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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR VISUALLY DESIGNING A FLOOR, WALL, OR CEILING PANEL, AND FLOOR, WALL, OR CEILING PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/069038
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for visually designing a floor, wall, or ceiling panel with a decorative pattern, having the following steps: providing a support paper (2); printing the support paper (2) with the decorative pattern by means of digital printing; and applying the printed support paper (2) onto a support sheet (3). According to the invention, the support sheet (3) has a sheet length (A2) of at least 1.5 m, said length extending in a longitudinal direction (X), and a sheet width (B1) of at least 1.05 m, said width extending in a lateral direction (Y), and the support paper (2) has a paper length (A1) of at least 1.5 m, said length extending in the longitudinal direction (X), and a paper width (B1) of at least 1.05 m, said width extending in the lateral direction (Y). The individual panels (1) are then separated from the support sheet (3) that is provided with the support paper (2) by means of separating cuts (4) in the longitudinal direction (X) such that each panel length corresponds to the sheet length (A2).

Inventors:
SCHULTE GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/DE2011/001990
Publication Date:
May 31, 2012
Filing Date:
November 16, 2011
Export Citation:
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Assignee:
SCHULTE GUIDO (DE)
International Classes:
B44C5/04; E04F13/00; E04F15/00
Domestic Patent References:
WO2006063803A22006-06-22
WO2006066776A22006-06-29
WO2006123245A22006-11-23
Foreign References:
EP2133215A22009-12-16
DE202004003061U12005-07-14
DE102008033274A12010-01-07
Attorney, Agent or Firm:
BOCKERMANN KSOLL GRIEPENSTROH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur optischen Gestaltung eines Boden-, Wand- oder Deckenpaneels (1) mit einem Dekor mit folgenden Schritten:

- Bereitstellen eines Trägerpapiers (2);

- Bedrucken des Trägerpapiers (2) mit dem Dekor mittels Digitaldruck;

- Aufbringen des bedruckten Trägerpapiers (2) auf eine Trägerplatte

(3); dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (3) eine sich in eine Längsrichtung (X) erstreckende Plattenlänge (A2) von mindestens 1,5 m und eine sich in eine Querrichtung (Y) erstreckende Plattenbreite (B2) von mindestens 1,05 m aufweist, wobei das Trägerpapier (2) eine sich in Längsrichtung (X) erstreckende Papierlänge (A1) von mindestens 1,5 m und eine sich in Querrichtung (Y) erstreckende Papierbreite (B1) von mindestens 1,05 m aufweist und die Trägerplatte (3) nach dem Aufbringen des Trägerpapiers (2) in einzelne Paneele (1) getrennt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Trägerpapier (2) versehene Trägerplatte (3) ausschließlich durch Trennschnitte (4) in Längsrichtung (X) in einzelne Paneele (1) getrennt wird, wobei eine jeweilige Paneellänge der Plattenlänge (A2) entspricht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein imprägniertes Trägerpapier (2) verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Digitaldruck tintenstrahldrucktechnisch erfolgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das aufgebrachte Trägerpapier (2) auf seiner mit dem Dekor bedruckten Oberseite (Z) zumindest bereichsweise mit einer Beschichtung (5) versehen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) zusammen mit dem bedruckten Trägerpapier (2) auf der Trägerplatte (3) verpresst wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (5) auf ihrer dem Trägerpapier (2) abgewandten Oberseite (Z) eine Struktur aufweist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (1) mit einer randseitigen Profilierung versehen wird, wobei die Profilierung dafür vorgesehen ist, das Paneel (1) mit einem benachbart verlegten Paneel (1) mechanisch zu verbinden.

9. Paneel mit einer Paneellänge von mindestens 1,5 m zur Verwendung als Boden-, Wand- oder Deckenbelag, welches ein gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 auf ein Trägerpapier (2) mittels Digitaldruck aufgedrucktes und somit wiederholungsfreies Dekor aufweist.

10. Paneel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerpapier (2) imprägniert ist.

Description:
Verfahren zur optischen Gestaltung eines Boden-, Wand- oder Deckenpaneels sowie Boden-. Wand- oder Deckenpaneel

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur optischen Gestaltung eines Boden-, Wand- oder Deckenpaneels mit einem Dekor gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Boden-, Wand- oder Deckenpaneel mit einem Dekor gemäß Patentanspruch 9.

Die innere Gestaltung von Baukörpern erfolgt durch das Belegen der Innenflächen mit unterschiedlichen Materialien oder Baustoffen. Dabei beschränkt sich die Verwendung von Tapeten oder Farbe zumeist auf einzelne Wand- und Deckenbereiche, während die Böden einen strapazierfähigen und an die jeweilige Nutzung angepassten flächigen Belag erhalten.

Paneelen hingegen können auf sämtlichen Innenflächen eingesetzt werden, wo sie als Boden-, Wand- oder Deckenbelag den Nutz- und Wohnwert der jeweiligen Räumlichkeit steigern. Dabei sind insbesondere auf natürliche Oberflächen zurückgehende Strukturen beliebt, wie beispielsweise Stein- oder Keramikböden, insbesondere Holzböden. Diese natürlichen Werkstoffe können

BESTÄTIGUNGSKOPIE problemlos auf ihre optischen Eigenschaften reduziert werden und als sichtbares Dekor die Oberfläche der Paneele zieren.

Derartige Paneelen werden einzeln angeboten und erst an ihrem Einsatzort flächig aneinander gereiht. Um einen schnellen und einfachen Verbund zwischen benachbarten Paneelen zu ermöglichen, sind diese ab Werk mit randseitigen Profilierungen ausgestattet. Die Kopplung erfolgt zumeist leimlos, kann aber auch als stoffschlüssige Verbindung ausgeführt sein.

Der Aufbau eines Paneels sieht als Basis eine Trägerplatte vor, welche auf ihrer im verlegten Zustand sichtbaren Oberseite ein entsprechendes Dekor aufweist. Das Dekor wird dabei drucktechnisch erzeugt, wobei der Druck entweder direkt auf die Trägerplatte oder zunächst auf ein Trägermaterial, beispielsweise auf ein geeignetes Trägerpapier erfolgen kann. Dieses wird anschließend auf die Trägerplatte aufgebracht und fest mit dieser verbunden.

Das empfindliche Dekor wird abschließend mit einer zumeist transparenten Beschichtung versehen. Insbesondere bei der Verwendung als Bodenbelag wird eine entsprechend strapazierfähige Beschichtung gewählt, welche als Overlay dann die eigentliche Laufschicht des Bodens darstellt.

Da das aufgedruckte Dekor einem entsprechend vorgefertigten, fototechnisch erfassten oder computertechnisch errechneten Druckbild entstammt, sollten für eine möglichst natürliche Optik etwaige Wiederholungen vermieden werden. Insbesondere bei der Verwendung direkter Druckverfahren, welche das zu erstellende Druckbild beispielsweise über Druckwalzen umfangsseitig übertragen, ist die maximale Länge des wiederholungsfrei und somit ohne Rapport zu bedruckenden Paneels auf den Umfang der verwendeten Walze begrenzt.

Die DE 10 2008 033 274 A1 offenbart ein Verfahren zum Bedrucken von Trägerpapier von der Rolle mit einem wenigstens ein Dekorbild aufweisenden Dekor, welches bei flächigen Bauteilen Verwendung findet. Hierbei ist auf einem Abschnitt des Trägerpapiers mit vorbestimmter Länge kleiner 5,0 m ein vorgegebenes Druckbild vorgesehen. Das Dekorbild wird dabei mittels eines digitalen Druckverfahrens durch eine Digitaldruckvorrichtung erzeugt. Der dem Dekorbild nachfolgende Abschnitt des Trägerpapiers wird anschließend mit einem anderen, weiteren Druckbild bedruckt. Das Dekorbild wird anschließend in einzelne Bildabschnitte zerlegt, indem das bedruckte Trägerpapier zerschnitten wird. Diese Zuschnitte werden anschließend jeweils mit einer Trägerplatte zu einem Paneel verpresst.

Durch die Verwendung des digitalen Druckverfahrens ist es möglich, ohne das aufwendige Auswechseln einer teuren Druckwalze, unterschiedliche Dekorbilder zu erzeugen. Durch den Einsatz von Tintenstrahldruckern können somit auch unterschiedlichste Dekore erzeugt werden, indem die den Drucker ansteuernden Daten geändert werden.

Das so bedruckte Trägerpapier wird letztlich auf die einzelnen Bildabschnitte zugeschnitten, welche zusammen mit der Trägerplatte das fertige Paneel ergeben. Insbesondere die Aufteilung des Trägerpapiers in einzelne Zuschnitte sowie die Herstellung einzelner Trägerplatten, welche mit den einzelnen Zuschnitten belegt und verpresst werden, erzeugen dabei einen hohen Arbeitsaufwand.

Vor diesem Hintergrund bietet die Herstellung von Paneelen der in Rede stehenden Art über großflächig bedruckte Trägerpapiere noch Raum für Verbesserungen.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur optischen Gestaltung eines Boden-, Wand- oder Deckenpaneels mit einem Dekor sowie ein Boden-, Wand- oder Deckenpaneel mit einem Dekor dahingehend zu verbessern, dass dieses insgesamt wirtschaftlicher hergestellt werden kann.

Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Verfahren zur optischen Gestaltung eines Boden-, Wandoder Deckenpaneels mit einem Dekor gemäß Patentanspruch 1. Das vorgestellte Verfahren zur optischen Gestaltung eines Boden-, Wand- oder Deckenpaneels - nachfolgend Paneel genannt - umfasst die folgenden Verfahrensschritte:

- Bereitstellen eines Trägerpapiers (2);

- Bedrucken des Trägerpapiers (2) mit dem Dekor mittels Digitaldruck;

- Aufbringen des bedruckten Trägerpapiers (2) auf eine Trägerplatte

(3)-

Erfindungsgemäß weist die Trägerplatte eine sich in eine Längsrichtung erstreckende Plattenlänge von mindestens 1 ,50 m und eine sich in Querrichtung erstreckende Plattenbreite von mindestens 1 ,05 m auf. Weiterhin weist auch das Trägerpapier eine sich in Längsrichtung erstreckende Papierlänge von mindestens 1 ,50 m und eine sich in Querrichtung erstreckende Papierbreite von mindestens 1 ,05 m auf, wobei die Trägerplatte nach dem Aufbringen des Trägerpapiers in einzelne Paneele getrennt wird.

Der besondere Vorteil liegt in der Verwendung einer großformatigen Trägerplatte in Kombination mit einem mittels Digitaldruck wiederholungsfrei bedruckten Trägerpapier. Das bedruckte Trägerpapier wird dabei ohne vorheriges Zerlegen auf die großformatige Trägerplatte aufgebracht, wobei die einzelnen Paneelen erst im Anschluss an das Aufbringen des Trägerpapiers von der Trägerplatte abgetrennt werden. Die sich dabei ergebende Reduzierung der einzelnen Verfahrensschritte bewirkt eine rationellere Herstellung entsprechender Paneele.

Überdies führt das Bedrucken von Trägerpapier, welches von der Rolle direkt von einer Rollenabwicklungsstation aus bedruckt wird, zu einer unerwünschten Längendehnung. Gleichzeitig wird das Trägerpapier in seiner Breite eingeschnürt.

Das fertige Paneel kann eine fertige Produktstärke von 5 bis 25 mm aufweisen. Die Stärke wird dabei maßgeblich durch die Dicke der verwendeten Trägerplatte bestimmt. Über die Dicke der Trägerplatte wird die benötigte Festigkeit des zu erzeugenden Paneels eingestellt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Inhalt der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.

In bevorzugter Weise wird jedes einzelne der Paneelen durch einen einzelnen Schnitt in Längsrichtung von der mit dem Trägerpapier versehenen Trägerplatte abgetrennt, wobei eine jeweilige Paneellänge der Plattenlänge entspricht. Auf diese Weise können einzelne Paneelen mit einer Länge von mindestens 1 ,50 m hergestellt werden, welche ein wiederholungsfreies Druckmuster ohne Rapport aufweisen. Überdies können auch Paneelen erzeugt werden, welche beispielsweise eine Länge von 2,0 m oder 2,5 m und länger haben. Hierdurch ist es auch problemlos möglich, Paneelen mit einer Länge von 5,0 m und länger zu fertigen.

In vorteilhafter Weise wird ein imprägniertes Trägerpapier verwendet. Das Trägerpapier ist dabei zumindest bereichsweise beharzt. Die Imprägnierung des Trägerpapiers wirkt sich positiv auf die Druckqualität aus. Durch die Beharzung wird ein kräftiges und kontrastreiches Druckbild erzeugt.

Das Trägerpapier kann bereits vor dem Aufbringen auf die Trägerplatte imprägniert sein. Grundsätzlich kann das Trägerpapier auch erst nach seinem Aufbringen auf die Trägerplatte imprägniert werden. Bei dem Trägerpapier handelt es sich insbesondere um ein aminoplastisch imprägniertes Papier. Das Trägerpapier wird somit mit aminoplastischen Harzen imprägniert. Grundsätzlich kann das Trägerpapier dabei oberflächlich beharzt oder vollständig durchtränkt werden. Für das Bedrucken des Trägerpapiers wird eine durch UV-Licht härtbare Tinte verwendet, welche unmittelbar im Anschluss an den Druckvorgang durch UV-Licht gehärtet wird.

Die mittels UV-Licht härtbare Tinte weist hierfür Reaktivkomponenten auf, um einen qualitativ hochwertigen Druck auf dem imprägnierten Trägerpapier zu ermöglichen. Übliche wässrige Tinten oder lösungsmittelhaltige Tinten ergeben kein scharfes Druckbild, da sie auf dem imprägnierten Trägerpapier verlaufen. Überdies müssen solche Tinten durch einen Wärmeeintrag, beispielsweise durch Infrarotbestrahlung, getrocknet werden, was zu unerwünschten Reaktionen innerhalb des verwendeten Harzes führt.

Durch die Verwendung UV-härtbarer Tinte, welche mittels UV-Licht gehärtet wird, fließt deutlich weniger Wärme in das imprägnierte Trägerpapier. Dies hat den Vorteil, dass das durch das Imprägnieren in dem Trägerpapier enthaltene Harz nicht beeinträchtigt wird. In der Folge kommt es zu deutlich geringeren Dehnungen und somit zu einem deutlich geringeren Wachstum des Trägerpapiers.

Das verwendete Trägerpapier weist bevorzugt ein Papiergewicht von 40 bis 250 g/qm auf. Als besondere Ausführungsform sind auch Trägerpapiere ohne Füllstoffe und Titandioxide denkbar. Derart ausgestaltete Trägerpapiere sind ab einem Papiergewicht von 15 g/qm möglich.

Die Erfindung sieht vor, dass der Digitaldruck tintenstrahld rucktechnisch erfolgt Durch den Einsatz von mindestens einem Tintenstrahldrucker erfolgt das Bedrucken indirekt und somit berührungslos. Dabei werden einzelne Farbtröpfchen beschleunigt und auf das Trägerpapier aufgebracht. Die einzelnen Farbtröpfchen erzeugen in ihrer Gesamtheit das entsprechende Druckbild.

In Kombination mit der Verwendung eines imprägnierten Trägerpapiers ergeben sich somit weitere Vorteile. Diese liegen in einer vereinfachten Herstellungsweise, da das mit einem Dekor bedruckte imprägnierte Trägerpapier direkt mit der Trägerplatte verpresst werden kann.

Im Stand der Technik teilt sich dieser Verfahrensschritt zumeist darin auf, dass zunächst ein Dekor auf das Trägerpapier aufgebracht wird, woraufhin das so bedruckte Trägerpapier imprägniert wird und im Anschluss mit der Trägerplatte verpresst wird. Erfindungsgemäß kann das Trägerpapier bereits vorab imprägniert werden, woraufhin das Dekor mittels Digitaldruck auf das imprägnierte Trägerpapier aufgebracht wird und dieses ohne längere Trocknungszeiten unmittelbar in einer geeigneten Presse zusammen mit der Trägerpiatte verpresst wird.

Durch die bereits vor dem Bedrucken erfolgte Imprägnierung des Trägerpapiers wird die unmittelbare Verpressung, beispielsweise auf einer Hochdruckpresse, welche auch eine Rückkühlung aufweisen kann, oder einer Kurztaktpresse möglich.

Ferner wird das aufgebrachte Trägerpapier auf seiner mit dem Dekor bedruckten Oberseite zumindest bereichsweise mit einer Beschichtung versehen. Die Beschichtung kann beispielsweise über einen Lackierung oder über das Aufbringen einer Folie erfolgen. Bevorzugt wird hierbei ein Overlay verwendet, welches die darunter liegende Schicht des Trägerpapiers und somit das Dekor vor mechanischen Belastungen schützt.

Bevorzugt besteht das Overlay aus einem aminoplastischen Harz. In vorteilhafter Weise besteht das Overlay aus Melaminharz. Bei dem verwendeten Melaminharz handelt es sich um ein extrem unempfindliches Material, welches dem fertigen Paneel eine entsprechend hohe Widerstandsfähigkeit verleiht. Des Weiteren kann die Beschichtung eine Tönung erhalten, durch welche das Dekor, beispielsweise vor dem Ausbleichen durch UV-Einstrahlung, geschützt wird. Grundsätzlich kann die Tönung aber auch dazu beitragen, den optischen Ausdruck des Dekors zu unterstreichen und einzustellen.

Das Overlay kann auch aus einem imprägnierten Zellulosepapier bestehen. Grundsätzlich kann das Overlay auch als Flüssigharz direkt aufgegossen oder aufgerollt werden.

In vorteilhafter Weise wird die Beschichtung zusammen mit dem bedruckten Trägerpapier auf der Trägerplatte verpresst. Hierbei wird in einem einzelnen Arbeitsgang die Trägerplatte mit dem dekortragenden Trägerpapier und der das Trägerpapier schützenden Beschichtung verbunden. Dabei werden die einzelnen Schichten zusammen mit der Trägerplatte unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen miteinander verpresst.

In einer Variante sieht die Erfindung vor, dass die Beschichtung auf ihrer dem Trägerpapier abgewandten Oberseite eine Struktur aufweist. Die Struktur kann dabei in Form einer Maserung in die Beschichtung eingebracht sein. Darüber hinaus kann die Struktur auch eine raue Oberfläche der Beschichtung bewirken. Eine solche raue Oberfläche kann durch das Einstreuen oder Einarbeiten zumeist körniger Elemente in die Beschichtung erzeugt werden. Bevorzugt handelt es sich bei den körnigen Elementen um Korund.

Die Struktur verleiht der Beschichtung insgesamt eine höhere Festigkeit gegenüber mechanischer Belastung. Darüber hinaus wird die optische Gestaltung des darunter liegenden Dekors durch die jeweilige Struktur beeinflusst. Insbesondere die raue Struktur bewirkt, dass das Paneel bei seiner Verwendung im Bodenbereich eine erhöhte Rutschfestigkeit aufweist. Hierdurch wird das Einsatzgebiet des Paneels erhöht, da die reduzierte Oberflächenglätte zu einer Erhöhung der Sicherheit beim Begehen beiträgt.

Das Paneel wird mit einer randseitigen Profilierung versehen, wobei die Profilierung dafür vorgesehen ist, das Paneel mit einem benachbart verlegten Paneel mechanisch zu verbinden. Eine solche Profilierung kann in Form miteinander korrespondierender Verschlusskonturen ausgebildet sein. Bei den Verschlusskonturen kann es sich beispielsweise um eine Nut-Feder- Verbindung handeln. Darüber hinaus kann die Profilierung auch so ausgestaltet sein, dass durch diese ein leimfreies Klicksystem gebildet ist.

Die Profilierung des Paneels kann sowohl an einem Längsrand als auch an einem demgegenüber kürzen Querrand erfolgen. In vorteilhafter Weise erhält das Paneel eine umlaufende randseitige Profilierung. Insbesondere bei einer vierseitigen Profilierung des Paneels weisen ein Längsrand und ein Querrand eine jeweils identische Profilierung auf. So kann ein Längs- und ein Querrand beispielsweise eine Nutverbindung erhalten, während der übrige Längs- und Querrand des Paneels die Kontur einer Federverbindung erhält. Die jeweilige Paneellänge entspricht dabei immer den äußeren Abmessungen des Paneels in Längsrichtung. Die insbesondere im verlegten Zustand nutzbare Dekorfläche des Paneels ist um die randseitige Profilierung reduziert. Bei einer Paneellänge von beispielsweise 1 ,5 m, welche mit einer kopfseitigen Profilierung der Querränder versehen ist, entspricht die nutzbare Dekorfläche in Längsrichtung des Paneels der Paneellänge abzüglich der jeweiligen Profilierungsbreite. Sofern beispielsweise eine Kopfseite des Paneels eine Federkontur mit einer Breite von 8 mm bis 15 mm erhält, entspricht die nutzbare Dekorfläche in Längsrichtung des Paneels 149,2 cm bis 148,5 cm.

In vorteilhafter Weise sind die Paneelen in Bezug auf ihren verlegten Zustand derart konfiguriert, dass die sich jeweils gegenüber liegenden Randseiten auf einer Seite eine Nut und auf der gegenüberliegenden Seite eine Feder erhalten. Durch diese Ausgestaltung gelangen randseitig benachbarte Paneele gegenseitig über die Verschlusskontur in Eingriff.

Durch das vorgestellte Verfahren wird eine überaus wirtschaftliche Möglichkeit aufgezeigt, Boden-, Wand- oder Deckenpaneelen herzustellen, welche mit nur wenigen Verfahrensschritten erzeugbar sind. Insbesondere Paneelen mit einer Länge von mindestens 1 ,5 m sind hierbei problemlos zu realisieren.

Die mögliche Länge des erfindungsgemäßen Paneels wird lediglich durch das Format der eingesetzten Presse begrenzt. Eine mögliche weitere maximale Begrenzung der herstellbaren Länge des Paneels ergibt sich aus der Anordnung zu dessen randseitiger Profilierung. So können bereits heute Profilierungsautomaten eingesetzt werden, die eine bearbeitbare Länge eines Paneels von 6,0 m ermöglichen.

In Kombination mit dem eingesetzten digitalen Drucks in Form eines Tintenstrahldrucks können auch wiederholungsfreie Dekore ohne Rapport erzeugt werden, welche beispielsweise in Kombination mit einer computertechnisch zufälligen Gestaltung einen Endlosdruck ermöglichen. Auf diese Weise können auch großformatige Paneele hergestellt werden, welche keinerlei Dopplungen innerhalb ihres Dekors aufweisen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des imprägnierten Trägerpapiers zusammen mit dem Overlay können auch elastische Unterschichten unter dem mittels Digitaldruck erzeugten Dekor angeordnet sein. Eine solche elastische Unterschicht ist vorzugsweise zwischen der Trägerplatte und dem Trägerpapier angeordnet.

Durch den Einsatz einer elastischen Unerschicht verändert sich die Haptik der Oberfläche. Hierdurch wird ein elastischer Gang auf einem entsprechend ausgebildeten Bodenpaneel ermöglicht. Insbesondere das Begehen ohne Schuhwerk, welches einen direkteren Kontakt zu der Oberfläche des Paneels ermöglicht, verstärkt dabei das nachgiebige Empfinden durch die elastische Unterschicht.

Je nach Ausgestaltung kann diese Schicht auch eine isolierende Wirkung erzeugen. Insbesondere bei einem direkten Hautkontakt kann ein deutliches Wärmeempfinden erreicht werden, wie es beispielsweise bei Naturbelägen aus Kork auftritt.

Grundsätzlich kann die isolierende Wirkung der elastischen Unterschicht zur Reduzierung des Trittschalls eingesetzt werden. Durch die Unterschicht kann der gewünschte Klang eingestellt werden. Der Einsatz der elastischen Unterschicht in Wand- und Deckenpaneelen erzeugt ebenfalls eine angenehme Raumakustik. Die elastische Unterschicht kann beispielsweise durch Kork oder druckstabile Schäume gebildet sein. Für die elastische Unterschicht ist beispielsweise Polyurethan einsetzbar. Das verwendete Polyurethan kann beispielsweise gefüllt oder geschäumt sein.

Der erfindungsgemäße Aufbau eines Boden-, Wand- oder Deckenpaneels kann darüber hinaus Additive enthalten, die die elektrische Leitfähigkeit des Paneels erhöhen. Hierdurch wird die mögliche statische Aufladung des Paneels reduziert. Vorzugsweise ist das Trägerpapier dabei rückseitig mit einer Spezialbeschichtung versehen. Die Spezialbeschichtung liegt somit zwischen der Trägerplatte und dem Trägerpapier. Die Spezialbeschichtung kann beispielsweise aus Harz oder leitfähigen Materialien gebildet sein. Der gegenständliche Teil der Aufgabe wird durch ein Paneel gemäß Patentanspruch 9 gelöst.

Das Boden-, Wand- oder Deckenpaneel weist eine Paneellänge von mehr mindestens 1 ,5 m auf, welches wie zuvor beschrieben erzeugt wird. Dieses Paneel ist dadurch mit einem mittels Digitaldruck aufgedruckten und wiederholungsfreien Dekor ausgestattet. Bei dem Digitaldruck handelt es sich in vorteilhafter Weise um einen Tintenstrahldruck.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Paneels sind Gegenstand des abhängigen Anspruchs 10.

Danach ist das verwendete Trägerpapier bevorzugt vorimprägniert.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine erfindungsgemäße großformatige Trägerplatte in einer Aufsicht;

Figur 2 ein erfindungsgemäßes Trägerpapier in einer Aufsicht;

Figur 3 die miteinander verbundenen Bestandteile eines erfindungsgemäßen

Paneels während dessen Abtrennung in einer Aufsicht sowie

Figur 4 das erfindungsgemäße Paneel in geschnittener Darstellungsweise.

Zur Herstellung eines erst in den Figuren 3 und 4 dargestellten erfindungsgemäßen Boden-, Wand- oder Deckenpaneels 1 (nachfolgend Paneel 1) wird zunächst ein in der Figur 1 dargestelltes Trägerpapier 2 bereitgestellt. Bei dem Trägerpapier 2 handelt es sich um einen Papierbogen, welcher eine sich in eine Längsrichtung X erstreckende Papierlänge A1 und eine sich in eine Querrichtung Y erstreckende Papierbreite B1 aufweist.

Bei dem Trägerpapier 2 handelt es sich vorliegend um ein rechteckig konfiguriertes Papier, welches in dem dargestellten Beispiel eine Papierlänge A1 von 1 ,5 m und eine Papierbreite B1 von 1 ,05 m aufweist. Das Trägerpapier 2 wird in einem nicht näher dargestellten Verfahren mittels Digitaldruck mit einem Dekor bedruckt. Der Digitaldruck erfolgt dabei über einen Tintenstrahldrucker. Das fertige Dekor erstreckt sich über die gesamte Fläche des Trägerpapiers 2, wobei der Tintenstrahldrucker computertechnisch angesteuert ist und im bedruckten Zustand ein sich nicht wiederholendes Dekor aufweist.

Figur 2 stellt eine Trägerplatte 3 dar, auf welche in einem nächsten Verfahrensschritt das bedruckte Trägerpapier 2 vollflächig aufgebracht wird. Die Trägerplatte 3 ist in dem Beispiel von Figur 2 ebenfalls quadratisch gestaltet und weist dabei eine sich in Längsrichtung X erstreckende Plattenlänge A2 und eine sich dazu in Querrichtung Y erstreckende Plattenbreite B2 auf.

Sowohl die Plattenlänge A2 als auch die Plattenbreite B2 liegen bei 1 ,05 m.

Figur 3 zeigt die Trägerplatte 3 und das darauf aufgebrachte Trägerpapier 2 in einer Aufsicht. Hierbei sind in Längsrichtung X verlaufende Trennschnitte 4 angedeutet, welche die mit dem Trägerpapier 2 verbundene Trägerplatte in einzelne Paneelen 1 abteilt.

Die jeweilige Paneellänge entspricht dabei der Plattenlänge A2. Die einzelnen Trennschnitte 4 verlaufen parallel zueinander, wobei die Trägerplatte 3 in Querrichtung Y jeweils um eine Paneelbreite C gekürzt wird.

Figur 4 zeigt das fertige Paneel 1 in geschnittener Darstellungsweise. Basis des Paneels 1 bildet die Trägerplatte 3, welche zu einer Oberseite Z hin das flächig aufgetragene Trägerpapier 2 aufweist. Das Trägerpapier 2 ist in nicht näher dargestellter Weise mit dem Dekor bedruckt. Weiterhin weist das Trägerpapier 2 auf seiner der Trägerplatte 3 abgewandten Oberseite Z eine Beschichtung 5 auf. Die Beschichtung 5 besteht hierbei aus einem Melaminharz, welche das darunter liegende Trägerpapier 2 mitsamt dem Dekor vor mechanischer Belastung schützt. Mit der hier dargestellten Beschichtung 5 wird das Paneel 1 als Fußbodenbelag eingesetzt. Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Paneel 1 auf seiner der Oberseite Z gegenüberliegenden Unterseite einen Gegenzug 6 auf. Der Gegenzug 6 dient der Stabilisierung des Schichtaufbaus des Paneels 1.

Bei der Trägerplatte 3 handelt es sich bevorzugt um eine verdichtete Faserplatte, beispielsweise um eine mitteldichte Faserplatte (MDF) oder eine hochdichte Faserplatte (HDF).

Λ Λ

- 14 -

Bezugszeichen:

1 - Paneel

2 - Trägerpapier

3 - Trägerplatte

4 - Trennschnitt

5 - Beschichtung

6 - Gegenzug

A1 - Papierlänge

A2 - Plattenlänge

B1 - Papierbreite

B2 - Plattenbreite

C - Paneelbreite

X - Längsrichtung

Y - Querrichtung

Z - Oberseite