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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SHEET-METAL COMPONENT HAVING A CROSS-SECTION WHICH IS CLOSED AT LEAST IN SOME SUBREGIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/099197
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a sheet-metal component (10) having a cross-section which is closed at least in some subregions, which sheet-metal component comprises at least two sheet-metal parts (1, 2) interconnected by means of an integral connection (3). The invention further relates to corresponding uses.

Inventors:
CHAN JIA-UEI (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/081813
Publication Date:
May 27, 2021
Filing Date:
November 12, 2020
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE AG (DE)
International Classes:
B23K26/00; B23K26/244; B23K26/38; B23K31/02; B23K101/04; B23K101/24
Domestic Patent References:
WO2018227382A12018-12-20
Foreign References:
DE10048233A12002-04-11
DE10051211A12002-04-25
US20060175301A12006-08-10
DE102015113863A12017-02-23
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Blechbauteils (10) mit einem zumindest teilbereichswei se geschlossenen Querschnitt, welches mindestens zwei über eine stoffschlüssige Ver bindung (3) miteinander verbundene Blechteile (1, 2) umfasst, wobei das Verfahren fol gende Schritte umfasst:

- Bereitstellen eines ersten Blechteils (1) und mindestens eines zweiten Blechteils (2), wobei das erste Blechteil (1) und/oder das zweite Blechteil (2) einen Boden (1.1, 2.1), Zargen (1.2, 2.2) und Flansche (1.3, 2.3) aufweist,

- Anordnen der beiden Blechteile (1, 2) derart, dass sie zumindest teilbereichsweise über ihre Flansche (1.3, 2.3) unter Ausbildung eines zumindest teilbereichsweise ge schlossenen Querschnitts in Kontakt gelangen und Erzeugen einer stoffschlüssigen Verbindung (3) zwischen den beiden Blechteilen (1, 2), dadurch gekennzeichnet, dassnach dem Erzeugen der stoffschlüssigen Verbindung (3) die Flansche (1.3, 2.3) zumindest teilbereichsweise unter Beibehaltung der stoffschlüssigen Verbindung (3) abgeschnitten werden, derart, dass angrenzend an oder im Bereich der stoffschlüs sigen Verbindung (3) eine Schnittkontur (10.1) an dem Blechbauteil (10) erzeugt wird, welche anschließend thermisch beaufschlagt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die stoffschlüssige Verbindung (3) mittels Laser (W) erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Laser (W) mit einer oszillierenden Bewegung (vl, vg) zur Erzeugung der stoffschlüssigen Verbindung (3) geführt wird.

4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei die Schnittkontur (10.1) mit tels Laser (C) erzeugt wird.

5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei die Schnittkontur (10.1) mit tels Laser (M) thermisch beaufschlagt wird.

6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei für das erste Blechteil (1) und/oder das zweite Blechteil (2) eine Blechstärke kleiner oder gleich 3 mm verwendet wird.

7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei die stoffschlüssige Verbin dung (3) in einer Fixiervorrichtung durchgeführt wird, in welcher das erste Blechteil (1) und/oder das zweite Blechteil (2) zumindest teilbereichsweise aufgenommen und wäh rend des Verbindens fixiert werden.

8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei das Blechbauteil (10) mit ei nem Lack beschichtet wird.

9. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei das Blechbauteil (10) min destens eine Längserstreckung aufweist, entlang welcher ein veränderlicher Querschnitt verläuft.

10. Verwendung eines nach einem der vorgenannten Ansprüche hergestellten zumindest teilbereichsweise geschlossenen Blechbauteils (10) im Bereich des Fahrzeugbaus, ins besondere für ein-, zwei- oder mehrrädrige Fahrzeuge, vorzugsweise für den Bau von Fahrrädern, bevorzugt für den Bau von Rahmen und/oder Gabeln, vorzugsweise für den Bau von Karossiere-, Fahrwerks- oder Anbauteilen im Automobil, Räder oder Teile hier von; im Bereich des Möbelbaus; im Bereich des Bausektors; im Bereich des Flugzeug baus, vorzugsweise für den Bau von Rumpf-, Fahrwerks oder Anbauteilen, bevorzugt für den Bau von Sitzkomponenten; im Sanitär-Bereich; für den Bau von Gehäusen für tragbare Gegenstände, vorzugsweise für Elektrogegenstände; im Bereich des Maschi nen- und Anlagenbaus, im Verpackungsbereich.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Blechbauteils mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt

Technisches Gebiet (Technical Field)

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Blechbauteils mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt, welches mindestens zwei über eine stoffschlüs sige Verbindung miteinander verbundene Blechteile umfasst sowie entsprechende Verwendun gen.

Technischer Hintergrund (Background Art)

Umgeformte Blechbauteile, beispielsweise mit einem hutförmigen Querschnitt, weisen einen Boden, daran anschließende und insbesondere abstehende Zargen und eine an den Zargen anschließende und insbesondere abstehende Flansche auf. Verfahren zum Herstellen eines ge schlossenen Blechprofils (Profil mit geschlossenem Querschnitt), bei denen zwei Blechbauteile mit hutförmigem Querschnitt über ihre Flansche stoffschlüssig miteinander verbunden werden können, sind bekannt. Ferner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2015 113 863 Al bekannt, komplex umgeformte Blechbauteile zu einem teilbereichsweise geschlossenen, profilförmigen Rahmenelement miteinander stoffschlüssig zu verbinden.

Die aus dem Stand der Technik bekannten, aus mehreren Blechteilen zusammengesetzte Blechbauteile weisen nicht unbedingt eine durchgehende, insbesondere dichte Verbindung zwi schen den Blechteilen auf. Mit Blick auf eine filigrane und ästhetische Anmutung der Verbin dung zwischen den Blechteilen und/oder am Rand- bzw. an der Schnittkontur des Blechbauteils besteht Optimierungspotential.

Zusammenfassung der Erfindung (Summary of Invention)

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Blechbau teils mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt bereitzustellen, mit wel chem eine filigrane und ästhetische Anmutung der Verbindung zwischen den Blechteilen und/oder am Rand- bzw. an der Schnittkontur des Blechbauteils hergestellt werden kann. Gemäß einer ersten Lehre wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Pa tentanspruchs 1 gelöst.

Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Blechbauteils mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt vorgeschlagen, welches mindestens zwei über eine stoffschlüssige Verbindung miteinander verbundene Blechteile umfasst, wobei das Verfahren folgende Schrit te umfasst: - Bereitstellen eines ersten Blechteils und mindestens eines zweiten Blechteils, wo bei das erste Blechteil und/oder das zweite Blechteil einen Boden, Zargen und Flansche auf weist, - Anordnen der beiden Blechbauteile derart, dass sie zumindest teilbereichsweise über ihre Flansche unter Ausbildung eines zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitts in Kontakt gelangen und Erzeugen einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen den beiden Blechteilen.

Erfindungsgemäß werden nach dem Erzeugen der stoffschlüssigen Verbindung die Flansche zumindest teilbereichsweise unter Beibehaltung der stoffschlüssigen Verbindung abgeschnit ten, derart, dass angrenzend an oder im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung eine Schnitt kontur an dem Blechbauteil erzeugt wird, welche anschließend thermisch beaufschlagt wird.

Nach dem stoffschlüssigen Verbinden der mindestens zwei Blechteile werden in einem ersten Schritt angrenzend an der stoffschlüssigen Verbindung zwischen den zwei Blechteilen, das heißt, unmittelbar angrenzend ohne Bereiche der stoffschlüssigen Verbindung zu entfernen, die Flansche der beiden Blechteile teilbereichsweise abgeschnitten und so eine Schnittkontur an dem Blechbauteil erzeugt. Der Abstand zur stoffschlüssigen Verbindung, guasi der Abstand der Schnittkontur zur stoffschlüssigen Verbindung, kann bis zu 10 mm, insbesondere bis zu 5 mm, vorzugsweise bis zu 3 mm, bevorzugt bis zu 2 mm betragen, wobei der Abstand beispielswei se > 0 mm ist. Alternativ können in dem ersten Schritt im Bereich der stoffschlüssigen Verbin dung zwischen den zwei Blechteilen die Flansche der beiden Blechteile teilbereichsweise abge schnitten werden, das heißt, dass Teile der stoffschlüssigen Verbindung mit entfernt werden, wobei jedoch sichergestellt werden sollte, dass noch ein ausreichender Bereich der stoffschlüs sigen Verbindung bestehen bleibt, und dadurch eine Schnittkontur am Blechbauteil erzeugt wird. Dadurch kann ein Blechbauteil mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt mit einer definierten Rand- bzw. Schnittkontur im Bereich der stoffschlüssig mitein ander verbundenen Blechteile hergestellt werden, welche nicht unbedingt bzw. gar nicht ab hängig sind von der Randkontur der bereitgestellten Blechplatinen vor der Formgebung zu den Blechteilen. Nach dem Schneiden wird in einem zweiten Schritt die Schnittkontur an dem Blechbauteil ther misch beaufschlagt. Die thermische Beaufschlagung kann die Schnittkontur positiv beeinflus sen, da unter Einwirkung von Wärme/respektive Temperatur die Schnittkontur oder Teile hier von angeschmolzen und/oder das Gefüge verändert werden, so dass eine filigrane und ästhe tische Anmutung in der Schnittkontur hergestellt werden kann.

Die thermische Beaufschlagung („Glätten“) dient insbesondere dazu, minimale Fehlstellen wie Löcher und/oder Poren aus dem stoffschlüssigen Verbindungsvorgang und/oder die minima len Unebenheiten aus dem Schneidvorgang zu korrigieren.

Das erste Blechteil kann mittels beliebigen bzw. kombinierbaren Formgebungsverfahren in ei nem oder mehreren Teilschritten aus einer Blechplatine erzeugt werden. Neben einem bei spielsweise tiefziehartigen Formgebungsschritt kann auch eine mehrstufige Formgebung beispielsweise ein Prägen des zu erstellenden Bodens und Hochstellen bzw. Abstellen der zu erstellenden Zargen umfassen (Prägen und Hochstellen bzw. Prägen und Abkanten). Denkbar sind auch beliebige Kombinationen aus Abkanten und/oder Biegen und/oder (Ver-) Prägen in einer oder in mehreren folgenden Operationen. Das durchgeführte Tiefziehen kann beispiels weise einstufig oder mehrstufig ausgeführt werden. Im Wesentlichen werden flanschbehaftete Blechteile erzeugt. Auch das mindestens zweite Blechteil kann bei Bedarf entsprechend aus ei ner Blechplatine umgeformt sein. Das zweite Blechteil kann aber auch im Wesentlichen eben (ungeformt) ausgeführt sein und guasi als Schließblech dienen, um ein Blechbauteil mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt hersteilen zu können. Auch wenn das mindestens zweite Blechteil keine klassische Ausgestaltung aus Boden, Zargen und Flansche aufweist, ist jedoch der Kontaktbereich des zweiten Blechteils zum ersten Blechteil als Flansch(e) zu verstehen.

Bei Bedarf können auch mehr als zwei Blechteile verwendet werden.

Das Blechbauteil kann mindestens eine Längserstreckung oder auch mehrere Erstreckungen aufweisen, je nach Ausführungsform des Blechbauteils, beispielsweise als Rahmen mit zwei Längserstreckungen und zwei Quererstreckungen, etc.

Unter einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt ist zu verstehen, dass das Blechbauteil entlang mindestens einer Erstreckung (Längserstreckung) in einem Abschnitt oder in mehreren Abschnitten respektive (Teil-)Bereichen einen profilartigen, geschlossenen Quer schnitt aufweist. Der geschlossene Querschnitt kann auch durchgehend entlang mindestens ei ner Erstreckung verlaufen.

Die stoffschlüssige Verbindung zwischen den Blechteilen kann entlang mindestens einer Erstre ckung (Längserstreckung) des Blechbauteils in einem Abschnitt oder in mehreren Abschnitten respektive (Teil-)Bereichen vorgesehen sein. Die stoffschlüssige Verbindung kann auch durch gehend entlang mindestens einer Erstreckung verlaufen, beispielsweise in Form mindestens ei ner Verbindungsnaht (pro Seite).

Die Schnittkontur an dem Blechbauteil kann entlang mindestens einer Erstreckung (Längser streckung) des Blechbauteils in einem Abschnitt oder in mehreren Abschnitten respektive (Teil bereichen vorgesehen sein analog zur stoffschlüssigen Verbindung. Die Schnittkontur kann auch durchgehend entlang mindestens einer Erstreckung verlaufen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus der nachfolgenden Be schreibung hervor. Ein oder mehrere Merkmale aus den Ansprüchen, der Beschreibung wie auch der Zeichnung können mit einem oder mehreren anderen Merkmalen daraus zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung verknüpft werden. Es können auch ein oder mehrere Merkma le aus den unabhängigen Ansprüchen durch ein oder mehrere andere Merkmale verknüpft wer den.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die stoffschlüssige Verbin dung mittels Laser erzeugt. Die Verwendung eines Lasers zum stoffschlüssigen Verbinden (Schweißen) kann gezielt auf die im Wesentlichen überlappenden Flansche der beiden Blech teile gerichtet werden. Durch die Verwendung eines Lasers kann der die stoffschlüssige Verbin dung umgebende Bereich (Wärmeeinflusszone) klein gehalten werden. Alternativ wären auch das Kleben oder Löten als Techniken zum stoffschlüssigen Verbinden denkbar. Denkbar ist auch, den Laser mit einer oszillierenden Bewegung zur Erzeugung der stoffschlüssigen Verbin dung zu führen. Die oszillierende Bewegung kann eine Amplitude in Vorschubrichtung und/oder eine Amplitude guer zur Vorschubrichtung umfassen.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schnittkontur mittels La ser erzeugt. Die Verwendung eines Lasers zum Schneiden der Schnittkontur lässt einen im Ver gleich zum mechanischen Schneiden, beispielsweise Stanzen, filigraneren Schnitt zu. Ein Laser kann zudem individuell angesteuert werden, so dass jede beliebige Schnittkontur erzeugt wer den kann und ist nicht verschleißanfällig.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schnittkontur mittels La ser thermisch beaufschlagt. Alternativ können auch andere Wärmeguellen verwendet werden, insbesondere Wärmeguellen die fokussierend auf einen bestimmten Bereich (Schnittkontur) einstellbar sind. Der Laser wird mit beispielsweise mit einem Lateralwinkel zwischen 15° und 90°, insbesondere zwischen 30° und 85° eingestellt, um vorzugsweise eine saubere, glatte Ver bindungsnaht erzeugen zu können. Bevorzugt kann alternativ oder ergänzend auch die Verwen dung eines Schutzgases zu einer guten, glatten Verbindungsnaht führen. Denkbar ist auch, den Laser mit einer oszillierenden Bewegung zur thermischen Beaufschlagung zu führen. Die oszil lierende Bewegung kann eine Amplitude in Vorschubrichtung und/oder eine Amplitude guer zur Vorschubrichtung umfassen.

Insbesondere kann die Vorschubgeschwindigkeit bei der thermischen Beaufschlagung um min destens 20% im Vergleich zur Vorschubgeschwindigkeit bei der stoffschlüssigen Verbindung und/oder beim Schneiden, vorzugsweise um mindestens 40%, bevorzugt um mindestens 60% reduziert werden.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für das erste Blechteil eine Blechstärke kleiner oder gleich 3 mm verwendet. Insbesondere kann auch das zweite Blechteil eine Blechstärke kleiner oder gleich 3 mm aufweisen. Je niedriger die Blechstärke, umso mehr Potential ist für Leichtbau durch Senkung der Blechstärke je nach Ausführung und Dimension des zu erstellenden zumindest teilbereichsweise geschlossenen Blechbauteils möglich. Die Blechstärke der einzelnen Blechplatinen kann insbesondere auf maximal 1,5 mm, vorzugswei se auf maximal 1,2 mm, bevorzugt auf maximal 0,8 mm reduziert werden.

Das erste wie auch das zweite Blechbauteil können aus einem Stahlwerkstoff bestehen. Insbe sondere kann ein Stahlwerkstoff mit einer Zugfestigkeit (RJ größer 550 MPa, insbesondere größer 650 MPa, vorzugsweise größer 750 MPa verwendet werden. Alternativ können das erste und das zweite Blechteil aus einem Aluminiumwerkstoff bestehen. Des Weiteren ist bei der Ver wendung von mindestens zwei Blechteilen auch eine Hybridlösung aus einem Stahlteil und ei nem Aluminiumteil denkbar. Bevorzugt wird ein Stahlwerkstoff mit einem organischen und/oder einem anorganischen Überzug beschichtet. Besonders bevorzugt wird ein Korrosionsschutz überzug auf Zinkbasis über eine elektrolytische Beschichtung oder vorzugsweise über eine Schmelztauchbeschichtung aufgebracht. Wird der Zinküberzug vorzugsweise über eine Schmelztauchbeschichtung aufgebracht, weist der Zinküberzug folgende chemische Zusam mensetzung in Gew.-% auf: optional eines oder mehrerer Legierungselemente aus der Gruppe (AI, Mg):

AI bis 5,0,

Mg bis 5,0,

Rest Zn und unvermeidbare Verunreinigungen. In dem Zn-basierten Überzug können neben Zink und unvermeidbaren Verunreinigungen zusätzliche Elemente wie Aluminium mit einem Ge halt bis zu 5,0 Gew.-% und/oder Magnesium mit einem Gehalt bis zu 5,0 Gew.-% in dem Über zug enthalten sein. Stahlbleche mit zinkbasiertem Überzug weisen einen sehr guten kathodi- schen Korrosionsschutz auf. Ist ein verbesserter Korrosionsschutz vorgesehen, weist der Über zug zusätzlich Magnesium mit einem Gehalt von mindestens 0,05 Gew.-%, insbesondere von mindestens 0,3 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 0,5 Gew.-% auf. Aluminium kann alter nativ oder zusätzlich zu Magnesium mit einem Gehalt von mindestens 0,05 Gew.-%, insbeson dere von mindestens 0,3 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 0,5 Gew.-% vorhanden sein.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die stoffschlüssige Verbin dung in einer Fixiervorrichtung durchgeführt, in welcher das erste Blechteil und/oder das zwei te Blechteil zumindest teilbereichsweise aufgenommen und während des Verbindens fixiert wer den. Insbesondere können in der Fixiervorrichtung beispielsweise die beim Umformen einer ersten Blechplatine zu einem ersten Blechteil eingebrachten Spannungen und/oder Rückfede rung kompensiert werden, so dass über die Fixierung eine definierte Positionierung zum stoff schlüssigen Verbinden erfolgen kann. Des Weiteren kann insbesondere ein Wärmeverzug infol ge einer wärmebedingten stoffschlüssigen Verbindung, vorzugsweise durch Verschweißen, durch die Fixierung im Wesentlichen verhindert werden.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Blechbauteil mit einem Lack beschichtet. Entweder wird nur ein oder mehrere Abschnitte des Blechbauteils lackiert. Vorzugsweise wird das Blechbauteil vollständig lackiert, das heißt, dass mindestens eine Schicht eines Lackes auf der Oberfläche des Blechbauteils aufgebracht wird, beispielsweise mittels Sprühlackieren oder Tauchlackieren. Durch die thermische Beaufschlagung der Schnitt- kontur an dem Blechbauteil in Kombination mit dem Lack kann eine besonders ästhetische und fehlerfreie Randkontur am Blechbauteil bereitgestellt werden.

Gemäß einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Blechbauteil mindes tens eine Längserstreckung auf, entlang welcher ein veränderlicher Querschnitt verläuft. Da durch kann neben der Ästhetik auch positiv Einfluss auf Ergonomie und/oder Belastung ge nommen werden. Das Blechbauteil kann somit auch individuell mit unterschiedlichen Quer schnitten ausgeführt sein.

Gemäß einer weiteren Lehre betrifft die Erfindung eine Verwendung eines erfindungsgemäß hergestellten zumindest teilbereichsweise geschlossenen Blechbauteils im Bereich des Fahr zeugbaus, insbesondere für ein-, zwei- oder mehrrädrige Fahrzeuge, vorzugsweise für den Bau von Fahrrädern, bevorzugt für den Bau von Rahmen und/oder Gabeln, vorzugsweise für den Bau von Karossiere-, Fahrwerks- oder Anbauteilen im Automobil, Räder oder Teile hiervon; im Bereich des Möbelbaus; im Bereich des Bausektors; im Bereich des Flugzeugbaus, vorzugs weise für den Bau von Rumpf-, Fahrwerks oder Anbauteilen, bevorzugt für den Bau von Sitz komponenten; im Sanitär-Bereich; für den Bau von Gehäusen für tragbare Gegenstände, vor zugsweise für Elektrogegenstände; im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus, im Verpa ckungsbereich.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen (Brief Description of Drawings)

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Im Einzelnen zeigen:

Fig. la, b, c eine schematische Schnittdarstellung zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Her stellung eines Blechbauteils gemäß eines Ausführungsbeispiels, wobei a) den Zeitpunkt der stoffschlüssigen Verbindung, b) den Zeitpunkt des Schneidens und c) den Zeitpunkt der thermischen Beaufschlagung zei gen, und

Fig. 2a, b eine skizzierte Führung des Lasers zum stoffschlüssigen Verbinden der

Blechteile a) und eine schematische Darstellung während des Verbindens der Blechteile mittels Laser b). Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen (Best Mode for Carrying out the Invention)

Aus Blechplatinen, die unterschiedlich und in ihrer Dimension abhängig von dem zu erzeugen den Blechbauteil (10) mit einem zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitt bereit gestellt werden können, werden ein erstes Blechteil (1) und optional mindestens ein zweites Blechteil (2) umgeformt. Das erste Blechteil (1) weist einen Boden (1.1), Zargen (1.2) und Flan sche (1.3) auf. Auch das zweite Blechteil (2) kann einen Boden (2.1), Zargen (2.2) und Flan sche (2.3) aufweisen, falls es entsprechend umgeformt wird. Die Umformung zu Blechteilen (1, 2) kann mit beliebigen Techniken und in einer oder mehreren Stufen innerhalb eines oder meh rerer Werkzeuge erfolgen. Das Blechteil (1) weist eine Blechstärke kleiner oder gleich 3 mm auf. Das erste und/oder das zweite Blechteil (1, 2) kann aus einem Stahlwerkstoff oder aus einem Aluminiumwerkstoff bestehen.

Nach der Bereitstellung des ersten und des mindestens zweiten Blechteils (1 , 2) werden die bei den Blechbauteile (1, 2) derart angeordnet, dass sie zumindest teilbereichsweise über ihre Flan sche (1.3, 2.3) unter Ausbildung eines zumindest teilbereichsweise geschlossenen Quer schnitts in Kontakt gelangen und zwischen den beiden Blechteilen (1, 2) eine stoffschlüssige Verbindung (3) erzeugt wird, s. Figur la) links. Die stoffschlüssige Verbindung (3) wird bei spielsweise in einer nicht dargestellten Fixiervorrichtung durchgeführt, in welcher das erste Blechteil (1) und/oder das zweite Blechteil (2) zumindest teilbereichsweise aufgenommen und während des Verbindens fixiert werden bzw. sind. Die Darstellung in Figur la) rechts, zeigt nur die rechte Teilschnittansicht aus Fig. la) links, nach dem stoffschlüssigen Verbinden der bei den Blechteile (1, 2) zu einem Blechbauteil (10) mit einem zumindest teilbereichsweise ge schlossenen Querschnitt.

Nach dem Erzeugen der stoffschlüssigen Verbindung (3) werden die Flansche (1.3, 2.3) zumin dest teilbereichsweise unter Beibehaltung der stoffschlüssigen Verbindung (3) abgeschnitten, derart, dass angrenzend an oder im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung (3) eine Schnitt kontur (10.1) an dem Blechbauteil (10) erzeugt wird. Insbesondere kann das Schneiden in der nicht dargestellten Fixiervorrichtung durchgeführt werden, in welcher bereits das stoffschlüssi ge Verbinden erfolgt ist, oder aber das Blechbauteil (10) wird alternativ in eine andere nicht dar gestellte Vorrichtung, beispielsweise in eine Schneidvorrichtung überführt. Vorzugsweise erfolgt das Schneiden in der gleichen Vorrichtung, in welcher die stoffschlüssige Verbindung (3) zwi- sehen den beiden Blechteilen (1, 2) erzeugt wurde, wobei der gleiche Laser oder ein anderer nicht dargestellter Laser (C) die Flansche (1.3, 2.3) zumindest teilbereichsweise abschneidet, s. Figur lb) links. Die Darstellung in Figur lb) rechts, zeigt nur die rechte Teilschnittansicht aus Fig. lb) links, nach dem Schneiden, wobei die Schnittkontur (10.1) an dem Blechbauteil (10) gut zu erkennen ist.

Nach dem Schneiden wird die Schnittkontur (10.1) an dem Blechbauteil (10) thermisch beauf schlagt. Insbesondere kann auch die thermische Beaufschlagung in der nicht dargestellten (Fi- xier-)Vorrichtung durchgeführt werden, in welcher bereits das stoffschlüssige Verbinden und/oder das Schneiden erfolgt ist, oder aber das Blechbauteil (10) wird alternativ in eine an dere nicht dargestellte Vorrichtung, beispielsweise in eine Wärmebehandlungsvorrichtung überführt. Vorzugsweise erfolgt die thermische Beaufschlagung in der gleichen Vorrichtung, in welcher die stoffschlüssige Verbindung (3) zwischen den beiden Blechteilen (1, 2) und das Schneiden zur Erzeugung der Schnittkontur (10.1) durchgeführt wurde, wobei der gleiche La ser oder ein anderer nicht dargestellter Laser (M) die Schnittkontur (10.1) thermisch beauf schlagt und vorzugsweise glättet, s. Figur lc) links. Die Darstellung in Figur lc) rechts, zeigt nur die rechte Teilschnittansicht aus Fig. lc) links, nach der thermischen Beaufschlagung.

Je nach Ausgestaltung des zu erstellenden Blechbauteils (10) kann das Blechbauteil (10) min destens eine (Längs-)Erstreckung aufweisen, entlang welcher das Blechbauteil (10) zumindest teilbereichsweise einen geschlossenen Querschnitt oder durchgehend entlang der Erstreckung einen geschlossenen Querschnitt aufweist. Insbesondere kann das Blechbauteil (10) einen ent lang mindestens einer (Längs-)Erstreckung veränderlichen Querschnitt aufweisen.

Beispielhaft wurde ein zumindest teilbereichsweise geschlossenes Blechbauteil (10) für die Ver wendung eines Teilbereichs eines Fahrzeugrahmens, hergestellt, wobei eine erste und zweite Blechplatine aus einem Stahlwerkstoff mit jeweils einer Dicke von 0,7 mm und einer Zugfestig keit von 600 MPa bereitgestellt wurden und mittels Tiefziehen zwei Blechteile (1, 2) in Form von flanschbehafteten Halbschalen, jeweils mit Boden (1.1, 2.1), Zargen (1.2, 1.2) und Flansche (1.3, 2.3) hergestellt wurden. In einer nicht dargestellten Fixiervorrichtung, welche Aufnahmen zur teilbereichsweise Aufnahme des ersten Blechteils (1) aufwies, wurde das erste Blechteil (1) eingelegt. Das zweite Blechteil (2) wurde derart auf dem ersten Blechteil (1) angeordnet, dass sie zumindest teilbereichsweise über ihre Flansche (1.3, 2.3) unter Ausbildung eines zumindest teilbereichsweise geschlossenen Querschnitts in Kontakt gelangten. Die Fixiervorrichtung wies entsprechende Mittel auf, welche lokal auf das erste und das zweite Blechteil (1, 2) einwirkten, um diese zum stoffschlüssigen Verbinden in der erforderlichen Position zu halten.

In der nichtdargestellten Fixiervorrichtung kam ein nicht dargestellter Laser (W) zum stoffschlüs sigen Verbinden der Blechteile (1, 2) zum Einsatz. Der Laser kann mit einer Laserleistung zwi schen 500 und 3000 W und mit einem Vorschub (v) zwischen 2 bis 5 m/min betrieben werden. Der Laser (W) kann bei Bedarf mit einer oszillierenden Bewegung (vl, vg) zur stoffschlüssigen Verbindung der Blechteile (1, 2) geführt werden, wobei abhängig von der Schweißaufgabe ei ne Amplitude (vg) und/oder eine Amplitude (vl) eingestellt werden kann, s. Figur 2a). Der Late ralwinkel (a) des Lasers (W) beträgt beispielsweise 0°, s. Figur 2b). Der Lateralwinkel (a) kann bei Bedarf und Zugänglichkeit zwischen -25° und +25° eingestellt werden.

Nach dem Erzeugen der stoffschlüssigen Verbindung (3) wurden die Flansche (1.3, 2.3) zumin dest teilbereichsweise unter Beibehaltung der stoffschlüssigen Verbindung (3) abgeschnitten, derart, dass im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung (3) eine Schnittkontur (10.1) an dem Blechbauteil (10) erzeugt wurde. Zum Schneiden kam derselbe Laser zum Einsatz, welcher be reits zum Schweißen verwendet wurde. Der Laser (C) kann mit einer Laserleistung zwischen 2000 bis 5000 W und mit einem Vorschub (v) zwischen 0,5 bis 10 m/min betrieben werden. Der Lateralwinkel (a) des Lasers beträgt beispielsweise 0°, s. Figur 2b). Der Lateralwinkel (a) kann bei Bedarf und Zugänglichkeit zwischen -45° und +45° eingestellt werden.

Nach dem Schneiden wurde die Schnittkontur (10.1) thermisch beaufschlagt. Zur thermischen Beaufschlagung kam derselbe Laser zum Einsatz, welcher bereits zum Schweißen und Schnei den verwendet wurde. Der Laser (M) kann mit einer Laserleistung zwischen 800 und 1000 W und mit einem Vorschub zwischen 0,5 bis 5 m/min betrieben werden. Der Lateralwinkel (a) des Lasers (M) beträgt beispielsweise 45°, s. Figur 2b). Der Lateralwinkel (a) kann bei Bedarf und Zugänglichkeit zwischen 15° und 90° eingestellt werden. Denkbar ist auch, den Laser mit einer oszillierenden Bewegung zur thermischen Beaufschlagung zu führen. Die oszillierende Bewe gung kann eine Amplitude in Vorschubrichtung und/oder eine Amplitude guer zur Vorschub richtung umfassen, vgl. Figur 2a).

Die stoffschlüssige Verbindung, das Schneiden und die thermische Beaufschlagung können ohne oder jeweils mit Schutzgas durchgeführt werden. Nach der thermischen Beaufschlagung wurde das Blechbauteil (10) in Rahmenform aus der Fi xiervorrichtung entnommen, welches weiteren Untersuchungen zugeführt wurde. Das Blech bauteil (10) wurde in mehrere Teilbauteile geschnitten und im Schliff mikroskopisch untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass eine im Wesentlichen fehlerfreie durchgehende Verbindungs- naht (3) hergestellt werden konnte.

Die beschriebenen Merkmale sind alle, soweit technisch möglich, miteinander kombinierbar. Vorzugsweise kann nur ein Laser verwendet werden, welcher zum Schweißen im Schweißmo dus, zum Schneiden im Schneidmodus und zum thermischen Beaufschlagen im Wärmebe- handlungsmodus betrieben wird. Um die Wirtschaftlichkeit zu steigern, können zwei Laser ver wendet werden, wobei die unterschiedlichen Modi zeitgleich durchgeführt und/oder mehrere Vorrichtungen zur Fixierung verwendet werden können, um die Taktzeit zur Herstellung eines Blechbauteils verkürzen zu können.