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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SOUND- AND/OR HEAT-INSULATING ELEMENT, AND SOUND- AND/OR HEAT-INSULATING ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/140388
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a sound- and/or heat-insulating element by using foamable and/or pre-foamed polymer particles, which are coated with a binder, preferably an organic binder, and then subjected to a shaping process, wherein the polymer particles are adhesively bonded to each other and/or sintered to each other, wherein the adhesive bonding is effected by means of the binder. According to the invention, a non-hydrophilic binder is used to coat the foamable and/or pre-foamed polymer particles. The invention further relates to a sound- and/or heat-insulating element.

Inventors:
HITZLER MARTIN (DE)
WEIER ANDREAS (DE)
BURGETH GERALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/077962
Publication Date:
August 24, 2017
Filing Date:
November 17, 2016
Export Citation:
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Assignee:
STO SE & CO KGAA (DE)
International Classes:
C08J9/232; C08J9/224; C08J9/236
Domestic Patent References:
WO1997043334A11997-11-20
Foreign References:
DE3303243A11983-08-18
DE7622788U11978-02-02
EP0217717A21987-04-08
EP2366847A12011-09-21
EP2527124A12012-11-28
EP2527124A12012-11-28
EP2366847A12011-09-21
Other References:
DIN 55660-2, December 2011 (2011-12-01)
Attorney, Agent or Firm:
GOTTSCHALK, Matthias (CH)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Herstellung eines Schall- und/oder Wärmedämmelements unter Verwendung schäumbarer und/oder vorgeschäumter Polymer-Partikel, die mit einem Bindemittel, vorzugsweise mit einem organischen Bindemittel, beschichtet und anschließend einem Formgebungsprozess unterzogen werden, bei dem die Polymer-Partikel miteinander verklebt und/oder versintert werden, wobei die Verklebung mittels des Bindemittels bewirkt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass zum Beschichten der schäumbaren und/oder vorgeschäumten Polymer-Partikel ein nicht-hydrophiles Bindemittel verwendet wird.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Bindemittel verwendet wird, das einen statischen Anfangskontaktwinkel von Wasser nach 1 min Äquilibrieren > 35°, vorzugsweise > 40°, weiterhin vorzugsweise > 50°, aufweist.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Bindemittel verwendet wird, das eine Oberflächenenergie < 70 mN/m, vorzugsweise < 65°mN/m, weiterhin vorzugsweise < 60 mN/m, aufweist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Bindemittel verwendet wird, das polaren Anteil der Oberflächenenergie < 35 mN/m, vorzugsweise

< 30 mN/m, weiterhin vorzugsweise < 25 mN/m, aufweist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Bindemittel verwendet wird, das einen dispersen Anteil der Oberflächenenergie > 10 mN/m, vorzugsweise

> 20 mN/m, weiterhin vorzugsweise > 30 mN/m, aufweist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Polymerdispersion oder ein Dispersionspulver auf Basis von Acrylat, (Meth)acrylat, Styrolacrylat, Vinylacetat, Vinylacetat-Ethylen, Vinylestern, Vinylchlorid, Polyurethan, Polysiloxane und/oder Silikonharze als Bindemittel verwendet wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass schäumbare und/oder vorgeschäumte

Polymer-Partikel aus Polystyrol, Polyurethan, Polypropylen, Polyethylen und/oder Polyethylenterephthalat verwendet werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass schäumbare und/oder vorgeschäumte

Polymer-Partikel aus einem Biopolymer, insbesondere aus Polylactid und/oder aus einem Biopolymer auf Basis von Stärke oder Cellulose, beispielsweise Celluloseacetat, Cellulosepropionat und/oder Cellulosebutyrat, verwendet werden.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass 30 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 98 Gew.-%, weiterhin vorzugsweise 60 bis 97 Gew.-% schäumbare und/oder vorgeschäumte Polymer-Partikel und 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 60

Gew.-%, weiterhin vorzugsweise 3 bis 40 Gew.-% Bindemittel jeweils bezogen auf das Feststoff-Gesamtgewicht der Ausgangsstoffe verwendet werden. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Additiv, insbesondere in Form eines Flammschutzmittels, zugegeben wird, wobei es sich

vorzugsweise um ein intumeszierendes Flammschutzmittel, vorzugsweise um Blähgraphit handelt.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die beschichteten Polymer-Partikel zur Formgebung in eine Form eingebracht und unter Zugabe von Druck und/oder Wärme verklebt und/oder versintert werden.

12. Schall- und/oder Wärmedämmelement aus einem Polymer-Partikelschaum, der miteinander verklebte und/oder versinterte Polymer-Partikel umfasst, wobei die Verklebung mittels eines Bindemittels, vorzugsweise mittels eines organischen Bindemittels, bewirkt wird, mit dem die Polymer-Partikel, vorzugsweise vor dem Vereintem, beschichtet worden sind,

dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel nicht-hydrophil ist und eine die Polymer-Partikel zumindest teilweise umhüllende Beschichtung ausbildet.

13. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass das die Beschichtung ausbildende

Bindemittel einen statischen Anfangskontaktwinkel von Wasser nach 1 min Äquilibrieren > 35°, vorzugsweise > 40°, weiterhin vorzugsweise > 50°, aufweist.

14. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach Anspruch 12 oder 13,

dadurch gekennzeichnet, dass das die Beschichtung ausbildende

Bindemittel eine Gesamt-Oberflächenenergie < 70 mN/m, vorzugsweise < 65°mN/m, weiterhin vorzugsweise < 60 mN/m, aufweist.

15. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das die Beschichtung ausbildende

Bindemittel einen polaren Anteil der Oberflächenenergie < 35 mN/m, vorzugsweise < 30 mN/m, weiterhin vorzugsweise < 25 mN/m, aufweist.

16. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das die Beschichtung ausbildende

Bindemittel einen dispersen Anteil der Oberflächenenergie > 10 mN/m, vorzugsweise > 20 mN/m, weiterhin vorzugsweise > 30 mN/m, aufweist.

17. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das die Beschichtung ausbildende

Bindemittel ein Bindemittel auf Basis von Acrylat, (Meth)acrylat,

Styrolacrylat, Vinylacetat, Vinylacetat-Ethylen, Vinylestern, Vinylchlorid, Polyurethan, Polysiloxane und/oder Silikonharze ist.

18. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymer-Partikelschaum Polymer- Partikel aus Polystyrol, Polyurethan, Polypropylen und/oder Polyethylen enthält.

19. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymer-Partikelschaum Polymer- Partikel aus einem Biopolymer, insbesondere aus Polylactid und/oder aus einem Biopolymer auf Basis von Stärke oder Cellulose, beispielsweise Celluloseacetat, Cellulosepropionat und/oder Cellulosebutyrat, enthält.

20. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein Flammschutzmittel, vorzugsweise ein intumeszierendes Flammschutzmittel, insbesondere Blähgraphit, enthalten ist.

21. Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Schall- und/oder Wärmedämmelement nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 hergestellt worden ist.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Schall- und/oder Wärmedämmelementes sowie Schall- und/oder Wärmedämmelenient

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schall- und/oder

Wärmedämmelements mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Femer betrifft die Erfindung ein Schall- und/oder Wärmedämmelement mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 12.

Stand der Technik Dämmelemente zur Schall- und/oder Wärmedämmung von Gebäuden können aus den unterschiedlichsten Dämmstoffen hergestellt sein. Besonders häufig jedoch, insbesondere im Fassadenbereich, finden Dämmelemente aus Polystyrol- Partikelschaum Einsatz. Denn diese weisen nicht nur gute Dämmwerte auf, sondern sind zudem vergleichsweise kostengünstig herzustellen. Die guten Dämmwerte sind vorrangig auf die luftgefüllten Poren bzw. Zellen zurückzuführen, die beim

Schäumen der Polystyrol-Partikel ausgebildet werden. Analog eignen sich auch andere Polymere zur Ausbildung von Dämmstoffen, sofern deren Partikel schäumbar sind. Je größer das luftgefüllte Gesamtporenvolumen bzw. Gesamtzellvolumen ist, desto besser sind in der Regel die Dämmeigenschaften, insbesondere die

Wärmedämmeigenschaften, des jeweiligen Dämmstoffs.

Das Gesamtporenvolumen bzw. Gesamtzellvolumen umfasst auch ein zwischen den Partikeln verbleibendes Zwickelvolumen, das je nach Verschweißungs- und/oder Verdichtungsgrad der Ausgangsstoffe unterschiedlich groß ausfallen kann. Aus der EP 2 527 124 AI gehen beispielhaft ein Formkörper zur Schall- und/oder Wärmedämmung von Gebäuden sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Formkörpers hervor. Bei dem Verfahren werden vorgeschäumte Polystyrol-Partikel unter Einwirkung von Druck und/oder Wärme verschweißt und/oder verdichtet, so dass ein aus den Zwickelräumen zwischen den Partikeln bestehendes,

zusammenhängendes Hohlraumvolumen im Formkörper erhalten bleibt. Aufgrund des zusammenhängenden Hohlraumvolumens ist der Formkörper in der Lage, Wasserdampf und Wasser aufzunehmen und sofort wieder abzugeben. Der zur Schall- und/oder Wärmedämmung von Gebäuden vorgeschlagene Formkörper ist demnach insbesondere als Drainageplatte einsetzbar. Eine aktive Wasseraufnahme und temporäre Speicherung, beispielsweise aufgrund der Ausbildung von Kapillaren, soll jedoch verhindert werden, da hierdurch die Wärmedämmleistung des

Formkörpers herabgesetzt wird.

In der EP 2 527 124 AI wird ferner vorgeschlagen, die Polystyrol-Partikel vor dem Verschweißen und/oder Verdichten mit einem Bindemittel zu beschichten. Der Verbund der Polystyrol-Partikel untereinander wird dann vorrangig durch das außen auf die Partikel aufgebrachte Bindemittel bewirkt, wobei es sich vorzugsweise um ein organisches Bindemittel handelt. Der über das Bindemittel bewirkte Verbund soll insbesondere die mechanische Stabilität des Formkörpers erhöhen.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein Formkörper aus Polystyrol-Partikelschaum, dessen Polystyrol-Partikel vor dem Verschweißen und/oder Verdichten mit einem organischen Bindemittel beschichtet worden sind, gegenüber einem Formkörper aus unbeschichteten Polystyrol-Partikeln zu einer erhöhten Wasseraufnahme neigt. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass die an sich wasserabweisenden Polystyrol- Partikel von einer Bindemittelschicht überdeckt werden, die gegenüber den

Polystyrol-Partikeln weniger wasserabweisend oder sogar wasseranziehend wirkt. Da die Bindemittelbeschichtung zugleich eine dreidimensionale netzartige Struktur ausbildet, die den gesamten Formkörper durchzieht, wird eindringende Feuchtigkeit durch das Bindemittel im Inneren des Formkörpers festgehalten. In der Folge verringert sich die Wärmedämmleistung. Darüber hinaus sind Polymer-Partikel bekannt, die sich im Unterschied zu

Polystyrol-Partikeln nicht wasserabweisend verhalten. Hierzu zählen insbesondere Partikel aus Biopolymeren. Biopolymere können aus natürlichen Polymeren, wie beispielsweise Polymilchsäure oder Cellulose-Derivate, aufgebaut sein. Ferner können sie aus künstlich hergestellten Monomeren hergestellt werden, zu deren Herstellung wiederum natürliche Rohstoffe verwendet werden. Als Beispiel kann Polyethylen angeführt werden, sofern das verwendete Ethylen aus natürlichem organischem Abfallmaterial hergestellt ist. Biopolymere können demnach auch Polymere biogener Herkunft sein. Ferner kann man von Biopolymeren sprechen, wenn die Polymere natürlich biologisch abbaubar sind.

Soweit vorliegend Biopolymere Einsatz finden, werden hierunter insbesondere polare, hydrophile Polymere verstanden, die aus polaren, hydrophilen Monomeren aufgebaut sind. Aus Biopolymeren hergestellte Polymer-Partikelschäume neigen zu einer erhöhten Wasseraufnahme, so dass sie zur Ausbildung eines Schall- und/oder

Wärmedämmelements weniger geeignet sind. Es sei denn, dass zusätzliche

Maßnahmen ergriffen werden, die das Schall- und/oder Wärmedämmelement vor einer erhöhten Wasseraufnahme schützen.

Aus der EP 2 366 847 AI ist beispielsweise eine Dämm- und Drainageplatte aus geschäumten Polymer-Partikeln bekannt, die unter Zuhilfenahme eines Bindemittels miteinander verklebt worden sind. Auf diese Weise bleiben zwischen den Partikeln Zwickelräume erhalten, die ein zusammenhängendes netzartiges Hohlraumvolumen ausbilden, über das Wasser schwerkraftgetrieben abführbar ist. Um ein Abführen der Feuchtigkeit im Inneren der Platte zu unterstützen, weist die in dieser Druckschrift vorgeschlagene Platte ein sich verjüngendes freies Ende auf, das bei Anbringung der Platte an einer Gebäudeaußenwand unten zu liegen kommt und die Feuchtigkeit trichterartig zur Mitte der Platte hinleitet. Ferner wird eine nachträgliche

Imprägnierung der Platte mit einem Imprägniermittel vorgeschlagen, das die

Hydrophilie herabsetzen und die Drainageeigenschaften weiter verbessern soll.

Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schall- und/oder Wärmedämmelement aus einem Polymer-Partikelschaum bereitzustellen, das gute Dämmwerte und zudem eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit besitzt. Ferner soll das Schall- und/oder

Wärmedämmelement einfach und kostengünstig herzustellen sein.

Zur Lösung der Aufgabe werden das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das Schall- und/oder Wärmedämmelement mit den Merkmalen des

Anspruchs 12 angegeben.

Offenbarung der Erfindung Bei dem vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung eines Schall- und/oder

Wärmedämmelements werden schäumbare und/oder vorgeschäumte Polymer- Partikel verwendet. Die schäumbaren und/oder vorgeschäumten Polymer-Partikel werden mit einem Bindemittel beschichtet und anschließend einem

Formgebungsprozess unterzogen, bei dem die Polymer-Partikel miteinander verklebt und/oder versintert werden. Die Verklebung wird dabei mittels des Bindemittels bewirkt. Erfindungsgemäß wird zum Beschichten der schäumbaren und/oder vorgeschäumten Polymer-Partikel ein nicht-hydrophiles Bindemittel verwendet.

Das nicht-hydrophile Bindemittel führt zur Ausbildung einer die Polymer-Partikel umhüllenden Beschichtung, die nicht nur der Verklebung der Polymer-Partikel dient, sondern darüber hinaus die Hydrophilie des nach dem Verfahren hergestellten Schall- und/oder Wärmedämmelements herabsetzt. Das heißt, dass ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Schall- und/oder Wärmedämmelement eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit besitzt.

Die Verwendung eines nicht-hydrophilen Bindemittels macht demnach eine nachträgliche Imprägnierung des Schall- und/oder Wärmedämmelements zur Herabsetzung der Hydrophilie entbehrlich. Das heißt, dass die Herstellung eines Schall- und/oder Wärmedämmelements mit verringerter Wasseraufnahmefähigkeit durch das erfindungsgemäße Verfahren vereinfacht wird. Dies wirkt sich ferner kostensenkend aus, da nicht nur ein weiterer Arbeitsschritt entfällt, sondern das nicht-hydrophile Bindemittel zugleich das Imprägniermittel ersetzt.

Aufgrund der herabgesetzten Hydrophilie des nach dem erfindungsgemäßen

Verfahren hergestellten Schall- und/oder Wärmedämmelements wird aktiv weniger Feuchtigkeit aufgenommen. Denn je geringer die Hydrophilie ist, desto schlechter ist das Benetzungsverhalten. Das heißt, dass Wassertropfen weniger zum Spreiten neigen und idealerweise kugelförmig abperlen. Somit wird deutlich weniger Wasser an den Polymer-Partikeln bzw. deren Beschichtung angelagert oder absorbiert. Auf diese Weise wirkt die Beschichtung mit dem nicht-hydrophilen Bindemittel einer aktiven Wasseraufnahme entgegen.

Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Schall- und/oder

Wärmedämmelement ist somit insbesondere für den Einsatz im Außenbereich und/oder in besonders feuchtigkeitsbelasteten Bereichen geeignet. Ferner eignet es sich zur Verwendung als Drainageelement bzw. -platte.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem nicht-hydrophilen Bindemittel um ein organisches Polymer-Bindemittel. Ein solches besitzt eine hohe Bindekraft, so dass ein stabiler Verbund der Polymer-Partikel untereinander erreicht wird. Die Hydrophilie eines organischen Polymer-Bindemittels wird maßgeblich durch folgende Faktoren bestimmt: - die Polarität der Monomere

die Anordnung der Monomerer untereinander sowie

- die Länge und den Vernetzungsgrad der Polymerketten.

Sofern dem Bindemittel zur Ausbildung der Beschichtung Additive zugegeben werden, beispielsweise, um die Verarbeitungsfähigkeit des Bindemittels zu verbessern, spielen ferner die Art und die Menge der Additive eine Rolle.

Da Hersteller von Bindemitteln hinsichtlich der vorstehend genannten Faktoren in der Regel keine Angaben machen, muss die Hydrophilie des Bindemittels versuchsweise ermittelt und/oder anhand anderer Faktoren bzw. Parametern bestimmt werden.

Beispielsweise kann versuchsweise der Kontaktwinkel (KW) von Wasser und von Diiodmethan auf der Bindemitteloberfiäche bestimmt werden. Aus den

Kontaktwinkeln wird dann die Oberfiächenenergie (OFE) berechnet, die sich additiv aus einem polaren Anteil (PA) und einem (unpolaren) dispersen Anteil (DA) zusammensetzt. Der polare Anteil (PA) ist ein Maß für die Wechselwirkung zwischen der Oberfläche und einem polaren Stoff, wie beispielsweise Wasser. Der disperse Anteil (DA) ist ein Maß für die Wechselwirkung zwischen der Oberfläche und einem unpolaren Stoff, wie beispielsweise Öl.

Dabei geben nicht nur die absoluten Größen der OFE, des PA und des DA

Aufschluss über die hydrophilen Eigenschaften einer Oberfläche, sondern auch die Verhältnisse der Größen zueinander: DA/PA, PA/OFE sowie DA/OFE. Sämtliche vorstehend genannten Parameter können versuchsweise ermittelt werden, so dass derartige Versuche vorzugsweise der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorausgehen. Auf diese Weise kann vorab festgestellt werden, ob ein Bindemittel„nicht-hydrophil" und damit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.

Zur versuchsweisen Ermittlung bzw. Bestimmung der relevanten Parameter wird weiterhin vorzugsweise das reine Bindemittel in einer Nassschichtstärke von 250 μιη auf eine Lenetta-Folie aufgerakelt. Nach drei Tagen Trocknung bei 23°C und 50% relativer Luftfeuchte wird der Kontaktwinkel eines Wassertropfens nach einer Minute Aquilibrierungszeit auf der Oberfläche der Bindemittelschicht mit einem Krüss Mobile Drop GH11 (Advance Software Version 1.2.1) gemessen. In gleicher Weise wird der Kontaktwinkel von Diiodmethan auf der Oberfläche der

Bindemittelschicht bestimmt. Anschließend werden die Oberflächenenergie gemäß DIN 55660-2 (Dezember 2011), Verfahren nach Owens, Wendt, Rabel und Kaeble (OWRK) sowie der polare Anteil und der disperse Anteil ermittelt. Sofern das Bindemittel ein Dispersionspulver ist, wird dieses vorab mit Wasser redispergiert, so dass der Polymer-Feststoffanteil 50 Gew.-% beträgt. Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Bindemittel verwendet, das einen statischen Anfangskontaktwinkel von Wasser nach 1 min Äquilibrieren > 35°, vorzugsweise > 40°, weiterhin vorzugsweise > 50°, aufweist.

Die Eignung eines Bindemittels zur Durchführung des erfindungsgemäßen

Verfahrens kann alternativ oder ergänzend anhand der Oberflächenenergie des

Bindemittels festgestellt werden. Bevorzugt wird ein Bindemittel verwendet, das eine Oberflächenenergie < 70 mN/m, vorzugsweise < 65°mN/m, weiterhin vorzugsweise < 60 mN/m, aufweist. Die Oberflächenenergie sollte jedoch oberhalb 30 mN/m liegen. Des Weiteren bevorzugt wird ein Bindemittel verwendet, das einen polaren Anteil der Oberflächenenergie < 35 mN/m, vorzugsweise < 30 mN/m, weiterhin

vorzugsweise < 25 mN/m, aufweist. Dabei sollte vorzugsweise ein Wert von 1 mN/m nicht unterschritten werden.

Weiterhin bevorzugt wird ein Bindemittel verwendet, das einen dispersen Anteil der Oberflächenenergie > 10 mN/m, vorzugsweise > 20 mN/m, weiterhin vorzugsweise > 30 mN/m, aufweist. Der disperse Anteil der Oberflächenenergie sollte jedoch nicht über 60 mN/m liegen.

Von besonderer Bedeutung ist das Verhältnis der Größen Oberflächenenergie (OFE), polarer Anteil (PA) und disperser Anteil (DA) zueinander.

Das Verhältnis DA/PA beträgt bevorzugt > 1,0, vorzugsweise > 1 ,4, weiterhin vorzugsweise > 1,6. Die Kontaktwinkelmessung mit Wasser lässt bereits

Rückschlüsse auf das Verhältnis PA/DA zu. Denn ein kleiner Kontaktwinkel (Wasser) bedeutet, dass der polare Anteil groß ist, woraus sich ein Verhältnis PA/DA ergibt, das vergleichsweise klein ist. Das Verhältnis PA/OFE beträgt bevorzugt < 0,50, vorzugsweise < 0,45, weiterhin vorzugsweise < 0,40.

Hieraus ergeben sich für das Verhältnis DA/OFE Werte > 0,50, vorzugsweise > 0,55, weiterhin vorzugsweise > 0,60.

Als„nicht-hydrophiles" Bindemittel im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird demnach bevorzugt ein organisches Polymer-Bindemittel verstanden, auf dessen Oberfläche Kontaktwinkel > 35° mit Wasser ausgebildet werden, dessen Oberfläche eine OFE < 70 mN/m aufweist, der polare Anteil der OFE < 35 mN/m und der disperse Anteil der OFE > 30 mN/m ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine wässrige Polymerdispersion auf Basis von Acrylat, (Meth)acrylat, Styrolacrylat, Vinylacetat, Vinylacetat-Ethylen, Vinylestern, Vinylchlorid, Polyurethan, Polysiloxane und/oder Silikonharze als Bindemittel verwendet. Diese weist den Vorteil auf, dass sie sich beim Beschichten fümartig um die Polymer-Partikel legt, so dass eine annähernd gleichmäßige Verteilung des Bindemittels sichergestellt ist. Zudem kann durch die Verwendung einer wässrigen Polymerdispersion die Haftung des Bindemittels an den Polymer-Partikeln verbessert werden. Alternativ kann auch ein trockenes

Dispersionspulver auf Basis von Acrylat, Styrolacrylat, Vinylacetat, Vinylacetat- Ethylen und/oder Vinylchlorid als Bindemittel verwendet werden. Die Haftung des trockenen Dispersionspulvers auf den Polymer-Partikeln kann dadurch verbessert werden, dass die Partikel zuvor angefeuchtet werden und/oder vorgeschäumte Polymer-Partikel verwendet werden, die noch eine Restfeuchte aufweisen.

Ferner wird vorgeschlagen, dass schäumbare und/oder vorgeschäumte Polymer- Partikel aus Polystyrol, Polyurethan, Polypropylen, Polyethylen und/oder

Polyethylenterephthalat verwendet werden. Diese Polymere weisen Monomere auf, die unpolar sind und daher sehr wenig Wasser aufnehmen bzw. wasserabweisend sind. Das gilt entsprechend für hieraus hergestellte Polymer-Partikelschäume. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Beschichtung mit einem nicht-hydrophilen Bindemittel kann die geringe Wasseraufnahmefähigkeit eines solchen Polymer- Partikelschaums erhalten werden oder sogar weiter herabgesetzt werden. Darüber hinaus können auch schäumbare und/oder vorgeschäumte Polymer-Partikel eines Biopolymers verwendet werden. Bevorzugt handelt es sich bei dem

Biopolymer um Polylactid bzw. Polymilchsäure und/oder um ein Biopolymer auf Basis von Stärke oder Cellulose, beispielsweise Celluloseacetat, Cellulosepropionat oder Cellulosebutyrat. Wie eingangs bereits erwähnt, bestehen Biopolymere im Unterschied zu den vorstehend genannten Polymeren aus polaren Monomeren. Hieraus hergestellte Polymer-Partikelschäume weisen dementsprechend eine erhöhte Wasserbenetzbarkeit und Wasseraufnahmefähigkeit auf. Durch die Beschichtung der Polymer-Partikel mit einem nicht-hydrophilen Bindemittel kann die

Wasseraufnahmefähigkeit herabgesetzt werden.

Die Doppelfunktion des nicht-hydrophilen Bindemittels als Klebemittel und als Imprägniermittel kommt bei der Verwendung von Biopolymeren besonders gut zum Tragen. Denn Biopolymere vereintem in der Regel schlechter als die vorstehend genannten anderen Polymere. Somit ist eine zusätzliche Verklebung der Partikel unerlässlich, wenn ein stabiler Verbund der Partikel erzielt werden soll.

Bevorzugt werden Polymer-Partikel verwendet, die im vorgeschäumten Zustand eine Partikelgröße von 2 bis 10 mm, vorzugsweise von 2 bis 8 mm, weiterhin

vorzugsweise von 3 bis 7 mm, aufweisen. Damit erreichen die Dämmelemente ausreichend gute Wärmedämmwerte.

Des Weiteren bevorzugt werden 30 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 98 Gew.-%, weiterhin vorzugsweise 60 bis 97 Gew.-% schäumbare und/oder vorgeschäumte Polymer-Partikel sowie 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 60 Gew.-%, weiterhin vorzugsweise 3 bis 40 Gew.-% Bindemittel jeweils bezogen auf das Feststoff- Gesamtgewicht der Ausgangsstoffe verwendet. Die Höhe des Bindemittelanteils trägt dazu bei, dass das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schall- und/oder Wärmedämmelement eine hohe mechanische Stabilität aufweist. Darüber hinaus können den Ausgangsstoffen zur Herstellung eines Schall- und/oder Wärmedämmelements übliche Additive zugegeben werden. Der Anteil der Additive beträgt vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 30 Gew.-%, weiterhin vorzugsweise 0 bis 20 Gew.-% bezogen auf das Feststoff-Gesamtgewicht der Ausgangsstoffe. Bevorzugt wird mindestens ein Additiv, insbesondere in Form eines

Flammschutzmittels, zugegeben, um die Brennbarkeit bzw. Entflammbarkeit des Polymer-Partikelschaums herabzusetzen. Als Flammschutzmittel wird bevorzugt ein intumeszierendes Flammschutzmittel, vorzugsweise Blähgraphit, verwendet.

Blähgraphit liegt in der Regel in Form grober und/oder kantiger Teilchen vor, die eine gute Verzahnung mit den Polystyrol-Partikeln gewährleisten. Die Zugabe von Blähgraphit als Flammschutzmittel hat demnach keinen negativen Einfluss auf die Stabilität des Verbunds der Polymer-Partikel untereinander. Des Weiteren ist Blähgraphit - im Unterschied zu den meisten herkömmlichen Flammschutzmitteln - toxikologisch unbedenklich.

Die Zugabe des Flammschutzmittels kann in der Weise erfolgen, dass die Polymer- Partikeln, bevor sie dem Formgebungsprozess unterzogen werden, zusätzlich mit dem Flammschutzmittel beschichtet werden. Die Beschichtung mit dem

Flammschutzmittel kann vor, während oder nach der Beschichtung mit dem

Bindemittel erfolgen. Beispielsweise kann das Flammschutzmittel dem Bindemittel zugegeben werden, so dass die Polymer-Partikel in nur einem Beschichtungs Vorgang mit dem Flammschutzmittel und dem Bindemittel beschichtet werden können. Zur Formgebung werden vorzugsweise die beschichteten Polymer-Partikel in eine Form eingebracht und unter Zugabe von Druck und/oder Wärme verklebt und/oder versintert. Über die Druck- und/oder Temperaturverhältnissen beim Vereintem kann die Größe der zwischen den Polymer-Partikeln verbleibenden Zwickelräume gesteuert werden. In Abhängigkeit vom jeweiligen Komprimierungsgrad und/oder von der Expansion der Polymer-Partikel kann demnach ein Schall- und/oder

Wärmedämmelement hergestellt werden, das zudem eine Drainagefunktion besitzt. Eine die Expansion begrenzende Wirkung wird femer über das Bindemittel erreicht, das sich beim Versintem als Bindemittelfilm um die Polymer-Partikel legt und somit einer Expansion der Partikel entgegen wirkt. Das Maß der Expansion ist demnach über den Bindemittelanteil steuerbar. Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird ferner ein Schall- und/oder Wärmedämmelement aus einem Polymer-Partikelschaum vorgeschlagen, der miteinander verklebte und/oder versinterte Polymer-Partikel umfasst, wobei die Verklebung - sofern vorgesehen - mittels eines Bindemittels bewirkt wird, mit dem die Polymer-Partikel, vorzugsweise vor dem Vereintem, beschichtet worden sind. Erfindungsgemäß ist das Bindemittel nicht-hydrophil und bildet eine die Polymer- Partikel zumindest teilweise umhüllende Beschichtung aus. Vorzugsweise wird eine die Polymer-Partikel im Wesentlichen vollständig umhüllende Beschichtung erreicht.

Da die Bindemittelbeschichtung die einzelnen Polymer-Partikel weitgehend umhüllt, sind auch die„inneren" Oberflächen, das heißt, die die Zwickelräume zwischen den Partikeln begrenzenden Oberflächen, mit dem Bindemittel beschichtet. Eine nachträgliche Imprägnierung zur Herabsetzung der Hydrophilie kann demnach entfallen. Das nicht-hydrophile Bindemittel besitzt demnach eine Doppelfunktion, nämlich die eines Klebemittels und die eines Imprägniermittels.

Die Beschichtung mit dem nicht-hydrophilen Bindemittel bewirkt, dass die

Wasserbenetzbarkeit und demzufolge die Wasseraufnahmefähigkeit des Schall- und/oder Wärmedämmelements entsprechend gering sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass eindringende Feuchtigkeit, insbesondere in Form von Wasser und/oder Wasserdampf, nicht zu einer Verschlechterung der Dämmeigenschaften, insbesondere der Wärmedämmeigenschaften, des Schall- und/oder

Wärmedämmelements führt. Denn die eindringende Feuchtigkeit wird sicher abgeführt und nicht in signifikantem Maße temporär gespeichert.

Das angegebene Schall- und/oder Wärmedämmelement eignet sich daher

insbesondere zur Anwendung im Außenbereich und/oder in feuchtigkeitsbelasteten Bereichen. Ferner kann das Schall- und/oder Wärmedämmelement als

Drainageelement bzw. -platte eingesetzt werden. Als nicht-hydrophil im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird insbesondere ein Bindemittel angesehen, dass zumindest einen der nachfolgend genannten Parameter erfüllt, die sich auf den Kontaktwinkel von Wasser und/oder auf die

Oberflächenenergie beziehen.

Bevorzugt weist das die Beschichtung ausbildende Bindemittel einen statischen Anfangskontaktwinkel von Wasser nach 1 min Äquilibrieren > 35°, vorzugsweise > 40°, weiterhin vorzugsweise > 50°, auf.

Ferner kann ein Bindemittel als nicht-hydrophil im Sinne der vorliegenden

Anmeldung angesehen werden, das eine Gesamt-Oberflächenenergie < 70 mN/m, vorzugsweise < 65°mN/m, weiterhin vorzugsweise < 60 mN/m, aufweist. Des Weiteren bevorzugt weist das die Beschichtung ausbildende Bindemittel einen polaren Anteil der Oberflächenenergie < 35 mN/m, vorzugsweise < 30 mN/m, weiterhin vorzugsweise < 25 mN/m, auf.

Weiterhin bevorzugt weist das die Beschichtung ausbildende Bindemittel einen dispersen Anteil der Oberflächenenergie > 10 mN/m, vorzugsweise > 20 mN/m, weiterhin vorzugsweise > 30 mN/m, auf.

Vorzugsweise wird die Beschichtung durch ein Bindemittel auf Basis von Acrylat, (Meth)acrylat, Styrolacrylat, Vinylacetat, Vinylacetat-Ethylen, Vinylestern, Vinylchlorid, Polyurethan, Polysiloxane und/oder Silikonharze ausgebildet. Ob es sich hierbei tatsächlich um ein nicht-hydrophiles Bindemittel handelt muss ggf. zuvor versuchsweise ermittelt werden, wenn die vorstehend genannten Parameter nicht bekannt sind. Hierbei kann wie bereits zuvor in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben vorgegangen werden. Der Polymer-Partikelschaum enthält vorzugsweise Polymer-Partikel aus Polystyrol, Polyurethan, Polypropylen, Polyethylen und/oder Polyethylenterephtalat. Diese Polymere weisen Monomere auf, die unpolar und damit bereits von sich aus wasserabweisend sind. Durch die Beschichtung mit dem nicht-hydrophilen

Bindemittel kann diese Eigenschaft erhalten werden oder sogar gesteigert werden. Ferner kann einer aktiven Wasseraufnahme durch Kapillareffekte entgegengewirkt werden, um beispielsweise die Drainagewirkung der Schall- und/oder

Wärmedämmplatte zu verbessern. Alternativ kann der Polymer-Partikelschaum Polymer-Partikel aus einem

Biopolymer, insbesondere aus Polylactid und/oder aus einem Biopolymer auf Basis von Stärke oder Cellulose, beispielsweise Celluloseacetat, Cellulosepropionat und/oder Cellulosebutyrat, enthalten. Monomere dieser Biopolymere sind naturgemäß polar und Polymere dann selbst relativ polar. Ein hieraus hergestelltes Schall- und/oder Wärmedämmelement weist demnach eine vergleichsweise gute Wasserbenetzbarkeit bzw. hohe Wasseraufnahmefähigkeit auf. Die Umhüllung der Polymer-Partikel mit der das nicht-hydrophile Bindemittel enthaltenden

Beschichtung bewirkt jedoch, dass die Wasseraufnahmefähigkeit herabgesetzt wird. Insofern kommen hier die Vorteile der Erfindung besonders gut zum Tragen.

Ferner wird vorgeschlagen, dass ein Flammschutzmittel, vorzugsweise ein intumeszierendes Flammschutzmittel, insbesondere Blähgraphit, enthalten ist. Das Flammschutzmittel setzt die Brennbarkeit bzw. Entflammbarkeit des Schall- und/oder Wärmedämmelements herab. Die Vorzüge von Blähgraphit wurden bereits vorstehend erwähnt, so dass hierauf verwiesen wird.

Des Weiteren bevorzugt ist das erfindungsgemäße Schall- und/oder

Wärmedämmelement nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden. Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße Schall- und/oder Wärmedämmelement werden nachfolgend anhand konkreter Beispiele näher erläutert. Folgende Bindemittel wurden verwendet:

Bindemittel 1 : eine wässrige Copolymerdispersion aus Vinylacetat, Ethylen und Methacrylsäureestern, stabilisiert mit Polyvinylalkohol, Festkörpergehalt ca.

50 Gew.-%.

Bindemittel 2: eine wässrige Polymerdispersion aus Acryl- und

Methacrylsäureestern, Festkörpergehalt ca. 48 Gew.-%.

Bindemittel 3: ein Dispersionspulver auf Vinylacetat- und Ethylen-Basis, stabilisiert mit Polyvinylalkohol.

Um die jeweiligen Kontaktwinkel, vorliegend von Wasser und von Diiodmethan, sowie die Oberflächenenergien zu ermitteln, wurden Aufzüge der wässrigen Polymerdispersionen bzw. der mit der gleichen Menge Wasser zuvor redispergierten Dispersionspulver jeweils in einer Nassschichtstärke von 250 μιη auf Lenetta-Folie aufgerakelt und drei Tage bei 23°C und 50% relativer Luftfeuchte getrocknet.

Anschließend wurden die Kontaktwinkel der Wasser- bzw. Diiodmethan-Tropfen nach 1 min Aquilibrierungszeit auf der jeweiligen Oberfläche gemessen, die Oberflächenenergien sowie die polaren und dispersen Anteile der jeweiligen Oberflächenenergie ermittelt. Die Messung der Kontaktwinkel erfolgte mit einem Krüss Mobile Drop GH11 (Advance Software Version 1.3.1), und zwar an der Dreiphasen-Berührungslinie zwischen Festkörper, Flüssigkeit und Gas. Es wurden jeweils fünf Messungen an unterschiedlichen Stellen der jeweiligen Oberflächen vorgenommen. Hierzu wurden jeweils fünf Tropfen Wasser bzw. Diiodmethan auf die Oberflächen gegeben. Die Messergebnisse wurden anschließend gemittelt. Die Messergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:

Entsprechend der in dieser Anmeldung angegebenen Definition eines nichthydrophilen Bindemittels, sind lediglich die Bindemittel 2 und 3 als solche anzusehen. Das Bindemittel 1 fällt nicht hierunter.

Beispiel 1

Es wurden 700 g vorgeschäumte Polystyrol-Partikel mit einer Partikelgröße von 4 bis 7 mm und einer Schüttdichte von etwa 15 kg/m 3 mit 200 g des Bindemittels 1 beschichtet, indem die Polystyrol-Partikel und die Polymerdispersion innig gemischt wurden. Der Mischung wurden vor dem Trocknen der Polymerdispersion 150 g Blähgraphit zugegeben. Von dieser Mischung wurden 9 L in eine Form mit einer Grundfläche der Abmessungen 30 cm x 30 cm gefüllt und unter Druck und Wärme (100°C), wobei Wasserdampf als Heizmedium diente, der die Form vollflächig durchströmte, zu einer Platte mit den Abmessungen 30 cm x 30 cm x 7 cm verpresst. Nach dem Druckabbau wurde das Formteil aus der Form genommen und über einen Zeitraum von einer Woche bei Raumtemperatur getrocknet.

Das derart hergestellte Formteil wies eine Wärmeleitfähigkeit λ nach DIN EN 12667 < 35 W/(mK) und eine Dichte p nach DIN EN 1602 von 37,3 kg/m 3 . Die

Wasseraufnahme nach DIN EN 1609 betrug 496 g/m 2 . Beispiel 2

Es wurden 700 g vorgeschäumte Polystyrol-Partikel mit einer Partikelgröße von 4 bis 7 mm und einer Schüttdichte von etwa 15 kg/m 3 mit 200 g des Bindemittels 2 beschichtet, indem die Polystyrol-Partikel und die Polymerdispersion innig gemischt wurden. Der Mischung wurden vor dem Trocknen der Polymerdispersion 150 g Blähgraphit zugegeben. Von dieser Mischung wurden 9 L in eine Form mit einer Grundfläche der Abmessungen 30 cm x 30 cm gefüllt und unter Druck und Wärme (100°C), wobei Wasserdampf als Heizmedium diente, der die Form vollflächig durchströmte, zu einer Platte mit den Abmessungen 30 cm x 30 cm x 7 cm verpresst. Nach dem Druckabbau wurde das Formteil aus der Form genommen und über einen Zeitraum von einer Woche bei Raumtemperatur getrocknet. Das derart hergestellte Formteil wies eine Wärmeleitfähigkeit λ nach DIN EN 12667 < 35 W/(mK) und eine Dichte p nach DIN EN 1602 von 35,9 kg/m 3 . Die

Wasseraufnahme nach DIN EN 1609 betrug 170 g/m 2 .

Beispiel 3

Es wurden 350 g schäumbare Polystyrol-Partikel („EPS-Beads") mit 70 g des Bindemittels 3 und 100 g Blähgraphit gemischt und unter Zugabe von Druck (1 bar) und Wärme (100°C), wobei Wasserdampf als Heizmedium diente, vorgeschäumt. Dabei erweichte das Dispersionspulver und bildete einen Polymerfilm auf den vorgeschäumten Polystyrol-Partikeln aus, der das Blähgraphit an der Oberfläche der Partikel fixierte. Anschließend wurden die beschichteten und vorgeschäumten Polymer-Partikel in einem Fließbetttrockner getrocknet. 9 L der beschichteten und mit Blähgraphit beladenen, vorgeschäumten Polystyrol-Partikel wurden in eine Form mit den Abmessungen 30 cm x 30 cm x 10 cm gegeben und unter Druck und Wärme endgeschäumt, wobei wiederum Wasserdampf als Heizmedium diente. Nach dem Druckabbau wurde das Formteil aus der Form genommen und über einen Zeitraum von einer Woche bei Raumtemperatur getrocknet.

Das derart hergestellte Formteil wies eine Wärmeleitfähigkeit λ nach DIN EN 12667 < 33 W/(mK) und eine Dichte p nach DIN EN 1602 von 25,0 kg/m 3 . Die

Wasseraufnahme nach DIN EN 1609 betrug 132 g/m 2 .

Beispiel 4 Es wurden 9 L unbeschichtete vorgeschäumte Polylactid-Partikel mit einer

Partikelgröße von 2 bis 3 mm und einer Schüttdichte von etwa 22 kg/m 3 in eine Form mit einer Grundfläche der Abmessungen 30 cm x 30 cm gefüllt und unter Druck und Wärme (100°C), wobei Wasserdampf als Heizmedium diente, der die Form vollflächig durchströmte, zu einer Platte mit den Abmessungen 30 cm x 30 cm x 7 cm verpresst. Nach dem Druckabbau wurde das Formteil aus der Form genommen und über einen Zeitraum von einer Woche bei Raumtemperatur getrocknet.

Das derart hergestellte Formteil wies eine Wärmeleitfähigkeit λ nach DIN EN 12667 < 37 W/(mK) und eine Dichte p nach DIN EN 1602 von 27,9 kg/m 3 auf. Die Wasseraufnahme nach DIN EN 1609 betrug 1089 g/m 2 .

Beispiel 5

Es wurden 1000 g vorgeschäumte Polylactid-Partikel mit einer Partikelgröße von 2 bis 3 mm und einer Schüttdichte von etwa 22 kg/m 3 mit 400 g des Bindemittels 2 beschichtet, indem die Polylactid-Partikel und die Polymerdispersion innig gemischt wurden. Von dieser Mischung wurden 9 L in eine Form mit einer Grundfläche der Abmessungen 30 cm x 30 cm gefüllt und unter Druck und Wärme (100°C), wobei Wasserdampf als Heizmedium diente, der die Form vollflächig durchströmte, zu einer Platte mit den Abmessungen 30 cm x 30 cm x 7 cm verpresst. Nach dem Druckabbau wurde das Formteil aus der Form genommen und über einen Zeitraum von einer Woche bei Raumtemperatur getrocknet.

Das derart hergestellte Formteil wies eine Wärmeleitfähigkeit λ nach DIN EN 12667 < 38 W/(mK) und eine Dichte p nach DIN EN 1602 von 37,1 kg/m 3 auf. Die Wasseraufnahme nach DIN EN 1609 betrug 277 g/m 2 .

Die Beispiele zeigen, dass die Verwendung eines nicht-hydrophilen Bindemittels (vorliegend Bindemittel 2 und 3) entsprechend der Beispiele 2, 3 und 5 zu einem Formkörper führt, bei dem die Wasseraufnahme deutlich geringer ist.

Der Formkörper nach Beispiel 3 wurde ferner hinsichtlich seiner

Wasserdurchlässigkeit getestet. Auf der Oberfläche des Formteils aufgebrachtes Wasser durchdrang dieses schnell und vollständig.