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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR THE FUNCTIONAL RELEASE OF DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/141186
Kind Code:
A1
Abstract:
A system and method for the functional release of at least one device located in an access-controlled spatial region. Access to a function of the device is granted according to the access rights of all recorded users present are in the access-controlled spatial region.

Inventors:
FALK RAINER (DE)
KOHLMAYER FLORIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/053417
Publication Date:
November 26, 2009
Filing Date:
March 24, 2009
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
FALK RAINER (DE)
KOHLMAYER FLORIAN (DE)
International Classes:
G07C9/00
Foreign References:
EP1837792A12007-09-26
US20050062603A12005-03-24
US20030005326A12003-01-02
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

I. System zur Funktionsfreigabe mindestens eines Gerätes, das sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befindet, wobei ein Zugriff auf eine Funktion des Gerätes (3, 4, 8, 10,

II, 12) entsprechend der Vereinigungsmenge der Zugriffsrechte (ZR) aller erfassten Nutzer (1) freigegeben wird, die sich zeitgleich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten.

2. System nach Anspruch 1, wobei in einem Datenbankspeicher (9) Zugangsrechte von Nutzern für den Zugang zu dem zugangsüberwachten Raumbereich und/oder Zugriffsrechte von Nutzern auf Funktionen verschiedener in dem zugangsüberwachten Raumbereich befindlicher Ge- rate (3, 4, 8, 10, 11, 12) gespeichert sind.

3. System nach Anspruch 1, wobei das System eine Zugangskontrolleinrichtung (7) aufweist, die an einer Tür (13) des zugangsüberwachten Raumbe- reichs vorgesehen ist, so dass der zugangsüberwachte Raumbereich einen zugangsgeschützten Raumbereich bildet.

4. System nach Anspruch 3, wobei die Zugangskontrolleinrichtung (13) Nutzern (1), die über ein entsprechendes Zugangsrecht verfügen, den Zugang zu dem zugangsüberwachten Raumbereich durch automatisches öffnen der Tür (13) gewährt.

5. System nach Anspruch 1, wobei das Gerät (3, 4, 8, 10, 11, 12) eine Eingabeeinrichtung aufweist, über die sich ein Nutzer bei dem Gerät in einer Login-Prozedur anmeldet.

6. System nach Anspruch 5, wobei das Gerät (3, 4, 8, 10, 11, 12) die Login-Prozedur nur für diejenigen zugangsberechtigten Nutzer bereitstellt, deren Aufenthalt in dem zugangsüberwachten Raumbereich erfasst ist.

7. System nach Anspruch 1, wobei das Gerät (3, 4, 8, 10, 11, 12) ein Datenverarbeitungsgerät eines Datennetzwerkes ist.

8. Verfahren zum Freigeben von Funktionen eines Gerätes, das sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befindet, wobei ein Zugriff auf die Funktionen des Gerätes entsprechend der Vereinigungsmenge der Zugriffsrechte aller erfassten Nutzer freigegeben werden, die sich zeitgleich in dem zugangs- überwachten Raumbereich aufhalten.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der zugangsüberwachten Raumbereich von einem zugangsberechtigten Nutzer durch eine Tür betretbar ist, an der eine Zugangskontrolleinrichtung vorgesehen ist, welche zugangsberechtigten Nutzern den Zugang zu dem zugangsüberwachten Raumbereich durch öffnen der Tür gewährt.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei eine Anmeldung eines Nutzers mittels einer Login- Prozedur durch das Gerät für die durch die Zugangskontrolleinrichtung autorisierten Nutzer, die sich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten, bereitgestellt wird.

11. Gerät mit mindestens einer freigebbaren Gerätefunktion, das sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befindet, wobei ein Zugriff auf eine Funktion des Gerätes entsprechend der Vereinigungsmenge der Zugriffsrechte aller erfassten zugangsberechtigten Nutzer freigegeben wird, die sich zeit- gleich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten.

12. Gerät nach Anspruch 11, wobei das Gerät ein medizinisches Diagnose- oder Therapiegerät ist.

13. Gerät nach Anspruch 11, wobei das Gerät ein verschließbarer Schrank zur Aufbewahrung von Medikamenten oder Patientenakten ist.

14. Gerät nach Anspruch 11, wobei das Gerät ein Computer ist

Description:

Beschreibung

Verfahren und System zur Funktionsfreigabe bei Geräten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Funktionsfreigabe von Geräten, die sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befinden.

Allgemein sind zugangsüberwachte Gebäude beziehungsweise Raumbereiche bekannt. Dabei dürfen z.B. nur berechtigte Nutzer ein Werkgelände, ein Gebäude oder einen bestimmten Raum betreten. Um den zugangsüberwachten Raumbereich zu betreten, müssen die Nutzer ihre Zugangsberechtigung nachweisen. Dies kann je nach Anwendungsfall auf unterschiedliche Weise erfol- gen. Beispielsweise müssen Nutzer bei einem Pförtner einen Lichtbildausweis zeigen oder sich mittels einer Magnetkarte oder Chipkarte oder durch der Eingabe eines Pincodes an einer Zugangskontrolleinrichtung authentisieren . In manchen Fällen erfolgt die Authentisierung des Nutzers über biometrische Da- ten, beispielsweise über einen Fingerabdruck oder einen Iris- /Retinascan. Typischerweise erfolgen derartige Zugangskontrollen in sicherheitskritischen Bereichen, beispielsweise um Zugang zu einem Labor oder zu einer EDV-Abteilung mit sensiblen Daten zu erhalten.

Weiterhin ist es bekannt, dass sich Nutzer zur Erhöhung der IT-Sicherheit an ihren jeweiligen Arbeitsplatz über ein Login-Verfahren anmelden. Dabei muss ein Nutzer typischerweise einen Benutzernamen und ein nur ihm bekanntes Passwort in ei- nen Computer beziehungsweise Rechner eingeben und hat dann Zugriff auf Funktionen von Geräten des Systems entsprechend seiner ihm verliehenen Zugriffsrechte.

Bei vielen Anwendungen haben sich allerdings die herkömmli- chen Sicherheitssysteme als unpraktisch erwiesen. Insbesondere im medizinischen Bereich ist es für das Personal, beispielsweise Krankenhauspersonal, das heißt für ärzte, Krankenschwestern und Hilfspersonal im Arbeitsalltag, insbesonde-

re in Notfallsituationen, mühsam und zeitaufwendig, sich an den verschiedenen medizinischen Geräten einzuloggen beziehungsweise sich dort anzumelden. Darüber hinaus können sich in den Tastaturen, die üblicherweise zur Durchführung einer Anmeldeprozedur bedient werden, Keime festsetzen, die die Hygienebedingungen verschlechtern können. Eine biometrische Au- thentisierung an den Geräten scheitert beispielsweise bei biometrischen Sensoren zur Erfassung eines Fingerabdrucks daran, dass medizinisches Personal, insbesondere Chirurgen, oft Handschuhe tragen. Darüber hinaus sind biometrische Fingerabdrucksensoren auch aus dem Gesichtspunkt der Hygiene kritisch. Andere biometrische Erfassungsmethoden, wie beispielsweise Irisscan sind technisch nur sehr aufwendig implementierbar und für den alltäglichen Gebrauch, beispielsweise in einem Krankenhaus, nicht geeignet.

Aufgrund der relativ mühsamen und zeitaufwendigen Anmelde- und Abmeldeprozeduren bei den Geräten erfolgt im Arbeitsalltag nach Verlassen eines Gerätes keine Abmeldeprozedur bis der jeweilige Nutzer zurückkehrt, so dass keine Sicherung gegen Zugriff durch unbefugte Dritte besteht.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und ein Verfahren zur Funktionsfreigabe bei Geräten zu schaffen, das einerseits eine Sicherheit gegenüber miss- bräuchlicher Benutzung durch unbefugte Dritte gewährleistet und andererseits für die berechtigten Nutzer benutzerfreundlich und einfach zu bedienen ist.

Diese Aufgabe wird durch ein System mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Die Erfindung schafft ein System zur Funktionsfreigabe mindestens eines Gerätes, das sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befindet, wobei ein Zugriff auf eine Funktion des Gerätes entsprechend den Zugriffsrechten aller erfassten Nutzer freigegeben wird, die sich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten.

Bei dem erfindungsgemäßen System besteht eine Kopplung zwischen der physikalischen Zugangsüberwachung auf der einen Seite und den Zugriffsrechten auf der anderen Seite, die sonst für Authentisierungen und Autorisierungsvorgänge verwendet werden.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist dieses einen Datenbankspeicher auf, in dem Zugangsrechte von Nutzern für den Zugang zu dem zugangsüberwachten Raumbereich und/oder Zugriffsrechte von Nutzern auf Funktionen verschiedener in dem zugangsüberwachten Raumbereich befindlicher Geräte gespeichert sind.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist das System eine Zugangskontrolleinrichtung auf, die an einer Tür des zugangsüberwachten Raumbereichs vorgesehen ist, so dass der zugangsüberwachte Raumbereich einen zugangsgeschützten Raumbereich bildet.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems gewährt die Zugangskontrolleinrichtung Nutzern, die über ein entsprechendes Zugangsrecht verfügen, den Zugang zu dem zugangsüberwachten Raumbereich durch automatisches öffnen der Tür.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist das Gerät eine Eingabeeinrichtung auf, über die sich ein Nutzer bei dem Gerät über eine Login-Prozedur anmeldet.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems stellt das Gerät die Login-Prozedur nur für diejenigen zugangsberechtigten Nutzer bereit, die sich in dem zugangsüberwachten Raum aufhalten.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems ist das Gerät ein Datenverarbeitungsgerät eines Datennetzwerkes.

Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren mit den im Patentanspruch 8 angegebenen Merkmalen.

Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Freigeben von Funkti- onen eines Gerätes, das sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befindet, wobei ein Zugriff auf die Funktionen des Gerätes entsprechend den Zugriffsrechten aller erfassten Nutzer freigegeben werden, die sich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der zugangsüberwachte Raumbereich von einem zugangsberechtigten Nutzer durch eine Tür betretbar, an der eine Zugangskontrolleinrichtung vorgesehen ist, welche den zugangs- berechtigten Nutzern den Zugang zu dem zugangsüberwachten Raumbereich durch öffnen der Tür gewährt.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Anmeldung eines Nutzers mittels einer Login- Prozedur durch das Gerät für die durch die Zugangskontrolleinrichtung autorisierten Nutzer, die sich in zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten, bereitgestellt.

Die Erfindung schafft ferner ein Gerät mit den im Patentan- spruch 11 angegebenen Merkmalen.

Die Erfindung schafft ein Gerät mit mindestens einer freigebbaren Gerätefunktion, das sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befindet, wobei ein Zugriff auf eine Funktion des Gerätes entsprechend den Zugriffsrechten aller erfassten Nutzer freigegeben wird, die sich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes ist das Gerät ein medizinisches Diagnose- oder Therapiegerät.

Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes ist das Gerät ein verschließbarer Schrank zur Aufbewahrung von Medikamenten oder Patientenakten.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes ist das Gerät ein Computer.

Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems und des erfindungsgemäßen Verfahrens un- ter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren zur Erläuterung erfindungswesentlicher Merkmale beschrieben.

Es zeigen:

Figur 1 ein einfaches Anwendungsbeispiel zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Systems zur Funktionsfreigabe eines Gerätes;

Figur 2 ein Diagramm zur Erläuterung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems gemäß Fig. 1 ;

Figur 3 ein weiteres einfaches Anwendungsbeispiel zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Systems zur Funktionsfreigabe eines Gerätes.

Figur 4 ein Diagramm zur Erläuterung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems gemäß Figur 3.

Bei dem in Figur 1 dargestellten einfachen Anwendungsbeispiel handelt es sich um eine Krankenstation in einem Krankenhaus. Wie man aus Figur 1 erkennen kann, weist die Krankenstation einen Flur auf, der Türen zu zwei Patientenzimmern und einem Stationszimmer beziehungsweise Schwesternzimmer hat. In dem Flur der Krankenstation befinden sich drei Personen bezie- hungsweise Nutzer, nämlich ein Arzt 1-1, eine Krankenschwester 1-2 und eine Pflegehilfsperson 1-3. In den beiden Patientenzimmern befindet sich jeweils ein Patient 2-1, 2-2. In dem Stationszimmer der Krankenstation sind als medizinische Gera-

te verschließbare Schränke vorhanden. Ein erster verschließbarer Schrank 3 dient zur Aufbewahrung von Patientenakten. Ein weiterer verschließbarer Schrank 4 ist ein verschließbarer Schrank zur Aufbewahrung von Medikamenten M. Dabei ist der Medikamentenschrank 4 in verschiedene Sektionen aufgeteilt, beispielsweise in eine erste Schublade mit einfachen Medikamenten beziehungsweise Hilfsmitteln 4-1, einer zweiten Schublade 4-2 mit ungefährlichen Medikamenten und einer dritten Schublade 4-3 mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die beiden verschließbaren Schränke 3, 4 in dem Stationszimmer werden über eine Steuereinrichtung 5 angesteuert. Darüber hinaus befindet sich in dem Stationszimmer eine Erfassungseinrichtung 6, die erfasst, welche Nutzer sich aktuell in dem Stationszimmer befinden. Das Krankenhauspersonal, das heißt die ärzte, die Krankenschwestern und die Pflegehilfspersonen beziehungsweise Pfleger tragen bei einer möglichen Ausführungsform elektronisch auslesbare Ausweiskarten beziehungsweise sogenannte Badges.

Bei der in Figur 1 dargestellten Situation befindet sich kein Nutzer in dem Stationszimmer der Krankenstation. In dieser Situation ist sowohl der Aktenschrank 3 zur Aufbewahrung der Patientenakten als auch der Medikamentenschrank 4 vollständig verschlossen. Ein Patient, beispielsweise die Patienten 2-1, 2-2, wie sie in Figur 1 dargestellt sind, haben daher nicht die Möglichkeit, Medikamente oder Akten aus den Schränken 3, 4 zu entnehmen, da sie über keinerlei Zugriffsrechte verfügen. Betritt die Hilfsperson 1-3, beispielsweise ein Krankenpfleger, das Stationszimmer, wird nur die Schublade 4-1 des Medikamentenschrankes 4 entriegelt, so dass die Hilfsperson einfache Medikamente oder Hilfsmittel, beispielsweise Pflaster, aus der Schublade 4-1 entnehmen kann. Sobald die Hilfsperson 1-3 das Stationszimmer wieder verlässt, wird die Schublade 4-1 automatisch durch die Steuerungseinrichtung 5 verriegelt beziehungsweise verschlossen.

Betritt nun ein anderer Nutzer, beispielsweise die Krankenschwester 1-2 das Stationszimmer, werden die Schubladen 4-2

und 4-2 automatisch entriegelt, so dass die Krankenschwester sowohl einfache Medikamente aus der Schublade 4-1 als auch unkritische Medikamente aus der Schublade 4-1 entnehmen kann, beispielsweise Kopfschmerztabletten .

Nachdem die Krankenschwester 1-2 das Stationszimmer verlassen hat, werden die beiden Schubladen 4-1, 4-2 wieder automatisch verriegelt beziehungsweise verschlossen.

Betritt nun der Arzt 1-1 das Stationszimmer, werden alle

Schubladen 4-1, 4-2, 4-3 des Medikamentenschrankes 4 automatisch entriegelt und zusätzlich der Schrank 3 zur Aufbewahrung der Patientenakten geöffnet. Der Arzt hat somit die Möglichkeit, beliebige Medikamente zu entnehmen oder auch Ein- sieht in die Patientenakten zu nehmen. Verlässt der Arzt das Stationszimmer wieder, werden beide Schränke 3, 4 automatisch verriegelt .

Befinden sich in dem Stationszimmer verschiedene Nutzer mit verschiedenen Zugriffsrechten, werden bei dem erfindungsgemäßen System eine Funktion auf das jeweilige Gerät entsprechend den Zugriffsrechten aller erfassten Nutzer freigegeben, die sich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten. Befindet sich beispielsweise in dem Stationszimmer sowohl die Hilfsperson 1-3 als auch eine Krankenschwester 1-2, wird entsprechend den Zugriffsrechten der Krankenschwester 1-2 sowohl die Schublade 4-1 als auch die Schublade 4-2 des Medikamentenschrankes entriegelt während die Schublade 4-3 und der Ak- tenschrank 3 verschlossen bleiben. Die Hilfsperson 1-3 hat somit auch einen Zugang zu den Medikamenten in der Schublade 4-2 des Medikamentenschrankes 4, jedoch nur unter der persönlichen Kontrolle beziehungsweise Aufsicht durch die Krankenschwester 1-2, die sich im gleichen Raum befindet. In gleicher Weise hat eine Krankenschwester 1-2 auch Zugriff auf die verschreibungspflichtigen Medikamente in der Schublade 4-3, wenn sich zeitgleich ein Arzt 1-1 in dem Stationszimmer aufhält. Durch die persönliche Anwesenheit des Arztes in dem Stationszimmer erfolgt eine Entnahme von Medikamenten aus der

Schublade 4-3 nur unter dessen Aufsicht. Bei den oben genannten Beispielen sind die Rechte einer geringer qualifizierten Person, beispielsweise einer Hilfsperson, in der Menge der Zugriffsrechte einer hoher qualifizierten Person, einer Kran- kenschwester 1-2, mengenmäßig enthalten.

Es kann allerdings auch vorkommen, dass sich Zugriffsrechte überschneiden. Beispielsweise hat eine erste Krankenschwester Zugriffsrechte auf die Schublade der Schubladen 4-1, 4-2, wahrend eine zweite Krankenschwester Zugriff auf die Schubladen 4-2, 4-3 hat. Befinden sich in diesem Falle beide Krankenschwestern in dem Stationszimmer, wird der Medikamenten- schrank 4 entsprechend der Vereinigungsmenge der Zugriffsrechte geöffnet, das heißt in diesem Falle werden alle drei Schubladen 4-1, 4-2, 4-3 entriegelt wahrend der Aktenschrank 3 verschlossen bleibt.

Figur 2 zeigt ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktionsweise des erfmdungsgemaßen Systems zur Funktionsfreigabe ei- nes Gerätes. Das Diagramm zeigt die Zugriffsrechte ZR der drei in Figur 1 dargestellten Personen, das heißt die Zugriffsrechte ZRA des Arztes 1-1, die Zugriffsrechte ZRK der Krankenschwester 1-2 und die Zugriffsrechte ZRH der Hilfsper- sonen 1-3. Befinden sich alle drei Personen in dem Stations- zimmer, erfolgt eine Freigabe von Geraten in dem zugangsuber- wachten Raumbereich, das heißt innerhalb des Stationszimmers, entsprechend der Vereinigungsmenge der verschiedenen Zugriffsrechte ZR.

ZR = ZRA o ZRK o ZRH

Bei dem erfmdungsgemaßen System ist somit ein explizites Anmelden an einem Arbeitsplatz nicht mehr erforderlich. Es genügt, wenn sich eine Krankenschwester oder ein Arzt in dem Stationszimmer befinden, damit die entsprechenden Gerate beziehungsweise Schranke entsprechend den Zugriffsrechten frei- geschaltet werden. Em mühsames An- und Abmelden entfallt daher bei dem erfmdungsgemaßen System. Es besteht eine gewisse

Sicherheit durch die Aufmerksamkeit der höher berechtigten Person dahingehend, dass keine unberechtigte Person, beispielsweise ein Besucher oder ein Patient, Medikamente oder Patientenakten entnehmen kann. Befindet sich keine berechtig- te Person mehr in dem zugangsüberwachten Raumbereich, das heißt beispielsweise in dem Stationszimmer, werden die darin befindlichen Geräte, insbesondere die Medikamentenschränke und Patientenakten, automatisch gesperrt. So kann beispielsweise auch in einer Notfallsituation, bei der ein Patient in einem Patientenzimmer dringend versorgt werden muss, bei einem Verlassen des Stationszimmers durch das Krankenhauspersonal nicht mehr übersehen werden, dass die entsprechenden Geräte beziehungsweise Schränke gesperrt werden.

Figur 3 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur Funktionsfreigabe eines Gerätes. Figur 3 zeigt einen zugangsüberwachten Raumbereich, der zusätzlich über eine Zugangskontrolleinrichtung 7 an eine Erfassungseinrichtung 6 angeschlossen ist. Bei der Erfassungseinrichtung handelt es sich beispielsweise um einen Magnetkartenleser. Der zugangsgeschützte Bereich ist beispielsweise eine geschlossene Abteilung innerhalb eines Krankenhauses, etwa ein Labor oder eine radiologische Abteilung. Bei dem in Figur 3 dargestellten Anwendungsbeispiel befindet sich in dem zu- gangsgeschützten Raumbereich nicht nur ein Aktenschrank 3 und ein Medikamentenschrank 4, sondern auch weitere Geräte, zum Beispiel ein Server 8 mit einer daran angeschlossenen Datenbank 9. Weiterhin ist ein Rechner beziehungsweise ein Computer 10 vorgesehen sowie medizinische Geräte 11, 12. Bei den medizinischen Geräten 11, 12 handelt es sich beispielsweise um ein Röntgengerät 11 und einen Kernspintomograph 12 innerhalb einer radiologischen Abteilung. Um Zugang zu dem zugangsgeschützten Raumbereich zu erhalten, muss ein Nutzer, beispielsweise ein Arzt 1-4 etwa ein Radiologe, eine Magnet- Streifenkarte in die Erfassungseinrichtung 6 einführen, so dass die Zugangskontrolleinrichtung automatisch eine Tür 13 für den Arzt öffnet. In dem zugangsgeschützten Raumbereich befindet sich bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel be-

reits eine Krankenschwester beziehungsweise eine RTA 1-2, ein Arzt 1-1, sowie ein Arzt 1-5. Bei dem eintretenden Arzt 1-4 handelt es sich beispielsweise um einen Chefarzt mit den Zugangsrechten ZR 1-4, der alle Zugangsrechte des bereits in dem zugangsgeschützten Raum befindlichen Oberarztes 1-5 und zusätzliche Zugangsrechte hat. Ein weiterer bereits in dem zugangsgeschützten Raumbereich befindlicher Arzt 1-1 kommt aus einer anderen Abteilung und hat beispielsweise überschneidende Zugriffsrechte ZRA 1-1, wie in Fig. 4 darge- stellt. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel werden die

Funktionen der Geräte, die sich in dem zugangsgeschützten geschlossenen Raumbereich befinden, das heißt die Funktionen der beiden Schränke 3, 4 sowie der Geräte 8, 10, 11, 12 entsprechend den Zugriffsrechten der Nutzer, die beispielsweise in der Datenbank 9 gespeichert sind, freigegeben. Dabei erfolgt ein Zugriff auf eine Funktion des Gerätes entsprechend den Zugriffsrechten aller erfassten Nutzer, die sich in dem zugangsüberwachten Raumbereich aufhalten, das heißt in dem Beispielfall entsprechend der Zugriffsrechte der Nutzer 1-1, 1-2, 1-4, 1-5.

Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems können die Geräte, beispielsweise der Computer 10, eine Eingabeeinrichtung aufweisen über die sich ein Nutzer bei dem Gerät in einer Login-Prozedur anmelden kann. Dabei wird bei dem erfindungsgemäßen System allerdings die Login-Prozedur nur für diejenigen erfassten zugangsberechtigten Nutzer bereitgestellt, die sich in dem zugangsüberwachten beziehungsweise zugangsgeschützten Raumbereich aufhalten. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel wird somit eine Login-Prozedur nur für die Nutzer 1-1, 1-2, 1-5 bereitgestellt und sobald der Chefarzt 1-4 den zugangsgeschützten Bereich betreten hat auch für diesen Nutzer 1-4. Für weitere Nutzer stellt das Gerät, beispielsweise der Computer 10, keine Login-Prozedur bereit. Selbst eine an sich berechtigte Person kann somit keine Login-Prozedur an dem Gerät 10 durchführen und sich somit an dem Gerät in dem zugangsüberwachten Raumbereich anmelden, wenn sie nicht als sich in dem als sich in dem zugangsüberwachten

Raumbereich aufhaltend erfasst wurde. Betritt beispielsweise eine weitere Person zusammen mit dem Chefarzt 1-4 den zugangsüberwachten Raumbereich ohne dass dies durch die Erfassungseinrichtung 6 erfasst wird, kann sich diese weitere Per- son nicht an einem Gerät anmelden, das sich in dem zugangsüberwachten Raum befindet. Authentisiert sich beispielsweise der Chefarzt durch eine Magnetkarte an der Erfassungseinrichtung 6 und betritt zusammen mit einem ihn begleiteten Assistenzarzt den zugangsüberwachten Raumbereich, stellt keines der Geräte in dem zugangsgeschützten Raumbereich eine Login- Prozedur für den Assistenzarzt bereit. Erst wenn dieser Assistenzarzt seine Anwesenheit durch Einschieben der Magnetkarte in die Erfassungseinrichtung 6 anzeigt und den zugangsgeschützten Bereich erneut betritt, kann er sich an den Gerä- ten innerhalb des zugangsüberwachten Raumbereichs anmelden und seine Zugriffsrechte der bereits gewährten Gesamtmenge von Zugriffsrechten hinzufügen.

Wie das in dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel zeigt, sind die verschiedenen Geräte vorzugsweise über ein Datennetzwerk miteinander vernetzt. Ein medizinisches Gerät, beispielsweise das Röntgengerät 11 oder der Kernspintomograph 12 können nur bedient werden, wenn sich mindestens eine dazu berechtigte Person in dem zugangsgeschützten Raumbereich befindet. Befin- den sich beispielsweise nur röntgentechnische Assistentinnen (RTA) in dem zugangsbeschützten Bereich einer radiologischen Abteilung, können die medizinischen Geräte, das heißt der Röntgenapparat 11 und der Kernspintomograph 12 nicht zur Untersuchung von Patienten bedient werden. Sobald ein dazu be- rechtigter Arzt, beispielsweise ein Radiologe, den zugangsgeschützten Bereich betritt, werden die Funktionen des Röntgen- apparates 11 und des Kernspintomograph 12 freigegeben. Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems wird die Freischaltung der Geräte mit einem Terminplan beziehungsweise einem Anwesenheitsplan gekoppelt. Beispielsweise wird ein Gerät nur freigeschaltet, wenn eine Behandlung mit diesem Gerät im Terminplan vorgesehen beziehungsweise eingeplant ist.

Bei einer weiteren Ausführungsvariante ist das Entsperren eines Schrankes oder von Schubladen des Schrankes an einen Sperrzustand eines Arbeitsplatzes gebunden. Wenn ein Nutzer sich an seinem PC einloggt, so sind die Schubladen seines

Schreibtisches oder Büroschrankes entriegelt. Bei Sperren des Bildschirms oder beim Abmelden vom System werden automatisch der Schreibtisch oder der Büroschrank des Mitarbeiters verriegelt .

Die Entriegelung beziehungsweise Verriegelung kann drahtgebunden oder drahtlos erfolgen. Eine drahtlose Ent- beziehungsweise Verriegelung kann beispielsweise mittels WLAN oder Bluetooth erfolgen.

Das erfindungsgemäße System zur Funktionsfreigabe mindestens eines Gerätes ist keineswegs auf die in den Figuren 1, 3 gezeigten Anwendungsbeispiele begrenzt.

Das erfindungsgemäße System zur Funktionsfreigabe eignet sich für verschiedenste Anwendungsfälle, beispielsweise im Fertigungsbereich. Weiterhin kann die Erfassung welche Nutzer sich in einem zugangsüberwachten Raumbereich befinden auf unterschiedliche Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Erfassung von Personen beziehungsweise Nutzern in einem Raumbereich mittels einer oder mehrerer überwachungskamera/s erfolgen. Die Information, ob und wenn ja welche Person beziehungsweise welche Nutzer sich in einem zugangsgeschützten Raumbereich aktuell aufhält wird bei dem erfindungsgemäßen System dazu verwendet, ein Gerät beziehungsweise ein Arbeitsplatz gezielt zu sperren, beziehungsweise freizugeben. Die Funktion des Gerätes wird automatisch freigegeben sobald eine dazu berechtigte Person den zugangsgeschützten Bereich betritt. Die Funktion des Gerätes wird weiterhin automatisch gesperrt, so- bald sich keine Person mehr in dem zugangsgeschützten Bereich befindet, die über entsprechende Zugangsrechte verfügt.