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Patent Searching and Data


Title:
MULTIPLE WALL COMPRISING A MICROCELLULAR STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/120558
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multiple wall, in particular of thermally insulated hollow bodies or containers (30), the multiple wall (20) comprising at least one inner layer (21), a barrier layer (22) and an outer layer (23), said barrier layer (22) being designed to form a barrier for oxygen and/or steam; the inner layer (21) and/or the outer layer (23) has or have a microcellular structure (24); the microcellular structure (24) has fluid bubbles (25) and the fluid bubbles (25) are the product of a foaming agent that is physically and/or chemically introduced.

Inventors:
KEMENY ANDREA (DE)
KONDZIELA MIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/084614
Publication Date:
June 18, 2020
Filing Date:
December 11, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KULZER & CO GMBH (DE)
International Classes:
B32B1/02; B32B5/20
Foreign References:
DE19511611A11996-10-02
Attorney, Agent or Firm:
BENDELE, Tanja (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Mehrschichtwand , dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrschichtwand (20) mindestens eine Innenschicht (21), eine Sperrschicht (22) und eine Außenschicht (23) umfasst, wobei die Sperrschicht (22) dazu ausgebildet ist, eine Barriere für Sauerstoff und/oder Wasserdampf zu bilden, wobei die Innenschicht (21) und/oder die Außenschicht (23) eine mikrozellulare Struktur (24) aufweist, wobei die mikrozellulare Struktur (24) Fluidblasen (25) aufweist, und wobei die Fluidblasen (25) Produkt eines physikalisch und/oder chemisch eingebrachten Treibmittels sind, dadurch gekennzeichnet,, dass die Wärmeleitfähigkeit l der Mehrschichtwand (20) kleiner als 0,25 W/(m K) ist.

2. Mehrschichtwand nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel in der mikrozellularen Struktur (24) Inertgas, insbesondere Stickstoff, gasförmiges Kohlendioxid und/oder eine Mischung mindestens zwei der genannten Gase aufweist.

3. Mehrschichtwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrozellulare Struktur (24) ein Hohlraumvolumen kleiner 60 % bis größer gleich 10 % aufweist..

4. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Fluidblasen (25) kleiner gleich 300 pm, insbesondere kleiner gleich 200 pm, bevorzugt kleiner gleich 100 pm, besonders bevorzugt kleiner gleich 50 pm ist.

5. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschicht (22) ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) oder Cycloolefin- Copolymere (COC) optional kaschiert mit Polychlortrifluorethylen (PCTFE) umfasst.

6. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (21) und/oder die Außenschicht (23) Thermoplaste, insbesondere Polyolefine, thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastische Olefine optional als Co-Polymer mit Polyamid, Polyester, Polystyrol oder Urethan, und/oder Polypropylen umfasst.

7. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (21) eine Schichtdicke von 0,15 bis 0,8 mm aufweist, die Außenschicht (23) eine Schichtdicke von 0,15 bis 0,8 mm und die Sperrschicht (22) eine Schichtdicke von 0,05 bis 0,25 mm aufweist.

8. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrschichtwand (20) zwischen der Innenschicht (21) und der Sperrschicht (22) eine erste zusätzliche Schicht (26) umfasst und/oder zwischen der Sperrschicht (22) und der Außenschicht (23) eine zusätzliche zweite Schicht (27) umfasst, wobei die erste zusätzliche Schicht (26) und/oder die zweite zusätzliche Schicht (27) Haftvermittler umfassen.

9. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitfähigkeit l der Mehrschichtwand bestimmt wird, indem auf einer seitlichen Oberfläche der Mehrschichtwand (Prüfkörperunterseite) ein Wärmepuls erzeugt wird und gleichzeitig ein IR-Detektor auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Mehrschichtwand (Prüfkörperoberseite) den Temperaturanstieg misst.

10. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrschichtwand Produkt eines Extrusionsblasformens, insbesondere Coextrusionsblasformens, ist.

11. Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtschichtdicke der Mehrschichtwand (20) 0,5 bis 1 ,2 mm beträgt.

12. Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtwand, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Verfahrensschritte umfasst:

1) a)

- Bereitstellen jeweils eines Granulates oder einer Mischung von Granulaten zur Ausbildung einer Innenschicht (21) und/oder Außenschicht (23) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24);

- Bilden eines Extrudats zur Ausbildung einer Innenschicht (21) und/oder Außenschicht (23) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24);

- Mischen mindestens eines Extrudats zur Ausbildung einer Innenschicht (21) und/oder Außenschicht (23) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24) mit Inertgas und/oder Kohlendioxid, und Erhalten eines Extrudats umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid, und

b)

- Bereitstellen eines Granulats von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin- Copolymeren (COC),

- Bilden eines Extrudats von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin- Copolymeren (COC), optional können die Schritte a) und b) gleichzeitig erfolgen, und c) Co-Extrusionsblasformen eines Schlauches mit einer Mehrschichtwand (20) mit dem Schichtaufbau von innen nach außen: Innenschicht, Sperrschicht, Außenschicht, in ein Blaswerkzeug oder Einlegen des Schlauches in ein Blaswerkzeug, gefolgt von den Schritten

d) optional Abklemmen oder Abtrennen des Schlauches mit Mehrschichtwand, e) Aufblasen des im Blaswerkzeug bereitgestellten Schlauches mit Mehrschichtwand, insbesondere weist die Mehrschichtwand auf

(i) eine Außenschicht (23)

a) aus dem Extrudat umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid zur Ausbildung einer Außenschicht (23) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24), oder

b) aus einem Extrudat, insbesondere eines thermoplastischen Elastomers,

(ii) eine Sperrschicht (22) aus dem Extrudat von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymeren (COC), und

(iii) eine Innenschicht (21)

a) aus dem Extrudat umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid zur Ausbildung einer Außenschicht (23) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24), oder

b) aus einem Extrudat, insbesondere eines thermoplastischen Elastomers, wobei die Mehrschichtwand von innen nach außen eine Innenschicht, Sperrschicht und eine Außenschicht umfasst, wobei mindestens eine Innen- oder Außenschicht oder Innen- und Außenschicht eine mikrozellularer Struktur (24) aufweisen, und f) Erhalten einer Mehrschichtwand (20), oder

2) a) (i) Extrusionsblasformen einer Außenschicht (23) der Mehrschichtwand,, a) aus dem Extrudat zur Ausbildung einer Außenschicht (23) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24), oder b) aus einem Extrudat, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer zur Ausbildung einer Innenschicht (21) einer

Mehrschichtwand (20),

(11.1) Bereitstellen eines Extrudats von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymeren (COC),

(11.2) Extrusionsblasformen einer Sperrschicht (22) aus dem Extrudat von Ethylen- Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymere (COC), und

(iii) Extrusionsblasformen einer Innenschicht (21) der Mehrschichtwand, aus a) dem Extrudat umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid zur Ausbildung einer Innenschicht (21) einer Mehrschichtwand (20) mit mikrozellularer Struktur (24), oder b) aus einem Extrudat, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer zur Ausbildung einer Innenschicht (21) einer Mehrschichtwand (20), und Erhalten einer Mehrschichtwand (20).

13. Verwendung einer Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder erhältlich nach Anspruch 12 als Bestandteil eines Behälters (30) zum Lagern und optional Applizieren einer flüssigen oder pastösen Zusammensetzung, vorzugsweise einer Lösemittel enthaltenden Zusammensetzung, besonders bevorzugt einer Dentalflüssigkeit oder eines Dentalgels, insbesondere eines Dentaladhäsivs, Dentalbondings, Dentinhaftvermittlers, Dental-Primers oder dentales Ätzmittel.

14. Verwendung der Mehrschichtwand nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (30) umfasst eine Flasche, eine Tube, Single-Dose Vial, Beutel, Sachet Dose mit Deckel und/oder Spritzenkörper.

15. Verwendung der Mehrschichtwand nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder erhältlich nach Anspruch 12 als integraler Bestandteil eines Behälters oder Hohlkörpers zur Lagerung und/oder Transport von Zusammensetzungen, insbesondere lösemittelhaltigen Zusammensetzungen, umfassen Farbe, Lacke, Klebstoffe, Lebensmittel und/oder Kosmetika.

Description:
Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur

Die Erfindung betrifft eine Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur sowie eine Verwendung einer Mehrschichtwand.

Bei dentalen Anwendungen werden sogenannte Bondings als Haftvermittler zwischen Zahnkavität und Restaurationswerkstoff eingebracht. Typische Packmittel bei Bondings sind 5 ml Kunststoffflaschen für Mehrfachanwendungen. Formulierungen für Bondingprodukte können einen größeren Anteil an Aceton aufweisen. Nachteil von acetonhaltigen Formulierungen ist das sogenannte Überkochverhalten. Beim Halten/Drücken der Flasche wird durch die Hand des Anwenders Wärme in die Kunststoff-Flasche eingetragen. Diese Wärme überträgt sich auch auf die acetonhaltige Formulierung. Aceton besitzt einen sehr niedrigen Dampfdruck, der dazu führt, dass beim Einträgen der Wärme die Formulierung zu kochen anfängt.

Derzeitig nutzt man die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Kunststoffes, um die Übertragung der Körperwärme in das Bonding zu verringern. Je dicker die Wand der Kunststoffflasche, desto niedriger die Wärmeleitfähigkeit der Kunststoffflasche. Eine Flasche mit großer Wanddicke weist eine höhere Steifigkeit auf. Dies führt dazu, dass der Anwender die Flasche beim Herauspressen der Flüssigkeit stärker drücken muss. Ein exaktes Dosieren wird somit erschwert und stellt somit einen Wettbewerbsnachteil dar.

Aufgabe der Erfindung war es, die thermische Isolationswirkung Seitenwänden zu verbessern. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Verbesserung der thermischen Isolationswirkung von Seitenwänden, wie der Wand von Behältern oder Hohlkörpern, die dem Lagern und optional Applizieren einer flüssigen, Lösemittel enthaltenden Zusammen setzung dienen. Insbesondere soll ein Überkochen bei der Handhabung einer acetonhaltigen Lösung in einem Behältnis vermieden werden. Gleichfalls soll die thermisch isolierte Seitenwand auch zur Herstellung von Behältern oder Hohlkörpern zur Lagerung und/oder dem Transport von unterschiedlichsten Gütern oder Zusammensetzungen verwendbar sein, wie Farben, Lacken, Klebstoffen, Lebensmitteln, lösemittelhaltigen Zusammensetzungen und/oder Kosmetika, wie Nagelgelen etc.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Mehrschichtwand, wobei die Mehrschichtwand mindestens eine Innenschicht, eine Sperrschicht und/oder eine Außenschicht umfasst, wobei die Sperrschicht dazu ausgebildet ist, eine Barriere für Sauerstoff und/oder Wasserdampf zu bilden, wobei die Innenschicht und/oder die Außenschicht eine mikrozellulare Struktur aufweist, wobei die mikrozellulare Struktur Fluidblasen aufweist, und wobei die Fluidblasen Produkt eines physikalisch und/oder chemisch eingebrachten Treibmittels sind. Bevorzugt wie die Mehrschichtwand zur Herstellung von Behältern oder Hohlkörpern, insbesondere von dreidimensionalen Hohlkörpern in Form von Formkörpern, besonders bevorzugt von elastischen oder plastisch verformbaren Hohlkörpern verwendet. Die so erhältlichen Behälter oder Hohlkörper sind thermisch isolierte Behälter oder thermisch isolierte Hohlkörper.

In vorteilhafter Weise ist die Mehrschichtwand elastisch ausgeprägt und weist eine verbesserte thermisch isolierende Wirkung auf.

Die Mehrschichtwand ist dazu ausgebildet, zumindest eine Seitenwand eines Behälters zu bilden, wobei die Mehrschichtwand mindestens eine Innenschicht, eine Sperrschicht und eine Außenschicht umfasst, wobei die Sperrschicht dazu ausgebildet ist, eine Barriere für Sauerstoff und/oder Wasserdampf zu bilden, wobei die Innenschicht und/oder die Außenschicht eine mikrozellulare Struktur aufweist, wobei die mikrozellulare Struktur Fluidblasen aufweist, und wobei die Fluidblasen Produkt eines physikalisch und/oder chemisch eingebrachten Treibmittels sind.

Dabei kann ein Behälter ausgewählt sein aus einer Flasche, einer Tube, einem Single-Dose Vial, einem Multi-Dose Vial, einem Beutel, Sachet, Dose mit Deckel und/oder einem Spritzenkörper. Unter einer Tube wird ein längliches, formbares Behältnis verstanden, das in der Regel pastenförmige oder dickflüssige Zusammensetzungen aufnehmen kann.

Die Mehrschichtwand ist dazu ausgebildet, die Seitenwand, einen Boden und einen Ausbringbereich eines Behälters zu bilden, wobei die Mehrschichtwand mindestens eine Innenschicht, eine Sperrschicht und eine Außenschicht umfasst, wobei die Sperrschicht dazu ausgebildet ist, eine Barriere für Sauerstoff und/oder Wasserdampf zu bilden, wobei die Innenschicht und/oder die Außenschicht eine mikrozellulare Struktur aufweist, wobei die mikrozellulare Struktur Fluidblasen aufweist, und wobei die Fluidblasen Produkt eines physikalisch und/oder chemisch eingebrachten Treibmittels sind.

Dadurch wird in vorteilhafter weise ein Behälter, insbesondere eine Flasche oder Tube, mit einer geschäumten Mehrschichtwand zur Verfügung gestellt, die gegenüber kompakten Blasformteilen eine erhebliche Gewichtseinsparung, eine bessere thermische Isolationswirkung aufweist. Insbesondere weist die geschäumte Kunststoffflasche eine geringere Wärmeleitfähigkeit auf. Die geschäumte Mehrschichtwand kann so ausgeführt werden, dass der Wärmeeintrag vom Anwender in das Bonding so reduziert wird, dass kein Überkochen von z.B. acetonhaltigen Formulierungen mehr einsetzt.

Unter einer Flasche ist eine Flasche mit Boden zum Abstellen als auch eine Flasche, die mit zusätzlichen Mitteln versehen ist oder eine separate Halterung benötigt, um eine vertikale Standfestigkeit der Flasche auszubilden, wie eine Flasche mit Seitenwand umfassend einen unteren Bereich der Flasche, zum Lagern und optional Applizieren einer flüssigen, Lösemittel enthaltenden Zusammensetzung zu verstehen. Die Flasche ist mit einem Deckel, Aufsatz oder sonstigen Verschlussmitteln verschließbar.

Bei Verwendung von nur physikalisch eingebrachten Treibmitteln - wie im patentierten MuCell Verfahren - weist die Mehrschichtwand keine Rückstände von Abbauprodukten im fertigen Bauteil auf. MuCell geschäumte Teile können in ihrer originalen Polymergruppe recycelt werden, denn die Chemie des Kunststoffes wird nicht geändert.

Eine mikrozellulare Struktur mit im Wesentlichen geschlossenen Zellen bezeichnet ein Material, das bei einer Dicke von etwa 200 pm keinen verbundenen Zell-Durchgang durch das Material enthält. Somit weist eine mikrozellulare Struktur keine durchgängigen Kanäle auf.

Fluidblasen in mikrozellularen Strukturen enthalten ein Fluid. Das Fluid (vom lateinischen fluidus für„fließend“) ist eine gemeinsame Bezeichnung für Gase und Flüssigkeiten.

Thermische Isolierung und Dichtereduktion der mikrozellularen Struktur stehen im Verhältnis 1 ,5 : 1. Je größer die Dicke der mikrozellularen Struktur, desto geringer die relative Dichte. Mit abnehmender Dichte nimmt die thermische Isolationswirkung zu. Die Steifigkeit nimmt in der Regel mit der Kubikzahl der Wanddicke zu.

Durch Verwendung einer mikrozellularen Struktur wird die Dichte der Wandung des Behälters gegenüber einem identisch aufgebauten Behälter aus ungeschäumten Polymeren um 35 bis 40 % verringert. Die Gewichtsreduktion der erfindungsgemäßen Flasche beträgt 20 bis 30%. Die Steifigkeit ist eine lineare Funktion der Dichteänderung.

Die Sperrschicht zwischen Innen- und Außenschicht bewirkt, dass kein Sauerstoff und/oder Wasserdampf in die bzw. aus dem Behälter ein- bzw. austreten kann. Damit kommt es nicht zu unerwünschten Reaktionen der in dem Behälter befindlichen Zusammensetzung mit Luft und/oder Wasserdampf. Z.B. kann sich keine Haut bilden bei acetonhaltigen Zusammensetzungen.

Gemäß einer Ausführungsform weist das Treibmittel in der mikrozellularen Struktur Inertgas, insbesondere Stickstoff, gasförmiges Kohlendioxid und/oder eine Mischung mindestens zwei der genannten Gase auf.

Jedes einer breiten Vielzahl dem Fachmann bekannter physikalischer Treibmittel sowie Hydrocarbone, Chlorofluorcarbone, Stickstoff, Kohlendioxid, Argon und dergleichen sowie Mischungen können in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform stellt eine Quelle Kohlendioxid oder Stickstoff oder eine Mischung hiervon als Treibmittel zur Verfügung. Überkritische fluide Treibmittel werden bevorzugt, insbesondere überkritisches Kohlendioxid und/oder Stickstoff. In besonders bevorzugten Ausführungsformen wird jeweils nur Kohlendioxid oder Stickstoff verwendet. Wo ein überkritisches fluides Treibmittel verwendet wird, wird eine einphasige Lösung von Polymer-Material und Treibmittel erzeugt.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mehrschichtwand vollständig den Behälter bildet. In Alternativen kann die Mehrschichtwand teileweise den Behälter bilden.

Dort, wo der Behälter, insbesondere die Flasche, die Polymer geschäumte mikrozellulare Struktur aufweist, besitzt die Flasche in vorteilhafter Weise eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit. Bei gleicher Wandstärke im Vergleich zum ungeschäumten Polymerbestandteil ist im geschäumten Teil der Flasche die Wärmeübertragung von der Hand des Anwenders in das Bonding hinein reduziert. Die Wandstärke kann im geschäumten Bereich so gewählt werden, dass die Steifigkeit nicht zu hoch und ein Drücken der Flasche, um das Bonding dosiert aus der Flasche hinaus zu befördern, nicht zu mühsam ist.

Gemäß einer Ausführungsform weist die mikrozellulare Struktur ein Hohlraumvolumen, d.h. das Hohlraumvolumen der mikrozellularen Struktur, von weniger als 50 % und größer als 10 % auf. Vorzugsweise beträgt das Hohlraumvolumen der mikrozellularen Struktur von 10 % bis 60 % Volumenprozent in Bezug auf das Gesamtvolumen der Innenschicht und/oder Außenschicht umfassend die mikrozellulare Struktur.

Mit dieser Erfindung können mikrozellulare Struktur synonym zu mikrozellularer Schaum über einen weiten Bereich von Dichten produziert werden. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Hohlraumvolumen größer als 10%, in besonders bevorzugten größer gleich 20%, bevorzugt ist auch eine mikrozellulare Struktur mit größer gleich 50%. In weiteren Ausführungsformen weist die mikrozellulare Struktur, wie der Mikrozellular-Schaum, ein Hohlraumvolumen von kleiner gleich 50%, bevorzugt kleiner gleich 30% auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist mikrozellulare Struktur, wie der Mikrozellular- Schaum, ein Hohlraumvolumen von 10% bis 50% auf. Mikrozellulare Strukturen innerhalb dieses bevorzugten Hohlraumvolumen-Bereichs (von 10% bis 50% Volumenprozent in Bezug auf das Gesamtvolumen der Innenschicht und/oder Außenschicht umfassend die mikrozellulare Struktur) zeigen exzellente mechanische Eigenschaften sowie Zugfestigkeit und Zug-Modul, während sie immer noch eine signifikante Reduktion der Dichte gegenüber festem Kunststoff aufweisen.

Gemäß einer Ausführungsform beträgt der Gewichtsprozentanteil von Inertgas, insbesondere Stickstoff, und/oder Kohlendioxid in Bezug auf das Gesamtgewicht von 100 Gew.-% der mikrozellularen Struktur der Innenschicht und/oder der Außenschicht von 0,20 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,20 Gew.-% bis 0,90 Gew.-%.

Damit ist der Gewichtsprozentanteil von Inertgas relativ gering. Chemische Resistenz der Mehrschichtwand ist weitestgehend gegeben.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Durchmesser der Fluidblasen kleiner gleich 300 pm, insbesondere kleiner gleich 200 pm, bevorzugt kleiner gleich 100 pm, besonders bevorzugt kleiner gleich 50 pm ist.

Die Zellgröße der mikrozellularen Struktur hängt von dem Gewichtsprozentanteil des Inertgases und vom Materialtyp ab. Generell lässt sich feststellen, dass die Zellgröße umso kleiner ist, je höher der Gewichtsprozentanteil an Inertgas ist.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Sperrschicht ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymere (COC) optional kaschiert mit Polychlortrifluorethylen (PCTFE).

Bevorzugt umfasst die Sperrschicht ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer.

Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, Kurzzeichen EVOH, gelegentlich auch EVAL, ist ein Copolymer, das formal aus den Monomeren Ethen und Vinylalkohol aufgebaut ist. Ethylen- Vinylalkohol-Copolymer wird in der Regel zur Verpackung von Nahrungsmitteln eingesetzt und seit kurzem auch für die Herstellung von Tankbehältern in der Automobilindustrie. Der Primärverwendungszweck ist die Herstellung einer Barriere, um Sauerstoff bei Lebensmitteln und Kohlendioxid bei Tankbehältern fernzuhalten. Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer wird entweder extrudiert oder als eine dünne Schicht auf Pappe, Folie oder andere Kunststoffe laminiert. Die Eigenschaften des Copolymers hängen vom Anteil an Ethen im Copolymer ab. Niedrige Ethen-Anteile führen zu einem Copolymer mit verbesserten Trennungs- Eigenschaften, höhere Ethen-Anteile erniedrigen die Verarbeitungstemperatur (Erweichungstemperatur) des Copolymerisats.

Polyethylenvinylalkohol (Kurzzeichen: EVOH) besitzt sehr gute Barriere-Eigenschaften, und zwar sowohl gegen Sauerstoff als auch gegen Wasserdampf. Besonders für sensible Lösungen in einem Behälter bietet dichteres EVOH die beste Lösung

Cycloolefin-Copolymere (COC) werden durch metallocen-katalysierte Copolymerisation von Cycloolefinen (wie Norbornen) mit Alk-1-enen (wie Ethen) gewonnen. Allen COCs gemeinsam sind eine Reihe von Eigenschaften wie gute thermoplastische Fließfähigkeit, hohe Steifigkeit, Festigkeit und Härte sowie niedrige Dichte und hohe Transparenz bei guter Säure- und Laugenbeständigkeit. Im Bereich Medizin/Diagnostik sind die hervorragende Biokompatibilität, insbesondere Blutverträglichkeit sowie die äußerst geringe Wasseraufnahme/Wasserdampfdurchlässigkeit hervorzuheben.

Polychlortrifluorethylen (Kurzzeichen PCTFE) ist ein vollhalogeniertes Polymer, das zur Klasse der Polyhalogenolefine zählt. PCTFE ist ein Homopolymer, das aus dem Monomer Chlortrifluorethylen aufgebaut ist. PCTFE ist wie andere Fluorkunststoffe sehr beständig gegenüber vielen Chemikalien. Daneben besitzt PCTFE die höchste Härte, Festigkeit und Steifigkeit unter den Fluorkunststoffen. PCTFE ist formstabil, sehr gut mechanisch bearbeitbar und kann in einem weiten Temperaturbereich (etwa -240 °C bis +205 °C) eingesetzt werden. Die Wärmeleitfähigkeit von PCTFE beträgt 0,209 W/(K m) und ist somit im Bereich der Wärmeleitfähigkeit der mikrozellularen Struktur. PCTFE ist ein transparentes Hochbarrierematerial für Blisteranwendungen. PCTFE-Folien bieten sehr gute Barriereeigenschaften hinsichtlich der Wasserdampfdurchlässigkeit und ebenso gute chemische Resistenz.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Innenschicht und/oder die Außenschicht Thermoplaste, insbesondere Polyolefine, thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastische Olefine optional als Co-Polymer mit Polyamid, Polyester, Polystyrol oder Urethan, und/oder Polypropylen umfasst. Thermoplaste auch Plastomere genannt, sind Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich (thermo-plastisch) verformen lassen. Dieser Vorgang ist reversibel, das heißt, er kann durch Abkühlung und Wiedererwärmung bis in den schmelzflüssigen Zustand beliebig oft wiederholt werden, solange nicht durch Überhitzung die sogenannte thermische Zersetzung des Materials einsetzt. Darin unterscheiden sich Thermoplaste von den Duroplasten und Elastomeren. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Schweißbarkeit von Thermoplasten. Thermoplaste sind aus wenig oder nicht verzweigten, also linearen Kohlenstoffketten aufgebaut, die nur durch schwache physikalische Bindungen miteinander verbunden sind. Diese Bindungskräfte sind wirksamer, wenn die Ketten parallel ausgerichtet sind. Solche Bereiche nennt man kristallin, im Gegensatz zu amorphen (ungeordneten) Bereichen, in denen die Makromoleküle verknäult vorliegen. Thermoplaste wurden ursprünglich vor allem im Spritzgießverfahren verarbeitet, weshalb man sie auch als Spritzmassen bezeichnete (im Gegensatz zu Duroplasten, die man Pressmassen nannte). Heute ist die Extrusion ein weiteres wichtiges Verarbeitungsverfahren. Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten sind z. B. Blasformen, Folienblasen, Heißverstemmen und Kalandrieren.

Polyolefine sind Polymere, die aus Alkenen wie Ethylen, Propylen, 1 -Buten oder Isobuten durch Kettenpolymerisation hergestellt werden. Bei den Polyolefinen handelt es sich um gesättigte Kohlenwasserstoffe, welche die mengenmäßig größte Gruppe der Kunststoffe stellen. Es sind teilkristalline Thermoplaste, die sich leicht verarbeiten lassen. Sie zeichnen sich durch gute chemische Beständigkeit und elektrische Isoliereigenschaften aus.

Thermoplastische Elastomere (Kürzel TPE, gelegentlich auch Elastoplaste genannt) sind Kunststoffe, die sich bei Raumtemperatur vergleichbar den klassischen Elastomeren verhalten, sich jedoch unter Wärmezufuhr plastisch verformen lassen und somit ein thermoplastisches Verhalten zeigen. Thermoplastische Elastomere sind Elastomere, die sich bei Raumtemperatur wie klassische Vertreter der Elastomere verhalten, jedoch beim Erhitzen verformbar werden. Nach dem inneren Aufbau unterscheidet man Copolymere und Elastomerlegierungen.

Copolymere kommen entweder als statistische oder als Blockcopolymere zum Einsatz. Erstere bestehen aus einem kristallisierenden (und damit physikalisch vernetzenden) Hauptpolymer wie z. B. Polyethylen, dessen Kristallisationsgrad durch ein zufällig entlang der Kette eingebautes Comonomer wie z. B. Vinylacetat soweit verringert ist, dass die Kristallite (= die harte Phase) im fertigen Werkstoff (im Beispiel EVA) keinen direkten Kontakt mehr haben. Sie wirken dann wie in herkömmlichen Elastomeren als isolierte Vernetzungspunkte.

In Blockcopolymeren sind die Hart- und Weichsegmente in einem Molekül scharf getrennt (z. B. SBS, SIS). Bei TPEs entmischt sich unterhalb einer gewissen Temperatur das Material in eine kontinuierliche und eine diskontinuierliche Phase. Sobald letztere ihre Glasübergangstemperatur T g unterschreitet (der T g der kontinuierlichen Phase liegt deutlich unterhalb der späteren Anwendungstemperatur), wirkt sie wiederum als Vernetzungspunkt.

Elastomerlegierungen sind Polyblends, also Zusammenmischungen (Gemenge) von fertigen Polymeren, der Kunststoff besteht also aus mehreren Molekülsorten. Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse und Zuschlagmittel erhält man maßgeschneiderte Werkstoffe (beispielsweise Polyolefin-Elastomer aus Polypropylen (PP) und Naturgummi (NR) - je nach Mengenverhältnis decken sie einen weiten Härtebereich ab).

Thermoplastische Polyester-Elastomere (TPE) bilden eine Gruppe von Blockcopolymeren mit harten kristallinen und weichen Gummisegmenten. Sie haben dadurch sowohl thermoplastische als auch elastomere Eigenschaften, die von dem Verhältnis zwischen den harten und weichen Segmenten und von deren Art stark beeinflusst werden. TPE wird eingesetzt, wenn schwere Bedingungen herrschen und beispielsweise eine hohe Elastizität in Kombination mit einer hohen mechanischen Stärke und Lebensdauer gefordert ist. Beispiele sind stoßdämpfende Teile, flexible Verbindungsstücke und Rohre, Dichtungen und Membranen. Glasfaserverstärkte Sorten werden eingesetzt, wenn höhere Anforderungen an die Umformungstemperatur gestellt werden.

Die Resistenz gegen Hitze und Chemikalien nimmt mit der Härte und Steifigkeit der TPE zu. Die härtesten Sorten können kurzzeitig 150 °C aushalten, doch für längere Zeiträume ist ca. 80 °C die Obergrenze.

Die Feuchtigkeitsaufnahme von TPE ist in hohem Maße von der chemischen Struktur abhängig. Ein typischer Wert ist 1 ,1 % bei 23 °C und 50 % relative Luftfeuchtigkeit und 0,5 % bei Sättigung im Wasser bei 23 °C. TPE ist gegen Mineralöle und Fette, gegen nicht aromatische Kohlenwasserstoffe sowie gegen verdünnte Säuren, Basen und alkalische Stoffe beständig. Das Material ist nicht beständig gegen heißes Wasser und starke Säuren und Basen, Alkohol und halogenierte und aromatische Kohlenwasserstoffe. Die UV- Beständigkeit ist mäßig; für die Verwendung im Freien ist die Nutzung UV-stabiler Sorten erforderlich. Der wichtigste Pluspunkt nicht verstärkter TPE ist die Wiederherstellungsmöglichkeit nach Verformung, die bis zu 25 % betragen kann. Die Beständigkeit gegen Kaltverformung ist beschränkt, während die Stärke bei Dehnung wesentlich besser ist als die von Gummi. Bis - 80 °C ist die Schlagfestigkeit ausgezeichnet, abhängig von der chemischen Struktur.

Olefine ist ein besonders in der petrochemischen Industrie verwendeter Oberbegriff für alle acyclischen und cyclischen Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren Kohlenstoff- Kohlenstoff-Doppelbindungen. Ausgenommen davon sind aromatische Verbindungen. Als Olefine gelten alle Alkene, Cycloalkene und Polyene.

Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (Kurzzeichen EPDM, Ethylen-Propylen-Dien; M-Gruppe) sind Terpolymere aus Ethylen, Propylen und einem nicht näher festgelegten Dien. EPDM gehört zu den Synthesekautschuken mit gesättigter Hauptkette (nach DIN: M-Gruppe). Kautschuke mit ungesättigter Hauptkette, wie z. B. Naturkautschuk oder Styrol-Butadien- Kautschuk, zählen hingegen zur R-Gruppe. EPDM-Kautschuke besitzen dafür Doppelbindungen in den Seitenketten und sind daher ebenfalls mit Schwefel vulkanisierbar.

Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) ist ein Thermoplast, der aus dem Monomer Ethylen hergestellt wird. LDPE ist definiert durch einen Dichtebereich von 0,917-0,930 g / cm 3 . Bei Raumtemperaturen ist es nicht reaktiv, außer durch starke Oxidationsmittel, und einige Lösungsmittel verursachen ein Quellen. Es kann dauerhaft Temperaturen von 80 ° C und kurzzeitig 95 °C standhalten. In transluzenten oder opaken Variationen hergestellt, ist es ziemlich flexibel und zäh.

Polyethylen hoher Dichte (PEHD) ist ein Polyethylen-Thermoplast, der aus Erdöl hergestellt wird. Mit einem hohen Verhältnis von Festigkeit zu Dichte wird HDPE bei der Herstellung von Kunststoffflaschen, korrosionsbeständigen Rohrleitungen, Geomembranen und Kunststoffhölzern verwendet. HDPE ist für sein großes Stärke-Dichte-Verhältnis bekannt. Die Dichte von HDPE kann zwischen 930 und 970 kg / m 3 liegen.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Innenschicht eine Schichtdicke von 0,15 bis 0,8 mm auf, die Außenschicht eine Schichtdicke von 0,15 bis 0,8 mm und die Sperrschicht eine Schichtdicke von 0,05 bis 0,25 mm auf.

Die Schichtdicke der Mehrschichtwand ist damit in vorteilhafter Weise so ausgeführt, dass die Steifigkeit nicht zu groß ist und durch händisches Drücken der Wand der erfindungsgemäßen Flasche ein gezieltes Dosieren der flüssigen, Lösemittel enthaltenden Zusammensetzung möglich ist. Aufgrund der verbesserten thermischen Isolationswirkung der mikrozellularen Schicht in der Innenschicht und/oder in der Außenschicht erfolgt dabei keine nennenswerte Wärmeübertragung von der Hand des Anwenders zur flüssigen, Lösemittel enthaltenden Zusammensetzung. Ein unerwünschtes Überkochen z.B. einer Aceton enthaltenden Zusammensetzung in der erfindungsgemäßen Flasche wird vermieden.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mehrschichtwand zwischen der Innenschicht und der Sperrschicht eine erste zusätzliche Schicht umfasst und/oder zwischen der Sperrschicht und der Außenschicht eine zusätzliche zweite Schicht umfasst, wobei die erste zusätzliche Schicht und/oder die zweite zusätzliche Schicht Haftvermittler umfassen.

Die Dicke der ersten und zweiten zusätzlichen Schicht beträgt 0,05 bis 0,25 mm. Die Anordnung von Innenschicht, Sperrschicht und Außenschicht ist keineswegs starr. Je nach gewünschten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Flasche können ein oder mehrere Zwischenschichten zwischen der Innenschicht und der Sperrschicht sowie zwischen der Sperrschicht und der Außenschicht angeordnet sein.

Gemäß einer Ausführungsform ist die Wärmeleitfähigkeit l der Mehrschichtwand kleiner als 0,25 W/(m K). Besonders bevorzugt ist die Wärmeleitfähigkeit l der Mehrschichtwand kleiner gleich 0,15 W/(m K), bevorzugt kleiner gleich kleiner gleich 0,09 W/(m K), besonders bevorzugt kleiner gleich 0,08 W/(m K), insbesondere 0,08 W/(m K) bis 0,02 W/(m K), vorzugsweise in Bezug auf den Querschnitt, d.h. senkrecht zur flächigen Ausdehnung, d.h. senkrecht zur seitlichen Oberfläche der Mehrschichtwand.

Wobei die Wärmeleitfähigkeit l der Mehrschichtwand bestimmt wird, indem die Temperaturleitfähigkeit der Mehrschichtwand ermittelt wird, insbesondere wobei mittels IR- Detektor, der zeitlichen Verlauf des Temperaturanstiegs einer der beiden seitlichen Oberflächen der Mehrschichtwand (Prüfkörperoberseite eines Materials) bspw. Oberseite Mehrschichtwand nach einem Wärmepuls auf gegenüberliegende Oberfläche der Mehrschichtwand (der Prüfkörperunterseite) bspw. Unterseite der Mehrschichtwand ermittelt (Netzsch LFA 427, Netsch LFA 467).

Wobei die Wärmeleitfähigkeit l der Mehrschichtwand bestimmt wird, indem auf einer seitlichen Oberfläche der Mehrschichtwand (Prüfkörperunterseite) wird ein Wärmepuls erzeugt und gleichzeitig misst ein IR-Detektor auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Mehrschichtwand (Prüfkörperoberseite) den Temperaturanstieg. Wärmeleitfähigkeit l = Wärmemenge in Joule, die im stationären Zustand in einerbestimmten Zeiteinheit durch einen Körper bestimmten Querschnittes hindurchgeleitet wird, wobei der Temperaturgradient 1 K beträgt, als W (m K)-1 , wobei die Wärmeleitfähigkeit l gemäße dem FOURIER'schen Gesetz ermittelt werden kann (Formel 2).

Im Vergleich zu ungeschäumten Polymeren liegt die Wärmeleifähigkeit der mikrozellularen Schicht deutlich niedriger. Während HDPE eine Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,7 bis 0,8 W/(m K), LFPE eine Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,5 bis 0,6 W/(m K) und Elastomere eine Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,09 bis 0,3 aufweisen, beträgt die Wärmeleitfähigkeit von Polymerschäumen von 0,025 bis 0,2 W/(m K). Die Wärmeleitfähigkeit l für Polypropylen liegt bei 0,22 W/(m K). Durch das Schäumen kann der Wert auf bis zu 10% reduziert werden. Durch das Schäumen kann der Wert auf bis zu 10% reduziert werden.

Der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit kann vorzugsweise nach DIN EN ISO 220007 bestimmt werden. Bevorzugt wird die Wärmeleitfähigkeit mit der Messmethode Hyperflash® der Firma Netsch Gerätebau ermittelt.

Die Wärmeleitfähigkeit ist eine Stoffeigenschaft und stellt den Wärmestrom durch ein Material auf Grund der Wärmeleitung dar. Der spezifische Wärmewiderstand ist der Kehrwert der Wärmeleitfähigkeit. Die Messung der Wärmeleitfähigkeit kann erfolgen mit einem Wärmestrommesser oder Wärmestromkalorimeter. So kann bei gegebener Dicke einer Probe die Temperaturdifferenz bspw. mit einem Peltier-Element an einer definierten Messfläche bestimmt werden. Alternativ ist die Messung mit Wärmeflusssensoren, die die Wärmeströme anhand des Seebeck-Effekts ermitteln, möglich. Dabei werden Wärmestrom und die absolute Temperatur bestimmt. Eine Ermittlung der Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes kann über die Wärmeleitung oder über das Fouriersche Gesetz erfolgen. Messgerät bspw. „Heat Flow Meter 6891/000“ der Fa. Ceast entspricht dem schematischen Aufbau eines stationären Prüfsystems.

Nach der bevorzugt zu verwendenden HyperFlash-Methode zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit wird die Temperaturleitfähigkeit der Probe ermittelt. Über die temperaturabhängige Dichte und die spezifische Wärmekapazität eines Kunststoffes, hier auch der Mehrschichtwand, Innenschicht, Sperrschicht und oder Außenschicht, lässt sich die Wärmeleitfähigkeit berechnen. Erfindungsgemäß wird über die temperaturabhängige Dichte und die spezifische Wärmekapazität der Mehrschichtwand umfassend mindestens eine Innenschicht, mindestens eine Sperrschicht und mindestens eine Außenschicht die Wärmeleitfähigkeit berechnet. Die Messung kann in einem Temperaturbereich zwischen -100 bis 500 °C, insbesondere im Temperaturbereich von -10 bis 100 °C, berührungslos erfolgen, indem eine Xenon-Lampe die Unterseite der Probe, hier eine Oberfläche der beiden Seiten, insbesondere eine der beiden Seitenflächen, der Mehrschichtwand, erwärmt. Ein IR-Detektor misst den Temperaturanstieg an der gegenüberliegenden Oberfläche der beiden Seiten, insbesondere der gegenüberliegenden Seitenfläche der Mehrschichtwand. Diese Methode bestimmt die Temperaturleitfähigkeit daher richtungsabhängig. Der Messbereich kann zwischen 0,1 und 2.000 W/(mK) liegen. Die verwendete Probe, hier Mehrschichtwand, insbesondere Wanddicke der Mehrschichtwand, sollte zwischen 0,01 und 6 mm dick sein. Runde oder polygone Proben sollen einen Durchmesser oder eine Seitenlänge größer 6 mm und kleiner 25,4 mm haben.

So wird die Messung mittels IR-Detektor, der aus dem zeitlichen Verlauf des Temperaturanstiegs der Prüfkörperoberseite eines Materials (hier: eine von zwei gegenüberliegenden Oberflächen der Mehrschichtwand, bspw. Oberseite) nach einem Wärmepuls auf der Prüfkörperunterseite (hier: die gegenüberliegende Oberfläche der Mehrschichtwand, bspw. Unterseite) ermittelt (Netzsch LFA 427, Netsch LFA 467). Auf der Prüfkörperunterseite wird ein Wärmepuls erzeugt und gleichzeitig misst ein IR-Detektor auf der Prüfkörperoberseite den Temperaturanstieg. Aus der zeitlichen Änderung der Temperatur kann die Temperaturleitfähigkeit ermittelt werden. Die Wärmeleitfähigkeit ergibt sich aus dem Zusammenhang (Berücksichtigung aller drei Raumrichtungen, ergibt sich die vollständige Wärmeleitungsgleichung:

= Temperaturleitzahl (Formel l)

Die Wärmeleitfähigkeit oder Wärmeleitzahl l entspricht derjenigen Wärmemenge in Joule, die im stationären Zustand in einer bestimmten Zeiteinheit durch einen Körper bestimmten Querschnittes hindurchgeleitet wird, wobei der Temperaturgradient 1 K beträgt. Die physikalische Einheit dieser Größe ist W (m K) 1 (Watt pro Meter und Kelvin). Die empirische Grundgleichung (FOURIER'sches Gesetz) für alle Wärmeleitungsvorgänge ist:

Q IT

l r

i Sx

(Formel 2)

Q Wärmemenge

t Zeit l Wärmeleitfähigkeit

T Temperatur

x Länge in Wärmetransportrichtung und

A 0 Querschnitt des Prüfobjektes

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mehrschichtwand Produkt eines Extrusionsblasformens, insbesondere Coextrusionsblasformens, ist.

Dadurch kann die erfindungsgemäße Mehrschichtwand jede beliebige Form annehmen. Das Extrusionsblasformen, auch Hohlkörperblasen genannt, ist ein Verfahren der Kunststoffverarbeitung zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen. Dabei wird das aufgeschmolzene Polymer über eine Förderschnecke durch die Düse gepresst, so dass ein schlauchförmiger Vorformling entsteht (Extrusion). Dieser wird in eine Blasform übergeben und durch Innendruck den Innenkonturen der Form angepasst (Blasformen).

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Gesamtschichtdicke der Mehrschichtwand 0,5 bis 1 ,2 mm beträgt.

Damit eignet sich die Mehrschichtwand zur Herstellung von Flaschen oder auch Tuben für den dentalen Anwendungsbereich zum Lagern und/oder Applizieren einer flüssigen, Lösemittel enthaltenden Zusammensetzung.

Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtwand, wobei das Verfahren die Verfahrensschritte umfasst:

1) a )

- Bereitstellen jeweils eines Granulates oder einer Mischung von Granulaten zur Ausbildung einer Innenschicht und/oder Außenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur;

- Bilden eines Extrudats zur Ausbildung einer Innenschicht und/oder Außenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur;

- Mischen mindestens eines Extrudats zur Ausbildung einer Innenschicht und/oder Außenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur mit Inertgas und/oder Kohlendioxid, und Erhalten eines Extrudats umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid, und

b)

- Bereitstellen eines Granulats von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin- Copolymeren (COC), - Bilden eines Extrudats von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin- Copolymeren (COC), optional können die Schritte a) und b) gleichzeitig erfolgen, und c) Co-Extrusionsblasformen eines Schlauches mit einer Mehrschichtwand mit dem Schichtaufbau von innen nach außen: Innenschicht, Sperrschicht, Außenschicht, in ein Blaswerkzeug oder Einlegen des Schlauches in ein Blaswerkzeug, gefolgt von den Schritten

d) optional Abklemmen oder Abtrennen des Schlauches mit Mehrschichtwand, e) Aufblasen des im Blaswerkzeug bereitgestellten Schlauches mit Mehrschichtwand, insbesondere weist die Mehrschichtwand auf

(i) eine Außenschicht

a) aus dem Extrudat umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid zur

Ausbildung einer Außenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur, oder

b) aus einem Extrudat, insbesondere eines thermoplastischen Elastomers,

(ii) eine Sperrschicht aus dem Extrudat von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymeren (COC), und

(iii) eine Innenschicht

a) aus dem Extrudat umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid zur

Ausbildung einer Außenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur, oder

b) aus einem Extrudat, insbesondere eines thermoplastischen Elastomers, wobei die Mehrschichtwand von innen nach außen eine Innenschicht, Sperrschicht und eine Außenschicht umfasst, wobei mindestens eine Innen- oder Außenschicht oder Innen- und Außenschicht eine mikrozellularer Struktur aufweisen, und f) Erhalten einer Mehrschichtwand, oder

) a) (i) Extrusionsblasformen einer Außenschicht der Mehrschichtwand,, a) aus dem

Extrudat zur Ausbildung einer Außenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur, oder b) aus einem Extrudat, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer zur Ausbildung einer Innenschicht einer Mehrschichtwand,

(11.1) Bereitstellen eines Extrudats von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymeren (COC),

(11.2) Extrusionsblasformen einer Sperrschicht aus dem Extrudat von Ethylen- Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin-Copolymeren (COC), und

(iii) Extrusionsblasformen einer Innenschicht der Mehrschichtwand, aus a) dem Extrudat umfassend Inertgas und/oder Kohlendioxid zur Ausbildung einer Innenschicht einer Mehrschichtwand mit mikrozellularer Struktur, oder b) aus einem Extrudat, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Elastomer zur Ausbildung einer Innenschicht einer Mehrschichtwand, und Erhalten einer Mehrschichtwand.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Mehrschichtwand erhältlich nach dem Verfahren sowie ein Behälter oder ein Hohlkörper erhältlich nach dem Verfahren. Des Weiteren ist Gegenstand der Erfindung ein Behälter oder Hohlkörper, insbesondere ein thermisch isolierter Behälter oder thermisch isolierter Hohlkörper, umfassend Flaschen, Tuben, Single- Dose Vials, Beutel, Sachets, Dosen ohne Deckel oder Dosen mit Deckel und/oder Spritzenkörper umfassend die Mehrschichtwand als integralen Bestandteil des Behälters oder des Hohlkörpers. Gleichfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter oder Hohlkörper bestehend aus der Mehrschichtwand.

Es handelt sich um ein mehrschichtiges Extrusionsblasformen mit jeweils modifizierten Extrudaten für die jeweilige Schicht. Dabei werden die Schichten aus verschiedenen Extrudaten gleichzeitig als Mehrschichtwand co-extrudiert.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Bereitstellen einer mikrozellularen Struktur als Innenschicht und/oder Außenschicht die Verfahrensschritte:

- Mischen eines ersten Granulats und eines zweiten Granulats in einer Spritzgießmaschine zur Herstellung eines Polymers;

- Schmelzen des Polymers in der Spritzgießmaschine;

- Hinzugeben eines überkritischen Fluids in die Spritzgießmaschine; und

- Auflösen des überkritisches Fluids in dem Polymer; oder

- physikalisches und/oder chemikalisches Einbringen eines Treibmittels, oder

- Injizieren von Kohlendioxid-Gas und/oder Stickstoff-Gas;

- Bilden von Fluidblasen im Polymer;

Optional können ein überkritisches Fluid und ein Treibmittel und/oder ein Gas im Verfahren kombiniert verwendet werden.

Die Erfindung betrifft eine Verwendung einer Mehrschichtwand für einen Behälter zum Lagern und optional Applizieren einer flüssigen oder pastösen Zusammensetzung, vorzugsweise einer Lösemittel enthaltenden Zusammensetzung, besonders bevorzugt einer Dentalflüssigkeit oder eines Dentalgels, insbesondere eines Dentaladhäsivs, Dentalbondings, Dentinhaftvermittlers, Dental-Primers oder dentales Ätzmittel. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Behälter eine Flasche, eine Tube, Single-Dose Vial, Beutel, Sachet, Dose mit Deckel und/oder Spritzenkörper umfasst.

Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verwendung der Mehrschichtwand die Ausbildung der Mehrschichtwant als integraler Bestandteil eines Behälters oder Hohlkörpers zur Lagerung und/oder Transport von Zusammensetzungen, insbesondere lösemittelhaltigen Zusammensetzungen, umfassen Farbe, Lacke, Klebstoffe, Lebensmittel und/oder Kosmetika.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.

Figurenbeschreibung

Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Mehrschichtwand in einer Vergrößerung, wobei die Innenschicht die mikrozellulare Struktur aufweist.

Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Mehrschichtwand in einer Vergrößerung, wobei die Außenschicht die mikrozellulare Struktur aufweist.

Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Mehrschichtwand in einer Vergrößerung, wobei die Innenschicht und die Außenschicht die mikrozellulare Struktur aufweisen.

Fig. 4 zeigt eine Vergrößerung der mikrozellularen Struktur.

Ausführungsformen der Erfindung

Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Mehrschichtwand 20 einer Flasche 30 in einer Vergrößerung, wobei die Innenschicht 21 die mikrozellulare Struktur aufweist. Die Flasche 30 weist in mindestens einem Bereich eine Mehrschichtwand 20 auf, wobei die Mehrschichtwand 20 eine Innenschicht 21 , eine Sperrschicht 22 und eine Außenschicht 23 umfasst. In Fig. 1 weist die Innenschicht die mikrozellulare Struktur 24 auf, welche sich durch eingelagerte Fluidblasen 25 auszeichnet. Die Fluidblasen 25 sind durch ein physikalisch oder chemisch eingebrachtes Treibmittel in ein Polymer entstanden und bilden einen Polymerschaum. Treibmittel ist ein Inertgas, insbesondere Stickstoff, gasförmiges Kohlendioxid und/oder eine Mischung mindestens zwei der genannten Gase. Die Innenschicht 21 und/oder die Außenschicht 23 umfasst Thermoplaste, insbesondere Polyolefine, thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastische Olefine optional als Co-Polymer mit Polyamid, Polyester, Polystyrol oder Urethan und/oder Polypropylen.

Die Sperrschicht 22 umfasst ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer oder Cycloolefin- Copolymere (COC) optional kaschiert mit Polychlortrifluorethylen (PCTFE). Die Sperrschicht 22 ist dazu ausgebildet, eine Barriere für Sauerstoff und/oder Wasserdampf zu bilden. In einer Ausführung ist die Mehrschichtwand 20 Produkt eines mehrschichtigen Coextrusionsblasformens mit jeweils modifizierten Extrudaten für die jeweilige Schicht.

Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Mehrschichtwand 20 einer Flasche 30 in einer

Vergrößerung, wobei die Außenschicht 23 die mikrozellulare Struktur aufweist.

Die Mehrschichtwand 20 kann in einer Ausführungsform noch zusätzliche Schichten umfassen. So kann beispielsweise in einer Ausführungsform zwischen der Innenschicht 21 und der Sperrschicht 22 und/oder zwischen der Sperrschicht 22 und der Außenschicht 23 jeweils mindestens eine zusätzliche Schicht angeordnet sein. Je nachdem aus welchem Material diese zusätzliche Schicht besteht, können der Mehrschichtwand 20 zusätzliche Eigenschaften verliehen werden.

Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Mehrschichtwand 20 einer Flasche 30 in einer

Vergrößerung, wobei die Innenschicht 21 und die Außenschicht 23 die mikrozellulare Struktur aufweisen. Da die mikrozellulare Struktur einen sehr niedrigen Wärmleitfähigkeits koeffizienten l aufweist, ist bei dieser Ausstattung der Schichten die Wärmeleitfähigkeit der Mehrschichtwand 20 der Flasche 30 im Vergleich zu den vorherigen Anordnungen am niedrigsten. Der Wärmeleitfähigkeitskoeffizient l liegt bei ca. 0,025 bis 0,2 W/(m K). Ein Überkochen von acetonhaltigen Zusammensetzungen in der Flasche 30 wird somit beim Applizieren vermieden, da kaum Wärme von der Hand des Anwenders auf die acetonhaltige Zusammensetzung in der Flasche übertragen wird.

Fig. 4 zeigt eine Vergrößerung der mikrozellularen Struktur 24 mit den Fluidblasen 25. Die Größe der Fluidblasen 25 hängt ab von der Menge des eingebrachten Treibmittels und dem verwendeten Material. In bevorzugten Ausführungsformen wird ein Mikrozellular-Material gemäß der Erfindung produziert, welches eine durchschnittliche Zellgröße von weniger als etwa 60 pm oder 50 pm aufweist. In einigen Ausführungsformen wird eine besonders kleine Zellgröße gewünscht und in diesen Ausführungsformen weist das Material gemäß der Erfindung eine durchschnittliche Zellgröße von weniger als etwa 30 pm, besonders bevorzugt als etwa 20 pm, und insbesondere bevorzugt weniger als etwa 10 pm, und ganz besonders bevorzugt weniger als etwa 5 pm auf. Das Mikrozellular-Material hat vorzugsweise eine maximale Zellgröße von etwa 100 pm oder vorzugsweise weniger als etwa 75 pm. In Ausführungsformen, bei denen eine besonders kleine Zellgröße erwünscht ist, kann das Material eine maximale Zellgröße von etwa 50 pm, besonders bevorzugt etwa 35 pm und ganz besonders bevorzugt etwa 25 pm aufweisen. Eine Reihe von Ausführungsformen beinhaltet sämtliche Kombinationen dieser gekennzeichneten durchschnittlichen Zellgrößen und maximalen Zellgröße. Beispielsweise beinhaltet eine Ausführungsform in dieser Reihe von Ausführungsformen ein Mikrozellular-Material, welches eine durchschnittliche Zellgröße von weniger als etwa 30 pm mit einer maximalen Zellgröße von etwa 40 pm aufweist, und als ein anderes Beispiel eine durchschnittliche Zellgröße von weniger als etwa 30 pm mit einer maximalen Zellgröße von etwa 35 pm. Das bedeutet, dass ein Mikrozellular-Material, welches für eine Vielzahl von Zwecken ausgestaltet ist, mit einer besonderen Kombination von durchschnittlicher Zellgröße und maximaler Zellgröße vorzugsweise für diesen Zweck erzeugt werden kann.

Bezugszeichenliste

20 Mehrschichtwand

21 Innenschicht

22 Sperrschicht

23 Außenschicht

24 mikrozellulare Struktur

25 Fluidblasen

30 Behälter, Flasche




 
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