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Patent Searching and Data


Title:
METHOD, USE, AND SYSTEM FOR IDENTIFYING BULK MATERIAL, AND COMPUTER PROGRAM PRODUCT AND STORAGE MEDIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/200939
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for identifying bulk material (A to E). The bulk material (A to E) is handled by at least one manipulation element (20) of a device (10), in particular a work machine (12), and the at least one manipulation element (20) is moved at least indirectly by at least one drive element (26, 28) while handling the bulk material (A to E). On the basis of at least one material-specific property (X) of the bulk material (A to E), the bulk material is identified with respect to type by means of a comparison with stored data.

Inventors:
JOSE STANLEY KURIAN (DE)
SCHULZ UDO (DE)
HEEMSKERK EDWINUS (DE)
THIEL THOMAS (DE)
MELLO CANELADA MARTHA (DE)
ROSENSTEIN FILIP (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/058262
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
March 25, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B07C5/36
Foreign References:
EP3238836A12017-11-01
DE202006016604U12006-12-28
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Identifikation von Schüttgut (A bis E), wobei das Schüttgut (A bis E) durch wenigstens ein Manipulationselement (20) einer Vorrichtung (10), insbesondere einer Arbeitsmaschine (12), gehandhabt wird, wobei das wenigstens eine Manipulationselement (20) mittels wenigstens eines Antriebselements (26, 28) während der Handhabung des Schüttguts (A bis E) zumindest mittelbar bewegt wird, und wobei aufgrund eines Vergleichs von erfassten Daten mit abgespeicherten Daten das Schüttgut (A bis E) identifiziert wird, dadurch gekennzeichnet, dass während der Handhabung des Schüttguts (A bis E) durch das

Manipulationselement (20) ein zeitlicher Verlauf (Zia bis Zsa) wenigstens einer physikalischen Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder eines das Manipulationselement (20) erfassenden Sensorelements (30) zumindest mittelbar erfasst wird und der Vergleich des zeitlichen Verlaufs (Zia bis Zsa) mit abgespeicherten zeitlichen Verläufen (Zi bis Z5) der wenigstens einen physikalischen Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder des Sensorelements (30) erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Schüttgut (A bis E) eine stoffspezifische Eigenschaft (X) aufweist, und dass die abgespeicherten zeitlichen Verläufen (Z1 bis Z5) der wenigstens einen physikalischen Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder des das Manipulationselement (20) erfassenden Sensorelements (30) charakteristisch für die stoffspezifische Eigenschaft (X) des Schüttguts (A bis E) sind, wobei die stoffspezifische Eigenschaft (X) die Viskosität, Körnigkeit, Zähigkeit oder Dichte des Schüttguts (A bis E) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass zur Identifikation des Schüttguts (A bis E) zusätzlich weitere Daten (Bi, B2, Li bis Ls, Mi bis M5) aus anderen Datenquellen verwendet werden, insbesondere Bilddaten einer vorzugsweise kamerabasierten Einrichtung (34, 36, 38) und/oder Logistikdaten der Schüttgüter (A bis E) aus einer Logistikdatenbank (60).

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass als physikalische Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder des Sensorelements (30) ein elektrischer, hydraulischer, mechanischer oder pneumatischer Wert des Antriebselements (26, 28) oder des Sensorelements (30) verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zeitliche Verlauf (Zia bis Zsa) der physikalischen Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder des das Manipulationselement (20) erfassenden Sensorelements (30) in Teilabschnitte (81 bis 83) unterteilt wird, wobei die Teilabschnitte (81 bis 83) unterschiedlichen Handhabungsschritten des Schüttguts (A bis E) während dessen Handhabung zugeordnet werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Teilabschnitte (81 bis 83) mittels wenigstens einer insbesondere kamerabasierten weiteren Sensoreinrichtung (32) während der Handhabung des Schüttguts (A bis E) identifiziert bzw. erfasst werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass die abgespeicherten zeitlichen Verläufe (Zi bis Z5) durch aktuell bei der Handhabung erfasste zeitliche Verläufe (Zia bis Zsa) angepasst werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Parameter, insbesondere ein Vorsteuerwert zum Betreiben der Arbeitsmaschine (12) aufgrund eines identifizierten Schüttguts (A bis E) eingestellt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund eines bekannten, der Auswerteeinrichtung (50) als

Eingangsgröße vorgegebenen Schüttguts (A bis E) der zeitliche Verlauf (Zia bis Zsa) der wenigstens einen physikalischen Größe (PA, PS) des

Antriebselements (26, 28) und/oder des das Manipulationselement (20) erfassenden Sensorelements (30) erfasst und dem vorgegebenen Schüttgut (A bis E) zugeordnet wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass bei einem Überschreiten vorgegebener Grenzwerte der wenigstens einen physikalischen Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder eines das Manipulationselement (20) erfassenden Sensorelements (30) auf eine Kollision o.ä. des Manipulationselements (20) geschlossen wird, und dass daraufhin die Handhabung vorzugsweise gestoppt wird.

11. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum

autonomen Betrieb einer Vorrichtung (10) zum Handhaben des Schüttguts (A bis E).

12. System (1000) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der

Ansprüche 1 bis 10, umfassend zumindest eine Vorrichtung (10) mit einem Manipulationselement (20) zur Handhabung eines Schüttguts (A bis E), wobei das Manipulationselement (20) zur Generierung des zeitlichen Verlaufs (Zia bis Zsa) wenigstens einer physikalischen Größe (PA, PS) des Antriebselements (26, 28) und/oder des Sensorelements (30) während der Handhabung des Schüttguts (A bis E) in Wirkverbindung mit einem

Antriebselement (26, 28) angeordnet ist und/oder mittels eines

Sensorelements (30) erfasst wird, einer Speichereinrichtung (70) mit abgespeicherten zeitlichen Verläufen (Zi bis Z5) der physikalischen Größe (PA, PS) des Schüttguts (A bis E) und einer Auswerteeinrichtung (50) zum Vergleichen des zeitlichen Verlaufs (Zia bis Zsa) mit den abgespeicherten zeitlichen Verläufen (Z1 bis Z5).

13. System nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorrichtung (10) eine Fördereinrichtung für das Schüttgut, wie ein Bagger (14), ein Radlader, ein Förderband o.ä. ist, wobei die Vorrichtung (10) insbesondere als eine autonom arbeitende Vorrichtung (10) ausgebildet ist.

14. Computerproduktprogramm, das dazu ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen und/oder umzusetzen.

15. Speichermedium, insbesondere als Bestandteil einer Steuereinrichtung, auf dem das Computerproduktprogramm nach Anspruch 14 gespeichert ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren, Verwendung und System zur Identifikation von Schüttgut sowie Computerproduktprogramm und Speichermedium

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifikation von Schüttgut, wie es insbesondere bei einer automatisierten Handhabung des Schüttguts im Bereich eines Bauhofs bzw. Lagers eines Baustoffhandels oder einer Baustelle eingesetzt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, ein System und ein Computerproduktprogramm zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie ein

maschinenlesbares Speichermedium.

Stand der Technik

Aus der DE 20 2006 016 604 U1 ist es bekannt, Schüttgut mittels eines einen Antrieb aufweisenden Förderbandes, das ein Manipulationselement darstellt, zu fördern und am Ende des Förderbandes das Schüttgut vom Fördertrum in einem schrägen Flugbogen abzuwerfen. Mittels wenigstens eines optischen Sensors wird während des Flugs des Schüttguts dessen Farbe identifiziert, sodass beispielsweise mittels einer pneumatischen Ausscheideeinrichtung

Schüttgutteilmengen, die nicht zur Weiterverarbeitung geeignet bzw. vorgesehen sind, ausgeschieden werden können. Es wird somit die stoffspezifische

Eigenschaft der Farbe des Schüttguts identifiziert und durch einen Vergleich mit abgespeicherten bzw. vorgegebenen Daten das Schüttgut identifiziert.

Offenbarung der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Identifikation von Schüttgut mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass unterschiedlichste Schüttgüter identifiziert werden können, beispielsweise auch solche Schüttgüter, die sich in ihrer Farbe bzw. ihrem Farbspektrum nicht voneinander unterscheiden. Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass im Gegensatz zum Stand der Technik kein optisches und somit berührungsfreies Verfahren zur Identifikation

Verwendung findet, sondern eine quasi berührende Stofferkennung erfolgt. Kerngedanke der Erfindung ist es, messbare Auswirkungen jeglicher

Interaktionen mit dem Schüttgut durch Sensoren an den Werkzeugen bzw. Manipulationselementen und/oder eines Antriebselements zu nutzen, um über die Signalwerte und/oder Signalverläufe und/oder Signalkombinationen verschiedener Sensorwerte auf das Schüttgut schließen zu können, wenn die entsprechenden Signalwerte und/oder Signalverläufe und/oder

Signalkombinationen vorab abgespeichert wurden, sodass ein entsprechender Vergleich mit den aktuell erfassten Werten stattfinden kann.

Konkret sieht es die Lehre des Anspruchs 1 vor, dass während der Handhabung des Schüttguts durch das Manipulationselement ein zeitlicher Verlauf wenigstens einer physikalischen Größe des Antriebselements und/oder eines das

Manipulationselement erfassenden Sensorelements zumindest mittelbar erfasst wird und der Vergleich des zeitlichen Verlaufs mit abgespeicherten zeitlichen Verläufen der wenigstens einen physikalischen Größe des Antriebselements und/oder des Sensorelements erfolgt. Hierbei kann ein Sensorelement vorgesehen sein, dass ausgebildet ist, das Manipulationselement, insbesondere einen Teil oder eine Komponente des Manipulationselements, zu erfassen. Das Sensorelement kann bspw. ein elektronisches, optisches, hydraulisches oder pneumatisches Sensorelement sein.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur

Identifikation von Schüttgut sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Die Identifikation des Schüttguts erfolgt bevorzugt anhand einer stoffspezifischen Eigenschaft des Schüttguts. Daher ist es in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass die abgespeicherten zeitlichen Verläufen der wenigstens einen physikalischen Größe des Antriebselements und/oder des mit dem Schüttgut zusammenwirkenden Sensorelements charakteristisch für die stoffspezifische Eigenschaft des Schüttguts sind, wobei die stoffspezifische Eigenschaft die Viskosität, Körnigkeit, Zähigkeit oder Dichte des Schüttguts ist. Da beispielsweise die erfassten bzw. auszuwertenden Daten von der

Feuchtigkeit des Schüttguts abhängt, kann es vorteilhaft bzw. notwendig sein, die Daten wenigstens eines zusätzlichen Sensors zur Verifikation bzw. Identifikation des Schüttguts zu verwenden. Beispielsweise kann somit ein optisch arbeitender Sensor, ein Feuchtigkeitssensor oder ähnliches als zusätzliche Datenquelle verwendet werden. Auch ist es denkbar, dass bei einem bekannten Lagerort eines bestimmten Schüttguts, welches in einer entsprechenden Logistikdatei mit einem entsprechendem Ablageort abgespeichert ist, im Zusammenhang mit der Identifikation der Position bzw. des Ortes, an dem die augenblickliche

Identifikation bzw. Handhabung stattfindet, auf das Schüttgut geschlossen werden kann. Somit ist es insgesamt gesehen in einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens vorgesehen, zur Identifikation des Schüttguts zusätzlich weitere Daten aus anderen Datenquellen verwendet werden.

In diesen Zusammenhang ist es besonders von Vorteil, wenn als weitere Daten Bilddaten einer vorzugsweise kamerabasierten Einrichtung und/oder

Logistikdaten der Schüttgüter aus einer Logistikdatenbank sind.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es grundsätzlich, unterschiedlichste physikalische Größen des Antriebselements und/oder des Sensorelements zur Identifikation des Schüttguts zu verwenden. Vorteilhaft sind hierbei insbesondere elektrische, hydraulische, mechanische oder pneumatische Werte des

Antriebselements oder des Sensorelements.

Eine Optimierung hinsichtlich der Identifikation des Schüttguts findet statt, wenn typische Handhabungsvorgänge, beispielsweise das Eintauchen einer Schaufel in Schüttgut, das Anheben einer mit dem Schüttgut beladenen Schaufel usw. bekannt sind und somit zur Identifikation genutzt werden können. Insbesondere hat es sich dabei als vorteilhaft herausgestellt, wenn der zeitliche Verlauf der physikalischen Größe des Antriebselements und/oder des das

Manipulationselement erfassenden Sensorelements in Teilabschnitte unterteilt wird, wobei die Teilabschnitte unterschiedlichen Handhabungsschritten des Schüttguts während dessen Handhabung zugeordnet werden.

Um diese Teilabschnitte voneinander besser unterscheiden und eindeutig verifizieren zu können, kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Teilabschnitte mittels wenigstens einer insbesondere kamerabasierten weiteren Sensoreinrichtung während der Handhabung des Schüttguts identifiziert bzw. erfasst werden.

Gegebenenfalls ändern sich in Abhängigkeit von Lieferquellen, dem Abbauort von Rohstoffen usw. die physikalischen Eigenschaften des Schüttguts über die Zeit. Um eine Anpassung an aktuell vorhandene Schüttgüter zu ermöglichen, um dadurch ein selbstlernendes System zu realisieren, ist es vorgesehen, dass die abgespeicherten zeitlichen Verläufe durch aktuell bei der Handhabung erfasste zeitliche Verläufe angepasst werden.

Eine weitere Optimierung bei der Handhabung des Schüttguts sieht vor, dass ein Parameter, insbesondere ein Vorsteuerwert zum Betreiben der Arbeitsmaschine, aufgrund eines identifizierten Schüttguts eingestellt wird. Dadurch kann insbesondere bei Arbeitsmaschinen, die durch Verbrennungsmotoren betrieben werden, ein Abwürgen bzw. Abstoppen oder unerwünschter Drehzahleinbruch während der Handhabung des Schüttguts vermindert bzw. verhindert werden. So ist es beispielsweise denkbar, bei der Erkennung eines Schüttguts mit relativ hoher Dichte eine Drehzahl einer Verbrennungsmaschine zur Handhabung des Schüttguts rechtzeitig zu erhöhen, um ein Stoppen der Verbrennungsmaschine zu vermeiden.

Insbesondere um das erfindungsgemäße Verfahren an neue bzw. erstmals verarbeitete Schüttgüter anzupassen bzw. ein Einlernen der Daten zu

ermöglichen, ist es vorgesehen, dass aufgrund eines bekannten, der

Auswerteeinrichtung als Eingangsgröße vorgegebenen Schüttguts der zeitliche Verlauf der wenigstens einen physikalischen Größe des Antriebselements und/oder des das Manipulationselement erfassenden Sensorelements erfasst und dem vorgegebenen Schüttgut zugeordnet wird.

Insbesondere bei autonom arbeitenden Arbeitsmaschinen ist es wesentlich, dass Kollisionen bzw. unerwünschte Handhabungen erkannt werden können, damit diese beispielsweise gestoppt werden. Hierzu sieht es eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass bei einem Überschreiten eines

Grenzwerts der wenigstens einer physikalischen Größe des Antriebselements und/oder eines das Manipulationselement erfassenden Sensorelements auf eine Kollision o.ä. des Manipulationselements geschlossen wird, und dass daraufhin die Handhabung vorzugsweise gestoppt wird.

Die Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung eines soweit beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens zum autonomen Betrieb einer Vorrichtung zum Handhaben des Schüttguts.

Auch umfasst die Erfindung ein System zum Durchführen des

erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei das System eine Vorrichtung mit einem Manipulationselement zur Handhabung eines Schüttguts aufweist, wobei das Manipulationselement zur Generierung des zeitlichen Verlaufs wenigstens einer physikalischen Größe des Antriebselements und/oder des Sensorelements während der Handhabung des Schüttguts in Wirkverbindung mit einem

Antriebselement angeordnet ist und/oder mittels eines Sensorelements erfasst wird, wobei weiterhin eine Speichereinrichtung mit abgespeicherten zeitlichen Verläufen der physikalischen Größe des Schüttguts und eine

Auswerteeinrichtung zum Vergleichen des zeitlichen Verlaufs mit den abgespeicherten zeitlichen Verläufen vorgesehen sind.

Konkret ist es in einer vorteilhaften Ausgestaltung des Systems vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Fördereinrichtung für das Schüttgut, wie ein Bagger, ein Radlader, ein Förderband oder ähnliches ist, wobei die Vorrichtung vorzugsweise als autonom arbeitende Vorrichtung ausgebildet ist.

Weiterhin umfasst die Erfindung auch ein Computerproduktprogramm zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie ein maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerproduktprogramm gespeichert ist.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung ein System zur Identifikation von

Schüttgut im Bereich eines Areals, wie einem Bauhof oder ähnlichem mit seinen wesentlichen Elementen, Fig. 2 einen Teilbereich eines Baggers zur Handhabung des Schüttguts in vereinfachter Darstellung,

Fig. 3 den zeitlichen Verlauf einer physikalischen Größe bei

unterschiedlichen Schüttgütern bei deren Verarbeitung in einer grafischen Darstellung und

Fig. 4 ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung des Verfahrens zur

Identifikation eines Schüttguts mit seinen wesentlichen Schritten.

Ausführungsformen der Erfindung

In der Fig. 1 ist ein Areal 100 in Form eines Baustofflagers, eines Bauhofs oder ähnliches stark vereinfacht dargestellt. Im Bereich des Areals 100 sind beispielhaft fünf unterschiedliche Schüttgüter A bis E in Form von

(unterschiedlich großen bzw. geformten) Schüttguthaufen 1 bis 5 gelagert. Die Schüttgüter A bis E unterscheiden sich in wenigstens einer stoffspezifischen Eigenschaft X voneinander. Beispielhaft und nicht abschließend wird unter einer stoffspezifischen Eigenschaft X die Viskosität, Körnigkeit, Zähigkeit oder Dichte des Schüttguts A bis E verstanden.

Auf dem Areal 100 befindet sich weiterhin ein Fahrweg 101 , der dazu ausgebildet ist, dass darauf eine Vorrichtung 10 in Form einer Arbeitsmaschine 12 bewegt werden kann. Bei der Arbeitsmaschine 12 handelt es sich im dargestellten Beispiel um einen autonom arbeitenden Bagger 14 oder ähnliches, dessen Aufgabe es ist, eine bestimmte bzw. definierte Menge eines bestimmten

Schüttguts A bis E von dem Schüttguthaufen 1 bis 5 zu entnehmen und von dem Schüttguthaufen 1 bis 5 an ein am Rande des Areals 100 bereitgestelltes Förderfahrzeug 16 in Form eines LKW abzugeben.

Der Bagger 14 weist entsprechend der Fig. 2 beispielhaft einen mehrgelenkig ausgebildeten Baggerarm 18 mit einem am Ende des Baggerarms 18

angeordneten Manipulationselement 20 in Form einer Baggerschaufel 22 auf.

Die Baggerschaufel 22 weist zwei gelenkig miteinander verbundene Elemente 23, 24 auf, die zum Aufnehmen des Schüttguts A bis E bei geöffneten Elementen 23, 24 in den entsprechenden Schüttguthaufen 1 bis 5 eintauchbar sind. Die Bewegung der beiden Elemente 23, 24 zum Aufnehmen bzw. Abgeben des Schüttguts A bis E erfolgt mittels eines ersten Antriebselements 26. Ein zweites, in Wirkverbindung mit dem Baggerarm 18 angeordnetes Antriebselement 28 dient beispielhaft dem Heben und Senken des Baggerarms 18 mit der

Baggerschaufel 22 am Bagger 14. Weiterhin wirken die beiden Elemente 23, 24 der Baggerschaufel 22 mit einem als Kraftsensor ausgebildeten Sensorelement 30 zusammen, der dazu ausgebildet ist, die zwischen den Elementen 23, 24 wirkende Schließkraft F zu messen.

Beim Betrieb der Baggerschaufel 22 bzw. des Baggerarms 18 durch die beiden Antriebselemente 26, 28 werden an den Antriebselementen 26, 28 jeweils physikalische Größen P A erzeugt bzw. generiert und gemessen. Bei den physikalischen Größen P A kann es sich beispielsweise um eine Antriebsleistung, ein Drehmoment, d.h. eine mechanische Größe, oder aber eine pneumatische Größe oder eine hydraulische Größe oder eine elektrische Größe des

Antriebselements 26, 28 handeln, je nach Art der Ausbildung des

Antriebselements 26, 28. Auch durch das Sensorelement 30 wird eine physikalische Größen Ps generiert, im Falle eines Kraftsensors beispielsweise die von dem Sensorelement 30 gemessene Schließkraft F, mit der die beiden Elemente 23, 24 der Baggerschaufel 22 gegeneinander gepresst werden.

Im Bereich des Baggerarms 18 weist der Bagger 14 darüber hinaus eine Sensoreinrichtung 32 in Form einer Kamera 34 auf. Mit der Kamera 34 kann beispielsweise der Bereich der Baggerschaufel 22 erfasst werden, wobei mittels der Kamera 34 erste Bilddaten Bi erzeugt werden. Weiterhin befinden sich im Bereich des Areals 100 mehrere Kameras 36, 38, die dazu ausgebildet sind, den Bereich des Areals 100 vollflächig zu erfassen. Hierzu sind die Kameras 36, 38 beispielsweise beweglich bzw. schwenkbar angeordnet. Mittels der Kamera 36, 38 kann somit auch der Bagger 14 bzw. der Bereich des Schüttguthaufens 1 bis 5 detektiert bzw. erfasst werden, wobei zweite Bilddaten B erzeugt werden.

Ein System 1000 zur Identifikation des Schüttguts A bis E umfasst eine

Auswerteeinrichtung 50. Der Auswerteeinrichtung 50 werden als

Eingangsgrößen die gemessenen physikalischen Größen PA und Ps der Antriebselemente 26 und 28 sowie die Schließkraft F des Sensorelements 30 als Eingangsgrößen zugeführt. Weiterhin werden auch die Bilddaten Bi und B der Kameras 34, 36 und 38 der Auswerteeinrichtung 50 als Eingangsgrößen zugeführt. Die Auswerteeinrichtung 50 kann beispielsweise als Computerproduktprogramm bzw. als ein Speichermedium ausgebildet sein, auf dem das Computerproduktprogramm abgespeichert ist.

Die Auswerteeinrichtung 50 ist darüber hinaus vorzugsweise bidirektional mit einer Logistikdatenbank 60 verbunden. In der Logistikdatenbank 60 sind für die jeweiligen Schüttgüter A bis E bzw. deren Schüttguthaufen 1 bis 5 deren jeweilige Lokalisationsdaten Li bis Ls auf dem Areal 100 sowie die jeweilig augenblickliche Menge Mi bis Ms des Schüttguts A bis E abgespeichert, wobei die entsprechenden Daten durch den Betrieb des Baggers 14 bzw. bei einer Entnahme von Schüttgut A bis E laufend aktualisiert werden, ebenso bei einer (nicht dargestellten) Zuführung bzw. Belieferung von neuem Schüttgut A bis E.

Weiterhin ist die Auswerteeinrichtung 50 vorzugsweise ebenfalls bidirektional mit einer Datenbank 70 gekoppelt. In der Datenbank 70 sind die zeitlichen Verläufe Zi bis Zs wenigstens einer physikalischen Größe PA bzw. Ps des

Antriebselements 26 bis 28 und/oder eines während der Handhabung für jedes der Schüttgüter A bis E mit diesem zusammenwirkenden Manipulationselements 20, d.h. der Daten des Sensorelements 30 in Form der Schließkraft F

abgespeichert.

In der Fig. 3 sind beispielhaft die erfassten zeitlichen Verläufe Z und Z während der Handhabung zweier unterschiedlicher Schüttgüter A und B durch das Manipulationselement 20 bzw. die Baggerschaufel 22 vereinfacht dargestellt. Hierbei ist beispielhaft die physikalische Größe Ps des Sensorelements 30 an der Baggerschaufel 22 in Form der Schließkraft F gezeigt. Insbesondere sind drei unterschiedliche, zeitlich aufeinanderfolgende Teilarbeitsschritte 81 bis 83 bei beiden Verläufen Z und Z erkennbar. Während des Teilarbeitsschritts 81 erfolgt jeweils ein Eintauchen der Baggerschaufel 22 in das Schüttgut A bzw. B und das Verschließen der beiden Elemente 23, 24 der Baggerschaufel 22. Während des Teilarbeitsschritts 82 erfolgt der Transport des Schüttguts A bzw. B von dem Schüttguthaufen 1 bis 5 in Richtung des Förderfahrzeugs 16. Während des Teilarbeitsschritts 83 erfolgt die Abgabe des Schüttguts A bzw. B aus der Baggerschaufel 22 in das Förderfahrzeug 16 durch Öffnen der Baggerschaufel 22. Während es sich bei dem Schüttgut A um ein feinkörniges, homogenes Schüttgut A, wie Sand, handeln soll, soll das Schüttgut B in Form von (eckigem) Kies oder ähnlichem ausgebildet sein. Dies hat zur Folge, dass während der beiden Teilarbeitsschritte 81 und 83 beim Schließen bzw. Öffnen der Baggerschaufel 22 in Abhängigkeit der Körnigkeit des Schüttguts A, B unterschiedliche zeitliche Verläufe der physikalischen Größe Ps bzw. der Schließkraft F durch das

Sensorelement 30 erfasset werden. Insbesondere erkennt man, dass beim Schüttgut A die Schließkraft F und somit auch die physikalische Größe Ps beim Schließen der Elemente 23, 24 der Baggerschaufel 22 beispielsweise während des Teilarbeitsschritts 81 nahezu linear anwächst, während aufgrund der gröberen Struktur bzw. größeren Körnigkeit des kiesartigen Schüttguts B zwar auch ein Anstieg des Verlaufs der Schließkraft F bzw. der physikalischen Größe Ps festzustellen ist, dieser jedoch entsprechend der größeren Körnigkeit des Schüttguts B unregelmäßiger erfolgt.

In ähnlicher Weise gilt dies auch wenn die Verläufe während des Öffnens der Baggerschaufel 22 während des Teilarbeitsschritts 83. Demgegenüber ist während des Teilarbeitsschritts 82, bei dem die beiden Elemente 23, 24 der Baggerschaufel 22 geschlossen sind, kein Unterschied zwischen den

Schüttgütern A und B feststellbar.

Die Auswerteeinrichtung 50 vergleicht nun die aktuellen physikalischen Größen P A bzw. Ps der Antriebselemente 26, 28 bzw. des Sensorelements 30 mit den in der Datenbank 70 abgespeicherten zeitlichen Verläufen Zi bis Z5. Mit Blick auf die Fig. 4 wird hierzu erläutert, dass beispielhaft anhand der obigen

Erläuterungen zunächst in einem ersten Schritt 201 der Beginn der Handhabung des Schüttguts A bis E, d.h. das Eintauchen der Baggerschaufel 22 in das Schüttgut A bis E erfolgt. In einem zweiten Schritt 202 erfolgt das Erfassen der physikalischen Größen P A bzw. Ps der Antriebselemente 26, 28 bzw. des Sensorelements 30. In einem dritten Schritt 203 erfolgt das Zuführen der Daten an die Auswerteeinrichtung 50. Ein vierter Schritt 204 umfasst das Vergleichen des aktuell erfassten zeitlichen Verlaufs Zi a bis Zs a der physikalischen Größen P A bzw. Ps mit den abgespeicherten Verläufen Z1 bis Z5. Diese Daten werden in einem fünften Schritte 205 ggf. mit den Daten Li bis Ls und Mi bis Ms der

Logistikdatenbank 60, den Bilddaten Bi und B 2 der Kameras 34, 36, 38 oder anderer Datenquellen abgeglichen. Zuletzt erfolgt in einem sechsten Schritt 206 die Identifikation des entsprechenden Schüttguts A bis E anhand des Vergleichs der Daten. Sollte sich hierbei eine hinreichend große Übereinstimmung ergeben, wobei zulässige Abweichungen in beispielsweise durch einen Algorithmus der Auswerteeinrichtung 50 berücksichtigt werden, so wird auf das Schüttgut A bis E geschlossen.

Das soweit beschriebene Verfahren bzw. System 1000 zur Identifikation des Schüttguts A bis E kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw.

modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So ist es beispielsweise bei der Verwendung eines Radladers anstelle eines Baggers 14 als Arbeitsmaschine 12 möglich, die beim Fahren des Radladers zur Befüllung der Schaufel auf den Antriebsstrang des Radladers wirkenden Drehmomente, die sich ändernde Fahrgeschwindigkeit usw. zur Messung der physikalischen Größe PA zu nutzen.