Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MODULAR SIMULATION SPACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/139855
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a modular simulation space (1) for simulating a vehicle interior (100), in particular a military vehicle, comprising multiple wall modules (4) for delimiting a simulation region (3) in the simulation space (1), wherein the wall modules (4) have actuators (5) for, in particular translationally, adjusting the position of simulation-region-side wall elements (6) of the wall modules (4) in the simulation space (1).

Inventors:
PABST MANUEL (DE)
DR HAUBNER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100003
Publication Date:
July 15, 2021
Filing Date:
January 07, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KRAUSS MAFFEI WEGMANN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
G09B9/00; G09B9/02
Foreign References:
US20190278882A12019-09-12
DE19780550C22003-06-18
US20080016970A12008-01-24
Other References:
BENGLER KLAUS: "Von der Limousine zum Lkw in wenigen Stunden", 20 July 2015 (2015-07-20), pages 1 - 4, XP055784814, Retrieved from the Internet [retrieved on 20210311]
Attorney, Agent or Firm:
FEDER WALTER EBERT PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:

1 . Modularer Simulationsraum zur Simulation eines Fahrzeuginneren (100), insbesondere eines militärischen Fahrzeugs, mit mehreren

Wandmodulen (4) zur Begrenzung eines Simulationsbereichs (3) im

Simulationsraum (1 ), d a d u rc h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Wandmodule (4) Aktuatoren (5) zur, insbesondere trans- latorischen, Positionsveränderung simulationsbereichsseitiger Wand elemente (6) der Wandmodule (4) im Simulationsraum (1 ) aufweisen.

2. Modularer Simulationsraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die Aktuatoren (5) als Teleskopelement ausgebildet sind.

3. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandmodule (4) neigbar sind, insbesondere um je zwei im Wesentlichen orthogonale Achsen (A1 , A2).

4. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandmodule (4) Marker (9) zur Positionsbestimmung aufweisen. 5. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandmodule (4) matrix artig angeordnet sind.

6. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An- Sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandmodule (4) mit mehreren Teilmodulen (7) hierarchisch aufgebaut sind.

7. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wandmodul (4) ein Oberflächenelement (11 ) zur realitätsgetreuen Nachbildung des Fahrzeuginneren (100) aufweist.

8. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wandmodul (4) ein Feedbackelement (12) für ein aktives Feedback aufweist.

9. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wandmodul (4) ein drucksensitives Element (18) aufweist.

10. Modularer Simulationsraum nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindesten ein Bediengerät (19) zur Nachbildung eines Fahrzeugbediengeräts an den Wandele menten (6) anordbar ist.

11 . Verfahren zum Betrieb eines Simulationsraums (1 ) nach Anspruch 1 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Aktuatoren (5) zur Positionsveränderung der Wandelemente (6) über ein Rechnersystem (21 ) angesteuert werden.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ak tuatoren (5) auf Basis eines Modells des nachzubildenden Fahrzeug inneren (100) angesteuert werden. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Mo dell des Fahrzeuginneren (100) in Segmente (26) zerlegt wird, wel- che einer Auflösung der Wandelemente (6) entspricht.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, dass die Aktuatoren (5) hierarchisch angesteuert werden.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Hierarchieebene (22, 23, 24) einen eigener Adressraum (28, 29, 30, 31 ) zur Ansteuerung zugewiesen wird.

Description:
Modularer Simulationsraum

Die vorliegende Erfindung betrifft einen modularen Simulationsraum zur Simulation eines Fahrzeuginneren, insbesondere eines militärischen Fahr zeugs, mit mehreren Wandmodulen zur Begrenzung eines Simulationsbe reichs im Simulationsraum. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Simulationsraums.

Die Erfindung findet Einsatz bei Simulationen eines Fahrzeuginneren, ins besondere eines militärischen Fahrzeugs, wie sie beim Training von Besat zungsmitgliedern des Fahrzeugs zur initialen Erstausbildung oder zur Auf- frischung und weiteren Einprägung bereits ausgebildeter Abläufe bei der Bedienung des Fahrzeugs zur Anwendung kommen. Zum anderen werden solche Simulationsräume auch bei der Konzeptionierung oder der Weiter- entwicklung des Fahrzeuginneren im Rahmen eines insbesondere hersteller seitigen Designprozesses genutzt.

Die im Simulationsraum erfolgende Simulation des Fahrzeuginneren gestat- tet es, das Training oder den Designprozess durchzuführen, ohne hierzu ein reales Fahrzeug einsetzen zu müssen. Im Vergleich zu einem realen Fahr zeug ist die Simulation deutlich flexibler und lässt sich einfacher als das reale Fahrzeuginnere verändern und anpassen. Insbesondere bei einem De signprozess, in dessen Rahmen das Fahrzeuginnere konzeptioniert oder wei- terentwickelt und somit verändert werden soll, wirkt sich die Flexibilität einer Simulation positiv aus.

Um den Fahrzeuginnenraum bei einer solchen Simulation, insbesondere auch in seinen Abmessungen, wiedergeben zu können, weisen beispiels- weise Simulator-Kabinen einen Simulationsraum auf, in welchem der Fahr zeuginnenraum eines einzelnen Fahrzeugtyps ganz oder abschnittsweise realitätsgetreu nachgebaut ist, d. h. in genauer Form und Abmessungen dem Fahrzeuginnenraum entspricht. Der Simulationsbereich, d. h. jener Bereich eines Simulationsraums, welcher das Fahrzeuginnere zur Simulation nachbildet und in welchem sich beispielsweise das Besatzungsmitglied bei Training bewegen kann, entspricht bei solchen Simulator-Kabinen in seinen Abmessungen dem Fahrzeuginnenraum. Derartige Simulationsräume einer Simulator-Kabine sind jedoch sehr kostspielig, aufwendig in der Produktion und benötigen viel Platz. Zudem kann es erforderlich sein, dass für jede Besatzungsposition im realen Fahrzeug, wie Kommandant, Fahrer oder Richtschütze, eine eigene Simulator-Kabine mit einem eigenem Simulati onsraum angeschafft werden muss.

Eine preiswerte und flexible Alternative hierzu stellen modulare Simulati- onsräume dar. Diese umfassen mehrere Wandmodule, welche innerhalb des Simulationsraums manuell positioniert werden können, um den Simulati- onsbereich im Simulationsraum derart zu begrenzen, dass der Simulations bereich in seinen Abmessungen an die Abmessungen des Fahrzeuginneren angenähert wird. Bei den Wandmodulen kann es sich beispielsweise um ein fache Trennwände handeln, welche im Simulationsraum verschoben und auf diese Weise vor der Simulation positioniert werden können. Bei diesen mo dularen Simulationsräumen kann der Simulationsbereich mittels der Wand- module an das Fahrzeuginnere unterschiedlicher Fahrzeugtypen angepasst werden. Anders als der realitätsgetreue Nachbau im Simulationsraum einer Simulator-Kabine lässt sich das Fahrzeuginnere mit einem solchen modula- ren Simulationsraum nur grob annähern und so nachbilden. Beispielsweise kann die Grundfläche des Simulationsbereichs durch die Trennwände auf die Grundfläche des Fahrzeuginneren begrenzt werden, ohne dass die nähe re Form des Fahrzeuginneren, zum Beispiel ein sich entlang der Höhe ver ändernder Durchmesser des Fahrzeuginneren, durch den Simulationsraum wiedergegeben wird. Da modulare Simulationsräume an unterschiedlichen Fahrzeugtypen anpassbar sind, lassen sich Kosten und benötigter Platz ein sparen, da der gleiche Simulationsraum zur Simulation unterschiedlicher Fahrzeugtypen eingesetzt werden kann. Jedoch ist die manuell erfolgende Positionierung der einzelnen Wandmodule zeitaufwendig und mühselig, da die relativen Positionen der einzelnen Wandmodule zueinander bei der Nachbildung des Fahrzeuginneren stetig überprüft und korrigiert werden muss.

Die A u f g a b e der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, einen schneller und einfacher an unterschiedliche Fahrzeugtypen anpassbaren Simulationsraum anzugeben.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch g e l ö s t , dass die Wandmodule Aktuatoren zur, insbesondere translatorischen, Positionsveränderung simulationsbereichsseitiger Wan delemente der Wandmodule im Simulationsraum aufweisen. Das Wandelement des einzelnen Wandmoduls ist der dem Simulations bereich zugewandte Endbereich des Wandmoduls. Die Wandelemente der Wandmodule begrenzen gemeinsam den Simulationsbereich innerhalb des Simulationsraums. Auf diese Weise bilden die Wandelemente eine Innen wand des Simulationsraums. Das Wandelement ist simulationsrauminnensei tig an mindestens einem Aktuator des Wandmoduls angeordnet. Die Aktua toren der Wandmodule ermöglichen eine schnelle und einfache Änderung der Position der Wandelemente innerhalb des Simulationsraums. Der von den Wandelementen begrenzte Simulationsbereich des Simulationsraums kann auf diese Weise zur Nachbildung von Fahrzeuginnenräumen unter schiedlicher Fahrzeugtypen schnell und einfach verändert werden kann.

Die Position der Wandelemente ist dabei jener Ort, an welchem sich das Wandelement im Simulationsraum befindet. Die Position kann beispiels weise über Koordinaten in einem Koordinatensystem angegeben werden. Hingegen entspricht die Lage des Wandelements dessen Orientierung im Raum, d. h. jener räumlichen Ausrichtung, welche es an seiner Position einnimmt.

Die Wandmodule können an einer Seitenwand, allen Seitenwänden, der Decke und/oder dem Fußboden des Simulationsraums angeordnet sein. So wohl eine Seitenwand als auch die Decke und der Fußboden des Simulati onsraums sind Wände des Simulationsraums. Diese Wände können insbeson- dere die den Simulationsraum nach außen hin beschränkende Außenwände des Simulationsraums sein. Insbesondere können sie die Seitenwand, alle Seitenwände, die Decke und/oder den Fußboden flächig bedecken. Die ein zelnen Wandmodule können aneinander angrenzend an einer Wand, der Decke und/oder dem Fußboden angeordnet sein. Insbesondere die Wan- delemente können dabei an benachbarte Wandelemente angrenzen. Die Wandelemente aneinander angrenzender Wandmodule können zumindest eine Position einnehmen, in welcher sie lediglich durch einen schmalen, vorzugsweise im Millimeterbereich liegenden, Spalt voneinander getrennt sind, so dass die Wandelemente relativ zueinander bewegt werden können, ohne aneinander zu reiben.

Vorzugsweise ist je ein Aktuator zur translatorischen Positionsveränderung pro Wandelement, insbesondere zum Ausfahren des Wandelements, vorge sehen. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aktuatoren als Teleskopelement ausgebildet sind. Teleskopelemente ermöglichen eine ein fache lineare Positionsveränderung entlang einer Translationsachse des Ak tuators. Teleskopelemente sind in ihrer Länge veränderbar. Hierzu weisen sie zumeist zwei gegeneinander bewegbare und ineinander schiebbare Komponenten auf. Die Teleskopelemente können als elektrisch, hydrau lisch, pneumatisch und/oder piezoelektrisch angetriebene Teleskopelemen te ausgebildet sein. Elektrisch angetriebene Teleskopelemente können Ser vomotoren, Linearmotoren oder Teleskopspindelantriebe umfassen. Die Aktuatoren können eine Kombination aus unterschiedlichen Teleskopele- menten sein, insbesondere können Teleskopelemente unterschiedlichen Antriebtyps bei unterschiedlichen Wandmodulen zum Einsatz kommen. So können beispielsweise hydraulische und/oder pneumatische Teleskop elemente bei größeren Wandelementen und /oder bei eine im Vergleich zu anderen Wandelementen größere Last tragenden Wandelementen einge- setzt werden.

Bevorzugt sind die Aktuatoren an einer Wand des Simulationsraums ange ordnet. Bei der Wand des Simulationsraums kann es sich um die Außenwand des Simulationsraums handeln, an dessen Innenseite die Aktuatoren ange- ordnet sind. Über die Aktuatoren können die Wandelemente auf diese Wei se relativ zur Wand des Simulationsraums in diesem positioniert werden. Insbesondere kann ein Aktuator je Wandmodul an der Wand des Simula tionsraums, insbesondere unmittelbar, angeordnet sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Wandmodule neigbar, insbe- sondere um je zwei im Wesentlichen orthogonale Achsen. Die Wandmodule können durch ein Neigen bei der Positionierung im Simulationsraum zusätz lich in ihrer Lage verändert werden. Auf diese Weise können die Wandmo dule schräge Flächen im Fahrzeuginnenraum besser nachbilden und ein auf tretender Treppenstufeneffekt, das sogenannte haptische Aliasing, kann bei der Simulation reduziert werden. Die Neigung der Wandmodule kann durch ein manuelles Einwirken oder über Aktuatoren erfolgen. Bei neigbaren Wandmodulen sind vorzugsweise die Wandelemente, insbesondere relativ zum Aktuator, neigbar ausgebildet. Eine Neigbarkeit um zwei im Wesentli chen orthogonale Achse kann eine weitgehend freie Lageänderung ermög- liehen. Die Achsen können zueinander beabstandet sein oder sich kreuzen. Vorzugsweise verlaufen die Achsen quer zur Translationsachse des Aktua tors. Zur Neigung um zwei im Wesentlichen orthogonale und sich kreuzende Achsen kann das Wandmodul ein Kugelgelenk aufweisen. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Wandmodule Marker zur Positionsbestimmung aufweisen. Mittels eines Markers kann die Position und/oder die Lage des Wandmoduls auf einfache Weise bestimmt werden. Der Marker kann insbesondere am Wandelement des Wandmoduls angeordnet sein, um dessen Lage und/oder Position im Simulationsraum bestimmen zu können. Hierzu kann beispielsweise ein Sensorsystem inner halb des Simulationsraums den Marker erfassen. Anhand der erfassten Posi tion des Wandelements kann überprüft werden, ob der Simulationsbereich das Fahrzeuginnere mit einer ausreichenden Genauigkeit nachbildet oder ob die Position und/oder Lage der Wandelemente zur Genauigkeitssteige- rung verändert werden muss. In vorteilhafter Weise ist der Marker im für das menschliche Auge sicht baren elektromagnetischen Spektralbereich nicht erkennbar. Insbesondere kann es sich um eine nur im Infrarot-Bereich erkennbaren Marker handeln. Ferner kann der Marker als zweidimensionaler Marker und/oder nach Art einer farblichen Markierung ausgebildet sein. Der zweidimensionale Marker kann nach Art eines QR-Codes ausgebildet sein. Eine als farbliche Markie rung ausgebildeter Marker kann einfarbig ausgestaltet sein. Die farbliche Markierung kann alternativ oder zusätzlich das Wandelement simulations- bereichsseitig ganzflächig bedecken.

Insbesondere bei einem Simulationsraum für eine teilweise virtuelle Simu lation kann die über ein Sensorsystem des Simulationsraums erkannte Posi tion des Wandelements mit den Grenzen der virtuellen Darstellung des Fahrzeuginneren verglichen werden. Bei einer solchen teilweise virtuellen Simulation wird dem Besatzungsmitglied eine virtuelle Umgebung, insbe sondere eine virtuelle Darstellung des Fahrzeuginneren, über eine kopffeste Anzeigevorrichtung angezeigt. Das Besatzungsmitglied kann sich innerhalb des Simulationsbereichs bewegen, wobei die Darstellung der virtuellen Um- gebung auf der Anzeigevorrichtung entsprechend der Position der Anzeige vorrichtung nach Art einer VR- Brille angepasst wird. Die Wandelemente können derart positioniert werden, dass sie mit den Grenzen der virtuellen Darstellung des Fahrzeuginneren, d. h. der virtuellen Darstellung der Fahr zeuginnenwand, im Wesentlichen in Deckung gebracht werden. Der Simula- tionsbereich kann auf diese Weise an die Abmessungen der virtuellen Um gebung angepasst werden. Die in ihrer Position an die virtuelle Umgebung angepassten Wandmodule können eine physische Begrenzung der virtuellen Umgebung bereitstellen, indem das Besatzungsmitglied die virtuelle Um gebung sieht, hinsichtlich seiner Bewegungsfreiheit jedoch durch die Wandmodule beschränkt wird. Ferner können die Wandmodule matrixartig angeordnet sein. Die in einer Matrix, d. h. nach Art von Zeilen und Spalten angeordneten Wandmodule können eine Wand, die Decke und/oder den Fußboden des Simulations raums flächendeckend ausfüllen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Wandmodul mehrere, ins besondere matrixartige angeordnete, Wandelemente aufweisen. Die Wand elemente können eine polygonale, insbesondere eine quadratische, recht eckige, pentagonale, hexagonale oder heptagonale, simulationsbereichssei- tige Fläche aufweisen. Die Wandmodule des Wandelements können in einer regelmäßigen Struktur angeordnet sein. Insbesondere quadratische oder rechteckige Wandelemente können matrixartig, d. h. nach Art von Zeilen und Spalten angeordnet sein. In diesem Zusammenhang hat sich insbeson dere eine quadratische Anordnung, insbesondere eine 2x2-, 3x3- oder 4x4- Anordnung, als vorteilhaft erwiesen.

In einer weiteren konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung wird vorgese hen, dass die Wandmodule mit mehreren Teilmodulen hierarchisch aufge baut sind. Das Wandmodul kann mehrere Hierarchieebenen mit je mindes- tens einem Teilmodul aufweisen. Die Hierarchieebenen können zwischen dem wandseitigen Ende und dem simulationsbereichsseitigen Ende des Wandmoduls hintereinanderliegend angeordnet sein, so dass das Wand modul zumindest eine wandseitige höchste Hierarchieebene und eine simu lationsbereichsseitige niederste Hierarchieebene aufweisen. Zwischen der höchsten Hierarchieebene und der niedersten Hierarchieebene können eine oder mehrere Zwischenhierarchieebenen liegen. Ein hierarchischer Aufbau ermöglicht eine schnellere Positionierung der Wandelemente. Das hierar chische aufgebaute Wandmodul kann durch Hinzufügen einer oder mehrere weiterer Hierarchieebenen auf einfache Weise nachträglich erweitert und so nachgerüstet werden. Die Teilmodule können ein Abschlusselement aufweisen, welches mittels eines Aktuators positionsveränderbar ist. An dem Abschlusselement des Teilmoduls können Teilmodule der nachfolgenden, niederen Hierarchie ebene angeordnet sein. Die Teilmodule können nach Art eines, insbesonde- re nicht hierarchischen, Wandmoduls ausgebildet sein. Das Abschlussele ment des simulationsbereichsseitigen Teilmoduls ist vorteilhafterweise als Wandelement ausgebildet. Je Hierarchieebene kann das Wandmodul Aktua toren unterschiedlichen Antriebtyps aufweisen. Die Abschlusselemente können ein einfaches Nachrüsten des Simulationsraums ermöglichen. An den Abschlusselementen der niedersten Hierarchieebene kann zur Nachrüs tung ein oder mehrere weitere Teilmodule angeordnet werden. Die Teil module am simulationsbereichsseitigen Ende des auf diese Weise nachge rüsteten Wandmoduls sind dann Teil der neuen niedersten Hierarchie ebene.

Die Teilmodule können in Reihe nacheinander und/oder verschachtelt an geordnet sein. Bei einer verschachtelten Anordnung sind mehrere Teil module einer tieferen Hierarchieebene an einem Teilmodul der, insbeson dere unmittelbar vorangehenden, höheren Hierarchieebene angeordnet. Vorzugsweise sind die Teilmodule nach Art eines Quadtrees mit vier Teil modulen pro Teilmodul der nächsthöheren Hierarchieebene aufgebaut.

Die Aktuatoren der Teilmodule einer Hierarchieebene können gleichzeitig bewegt werden. Vorzugsweise werden die Aktuatoren aller Hierarchie- ebenen gleichzeitig bewegt, d. h. die einzelnen Hierarchieebenen bewegen sich parallel. Alternativ können die Aktuatoren einer Hierarchieebene gleichzeitig, jedoch die einzelnen Hierarchieebenen nacheinander bewegt werden, d. h. die einzelnen Hierarchieebene bewegen sich seriell. Bevorzugt weisen höhere Hierarchieebenen größere Aktuatoren als niedere Hierarchieebenen auf. Die weiter wandseitig liegenden Teilmodule der hö- heren Hierarchieebene können auf diese Weise stabiler ausgebildet sein als die Wandmodule niederer Hierarchieebenen. Die größeren Aktuatoren der höheren Hierarchieebenen können einen längeren Aktionsweg aufweisen. In vorteilhafter Weise weisen nur die Aktuatoren der höchsten Hierarchieebe- ne, d. h. die außengelegenen Aktuatoren, einen längeren Aktionsweg auf. Ein größerer Einstellbereich zwischen den Positionen des Abschlusselements bei maximal ausgefahrenem Aktuator und minimal ausgefahrenem Aktuator kann erzielt werden. Die Aktuatoren der niederen Hierarchieebenen können eine geringere Bau größe und/oder ein geringeres Gewicht als die Aktuatoren der höheren Hie rarchieebenen aufweisen. Die von den Aktuatoren der höheren Hierarchie ebenen zu bewegende Masse kann reduziert werden. In einer Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Wandmodul ein Oberflächenelement zur realitätsgetreuen Nachbildung des Fahrzeug inneren auf. Das Oberflächenelement kann als integraler Bestandteil des Wandmoduls oder als am Wandmodul, insbesondere am Wandelement, anordbares Anbauteile ausgebildet sein. Je Wandelement kann ein Ober- flächenelement vorgesehen sein. Das Oberflächenelement kann rund, eckig oder eine andere, insbesondere komplexere, Form aufweisen. Das Fahr zeuginnere lässt sich mittels des Oberflächenelements realitätsgetreuer nachbilden. Das Oberflächenelement kann hierzu einem Teil des Fahrzeug inneren nachgebildet sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist mindestens ein Wandmodul ein Feedbackelement für ein aktives Feedback auf. Ein aktives Feedback kann anders als ein passives Feedback einer lediglich erfühlbaren oder ertast baren Oberfläche, durch eine Veränderung eines Zustandes oder einer Ei- genschaft des Feedbackelements erzielt werden. Durch das Feedback kön nen dem Besatzungsmitglied während der Simulation weitere Sinneseindrü- cke vermittelt werden. Die Realitätsgetreue der Simulation und damit des Simulationsraums kann gesteigert werden. Vorteilhafterweise können meh rere oder alle Wandmodule insbesondere unterschiedliche Feedbackele mente aufweisen.

Vorzugsweise umfasst das Teilmodul der niedersten Hierarchieebene das Feedbackelement. Insbesondere kann das Feedbackelement ein Bestandteil des Wandelements und/oder des Oberflächenelements sein. Alternativ oder zusätzlich können auch Teilmodule höheren Hierarchieebenen Feedbackele- mente aufweisen. Auf diese Weise kann ein Feedbackelement ein einheit liches Feedback für die mit dem Teilmodul verbundenen Teilmodule niederer Hierarchieebenen geben.

Das Feedbackelement kann ein haptisches Feedback liefern, beispielsweise ein Vibrieren, eine Temperaturänderung und/oder einer Formänderung. Das Feedbackelement kann ein Vibrationselement umfassen, mit welchen sich Vibrationen oder ein Wackeln erzeugen lässt. Mit einem Vibrationselement können Auswirkungen von Fehlfunktionen oder Beschädigungen des Fahr zeugs auf das Fahrzeuginnere simuliert werden. Das Feedbackelement kann ein Temperaturelement zur Veränderung der Temperatur umfassen. Mit dem Temperaturelement kann ein Aufheizen und/oder Abkühlen erzielt werden. Das Feedbackelement kann ein Formveränderungselement zur Ver änderung der Form, insbesondere der Oberflächenform, des Feedback elements aufweisen. Das Formveränderungselement kann eine Formverän- derung des Fahrzeuginneren simulieren, beispielsweise eine durch eine

Sprengwirkung verursachte Einbuchtung der Fahrzeuginnenwand. Das Form veränderungselement kann insbesondere mit einem Fluid aufpumpbar aus gebildet sein. Mit einem aufpumpbaren Formveränderungselement können Materialien unterschiedlicher Härte simuliert werden, indem die Ober- flächenspannung des Formveränderungselements durch stärkeres oder schwächeres Aufpumpen an die zu simulierende Materialhärte angepasst wird.

Das Feedbackelement kann ein Akustikelement, insbesondere einen Laut- Sprecher, umfassen. Das Akustikelement kann zu einer richtungsabhängigen Geräuschkulisse im Simulationsbereich beitragen, bei welcher ein Geräusch von dem in Richtung einer zu simulierenden Geräuschquelle liegenden Akustikelement erzeugt wird. Auf diese Weise lassen sich außerhalb des simulierten Fahrzeuginneren liegende Geräuschquellen simulieren, wie bei- spielsweise das Klappern eines hinter der Fahrzeuginnenwand liegenden Geräts.

In einer weiteren Ausgestaltung weist mindestens ein Wandmodul ein drucksensitives Element auf. Das drucksensitive Element kann als Eingabe- gerät während der Simulation dienen, insbesondere nach Art eines berüh rungsempfindlichen Bildschirms. Das drucksensitive Element kann ein Be standteil des Wandelements und/oder des Oberflächenelements sein.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Wandmodul ein Lichtelement auf. Das Lichtelement kann ein visuelles Feedback während der Simulation geben und/oder die Oberflächentextur des Fahrzeuginne ren darstellen. Das Lichtelement kann insbesondere einfarbige LEDs, RGB- LEDs oder ein Display umfassen. Das Lichtelement kann ein Bestandteil des Wandelements und/oder des Oberflächenelements sein.

Gemäß einer konstruktiven Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Wandmodule, insbesondere die Wandelemente, aus leichten, festen und/oder steifen Materialen hergestellt sind. Die Wandmodule können aus Koststoffe, Hartschaumstoffe, Faserverbundplatten oder Kombinationen hieraus gefertigt sein. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens ein Bediengerät zur Nachbildung eines Fahrzeugbediengeräts an den Wandelementen anordbar ist. Gleichwohl können auch mehrere Bediengeräte an den Wandmodulen angeordnet werden. Bei dem Bediengerät kann es sich beispielsweise um ein Lenkrad, ein oder mehrere Pedale, einen Knopf, einen Schalter, einen Hebel, eine Bedienkonsole oder ein Armaturenbrett handeln. Das Bedien gerät kann mechanisch und/oder elektrisch funktionstüchtig sein, d. h. durch das Besatzungsmitglied während der Simulation betätigbar bzw. als Komponente in einen funktionierenden Schaltkreis eingebunden sein. Das Bediengerät kann dem Fahrzeugbediengerät optisch realitätsgetreu nach gebildet oder eine einfache Attrappe sein. Je nach zu simulierendem Fahr zeugtyp können unterschiedliche Bediengeräte vorgesehen sein, welche insbesondere aus einem Bediengerätesortiment ausgewählt werden können. Durch die Anordbarkeit an den Wandelementen kann das Fahrzeuginnere mit dem darin befindlichen Fahrzeugbediengerät realitätsgetreuer mit dem Simulationsraum simuliert werden.

Das Wandelement kann zur Anordnung eines Bediengeräts Befestigungs elemente aufweisen, welche mit Befestigungselementen des Bediengeräts zur Befestigung Zusammenwirken können. Insbesondere kann das Befesti gungselement des Wandelements nach Art einer Nut, einer Steckaufnahme, eines Sacklochs, eines Innengewindes, einer Montageschiene oder eines Rastelements ausgebildet sein. Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird zur L ö s u n g der vorstehend genannten Aufgabe vorgeschlagen, dass die Aktuatoren zur Posi tionsveränderung der Wandelemente über ein Rechnersystem angesteuert werden. Über die Aktuatoren der Wandmodule wird die Position der Wandelemente verändert. Zur Nachbildung des Fahrzeuginneren unterschiedlicher Fahr- zeugtypen wird der von den Wandelementen begrenzte Simulationsbereich des Simulationsraums verändert und an die Abmessungen des jeweiligen Fahrzeuginneren angepasst. Durch die Ansteuerung der Aktuatoren über das Rechnersystem erfolgt diese Anpassung auf schnelle und einfache Weise. Ein manueller Eingriff ist nicht erforderlich.

Die in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen modularen Simulations raum beschriebenen Merkmale können einzeln oder in Kombination auch bei dem Verfahren zur Anwendung kommen. Es ergeben sich die gleichen Vorteile, welche bereits beschrieben wurden.

In vorteilhafter Weise werden die Aktuatoren auf Basis eines Modells des nachzubildenden Fahrzeuginneren angesteuert. Im Rechnersystem kann das Modell des zu nachzubildenden Fahrzeuginneren ausgewählt werden. Das Rechnersystem kann im Anschluss vollautomatisch die einzelnen Aktuatoren ansteuern und bewegen und so die Position der Wandelemente gemäß der im Rechnersystem hinterlegten Abmessungen des Fahrzeuginneren verän dern. Bei dem Modell kann es sich beispielsweise um ein CAD-Modell oder einen 3D-Scan des Fahrzeuginneren handeln. Die von den einzelnen Wand- elementen einzunehmenden Positionen können für jedes Wandelement dem Modell zugeordnet hinterlegt werden oder dynamisch aus dem Modell be stimmt werden.

In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhat erwiesen, wenn das Mo- dell des Fahrzeuginneren in Segmente zerlegt wird, welche einer Auflösung der Wandelemente entspricht. Die Auflösung der Wandelemente ist der Ab stand zwischen den benachbarten Wandelementen des Wandmoduls. Diese Auflösung kann, insbesondere bei einer matrixartigen Anordnung der Wandmodule und/oder Wandelemente, regelmäßig sein oder sich in ver- schiedenen Bereichen des Simulationsraums unterscheiden. Die Fahrzeug innenwand des Modells des Fahrzeuginneren wird in ein Gitternetz dieser Auflösung zerlegt. Eine jede Netzmasche des Gitternetzes entspricht einem Segment, welches anschließend einem Wandelement zugeordnet wird. Die se Zerlegung und Zuweisung ermöglicht, dass jedes Wandelement individu ell gemäß dem ihm zugewiesenen Segment des Modells positioniert werden kann. Mittels den entsprechend segmentgemäß positionierten Wandelemen ten kann der Simulationsbereich das Modell des Fahrzeuginneren sehr genau nachbilden.

Die Zerlegung des Modells in einzelne Segmente kann vorab erfolgen und im Rechnersystem hinterlegt werden oder dynamisch auf dem Rechnersystem erfolgen, d. h. nach der Auswahl des Modells auf dieses angewandt werden. Bei einer dynamischen Zerlegung können auch nicht zuvor prozessierte Mo delle mit dem Simulationsraum nachgebildet werden. Zudem kann die Zer legung an die aktuelle Auflösung des Simulationsraum angepasst werden, was insbesondere bei einem nachrüstbaren Simulationsraum eine Ausnut zung der maximalen Auflösung ermöglicht.

In vorteilhafter Weise werden die Aktuatoren hierarchisch angesteuert. Bei einer hierarchischen Ansteuerung der Aktuatoren können diese gemäß der Hierarchieebene, welcher sie angehören, angesteuert werden. Insbesonde re bei über ein Bussystem seriell angesteuerten Aktuatoren, d. h. einer An steuerung jedes Aktuators nacheinander, können mittels einer hierarchi schen Ansteuerung kürzere Reaktionszeiten zwischen einem Befehl zur Po sitionsveränderung aller Wandelemente und der Einnahme der veränderten Positionen durch alle Wandelemente des Simulationsraums erzielt werden. Aktuatoren höherer Hierarchieebenen werden hierbei vor Aktuatoren nie derer Hierarchieebenen angesteuert.

In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn jeder Hierarchieebene ein eigener Adressraum zur Ansteuerung zugewiesen wird. Über einen eigenen Adressraum können die Aktuatoren einer Hierarchie- ebene auf besonders einfache Weise angesteuert werden. Ein mehrere Adressräume aufweisender Simulationsraum kann mehr Aktuatoren auf weisen, als maximal Adressen in einem beispielsweise 7 Bit- oder 10 Bit- Adressenraum vorhanden sind. Jeder Adressraum kann als Datenbus, wie ein serieller Inter- Integrated Circuit (auch I-2-C oder I-Quadrat-C genannt), ausgebildet sein. Ein Aktuator kann innerhalb des Adressraums seiner Hie rarchieebene mit einer ID angesprochen werden, welche auch für Aktua toren einer anderen Hierarchieebene, jedoch in dem anderen Adressraum verwendet wird. So kann ein Aktuator der niedersten Hierarchieebene, bei- spielsweise mit der ID 953 als „Ebene 3, Bus ID 953“, angesprochen werden, während ein Aktuator der höchsten Hierarchieebene ebenfalls die ID 953 trägt, jedoch als „Ebene 1 , Bus ID 953“ im Adressraum der höchsten Hierar chieebene angesprochen wird. In Weiterbildung der Erfindung werden die Positionen der Wandelemente dynamisch an die Simulation angepasst. Eine dynamische Anpassung ermög licht eine Veränderung des Simulationsbereichs während der Laufzeit der Simulation. Der Simulationsbereich kann dynamisch vergrößert und/oder verkleinert werden. Krafteinwirkungen auf das Fahrzeug und/oder Verfor- mungen des Fahrzeuginneren, beispielsweise plastische Verformungen auf grund eines Beschusses oder einer Mineneinwirkung, können simuliert wer den. Alternativ oder zusätzlich kann der Wechsel eines Fahrmodus simuliert werden. Beispielsweise der Wechsel von einer Fahrt unter Luke, bei wel cher sich das Besatzungsmitglied gänzlich innerhalb des Fahrzeuginneren befindet, zu einer Fahrt über Luke, bei welcher sich zumindest der Kopf des Besatzungsmitglieds teilweise außerhalb des Fahrzeuginneren befindet. Hierzu können Teile des Simulationsbereichs vergrößert, indem Wandele mente in Richtung der Außenwand des Simulationsraums verschoben wer den, und andere Teile des Simulationsraums verkleinert werden, indem Wandelemente von der Außenwand des Simulationsraums weg verschoben werden. Für das Besatzungsmitglied kann sich im Simulationsraum der Ein- druck ergeben, dass es sich vom Fahrzeuginneren zumindest teilweise durch eine Luke nach Fahrzeugaußen begibt. In einem Simulationsraum ho her Auflösung, in welchem einzelne Wandelemente einen Schalter inner halb des Fahrzeuginneren simulieren, können Schalterstellungen dynamisch simuliert werden.

Vorteilhafterweise formen die Wandelemente eine Sitzmöglichkeit während der Simulation. Ein Stuhl oder ein Fahrersitz kann auf einfache Weise durch die Wandelemente des Simulationsraums geformt werden. Auf den Einsatz einer gesonderten Sitzmöglichkeit kann auf kostensparende Weise verzich tet werden. Die durch die Wandelemente geformte Sitzmöglichkeit kann dynamisch verändert werden. Beispielsweise kann eine Fahrdynamik, wie ein Auf- und Abbewegen der Sitzmöglichkeit während einer Geländefahrt, simuliert werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung fahren die Wandele mente automatisch zum Ermöglichen des Betretens und/oder des Verlas- sens des Simulationsraums zurück. Ein Zurückfahren der Wandelemente, d. h. in ihrer Ausgangsstellung nahe der Außenwand des Simulationsraums, in welcher die Aktuatoren eingefahren sind, ermöglicht einen einfachen Zugang zum Simulationsraum. Bei einem automatischen Zurückfahren ist kein menschlicher Eingriff erforderlich, welcher nur auf das Auslösen des Zurückfahrens gerichtet ist. Das automatische Zurückfahren kann bei spielsweise während des Öffnens einer Zugangstür zum Simulationsraum durch Sensoren, beispielsweise Berührungssensoren, Annäherungssensoren, Bewegungssensoren oder Sensoren im Türmechanismus, ausgelöst werden.

Weitere Einzelheiten und Vorteile eines erfindungsgemäßen modularen Si mulationsraums sowie eines Verfahrens zum Betrieb des Simulationsraums sollen nachfolgend anhand der in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung exemplarisch erläutert werden. Darin zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Simulationsraum,

Fig. 2 einen allseitig durch Wandmodule begrenzten Simulati onsbereich,

Fig. 3a einen Treppenstufeneffekt,

Fig. 3b das Neigen von Wandelementen,

Fig. 4 ein Wandelement mit einem Marker,

Fig. 5 ein Wandmodul mit verschachteltem Aufbau,

Fig. 6 eine matrixartige Anordnung von Wandelementen,

Fig. 7 ein Wandmodul mit einem Feedbackelement,

Fig. 8 ein Wandmodul mit einem Formveränderungselement,

Fig. 9 ein Wandmodul mit einem Temperaturelement und ei nem Lichtelement,

Fig. 10 ein Wandmodul mit einem Oberflächenelement,

Fig. 11 ein Wandmodul mit einem drucksensitiven Element,

Fig. 12 ein Wandmodul mit einem Bediengerät, Fig. 13a-c die Zerlegung eines Fahrzeuginneren in einzelne Segmen te, und

Fig. 14a, b eine dynamische Anpassung der Wandelemente während einer Simulation.

In Fig. 1 ist ein modularer Simulationsraum 1 gezeigt, mit welchem das Fahrzeuginnere 100 eines insbesondere militärischen Fahrzeugs, beispiels weise zum Training eines Besatzungsmitglieds, simuliert werden kann. Um das Fahrzeuginnere 100 zur Simulation nachzubilden, sind in dem Simulati onsraum 1 mehrere Wandmodule 4 angeordnet. Jedes Wandmodul 4 um fasst einen Aktuator 5, mit welchem ein zum Wandmodul 4 gehöriges Wan delement 6 in seiner Position verändert werden kann. Die Aktuatoren 5 sind als Teleskopelemente ausgebildet, welche ein- und ausgefahren werden können, um so die Position des Wandelements 6 im Simulationsraum 1 zu verändern. Die Aktuatoren 5 sind an zwei Seiten wänden 2.1 sowie der Decke 2.2 des Simulationsraums 1 angeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind von den an der Decke 2.2 des Simulati- onsraums 1 angeordneten Wandmodulen 4 lediglich vier Wandmodule 4 exemplarisch dargestellt, gleichwohl können diese die gesamte Decke 2.2 bedecken. Auch die an den Seitenwänden 2.1 des Simulationsraums 1 ange ordnete Wandmodule 4 sind lediglich schematisch angedeutet. Die an den Seitenwänden 2.1 angeordneten Aktuatoren 5 bilden jeweils einen Aktuatorenblock 40, in welchem die einzelnen Aktuatoren 5 in regel mäßigen Abständen zueinander angeordnet sind. In diesen Aktuatorenblö cken 40 sind lediglich die äußeren Aktuatoren 5 dargestellt. Bei den Aktua torenblöcken 40 kann es sich um eine bauliche Einheit handeln, welche ei- ne einfache Montage der Aktuatoren 5 und somit der Wandmodule 4 im Si mulationsraum 1 ermöglicht, oder um ein sich rein durch die Anordnung der einzelnen Aktuatoren 5 im Simulationsraum 1 ergebene Struktur. Wenn gleich die dargestellten Aktuatorenblöcke 40 einen Teilbereich der je weiligen Seitenwände 2.1 bedecken und die Wandmodule 4 nicht über die gesamte Decke 2.2 des Simulationsraums 1 verteilt sind, so können die Wände 2, d. h. sowohl die Seitenwände 2.1 , die Decke 2.2 wie auch der Fußboden 2.3 des Simulationsraums 1 , auch vollständig mit Wandmodulen 4 bedeckt werden. Zudem ist es möglich, dass, anders als in Fig. 1 darge stellt, nicht lediglich drei von insgesamt sechs Wänden 2 des Simulations raums 1 mit Wandmodulen bedeckt werden, sondern vielmehr können sämtliche oder auch weniger der Wände 2 des Simulationsraums 1 mit Wandmodulen 4 versehen werden.

Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, sind die Wandmodule 4 und somit auch die Wandelemente 6 matrixartig nach Art eines Schachbretts angeordnet. Die Wandelemente 6 der an den Wänden 2 des Simulationsraums 1 angeordne ten Wandmodule 4 begrenzen einen Simulationsbereich 3 innerhalb des Si mulationsraums 1. Die Wandelemente 6 bilden auf diese Weise eine Innen wand des Simulationsraums 1. In diesem Simulationsbereich 3 befindet sich das Besatzungsmitglied während der Simulation. Im Rahmen der Simulati- onsdurchführung tritt der Simulationsraum 3 daher an die Stelle des realen Fahrzeuginneren 100.

Durch die Positionsveränderbarkeit der einzelnen Wandelemente 6 kann die Form dieses Simulationsbereichs 3 an das Fahrzeuginnere 100 eines zu si- mulierenden Fahrzeugs angepasst werden. Hierzu kann ein Wandelement 6 durch ein Einfahren des Aktuators 5 des jeweiligen Wandmoduls 4 weiter von der jeweiligen Wand 2 des Simulationsraums 1 , an welcher der Aktua tor 5 angeordnet ist, beabstandet werden und so den Simulationsbereich 3 einschränken. Durch ein Ausfahren des Aktuators 5 in Richtung der Wand 2, an welcher der Aktuator 5 angeordnet ist, kann der Simulationsbereich 3 vergrößert werden. Zur Steuerung der einzelnen Aktuatoren 5 und somit zur Positionsverände rung der Wandelemente 6 weist der Simulationsraum 1 ein Rechnersystem 21 auf, mit welchem die einzelnen Aktuatoren 5 individuell oder gruppen- weise angesteuert werden können. Dieses Rechnersystem 21 kann innerhalb des Simulationsraums 1 oder außerhalb des Simulationsraums 1 angeordnet sein. Neben der Position der einzelnen Wandelemente 6 kann das Rechner system 21 zudem auch weitere Parameter der Simulation steuern, wie bei spielsweise ein Feedback, die Lichtverhältnisse im Simulationsraum 1 , dem Besatzungsmitglied angezeigte Darstellungen einer fahrzeugaußenseitigen Umgebung oder eine Geräuschkulisse. Über das Rechnersystem 21 können die Wandelemente 6 zudem automatisch in eine Ausgangsstellung zurück gefahren werden, in welcher die Aktuatoren 5 maximal weit eingefahren sind, so dass die Wandmodule 4 das Innere des Simulationsraums 1 minimal begrenzen. In dieser zurückgefahrenen Stellung kann ein Zugang zu einer hier nicht dargestellten Zugangsöffnung des Simulationsraums 1 , wie bei spielsweise eine Tür, freigegeben werden, um so ein möglichst einfaches Betreten und/oder Verlassen des Simulationsraums 1 zu ermöglichen. Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang einer vertikal verlaufenden Schnittebene durch einen Simulationsraum 1 . In diesem Simulationsraum 1 wurden die Wandmodule 4 unterschiedlich betätigt, so dass die Wandelemente 6 einen Simulationsbereich 3 von komplexerer Geometrie begrenzen. Anders als bei dem in Fig. 1 dargestellten Simulationsraum 1 wird der Simulationsbereich 3 nicht lediglich entlang dreier seiner Seiten durch die Wandelemente 6 begrenzt, sondern vielmehr von sämtlichen Seiten, d. h. sowohl nach vorne als auch nach hinten, nach links und nach rechts sowie nach oben und nach unten. Im hier dargestellten Schnitt durch den Simulationsbereich 3 sind lediglich die Begrenzungen durch die Wandelemente 6 zu den Seiten sowie nach oben und nach unten zu erkennen. Neben den an der Begrenzung des Simulationsbereichs 3 beteiligten Wand modulen 4 können an den Wänden 2 des Simulationsraums 1 weitere, nicht an der Begrenzung des Simulationsbereichs 3 beteiligte Wandmodule 4 an geordnet sein. Diese Wandmodule 4 können so in Reserve gehalten werden und zur Begrenzung eines anders geformten Simulationsbereichs 3 einge setzt werden.

Das mittlere der fußbodenseitigen Wandelemente 6 ist innerhalb des Simu lationsbereiches 3 positioniert worden. Dieses Wandelement 6 bildet eine Sitzmöglichkeit 25 innerhalb des Simulationsbereichs 3, beispielsweise für ein an der Simulation teilnehmendes Besatzungsmitglied eines realen Fahr zeugs. Die Bereitstellung einer Sitzmöglichkeit 25 mittels eines oder meh rerer Wandmodule 4 gestattet es, eine auf die Sitzmöglichkeit 25 wirkende Fahrdynamik zu simulieren. Zu diesem Zwecke wird das die Sitzmöglichkeit 25 darstellende Wandelement 6 durch Ein- und Ausfahren des Aktuators 5 entsprechend der simulierten Fahrbewegung dynamisch in seiner Position verändert, um auf diese Weise ein Auf- und Abbewegen eines Fahrzeugsit zes zu simulieren. In Fig. 3a ist eine Reihe von Wandmodulen 4 dargestellt, deren Aktuatoren 5 unterschiedlich weit ausgefahren sind. Die einzelnen Wandelemente 6 sind daher entlang einer Diagonalen angeordnet. Die Oberflächennormalen N der Wandelemente 6 verlaufen parallel zur Translationsachse T der ein zelnen Wandmodule 4. Entlang dieser Translationsachse T können die Wandelemente 6 mittels der Aktuatoren 5 linear positioniert werde. Die Wandelemente 6 sind bei den gezeigten Wandmodulen 4 derart starr mit den Aktuatoren 5 verbunden, dass sich die Oberflächennormale N nicht verändern lässt. Auf diese Weise ergibt sich eine Abstufung nach Art eines Treppenstufeneffekts bei der Nachbildung einer Diagonalen, was auch als haptisches Aliasing bezeichnet wird. Bei der Nachbildung von abgeschräg ten Flächen, wie beispielsweise der Diagonalen im dargestellten Beispiel, ergibt sich auf diese Weise eine wenig realitätsgetreue Abstufung während der Simulation.

Im Gegensatz zu den in Fig. 3a dargestellten Wandmodulen 4 sind die in Fig. 3b gezeigten Wandmodule 4 neigbar ausgebildet. Bei diesen neigbaren Wandmodulen 4 sind die Wandelemente 6 lageveränderlich an den Aktua toren 5 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel können die Wand elemente 6 um zwei im Wesentlichen orthogonal zueinander verlaufende Achsen A1, A2 geneigt werden. Die Achse A1 erstreckt sich in Fig. 3b aus der Bildebene hinaus. Durch ein Neigen um eine oder beide dieser Achsen A1, A2 kann die Oberflächennormale N eines jeden Wandmoduls 6 indivi duell ausgerichtet werden. Im hier dargestellten Beispiel sind sämtliche Wandelemente 6 um den gleichen Winkel a um ihre jeweilige Achse A1 nach unten geneigt. Auf diese Weise ergibt sich über die Wandelemente 6 hinweg eine diagonal verlaufende, im Wesentlichen ebene Fläche. Bei der Begrenzung des Simulationsbereichs 3 stellt sich durch die neigbaren Wand elemente 6 kein Treppenstufeneffekt mehr ein, so dass eine noch realitäts getreuere Simulation eines Fahrzeuginneren 100, insbesondere mit abge schrägten Flächen, durch die neigbaren Wandmodule 4 ermöglicht wird. Die neigbaren Wandelemente 6 sind in der Ausführungsform nicht nur in ihrer Position im Simulationsraum 1, sondern auch in ihrer Lage, d. h. ihrer Aus richtung, im Simulationsraum 1 veränderbar.

Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines Wandelements 6, welches einen zweidimensionalen Marker 9 nach Art eines QR-Codes aufweist. Mittels im Simulationsraum 1 angeordneten Sensoren kann die Position dieses Markers 9 bestimmt werden. Über die Position des Markers 9 kann auf die Position des Wandelements 6 zurückgeschlossen werden. Diese Positionsinformation kann an das Rechnersystem 21 weitergeleitet werden. Über einen Vergleich der bekannten Form des Markers 9 mit der von dem Sensor erfassten Form des Markers 9 kann zudem auf die Lage des Wandelelements 6 im Simulati- onsraum 1 zurückgeschlossen werden. Das Rechnersystem 21 kann mit die sen Positions- und/oder Lageinformationen die Position und/oder Lage der Wandelemente 6 im Simulationsraum 1 zur Anpassung an einen Vorgabe wert verändern. Auf diese Weise lässt sich eine Regelschleife bei der Posi- tionierung und/oder Ausrichtung der Wandelemente 6 verwirklichen.

Das Wandmodul 4 in Fig. 5 ist im Gegensatz zu den bislang dargestellten Wandmodulen 4 verschachtelt aufgebaut. Es weist mehrere Teilmodule 7 auf, welche jeweils einen Aktuator 5 sowie ein Abschlusselement 8 umfas- sen. Das verschachtelte Wandmodul 4 weist mehrere Hierarchieebenen 22, 23, 24 auf, welche jeweils mindestens ein Teilmodul 7 beinhalten. Die höchste Hierarchieebene 22 stellt das wandseitige Ende des Wandmoduls 4 dar, wobei der Aktuator 5 dieser höchsten Hierarchieebene 22 an der Wand 2 des Simulationsraums 1 angeordnet ist. In Richtung des Simulationsbe- reichs 3 schließt sich an das Teilmodul 7 der höchsten Hierarchieebene 22 die nächstniedere Hierarchieebene 23 an. Jede der niederen Hierarchie ebenen 23, 24 weist jeweils mindestens ein weiteres Teilmodul 7 auf. In der einfachsten, hier nicht dargestellten Ausführungsform eines derartigen hierarchischen Wandmoduls 4 ergibt sich im Wesentlichen eine Reihen- Schaltung einzelner Teilmodule 7. In dem in Fig. 5 dargestellten Ausfüh rungsbeispiel eines verschachtelten Wandmoduls 4 sind jedoch an jedem mit dem Aktuator 5 einer jeden Hierarchieebene 22, 23 verbundenen Ab schlusselement 8 vier Teilmodule 7 der jeweils folgenden, niederen Hierar chieebene 23, 24 angeordnet.

Die Anordnung der Teilmodule 7 einer Hierarchieebene 23, 24 erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel nach Art einer 2x2-Matrix an dem Ab schlusselement 8 der nächsthöheren Hierarchieebene 22, 23. In Fig. 5 sind daher jeweils nur zwei Teilmodule 7 pro Abschlusselement 8 der nächst- höheren Hierarchieebene 22, 23 gezeigt, da in der Bildebene zwei weitere Teilmodule 7 hinter diesen liegen. Durch diesen verschachtelten Aufbau nach Art eines Quadtrees mit vier Teilmodulen 7 pro Teilmodul 7 einer hö heren Hierarchieebene 22, 23 ergibt sich ein fein gefächerter Aufbau des Wandmoduls 4. Dargestellt sind hier insgesamt vier Hierarchieebenen, wobei sich einer höchsten Hierarchieebene 22 nacheinander zwei Zwischenhierarchieebenen 23 und eine niederste Hierarchieebene 24 anschließt. Die Abschlusselemen te 8 der niedersten Hierarchieebene 24 sind als Wandelemente 6 ausgebil det, welche den Simulationsbereich 3 begrenzen. Zwischen diesen Wand- elementen 6 besteht ein lediglich geringer Spalt 10, welcher insbesondere im Millimeterbereich liegt. Die unterschiedlichen Abstände zwischen den Wandelementen 6 des in Fig. 5 dargestellten verschachtelten Aufbaus die nen der besseren Darstellung der hierarchischen Struktur und sind im realen Wandmodul 4 so nicht vorgesehen, d. h. die Spalte 10 weisen die geleichen Spaltmaße auf. Gleichwohl können bei einem Wandmodul 4 auch unter schiedliche Spaltmaße vorgesehen sein.

Der hierarchische Aufbau des Wandelements 4 ermöglicht es, durch Betäti gung eines einzelnen Aktuators 5 der höchsten Hierarchieebene 22 oder einer Zwischenhierarchieebene 23 mehrere Wandelemente 6 gleichzeitig in ihrer Position zu verändern. Ohne dass mehrere Aktuatoren 5 einer niede ren Hierarchieebene 23, 24 angesteuert werden müssen, kann durch eine derartige hierarchische Ansteuerung eine schnelle Positionierung der Wand elemente 6 ermöglicht werden. Denn zur Positionierung der Wandelemente 6 kann es ausreichen, lediglich einen Aktuator 5 oder eine im Vergleich zur

Positionsveränderung durch jeden Aktuator 5 der niedersten Hierarchieebe ne 24 geringe Anzahl von Aktuatoren 5 zu betätigen. Das Rechnersystem 21 steuert die Aktuatoren 5 des Wandmoduls 4 hierzu hierarchisch an. Hierbei werden zunächst die Aktuatoren 5 der höchsten Hierarchieebene 22 ange- steuert, hieran anschließend die Aktuatoren 5 der Zwischenhierarchieebe nen 23 und abschließend die Aktuatoren 5 der niedersten Hierarchieebene 24. Auf die Betätigung einer Gruppe von Aktuatoren 5 einer niederen Hie rarchieebene 23, 24 kann zudem verzichtet werden, wenn bereits durch die Betätigung eines Aktuators 5 einer höheren Hierarchieebene 22, 23 die ein zustellende Position der Wandelemente 6 erreicht wurde.

Da das Rechnersystem 21 mehrere Wandmodule 4 ansteuert und die Anzahl der einzelnen Aktuatoren 5 die einzelnen Adressen innerhalb eines typi scherweise verwendeten 7-Bit- oder 10-Bit-Adressraums übersteigt, kann jeder Hierarchieebene 22, 23, 24 ein eigener Adressraum 28, 29, 30, 31 zugewiesen werden. Die Größe dieser Adressräume 28, 29, 30, 31 kann hierbei gleich groß sein, so dass eine Adresse oder ID in mehreren Adress- räumen verwendet werden kann. So werden beispielsweise sämtlichen Ak tuatoren 5 der höchsten Hierarchieebene 22 aller im Simulationsraum 1 angeordneter Wandmodule 4 jeweils eine Adresse aus einem ersten Adress- raum 28 zugewiesen. Ebenso erhält jeder Aktuator 5 der nächstniederen Zwischenhierarchieebene 23 eine ID in einem Adressraum 29, welchen sich die Aktuatoren 5 dieser Zwischenhierarchieebene 23 sämtlicher Wand module 4 im Simulationsraum 1 teilen. Ebenso erhalten alle Aktuatoren 5 der sich hieran anschließenden nächstniederen Zwischenhierarchieebene 23 aller Wandmodule 4 eine Adresse aus einem gemeinsamen Adressraum 30 und auch sämtliche Aktuatoren 5 der niedersten Hierarchieebene 24 eine Adresse in einem Adressraum 31. Der Aktuator 5 der in Fig. 5 dargestellten höchsten Hierarchieebene 22 kann durch das Rechnersystem 21 so bei spielsweise als "Ebene 1 , Bus-ID 953" angesprochen werden, wobei "Ebene 1" die Bezeichnung für den Adressraum 28 ist und „Bus-ID 953“ die Adresse des individuellen Aktuators 5 in diesem Adressraum 28 ist. Zugleich kann auch einer der in Fig. 5 dargestellten Aktuatoren 5 der niederen der beiden Zwischenhierarchieebenen 23 ebenfalls die Adresse „Bus-ID 953“ tragen, jedoch im Adressraum 30, so dass dieser Aktuator 5 vom Rechnersystem 21 als "Ebene 3, Bus-ID 953" angesprochen werden kann. Das Rechnersystem 21 kann mittels der Adressräume 28, 29, 30, 31 die einzelnen Hierarchieebe- nen 22, 23, 24 sämtliche Wandmodule 4 innerhalb des Simulationsraums 1 hierarchieebenen weise ansprechen.

Da die Aktuatoren 5 der höheren Hierarchieebenen 22, 23 aufgrund des ver- schachtelten Aufbaus ein höheres Gewicht als die Aktuatoren 5 der niede ren Hierarchieebenen 23, 24 tragen, sind die Aktuatoren 5, insbesondere der Aktuator 5 der höchsten Hierarchieebene 22, größer als die Aktuatoren 5 der niederen Hierarchieebenen 23, 24 ausgebildet. Ein größerer Aktuator

5 kann insbesondere eine höhere Tragkraft und/oder eine höhere Leistungs- stärke als die weiter simulationsbereichsseitig gelegenen Aktuatoren 5 auf weisen. Durch den größeren Aktuator 5 wird das Wandmodul 4 stabiler aus gebildet. Wie in Fig. 5 dargestellt, sind die Aktuatoren 5 der höheren Hie rarchieebenen 22, 23 länger als die Aktuatoren 5 der niederen Hierarchie ebenen 23, 24, so dass auch der Aktionsweg, d. h. der maximale Unter- schied zwischen einem gänzlich eingefahrenen und einem ausgefahrenen Zustand des Aktuators 5, für die Aktuatoren 5 der äußeren Hierarchie ebenen 22, 23 größer ist als bei den Aktuatoren 5 der inneren Hierarchie ebenen 23, 24. Der in Fig. 5 dargestellte verschachtelte Aufbau des Wandmoduls 4 gestat tet zudem eine einfache Nachrüstung des Wandmoduls 4, indem an die als Wandelemente 6 ausgebildeten Abschlusselemente 8 der Teilmodule 7 der niedersten Hierarchieebene 24 weitere Teilmodule 7 mit als Wandelemente

6 ausgebildeten Abschlusselementen 8 angeordnet werden. Auf diese Weise wird die niederste Hierarchieebene 24 zu einer neuen Zwischenhierarchie ebene 23 und die neu hinzugefügte Hierarchieebene zur neuen niedersten Hierarchieebene 24. Da die Fläche der Abschlusselemente 8 von Hierar chieebene zu Hierarchieebene abnimmt, erhöht sich mit jeder weiteren Hierarchieebene die Auflösung des Wandmoduls 4. Bei der Auflösung des Wandmoduls 4 handelt es sich um den Abstand zwischen benachbarten

Wandelemente 6, welche zur Begrenzung des Simulationsbereichs 3 genutzt werden. Umso kleiner die Wandelemente 6 werden, umso kleiner wird auch der Abstand zwischen den Wandelementen 6, gemessen vom Mittelpunkt des Wandelements 6 zum Mittelpunkt des benachbarten Wandelements 6. Durch eine Steigerung der Anzahl der Hierarchieebenen 22, 23, 24 wird auf diese Weise eine Vergrößerung der Auflösung des Wandmoduls 4 erzielt.

An einigen der Wandelemente 6 der Teilmodule 7 der niedersten Hierar chieebene 24 sind Oberflächenelemente 11 angeordnet, welche zu einer realitätsgetreueren Nachbildung des Fahrzeugsinnenraums dienen. Diese Oberflächenelemente 11 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als An bauteile ausgebildet, welche an den Wandelementen 6 angeordnet werden. Gleichwohl können die Oberflächenelemente 11 aber auch als integraler Bestandteil des jeweiligen Wandelements 6 ausgebildet sein. Die Ober flächenelemente 11 bilden die Oberflächenstruktur und Oberflächentextur des Fahrzeuginneren 100 nach. Das Oberflächenelement 11 kann auf diese Weise einen Oberflächenkonturverlauf aufweisen, welcher sich mit den Wandelementen 6 des Wandmoduls 4 nicht nachbilden lässt. Auf diese Wei se kann eine Nachbildung des Fahrzeuginneren 100 mit einer höheren Auf lösung als der durch das Wandmodul 4 bereitgestellten Auflösung erzielt werden. Für jedes unterschiedliche nachzubildende Fahrzeuginnere 100 ist es erforderlich, eine neue Auswahl unter zur Verfügung stehenden Oberflä chenelementen 11 zu treffen und/oder neue Oberflächenelemente 11 an zufertigen. In Fig. 6 ist eine simulationsbereichsseitige Ansicht auf Teilmodule 7 der niedersten Hierarchieebene 24 dargestellt, welche gemeinsam an einem Abschlusselement 8 der nächsthöheren Zwischenhierarchieebene 23 ange ordnet sind. Wie zu erkennen ist, bilden die Wandelemente 6 dieser Teil module 7 die simulationsbereichsseitige Begrenzung des Simulationsbe- reichs 3 nach Art einer Innenwand. Zu erkennen ist die Anordnung der Wandelemente 6 nach Art einer 2x2-Matrix mit sich zwischen den einzelnen Wandelementen 6 befindlichen Spalten 10.

In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel eines Wandmoduls 4 dargestellt, wel- ches auch beispielsweise als Teilmodul 7 der niedersten Hierarchieebene 24 eines verschachtelt aufgebauten Wandmoduls 4 genutzt werden kann. Das Wandelement 6 des Wandmoduls 4 umfasst ein Feedbackelement 12, mit welchem dem sich im Simulationsbereich 3 befindlichen Besatzungsmitglied ein aktives Feedback während der Simulation gegeben werden kann. Das Feedbackelement 12 umfasst im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein Akustikelement 13 sowie ein Vibrationselement 14. Das Akustikelement 13 kann Töne emittieren, um beispielsweise eine richtungsabhängige Ge räuschkulisse im Simulationsbereich 3 zu erzeugen. Mit dem Vibrations element 14 kann das gesamte Wandelement 6 in Schwingung versetzt wer- den. Auf diese Weise lassen sich Schwingungen in den Fahrzeuginnenraum 100 simulieren, beispielsweise durch eine Fehlfunktion verursachte Vibrati onen oder ein Klappern. Anders als bei dem Akustikelement 13 zielt die Verwendung des Vibrationselements 14 jedoch nicht auf die Emittierung von Schallwellen in den Simulationsbereich 3 ab.

Das Feedbackelement 12 kann einen integralen Bestandteil des Wand elements 6 darstellen, in diesem austauschbar angeordnet sein oder von außen mit diesem verbunden werden. Das Akustikelement 13 sowie das Vib rationselement 14 können hierbei auch jeweils für sich als Feedbackele- ment 12 in oder an einem Wandelement 6 angeordnet werden.

In Fig. 8 ist ein Wandmodul 4 mit einem ein Formveränderungselement 15 umfassenden Wandelement 6 dargestellt. Das Formveränderungselement 15 kann seine Form und so die Oberfläche des Wandelements 6 verändern. Hierzu wird dem Formveränderungselement 15 über einen Schlauch 15.1 ein Fluid, wobei es sich um ein Gas oder eine Flüssigkeit handeln kann, ins- besondere Druckluft oder ein Hydrauliköl, aus einem Reservoir 15.2 zuge führt. Bei dem Reservoir 15.2 kann es sich beispielsweise um einen Kom pressor, einen Verdichter oder einen Druck stehenden Behälter handeln, von welchem die Flüssigkeit über den Schlauch 15.1 in das als Hohlkörper ausgebildete Formveränderungselement 15 gefördert werden kann. Durch das in das Formveränderungselement 15 einströmende Fluid wird das Form veränderungselement 15 aufgepumpt. Durch dieses Aufpumpen kann die Oberflächenspannung des Formveränderungselements 15 variiert werden um unterschiedlich harte oder weiche Oberflächen zu simulieren. Das Formveränderungselement 15 dehnt sich durch das einströmende Fluid ent lang der Ausdehnungsrichtung D aus. Die Oberflächenform des Wand elements 6 wird hierbei verändert. Durch diese Veränderung der Oberflä chenform kann eine Formveränderung des Fahrzeuginneren 100 simuliert werden.

Die veränderte Form des Formveränderungselements 15 kann durch ein ge genläufiges Ausströmen des Fluids aus dem Formveränderungselement 15 rückgängig gemacht werden. Hierzu kann das Fluid in das Reservoir 15.2 zurückgeführt oder in ein hier nicht dargestelltes weiteres Reservoir oder den Simulationsraum 1 abgeführt werden. Zu diesem Zweck ist das Form veränderungselement 15 aus einem Material großer Spannkraft gefertigt, welches selbstständig in den nicht aufgepumpten Zustand zurückstrebt.

Eine Abführung des Fluids von dem Formveränderungselement 15 in den Simulationsraum 1 ist besonders bei der Verwendung von Druckluft als Fluid vorteilhaft. Das Reservoir 15.2 kann alternativ auch in dem Wandelement 6 vorgesehen sein, wodurch insbesondere auf den Schlauch 15.1 zur Verbin dung des Reservoirs 15.2 mit dem Formveränderungselement 15 verzichtet werden kann. Fig. 9 zeigt ein Wandmodul 4, dessen Wandelement 6 ein Temperaturele ment 16 sowie ein Lichtelement 17 aufweist. Mit dem Temperaturelement 16 als aktives Feedbackelement 12 kann die Temperatur des Wandelements 6 verändert werden. Das Temperaturelement 16 ist hierbei als Heiz- und Kühlelement ausgebildet, so dass dieses sowohl eine Temperaturerhöhung als auch eine Temperaturreduzierung des Wandelements 6 bewirken kann. Mit dem Temperaturelement 16 lassen sich ortsaufgelöst Temperaturverän derungen in dem Fahrzeuginnenraum 100 simulieren, indem einzelne den Simulationsbereich 3 begrenzende Wandelemente 6 oder Gruppen von Wandelementen 6 gezielt erwärmt oder gekühlt werden. Das Lichtelement

17 kann während der Simulation ein visuelles Feedback geben, indem es aufleuchtet. Hierzu ist das Lichtelement 17 als RGB-LED mit einstellbarem

Farbwert ausgebildet. Abhängig von dem zu erzielenden visuellen Feedback kann der Farbwert des Lichtelements 17 entsprechend gewählt und/oder vom Rechnersystem 21 eingestellt werden. Damit das Besatzungsmitglied während der Simulation das von dem Lichtelement 17 emittierte Licht wahrnehmen kann, ist die dem Simulationsbereich 3 zugewandte Seite des Wandelements 6 zumindest bereichsweise transparent und/oder transluzent ausgebildet.

Ein Wandmodul 4, an welchem ein Oberflächenelement 11 angeordnet ist, ähnlich den Teilmodulen 7 in der niedersten Hierarchieebene 24 in Fig. 5, ist in Fig. 10 dargestellt. Das Oberflächenelement 11 weist Befestigungs elemente 11.1 auf, welche nach Art von Steckstiften in korrespondierende Befestigungselemente 6.1 des Wandelements 6, welche nach Art von Steck aufnahmen ausgebildet sind, eingesteckt werden. Die zusammenwirkenden Befestigungselemente 6.1 , 11.1 ermöglichen einen einfachen Austausch des Oberflächenelements 11 zur Anpassung an unterschiedlich zu simulierende Fahrzeuginnere 100. Wie in Fig. 10 zu erkennen ist, weist das Oberflächen element 11 eine simulationsraumseitige Oberflächenstruktur auf, welche eine Auflösung aufweist, die unterhalb der Größe des Wandelements 6 liegt. Das Wandelement 6 ist zusätzlich mit einem Vibrationselement 14 als Feedbackelement 12 ausgestattet. Die durch das Vibrationselement 14 er zeugbaren Vibrationen werden von dem Wandelement 6 über die Befesti gungselemente 6.1, 11.1 auf das Oberflächenelement 11 übertragen. Die durch das Vibrationselement 14 verursachten Vibrationen können auf diese Weise auch an der simulationsbereichsseitigen Oberfläche des Oberflächen elements 11 durch das Besatzungsmitglied wahrgenommen werden.

Zusätzlich kann das Oberflächenelement 11 auch noch weitere Feedback- elemente 12 aufweisen, welche die Feedbackelemente 12 des Wand elements 6 während der Simulation unterstützen und/oder ergänzen kön nen. Beispielsweise kann das Oberflächenelement 11 Feedbackelemente 12 von einem Typ aufweisen, über welchen das verwendetn Wandelement 6 nicht verfügt. Das Oberflächenelement 11 kann über die Befestigungsele- mente 6.1, 11.1 auch mit einem Wandelement 6 verbunden werden, wel ches über keinerlei Feedbackelemente 12 verfügt.

Die Ausführungsformen des in Fig. 11 dargestellten Wandmoduls 4 weist ein drucksensitives Element 18 in dem Wandelement 6 auf. Dieses drucksensiti- ve Element 18 kann nach Art eines Touch- Bildschirms ausgebildet sein. Es bildet einen Teil der simulationsbereichsseitigen Oberfläche des Wandele ments 6. Eine Bedienoberfläche im Fahrzeuginneren 100 kann mit einem derartigen Wandmodul 4 auf einfache Weise im Simulationsraum 1 nachge bildet werden. Das drucksensitive Element 18 tritt hierzu an die Stelle ei- nes entsprechenden, im realen Fahrzeuginneren 100 vorhandenen Ele ments, wie beispielsweise eines Displays.

Das in Fig. 12 dargestellte Wandmodul 4 weist ein Bediengerät 19 auf, wel ches an dem Wandelement 6 angeordnet ist. Eine Anordnung dieses Bedien- geräts 19 an dem Wandelement 6 kann auf ähnliche Weise erfolgen, wie dies für das Oberflächenelement 11 in Fig. 10 gezeigt ist. Ebenso kann das Bediengerät einen integralen Bestandteil des Wandelements 6 darstellen, d. h. es ist nicht von dem Wandelement 6 trennbar.

Das in Fig. 12 dargestellte Bediengerät 19 weist zwei Bedienelemente 20 auf, welche durch das Besatzungsmitglied betätigt werden können. Das obere Bedienelement 20 ist als Kippschalter und das untere Bedienelement 20 als Drehregler ausgestaltet. Die Bedienelemente 20 können hierbei als reine Dummys ausgebildet sein, welche zwar von dem Besatzungsmitglied betätigt werden können, die jedoch keine weitere Funktion auslösen. Zur realitätsgetreueren Simulation des Fahrzeuginneren 100 sind die Bedien elemente 20 sowie das Bediengerät 19 jedoch mit dem Rechnersystem 21 verbunden, so dass bei der Betätigung eines der Bedienelemente 20 des Bediengeräts 19 ein elektrisches Signal an das Rechnersystem 21 übertragen wird. Dieses übertragene Signal kann in dem Rechnersystem 21 verarbeitet werden und anhand der so erfassten Betätigung des Bediengeräts 19 eine entsprechende Reaktion im Simulationsraum 1 hervorrufen. Beispielsweise können abhängig von der Betätigung des Bediengeräts 19 Feedbackelemen te 12 oder Lichtelemente 17 aktiviert werden oder die Position einzelner oder mehrerer Wandelemente 6 verändert werden.

Die obenstehend beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispiele eines Wandmoduls 4 sind lediglich als exemplarische Beispiele zu verste hen. Die im Simulationsraum 1 verwendeten Wandmodule können auch eine Mischung aus den in Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen in Fig. 7 bis Fig. 12 beschriebenen Merkmalen und Elementen der Wandmodule 4 aufweisen. Die in Fig. 7 bis 12 beschriebenen Wandmodule 4 können bei einem verschachtelten Wandmodul 4 als Teilmodul 7, insbesondere der niedersten Hierarchieebene 24, zum Einsatz gelangen. Darüber hinaus kann der Simulationsraum 1 eine Mischung aus mehreren, unterschiedlich aus- gebildeten Wandmodulen 4 aufweisen. In Fig. 13a bis 13c ist ein Verfahren dargestellt, mit welchem das Fahrzeug innere 100 mittels der Wandmodule 4 im Simulationsraum 1 nachgebildet werden kann. Fig. 13a zeigt einen Querschnitt durch ein Modell des Fahr zeuginneren 100 entlang einer vertikal verlaufenden Schnittebene. Anhand dieses Modells des nachzubildenden Fahrzeuginneren 100 sollen die Wan delemente 6 der Wandmodule 4 im Simulationsraum 1 positioniert werden.

Hierzu wird das Modell des Fahrzeuginneren 100 mit einem Gitternetz über lagert, dessen Netzmaschen 27 der Auflösung der Wandmodule 4 des Simu- lationsraums 1 entspricht. Die einzelnen Netzmaschen 27 weisen eine der Fläche der einzelnen Wandelemente 6 zuzüglich des sich zwischen zwei angrenzenden Wandelementen 6 befindlichen Spalts 10 auf. Diese Überla gerung mit den Netzmaschen 27 des Gitternetzes ist in Fig. 13b für den Schnitt durch das Fahrzeuginnere 100 dargestellt, erfolgt gleichwohl im dreidimensionalen Raum, so dass die Netzmaschen 27 einzelnen Quadern, insbesondere Würfel, im dreidimensionalen Raum entsprechen. Anhand der Netzmaschen 27 wird das Modell des Fahrzeuginneren 100 und insbesondere die Fahrzeuginnenwände des Modells in einzelne Segmente 26 zerlegt, wel che den in den jeweiligen Netzmaschen 27 befindlichen Teilen der Fahr- zeuginnenwand 101 des Modells des Fahrzeuginnenraums 100 entsprechen. Jedem dieser Segmente 26 kann ein Wandelement 6 zugeordnet werden, da die Auflösung der Netzmaschen 27 der Auflösung der im Simulationsraum 1 befindlichen Wandmodule 4 entspricht. Anhand der einzelnen Segmente 26 können sodann die Wandelemente 6 mittels der Aktuatoren 5 im Simulationsraum 1 zur Begrenzung des Simu lationsbereichs 3 positioniert werden, wie dies in Fig. 13c dargestellt ist.

Für die Bestimmung der Position der Wandelemente 6 anhand der Segmente 26 können unterschiedliche Verfahren verwendet werden. Beispielsweise kann das Wandelement 6 gemäß der am weitesten fahrzeuginnen oder fahr- zeugaußen liegenden Position eines Segments 26 der Fahrzeuginnenwand 101 im Simulationsraum 1 positioniert werden. Ebenfalls ist es möglich, das Wandelement 6 anhand eines Mittelwerts aus den Positionen einzelner zum Segment 26 der Fahrzeuginnenwand 101 gehörigen Punkte im Simulations raum 1 zu positionieren. Darüber hinaus können die Wandelemente 6, so- fern die Wandmodule 4 neigbar ausgebildet sind, auch in ihrer Lage zur realitätsgetreueren Wiedergabe der einzelnen Segmente 26 des Fahrzeug inneren 100 angepasst werden.

Die in Fig. 13 dargestellte Zerlegung des Modells des Fahrzeuginneren 100 in einzelne Segmente 26 kann unabhängig von der Simulation, beispiels weise noch vor beim Einrichten des Rechnersystems 21, erfolgen und in ei ner Datenbank des Rechnersystems 21 hinterlegt werden. Die Zerlegung wir dabei nicht von dem Rechnersystem 21 selbst durchgeführt. Beim Auswäh len eines zu simulierenden Fahrzeuginneren 100 mit dem Rechnersystem 21 werden die den Segmenten 26 entsprechenden Positionen der Wand elemente 6 aus der Datenbank entnommen, so dass eine vollautomatische Positionierung mittels der vom Rechnersystem 21 angesteuerten Aktuatoren 5 erfolgt. Die Zerlegung in einzelne Segmente 26 kann jedoch auch während der Laufzeit erfolgen, wobei auf dem Rechnersystem 21 ein Modell entweder aus einer Datenbank ausgewählt wird oder das Modell des zu simulierenden Fahrzeuginneren 100 extern in das Rechnersystem 21 geladen wird. Bei dem extern in das Rechnersystem 21 geladenen Modell des Fahrzeuginneren 100 kann es sich beispielsweise um einen 3D-Scan eines realen Fahrzeuginneren 100 handeln. Die während der Laufzeit erfolgende Zerlegung des Modells des Fahrzeuginneren 100 in einzelne Segmente 26 kann durch das Rechner system 21 erfolgen. Dies gestattet es, auch noch nicht in einer Datenbank hinterlegte Modelle eines Fahrzeuginneren 100 mit dem Simulationsraum 1 zu simulieren. Eine dynamische Anpassung der Position der Wandelemente 6 ist in Fig. 14a und 14b dargestellt. Fig. 14a zeigt den Ausgangszustand der im Simulations raum 1 angeordneten Wandmodule 4. Durch die Wandelemente 6 wird in Fig. 14a ein symmetrisch geformter Simulationsbereich 3 begrenzt. Um nunmehr dynamisch, d. h. während der laufenden Simulation, eine Auswir kung auf das simulierte Fahrzeuginnere 100 zu simulieren, können die Wan delemente 6 durch die vom Rechnersystem 21 angesteuerten Aktuatoren 5 während der Laufzeit in ihrer Position verändert werden. Eine solche dynamische Anpassung ist in Fig. 14b dargestellt, welche bei spielsweise die Auswirkungen durch einen Beschuss auf das Fahrzeuginnere 100 simulieren sollen. Der Simulationsbereich 3 wird durch eine Positions veränderung der Wandelemente 6 in seiner Größe und Geometrie verän dert. In dem hier gezeigten Beispiel der Fig. 14b wird eine durch eine Ex- plosion im oberen Bereich verursachte Deformation des Fahrzeuginneren 100 simuliert. Die im linken oberen Bereich der Figur gezeigten Wandele mente 6 werden in Richtung des Simulationsbereichs 3 durch die Aktua toren 5 in ihrer Position verändert. Der Simulationsbereich 3 wird nicht nur eingeschränkt, sondern seine zuvor symmetrische Form wird durch die Neu- Positionierung der Wandelemente 6 hin zu einer asymmetrischen Form ver ändert.

Wie in Fig. 14b dargestellt, ist es nicht erforderlich, dass sämtliche Wan delemente 6 des Simulationsraums 1 zur Beschränkung des Simulations- bereichs 3 eingesetzt werden. So wird beispielsweise in Fig. 14b das im Dachbereich angeordnete rechte Wandmodul 4 zur Begrenzung des defor mierten Simulationsbereichs 3 nicht genutzt, obwohl dieses Wandmodul 4 bei der Begrenzung des nicht-deformierten Simulationsbereichs 3 in Fig. 14a genutzt wurde. Das entsprechende Wandelement 6 wird durch Überführung des Aktuators 5 in seine maximal eingefahrene Position in eine Ruhestellung gebracht, aus welcher es jedenfalls wieder herausgefahren werden kann, sollte es im weiteren Simulationsverlauf erneut zur Begren zung des Simulationsbereichs 3, beispielsweise bei einer weiteren dynami schen Veränderung, genutzt werden. Bei den als Teleskopelementen ausgebildeten Aktuatoren 5 der Fig. 14 sind zudem die gegeneinander bewegbaren und ineinander schiebbaren Kompo nenten 5.1, 5.2 der Aktuatoren 5 angedeutet. Die erste Komponente 5.1 des Aktuators 5 ist nach Art eines Zylinders ausgebildet. In die erste Kom ponente 5.1 kann die zweite, als Kolben ausgebildete Komponente 5.2 hin- einbewegt oder aus ihr hinausbewegt werden. Die Komponenten 5.1, 5.2 bilden einen Aktuator 5 nach Art eines Hydraulik- oder Pneumatikzylinders.

Wie in Fig. 14b dargestellt, wird der Simulationsbereich 3 bei der dynami schen Anpassung nicht nur durch eine Neupositionierung der Wandelemente 6 verändert. Die Wandelemente 6 werden auch in ihrer Lage angepasst, um das nunmehr deformierte Fahrzeuginnere 100 realitätsgetreuer zu simulie ren.

Mit Hilfe des vorstehend beschriebenen modularen Simulationsraums 1 so- wie des Verfahrens zum Betrieb des Simulationsraums 1 wird ein schneller und einfacher an unterschiedliche Fahrzeugtypen anpassbarer Simulations raum 1 bereitgestellt.

Bezugszeichen:

1 Simulationsraum 2 Wand

2.1 Seitenwand

2.2 Decke

2.3 Fußboden

3 Simulationsbereich 4 Wandmodul

5 Aktuator

5.1 Komponente

5.2 Komponente

6 Wandelement 6.1 Befestigungselement

7 Teilmodul

8 Abschlusselement

9 Marker

10 Spalt 11 Oberflächenelement

11.1 Befestigungselement

12 Feedbackelement

13 Akustikelement

14 Vibrationselement 15 Formveränderungselement

15.1 Schlauch

15.2 Reservoir

16 Temperaturelement

17 Lichtelement 18 drucksensitives Element

19 Bedien ge rät 20 Bedienelement

21 Rechnersystem

22 höchste Hierarchieebene

23 Zwischenhierarchieebene 24 niederste Hierarchieebene

25 Sitzmöglichkeit

26 Segment

27 Netzmasche

28 Adressraum 29 Adressraum

30 Adressraum

31 Adressraum

40 Aktuatorenblock

100 Fahrzeuginnere 101 Fahrzeuginnenwand

A1 Achse

A2 Achse

D Ausdehnungsrichtung N Oberflächennormale

T Translationsachse a Winkel




 
Previous Patent: MOTOR VEHICLE LOCK

Next Patent: ADDITIONAL BAKING FORM