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Title:
METHOD FOR RECEIVING BROADCAST RADIO SIGNALS IN A VEHICLE, AND BROADCAST RADIO RECEIVER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/096604
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for receiving broadcast radio signals (3) in a vehicle, particularly in a motor vehicle, and a broadcast radio receiver that is set up to perform the method are described. The method involves multiple reception paths (4.1 to 4.4) of a broadcast radio receiver (2) being available in order to receive and computationally process broadcast radio signals (3) separately from one another. In addition, the method involves multiple reproduction appliances (5, 6) being connectable to one or more respective reception paths (4.1 to 4.4) in order to reproduce received broadcast radio signals (3), wherein multiple reception paths (4.1 to 4.4) can be combined for a reproduction appliance (5, 6) in order to improve the reception quality. Provision is additionally made for the speed of the vehicle to be ascertained and for the number of reception paths (4.1 to 4.4) that are combined for a reproduction appliance (5, 6) to be prescribed on the basis of the speed of the vehicle.

Inventors:
KUHLMANN PETER (DE)
DOCHOW GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/079263
Publication Date:
June 23, 2016
Filing Date:
December 10, 2015
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
H04B1/08; H04B7/08
Foreign References:
DE102013201924A12013-08-08
DE10239216A12004-03-11
US20020174360A12002-11-21
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Empfang von Rundfunksignalen (3) in einem Fahrzeug, wobei mehrere Empfangspfade (4.1 bis 4.4) eines Rundfunkempfängers (2) zur Verfügung stehen, um Rund¬ funksignale (3) separat voneinander zu empfangen und rechnerisch zu verarbeiten, und wobei mehrere Wiederga¬ begeräte (5, 6) mit jeweils einem oder mehreren Emp¬ fangspfaden (4.1 bis 4.4) selektiv verbindbar sind, um empfangene Rundfunksignale (3) wiederzugeben, wobei mehrere Empfangspfade (4.1 bis 4.4) für ein Wiedergabegerät (5, 6) kombiniert werden können, um die Empfangsqualität zu verbessern, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass eine gegenwärtige Position des Fahrzeugs auf der Erd¬ oberfläche ermittelt wird und dass die Anzahl der Emp¬ fangspfade (4.1 bis 4.4), die für ein Wiedergabegerät (5, 6) kombiniert werden, in Abhängigkeit von der gegenwärtigen Position des Fahrzeugs vorgegeben wird.

Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n ¬ z e i c h n e t , dass aus gemessenen Empfangsqualitäten und/oder Funkprognosen eine Datenbank mit positionsab¬ hängigen Empfangsqualitäten ermittelt wird.

Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n ¬ z e i c h n e t , dass aus Positionsinformationen (p) des Fahrzeugs und einem zu den Positionsinformationen gehörenden Zeitstempel die Geschwindigkeit des Fahrzeugs abgeschätzt wird .

Verfahren nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n ¬ z e i c h n e t , dass die Anzahl der für ein Wiedergabegerät kombinierten Empfangspfade (4.1 bis 4.4) mit steigender Geschwindigkeit erhöht wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Anzahl der Empfangspfade (4.1 bis 4.4), die für ein Wiedergabegerät (5, 6) ausgewählt werden, abhängig von der Anzahl der Wiedergabegeräte (5, 6) gewählt wird, die gleichzeitig für den Empfang und die Ausgabe von Rundfunksignalen (3) in Betrieb sind.

Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, d a ¬ d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass eine Rangfolge der Wiedergabegeräte (5, 6) vorgegeben wird und dass in der Rangfolge nachgeordnete Wiedergabegeräte (5, 6) abge¬ schaltet werden, wenn eine benötigte Anzahl von Emp¬ fangspfaden (4.1 bis 4.4) für einen ungestörten Rund¬ funkempfang in einem in der Rangfolge höher stehenden Wiedergabegerät nicht mehr zur Verfügung steht.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass bestimmte Wiedergabegeräte (5, 6) in Abhängigkeit von der Fahrsi¬ tuation des Fahrzeugs deaktiviert werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass für die Wiedergabe auf Wiedergabegeräten (5, 6) nicht genutzte Empfangspfade zur Durchführungen eines Backgroundscans und/oder für Nut zerdienste verwendet werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Anzahl der Empfangspfade (4.1 bis 4.4), die für ein Wiedergabegerät (5, 6) ausgewählt werden, abhängig von einer gemessenen Empfangsqualität gewählt wird. Rundfunkempfangsgerät zur Verbindung von Wiedergabegeräten für die Wiedergabe von Rundfunksignalen mit einem Rund¬ funkempfänger (5, 6) , welcher über mehrere Empfangspfade (4.1 bis 4.4) verfügt, um Rundfunksignale (3) separat voneinander zu empfangen und rechnerisch zu verarbeiten, wobei ein Wiedergabegerät (5, 6) mit jeweils einem oder mehreren Empfangspfaden (4.1 bis 4.4) verbindbar ist, um empfangene Rundfunksignale (3) wiederzugeben, und wobei mehrere Empfangspfade (4.1 bis 4.4) für ein Wiedergabegerät kombinierbar sind, um die Empfangsqualität zu verbessern, d a du r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das Rund¬ funkempfangsgerät (1) über Anschlüsse zum Anschließen von Steuergeräten und/oder Sensoren (8) sowie über eine Re¬ cheneinheit verfügt, wobei die Recheneinheit zur Durch¬ führung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 eingerichtet ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Empfang von Rundfunksignalen in einem Fahrzeug und Rundfunkempfangsgerät

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Empfangen von Rund ¬ funksignale in einem Fahrzeug und einem durch Durchführung des Verfahrens eingerichtetes Rundfunkempfangsgerät, insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug. Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren ist vorgesehen, dass mehrere Emp ¬ fangspfade eines Rundfunkempfängers zur Verfügung stehen, um Rundfunksignale separat voneinander zu empfangen und rechnerisch zu verarbeiten. Diese Funktionsweise von Rundfunkempfängern ist grundsätzlich bekannt und wird daher nicht näher beschrieben.

Ferner sind jeweils mehrere Wiedergabegeräte mit jeweils einem oder mehreren Empfangspfaden verbindbar, um empfangene Rund ¬ funksignale wiederzugeben, wobei mehrere Empfangspfade für ein Wiedergabegerät kombiniert werden können, um die Empfangs- qualität zu verbessern.

Die Empfangsbedingungen von Rundfunkempfängern für Funksysteme, wie UKW, Kurzwelle, Mittelwelle, Langwelle, Digital Radio Mondiale (DRM) , Digital Audio Broadcasting (DAB) , Digitale Video Broadcasting (DVB) oder dergleichen, werden in der Regel durch einen Mehrwegeempfang beeinträchtigt. Der Grund dafür liegt im frequenz- und zeitselektiven Schwund, welcher durch ortsfeste und sich bewegende Streuobjekte sowie durch den selbst in Bewegung befindlichen Rundfunkempfänger verursacht werden. Beispiele für Streuobjekte sind Berge, Bäume, Gebäude und/oder andere Fahrzeuge. Solche Rundfunkempfänger finden sich in Fernsehgeräten und/oder Radiogeräten, die in Fahrzeugen in ¬ stalliert sind. Grundsätzlich unterscheiden sich diese Rund ¬ funkempfänger nicht von Rundfunkempfängern in Wohnungen, in denen diese meist ortsfest installiert sind. Es ist bekannt, in Funksystemen Maßnahmen gegen Effekte aus dem Mehrwegeempfang vorzusehen und die Signalqualität zu verbessern. Zum Beispiel ist hierzu das Orthogonal Frequency Division Multiplex-Verfahren (OFDM) bekannt, das ausschließlich im Rundfunkempfänger durchgeführt wird. Dabei finden eine ent ¬ sprechende Entzerrung der Signale, eine Funkkanalabschätzung und die Decodierung der Signale statt. Diese Verarbeitungsschritte werden nachfolgend auch zusammengefasst als Empfangsverar ¬ beitung bezeichnet.

Es ist auch bekannt, dass ein Rundfunkempfänger mehrere Antennen gleichzeitig benutzt und die Signale dieser verschiedenen Antennen auswertet. Dieses Vorgehen wird Diversity genannt und hat den Vorteil, dass durch geeignete Überlagerung (z.B.

Phase-Diversity) der einzelnen Antennen, deren Signalqualität je nach Anordnung und Ausrichtung des Fahrzeuges voneinander abweichen, eine insgesamt bessere Empfangsqualität erreicht werden kann, als durch die Benutzung nur einer einzelnen Antenne. Alternativ kann auch die Antenne zum Empfang ausgewählt werden, die die momentan die beste Signalqualität liefert (z.B. Scan Diversity) .

Ferner ist es bekannt, dass Rundfunkempfänger mehrere Emp ¬ fangspfade nutzen, in denen eine getrennte rechnerische Ver- arbeitung der Empfangssingale erfolgt. Diese rechnerische Verarbeitung wird dann in einem Rechner oder auch in einem übergeordneten Rechner wieder kombiniert, um ein insgesamt hochwertigeres Wiedergabesignal zu erzeugen. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als getrennte Basisbandverarbeitung mit den jeweiligen Empfangspfaden und einem nachgeordneten Combining, d.h. einer Kombination der verschiedenen Empfangssignale.

Die verschiedenen Empfangssingale werden in der Regel durch den Rundfunkempfänger fest kombiniert. In einigen Fällen findet die Konfiguration der Empfangspfade anhand von Anwendungsfällen statt . Beispiele hierfür sind in einem Kraftfahrzeug, dass der Benutzer einer Rear-Seat-Unit (Rücksitzwiedergabeeinheit) ein Fern ¬ sehprogramm sieht und der Benutzer einer Head-Unit (Kopfeinheit ) kein Fernsehprogramm sieht. In diesem Fall kann je nach vor- handenen Ressourcen, d.h. insbesondere der Anzahl der zur

Verfügung stehenden Empfangspfade, ein Empfangspfad für eine Hintergrundsuche nach weiteren Sendern verwendet werden, die dem Nutzer dann bei einem Senderwechsel angeboten werden können. Wenn sowohl der Benutzer der Rear-Seat-Unit als auch der Benutzer der Head-Unit ein Fernsehprogramm sieht, werden hierfür sämtliche Empfangspfade eingesetzt. Ein Empfangspfad für eine Hinter ¬ grundsuche nach weiteren Sendern ist dann nicht mehr frei.

Der verwendete Begriff "Ressourcen" ist im Rahmen der vor- liegenden Offenbarung insbesondere so zu verstehen, dass dieser alle an einem Empfangspfad beteiligten Hardwareelemente und Softwaremodule umfasst.

Ferner wurden bereits Systeme zur dynamischen Umschaltung von Phasen-Diversity, Scan-Diversity und abgeschalteter Diversity bei FM-Rundfunkempfängern in Abhängigkeit von der Empfangs ¬ qualität beschrieben, die bspw. als Multipath, Noise, Feld ¬ stärke, RDS, Bit-Fehlerrate und/oder dergleichen festgestellt wurde .

Das Problem bei der bisherigen Zuordnung der Empfangspfade besteht darin, dass diese in einem Wiedergabegerät entweder fest zugeordnet sind oder Empfangsqualitätsmessungen durchgeführt werden müssen, die aufgrund der gerade in einem bewegten Kraftfahrzeug häufig wechselnden Empfangssignalqualitäten nur schwer verlässlich auszuwerten sind. Dies führt zu einem hohen Rechenaufwand und unter Umständen einem hohen Umschalten zwischen verschiedenen Diversity-Einstellungen und Empfangs ¬ pfaden, so dass zeitweise nicht genutzte Empfangspfade nur schlecht für andere Aufgaben verwendbar sind. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine effektivere Zuordnung von Empfangspfaden zu Wiedergabegeräten zu erreichen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Rundfunkempfangsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt wird und dass die Anzahl der Empfangspfade, die für ein Wiedergabegerät kombiniert werden, in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs vorgegeben wird. Somit erfolgt zur Laufzeit des Systems eine dynamische Entscheidung darüber, wie die Empfangspfade zu kombinieren sind, um für die ausgewählten Wiedergabegeräte in der aktuellen Situation eine möglichst zuverlässige und stö ¬ rungsfreie Signalwiedergabe zu ermöglichen. Dabei kann die Erfahrung ausgenutzt werden, dass mit zunehmender Geschwin ¬ digkeit des Fahrzeugs mehr Empfangspfade notwendig sind, um eine störungsfreie Wiedergabe des Rundfunksignals auf einem Wie ¬ dergabefeld zu ermöglichen.

Daher ist es gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform möglich, dass die Anzahl der für ein Wiedergabegerät kombinierten Empfangspfade mit steigender Geschwindigkeit erhöht würde. Dies kann einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass für ermittelte Geschwindigkeitsschwellen des Fahrzeugs für ein Wiedergabegerät die Anzahl der Empfangspfade vorgegeben wird. Dies kann zu ¬ sätzlich auch von dem Typ des Wiedergabegeräts abhängen.

Ferner kann vorgesehen sein, dass im Rahmen des Verfahrens eine Position des Fahrzeugs ermittelt wird. Dies kann eine absolute Position sein, wie sie sich durch eine Satellitenortung ergibt. Hierfür kann der in den meisten Fahrzeugen ohnehin vorhandene Ortungsempfänger, bspw. ein GPS-Empfänger, verwendet werden. Es kann jedoch auch Sinn machen, relative Positionsinformationen des Fahrzeugs, bspw. durch einen Radimpulssensor, einen

Kreiselkompasssensor oder dergleichen zu verwenden. Diese Positionsinformationen können erfindungsgemäß auch im Rahmen einer Koppelnavigation erhalten werden. Insbesondere bei einer durch Satellitenortung festgestellten Position des Fahrzeugs kann die Anzahl der Empfangspfade, die für ein Wiedergabegerät kombiniert werden, in Abhängigkeit von der absoluten Position des Fahrzeugs vorgegeben werden. Hierzu kann bspw. auf eine Datenbank mit positionsabhängigen Empfangs ¬ qualitäten zurückgegriffen werden, so dass aus der Positi ¬ onsinformation unmittelbar ein Rückschluss auf den Empfang bzw. die Empfangsqualität in dieser Position möglich ist. Dies bietet sich insbesondere in Städten an, in denen die Empfangsqualit ten aufgrund der wechselnden Ausrichtung der Bebauung relativ zu dem Fahrzeug und dem Sender für ständig wechselnde Empfangsqua ¬ litäten sorgen. Gemäß einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass aus gemessenen Empfangsqualitäten und/oder Funkprognosen eine Datenbank mit positionsabhängigen Emp ¬ fangsqualitäten ermittelt wird. Diese kann im Rahmen des vorgeschlagenen Verfahrens bspw. in dem Rundfunkempfangsgerät oder einem sonstigen zur Verfügung stehenden Speicher abge ¬ speichert werden, so dass jedes Fahrzeug gerade an bevorzugten Aufenthaltspositionen, wie sie sich im Alltag ergeben, eine sehr detaillierte Information zur positionsabhängigen Empfangs ¬ qualität aufbauen kann. Hierdurch wird also die Position des Fahrzeugs der Empfangsqualität an der Position des Fahrzeugs zugeordnet, und dieser Zusammenhang kann unmittelbar verwendet werden, um die Anzahl der Empfangspfade für ein Wiedergabegerät festzulegen oder mit zu bestimmen. Auch hierfür können Emp ¬ fangsqualitätsschwellen dienen.

Es ist möglich, dass im Rahmen des Verfahrens zur Feststellung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf in dem Fahrzeug vorhandene Informationen zurückgegriffen wird, die bspw. aus Steuergeräten abrufbar sind. Dies ist jedoch nicht immer möglich. In einem solchen Fall kann aus Positionsinformationen des Fahrzeugs und einem zu den Positionsinformationen gehörenden Zeitstempel die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auch abgeschätzt werden. Hierzu reichen auch relative Posit ionsinformat ionen bzw. Positions ¬ angaben, bspw. durch einen Radsensor oder einen Kreiselkompass . Anschlüsse für derartige Sensoren oder die Übermittlung ent ¬ sprechender Sensordaten können an dem erfindungsgemäß vorge- schlagenen Rundfunkempfangsgerät vorgesehen sein. Entsprechend werden die Positionsinformationen und die zugehörigen Zeit ¬ stempel ausgewertet, um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Positionsinformationen können neben den erwähnten Sensoren natürlich auch direkt von einem GPS-Empfänger stammen. Da es bei der Ermittlung der Geschwindigkeit nur auf eine relative Zeit ankommt, können die Zeitstempel auch von einer relativen Uhr, wie z.B. einem Zähler bzw. Tick-Count einer beteiligen Recheneinheit, herrühren. Natürlich können die Zeitstempel auch auf eine absolute Zeit kalibriert sein, die sich unter Benutzung eines Satellitenortungssystems (bspw. GPS) oder der Rundfunkdaten des Rundfunksystems (bspw. Zeit aus der RDS-Gruppe 4a) ergeben. Wenn der Rundfunkempfänger mit einem Mobilfunkempfänger kombiniert ist, können alternativ auch die Daten der aktuell benutzten Mobilfunkzelle zur Positionsbestimmung herangezogen werden.

Aufgrund der Positionsinformationen und den daraus geschätzten Geschwindigkeiten sowie der aus diesen Daten abgeleiteten Fahrsituation wird eine Entscheidung über die Verwendung der Empfangspfade und der in den Empfangspfaden beteiligten Res ¬ sourcen getroffen, um in dem Wiedergabegerät eine störungsfreie Wiedergabe zu ermöglichen.

Besonders bevorzugt kann dabei auch vorgesehen sein, dass die Anzahl der Empfangspfade, die für ein Wiedergabegerät ausgewählt werden, abhängig von der Anzahl der Wiedergabegeräte gewählt wird, die durch den Nutzer gleichzeitig für den Empfang und die Ausgabe von Rundfunksignalen in dem Fahrzeug vorgesehen werden. Zusätzlich zu der Anzahl der Wiedergabegeräte bzw. den vorher bereits erwähnten Kriterien kann auch vorgesehen sein, dass die Art der Wiedergabegeräte in die Entscheidung mit einfließt, wie viele Empfangspfade für das Wiedergabegerät kombiniert werden. Üblicher Weise ist es so, dass bspw. Videosignale bzw. kom ¬ binierte Video- / Audiosignale höhere Anforderungen an die Signalqualität stellen als reine Audiosignale. Entsprechend wird für einen TV-Empfang die Anzahl der Empfangskanäle höher ausfallen als für einen Rundfunkempfang, um ein möglichst störungsfreies Rundfunksignal wiedergeben zu können.

Im Rahmen des vorgeschlagenen Verfahrens kann ferner vorgesehen sein, dass eine Rangfolge der Wiedergabegeräte vorgegeben wird, und dass in der Rangfolge nachgeordnete Wiedergabegeräte ab ¬ geschaltet werden, wenn eine benötigte Anzahl von Empfangs ¬ kanälen für einen ungestörten Rundfunkempfang nicht mehr zur Verfügung steht. Hierdurch ist es für den Nutzer möglich, eine Priorisierung der Wiedergabegeräte vorzugeben, die ggf. auch um-parametrierbar ist, so dass die von dem Nutzer unbedingt gewünschten Empfangskanäle mit großer Sicherheit und einen zuverlässigen Rundfunksignal tatsächlich zur Verfügung stehen. Ferner kann vorgesehen werden, dass Wiedergabegeräte in Ab ¬ hängigkeit von der Fahrsituation des Fahrzeugs, d.h. insbe ¬ sondere von der Geschwindigkeit, ggf. aber auch von der Position des Fahrzeugs oder einer Kombination von Geschwindigkeit und Position des Fahrzeugs, deaktiviert werden. Dies macht ins- besondere dann Sinn, wenn aufgrund der Fahrsituation erfah ¬ rungsgemäß kein zeitlich stabiles Rundfunksignal mehr empfangen werden kann und die Wiedergabe der Rundfunksignale so stör ¬ anfällig ist, dass es besser ist, eine Ausgabe des Rund ¬ funksignals zumindest zeitweilig zu deaktivieren.

Unabhängig davon, welche der vorgenannten Kriterien alleine oder in Kombination für das An- und Abschalten und/oder für die Anzahl der Empfangskanäle pro Wiedergabegerät gewählt werden, wird erfindungsgemäß in einer bevorzugten Ausführungsform vorge- schlagen, für die Wiedergabe auf Wiedergabegeräten nicht ge ¬ nutzte Empfangskanäle zur Durchführung eines Backgroundscans zur Ermittlung von empfangbaren Rundfunksendern und/oder für Nut zerdienste zum Bereitstellen zusätzlicher Daten zu verwenden. Der Backgroundscan stellt einen Hintergrundsuchlauf dar, mit dem momentan empfangbare Sender festgestellt werden. Diese lassen sich in dem Rundfunkgerät vorspeichern, so dass dem Nutzer bei einem gewünschten Senderwechsel eine Auswahl der derzeit empfangbaren Sender angeboten werden kann. Bei den Nutzer- diensten kann es sich bspw. um Programminformationen wie EPG (Electronic Program Guide) handeln.

Erfindungsgemäß macht es auch Sinn, die Anzahl der Empfangs ¬ kanäle, die für ein Wiedergabegerät ausgewählt werden, zu ¬ sätzlich abhängig von der gemessenen Empfangsqualität zu wählen. Dies kann ein weiteres sinnvolles Kriterium bei der Auswahl darstellen und die Zuverlässigkeit des Empfangs weiter verbessern .

Entsprechend betrifft die Erfindung auch ein Rundfunkgerät zur Verbindung mit vorzugsweise mehreren Wiedergabegeräten, er ¬ findungsgemäß ggf. aber auch nur einem Wiedergabegerät, für die Wiedergabe von Rundfunksignalen gemäß Anspruch 12. Das Rund ¬ funkgerät weist einen Rundfunkempfänger auf, welcher über mehrere Empfangspfade verfügt, um Rundfunksignale separat voneinander zu empfangen und rechnerisch zu verarbeiten. Dabei ist ein Wiedergabegerät mit jeweils einem oder mehreren Emp ¬ fangspfaden verbindbar, um empfangene Rundfunksignale wie ¬ derzugeben, wobei mehrere Empfangspfade für ein Wiedergabegerät kombinierbar sind, um die Empfangsqualität zu verbessern. Die technische Umsetzung eines solchen Systems ist dem Fachmann bekannt .

Erfindungsgemäß verfügt das Rundfunkempfangsgerät über min ¬ destens einen Anschluss zum Anschließen von Steuergeräten und/oder Sensoren, um Positions- und/oder Geschwindigkeits ¬ informationen des Fahrzeugs zu erhalten. Die Anschlüsse können insbesondere Anschlüsse an einen GP S-Empfänger bzw. allgemeiner ein Satellitenortungsgerät und/oder an verschiedene Sensoren, wie bspw. einen Radsensor oder einen Kreiselkompass , sein. Auch kann ein Anschluss an ein Fahrzeug-Bussystem bestehen, indem diese Informationen aus verschiedenen Steuergeräten abrufbar sind . Erfindungsgemäß weist das Rundfunkempfangsgerät ferner eine Recheneinheit auf, welche zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens oder Teilen hiervon eingerichtet ist.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusam- menfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.

Die einzige Fig. 1 stellt schematisch ein Rundfunkempfangsgerät 1 in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er ¬ findung dar und weist einen Rundfunkempfänger 2 zum Empfangen von Rundfunksignalen 3 auf, die durch nicht dargestellte Rund ¬ funksender ausgestrahlt werden. In dem dargestellten Beispiel verfügt der Rundfunkempfänger 2 über vier Empfangspfade 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4. die Empfangspfade 4.1 bis 4.4 ermöglichen es dem Rundfunkempfänger 2, die Rundfunksignale 3 separat voneinander zu empfangen und rechnerisch zu verarbeiten.

Ferner sind die Empfangspfade 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 mit jeweils einem von in dem dargestellten Beispiel zwei Wiedergabegeräten 5, 6 verbindbar, die nachfolgend als erstes Wiedergabegerät 5 und zweites Wiedergabegerät 6 bezeichnet werden.

Die Anzahl der Empfangspfade 4.1 bis 4.4 und der Wiedergabegeräte 5, 6 ist nur beispielhaft gewählt und soll die vorliegende Erfindung nicht beschränken.

Allgemein verfügt der Rundfunkempfänger 2 also über n Emp ¬ fangspfade und muss damit m Wiedergabegeräte bedienen, die auch als Senken (für die Empfangspfade 4.1 bis 4.4) bezeichnet werden. In der Regel werden in dem Rundfunkempfangsgerät 1 bzw. dem Rundfunkempfänger 2 mehr Empfangspfade 4.1 bis 4.4 als Senken (Wiedergabegeräte 5, 6) vorhanden sein (n > m) , damit eine Kombination mehrere Empfangspfade 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 für ein Wiedergabegerät 5, 6 möglich ist, wenn ein unterschiedliches Rundfunkprogramm aus verschiedenen Empfangspfaden (also in der Regel auf unterschiedlichen Empfangsfrequenzen) auf den Wie ¬ dergabegeräten wiedergegeben werden soll. Es besteht auch die Möglichkeit mehrere Wiedergabegeräte anzuschließen, die dann aber nur Programme aus einem gemeinsamen Empfangskanal wie ¬ dergeben können.

Ferner verfügt der Rundfunkempfänger 2 über Schnittstellen zur Eingabe von Positionsinformationen p und/oder Geschwindig ¬ keitsinformation v. Diese werden ihm entweder von anderen Steuergeräten über ein Fahrzeugbussystem 7 und/oder durch geeignete Sensoren 8 zur Verfügung gestellt. Als Sensoren 8 kommen bspw. ein Radsensor oder ein Kreiselkompass in Frage. Steuergeräte zur Übertragung von Geschwindigkeitsinformation v und/oder Positionsinformationen p über den Fahrzeugbus 7 können bspw. Teil von Satellitenortungssystemen sein, die als Steu ¬ ergeräte in dem Fahrzeug vorhanden sind. Beispielswiese kann als solches Satellitenortungssystem ein GPS-Empfänger dienen oder eine Anbindung zu einem Mobilfunkempfänger zur Auswertung der Position der aktuellen Mobilfunkzelle.

Falls über die Positionsinformationen p festgestellt wird, dass sich der Rundfunkempfänger 2 in einem Gebiet mit sehr guten Empfangsbedingungen befindet und/oder über die Geschwindig ¬ keit sinformat ion v festgestellt wird, dass sich der Empfänger 2 in Ruhe befindet, ist es ausreichend, pro Senke bzw. Wieder ¬ gabegerät 5, 6 jeweils nur einen Empfangspfad 4 zu verwenden. Dies ist in Fig. 1 durch die gepunkteten Linien dargestellt, von denen der Empfangspfad 4.1 mit dem ersten Wiedergabegerät 5 und der Empfangspfad 4.2 mit dem zweiten Wiedergabegerät 6 verbunden sind. Die zwei Empfangspfade 4.3 und 4.4, die in diesem Fall für eine Wiedergabe der Rundfunksignale an beiden Wiedergabegeräten 5, 6 nicht notwendig sind, werden frei, um einen Backgroundscan durchzuführen und/oder weitere Programminformationen zur Verfügung zu stellen.

Je schneller sich ein Fahrzeug bewegt, desto mehr Empfangspfade 4 müssen für die Berechnung der Nutzdaten, insbesondere Audio- und/oder Videodienste, ggf. aber auch Datendienste, eines Wiedergabegeräts 5, 6 herangezogen werden, um bspw. Dopp- ler-Effekte kompensieren zu können.

Werden mehr Empfangspfade für den störungsfreien Empfang eines Ensembles (Zusammenstellung von verschiedenen Programmen in einem Empfangskanal, z.B. das RTL Ensemble mit RTL1, RTL2 und Super RTL als Programmen) benötigt als für den störungsfreien Empfang von unterschiedlichen Ensembles, kann erfindungsgemäß gemäß einen eigenen Aspekt der Erfindung, der allen beschriebenen Merkmalen kombinierbar ist, automatisch die Wiedergabemög ¬ lichkeit auf den Wiedergabegeräten 5 und 6 auf die Wiedergabe der verfügbaren Programme in einem Empfangskanal beschränkt werden. Welches Ensemble als Einziges vom Empfänger 2 mit allen be ¬ nötigten Empfangspfaden empfangen werden kann, kann zum Beispiel durch eine festgelegte Priorisierung der Wiedergabegeräte oder durch eine Benutzerabfrage an einem der Wiedergabegeräte entschieden werden.

Stehen die entsprechenden Empfangspfade 4.1 bis 4.4 und die damit verbundenen Ressourcen für eine ungestörte Wiedergabe nicht zur Verfügung, wird die Wiedergabe auf einem oder beiden Wieder- gabegeräten 5, 6 angehalten bzw. stumm geschaltet.

Für den Fall, dass sich das Fahrzeug schneller als eine Min ¬ destgeschwindigkeit v min bewegt, soll eine Videowiedergabe auf einem dem Fahrer zugewandten Display (Wiedergabegerät) abge- schaltet werden. Die damit verbundenen Ressourcen, respektive Empfangspfade 4.1 bis 4.4 können dann für andere Aufgaben verwendet werden, bspw. einen Backgroundscan oder das Be ¬ reitstellen zusätzlicher Daten wie Programminformationen.

In einem konkreten Beispiel sei der in Fig. 1 dargestellte Rundfunkempfänger 2 ein Rundfunkempfangsgerät 1 für digitales Fernsehen, das z.B. DVB-T-Rundfunksignale in einem Fahrzeug empfängt. Der Rundfunkempfänger 2 hat vier Empfangspfade 4.1 bis 4.4 und soll zwei Wiedergabegeräte 5, 6 bedienen, die eine Head-Unit und eine Rear-Seat-Unit darstellen. Die Head-Unit bietet ein TV-Signal im vorderen Fahrgastraum an, das auch für den Fahrer einsehbar ist. Die Rear-Seat-Unit bietet ein TV-Signal an der Rückseite der Vordersitze an.

Unter ungünstigen Empfangsbedingungen und/oder bei hoher Ge- schwindigkeit v des Fahrzeugs verwendet der Rundfunkempfänger 2 drei Empfangspfade 4.1, 4.2, 4.3, um eine maximale Kombination von drei Empfangspfaden 4.1, 4.2, 4.3 zur Verfügung zu stellen und auf dem ersten Wiedergabegerät 5 ein möglichst ungestörtes Wiedergabesignal zu erzeugen. Das Wiedergabegerät 5 wird also mit hoher Zuverlässigkeit bedient. Dies ist in Fig. 1 durch die gestrichelten Linien der Empfangspfade 4.1, 4.2 und 4.3 ver ¬ deutlicht .

Den vierten Empfangspfad 4.4 verwendet der Rundfunkempf nger 2 in diesem Fall für einen Backgroundscan, um an dem aktuellen Ort des Fahrzeugs empfangbare Sender zu ermitteln. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit kann das zweite Wiedergabegerät 6 zum Empfang eines anderen Ensembles nicht bedient werden. Unter normalen Empfangsbedingungen und bei einer mittleren

Geschwindigkeit v des Fahrzeugs, verwendet der Rundfunkempfänger 2 jeweils zwei Empfangspfade 4 für eine Senke. Konkret verbindet er die Empfangspfade 4.1 und 4.2 mit dem ersten Wiedergabegerät 5 und die Empfangspfade 4.3 und 4.4 mit dem zweiten Wieder- gabegerät 6. Wenn auf beiden Wiedergabegeräten 5, 6 das

Rundfunksignal dargestellt werden soll, steht kein weiterer Empfangspfad 4.1 bis 4.4 bspw. für einen Backgroundscan nach weiteren empfangbaren Sendern oder für weitere Programmin ¬ formationen zur Verfügung.

Falls die Empfangsbedingungen für einen Pfad sehr gut sind und das Fahrzeug sehr langsam fährt, wird die Diversity mehrerer Empfangspfade 4.1 bis 4.4 für ein Wiedergabegerät 5, 6 auf ¬ gegeben . Die freigewordenen Empfangspfade 4.1 bis 4.4 können dann für Datendienste oder Backgroundscans im Sinne eines Sender ¬ listenaufbaus genutzt werden.

Mit Hilfe der Erfindung können gute Empfangsbedingungen, über eine gute Geschwindigkeit des Fahrzeugs ggf. in Verbindung mit einer guten Empfangsleistung und/oder anderen beispielhaft erwähnten Kriterien festgestellt werden, um dann fundiert zu entscheiden, dass es ausreicht, nur zwei Empfangspfade 4.1, 4.2 für zwei Wiedergabegeräte 5 und 6 zu verwenden. Ein dritter Empfangspfad 4.3 wird frei, um über das Rundfunksystem DVB-T oder auch DAB HTML weitere Seiten zu empfangen und im Browser auf der Head-Unit anzuzeigen. Ein weiterer Empfangspfad 4.4 wird frei, um einen Backgroundscan durchzuführen.

Alternativ können bei mittleren Empfangsbedingungen zwei Empfangspfade 4.1 und 4.2 sowie 4.3 und 4.4 paarweise zusam ¬ mengeschaltet werden, um den Empfang unterschiedlicher Emp- fangskanäle (und damit Ensembles) durch den Empfänger 2 und die getrennten Wiedergabe von unterschiedlichen Programmen aus verschiedenen Ensembles auf den Wiedergabegeräten 5 und 6 zu ermöglichen . Falls sich das Fahrzeug bewegt, werden die Empfangspfade 4.1 bis 4.4 entsprechend umkonfiguriert. Als erstes entfällt der Empfang von Datendiensten mit statischen Information (z. B. das Laden der HTML-Seiten) . Hierdurch entstehen für den Benutzer die ge ¬ ringsten Nachteile, weil die empfangbaren HTML-Seiten in einem von den Fahrzeugempfang unabhängigen Browser bspw. eines Smartphones, noch empfangbar sind.