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Title:
METHOD FOR PRODUCING SILANE-TERMINATED POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/035154
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing silane-terminated polymers of the formula (I): Y-[Z-C(=O)-NR3-(CR1 2)b-SiRa(OR2)3-a]x, wherein the radicals and indices have the meaning given in claim 1, by reacting at least one hydroxyl-functional polymer (a) containing at least one polyether, polyester and/or polyacrylate unit, with at least one compound which has at least one isocyanate group, in the presence of at least one bismuth-containing catalyst (K), with the proviso that the reaction mixture contains 50 to 250 ppm of water at the start of reaction.

Inventors:
STANJEK VOLKER (DE)
ZANDER LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/072367
Publication Date:
February 20, 2020
Filing Date:
August 17, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
International Classes:
C08G77/442; C08G63/695; C08G65/336; C08G77/445; C08G77/46
Foreign References:
EP1535940A12005-06-01
DE102008021221A12009-10-29
DE102011087603A12013-06-06
EP1535940A12005-06-01
EP2271687A12011-01-12
EP2785755A22014-10-08
EP2744842A12014-06-25
EP2561024A12013-02-27
Attorney, Agent or Firm:
BUDCZINSKI, Angelika et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von silanterminierten Polymeren der Formel (I)

Y- [Z-C (=0) -NR3- (CR12) b-SiRa (OR2) 3-a] x (Ό , wobei

Y einen x-wertigen Polymerrest bedeutet, der mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, R gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, ge gebenenfalls substituierten, SiC-gebundenen Kohlenwasser stoffrest darstellt,

R1 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwas serstoffrest darstellt,

R2 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwas serstoffrest darstellt,

R3 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom, einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser stoffrest, eine Gruppe - (CR^) b_SiRa (OR2) 3_a oder eine Gruppe -CH (COOR' ) -CH2-COOR' bedeutet,

R' gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, ge gebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, Z gleich oder verschieden sein kann und NH oder ein Sauer

stoffatom bedeutet,

x eine ganze Zahl von 1 bis 50 ist,

a gleich oder verschieden sein kann und 0, 1 oder 2 ist und b gleich oder verschieden sein kann und eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, durch Umsetzung von mindestens einem hydroxylfunktionellen Po lymer (a) , das mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, mit mindestens einer Verbindung, die über mindestens eine Isocyanatgruppe verfügt, in Gegenwart von mindestens einem bismuthaltigen Katalysator (K) , mit der Maßgabe, dass die Reaktionsmischung zu Reaktionsbeginn 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es bei Temperaturen zwischen 20°C und 180°C durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein solches handelt zur Herstellung von silan terminierten Polymeren (Verfahrensvariante 1) der Formel (Ia)

Y1- [NH-C (=0) -NR3- (CR12) b-SiRa (OR2) 3-a] x (Ia) , durch Umsetzung von

(al) mindestens einem hydroxylfunktionellen Polymer, das min destens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält,

(bl) mindestens einem Di- und/oder Polyisocyanat und

(cl) mindestens einem Aminosilan der Formel

HNR3- (CR12)b-SiRa(OR2)3-a (II) sowie gegebenenfalls weiteren von (al), (bl) und (cl) unter schiedlichen Komponenten,

wobei

Y1 einen x-wertigen Polyurethanrest bedeutet, der mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, und alle übrigen Variablen die bei Formel (I) angegebene Bedeu tung aufweisen,

mit den Maßgaben, dass in mindestens einem Verfahrensschritt das hydroxylfunktionelle Polymer (al) mit dem Di- oder Polyiso- cyanate (bl) oder einem isocyanatfunktinellen Folgeprodukt, welches aus einer Reaktion des Di- oder Polyisocyanate (bl) und des Aminosilan (cl) entstanden ist, umgesetzt wird, dass dieser Verfahrensschritt in Gegenwart von mindestens einem bismuthal tigen Katalysator (K) durchgeführt wird, und dass die Reakti onsmischung zu Beginn dieses Verfahrensschrittes 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mengenverhältnisse der Komponenten (al), (bl) und (cl) so ge wählt werden, dass pro Mol Isocyanatgruppen aus Komponente (bl), 0,5 bis 1,5 Mol isocyanatreaktive Gruppen aus den Kompo nenten (al) und (cl) eingesetzt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Komponente (cl) um

cyclo-CgHuNH (CH2) 3-Si (OC2H5) 3,

cyclo-CgHuNH (CH2) 3-Si (OCH3) 2CH3, cyclo-C6HuNH (CH2) 3-Si (OC2H5) 2CH3, cyclo-CgHuNH (CH2) -Si (OCH3) 3, cyclo-C6HuNH (CH2) -Si (OC2H5) 3, cyclo-CgHuNH (CH2) -Si (OCH3) 2CH3, cyclo-C6HuNH (CH2) -Si (OC2H5) 2CH3, Phenyl-NH (CH2) 3-Si (OCH3) 3, Phenyl-NH (CH2) 3-Si (OC2H5) 3,

Phenyl-NH (CH2) 3-Si (OCH3) 2CH3, Phenyl-NH (CH2) 3-Si (OC2H5) 2CH3,

Phenyl-NH (CH2) -Si (OCH3) 3, Phenyl-NH (CH2) -Si (OC2H5) 3,

Phenyl-NH (CH2) -Si (OCH3) 2CH3, Phenyl-NH (CH2) -Si (OC2H5) 2CH3, Alkyl- NH (CH2) 3-Si (OCH3) 3, Alkyl-NH (CH2) 3-Si (OC2H5) 3,

Alkyl-NH (CH2) 3-Si (OCH3) 2CH3, Alkyl-NH (CH2) 3-Si (OC2H5) 2CH3,

Alkyl-NH (CH2) -Si (OCH3) 3, Alkyl-NH (CH2) -Si (OC2H5) 3,

Alkyl-NH (CH2) -Si (OCH3) 2CH3 oder Alkyl-NH (CH2) -Si (OC2H5) 2CH3 han delt, wobei "Alkyl" vorzugsweise für Ethyl-, n-Propyl-, i- Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, t-Butyl- sowie die verschiedenen Sterioisomere des Pentyl-, Hexyl-, Heptyl- oder Octylrestes steht .

6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein solches handelt zur Herstellung von silan terminierten Polymeren (Verfahrensvariante 2) der Formel (Ib) g2— [O-C (=0) -NH- (CR12) b-SiRa (OR2) 3-a] x (Ib) , durch Umsetzung von

(a2) mindestens einem hydroxylfunktionellen Polymer, das min destens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält,

(b2) mindestens einem Di- und/oder Polyisocyanat und

(c2) mindestens einem Isocyanatosilan der Formel

OCN- (CR12)b-SiRa(OR2)3-a (III) sowie gegebenenfalls weiteren von (a2), (b2) und (c2) unter schiedlichen Komponenten,

wobei

Y2 einen x-wertigen Polyurethanrest bedeutet, der mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält,

und alle übrigen Variablen die bei Formel (I) angegebenen Be deutungen aufweisen,

mit den Maßgaben, dass in mindestens einem Verfahrensschritt das hydroxylfunktionelle Polymer (a2) mit dem Di- oder Polyiso- cyanate (b2) und/oder einem Isocyanatosilan (c2) umgesetzt wird, dass dieser Verfahrensschritt in Gegenwart von mindestens einem bismuthaltigen Katalysator (K) durchgeführt wird und dass die Reaktionsmischung zu Beginn dieses Verfahrensschrittes 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die

Mengenverhältnisse der Komponenten (a2), (b2) und (c2) dabei so gewählt werden, dass pro Mol Isocyanatgruppen aus Komponente (b2) und (c2), 0,5 bis 1,5 Mol Hydroxylgruppen aus den Kompo nenten (a2) eingesetzt werden.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Komponente (c2) um

OCN (CH2) s-Si (OCH3) 3, OCN (CH2) 3-Si (OC2H5) 3, OCN (CH2) 3-Si (OCH3) 2CH3, OCN (CH2) 3-Si (OC2H5) 2CH3, OCN (CH2) -Si (OCH3) 3, OCN (CH2) -Si (OC2H5) 3,

OCN (CH2) -Si (OCH3) 2CH3 oder OCN (CH2) -Si (OC2H5) 2CH3 handelt.

9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein solches handelt zur Herstellung von silan terminierten Polymeren (Verfahrensvariante 3) der Formel (Ic) g3— [O-C (=0) -NH- (CR12) b-SiRa (OR2) 3-a] x (Ic) , durch Umsetzung von

(a3) mindestens einem hydroxylfunktionellen Polymer, das min destens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, und

(c3) mindestens einem Isocyanatosilan der Formel (III)

sowie gegebenenfalls weiteren von (a3) und (c3) und der oben beschriebenen Komponente (b2) unterschiedlichen Komponenten, wobei alle Variablen die bei Formel (I) angegebene Bedeutung aufweisen und Y3 eine für Y angegebene Bedeutung hat,

mit den Maßgaben, dass die Umsetzung des hydroxylfunktionellen Polymers (a3) mit dem Isocyanatosilan (c3) in Gegenwart von mindestens einem bismuthaltigen Katalysator (K) durchgeführt wird, und dass die Reaktionsmischung zu Beginn dieses Verfah rensschrittes 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mengenverhältnisse der Komponenten (a3) und (c3) dabei so ge wählt werden, dass pro Mol Hydroxylgruppen aus den Komponenten (a3) 0,5 bis 2,0 Mol Isocyanatgruppen aus der Komponente (c3) eingesetzt werden. 11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das hydroxylfunktionelle Polymer (a3) mit einem Überschuss an isocyanatfunktionellem Silan (c3) umgesetzt wird.

Description:
Verfahren zur Herstellung von silanterminierten Polymeren

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ver netzbaren silanterminierten Polymeren, die eine gegenüber Luft feuchtigkeit erhöhte Stabilität aufweisen.

Feuchtigkeitsvernetzbare Zubereitungen sind allgemein bekannt. Sie werden verbreitet als Kleb- und Dichtstoffe wie auch für Beschichtungen eingesetzt. Ein wichtiges feuchtigkeitsreaktives Bindemittel für derartige Produkte stellen silylfunktionali- sierte Polymere dar. Unter diesen wiederum sind diejenigen mit terminalen Alkoxysilylgruppen bevorzugt, da die Spaltprodukte nicht korrosiv und in den geringen freigesetzten Konzentratio nen toxikologisch unbedenklich sind.

Entsprechende alkoxysilanterminierte Prepolymere sind seit lan gem Stand der Technik und beispielsweise unter den Handelsnamen GENIOSIL® STP-E (Fa. Wacker Chemie AG), MS-Polymer (Fa. Kane- ka) , DESMOSEAL (Fa. Bayer AG) oder SPUR (Fa. Momentive) kommer ziell erhältlich.

Die silylfunktionalisierten Polymere werden nach bekannten Me thoden hergestellt. Gängig ist u.a. die Umsetzung von Polyolen, insbesondere von hydroxylterminierten Polyethern, Polyurethanen oder Polyestern wie auch von hydroxylfunktionellen Polyacryla- ten mit Isocyanatoalkyl-alkoxysilanen . Eine weitere Methode sieht eine Reaktion der o.g. Polyole mit Di- oder Polyisocyana- ten vor, wobei letztere im Überschuss eingesetzt werden, so dass in diesem ersten Reaktionsschritt isocyanatfunktionelle Polymere erzeugt werden, die dann in einem zweiten Reaktions schritt mit Alkoxysilanen umgesetzt werden, die über eine al kylgebundene isocyanatreaktive Gruppe verfügen, insbesondere mit N-substituierten Aminoalkyl-alkoxysilanen . Die Reaktion von hydroxylfunktionellen Polymeren mit Isocyana- ten wie den o.g. Isocyanatoalkyl-alkoxysilanen, Di- oder Poly- isocyanaten wird vorzugswiese in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführt, da in dem entsprechenden Reaktionsschritt nur so hinreichend hohe Reaktionsgeschwindigkeiten für eine wirt schaftliche Herstellung der alkoxysilanterminierten Polymere erreicht werden können. Bekannt sind als Silan-Kondensations katalysatoren zahlreiche Verbindungen, wie z.B. Dialkyl- zinn ( IV) V erbindungen, wie Dibutylzinndilaurat oder Dioctylzinn- dilaurat, diverse Metallkomplexverbindungen (Chelate und Car- boxylate) , z.B. des Titans, Zirkoniums, Amine und deren Salze und andere bekannte saure und basische Katalysatoren.

Nachteilig an der Verwendung der o.g. Katalysatortypen ist je doch die Tatsache, dass diese nach der Reaktion im Endprodukt, dem silanfunktionellen Polymer, verbleiben und somit auch des sen Reaktion mit Feuchtigkeit und die damit verbundene Feuch- tigkeitshärtung katalysieren können. Dies verschlechtert die Lagerstabilität der entsprechenden Produkte und erschwert deren Handhabung .

Vorteilhaft ist hier die Verwendung von Bismutkatalysatoren, wie sie z.B. in EP-A 1535940, EP-A 2271687 oder EP-A 2785755 beschrieben ist, da diese zwar eine hohe katalytische Aktivität zur Beschleunigung der Reaktion von hydroxylfunktionellen Poly meren mit Isocyanaten aufweisen, gleichzeitig die Hydrolyse und Kondensation von Silangruppen aber nur vergleichsweise schwach katalysieren. Diese ausgesprochen erwünschte Kombination gegen sätzlicher katalytischer Wirkungen auf Urethanbildung und

Silankondensation wird insbesondere in EP-A 1535940 sehr ein drücklich nachgewiesen. Gleichzeitig kann der Fachmann aus den Beispielen von EP-A 2271687 oder EP-A 2785755 lernen, dass es vorteilhaft ist, wenn das Polyol, das mit einer isocyanatfunktionellen Verbindung zur Reaktion gebracht werden soll, vor dem Einsatz eines Bismutka talysators getrocknet wird. Dies vermeidet zum einen Nebenreak tionen der Isocyanatfunktionen mit dem andernfalls vorhandenen Wasser unter Harnstoffbildung, vor allem aber wird die er wünschte hohe katalytische Aktivität von Bismutkatalysatoren auf die Urethanbildung durch Wasser nachhaltig beeinträchtigt.

Die Trocknung erfolgt dabei bei Temperaturen von 80-100°C im Vakuum. Unter diesen Bedingungen wird ein getrocknetes Polyol mit einem Wassergehalt deutlich unter 50 ppm erhalten. Unter diesen Bedingungen ist die folgende Reaktion mit einer iso cyanatfunktionellen Verbindung (im Falle von EP-A 2785755 mit einem Diisocyanat, im Falle von EP-A 2271687 einem Isocyanato- alkyl-alkoxysilan) innerhalb einer Stunde abgeschlossen.

Nachteilig an diesem Verfahren ist jedoch der zusätzliche Auf wand, der sich aus der sehr gründlichen Trocknung des einzuset zenden Polyols ergibt.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von silanterminierten Polymeren der Formel (I)

Y- [Z-C (=0) -NR 3 - (CR 1 2 ) b -SiR a (OR 2 ) 3-a ] x (I) , wobei

Y einen x-wertigen Polymerrest bedeutet, der mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, R gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, ge gebenenfalls substituierten, SiC-gebundenen Kohlenwasser stoffrest darstellt, R 1 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwas serstoffrest darstellt,

R 2 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwas serstoffrest darstellt,

R 3 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom, einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser stoffrest, eine Gruppe - (CR^) b _ SiR a ( OR 2 ) 3_ a oder eine Gruppe -CH (COOR' ) -CH2-COOR' bedeutet,

R' gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, ge gebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, Z gleich oder verschieden sein kann und NH oder ein Sauer

stoffatom bedeutet,

x eine ganze Zahl von 1 bis 50, bevorzugt 1, 2 oder 3, beson ders bevorzugt 2, ist,

a gleich oder verschieden sein kann und 0, 1 oder 2, bevorzugt

0 oder 1, ist und

b gleich oder verschieden sein kann und eine ganze Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1, 3 oder 4, besonders bevorzugt 1 oder 3, insbesondere 1, ist, durch Umsetzung von mindestens einem hydroxylfunktionellen Po lymer (a) , das mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, mit mindestens einer Verbindung, die über mindestens eine Isocyanatgruppe verfügt, in Gegenwart von mindestens einem bismuthaltigen Katalysator (K) , mit der Maßgabe, dass die Reaktionsmischung zu Reaktionsbeginn 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

Die Angabe ppm beschreibt dabei 1 Gewichtsteil Wasser pro

1 000 000 Gewichtsteilen Reaktionsmischung. Der Erfindung liegt die überraschende Entdeckung zugrunde, dass zwar Wassergehalte über 250 ppm die Reaktion deutlich verlang samen, dies überraschenderweise aber bei kleineren Wassergehal ten nicht der Fall ist. Diese Entdeckung ist umso bemerkenswer ter, als dass die Auswirkung des Wassergehaltes auf die Reakti vität des Katalysators (K) weitgehend unabhängig von dessen Konzentration ist. Daher kann bei nicht erfindungsgemäß hohen Wassergehalten auch mit höheren Katalysatorkonzentrationen kei ne hinreichend hohe Reaktionsgeschwindigkeit mehr erreicht wer den, wohingegen bei erfindungsgemäß kleinen Wassergehalten auch sehr niedrige Katalysatorkonzentrationen ausreichend sind.

Vor allem aber ist überraschend, dass ein Wassergehalt unter halb 250 ppm aber oberhalb von 50 ppm bereits hinreichend nied rig ist und keinen signifikanten Reaktivitätsverlust im Ver gleich zu nahezu vollständig wasserfreien Reaktionsmischungen mehr aufweist. Diese überraschende Entdeckung erlaubt eine we sentlich einfachere Trocknung der eingesetzten, meist hygrosko pischen und damit oftmals wasserhaltigen hydroxylfunktionellen Polymere (a) , als dies im Stand der Technik beschrieben ist. Im günstigsten Fall, in dem die eingesetzten Rohstoffe, insbeson dere die eingesetzte hydroxylfunktionellen Polymere (a) , von vorneherein hinreichend niedrige Wassergehälter aufweisen, kann diese Entdeckung einen Trocknungsschritt sogar vollkommen über flüssig machen.

Beispiele für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-, iso-Butyl-, tert . -Butyl- , n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert.-Pen- tylrest; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptylreste, wie der n-Heptylrest ; Octylreste, wie der n-Octylrest, iso-Octylreste und der 2, 2, 4-Trimethylpentylrest; Nonylreste, wie der n-Nonyl- rest; Decylreste, wie der n-Decylrest; Dodecylreste, wie der n- Dodecylrest; Octadecylreste, wie der n-Octadecylrest ; Cycloal- kylreste, wie der Cyclopentyl- , Cyclohexyl-, Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste ; Alkenylreste, wie der Vinyl-, 1-Pro- penyl- und der 2-Propenylrest ; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthrylrest ; Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste ; Xylylreste und Ethylphenylreste ; und Aralkyl- reste, wie der Benzylrest, der a- und der ß-Phenylethylrest .

Beispiele für substituierte Reste R sind Halogenalkylreste, wie der 3, 3, 3-Trifluor-n-propylrest, der 2 , 2 , 2 , 2 ' , 2 ' , 2 ' -Hexafluor- isopropylrest und der Heptafluorisopropylrest, und Halogenaryl reste, wie der o-, m- und p-Chlorphenylrest .

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R um gegebenenfalls mit Ha logenatomen substituierte, einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Alkylres te mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methyl rest.

Beispiele für Reste R 1 sind Wasserstoffatom, die für R angege benen Reste sowie über Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff, Schwe fel, Kohlenstoff oder Carbonylgruppe an das Kohlenstoffatom ge bundene, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste .

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 1 um Wasserstoffatom oder Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, insbe sondere um Wasserstoffatom.

Beispiele für Rest R 2 sind Wasserstoffatom oder die für Rest R angegebenen Beispiele.

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 2 um Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methyl- oder Ethylrest .

Beispiele für Reste R 3 sind das Wasserstoffatom, eine Gruppe -CH (COOR' ) -CH2-COOR' oder die für R angegebenen Reste, insbe sondere Cyclohexyl-, Cyclopentyl- , n- und iso-Propyl-, n-, iso- und t-Butyl-, die diversen Sterioisomere des Pentylrests, He- xylrests oder Heptylrests sowie der Phenylrest.

Bei Rest R 3 handelt es sich vorzugsweise um Wasserstoffatom, eine Gruppe -CH (COOR' ) -CH 2 -COOR' , eine Gruppe

- (CR 3 2) b _ SiR a ( OR 2 ) 3- a mit R, R', R 1 , R 2 , a und b gleich einer der in Formel (I) angegebenen Bedeutungen oder einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoff atomen, bevorzugt um eine lineare, verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder um eine gegebe nenfalls mit Halogenatomen substituierte Arylgruppe mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um eine lineare, ver zweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffato men .

Bei den Resten R' handelt es sich vorzugsweise um Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Methyl-, Ethyl- oder Propylreste.

Falls die Variable Z für ein Sauerstoffatom steht, steht R 3 vorzugsweise für ein Wasserstoffatom.

Falls die Variable Z für eine NH-Gruppe steht, stellt R 3 vor zugsweise eine der o.g. Bedeutungen ungleich Wasserstoffatom dar . Die Reste Y weisen vorzugsweise zahlenmittlere Molmassen M n von mindestens 200 g/mol, besonders bevorzugt von mindestens 500 g/mol, insbesondere von mindestens 1 000 g/mol auf. Die Reste Y weisen vorzugsweise zahlenmittlere Molmassen M n von höchstens 40 000 g/mol, insbesondere von höchstens 25 000 g/mol, insbe sondere von höchstens 20 000 g/mol, auf.

Die zahlenmittlere Molmasse M n wird dabei im Rahmen der vorlie genden Erfindung mittels Size Exclusion Chromatography (SEC) gegen Polystyrol-Standard, in THF, bei 60°C, Flow Rate

1,2 ml/min und Detektion mit RI (Brechungsindex-Detektor) auf einem Säulenset Styragel HR3-HR4-HR5-HR5 von Waters Corp. USA mit einem Injektionsvolumen von 100 mΐ bestimmt.

Beispiele für Polymerrest Y sind organische Polymerreste, deren zahlenmittlere Molekülmasse 200 bis 40 000 g/mol beträgt und die als Polymerkette Polyoxyalkylene, wie Polyoxyethylen, Poly- oxypropylen, Polyoxybutylen, Polyoxytetramethylen, Polyoxyethy- len-Polyoxypropylen-Copolymer und Polyoxypropylen-Polyoxybuty- len-Copolymer; Kohlenwasserstoffpolymere, wie Polyisobutylen und Copolymere von Polyisobutylen mit Isopren; Polychloroprene ; Polyisoprene ; Polyurethane; Polyester; Polyamide; Polyacrylate ; Polymetacrylate ; Vinylpolymer oder Polycarbonate enthalten.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Polymerrest Y um Polyester-, Polyether-, Polyurethan-, Polyalkylen- oder Polyacrylatreste, besonders bevorzugt um Polyurethanreste, Polyesterreste oder Polyoxyalkylenreste, insbesondere um Polyoxypropylenreste, mit der Maßgabe, dass deren zahlenmittlere Molekülmasse 200 bis 40 000 g/Mol, insbesondere bevorzugt 6000 bis 22 000 g/Mol, be trägt . Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzten bismuthaltigen Katalysatoren (K) sind Bismuthcarboxylate wie Bismuth- (2-ethyl- hexanoat) , Bismuth-neodecanoat oder Bismuth-tetramethylheptan- dionat. Auch Katalysatoren, die neben Bismut auch noch weitere Metalle enthalten, insbesondere Bismut-Zink-Mischkatalysatoren sind für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet. Beispiele für kommerziell erhältliche Katalysatoren sind Borchi ® Kat 22, Borchi ® Kat VP 0243, Borchi ® Kat VP 0244 oder OMG 315 (alle OMG- Borchers) , Bi-Neodecanoat der Firmen Chemos oder American Ele ments, Reaxis MSA 70 oder Reaxis C 719 der Fa. Reaxis, BICAT ® - Katalysatoren (The Shepherd Chemical Company, USA) und K-Kat® K-348 (KING INDUSTRIES, INC., USA).

Bevorzugt handelt es sich bei dem erfindungsgemäß eingesetzten Katalysator (K) um Carboxylate des Bismuts, wobei Bismuth- (2- ethylhexanoat ) , Bismuth-neodecanoat oder deren Mischungen be sonders bevorzugt sind.

Im erfindungsgemäßen Verfahrensschritt werden Katalysatoren (K) in Mengen von bevorzugt 1 bis 1000 ppm, besonders bevorzugt 20 bis 600 ppm, insbesondere 60 bis 400 ppm, eingesetzt. Die Anga be ppm beschreibt dabei 1 Gewichtsteil Katalysator (K) pro 1 000 000 Gewichtsteilen Reaktionsmischung.

Das erfindungsgemäß vorhandene Wasser kann dabei auf verschie dene Weise in die erfindungsgemäße Reaktionsmischung gelangen. So kann es z.B. ein Nebenprodukt bei der Herstellung des einge setzten Polymers Y-(ZH) X darstellen, das danach nicht oder zu mindest nicht vollständig aus dem Polymer entfernt wurde, wobei Y, Z und x eine in Formel (I) angegebene Bedeutung haben. Wird als Polymer Y-(ZH) X ein Polyether, insbesondere bei Polypropy- lenglycol eingesetzt, kann es vor oder nach der Polymerherstel lung auch in Spuren zu einer Eliminierung der terminalen OH- Gruppe unter Wasserabspaltung kommen. Zudem kann Wasser auch durch Kontakt des Polymers Y-(ZH) X mit der Luftfeuchtigkeit, z.B. während der Lagerung, Ab- oder Umfüllungen in das Polymer gelangen. Schließlich kann das Wasser auch noch durch Luftkon takt der Reaktionspartner vor oder während der Zusammenmischung der erfindungsgemäßen Reaktionsmischung in diese gelangen.

Auch eine bewusste Wasserzugabe, z.B. in Form von destilliertem Wasser oder herkömmlichem Leitungswasser, ist vorstellbar, ins besondere, wenn durch das erfindungsgemäße Verfahren neben den Polymeren der Formel (I) gleichzeitig auch ein Reaktionsprodukt des zugegebenen Wassers mit einer weiteren Komponente der Reak tionsmischung, z.B. einem der unten genannten Isocyanatosilane (cl) oder (c2), generiert werden soll.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei Temperatu ren zwischen 20°C und 180°C, besonders bevorzugt zwischen 40°C und 150°C, insbesondere zwischen 50°C und 120°C durchgeführt. Wird das erfindungsgemäße Verfahren in mehreren Reaktions schritten durchgeführt, so wird jeder Einzelschritt vorzugswei se in den oben genannten bevorzugten Temperaturbereichen durch geführt .

Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei einem Druck von 100 bis 2000 hPa, besonders bevorzugt bei 900 bis 1100 hPa, durchgeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in Schutzgas- Atmosphäre, bevorzugt Argon oder Stickstoff, durchgeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei kontinuierlich durch geführt werden, z.B. in einem oder mehreren Röhrenreaktoren o- der Loop-Reaktoren, in hintereinander geschalteten Kaskaden mehrerer Rührreaktoren oder auch nur in einem Rührreaktor, dem kontinuierlich neue Edukte zugeführt werden, während gleichzei tig kontinuierlich Reaktionsmischung entnommen wird. Auch Kom binationen mehrerer Reaktortypen sind vorstellbar.

Ebenso kann das erfindungsgemäße Verfahren auch diskontinuier lich durchgeführt werden, z.B. in einem Rührreaktor, in dem al le Edukte wahlweise gleichzeitig bzw. zeitnah hintereinander oder auch in mehreren zeitlich klar voneinander getrennten Ver fahrensschritten zugegeben werden.

Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von silanterminierten Polymeren (Verfahrensvariante 1) der Formel (Ia)

Y 1 - [NH-C (=0) -NR 3 - (CR 1 2 ) b -SiR a (OR 2 ) 3-a ] x (Ia) , durch Umsetzung von

(al) mindestens einem hydroxylfunktionellen Polymer, das min destens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält,

(bl) mindestens einem Di- und/oder Polyisocyanat und

(cl) mindestens einem Aminosilan der Formel

HNR 3 - (CR 1 2)b -SiR a( OR 2 ) 3-a (II) sowie gegebenenfalls weiteren von (al), (bl) und (cl) unter schiedlichen Komponenten,

wobei

Y 1 einen x-wertigen Polyurethanrest bedeutet, der mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, und alle übrigen Variablen die bei Formel (I) angegebene Bedeu tung aufweisen,

mit den Maßgaben, dass in mindestens einem Verfahrensschritt das hydroxylfunktionelle Polymer (al) mit dem Di- oder Polyiso- cyanate (bl) oder einem isocyanatfunktinellen Folgeprodukt, welches aus einer Reaktion des Di- oder Polyisocyanate (bl) und des Aminosilan (cl) entstanden ist, umgesetzt wird, dass dieser Verfahrensschritt in Gegenwart von mindestens einem bismuthal tigen Katalysator (K) durchgeführt wird, und dass die Reakti onsmischung zu Beginn dieses Verfahrensschrittes 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

Bevorzugt werden bei der Herstellung der silanterminierten Po lymere der Formel (Ia) außer den Komponenten (al), (bl) und (cl) sowie Katalysator (K) und Wasser keine weiteren Komponen ten mehr eingesetzt.

Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante 1 werden die Men genverhältnisse der Komponenten (al), (bl) und (cl) vorzugswei se so gewählt, dass pro Mol Isocyanatgruppen aus Komponente (bl), 0,5 bis 1,5 Mol, besonders bevorzugt 0,8 bis 1,3 Mol, insbesondere 0,95 bis 1,2 Mol, isocyanatreaktive Gruppen aus den Komponenten (al) und (cl) eingesetzt werden.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Polyolen (al) handelt es sich vorzugsweise um verzweigte oder unverzweigte Polyether oder Polyesterpolyole, bevorzugt um Polyetherpolyole, besonders bevorzugt um Polypropylenglycole, insbesondere um unverzweigte Polypropylenglycole oder Polypropylenglycole mit einer Verzwei gungsstelle .

Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyole (al) haben eine mitt lere Molmasse M n von bevorzugt 200 bis 30 000 g/mol, besonders bevorzugt von 600 bis 24 000 g/mol, insbesondere von 900 bis 20 000 g/mol. Diese sind vorzugsweise unverzweigt.

Bevorzugt haben die erfindungsgemäß eingesetzten Polyole (al) bei 23°C eine Viskosität von 10 bis 1 000 000 mPas, besonders bevorzugt von 1000 bis 300 000 mPas .

Die Viskosität wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung nach einer Temperierung auf 23°C mit einem DV 3 P-Rotationsviskosi- meter von Fa. A. Paar (Brookfieldsystme) , unter Verwendung von Spindel 5 bei 2,5 UPM entsprechend der ISO 2555 bestimmt.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyole (al) sind handelsübli che Produkte bzw. können nach in der Polymerchemie gängigen Verfahren hergestellt werden.

Als Komponente (al) können auch Mischungen verschiedener Polyo le, insbesondere auch Mischungen aus unverzweigten und einfach verzweigten Polyolen eingesetzt werden. Vorzugsweise werden je doch ausschließlich unverzweigte Polyole eingesetzt.

Vorzugsweise enthalten die Polyole (al) dabei so viel Wasser, dass dieses für mindestens 90% der in der erfindungsgemäßen Re aktionsmischung enthaltenen Gesamtwassermenge verantwortlich ist .

Beispiele für erfindungsgemäß eingesetzte Komponente (bl) sind alle gebräuchlichen Di- oder Polyisocyanate, wie z.B. Diiso- cyanatodiphenylmethan (MDI), sowohl in Form von rohem oder technischem MDI als auch in Form reiner 4,4" bzw. 2,4" Isomeren oder deren Mischungen, Tolylendiisocyanat (TDI) in Form seiner verschiedenen Regioisomere, insbesondere dem 2,4- sowie dem 2,6-TDI sowie Mischungen dieser Regioisomere, Diisocyanatonaph- thalin (NDI), Isophorondiisocyanat (IPDI) oder auch von Hexame- thylendiisocyanat (HDI). Beispiele für Polyisocyanate sind po lymeres MDI (p-MDI), Triphenylmethantriisocanat oder aber Tri- merisate (Biurethe oder Isocyanurate) der oben genannten Diiso- cyanate . Es können auch Mischungen verschiedener Di- und/oder Polyisocyanate eingesetzt werden.

Erfindungsgemäß eingesetzte Isocyanate (bl) sind handelsübliche Produkte bzw. nach in der Chemie gängigen Verfahren herstell bar .

Bevorzugt handelt es sich bei erfindungsgemäß eingesetzter Kom ponente (cl) um

HN[ (CH 2)3 -Si (OCH 3)3 ] 2 , HN[ (CH 2)3 -Si (OC 2 H 5)3 ] 2 ,

HN [ (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 2 CH 3 ] 2 , HN [ (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 ] 2 ,

HN[ (CH 2) -Si (OCH 3)3 ] 2 , HN[ (CH 2) -Si (OC 2 H 5)3 ] 2 ,

HN [ (CH 2) -Si (OCH 3) 2 CH 3 ] 2 , HN [ (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 ] 2 ,

cyclo-CgHuNH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 3 , cyclo-CgHuNH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 2 CH 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 , cyclo-CgHuNH (CH 2) -Si (OCH 3) 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 3 , cyclo-CgHuNH (CH 2) -Si (OCH 3) 2 CH 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 , Phenyl-NH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 3 , Phenyl-NH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 3 ,

Phenyl-NH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 2 CH 3 , Phenyl-NH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 ,

Phenyl-NH (CH 2) -Si (OCH 3) 3 , Phenyl-NH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 3 ,

Phenyl-NH (CH 2) -Si (OCH 3) 2 CH 3 , Phenyl-NH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 , Alkyl- NH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 3 , Alkyl-NH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 3 ,

Alkyl-NH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 2 CH 3 , Alkyl-NH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 ,

Alkyl-NH (CH 2) -Si (OCH 3) 3 , Alkyl-NH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 3 ,

Alkyl-NH (CH 2) -Si (OCH 3) 2 CH 3 oder Alkyl-NH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 , besonders bevorzugt um cyclo-CeHnNH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 3 ,

cyclo-CgHuNH (CH 2) 3 -Si (OCH 3) 2 CH 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2) 3 -Si (OC 2 H 5) 2 CH 3 , cyclo-CgHuNH (CH 2) -Si (OCH 3) 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2) -Si (OC 2 H 5) 3 , cyclo-CgHuNH (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 , cyclo-C 6 HuNH (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 , Phenyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OCH 3 ) 3 , Phenyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 3 ,

Phenyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 , Phenyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 ,

Phenyl-NH (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 3 , Phenyl-NH (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 3 ,

Phenyl-NH (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 , Phenyl-NH (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 , Alkyl- NH (CH 2 ) 3-Si (OCH 3 ) 3 , Alkyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 3 ,

Alkyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 , Alkyl-NH (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 ,

Alkyl-NH (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 3 , Alkyl-NH (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 3 ,

Alkyl-NH (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 oder Alkyl-NH (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 , wobei "Alkyl" vorzugsweise für Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Bu- tyl-, i-Butyl-, t-Butyl- sowie die verschiedenen Sterioisomere des Pentyl-, Hexyl-, Heptyl- oder Octylrestes steht.

Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante 1 können die silanterminierten Polyurethane der Formel (Ia) durch eine gleichzeitige Reaktion aller Komponenten (al), (bl) und (cl) hergestellt werden. Oftmals wird jedoch ein mehrstufiger Pro zess bevorzugt, bei dem zunächst das hydroxyfunktionelle Poly mer (al) mit einem Überschuss eines Di- oder Polyisocyanates (bl) zur Reaktion gebracht wird, bevor eine Reaktion mit den Silanen (cl) erfolgt. Auf diese Weise können Nebenreaktionen minimiert werden, bei denen das hydroxylfunktionelle Polymer (al) mit den Silylgruppen des Silans (cl) reagiert und unter Ausbildung einer Polymer-O-Si-Bindung eine bis dahin Si-gebun- dene Alkoxygruppe substituiert.

Auch das letztbeschriebene, mehrstufige Verfahren kann kontinu ierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Ersteres geschieht dann in mehreren hintereinander geschalteten Reakto ren, in denen die unterschiedlichen Reaktionsschritte durchge führt werden, wohingegen im diskontinuierlichen Prozess die schrittweise Reaktionsführung durch eine entsprechend gesteuer te sukzessive Zugabe der Edukte erreicht wird. Der Bismutkata- lysator (K) wird in beiden Fällen vor allem für den ersten Re aktionsschritt, die Umsetzung der Komponenten (al) und (bl) be nötigt. Zu Beginn dieses Reaktionsschrittes liegt der erfin dungsgemäße Wassergehalt bei 50 bis 250 ppm. Der zweite Reakti onsschritt, die Umsetzung der nach Schritt 1 verbliebenen Iso- cyanatgruppen mit Aminosilanen (cl) erfordert ob der extrem ho hen Reaktivität von Isocyanatgruppen gegenüber Aminen in der Regel keinen Katalysator. Daher sind Katalysator- und Wasser gehalt während dieses zweiten Reaktionsschrittes in der Regel ohne Relevanz.

Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung von silanterminierten Polymeren (Verfah rensvariante 2) der Formel (Ib) g 2 — [O-C (=0) -NH- (CR 1 2) b -SiR a (OR 2 ) 3-a ] x (Ib) , durch Umsetzung von

(a2) mindestens einem hydroxylfunktionellen Polymer, das min destens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält,

(b2) mindestens einem Di- und/oder Polyisocyanat und

(c2) mindestens einem Isocyanatosilan der Formel

OCN- (CR 1 2)b -SiR a( OR 2 ) 3-a (III) sowie gegebenenfalls weiteren von (a2), (b2) und (c2) unter schiedlichen Komponenten,

wobei

Y 2 einen x-wertigen Polyurethanrest bedeutet, der mindestens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, und alle übrigen Variablen die bei Formel (I) angegebenen Be deutungen aufweisen,

mit den Maßgaben, dass in mindestens einem Verfahrensschritt das hydroxylfunktionelle Polymer (a2) mit dem Di- oder Polyiso- cyanat (b2) und/oder einem Isocyanatosilan (c2) umgesetzt wird, dass dieser Verfahrensschritt in Gegenwart von mindestens einem bismuthaltigen Katalysator (K) durchgeführt wird und dass die Reaktionsmischung zu Beginn dieses Verfahrensschrittes 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

Bevorzugt werden bei der Herstellung der silanterminierten Po lymere der Formel (Ib) außer den Komponenten (a2), (b2) und

(c2) sowie Katalysator (K) und Wasser keine weiteren Komponen ten mehr eingesetzt.

Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante 2 werden die Men genverhältnisse der Komponenten (a2), (b2) und (c2) dabei vor zugsweise so gewählt, dass pro Mol Isocyanatgruppen aus Kompo nente (b2) und (c2), 0,5 bis 1,5 Mol, besonders bevorzugt 0,8 bis 1,3 Mol, insbesondere 0,95 bis 1,2 Mol, Hydroxylgruppen aus den Komponenten (a2) eingesetzt werden.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Polyolen (a2) handelt es sich vorzugsweise um dieselben Polyole, die oben bereits als Polyole (al) beschrieben wurden einschließlich der dort angege benen bevorzugten Spezies.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Di- und/oder Polyisocyana- ten (b2) handelt es sich vorzugsweise um dieselben Di- und/oder Polyisocyanate, die oben bereits als Di- und/oder Polyisocyana- te (bl) beschrieben wurden einschließlich der dort angegebenen bevorzugten Spezies. Bevorzugt handelt es sich bei Komponente (c2) um

OCN (CH 2 ) s-Si (OCH 3 ) 3 , OCN (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 3 , OCN (CH 2 ) 3 -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 ,

OCN (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 , OCN (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 3 , OCN (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 3 ,

OCN (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 oder OCN (CH 2 ) -Si (OC 2 H 5 ) 2 CH 3 , wobei OCN(CH 2 ) 3 - Si(OCH 3 ) 3 oder OCN (CH 2 ) -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 besonders bevorzugt sind.

Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante 2 können die silanterminierten Polyurethane der Formel (Ib) durch eine gleichzeitige Reaktion aller Komponenten (a2), (b2) und (c2) hergestellt werden. Oftmals wird jedoch auch hier ein mehrstu figer Prozess bevorzugt, bei dem zunächst das hydroxylfunktio- nelle Polymer (a2) mit Di- oder Polyisocyanat (b2) zur Reaktion gebracht wird, bevor die Reaktion mit dem Silan (c2) erfolgt.

Der einzige Unterschied zur weiter oben beschriebenen Herstel lung der silanterminierten Polyurethane gemäß Verfahrensvarian te 1 besteht darin, dass die Isocyanatkomponente hier im ersten Reaktionsschritt nicht im Über-, sondern im Unterschuss einge setzt wird. Auf diese Weise wird ein hydroxylterminiertes Po lyurethan erhalten, das dann in einem Folgeschritt mit dem iso- cyanatfunktionellen Silan (c2) umgesetzt wird.

Auch dieses Verfahren kann - ebenso wie bereits bei Verfahrens variante 1 beschrieben - kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Hier wird Bismutkatalysator (K) in der Re gel für beide Reaktionsschritte benötigt. Entscheidend ist je doch der Wassergehalt in der Reaktionsmischung zu Beginn des ersten Reaktionsschrittes, der erfindungsgemäß von 50 bis 250 ppm liegen muss. Höhere Wassergehalte zu Reaktionsbeginn schä digen den Katalysator (K) irreversibel, so dass dieser dann beide Reaktionsschritte nicht mehr oder nur noch mit deutlich verminderter Reaktivität katalysieren kann. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Verfahrens variante 2 wird durch eine Reaktion der Komponenten (a2) und (b2) ein hydroxylfunktionelles Polyurethan hergestellt, das dann mit einem Überschuss eines isocyanatfunktionellen Silans (c2) umgesetzt wird. Dabei werden auf 1 Mol im Polyurethan- Zwischenprodukt enthaltene Hydroxylgruppen vorzugsweise 1,01 bis 2,00 Mol, besonders bevorzugt 1,05 bis 1,50 Mol, insbeson dere 1,05 bis 1,30 Mol, isocyanatfunktionelle Silane (c2) ein gesetzt. Auf diese Weise wird nicht nur eine schnelle, sondern auch eine weitgehend vollständige Terminierung aller zuvor hyd- roxylfunktioneller Kettenenden erreicht.

Da bei einer derartigen Vorgehensweise nicht abreagierte iso cyanatfunktionelle Silane (c2) in der Reaktionsmischung ver bleiben können, werden diese nach Abschluss der Polymerherstel lung vorzugsweise zum Zusatz einer isocyanatreaktiven Verbin dung gequenscht. Bei dieser isocyanatreaktiven Verbindung kann es sich prinzipiell um jedwede Verbindung handeln, die über mindestens eine gegenüber Isocyanaten reaktive Gruppe verfügt. Bevorzugt werden dabei Amine oder Alkohole, besonders bevorzugt Alkohole, insbesondere niedermolekulare Alkohole wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol oder Isobutanol.

Bei einer diskontinuierlichen Prozessführung kann das Quenschen durch einfaches Zugeben der isocyanatreaktiven Verbindung nach Beendigung der Synthese der Polymere der Formel (Ib) erfolgen. Wird das Verfahren kontinuierlich durchgeführt, so wird auch der Quenschschritt vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt, indem die isocyanatreaktive Verbindung nach der Herstellung der silanterminierten Polymere kontinuierlich in die Reaktionsmi schung eingemischt und gegebenenfalls in einem separaten Reak tor zur Reaktion gebracht wird. Ebenso wie die erfindungsgemäße Umsetzung selbst wird auch der Quenschschritt vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 20°C und 180°C, besonders bevorzugt zwischen 40°C und 150°C, insbesonde re zwischen 50°C und 120°C durchgeführt.

Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung von silanterminierten Polymeren (Verfah rensvariante 3) der Formel (Ic) g 3 — [O-C (=0) -NH- (CR 1 2) b -SiR a (OR 2 ) 3-a ] x (Ic) , durch Umsetzung von

(a3) mindestens einem hydroxylfunktionellen Polymer, das min destens eine Polyether-, Polyester- und/oder Polyacrylateinheit enthält, und

(c3) mindestens einem Isocyanatosilan der Formel (III)

sowie gegebenenfalls weiteren von (a3) und (c3) und der oben beschriebenen Komponente (b2) unterschiedlichen Komponenten, wobei alle Variablen die bei Formel (I) angegebene Bedeutung aufweisen und Y 3 eine für Y angegebene Bedeutung hat,

mit den Maßgaben, dass die Umsetzung des hydroxylfunktionellen Polymers (a3) mit dem Isocyanatosilan (c3) in Gegenwart von mindestens einem bismuthaltigen Katalysator (K) durchgeführt wird, und dass die Reaktionsmischung zu Beginn dieses Verfah rensschrittes 50 bis 250 ppm Wasser enthält.

Bevorzugt werden bei der Herstellung der silanterminierten Po lymere der Formel (Ic) außer den Komponenten (a3) und (c3) so wie Katalysator (K) und Wasser keine weiteren Komponenten mehr eingesetzt .

Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante 3 werden die Men genverhältnisse der Komponenten (a3) und (c3) dabei vorzugswei- se so gewählt, dass pro Mol Hydroxylgruppen aus den Komponenten (a3) 0,5 bis 2,0 Mol, besonders bevorzugt 0,8 bis 1,5 Mol, ins besondere 0,95 bis 1,4 Mol, Isocyanatgruppen aus der Komponente (c3) eingesetzt werden.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das hydro- xylfunktionelle Polymer (a3) mit einem Überschuss an isocyanat- funktionellem Silan (c3) umgesetzt. D.h., die Mengenverhältnis se der Komponenten (a3) und (c3) werden vorzugsweise so ge wählt, dass pro Hydroxylgruppe aus den Komponenten (a3) 1,01 bis 1,4 Mol, besonders bevorzugt 1,05 bis 1,3 Mol, insbesondere 1,05 bis 1,2 Mol, Isocyanatgruppen aus der Komponente (c3) ein gesetzt werden. Auf diese Weise wird nicht nur eine schnelle, sondern auch eine weitgehend vollständige Terminierung aller Kettenenden erreicht.

Da bei einer derartigen Vorgehensweise nicht abreagierte iso- cyanatfunktionelle Silane (c3) in der Reaktionsmischung ver bleiben können, werden diese nach Abschluss der Polymerherstel lung vorzugsweise zum Zusatz einer isocyanatreaktiven Verbin dung gequenscht. Der Quenschschritt erfolgt dabei vorzugsweise auf dieselbe Weise, wie bereits bei der Verfahrensvariante 2 beschrieben wurde.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Polyolen (a3) handelt es sich vorzugsweise um dieselben Polyole, die oben bereits als Polyole (al) beschrieben wurden einschließlich der dort angege benen bevorzugten Spezies.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten isocyanatfunktionellen Silanen (c3) handelt es sich vorzugsweise um dieselben Silane, die oben bereits als Silane (c2) beschrieben wurden einschließ lich der dort angegebenen bevorzugten Spezies. Auch die erfindungsgemäße Verfahrensvariante 3 kann kontinuier lich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.

Bei den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Komponenten kann es sich jeweils um eine Art einer solchen Komponente wie auch um ein Gemisch aus mindestens zwei Arten einer jeweiligen Komponente handeln.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es schnell und einfach in der Durchführung ist, wobei leicht verfügbare Rohstoffe als Edukte eingesetzt werden.

Des Weiteren besitzt das erfindungsgemäße Verfahren den Vor teil, dass die entsprechend hergestellten silanvernet zbaren Po lymere vergleichsweise lagerstabil sind und ohne Zugabe eines zusätzlichen Härtungskatalysators nur sehr langsam mit Luft feuchtigkeit reagieren. Dies erleichtert nicht nur ihre Lage rung, sondern auch ihre Weiterverarbeitung.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass die hergestellten Polymere direkt weiterverwendet werden kön nen, z.B. bei der Herstellung von vernetzbaren Massen.

Die erfindungsgemäß hergestellten silanterminierten Polymere können überall dort eingesetzt werden, wo auch bisher silanter minierte Polymere eingesetzt wurden.

Insbesondere eignen sie sich zur Verwendung in vernetzbaren Massen, insbesondere in raumtemperaturhärtbaren Kleb- und

Dichtstoffen sowie von Beschichtungen. Die Herstellung von silanvernetzenden Beschichtungen, Kleb- und Dichtstoffen aus entsprechenden Polymeren ist in der Literatur bereits vielfach beschrieben, z.B. in EP 1535940, EP 2785755, EP 2744842 oder EP 2561024. Die in diesen Dokumenten beschriebenen feuchtigkeits härtenden Formulierungen auf Basis von silanterminierten Poly meren, die dabei zum Einsatz kommenden weiteren Inhaltsstoffe, sowie die dort beschriebenen Verfahren zur Herstellung entspre chender Formulierungen sind ebenso zum Offenbarungsgehalt die ser Beschreibung zu rechnen, wie die dort beschriebenen Anwen dungen für die fertig formulierten Beschichtungen, Kleb- und Dichtstoffe .

In den nachstehend beschriebenen Beispielen beziehen sich alle Viskositätsangaben auf eine Temperatur von 20°C. Sofern nicht anders angegeben, werden die nachstehenden Beispiele bei einem Druck der umgebenden Atmosphäre, also bei etwa 1000 hPa, und Raumtemperatur, also bei etwa 20°C, bzw. bei einer Temperatur, die sich beim Zusammengeben der Reaktanden bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt.

Vergleichsbeispiel 1 (nicht erfindungsgemäß )

In einem 1000 ml Reaktionsgefäß mit Rühr-, Kühl- und Heizmög lichkeiten werden 469,0 g eines hydroxyterminierten Polypropy- lenglycols mit einer mittleren Molmasse M n von 12 000 g/Mol (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung Acclaim 12200 von der Fa. Covestro AG, D-Leverkusen) vorgelegt und für 2 h bei 80 °C und 1 mbar unter Rühren getrocknet. Ein deutliches Auf schäumen während der ersten 15-30 min der Trocknungsdauer zeigt dabei das Entweichen von Feuchtigkeitsspuren aus dem Polyol an.

Danach wird das Vakuum mit Argon gebrochen. Die gesamte folgen de Reaktion wird unter einer Argon-Schutzgasatmosphäre durchge führt . Dem getrockneten Polyether werden 5 g entnommen. Diese werden für eine Bestimmung des Wassergehaltes mittels einer sogenann ten Karl-Fischer-Analyse entsprechend DIN 51777, Absätze 4.3 und 4.1.2 (Version von 2016-08) verwendet. Er liegt bei 34 ppm (34 Gewichtsteile Wasser auf 1 000 000 Gewichtsteile Polyol) . Die im Reaktionsgefäß verbliebenen 464,0 g (77,3 mMol) Poly ether weisen somit denselben Wassergehalt auf. Bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung ergibt sich daraus ein Wassergehalt von knapp 33 ppm.

Zur Durchführung der Silanterminierung werden dem getrockneten Polyether bei 80°C zunächst 22,85 g Isocyanatomethyl-methyldi- methoxysilan (GENIOSIL® XL 42 der Wacker Chemie AG, D-München) zugetropft und anschließend 0,071 g OMG-Katalysator 315 (ein Bismut-Neadecanoat-haltiger Katalysator der Fa. OMG Borchers) mittels einer Eppendorf-Pipette zugegeben. Dies entspricht ei nem Wert von 150 ppm Katalysator bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsmischung. Direkt nach der Katalysatorzugabe kommt es zu einer Erwärmung der Reaktionsmischung auf 84-85°C. Danach wird bei einer Temperatur von 80 °C gerührt.

Nach 60 min wird der Reaktionsmischung eine Probe entnommen und mittels IR-Analytik auf gegebenenfalls noch vorhandene Isocya- natosilanreste untersucht. Die Probe ist isocyanatfrei , die Re aktion ist somit innerhalb einer für ein technisches Verfahren geeigneten Reaktionszeit vollständig abgelaufen.

Beispiel 1

Es wird ebenso vorgegangen wie in Vergleichsbeispiel 1, mit dem einzigen Unterschied, dass dem Polypropylenglycol nach der Trocknung und vor der Zugabe des Isocyanatosilans und des Kata lysators 100 ppm Wasser mittels einer Eppendorf-Pipette zugege ben werden. Entsprechend der o.g. Karl-Fischer-Analytik ergibt sich ein Wassergehalt im Polyol von 128 ppm. Bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung ergibt sich daraus ein Wassergehalt von knapp 124 ppm.

Ebenso wie in Vergleichsbeispiel 1 kommt es auch hier direkt nach der Katalysatorzugabe zu einer Erwärmung der Reaktionsmi schung auf ca. 84°C. Danach wird bei einer Temperatur von 80°C gerührt .

60 min nach der Katalysatorzugabe wird der Reaktionsmischung eine Probe entnommen und mittels IR-Analytik auf gegebenenfalls noch vorhandene Isocyanatosilanreste untersucht. Die Probe ist isocyanatfrei , die Reaktion ist somit trotz des höheren Wasser gehaltes innerhalb einer für ein technisches Verfahren geeigne ten Reaktionszeit vollständig abgelaufen.

Beispiel 2

Es wird ebenso vorgegangen wie in Vergleichsbeispiel 1, mit dem einzigen Unterschied, dass dem Polypropylenglycol nach der Trocknung und vor der Zugabe des Isocyanatosilans und des Kata lysators 150 ppm Wasser mittels einer Eppendorf-Pipette zugege ben werden. Entsprechend der o.g. Karl-Fischer-Analytik ergibt sich ein Wassergehalt im Polyol von 197 ppm. Bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung ergibt sich daraus ein Wassergehalt von etwas mehr als 190 ppm.

Ebenso wie in Vergleichsbeispiel 1 kommt es auch hier direkt nach der Katalysatorzugabe zu einer Erwärmung der Reaktionsmi schung auf ca. 84 °C. Danach wird bei einer Temperatur von 80 C gerührt .

60 min nach der Katalysatorzugabe wird der Reaktionsmischung eine Probe entnommen und mittels IR-Analytik auf gegebenenfalls noch vorhandene Isocyanatosilanreste untersucht. Die Probe ist isocyanatfrei , die Reaktion ist somit trotz des höheren Wasser gehaltes innerhalb einer für ein technisches Verfahren geeigne ten Reaktionszeit vollständig abgelaufen.

Vergleichsbeispiel 2 (nicht erfindungsgemäß )

Es wird ebenso vorgegangen wie in Vergleichsbeispiel 1, mit dem einzigen Unterschied, dass dem Polypropylenglycol nach der Trocknung und vor der Zugabe des Isocyanatosilans und des Kata lysators 300 ppm Wasser mittels einer Eppendorf-Pipette zugege ben werden. Entsprechend der o.g. Karl-Fischer-Analytik ergibt sich ein Wassergehalt im Polyol von 336 ppm. Bezogen auf die gesamte Reaktionsmischung ergibt sich daraus ein Wassergehalt von etwas mehr als 325 ppm.

Anders als in Vergleichsbeispiel 1 ist hier jedoch nach der Ka talysatorzugabe keine signifikante Erwärmung der Reaktionsmi schung mehr feststellbar.

60 min nach der Katalysatorzugabe wird der Reaktionsmischung eine Probe entnommen und mittels IR-Analytik auf gegebenenfalls noch vorhandene Isocyanatosilanreste untersucht. Eine deutlich erkennbare Bande bei einer Wellenzahl von 2265 cm -1 zeigt dabei das Vorhandensein von noch nicht abreagiertem Isocyanatosilan an .

Die Reaktion wird unter Rühren bei einer Reaktionstemperatur von 80°C fortgesetzt. Die o.g. Isocyanatbande ist jedoch auch nach Reaktionszeiten von 1 , 2, 3 und 4 h noch vorhanden. Erst nach einer im Vergleich zu den Beispielen 1 und 2 dramatisch verlängerten Reaktionszeit von 5 h ist die Isocyanatbande ver schwunden und die Reaktion somit vollständig abgelaufen. Vergleichsbeispiel 3 (nicht erfindungsgemäß)

Es wird ebenso vorgegangen wie in Vergleichsbeispiel 2. Nach der Zugabe von 300 ppm Wasser zum Polypropylenglycol ergab sich ein Wassergehalt von 331 ppm. Bezogen auf die gesamte Reakti onsmischung ergibt sich daraus ein Wassergehalt von ca. 320 ppm.

Der einzige Unterschied zu Vergleichsbeispiel 2 besteht darin, dass hier die doppelte Menge des OMG 315-Katalysators (0,142 g, 300 ppm bezogen auf die Reaktionsmischung) zugegeben wird.

Trotzdem ist auch hier ebenso wie in Vergleichsbeispiel 2 nach der Katalysatorzugabe keine signifikante Erwärmung der Reakti onsmischung feststellbar.

60 min nach der Katalysatorzugabe wird der Reaktionsmischung eine Probe entnommen und mittels IR-Analytik auf gegebenenfalls noch vorhandene Isocyanatosilanreste untersucht. Eine deutlich erkennbare Bande bei einer Wellenzahl von 2265 cm -1 zeigt dabei das Vorhandensein von noch nicht abreagiertem Isocyanatosilan an .

Die Reaktion wird unter Rühren bei einer Reaktionstemperatur von 80°C fortgesetzt. Die o.g. Isocyanatbande ist jedoch auch nach Reaktionszeiten von 1 , 2 und 3 h noch vorhanden. Erst nach einer im Vergleich zu den zu Vergleichsbeispiel 2 nur ge ringfügig reduzierten und nach wie vor für einen kostengünsti gen technischen Prozess zu langen Reaktionszeit von 4 h ist die Isocyanatbande verschwunden und die Reaktion somit vollständig abgelaufen .