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Title:
MOTOR-VEHICLE PARTIALLY LINED DISK BRAKE HAVING FRICTION PADS THAT ARE PULL-SUPPORTED IN A FRAME-SHAPED RETAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/137400
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a motor-vehicle partially lined disk brake of the sliding-caliper type, having a housing including an actuator system as a standard force generator, which housing is mounted on a retainer in a movably guided manner, and having at least one friction pad designed in a hammer-head shape having claws (7, 8), which friction pad is held with pull support in a guided manner in the retainer in retainer arms having holding recesses. In order to avoid reversing clicks, the retainer according to the invention is designed as a closed frame, in that retainer webs connect the retainer arms to each other, and that the retainer webs are placed tangentially in front of the housing legs of the housing. Therefore, the force flow in the retainer is closed, and, in the case of pull suspension, all the retainer arms are nevertheless included in the force flow.

Inventors:
ADAM THORSTEN (DE)
BAUER JENS (DE)
GOLZ DIETRICH (DE)
HAAG MATHIAS (DE)
HUMMEL VALENTIN (DE)
KALFF CHRISTOPH (DE)
LANGER NORMAN (DE)
LANKES CHRISTIAN (DE)
PETRI RALPH (DE)
SIMON DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/052653
Publication Date:
August 17, 2017
Filing Date:
February 07, 2017
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL TEVES AG & CO OHG (DE)
International Classes:
F16D55/226; F16D65/00; F16D65/095
Domestic Patent References:
WO1992004553A11992-03-19
WO2004018892A12004-03-04
Foreign References:
DE10318019A12004-11-04
DE4036272A11992-05-21
DE102014205594A12015-03-12
DE102006060644A12007-09-13
DE102014202944A12014-08-21
DE2804808A11979-08-09
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Claims:
Patentansprüche

1. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) mit Bremssattel (13) als Normalkrafterzeuger dessen u-förmig gestaltetes Ge- häuse, mit Gehäuseschenkeln und mit einer die beiden

Gehäuseschenkel verbindenden Gehäusebrücke, einen Reibring U-förmig umgreift, und mindestens einen zugeordneten Reibbelag (1) über eine Rückenplatte (5) betätigt, die Reibwerkstoff (6) trägt und tangential vorstehende, hammerkopfförmige Klauen (7,8) zur pull-Abstützung der Bremskräfte in einem Halter aufweist, wobei der Bremssattel (13) axial relativ zum Halter verschiebbar gelagert ist, und wobei der Halter über ein Halterprofil (2) verfügt, das jeweils einen einlaufseitigen Halterarm und einen auslaufseitigen Halterarm mit Aufnahmemulden (3,4) umfasst, die Auflageflächen (9,10) und/oder Stütz- bzw. Führungsflächen einschließlich Widerlager (11,12) aufweisen, und in die die Klauen (7,8) eingehängt sind, so dass eine Einleitung einer tangential gerichteten Umfangskraft (Fu, Reibkraft) in das Halterprofil (2) eine Zugbeanspruchung in einer Klaue (7,8) induziert bzw. umgekehrt, wobei der Halter als geschlossener Rahmen ausgebildet ist, indem Halterstege (14,14') die Hal¬ terarme miteinander verbinden, und dass die Halterstege (14,14') tangential vor die Gehäuseschenkel vom Bremssattel (13) platziert sind.

2. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Halterstege (14,14') einstückig an den Halterarmen vorgesehen sind. 3. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein axial äußerer Haltersteg (14') lösbar an den beiden Halterarmen fixiert ist.

4. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bremssattel (13) und Halter eine Blattfeder (16) eingespannt ist, die in Radial¬ richtung R zwischen Gehäuseschenkel und Halter elastisch vorgespannt vorgesehen ist. 5. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (16) in wenigstens einer formschlüssigen Zwangsführung und/oder Aufnahme zwischen Halter und Bremssattel (13) aufgenommen ist. 6. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach einem der

Ansprüche 4-5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bremssattel (13) und Reibbelag (1) eine Zweipunktauflage vorgesehen ist, deren Kontaktstellen (17,18) im Abstand (A) zueinander an der hammerkopfförmigen Klaue (7,8) definiert sind.

7. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenseitigen Kon¬ taktstellen (17,18) zwischen Bremssattel (13) und Reibbelag (1) einheitlich ballig, abgeschrägt oder wechselweise unter- schiedlich profiliert ausgeprägt sind.

8. Reibbelag (1) mit hammerkopfförmigen Vorsprüngen, die Klauen (7,8) zur pull-Abstützung in einem Halter beinhalten, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibbelag (1) am Rückseiten seiner hammerkopfförmigen Klauen (7,8) über Auflagen verfügt, und wobei zwei tangential mit definiertem Abstand zueinander angeordnete Klauen (7,8) an Ihren Rückseiten eine Zweipunktauflage Z für einen Bremssattel (13) definieren.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 20. Juni 2017 (20.06.2017)

Geänderte Patentansprüche gemäß Art. 19 (1) PCT

1. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) mit Bremssattel (13) als Normalkrafterzeuger dessen u-förmig gestaltetes Ge- häuse, mit Gehäuseschenkeln und mit einer die beiden Gehäuseschenkel verbindenden Gehäusebrücke, einen Reibring U-förmig umgreift, und mindestens einen zugeordneten Reibbelag (1) über eine Rückenplatte (5) betätigt, die Reibwerkstoff (6) trägt und tangential vorstehende, hammerkopfförmige Klauen (7,8) zur pull-Abstützung der Bremskräfte in einem Halter aufweist, wobei der Bremssattel (13) axial relativ zum Halter verschiebbar gelagert ist, und wobei der Halter über ein Halterprofil (2 ) verfügt, das jeweils einen einlaufseitigen Halterarm und einen auslaufseitxgen Halterarm mit Aufnahmemulden (3,4) umfasst, die Auflageflächen (9,10) und/oder Stütz- bzw. Führungsflächen einschließlich Widerlager (11,12) aufweisen, und in die die Klauen (7,8) eingehängt sind, so dass eine Einleitung einer tangential gerichteten ümfangskraft (Fu, Reibkraft) in das Halterprofil (2) eine Zugbeanspruchung in einer Klaue (7,8) induziert bzw. umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter als geschlossener Rahmen ausgebildet ist, indem Halterstege (14,14') die Halterarme miteinander verbinden, und dass die Halterstege (14,14') tangential vor die Gehäuseschenkel vom Bremssattel (13) platziert sind, wobei zwischen Bremssattel (13) und Reibbelag (1) eine Zweipunktauflage Z vorgesehen ist, deren Kontaktstellen (17,18) im Abstand (A) zueinander an der hammerkopfförmigen Klaue (7,8) definiert sind.

2. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterstege (14,14') einstückig an den Halterarmen vorgesehen sind.

3. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein axial äußerer Haltersteg (14') lösbar an den beiden Halterarmen fixiert ist.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

4. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bremssattel (13) und Halter eine Blattfeder (16) eingespannt ist, die in Radial- richtung R zwischen Gehäuseschenkel und Halter elastisch vorgespannt vorgesehen ist .

5. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (16) in wenigstens einer formschlüssigen Zwangsführung und/oder Aufnahme zwischen Halter und Bremssattel (13) aufgenommen ist.

6. Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenseitigen Kontaktstellen (17,18) zwischen Bremssattel (13) und Reibbelag (1) einheitlich ballig, abgeschrägt oder wechselweise unterschiedlich profiliert ausgeprägt sind.

7. Reibbelag (1) mit hammerkopfförmigen orsprüngen, die Klauen (7,8) zur pull-Abstützung in einem Halter beinhalten, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibbelag (1) an Rückseiten seiner hammerkopfförmigen Klauen (7,8) über Auflagen verfügt, und wobei zwei tangential mit definiertem Abstand zueinander angeordnete Klauen (7,8) an Ihren Rückseiten eine Zweipunktauflage Z für einen Bremssattel (13) definieren, die eine v-förmig geöffnete Aufnahme für eine Bremssattelbrücke in Verbindung mit der Zweipunktauflage Z an den Rückseiten der beiden hammerkopf- f rmigen Klauen (7,8) beinhaltet.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse mit in einem rahmenför- migen Halter pull-abgestützten Reibbelägen Die Erfindung betrifft eine

Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse (15) mit Bremssattel (13) als Normalkrafterzeuger dessen u-förmig gestaltetes Gehäuse, mit Gehäuseschenkeln und mit einer die beiden Gehäuseschenkel verbindenden Gehäusebrücke, einen Reibring U-förmig umgreift, und mindestens einen zugeordneten Reibbelag (1) über eine

Rückenplatte (5) betätigt, die Reibwerkstoff (6) trägt und in Tangentialrichtung T vorstehende, hammerkopfförmige Klauen (7,8) zur pull-Abstützung der Bremskraft in einem Halter aufweist, wobei der Bremssattel (13) axial verschiebbar am Halter gelagert ist, und wobei der Halter über ein Halterprofil (2) verfügt, das jeweils einen einlaufseifigen Halterarm und einen auslaufseifigen Halterarm mit Aufnahmemulden (3,4) umfasst, die Auflageflächen (9,10) und/oder Stütz- bzw. Führungsflächen einschließlich Widerlager (11,12) aufweisen, und in die die Klauen (7,8) eingehängt sind, wobei eine Einleitung einer tangential gerichteten Umfangskraft (Fu, Reibkraft) in den Halter eine Zugbeanspruchung in einer Klaue (7,8) induziert bzw. umgekehrt . Eine besonders aushebegesicherte Teilbelagscheibenbremse der Gattung mit pull-Aufhängung der Reibbeläge ist bereits aus der Fig. 2 der DE 10 2014 202 944 AI bekannt. Die pull-Abstützung erfolgt dabei drehrichtungsunabhängig . Aus der DE 28 04 808 AI ist eine Bremse bekannt, die nacheinander pull+push-Abstützung, beziehungsweise die umgekehrte Abfolge, ermöglicht, und zu diesem Zweck ganz besonders toleriert ist.

Unter Komfortgesichtspunkten wird bei den gattungsgemäßen oder bekannten Scheibenbremsen mit pull-Aufhängung beanstandet, dass ein notwendigerweise präzise toleriertes aber unvermeidlich vorzuhaltendes Funktions- und Fertigungsspiel in der Führung und Abstützung zwischen Halter und Belag ein sogenanntes Rever- sierklacken bei Bremsbetätigung nach Fahrtrichtungswechsel verursachen kann. Demzufolge besteht die Aufgabe der vorlie ¬ genden Erfindung darin, die bekannten gattungsgemäßen Schei ¬ benbremsen zu verbessern, und insbesondere deren Komfort ¬ nachteile zu vermeiden. Diese Aufgabe wird im Prinzip dadurch gelöst, dass der Halter als geschlossener Rahmen ausgebildet ist, indem Halterstege 14,14 die Halterarme miteinander verbinden, und dass die Halterstege 14,14 tangential vor die Gehäuseschenkel vom Gehäuse platziert sind. Demzufolge wird halterseitig-konstruktiv eine Aufteilung im Kraftfluss erhalten, die es ermöglicht, dass unter Verzicht auf komplexe Tolerierung sämtliche Halterarme vom Halter in den Kraftfluss zur Einleitung von Bremskräften einbezogen sind, obwohl eine unmittelbare Krafteinleitung nur an einem der Halterarme (einem Widerlager) erfolgt. Demzufolge kann Werkstoff im Bereich der Halterarme eingespart werden, oder die Trag ¬ fähigkeit vom Halter ist entsprechend erhöht. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen besonderen Reibbelag mit Zwei ¬ punktauflage für ein Bremssattelgehäuse. Weitere Einzelheiten der Problemlösung nach der Erfindung gehen aus den Ansprüchen zusammen mit der Beschreibung anhand der Zeichnung hervor. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine gattungsgemäße Faustsattelbremse entsprechend Fig. 2 der DE 10 2014 202 944 AI zwecks Erläuterung,

Fig. 2: eine schematisch verkleinerte Perspektive einer Aus ¬ führungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeugscheibenbremse von vorne (Faustfingerseite) , Fig. 3: schematisch verkleinerte Rückansicht von einem Halter (Aktuatorseite) ohne Reibbeläge,

Fig. 4: schematisch verkleinerte Vorderansicht von einem Halter (Faustfingerseite) mit Reibbelägen,

Fig. 5: Perspektive wie in Fig. 2 mit Einzelheiten zur radial geführt gerichteten Montage/Demontage der Bremssattelhalte- feder,

Fig. 6: Schnittansicht zur Verdeutlichung der Zwei ¬ punkt-Bremssattelauflage auf einem äußeren Reibbelag.

Die Fig. 1 verdeutlicht eine bekannte Fahrzeugscheibenbremse 15 vom Faustsatteltyp mit verschiebbar auf einem Halter gelagertem Gehäuse 13. Eine Funktion von dem Halter besteht darin, einen Gehäuse 13 in Axialrichtung (parallel zur Raddrehachse) re ¬ lativverschiebbar, sowie im übrigen fest, zu tragen. Der Gehäuse 13 ist daher vom Faust- oder Schwimmsatteltyp, der entsprechend axialverschiebbar an dem Halter/ Halterprofil 2 gelagert ist. Dadurch reicht prinzipiell ein Aktuator als Normkrafterzeuger zur direkten Betätigung eines Reibbelags aus, und ein anderer Reibbelag wird durch Reaktionskraft an den Reibring gedrückt. Dabei kann der Aktuator hydraulische und/oder elektromechanische Betätigungsmittel umfassen.

Der Gehäuse 13 verfügt über ein u-förmiges Gehäuse, welches eine nicht gezeigte Bremsscheibe übergreift. Das Gehäuse verfügt dazu über zwei Gehäuseschenkel, die durch eine Gehäusebrücke ver- bunden sind. Dabei ist der innere Gehäuseschenkel mit der oder den Betätigungsvorrichtungen zur direkten Betätigung vom inneren Reibbelag versehen. Der Halter verfügt über Halterprofile 2 die in zwei Halterschenkeln vorgesehen sind. Diese umfassen Auf ¬ nahmemulden 3,4, die als radial offene Nuten gestaltet sind in die eine achssymmetrische, hammerkopfförmige Klaue einer Rü- ckenplatte 5 eingehängt ist. Zur Ausbildung vom Reibbelag 1 ist - etwa mittig an der Rückenplatte 5 - ein klotzförmiger

Reibwerkstoff 6 befestigt. Der direkt betätigte Reibbelag 1 kann mit Hilfe vom Normalkrafterzeuger, der die axial gerichtete Zuspannkraft auf die Rückenplatte 2 ausübt, an einen zu ¬ geordneten, nicht gezeigten Reibpartner - wie insbesondere an einen Reibring, an eine Bremsscheibe, oder sonstigen Ro ¬ tor/Reibpartner direkt angelegt werden. Alles weitere folgt durch Reaktionskräfte. Üblicherweise dient als spannkrafter- zeugendes Element eine Kolben-Zylindereinheit bzw. eine

Elektromotor-Getriebeanordnung, welche in der Zeichnung zwecks Vereinfachung nicht dargestellt ist. Der Gehäuse 13kann also hydraulisch, mechanisch, elektromechanisch und/oder kombiniert durch mehrere Organe betätigt werden, und erfordert zu diesem Zweck entsprechende Betätigungsmittel.

In dem beschriebenen bekannten System verfügt ein Halterprofil 2 über die axial frei auskragend vorstehende Halterarme die primär zur Aufnahme der Reibbeläge 1 dienen. Die Reibbeläge 1 umfassen zumindest eine Rückenplatte 5 aus Stahlwerkstoff mit hammerkopfförmigen Klauenn 7,8. Direkt oder indirekt auf der Rückenplatte 5 ist der Reibwerkstoff 6 fixiert. Der Reibbelag 1 dient zur Anlage am nicht gezeigten Reibring, der gemeinsam mit einem abzubremsenden Rad um eine gemeinsame Drehachse - die parallel zu Ax gerichtet ist - rotiert. Kolbenseitig und/oder faustfingerseitig kann auf eine Rückseite der Rückenplatte 5 ein Dämpfungsblech 21 aufgebracht, insbesondere aufgeklebt, sein.

Die Kraftübertragung zwischen Reibbelag 1 und Halterprofil 2 erfolgt über wenigstens eine radial auswärts also lotrecht arrangierte Auflagefläche 9,10 die jeweils symmetrisch am hammerkopfförmigen Klaue 7,8 der Rückenplatte 5 angeordnet sind. Jeder Auflagefläche 9,10 ist jeweils ein Widerlager 11,12 im Halterprofil 2 zugeordnet ist, so dass tangential zur Brems- scheibe/Reibring eine formschlüssige Kraftübertragung unter Zugbeanspruchung der Rückenplatte 5 erfolgt. Damit diese ge ¬ zogene Abstützung drehrichtungsunabhängig erfolgen kann, sind die Hammerköpfe bekannter Reibbeläge 1 jeweils achssymmetrisch zu Achse S mit zwei Klauen 7,8 versehen, welche zum Angriff an dem Halterprofil 2 dienen. Einlaufseitig (E) ist dabei stets - wie schon in der DE 102014202 944 AI definiert - auf einen ersten Eingriff zwischen Reibbelag 1 und Reibring bezogen. Beispielhaft ist in Fig. 1 durch einen Pfeil U eine Hauptdrehrichtung einer Bremsscheibe eines Personenkraftfahrzeugs (Vorwärtsfahrt) definiert.

Einzelheiten der Erfindung gehen aus den Figuren 2-6 hervor. Dabei wird die vorliegende Problematik in Merkmalskombination gelöst. Generell ist der Halter dabei als in sich geschlossener Rahmen konstruiert, indem sämtliche Halterarme durch Halterstege 14,14" miteinander verbunden sind, was sich entsprechend günstig auf die Verteilung im Kraftfluss bemerkbar macht. Dabei sind die Halterstege 14,14 raumsparend und effektiv im Wesentlichen parallel vor die Gehäuseschenkel vom Faustsattel vorgestellt angeordnet. Durch die derart geschlossene Verbindung der

Halterarme des Halters, ohne freie Enden, erhält der Halter einen stabilen, in sich geschlossenen, Kraftfluss was sich in der Fertigung mit einer besonders guten Maßhaltigkeit im Bereich der Belagführung bemerkbar macht. Insbesondere können Räumprozesse mit erhöhter Präzision ausgeführt werden.

Die Halterstege 14,14 s können generell einstückig an die Halterarme angegossen sein. Dies erfordert eine neue, spezielle Gussform zur Fertigung vom Halter. Es kann sich in Abwandlung der Erfindung jedoch auch anbieten, dass wenigstens ein axial äußerer Haltersteg 14 s lösbar am Halterarm fixiert ist. Beispielsweise kann ein Haltersteg mit zwei Halterarmen verschraubt sein. Diese Art einer lösbaren Verbindung erzeugt zudem ein hochwer ¬ tig-technisches Erscheinungsbild. Wenn ein axial äußerer Haltersteg lösbar fixiert ist, kann dies die Wartung, wie insbesondere einen Reibbelagwechsel, erleichtern. Es ist dadurch nicht zwingend nötig, für den rahmenförmigen Halter eine ge ¬ sonderte Gusstechnik zu entwickeln, sondern die konventionell gefertigten, offenen Halter werden durch Montageprozesse ge- wissermaßen ertüchtigt.

In zusätzlich günstiger Gestaltung der Erfindung wird eine besonders geschützte und unauffällige Platzierung einer neu ¬ artigen Blattfeder 16 als Bremssattelhaltefeder vorgeschlagen, die ausgehend von einem Bremsscheibentopf, also von radial innen nach radial außen geführt zwischen Bremssattel 13 und Halter eingespannt ist, so dass die Bremssattelhaltefeder, gewis ¬ sermaßen durch Zwangsführung bei verbesserter Montierbarkeit in den optischen Hintergrund tritt. Die Demontage dieser Blattfeder 16 ist ebenfalls leichter, weil das durch die zwangsläufig

Radialführung zwischen Bremssattel 13 und Halter in reversierter Art und Weise erfolgt.

Ein besonders stabiler, also klapperfreier, Angriff sowie Kraftfluss in der elastischen Vorspannung und Auflage zwischen Bremssattel 13 und Reibbelag 1 ist dabei in Verbindung mit einer besonderen Zweipunktauflage Z ermöglicht, deren Kontaktstellen 17,18 in äußerstem Abstand A zueinander jeweils im Bereich der hammerkopfförmigen Klauen 7, 8 nämlich auf deren Rücken zumindest am axial äußeren Reibbelag (outboard) arrangiert sind. Damit empfiehlt sich die Erfindung insbesondere zur Verwendung bei sogenannten Rahmensätteln mit besonders breit dimensionierter Bremssattelbrücke. Die gegenseitigen Kontaktstellen 17,18 zwischen Bremssattelbrücke und Reibbelag können einheitlich ballig, abgeschrägt oder so ausgeführt sein, dass sich jeweils unterschiedlich ausgeprägte Formgebungen zugewandt sind. Weil also das besonders ausgebildete Verschleißteil ein wesentlicher Bestandteil dieser Anordnung ist, sind demzufolge hiermit auch Reibbeläge 1 mit hammerkopfförmigen Klauen 7,8 beansprucht, welche einem Bremssattel 13 eine besonders rüttelresistente Auflage ermöglichen. Diese ist vorteilhafterweise als

beabstandete, weitestgehend v-förmig geöffnete Aufnahme für die Bremssattelbrücke in Verbindung mit der Zweipunktauflage Z an den Rückseiten der beiden hammerkopfförmigen Klauen 7, 8 ausgebildet.

Die Erfindung ermöglicht also in nochmaliger Zusammenfassung folgende Vorteile:

- Vermeidung von "Klack"geräuschen, insbesondere Rever- sierklacken

- Verringerung von Restmoment

- Vermeidung von Reibbelagschrägverschleiß

- Erschütterungsresistente Bremssattelaufhängung - defi ¬ nierte Bremssattelauflage

- Einfach geführte Radialmontage einer blattförmigen

Bremssattelhaltefeder

- Bremssattelhaltefeder durch Anformung von einem Schirm mit einer Zierblendenfunktion einfach kombinierbar

- Standardisierung, also identisch ausgeformte

Reibbelagträger (rücken) platten für faust- und kolben- seitigem Reibbelag

Bezugs zeichenliste

A Abstand

Ax Axialrichtung

C Codierung

MT Aushebemoment

R Radialrichtung

S Achse

SP Reibkraftangriffpunkt

T Tangentialrichtung

U Pfeil

Z Zweipuntkaufläge

I Reibbelag

2 Halterprofil

3,4 Aufnahmemulde

5 Rückenplatte

6 Reibwerkstoff

7 Klaue

8 Klaue

9 Auflagefläche

10 Auflagefläche

II Widerlager

12 Widerlager

13 Gehäuse

14, 14 'Haltersteg

15 Kraftfahrzeugteilbelagscheibenbremse

16 Blattfeder

17 Kontaktstelle

18 Kontaktstelle