniumchlorid, ein N-Methyl-2-pyrrolidon, einen kurzkettigen Kohlenwasserstoff und/oder Toluol aufweist.

8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Auftragen der Tinte (300) auf die Trägerplatte (200) in einer Inertgas-Atomsphäre erfolgt.

9. Verfahren gemäß Anspruch 8, wobei das Auftragen der Tinte (300) auf die

Trägerplatte in einer Atmosphäre mit einem Sauerstoffgehalt < 5 Vol.-% erfolgt.

10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 und 9, wobei das Auftragen der Tinte (300) auf die Trägerplatte in einer Atmosphäre mit einem Feuchtegehalt < 1 Vol.- erfolgt.

11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei ein Feuchtigkeits- und/oder Sauerstoffkontakt der Trägerplatte zwischen dem Einstellen der Oberflächenrauheit und dem Auftrag der Tinte (300) vermieden wird.

12. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tinte (300) mit einer Punktdichte von >1200 dpi, vorzugsweise >2400 dpi auf die Trägerplatte (200) aufgebracht wird.

13. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Tinte (300) ein Einfärbungsmittel zugesetzt wird.

14. Druckform (100), hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13.

Description:
Dr. Gert Sieger

Mendelssohnstraße 53, 70619 Stuttgart, Deutschland

Verfahren zur Herstellung einer Druckform für den wasserlosen Offsetdruck

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Druckform für den wasserlosen Offsetdruck.

Der Offsetdruck ist ein indirektes Flachdruckverfahren, welches bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts weit verbreitete Anwendung in unterschiedlichsten Bereichen findet. Neben den Einsatz im Bereich des Buch- und Zeitungsdruckes findet Offsetdruck insbesondere Anwendung im Bereich des Akzidenzdrucks sowie der Bedruckung von Verpackungen unterschiedlichster Art. Das Grundlegende Prinzip des Offsetdrucks geht dabei auf Entwicklungen der Lithografie zurück, wie sie bereits Ende des 18. Jahrhunderts eingesetzt wurde. Im klassischen nassen Offsetdruck werden in mehreren meist fotochemischen Schritten Druckformen hergestellt, deren Oberflächen in hydrophile und hydrophobe Bereiche aufgeteilt sind. In der Offset-Druckmaschine wird auf die so hergestellten Druckformen Wasser bzw. ein wässriges Gemisch unterschiedlicher Hilfsstoffe wie beispielsweise Isopropanol mit einer Walze, dem sogenannten Feuchtwerk, aufgebracht. Die hydrophilen Bereiche der Druckform halten das Wasser bzw. das wässrige Gemisch fest, während die hydrophoben Bereiche trocken bleiben. Mittels einer Farbwalze, dem sogenannten Farbwerk, wir auf die gewässerte Druckform eine fetthaltige Druckfarbe aufgebracht, welche von den wasserbenetzten hydrophilen Bereichen abgestoßen wir und an den trockenen hydrophoben Bereichen haften bleibt. Die so eingefärbte Druckform wird auf einem Gummituch abgerollt, welches dann das Druckbild auf das zu bedruckende Medium überträgt. Es handelt sich daher um ein indirektes Druckverfahren, bei welchem das Druckbild nicht direkt von der Druckform auf das zu bedruckende Medium übertragen wird.

Ein Nachteil des nassen Offsetdrucks ist es, dass sowohl zur Herstellung der Druckform, als auch im Druckprozess selbst durch das Feuchtmittel, eine Vielzahl von Hilfsstoffen zum Einsatz gelangen, die man umwelttechnisch vermeiden möchte.

Ein Ansatz zur Vermeidung dieser Hilfsstoffe ist der wasserlose Offsetdruck, oder auch Trockenoffset. Hierbei werden als Druckformen silikonbeschichtete Druckplatten in Kombination mit Druckfarben auf Silikonbasis eingesetzt. Die silikonbeschichtete Druckplatte ist lipophob und weist die Druckfarbe ab. Das Druckbild wird mit Hilfe von beispielsweise Laserbestrahlung auf die Druckplatte aufgebracht, indem die farbtragende Bereiche der Druckplatte von der Silikonbeschichtung befreit werden. Auf der Druckform erfolgt eine Entmischung der Druckfarbe in die Farbbestandteile einerseits und Silikon-Öl andererseits, wobei die Farbbestandteile auf den von der Silikonschichtfreien Bereichen der Druckform haften bleibt. Die Europäische Patentanmeldung EP 0 672 950 AI offenbart eine entsprechende Druckplatte für den wasserlosen Offsetdruck, welche sich durch Laserbestrahlung entsprechend strukturieren lässt. Hierzu ist zwischen einer Silikonbeschichtung und einer Trägerplatte eine fotosensitive Schicht aufgebracht, welche bei Lasereinstrahlung geeigneter Wellenlänge zu einem Ablösen der Silikonschicht in den bestrahlten Bereichen führt. Die so freigelegten Bereiche sind lipophil, so dass die Druckfarbe in diesen Bereichen an der Druckform haften bleibt.

US 4,003,312 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Druckvorlage mittels Tintenstrahltechnik. Ein Master wird durch Aufbringen eines Silikons auf einem geeigneten Substrat-Master mit Hilfe einer Tintenstrahl-Druckvorrichtung und Aushärten des Silikons zu einem elastomeren Zustand bereitgestellt. Alternativ kann eine Tintenstrahldruckvorrichtung eingesetzt werden, um einen Katalysator auf einem ungehärteten Silikon auf einem Master- Substrat aufzubringen, wodurch das Silikon in den mit dem Katalysator behandelten Bereichen zur Aushärtung gebracht wird.

DE 19500486 AI offenbart eine lichtempfindliche lithographische Druckplatte, die kein Anfeuchtwasser erfordert. Die Druckplatte umfasst einen Aluminiumträger, auf den eine Primer-Schicht, eine lichtempfindliche Schicht, und eine Silikonkautschukschicht aufgebracht werden, wobei die Aluminiumoberfläche eine durchschnittliche Rauheit R a von 0,2 bis 0,8 μιη und einen Weißgrad von 0,10 bis 0,35 aufweist.

EP 1046497 AI offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte, umfassend den Schritt des Verteilens eines Novolakharz auf einer hydrophile Oberfläche einer lithografischen Unterlage in einem vorbestimmten Muster.

US 2006/0188813 AI offenbart einen hydrophilen Film auf einer Druckvorlage, der durch Wärme oder Licht induzierte Härtung einer Zusammensetzung erhältlich ist, welche wenigstens zwei fünf- oder sechsgliedrige hydrophile Ringstrukturen aufweist. Die Verbindung kann dabei mittels Tintenstrahltechnik auf die Oberfläche aufgebracht werden.

Das wasserlose Offset- Verfahren bietet den Vorteil, dass eine Emission des Feuchtmittels, wie sie beim nassen Offsetdruck auftritt, vermieden wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, feinere Raster auf dem zu bedruckenden Medium zu erzeugen. Es entsteht in der Regel eine geringe Anfahrmakulatur (z. B. 20 Bögen anstelle 200), da die Druckform nicht erst entsprechend feuchtebenetzt sein muss. Auch werden ein präziserer Ausdruck der Rasterpunkte, eine bessere Feinzeichnung und eine geringere Tonwertzunahme erzielt. In der Druckmaschine selbst kann auf ein Feuchtwerk verzichtet werde, wodurch sich der Konstruktionsaufwand deutlich reduziert. Hierdurch reduziert sich auch der Wartungsaufwand der Druckmaschinen. Durch den Verzicht auf Feuchtmittel kann darüber hinaus eine Korrosion von Metallfarben vermieden werden, wodurch sich die Farbechtheit des Druckes erhöht.

Ein Nachteil der wasserlosen Offsetdrucktechnik ist es jedoch, dass die Druckplatten teurer sind, als bei dem nassen Offsetverfahren. Auch sind die genutzten Druckplatten kratz- empfindlich und nach ihrer Entwicklung (Belichtung) nur noch schwer zu korrigieren. Mit bisher eingesetzten Tintenstrahlverfahren zur Herstellung von Druckplatten können keine hinreichenden Auflösungen zur Herstellung qualitativ hochwertiger Drucke erreicht werden. Auch ist die zu erreichend Haltbarkeit der so hergestellten Druckplatten deutlich begrenzt, so dass diese nur zum Druck sehr kleiner Auflagen eingesetzt werden können. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen für den wasserlosen Offsetdruck anzugeben, mit welchen es möglich ist die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden und insbesondere Druckformen kostengünstiger herzustellen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Ausgestaltungen des Verfahrens finden sich in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung.

Es wird somit ein Verfahren zur Herstellung einer Druckform für den wasserlosen

Offsetdruck vorgeschlagen, aufweisend die Verfahrensschritte:

- Bereitstellen einer Trägerplatte;

- Aufbringen einer Tinte auf die Trägerplatte mittels Tintenstrahltechnik;

- Fixieren der aufgebrachten Tinte auf der Trägerplatte,

welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Trägerplatte eine Oberflächenspannung >35 mN/m, vorzugsweise >38 mN/m aufweist und die Tinte im auf der Trägerplatte fixierten Zustand eine Oberflächenspannung <30 mN/m, vorzugsweise <25 mN/m aufweist und die Tinte in den Bereichen der Trägerplatte aufgebracht wird, welche beim Offsetdruck keine Druckfarbe tragen sollen. Durch das erfindungs gemäße Verfahren ist es in vorteilhafter Weise möglich, Druckformen für den wasserlosen Offsetdruck schnell und kostengünstig herzustellen. Mittels einer geeigneten Tintenstrahlvorrichtung, wie beispielsweise einem Tintenstrahldrucker, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Druckvorlagen in einem Datenverarbeitungssystem zu erstellen und direkt auf eine Druckplatte zu übertragen, um eine Druckform bereitzustellen.

Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die Druckform in der Art hergestellt wird, dass die Bereich der Trägerplatte, welche als Druckform im Druckprozess keine Farbe tragen sollen, mittels Tintenstrahltechnik mit einer Beschichtung versehen werden, welche hinreichend lipophob ist um die Druckfarbe abzuweisen, während die nicht beschichteten Bereiche der Trägerplatte hinreichend lipophil sind, dass Druckfarbe haften bleibt. Es wird somit also erfindungsgemäß ein Negativ des Druckbildes auf die Trägerplatte aufgebracht indem der nicht farbtragende Hintergrund der Druckplatte beschichtet wird.

Überraschender Weise hat sich herausgestellt, dass Trägerplatten mit einer Oberflächenspannung von >35 mN/m geeignet sind, Druckfarben sicher zu tragen, während Tinten, die im fixierten Zustand eine Oberflächenspannung <30 mN/m aufweisen, Druckfarben hinreichend sicher abweisen. Es wurde somit überraschender Weise festgestellt, dass ein Unterschied in der Oberflächenspannung zwischen den farbtragenden Bereichen und den farbabweisenden Bereichen der Druckform von >5 mN/m ausreichend ist, um beim wasserlosen Offsetdruck ein Druckbild zu erzeugen.

In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht zumindest die Oberfläche der Trägerplatte aus einem Material aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Aluminiumlegierungen, Stahl, Polycarbonat, Polyester und Polyolefin. Als Oberfläche ist dabei der Bereich der Trägerplatte zu verstehen, welcher im Druckprozess mit der Druckfarbe in Kontakt kommt. Erfindungsgemäß kann es sich bei der Trägerplatte um einen Komposite- Aufbau handeln, welcher aus einem Grundträger besteht, auf dem ein Material der zuvor genannten Gruppe aufgebracht ist. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Polycarbonat-Schicht auf einen Grundträger aus Stahlblech aufgebracht ist. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Trägerplatte aus lediglich einem Material besteht.

In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es vorgesehen sein, dass die Trägerplatte vor dem Auftragen der Tinte zur Veränderung der Oberflächenrauheit vorbehandelt wird. Insbesondere ist es dabei vorgesehen, dass die Oberflächenrauheit R a der Trägerplatte auf unter 1 μιη eingestellt wird. Die Rauheit wird dabei gemäß EN ISO 25178 bestimmt. Durch das Einstellen einer entsprechenden Rauheit wird sichergestellt, dass die Tinte im fixierten Zustand eine hinreichende Haftfestigkeit auf der Trägerplatte besitzt, um eine hinreichende Langlebigkeit der Druckform sicherzustellen. Als hinreichende Langlebigkeit wir dabei eine Standzeit >100.000 gedruckten Exemplaren je Druckform angesehen.

Zu Einstellung einer entsprechenden Oberflächenrauheit und/oder Oberflächenspannung der Trägerplatte kann es in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Trägerplatte mittels Beizen, Ätzen, Coronabehandlung oder Plasmabehandlung vorbehandelt wird.

Das Auftragen der Tinte auf die Trägerplatte kann im erfindungsgemäßen Verfahren mittels bekannter Tintenstrahltechniken erfolgen. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Tinte im CIJ- Verfahren (Continuous-Ink-Jet Verfahren) oder im DOD- Verfahren (Drop-on- Demand Verfahren) aufgetragen wird. CIJ-Drucker sind aus dem Bereich des Industriedruckes bekannt. Hierbei tritt der Tintenstrahl über eine Düse aus einem Druckkopf aus, wobei der Strahl über einen piezoelektrischen Wandler hinter der Austrittsdüse moduliert, um einen gleichmäßigen Tropfenzerfall der Tinte zu erreichen. Über eine Elektrode werden die austretenden Tropfen elektrostatisch aufgeladen und passieren anschließend ein durch eine weitere Elektrode aufgebautes Ablenkungsfeld, innerhalb welchem sie in Abhängigkeit ihrer Ladung abgelenkt werden, wobei zwischen Binary- Deflecting- Verfahren und Multi-Deflecting-Verfahren unterschieden wird. Für den Druck nicht benötigte Tintentropfen werden aufgefangen und in den Tintenkreislauf zurückgeführt.

Im Gegensatz dazu verlässt im DOD- Verfahren nur der Tintentropfen die Düse, der tatsächlich als Druckbild aufgebracht werden soll. Hierbei unterscheidet man die Technik, mit welcher die Tintentropfen ausgestoßen werden. Bei Bubble- Jet-Druckern werden die benötigten Tintentropfen mit Hilfe eines Heizelements erzeugt, welches die Tinte erhitzt. Dabei bildet sich explosionsartig eine Dampfblase, die durch ihren Druck einen Tintentropfen aus der Düse presst. Hierbei unterscheidet man je nach Art der Dampfblasenerzeugung zwischen Sideshooter-Systemen und Edgeshooter-Systemen. In Piezo-Druckern wird ein piezokeramisches Elemente durch Anlegen einer elektrischen Spannung verformt, um durch die Formänderung Drucktinte durch eine Düse zu pressen. Die Tropfengröße lässt sich dabei über den angelegten elektrischen Impulses steuern.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs gemäßen Verfahrens wird die Tinte mit einer Punktdichte von >1200 dpi, vorzugsweise >2400 dpi auf die Trägerplatte aufgebracht.

Nach dem Auftragen auf die Trägerplatte wird die Tinte fixiert. Dies kann durch Lufttrocknung erfolgen. Es kann jedoch auch in einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, das dass die Tinte nach dem Auftragen auf der Trägerplatte mittels UV-Strahlung und/oder Wärmestrahlung fixiert wird. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise eine schnelle Fixierung der Tinte.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungs gemäßen Verfahrens kann es vorgesehen sein, dass die Tinte ein Silikon, ein Polyisopren und/oder Fluorkunststoff, insbesondere ein Poly(dimethylsiloxan) aufweist. Desweiteren kann die Tinte Hilfsstoffe wie Lösungsmittel, Mittel zur Einstellung der Oberflächenspannung im fixierten Zustand und/oder Fixiermittel aufweisen. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Tinte eine UV- härtende Tinte eingesetzt. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Tinte radikalisch härtend oder kationisch härtend ist. Bei radikalisch härtenden Tinten werden ungesättigte Harze mit reaktionsfähigen Gruppen eingesetzt, die über freie Radikale zu einer Vernetzungsreaktion führen. Im Allgemeinen handelt es sich hierbei um acrylierte Harze bzw. Monomere mit endständigen Acrylsäuregruppen (Acrylsäureester). Neben den Acrylaten können auch andere Verbindungen mit reaktiven Doppelbindungen, wie z.B. ungesättigte Polyesterharze sowie vinylische Monomere wie z.B. Styrol über diesen Mechanismus vernetzt werden. Bei der Bestrahlung von UV-Licht zerfallen in der Tinte enthaltene Fotoinitiatoren spontan in freie Radikale und lösen eine Kettenreaktion für die Polymerisation aus. Es entsteht so eine dreidimensional vernetzte, unlösliche und feste Struktur aus Makromolekülen. Dies geschieht in Sekunden bzw. Sekundenbruchteilen, so dass sofort nach der Härtung ein belastbarer Film entsteht.

Bei kationisch härtenden UV-Farben erfolgt die Aushärtung nach einem anderen Reaktionsmechanismus. Als Harzbasis dient hier eine oxirangruppenhaltige Verbindung. Als Initiator wird eine Säure eingesetzt, die erst durch die Belichtung aktiviert wird. Als Harzkomponente dient in der Regel ein cycloaliphatisches Epoxidharz. Die Protonen der Säure bewirkt eine Öffnung des Epoxid-Rings und startet eine Polymerisation mit fortlaufendem Kettenwachstum. Durch die Kombination von Epoxidharzen mit Polyolen lassen sich die Filmeigenschaften der fixierten Tinte in vorteilhafter Weise die erfindungsgemäßen Anforderungen einstellen.

Um störenden Sauerstoffeinfluss auszuschließen kann es erfindungsgemäß besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass die Auftragung der Tinte auf die Trägerplatte in einer Inertgas-Atmosphäre, beispielsweise in einer Stickstoff-, Kohlendioxid-, Helium- oder Argon-Atmosphäre erfolgt. Hierdurch können nachteilige Oxidationsreaktion der Tinten oder der Trägeroberfläche mit dem Luftsauerstoff ausgeschlossenen werden, wodurch zum einen die Haftung der Tinte gegenüber der Trägerplatte verbessert wird, was wiederum Haltbarkeit der Druckplatte und die mit dieser zu erreichende Druckauflagenzahl erhöht. Zum anderen kann durch Verringerung oder Unterdrückung der durch Luftsauerstoff induzierten Oxidationsreaktionen eine erhöhte Auflösung erreicht werden, da ein oxidativ bedingtes Ausfransen der Bildpunktränder vermieden werden kann. Inertgas-Atmosphäre im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet dabei, dass die Sauer Stoffkonzentration in der Arbeits atmo Sphäre < 5 Vol.- , vorzugsweise < 1 Vol.- , besonders bevorzugt < 0,5 Vol.-% beträgt.

In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass zumindest der Tintenauftrag in einer feuchtigkeitsarmen Atmosphäre erfolgt, um störende Einflüsse etwaiger Restfeuchtigkeit auszuschließen. Feuchtigkeitsarm bedeutet dabei im Sinne der Erfindung, dass der Wassergehalt in der Arbeitsatmosphäre < 1 Vol.- , vorzugsweise < 0,5 Vol.- , besonderes bevorzugt < 0,1 Vol.-% beträgt.

Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Tintenauftrag in einer trockenen Inertgas-Atmosphäre mit einem Restfeuchtegehalt < 0,1 Vol.-% erfolgt. Desweiteren erfindungs gemäß kann es vorgesehen sein, dass die zuvor beschriebene optionale Einstellung der Oberflächenrauheit R a der Trägerplatte auf unter 1 μιη in einer Inertgas-Atmosphäre, insbesondere trockenen Inertgas-Atmosphäre erfolgt. Dabei ist es insbesondere bevorzugt, dass ein Feuchtigkeits- und/oder Sauer Stoffkontakt der Trägerplatte zwischen dem Einstellen der Oberflächenrauheit und dem Auftrag der Tinte vermieden wird. In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann beispielsweise in der auf die Trägerplatte aufgebrachten Tinte ein Silikon, insbesondere ein Poly(dimethylsiloxan), ein Polyisopren, insbesondere ein Poly-2-methyl-l,3-butadien, oder Mischungen dieser als Bindemittel eingesetzt werden. Zur Reduzierung der Oberflächenenergie kann beispielsweise in der auf die Trägerplatte aufgebrachten Tinte ein Silikonöl, ein Fluortensid, ein Fluorkunststoff, insbesondere ein Perfluoralkoxylalkan und/oder ein Perfluoroctansulfonat, ein Silikon, insbesondere ein Poly(dimethylsiloxan), ein Polyisopren, insbesondere ein Poly-2-methyl-l,3- butadien oder eine Mischungen dieser enthalten sein. Als Lösungsmittel kann beispielsweise in der auf die Trägerplatte aufgebrachten Tinte ein kurzkettiger Kohlenwasserstoff, N-Methyl- 2-pyrrolidon, Toluol oder eine Mischung dieser enthalten sein. Als Farbstoff kann beispielsweise in der auf die Trägerplatte aufgebrachten Tinte ein Triphenylmethan, ein (4- (4,4'-Bis(dimethylaminophenyl)benzhydryliden)cyclohexa-2,5-d ien-l-yliden)dimethyl- ammoniumchlorid oder eine Mischung dieser enthalten sein.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Tinte ein Einfärbungsmittel zugesetzt. Hierdurch wird es möglich, die Druckform nach ihrer Herstellung einer optischen Überprüfung zuzuführen um etwaige Fehler zu erkennen.

Die Erfindung wird nachfolgen von Ausführungsbeispielen und Figuren weiter beschrieben, ohne dass die erfindungsgemäße Idee auf diese Beispiele beschränkt ist.

Fig. 1 zeigt schematisch ein Herstellungsverfahren nach der Erfindung;

Fig. 2 zeigt eine erfindungs gemäß hergestellte Druckform;

Fig. 3 zeigt eine erfindungs gemäß hergestellte Druckform mit darauf aufgebrachter

Druckfarbe; und

Fig. 4 zeigt das mit einer erfindungs gemäß hergestellten Druckform erzeugte Druckbild.

Fig. 1 zeigt schematisch ein Herstellungsverfahren nach der Erfindung zur Herstellung einer Druckform 100 für den wasserlosen Offsetdruck. Auf eine Trägerplatte 200 wird mittels einer Tintenstrahleinrichtung 400 eine Tinte 200 aufgebracht. Die Trägerplatte 200 weist dabei erfindungsgemäß eine Oberflächenspannung >35 mN/m auf. Als Material für die Trägerplatte 200 kann beispielsweise Aluminium, eine Aluminiumlegierung, Stahl, ein Polycarbonat, ein Polyester, oder ein Polyolefin dienen. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Trägerplatte 200 einen Komposite-Aufbau aufweist, bei welchem auf eine Tragschicht eine Beschichtung aufgebracht ist, welche eine Oberflächenspannung im erfindungs gemäßen Bereich aufweist. Zur Veränderung bzw. Anpassung der Oberflächenspannung der Trägerplatte 200 an den erfindungsgemäß vorgesehenen Spannungswert kann die Trägerplatte 200 einer geeigneten Oberflächenbehandlung unterzogen werden, bevor die Tinte 300 auf dieser aufgetragen wird. Beispiele für entsprechende Oberflächenbehandlungen sind Beizen, Ätzen, Coronabehandlung oder Plasmabehandlung. Die Tintentropfen 310 sind in den Bereichen der Trägerplatte 200 aufgebracht, welche im späteren Offsetdruck keine Farbe tragen sollen. Zur Vermeidung etwaiger Reaktionen der Tinte 300 mit Luftsauerstoff kann es vorgesehen sein, dass der Auftrag der Tinte 300 auf die Trägerplatte 200 in einer Schutzgasatmosphäre, wie beispielsweise Stickstoff oder Argon, erfolgt.

Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäß hergestellte Druckform 100. Auf einer Trägerplatte 200 bildet die aufgebrachte Tinte nach dem Fixieren oder Aushärten Bereiche 320 auf, welche eine Oberflächenspannung <30 mN/m aufweisen, während die nicht mit Tinte bedeckten Bereiche 210 eine Oberflächenspannung >35 mN/m aufweisen. Im späteren Druckverfahren trägt der Bereich 210 Farbe, während die Bereiche 320 Farbe abweisen. Das Fixieren der Tinte 300 kann beispielsweise thermisch oder durch UV-Bestrahlung erfolgen. Ebenso kann es in Abhängigkeit der eingesetzten Tinte 200 vorgesehen sein, dass diese durch Lufttrocknung fixiert bzw. ausgehärtet wird.

Fig. 3 zeigt die schematische Darstellung einer Druckform 100 auf welche Druckfarbe aufgebracht wurde. Die Druckfarbe wird von der Druckform im Bereich 500 angenommen, während der Bereich 320, der von fixierter oder ausgehärteter Tinte bedeckt ist, die Druckfarbe abweist. Im anschließenden Offsetdruck werden die farbtragenden Bereiche auf den Gummituchzylinder der Druckmaschine übertragen, welcher dann das Druckbild auf das zu bedruckende Medium überträgt. Fig. 4 zeigt schematisch ein mit einer im erfindungs gemäßen Verfahren hergestellten Druckform bedrucktes Medium 600. Der farbtragende Bereich 500 wurde, wie in der Fig. 3 beschrieben, von der Druckform erst auf einen Gummizylinder und anschließend auf das zu bedruckende Medium übertragen.