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Title:
NITRILE HYDROGENATION ON HETEROGENEOUS CATALYSTS IN THE PRESENCE OF IONIC LIQUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/061429
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a method for hydrogenating nitrile functions contained in organic compounds on at least one heterogeneous catalyst, hydrogenation taking place in the presence of an ionic liquid.

Inventors:
WEISKOPF VERENA (DE)
GERLACH TILL (DE)
WENZ KIRSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/014495
Publication Date:
July 07, 2005
Filing Date:
December 20, 2004
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
WEISKOPF VERENA (DE)
GERLACH TILL (DE)
WENZ KIRSTEN (DE)
International Classes:
C07C209/48; C07C253/30; C07C211/12; C07C255/24; (IPC1-7): C07C209/48; C07C211/12; C07C255/24
Domestic Patent References:
WO2002096862A22002-12-05
Foreign References:
US3919271A1975-11-11
Other References:
WILLIAM T. MILLER ET.AL.: "SUBSTITUTION AND ADDITION REACTIONS OF THE FLUOROOLEFINS. IV. REACTIONS OF FLUORIDE ION WITH FLUOROOLEFINS", J. AM. CHEM. SOC., vol. 82, 1960, pages 3091 - 3099, XP002326736
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Theodor-Heuss-Anlage 12, Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Hydrierung von in organischen Verbindungen enthaltenen Nitril funktionen an mindestens einem heterogenen Katalysator, dadurch gekennzeich net, dass die Hydrierung in Gegenwart einer ionischen Flüssigkeit durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem heterogenen Katalysator mit polarer Oberfläche eine unpolare ionische Flüssigkeit und bei ei nem heterogenen Katalysator mit einer unpolaren Oberfläche eine polare ionische Flüssigkeit verwendet werden und/oder ionische Flüssigkeit und Katalysator so gewählt werden, dass sich Edukt oder Produkt in einer anderen Phase aufhalten und/oder durch die ionische Flüssigkeit eine irreversible Belegung des Katalysa tors verhindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ionische Flüssigkeit einen Schmelzpunkt unterhalb 200°C aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in Abwesenheit vom Ammoniak durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ionische Flüssigkeit Ammoniumund/oder Phosphoniumionen enthält und/oder mindestens einen fünfoder als sechsgliedrigen Heterocyclus enthält, der mindes tens ein Phosphoroder Stickstoffatom sowie gegebenenfalls ein Schwefel und/oder Sauerstoffatom aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Suspensionsfahrweise der Katalysator und/oder die ionische Flüssigkeit getrennt oder zusammen in das Verfahren zurückgeführt werden oder in einer Festbett fahrweise die ionische Flüssigkeit in das Verfahren zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein heterogener Katalysator auf Basis von Nickel, Kobalt, Kupfer, Eisen, Ruthenium, Rhodium, Iridium, Palladium und/oder Platin, gegebenenfalls als Skelett Katalysator, verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung bei einer Temperatur von 20 bis 250°C und/oder einem Druck von 1 bis 300 bar durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zu hydrierenden Nitrile mindestens eine der folgenden Struktureinheiten aufwei sen wobei in den Struktureinheiten X für lineare, verzweigte oder zyklische Gruppen steht, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Alkyl, Cycloalkyl, Alke nyl, Alkinyl, Aryl, Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl, Aminoalkyl und ArylCl4.
10. Verwendung von ionischen Flüssigkeiten in Hydrierungen von Nitrilfunktionen, die in organischen Verbindungen enthalten sind, an mindestens einem heteroge nen Katalysator.
Description:
NITRILHYDRIERUNG IN GEGENWART IONISCHER FLÜSSIGKEITEN AN HETEROGENEN KATALYSATOREN Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrierung von in organischen Verbindungen enthaltenen Nitrilfunktionen an mindestens einem heterogenen Katalysa- tor.

Nitrile, Dinitrile oder Trinitrile sind weit verbreitete Edukte in der chemischen, pharma- zeutischen und agrochemischen Industrie. Durch Hydrierung von Nitrilen bzw. Dinitri- len können Amine, Aminonitrile bzw. Diamine erhalten werden, die als Grundstoffe oder Additive für Polymere, als oberflächenaktive Substanz, Chelatbildner oder allge- mein als Intermediate in der chemischen Synthese verwendet werden.

Zur Hydrierung von Nitrilfunktionen eignen sich homogene und heterogene Verfahren.

Industriell von Vorteil sind dabei heterogene Verfahren, da die Verwendung von hete- rogenen Katalysatoren und die Rückführung dieser Katalysatoren in der Regel wesent- lich einfacher und billiger ist als bei homogenen Katalysatoren.

Zur heterogenen Hydrierung von Nitrilen bzw. Dinitrilen werden Katalysatoren ver- wendet, die beispielsweise eines oder mehrere der Metalle Nickel, Kobalt, Kupfer, Pal- ladium, Platin, Rhenium, Ruthenium und Eisen enthalten. Diese Katalysatoren zur Hyd- rierung von Nitrilen bzw. Dinitrilen weisen im Allgemeinen eine unzureichende Stand- zeit auf. Darüber hinaus ist die Selektivität bei Hydrierungen-von Nitrilen zu primären, sekundären oder tertiären Aminen unzureichend : So werden beispielsweise, wenn die Herstellung von primären Aminen gewünscht ist, häufig auch die nicht erwünschten, höher substituierten Amine gebildet. Bei der Hydrierung von Dinitrilen ist es darüber hinaus häufig nicht möglich, das intermediäre Aminonitril bei hohen Umsätzen des Di- nitrils und gleichzeitig hohen Selektivitäten zu erhalten.

Höhere Standzeiten und verbesserte Selektivitäten bei der Hydrierung von Nitrilen kön- nen dadurch erreicht werden, dass die Hydrierung bei hohem Druck und hoher Tempe- ratur in Gegenwart von überschüssigem Ammoniak durchgeführt wird. Darüber hinaus wird häufig ein Lösemittel verwendet, das entweder aus einem der Reaktionspartner (z. B. Nitril oder Amin) oder aus gängigen Lösemitteln (z. B. organische Lösemittel oder Wasser) besteht.

Werden Ammoniak oder konventionelle Lösemittel in den bekannten Verfahren zur Hydrierung von Nitrilen verwendet, um die zuvor erwähnten Nachteile zu vermeiden, ist im Allgemeinen neben einem erhöhten Druck während der Reaktion eine aufwendige Aufarbeitung zur Rückführung des Ammoniaks oder des konventionellen Lösemittels erforderlich.

Eine weitere Möglichkeit, die Selektivität in Verfahren zur Hydrierung von Nitrilen zu verbessern, ist die Verwendung von Additiven. Als Additive werden neben Alkalime- tallhydroxiden oder ähnlichem mit oder ohne Wasser beispielsweise Tetraalkylammo- nium-bzw. Tetraalkylphosphoniumsalze, die Hydroxide, Azide, Fluoride, Thiocyanide oder Cyanate als Gegenionen besitzen, verwendet. Die Salze, die unter den gegebenen Reaktionsbedingungen der heterogenen Hydrierung von Nitrilen als Feststoff oder in Lösung anfallen, werden in den bekannten Verfahren im Allgemeinen nicht recycliert, sondern müssen umweltgerecht entsorgt werden und verteuern somit die Verfahrens- weise.

US 3,919, 271 beschreibt die Hydrierung von Nitrilen in Gegenwart von Dispersionen eines Metallhalogenids in Ammonium-oder Phosphoniumstannaten oder-germanaten.

Die nur in katalytischen Mengen eingesetzten Dispersionen werden dabei nicht zurück- gewonnen. Durch die Verwendung dieser Salze, die einen Schmelzpunkt oberhalb von 100°C aufweisen, werden allerdings die Möglichkeiten der Temperaturführung und Steuerung der Polaritäten der zu hydrierenden Mischung eingeschränkt. Zudem sind Stannate bzw. Germanate aufgrund ihrer Toxizität und problematischen Abfallbeseiti- gung im industriellen Maßstab unerwünscht.

Eine Selektivitätserhöhung in der Nitrilhydrierung kann auch durch Säurezugabe erzielt werden. Hierdurch kann, neben einer eventuellen positiven Veränderung aktiver Zent- ren des Katalysators, eine Abtrennung des gebildeten Amins über das Ammoniumsalz erzielt werden. Problematisch ist aber, dass ein Salz anfällt, aus dem das Amin mit Lau- gen freigesetzt werden muss, so dass durch die notwendige Feststoffhandhabung diese Verfahrensweise verteuert wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur Hydrierung von Nitrilfunktionen an mindestens einem heterogenen Katalysator bereitzustellen, welches die zuvor beschriebenen Nachteile im Wesentlichen vermeidet. Dabei soll vorzugsweise zum Erreichen gleicher oder verbesserter Selektivität und Standzeit ein geringeres Mol- verhältnis von Ammoniak zu Nitril als in den bekannten Verfahren erforderlich sein.

Besonders bevorzugt soll das Verfahren ermöglichen, auf die Verwendung von Ammo- niak vollständig zu verzichten. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung be- steht darin, ein Verfahren zur Hydrierung von Nitrilfunktionen an mindestens einem heterogenen Katalysator bereitzustellen, bei dem der für eine ausreichende Selektivität und Standzeit notwendige Gesamtdruck im Vergleich zu den bekannten Verfahren vor- zugsweise reduziert ist. Dabei sollen die zuvor genannten Aufgaben unter möglichst geringem Anfall von Abfall und einer einfachen und daher wirtschaftlichen Aufarbei- tung der verschiedenen Produkte bzw. Rückführungen erfolgen.

Die Lösung der Aufgabe geht aus von einem Verfahren zur Hydrierung von in organi- schen Verbindungen enthaltenen Nitrilfunktionen an mindestens einem heterogenen Katalysator. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dann dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung in Gegenwart einer ionischen Flüssigkeit durchgeführt wird.

Die ionische Flüssigkeit kann dabei als Lösemittel fungieren.

So ist es beispielsweise möglich, in dem erfindungsgemäßen Verfahren die ionische Flüssigkeit als ausschließliches Lösemittel, d. h. in einem großen Überschuss zu Edukt und Produkt, zu verwenden.

Alternativ ist es aber auch möglich, die ionische Flüssigkeit in Kombination mit einem anderen, konventionellen Lösemittel zu verwenden. Dafür bietet sich jedes Verhältnis zwischen ionischer Flüssigkeit und Lösemittel an. Besonders bevorzugt sind allerdings Verhältnisse mit 1 bis 99 Vol. %, insbesondere 1 bis 50 Vol. %, speziell 1 bis 25 Vol. %, ionischer Flüssigkeit in dem konventionellen Lösemittel, jeweils bezogen auf die Ge- samtreaktionsmischung.

Das konventionelle Lösemittel kann dabei dieselbe, eine ähnliche oder eine komple- mentäre Polarität zur ionischen Flüssigkeit aufweisen. Darüber hinaus kann das konven- tionelle Lösemittel mit der ionischen Flüssigkeit mischbar oder nicht-mischbar sein bzw. mit der ionischen Flüssigkeit stabile oder nicht-stabile Emulsionen bilden.

Als konventionelles Lösemittel kann auch das Edukt, d. h. das zu hydrierende Nitril, und/oder das Produkt, d. h. das herzustellende Amin bzw. Aminonitril, ohne oder mit zusätzlichem konventionellem Lösemittel verwendet werden.

Als konventionelle Lösemittel geeignet sind polare Lösemittel, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Methanol, Ethanol, höhere Alkohole, Polyole, Pyridin, Chi- nolin, Dichlormethan, Chloroform, Alkylnitrile wie Acetonitril, Pentennitril-Isomeren, Adipodinitril, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Wasser, Aceton, höhere Ketone, Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan, Vinylpyrrolidon, N-Methylpyrrolidon, Estern, beispiels- weise Essigester, Säuren, beispielsweise Essigsäure, Propionsäure oder Adipinsäure, Aminen bzw. Diamine, beispielsweise Hexamethylendiamin, Aminocapronitril, Trial- kylamine und kurzkettige Ether, beispielsweise Diethylether. Geeignete unpolare Lö- semittel werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Kohlenwas- serstoffen, Aromaten, beispielsweise Toluol, Xylol, Mesitylen und oligo-bzw. polyme- ren Ethern.

Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass die ionische Flüssigkeit als Additiv in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Hydrierung von Nitrilen verwendet wird. Dabei be- trägt der Gehalt an ionischer Flüssigkeit vorzugsweise 0,0001 bis 10 Vol. %, besonders bevorzugt 0,001 bis 5 Vol. %, jeweils bezogen auf die Gesamtreaktionsmischung.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, dass die ionische Flüssigkeit bei der Hydrierung im flüssigen Zustand vorliegt. Damit entfällt eine teure und aufwendige Feststoffhandhabung.

Die Mengenverhältnisse von zu hydrierendem Nitril bzw. Dinitril und ionischer Flüs- sigkeit und somit die genaue Zusammensetzung des Reaktionsgemisches ist abhängig vom Nitril bzw. entstehenden Amin und den gewählten Reaktionsbedingungen. Die Mengenverhältnisse werden vorzugsweise so eingestellt, dass sowohl eine möglichst hohe Ausbeute als auch eine möglichst hohe Selektivität erzielt werden. Dafür muss die Menge des eingebrachten Wasserstoffs ausreichend sein, um zumindest einen Teil des Nitrils zu hydrieren. Die genauen Druck-und Temperaturverhältnisse richten sich dabei nach den verwendeten Reaktionspartnern bzw. den gewählten Reaktionsbedingungen.

Ionische Flüssigkeit Ionische Flüssigkeiten sind nach der Definition von Wasserscheid und Keim in"Ange- wandte Chemie"2000,112, Seiten 3926-3945 bei relativ niedrigen Temperaturen schmelzende Salze mit nicht-molekularem, sondern ionischem Charakter. Sie sind be- reits bei relativ niedrigen Temperaturen flüssig und dabei relativ niedrig viskos. Sie besitzen sehr gute Löslichkeiten für eine große Anzahl organischer, anorganischer und

polymerer Substanzen. Darüber hinaus sind sie im Allgemeinen nicht brennbar, und haben keinen messbaren Dampfdruck.

Ionische Flüssigkeiten werden aus positiven und negativen Ionen gebildet, sind jedoch insgesamt ladungsneutral. Die positiven wie auch die negativen Ionen sind überwiegend einwertig, möglich sind jedoch auch multivalente Anionen und/oder Kationen, bei- spielsweise mit einer bis fünf, vorzugsweise mit einer bis vier, besonders bevorzugt mit einer bis drei, insbesondere mit einer bis zwei, elektrischen Ladungen pro Ion. Die La- dungen können sich an verschiedenen lokalisierten oder delokalisierten Bereichen in- nerhalb eines Moleküls befinden, also betainartig vorliegen, oder auch wie ein getrenn- tes Anion und Kation verteilt sein. Bevorzugt sind solche ionischen Flüssigkeiten, die aus mindestens einem Kation und mindestens einem Anion aufgebaut sind.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf spezielle ionische Flüssigkeiten beschränkt ; es können alle geeigneten ionischen Flüssigkeiten verwendet werden, worunter auch Ge- mische verschiedener ionischer Flüssigkeiten verstanden werden, beispielsweise auch Mischungen aus herkömmlichen festen, gasförmigen oder flüssigen Schleppmitteln zur Anreicherung einer Komponente eines Gemisches, wie n-Methylpyrrolidon, Dimethyl- formamid, Ethandiol, Benzol, Cyclohexan, Wasser etc., mit ionischen Flüssigkeiten.

Bevorzugt sind ionische Flüssigkeiten mit möglichst niedrigem Schmelzpunkt, beson- ders bevorzugt unterhalb von 200°C, insbesondere unterhalb von 100°C, speziell unter- halb von 76°C.

Die ionischen Flüssigkeiten weisen eine Molmasse von vorzugsweise höchstens 1.000 g/mol, besonders bevorzugt höchstens 500 g/mol, auf.

Bevorzugt als Kation sind Ammonium-oder Phosphoniumionen oder solche Kationen, die mindestens einen fünf-oder sechsgliedrigen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein Phosphor-oder Stickstoffatom sowie gegebenenfalls ein Sauerstoff-oder Schwefel- atom aufweist. Besonders bevorzugt sind Kationen, die mindestens einen fünf-oder sechsgliedrigen Heterocyclus enthalten, der ein, zwei oder drei Stickstoffatome und ein Schwefel-oder ein Sauerstoffatom aufweist. Ganz besonders bevorzugt sind Kationen, die mindestens einen fünf-oder sechsgliedrigen Heterocyclus enthalten, der ein oder zwei Stickstoffatome aufweist. Weiterhin sind solche Kationen bevorzugt, die ausgewählt sind aus den Verbindungen der Formeln (la) bis (Iw),

sowie Oligo-bzw. Polymere, die diese Strukturen enthalten, worin die Reste Rl, R2, R3, R4, R5, R6 und R7, jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiertes CI-Cis-Alkyl, gegebenenfalls durch ein oder mehrere nicht benachbarte Sauerstoff-und/oder Schwefelatome und/oder ein oder mehrere substituierte oder unsubstituierte Iminogruppen unterbrochenes C2-Cl8- Alkyl, C6-Cl2-Aryl, Cs-Cl2-Cycloalkyl oder einen fünf-bis sechsgliedrigen, Sauerstoff- , Stickstoff-und/oder Schwefelatome aufweisenden Heterocyclus bedeuten oder zwei von den Resten gemeinsam einen ungesättigten, gesättigten oder aromatischen und ge- gebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoff-und/oder Schwefelatome und/oder ein oder mehrere substituierte oder unsubstituierte Iminogruppen unterbrochenen Ring bil- den, wobei die Reste jeweils durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alky- loxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiert sein können.

R7 kann darüber hinaus Cl-cls-Alkyloyl (Alkylcarbonyl), Cl-Cl8-Alkyloxycarbonyl, C5-C12-Cycloalkylcarbonyl oder C6-Cl2-Aryloyl (Arylcarbonyl) bedeuten, wobei die genannten Reste jeweils durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiert sein können, wobei sich die Angaben Cl-Cl8 auf Alkyl bezieht.

Darin bedeuten gegebenenfalls durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiertes Cl-Cls-Alkyl beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Etylhexyl, 2,4, 4-Trimethylpentyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl, Hetadecyl, Octadecyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,1-Dimethylbutyl, 1,1, 3, 3-Tetramethylbutyl, Benzyl, 1-Phenyl- ethyl, 2-Phenylethyl, α,α-Dimethylbenzyl, Benzhydryl, p-Tolylmethyl, l- (p-Butyl-

phenyl) -ethyl, p-Chlorbenzyl, 2,4-Dichlorbenzyl, p-Methoxybenzyl, m-Ethoxybenzyl, 2-Cyanoethyl, 2-Cyanopropyl, 2-Methoxycarbonethyl, 2-Ethoxycarbonylethyl, 2- Butoxycarbonylpropyl, 1, 2-Di- (methoxycarbonyl)-ethyl, 2-Methoxyethyl, 2-Ethoxy- ethyl, 2-Butoxyethyl, Diethoxymethyl, Diethoxyethyl, 1, 3-Dioxolan-2-yl, 1,3-Dioxan- 2-yl, 2-Methyl-1, 3-dioxolan-2-yl, 4-Methyl-1, 3-dioxolan-2-yl, 2-Isopropoxyethyl, 2- Butoxypropyl, 2-Octyloxyethyl, Chlormethyl, 2-Chlorethyl, Trichlormethyl, Trifluor- methyl, 1, 1-Dimethyl-2-chlorethyl, 2-Methoxyisopropyl, 2-Ethoxyethyl, Butylthio- methyl, 2-Dodecylthioethyl, 2-Phenylthioethyl, 2,2, 2-Trifluorethyl, 2-Hydroxyethyl, 2- Hydroxypropyl, 3-Hydroxypropyl, 4-Hydroxybutyl, 6-Hydroxyhexyl, 2-Aminoethyl, 2- Aminopropyl, 3-Aminopropyl, 4-Aminobutyl, 6-Aminohexyl, 2-Methylaminoethyl, 2- Methylaminopropyl, 3-Methylaminopropyl, 4-Methylaminobutyl, 6-Methylaminohexyl, 2-Dimethylaminoethyl, 2-Dimethylaminopropyl, 3-Dimethylaminopropyl, 4-Dimethyl- aminobutyl, 6-Dimethylaminohexyl, 2-Hydroxy-2,2-dimethylethyl, 2-Phenoxyethyl, 2- Phenoxypropyl, 3-Phenoxypropyl, 4-Phenoxybutyl, 6-Phenoxyhexyl, 2-Methoxyethyl, 2-Methoxypropyl, 3-Methoxypropyl, 4-Methoxybutyl, 6-Methoxyhexyl, 2-Ethoxyethyl, 2-Ethoxypropyl, 3-Ethoxypropyl, 4-Ethoxybutyl oder 6-Ethoxyhexyl und, gegebenenfalls durch ein oder mehrere nicht benachbarte Sauerstoff-und/oder Schwe- felatome und/oder ein oder mehrere substituierte oder unsubstituierte Iminogruppen unterbrochenes C2-cls-Alkyl beispielsweise 5-Hydroxy-3-oxa-pentyl, 8-Hydroxy-3,6- dioxa-octyl, 11-Hydroxy-3, 6,9-trioxa-undecyl, 7-Hydroxy-4-oxa-heptyl, 11-Hydroxy- 4,8-dioxa-undecyl, 15-Hydroxy-4,8, 12-trioxa-pentadecyl, 9-Hydroxy-5-oxa-nonyl, 14- Hydroxy-5,10-oxa-tetradecyl, 5-Methoxy-3-oxa-pentyl, 8-Methoxy-3,6-dioxa-octyl, 11- Methoxy-3, 6,9-trioxa-undecyl, 7-Methoxy-4-oxa-heptyl, 11-Methoxy-4, 8-dioxa- undecyl, 15-Methoxy-4,8, 12-trioxa-pentadecyl, 9-Methoxy-5-öxa-nonyl, 14-Methoxy- 5,10-oxa-tetradecyl, 5-Ethoxy-3-oxa-pentyl, 8-Ethoxy-3,6-dioxa-octyl, 11-Ethoxy- 3,6, 9-trioxa-undecyl, 7-Ethoxy-4-oxa-heptyl, 11-Ethoxy-4, 8-dioxa-undecyl, 15-Ethoxy- 4,8, 12-trioxa-pentadecyl, 9-Ethoxy-5-oxa-nonyl oder 14-Ethoxy-5,10-oxa-tetradecyl.

Bilden zwei Reste einen Ring, so können diese Reste gemeinsam bedeuten 1,3-Propylen, 1, 4-Butylen, 2-Oxa-1, 3-propylen, 1-Oxa-1, 3-propylen, 2-Oxa-1, 3- propylen, 1-Oxa-1, 3-propenylen, 1-Aza-1, 3-propenylen, l-Cl-C4-Alkyl-1-aza-1, 3- propenylen, 1, 4-Buta-1, 3-dienylen, 1-Aza-1, 4-buta-1, 3-dienylen oder 2-Aza-1, 4-buta- 1,3-dienylen.

Die Anzahl der Sauerstoff-und/oder Schwefelatome und/oder hninogruppen in der io- nischen Flüssigkeit ist nicht beschränkt. Im Allgemeinen beträgt sie nicht mehr als 5 in dem Rest, vorzugsweise nicht mehr als 4, insbesondere nicht mehr als 3.

Weiterhin befindet sich zwischen zwei Heteroatomen mindestens ein Kohlenstoffatom, besonders bevorzugt mindestens zwei.

Substituierte und unsubstituierte Iminogruppen können beispielsweise Imino-, Methyl- imino-, iso-Propylimino, n-Butylimino oder tert-Butylimino sein.

Weiterhin bedeuten funktionelle Gruppen Carboxy, Carboxamid, Hydroxy, Di-(Cl-C4-Alkyl)-amino, Cl-C4- Alkyloxycarbonyl, Cyano oder Cl-C4-Alkyloxy, gegebenenfalls durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiertes C6-C12-Aryl beispielsweise Phenyl, Tolyl, Xylyl, a-Naphthyl, ß-Naphthyl, 4-Diphenylyl, Chlorphenyl, Dichlorphenyl, Trichlorphenyl, Difluorphenyl, Methylphenyl, Dimethylphenyl, Trimethylphenyl, E- thylphenyl, Diethylphenyl, iso-Propylphenyl, tert. -Butylphenyl, Dodecylphenyl, Me- thoxyphenyl, Dimethoxyphenyl, Ethoxyphenyl, Hexyloxyphenyl, Methylnaphthyl, I- sopropylnaphthyl, Chlornaphthyl, Ethoxynaphthyl, 2,6-Dimethylphenyl, 2,4, 6- Trimethylphenyl, 2,6-Diethoxyphenyl, 2,6-Dichlorphenyl, 4-Bromphenyl, 2-oder 4- Nitrophenyl, 2, 4- oder 2,6-Dinitrophenyl, 4-Dimethylaminophenyl, 4-Acetylphenyl, Methoxyethylphenyl oder Ethoxyethylphenyl, gegebenenfalls durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiertes CS-C12-Cycloalkyl beispielsweise Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cyclooctyl, Cyclododecyl, Methylcyclopentyl, Dimethylcyc- lopentyl, Methylcyclohexyl, Dimethylcyclohexyl, Diethylcyclohexyl, Butylcyclohexyl, <BR> <BR> <BR> Methoxycyclohexyl, Dimethoxycyclohexyl, Diethoxycyclohexyl, Butylthiocyclohexyl, Chlorcyclohexyl, Dichlorcyclohexyl, Dichlorcyclopentyl sowie ein gesättigtes oder un- gesättigtes bicyclisches System wie z. B. Norbornyl oder Norbornenyl, ein fünf-bis sechsgliedriger, Sauerstoff-, Stickstoff-und/oder Schwefelatome aufweisender Hetero- cyclus beispielsweise Furyl, Thiophenyl, Pyrryl, Pyridyl, Indolyl, Benzoxazolyl, Dioxo- lyl, Dioxyl, Benzimidazolyl, Benzthiazolyl, Dimethylpyridyl, Methylchinolyl, Di- methylpyrryl, Methoxyfuryl, Dimethoxypyridyl, Difluorpyridyl, Methylthiophenyl, Iso- propylthiophenyl oder tert. -Butylthiophenyl und Cl bis C4-Alkyl beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl oder tert.-Butyl.

Cl-Cl8-Alkyloyl (Alkylcarbonyl) kann beispielsweise sein Acetyl, Propionyl, n- Butyloyl, sec-Butyloyl, tert.-Butyloyl, 2-Etylhexylcarbonyl, Decanoyl, Dodecanoyl, Chloracetyl, Trichloracetyl oder Trifluoracetyl.

Cl-Cl8-Alkyloxycarbonyl kann beispielsweise sein Methyloxycarbonyl, Ethyloxycar- bonyl, Propyloxycarbonyl, Isopropyloxycarbonyl, n-Butyloxycarbonyl, sec-Butyl- oxycarbonyl, tert.-Butyloxycarbonyl, Hexyloxycarbonyl, 2-Etylhexyloxycarbonyl oder Benzyloxycarbonyl.

Cs-C12-Cycloalkylcarbonyl kann beispielsweise sein Cyclopentylcarbonyl, Cyclohexyl- carbonyl oder Cyclododecylcarbonyl.

C¢Cl2-Aryloyl (Arylcarbonyl) kann beispielsweise sein Benzoyl, Toluyl, Xyloyl, a-Naphthoyl, ß-Naphthoyl, Chlorbenzoyl, Dichlorbenzoyl, Trichlorbenzoyl oder Tri- methylbenzoyl.

Bevorzugt sind Rl, R2, R3, R4, RS und R6, jeweils unabhängig voneinander, Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Butyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Cyanoethyl, 2- (Methoxycarbonyl)-ethyl, 2- (Ethoxycarbonyl)-ethyl, 2- (n-Butoxycarbonyl)-ethyl, Dimethylamino, Diethylamino und Chlor.

Bevorzugt ist R7 Methyl, Ethyl, n-Butyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Cyanoethyl, 2- (Methoxy- carbonyl) -ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)-ethyl, 2-(n-Butoxycarbonyl)-ethyl, Acetyl, Propio- nyl, t-Butyryl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl oder n-Butoxycarbonyl.

Besonders bevorzugte Pyridiniumionen (Ia) sind solche, bei denen einer der Reste Rl bis W Methyl, Ethyl oder Chlor ist, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und alle an- deren Reste Wasserstoff sind, oder R3 Dimethylamino, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n- Butyl und alle anderen Reste Wasserstoff sind oder R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n- Butyl und alle anderen Reste Wasserstoff sind oder R2 Carboxy oder Carboxamid, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und alle anderen Reste Wasserstoff sind oder Rl und R2 oder R2 und R3 1, 4-Buta-1, 3-dienylen, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und alle anderen Reste Wasserstoff sind.

Besonders bevorzugte Pyridaziniumionen (Ib) sind solche, bei denen einer der Reste Rl bis R4 Methyl oder Ethyl, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und alle anderen Reste

Wasserstoff oder R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl, und alle anderen Reste Was- serstoff sind.

Besonders bevorzugte Pyrimidiniumionen (Ic) sind solche, bei denen R2 bis R4 Wasser- stoff oder Methyl, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und Rl Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist, oder R2 und R4 Methyl, R3 Wasserstoff und Rl Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl ist.

Besonders bevorzugte Pyraziniumionen (Id) sind solche, bei denen Rl bis R4 alle Methyl und R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl oder R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und alle anderen Reste Wasserstoff sind.

Besonders bevorzugte Imidazoliumionen (le) sind solche, bei denen unabhängig von- einander Ri ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n- Pentyl, n-Octyl, n-Decyl, n-Dodecyl, 2-Hydroxyethyl und 2-Cyanoethyl, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R2 bis R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeuten.

Besonders bevorzugte 1H-Pyrazoliumionen (If) sind solche, bei denen unabhängig von- einander Ri unter Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R2, R3 und R4 unter Wasserstoff oder Methyl und R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 3H-Pyrazoliumionen (Ig) sind solche, bei denen unabhängig voneinander Rl unter Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R2, R3 und R4 unter Wasserstoff oder Methyl und R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 4H-Pyrazoliumionen (Ih) sind solche, bei denen unabhängig voneinander Rl bis R4 unter Wasserstoff oder Methyl und R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 1-Pyrazoliniumionen (Ii) sind solche, bei denen unabhängig von- einander

Rl bis R6 unter Wasserstoff oder Methyl und R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 2-Pyrazoliniumionen (Ij) sind solche, bei denen unabhängig von- einander Rl unter Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R2 bis R6 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 3-Pyrazoliniumionen (Ik) sind solche, bei denen unabhängig voneinander Rl oder R2 unter Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R3 bis R6 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte Imidazoliniumionen (Il) sind solche, bei denen unabhängig von- einander Rl oder R2 unter Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Butyl oder Phenyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R3 oder R4 unter Wasserstoff, Methyl oder Ethyl und Rs oder R6 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte Imidazoliniumionen (Im) sind solche, bei denen unabhängig voneinander Ri oder R2 unter Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R3 bis R6 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte Imidazoliniumionen (In) sind solche, bei denen unabhängig von- einander Rl, R2 oder R3 unter Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R7 Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R4 bis R6 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte Thiazoliumionen (Io) oder Oxazoliumionen (Ip) sind solche, bei denen unabhängig voneinander Rl unter Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und

R2 oder R3 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 1,2, 4-Triazoliumionen (Iq) und (Ir) sind solche, bei denen unab- hängig voneinander Rl oder R2 unter Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R3 unter Wasserstoff, Methyl oder Phenyl ausgewählt sind.

Besonders bevorzugte 1,2, 3-Triazoliumionen (Is) und (It) sind solche, bei denen unab- hängig voneinander Rl unter Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R2 oder R3 unter Wasserstoff oder Methyl ausgewählt sind oder R2 und R3 1,4-Buta-1, 3-dienylen und alle anderen Wasserstoff sind.

Besonders bevorzugte Pyrrolidiniumionen (Iu) sind solche, bei denen unabhängig von- einander Rl und R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl ausgewählt sind und R, R3, R4 und Rs Wasserstoff bedeuten.

Besonders bevorzugte Ammoniumionen (Iv) sind solche, bei denen unabhängig vonein- ander R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R1, R2, und R3 unter Methyl, Ethyl, n-Butyl, 2-Hydroxyethyl, ~13enzyl oder Phenyl aus- gewählt sind.

Besonders bevorzugte Phosphoniumionen (Iw) sind solche, bei denen unabhängig von- einander R7 unter Acetyl, Methyl, Ethyl oder n-Butyl und R1, R2, und R3 unter Phenyl, Phenoxy, Ethoxy und n-Butoxy ausgewählt sind.

Unter den zuvor erwähnten Ionen sind Ammonium-, Phosphonium-, Pyridinium-und Imidazoliumionen bevorzugt.

Ganz besonders bevorzugt sind als Kationen 1,2-Dimethylpyridinium, 1-Methyl-2- ethylpyridinium, 1-Methyl-2-ethyl-6-methylpyridinium, N-Methylpyridinium, 1-Butyl- 2-methylpyridinium, 1-Butyl-2-ethylpyridinium, 1-Butyl-2-ethyl-6-methylpyridinium, N-Butylpyridinium, 1-Butyl-4-methylpyridinium, 1, 3-Dimethylimidazolium, 1,2, 3-Tri-

methylimidazolium, 1-n-Butyl-3-methylimidazolium, 1,3, 4,5-Tetramethylimidazolium, 1,3, 4-Trimethylimidazolium, 2,3-Dimethylimidazolium, 1-Butyl-2, 3-dimethylimida- zolium, 3,4-Dimethylimidazolium, 2-Ethyl-3,4-dimethylimidazolium, 3-Methyl-2- ethylimidazol, 3-Butyl-1-methylimidazolium, 3-Butyl-1-ethylimidazolium, 3-Butyl-1, 2- dimethylimidazolium, 1,3-Di-n-Butylimidazolium, 3-Butyl-1, 4,5-Trimethylimida- zolium, 3-Butyl-1, 4-Dimethylimidazolium, 3-Butyl-2-methylimidazolium, 1,3-Dibutyl- 2-methylimidazolium, 3-Butyl-4-methylimidazolium, 3-Butyl-2-ethyl-4-methylimida- zolium und 3-Butyl-2-ethylimidazolium, 1-Methyl-3-Octylimidazolium, 1-Decyl-3- Methylimidazolium.

Insbesondere bevorzugt sind 1-Butyl-4-methylpyridinium, 1-n-Butyl-3-methylimida- zolium und 1-n-Butyl-3-ethylimidazolium.

Auch möglich sind Kationen, die von Diazabicyclononen oder Diazabicycloundecen abgeleitet werden, sowie deren Mischungen oder Derivate.

Als Anionen sind prinzipiell alle Anionen denkbar.

Bevorzugt als Anionen sind Halogenide F-, Cl-, Br, I-, Acetat CH3COO-, Trifluoracetat CF3COO-, Triflat CFsSOs', Sulfat so42-, Hydrogensulfat HSO4-, Methylsulfat CH30SO3-, Ethylsulfat C2HsOSO3-, Sulfit SO32-, Hydrogensulfit HSO3-, Aluminium- chloride A1C14, Al2Cl7-, Alsdio', Aluminiumtribromid AlBr4', Nitrit NO2-, Nitrat NO3-, Kupferchlorid CuCl2-, Phosphate, Phosphat PO43-, Hydrogenphosphat HPO42-, Dihydro- genphosphat H2PO4-, Carbonat CO32-, Hydrogencarbonat HC (33-, Sulfonat-SO3~, Tosy- lat p-CH3C6H4SO3- bzw. Bis (trifluormethylsulfonyl) imid (CF3S02) 2N-.

Heterogener Katalysator Der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete heterogene Katalysator kann ein Trägermaterial enthalten oder als Vollkontakt verwendet werden. Darüber hinaus kann der heterogene Katalysator als Pulver (Suspensionsfahrweise) oder als Formkörper (Festbett) vorliegen. Typische Formkörper sind Kugeln, Stränge, Hohlstränge, Stern- stränge, Tabletten, Splitt, etc. mit charakteristischen Durchmessern von 0,5 bis 5 mm oder auch Monolithe und ähnliche strukturierte Packungen (vgl. Ullmann's Encyclope- dia Sixth Edition, 2000 Electronic Release, Chapter Fixed-Bed Reactors, Par. 2 : Cata- lyst Forms for Fixed-Bed Reactors).

Die vorliegende Erfindung ist nicht eingeschränkt auf spezielle heterogene Katalysato- ren ; es können alle geeigneten heterogenen Katalysatoren verwendet werden. Geeignete

Katalysatoren enthalten beispielsweise Metalle, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Nickel, Kobalt, Kupfer, Eisen, Ruthenium, Rhodium, Iridium, Palladium und Platin. Die zuvor genannten Metall-Katalysatoren können gegebenenfalls auch als Skelett-Katalysatoren ausgeführt sein. Die heterogenen Katalysatoren können dotiert oder undotiert sein. Geeignete Dotiermetalle können ausgewählt werden aus den Ele- menten der Gruppen 3 bis 12 des Periodensystems der Elemente gemäß IUPAC- Nomenklatur (Handbook of Chemistry and Physics, 80. Ausgabe, 1999-2000).

Darüber hinaus können auch Kombinationen der zuvor erwähnten Materialien als hete- rogener Katalysator verwendet werden.

Wenn in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein geträgerter heterogener Katalysator verwendet wird, so ist man im vorliegenden Verfahren nicht auf spezielle Trägermateri- alien beschränkt. Beispielsweise können Ruße, Acetylenschwarz, Kohle, Graphit, Si02, A12°3, Zr02, ZnO2, TiO2, MgO, Zeolithe, Hydrotalcite oder weitere, dem Fachmann an sich bekannte Trägermaterialien in den verschiedenen möglichen Modifikationen ver- wendet werden. Die Trägermaterialien können zusätzlich, etwa mit Alkali-oder Erdal- kalimetallen oder auch mit Phosphor-, Halogenid-und/oder Sulfatsalzen dotiert sein. Im Allgemeinen werden die Säure-/Baseeigenschaften durch solche Dotierungen modifi- ziert, was sich positiv auf die katalytischen Eigenschaften auswirken kann. Die zuvor genannten hydrieraktiven Metalle können durch jedes geeignete Verfahren auf dem Träger aufgebracht werden, beispielsweise durch Imprägnieren, Ionenaustausch, Copre- zipitation, z. B. gemeinsame Fällung mit dem Träger, Fällung auf einen vorgelegten Träger, Ionenaustausch, Chemical Vapour Deposition (CVD) eTc.

Wenn in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein geträgerter heterogener Katalysator verwendet wird, so ist das katalytisch wirkende Metall in einer Menge von vorzugswei- se 0,1 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 50 Gew.-%, insbesonders 2 bis 50 Gew. -%, jeweils bezogen auf den gesamten Katalysator, vorhanden.

Wird der heterogene Katalysator als Formkörper, etwa für ein Festbettverfahren, herge- stellt, kann er in jeder beliebigen Form verwendet werden. Typische Formkörper sind Kugeln, Stränge, Hohlstränge, Sternstränge, Tabletten, Splitt, etc. mit charakteristischen Durchmessern von 0,5 bis 5 mm, oder auch Monolithe und ähnliche strukturierte Pa- ckungen (vgl. Ullmann's Encyclopedia, Sixth Edition, 2000 Electronic Release, Chapter Fixed-Bed Reactors, Par. 2 : Catalyst Forms for Fixed-Bed Reactors). Bei der Suspen- sionsfahrweise wird der Katalysator in Pulverform eingesetzt. Typische Partikelgrößen

in solchen Pulvern liegen bei 1-100, um, es können aber auch Partikel deutlich kleiner als 1, um verwendet werden, etwa beim Einsatz von Ruß als Katalysatorträger. Die Filt- ration kann in Suspensionsverfahren diskontinuierlich, etwa durch Tiefenfiltration durchgeführt werden. In kontinuierlichen Verfahren bietet sich etwa die Querstromfilt- ration an.

Das molare Verhältnis von Katalysator zu Nitril bzw. Dinitril kann im Allgemeinen beliebig sein, solange eine Hydrierung des Nitrils bzw. Dinitrils erfolgt. Das Gewichts- verhältnis von Katalysator zu Nitril bzw. Dinitril ist vorzugsweise 0.0001 : 1 bis 1 : 1, be- sonders bevorzugt 0.001 : 1 bis 0,25 : 1.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren der Hydrierung von Nitrilen wird der heterogene Katalysator in Kombination mit einer ionischen Flüssigkeit verwendet. Dabei ist es be- vorzugt, dass die Polarität des heterogenen Katalysators und die Polarität der ionischen Flüssigkeit aufeinander abgestimmt sind. Zur Definition von Polaritäten ionischer Flüs- sigkeiten wird dabei auf : P. Wasserscheid, T. Welton (Hrsg. ), Ionic Liquids in Synthe- sis, Wiley VCH, Weinheim 2003, Seite 94 ff. verwiesen.

So ist bei einem heterogenen Katalysator mit polarer Oberfläche eine unpolare ionische Flüssigkeit und bei einem heterogenen Katalysator mit einer unpolaren Oberfläche eine polare ionische Flüssigkeit bevorzugt. Bevorzugt ist auch, dass die ionische Flüssigkeit und Katalysator so gewählt werden, dass sich Edukt oder Produkt in einer anderen Pha- se aufhalten. Bevorzugt ist ferner, dass durch die ionische Flüssigkeit eine irreversible Belegung des Katalysators verhindert wird.

Demnach werden in einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein hete- rogener Katalysator mit einer unpolaren Oberfläche und eine polare ionische Flüssigkeit verwendet. In dieser Ausführungsform wird der Katalysator von der ionischen Flüssig- keit im Wesentlichen nicht benetzt.

In einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Oberflä- che des heterogenen Katalysators polar und wird nicht von der vergleichsweise unpola- ren ionischen Flüssigkeit benetzt.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist durch die zuvor beschriebene Wahl geeigneter ionischer Flüssigkeiten und geeigneter heterogener Katalysatoren eine hohe Selektivität auf, die beispielsweise dadurch erreicht wird, dass eine der beteiligten Komponenten,

beispielsweise das hydrierte Amin aus den reaktiven Bedingungen der Hydrierung hin- ein in eine andere Phase (auch zum Beispiel in Form von kleinsten Tröpfchen in einer Emulsion vorliegend) entfernt wird. Damit wird eine weitere katalytische Umsetzung des hergestellten Produkts unterbunden. Die Selektivität wird somit durch die räumliche Trennung der beteiligten Komponenten erhöht.

In einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Oberflä- che des Katalysators polar sein und von der polaren ionischen Flüssigkeit benetzt wer- den, so dass ein unpolareres Edukt bzw. Produkt eine zweite Phase bildet und so vom aktiven Katalysator getrennt werden kann, was die Bildung von Nebenprodukten gege- benenfalls erniedrigt.

In einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können ein hete- rogener Katalysator mit unpolarer Oberfläche und eine vergleichsweise unpolare ioni- sche Flüssigkeit verwendet werden. In diesem Fall können polareres Edukt bzw. Pro- dukt eine zweite Phase bilden und so vom aktiven Katalysator getrennt werden.

In einer fünften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine irrever- sible Belegung der Oberfläche des Katalysators durch Nebenkomponenten durch eine reversibel koordinierend wirkende ionische Flüssigkeit verhindert werden.

In einer sechsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine selbst nur schwach koordinierende ionische Flüssigkeit durch die Erzeugung einer polaren, ionischen Umgebung eine Belegung der Katalysatoroberfläche durch Nebenkomponen- ten verhindern (Spüleffekt).

Im Idealfall koordiniert beispielsweise die ionische Flüssigkeit stärker als das Amin- endprodukt an der Katalysatoroberfläche und verdrängt dieses somit, wodurch Neben- reaktionen verhindert werden. Die Koordination ist jedoch ähnlich bzw. schwächer als die des Eduktes, so dass ein Austausch der ionischen Flüssigkeit durch das Edukt mög- lich ist, das daraufhin an der Katalysatoroberfläche umgesetzt wird.

Sofern die ionische Flüssigkeit Koordinationseffekte ausübt, ist es vorteilhaft, aber kei- ne zwingende Voraussetzung, dass eine ausreichende Zugänglichkeit der Katalysator- oberfläche für die Moleküle der ionischen Flüssigkeit gewährleistet wird.

Hydrierung Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn neben der Polarität die Löslichkeit der verschiedenen Komponenten in den beteiligten Lösemitteln bzw. ionischen Flüssigkeiten, die Viskositäten und Dichten und die Gasflüssigkeiten bzw. Diffusionsgeschwindigkeiten der beteiligten Gase in den verschiedenen Phasen berücksichtigt werden.

Die Hydrierung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit Rückführung oder ohne Rückführung (gerader Durchgang) erfolgen. Die Hydrierung kann darüber hinaus in kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Betriebsweise durchgeführt werden. Dabei kann Vollumsatz oder zum Beispiel durch vorzeitiges Abbrechen Teilumsatz erzeugt werden. Eine Rückvermischung ist in dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in jeder geeigneten, dem Fachmann bekannten Vorrichtung durchgeführt werden. Geeignet sind beispiels- weise Rohrreaktoren, Blasensäulen, Autoklaven, druckfeste Rührbehälter oder Reaktor- kaskaden. Die Hydrierung kann dabei in einer einzigen Vorrichtung oder in mehreren hintereinander geschalteten Vorrichtungen, beispielsweise in Rieselbett-oder Sumpf- fahrweise durchgeführt werden.

Der Druck, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, beträgt vor- zugsweise 1 bis 300 bar, besonders bevorzugt 1 bis 200, insbesondere 1 bis 150. Die Hydrierung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von mindestens 20°C, insbesonde- re 50°C durchgeführt. Die Hydrierung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von höchstens 250°C, besonders bevorzugt höchstens 200°C, insbesondere höchstens 150°C, durchgeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in einer besonders bevorzugten Ausfüh- rungsform zur Hydrierung von Nitrilfunktionen in einer solchen organischen Verbin- dung, die mindestens zwei Nitrilfunktionen aufweist. Diesbezüglich ist insbesondere die Herstellung von Aminonitrilen ausgehend von Dinitrilen zu erwähnen. Beispiel hierfür ist die Hydrierung von Adipodinitril zu Aminocapronitril, bei der Hexamethylendiamin nur im Unterschuss gebildet wird und der Anteil des Diamins sich je nach Wahl der Reaktionspartner und Reaktionsbedingungen steuern läßt Ebenso eignet es sich in einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform zur Hydrierung von Nitrilfunktionen in labilen organischen Verbindungen, die sich unter normalen Reaktionsbedingungen, z. B. in Gegenwart des Hydrierproduktes zersetzten.

Beispiel hierfür ist die Hydrierung von Iminodiacetonitril zu Diethylentriamin, bei der Diethylentriamin mit hoher Selektivität erzeugt werden kann.

Es ist möglich, das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart von Ammoniak durch- zuführen, beispielsweise bei einem Stoffmengenverhältnis von Ammoniak zu Nitril von 10 bis 1, insbesondere 2 bis 1. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens findet die Hydrierung jedoch in Abwesenheit von Am- moniak statt.

Zur Hydrierung kann jedes Wasserstoff enthaltende Fluid verwendet werden, soweit der Gehalt an Wasserstoff bzw. die Nachdiffusion des Wasserstoffs in dem Fluid ausrei- chend ist, um Nitrilfunktionen zu hydrieren. Die Reaktionszeit der Hydrierung ist ab- hängig von dem zu hydrierenden Substrat, dem verwendeten Katalysator und den Hyd- rierbedingungen. Sie kann beispielsweise einige Minuten bis einige Stunden betragen.

Das zur Hydrierung verwendete Gas enthält vorzugsweise 1 bis 100 Vol. %, besonders bevorzugt 50 bis 100 Vol. %, insbesondere 90 bis 100 Vol. %, Wasserstoff. In einer be- sonders bevorzugten Ausführungsform wird reiner Wasserstoff verwendet.

Das molare Verhältnis von Wasserstoff, gegebenenfalls in dem Fluid, zum Nitril bzw.

Dinitril ist nicht kritisch, solange ausreichend Wasserstoff vorhanden ist, die Nitrilfunk- tion zu hydrieren. Im Allgemeinen wird Wasserstoff im Überschuss verwendet.

Die Aufarbeitung des aus dem erfindungsgemäßen Verfahren stammenden Reaktions- austrags, d. h. des Katalysators (im Falle einer Suspensionsfahrweise), der ionischen Flüssigkeit und der Edukte bzw. Produkte, kann je nach Prozessanforderungen für jede einzelne Komponente getrennt oder zusammen erfolgen, z. B. durch eine besonders be- vorzugte und einfache Destillation der Edukte, Wertprodukte und Verunreinigungen bzw. Nebenprodukte. Eine weitere bevorzugte Aufarbeitungsmöglichkeit besteht in der Extraktion der Reaktionspartner zur Trennung von der ionischen Flüssigkeit. Zur Ab- trennung des Katalysators von der ionischen Flüssigkeit und dem Reaktionsgemisch ist gegebenenfalls auch eine Filtration möglich. Edukte und/oder Produkte können von der ionischen Flüssigkeit und/oder dem Katalysator auch durch einfache Phasentrennung separiert werden. Falls ein konventionelles Lösemittel zusätzlich zu der ionischen Flüs- sigkeit verwendet wird, so kann dessen Trennung von der ionischen Flüssigkeit bei- spielsweise durch Destillation erfolgen. Falls die ionische Flüssigkeit und das konventi- onelle Lösemittel nicht miteinander mischbar sind, ist auch eine einfache Phasentren- nung der ionischen Flüssigkeit von dem konventionellen Lösemittel möglich.

Im Falle einer Suspensionsfahrweise können Katalysator und ionische Flüssigkeit ge- trennt oder zusammen zurückgeführt werden. In einer Festbettfahrweise kann die ioni- sche Flüssigkeit in das Verfahren zurückgeführt werden.

Die ionische Flüssigkeit ist vorzugsweise im Kreis zu führen. Um Fremdstoffe, die sich in der ionischen Flüssigkeit anreichern, zu entfernen, kann dabei ein Teil der ionischen Flüssigkeit vorzugsweise als Purge-Strom aus dem System ausgeschleust und durch eine frische ionische Flüssigkeit ersetzt werden. Die Menge an Purge-Strom beträgt vorzugsweise 0 bis 15 Gew. -%, besonders bevorzugt weniger als 10 Gew. -%, insbeson- dere weniger 5 Gew.-%.

Weitere Varianten zur Aufarbeitung der ionischen Flüssigkeit an Stelle des Ausschleu- sens sind beispielsweise : - Flüssig-flüssig-Extraktion mit nicht mischbaren Lösemitteln, beispielsweise Wasser, organischen Lösemitteln und Säuren (in Abhängigkeit davon, ob die io- nische Flüssigkeit wasserlöslich oder-unlöslich ist), - Umkristallisation, - Membranpermeation bzw. Filtration und - Strippen mit einem inerten Gas beispielsweise Stickstoff.

- Reaktion unter Spaltung der ionischen Flüssigkeit, Destillation oder Extraktion der Komponenten und Reformierung der ionischen Flüssigkeit.

Im Idealfall ist eine Aufarbeitung der ionischen Flüssigkeit nicht nötig, da die Reakti- onskomponenten bzw. die Reaktionsbedingungen so aufeinander abgestimmt werden, daß keine Anreicherung von Reaktionskomponenten bzw. Nebenprodukten auftritt, die eine Aufarbeitung nötig macht.

Im erfindungsgemäßen Verfahren werden Nitrilfunktionen, die in organischen Verbin- dungen enthalten sind, hydriert. Die organischen Verbindungen enthalten dabei vor- zugsweise eine, zwei oder drei Nitrilfunktionen.

Besonders bevorzugt werden organische Verbindungen mit den folgenden Strukturein- heiten hydriert

wobei in den Struktureinheiten X für lineare, verzweigte oder cyclische Gruppen steht, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Hydroxyalkyl, Alko- xyalkyl, Aminoalkyl und Aryl-Cl-4, Y und Z ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkoxyalkyl und Aminoalkyl.

Besonders bevorzugt werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbindungen hyd- riert, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Dimethylaminopropionitril, Aminoacetonitril, Formaldehydcyanhydrin, 3- (2-) Ethylhexoyl (proprionitril), 3- Dimethylaminoproprionitril, Methoxyproprionitril und Fettsäurenitrile. Besonders be- vorzugt sind darüber hinaus Adipodinitril, Iminodiacetonnitril, Isophoronnitrilimin, Korksäuredinitril, Nitrilotriacetonitril und Isophthalsäuredinitril.

Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltenen Amine besitzen entsprechend die allgemeinen Strukturformeln Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Verbindungen sind an sich bekannt. Insbesondere sind hierbei zu nennen Aminocapronitril, Hexamethylendiamin, Diethylentriamin, Ethylendiamin, Ethanolamin, Aminoacetonitril, Trisaminoethylamin, Dimethylaminopropanamin, Methoxypropylamin, 3- (2-Ethoxyhexoyl) propylamin, Iso- phorondiamin, 8-Aminooctanitril, Diaminooctan und Fettsäureamine.

Die Herstellung der in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Edukte verwendeten Nitrile kann durch jede dem Fachmann bekannte Verfahrensweise erfolgen. Beispiele hierfür sind die Kolbe-Nitril-Synthese, die Strecker-Synthese, das Erhitzen von Säu-

reamiden mit wasserabspaltenden Mitteln, die Addition an ungesättigte Nitrile und das Erhitzen von Aldoximen mit Acetanhydrid unter Wasserabspaltung.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der zuvor be- schriebenen ionischen Flüssigkeiten in Hydrierungen von in organischen Verbindungen enthaltenen Nitrilfunktionen an mindestens einem heterogenen Katalysator.

Bezüglich der organischen Verbindungen, die Nitrilfunktionen enthalten, den ionischen Flüssigkeiten und den heterogenen Katalysatoren wird auf obige Ausführungen verwie- sen.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist darüber hinaus noch nicht diskutierte Vorteile auf.

Das vorliegende Verfahren bietet beispielsweise die Möglichkeit, Produkte über eine Säure-Base-Reaktion mit den sauren ionischen Flüssigkeiten abzutrennen. Hierbei wird das Wertprodukt durch Destillation unter Verschiebung der Säure-Base-Gleichgewichte und Zersetzung der Anlagerungsverbindung ionische Flüssigkeit-Produkt abgetrennt.

Damit entfällt eine teure und aufwendige Feststoffhandhabung durch Salzbildung bzw.- freisetzung.

Das beschriebene Verfahren führt, wie bereits ausgeführt, zu einer Erhöhung der Selek- tivität bzw. zu Beeinflussung des Produktverhältnisses zwischen Mono-und Dihydrie- rung bei Dinitrilen. Darüber hinaus sind die Ausbeute an Wertprodukt verbessert und die Lebensdauer des Katalysators erhöht. Die ionischen Flüssigkeiten lassen sich dabei durch Variation der verwendeten Kationen bzw. Anionen über einen weiten Bereich in Polarität, Löslichkeit, Benetzungsverhalten, Schmelzpunkt, physikalischen und chemi- schen Eigenschaften auf die Anforderungen maßschneidern.

Neben der erhöhten Selektivität ist ein weiterer bedeutender Vorteil der Erfindung, dass sie unter vergleichsweise niedrigem Druck und bei niedrigen Temperaturen ohne Am- moniak-Zusatz oder Zusatz anderer Additive vonstatten geht.

Daher sind aufwendige und teure Abfallbeseitigungen, z. B. durch Verbrennung von Additiven, hinfällig, ebenso wie entsprechende druckfest ausgelegte Apparate bzw.

Verdichter zur Rückführung des in den bekannten Verfahren verwendeten Ammoniaks.

Die verwendeten ionischen Flüssigkeiten sind im Gegensatz zu den meisten sonst ver-

wendeten Additiven einschließlich Ammoniak durch den niedrigen Dampfdruck einfach und wirtschaftlich rückführbar.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Beispiele : Beispiel 1 : In einem Autoklaven werden Adipodinitril, Toluol, Ethylimidazoliumchlorid (Verhält- nis Gew% 1 : 1 : 1) und Katalysator, bestehend aus Ru/Kohle (4,1 Gew%) gemischt und bei 100°C und einem Druck von 100 bar ohne Zusatz von Ammoniak umgesetzt. Nach 12 h wird die Reaktion durch Abkühlen abgebrochen, die Phasen getrennt, der Kataly- sator, der sich vor allem an der Phasengrenze ansammelt, abfiltriert und die beiden Pha- sen analysiert.

Umsatz : 60 % Selektivität : 66 % bzgl. Aminocapronitril, 7 % bzgl. Hexamethylendiamin, Verhältnis Aminocapronitril zu Hexamethylendiamin : 5 : 1 Beispiel 2 : In einem Autoklaven werden Adipodinitril, Toluol, Methylimidazoliumhydrogensulfat (Verhältnis Gew% 1 : 1 : 1) und Katalysator, bestehend aus Ru/Kohle (3 Gew%) gemischt und bei 100°C und 100 bar ohne Zusatz von Ammoniak umgesetzt. Nach 18 h wird die Reaktion durch Abkühlen abgebrochen, die Phasen getrennt, der Katalysator abfiltriert und die beiden Phasen analysiert.

Umsatz : 68 % Selektivität : 53 % bzgl. Aminocapronitril, Verhältnis Aminocapronitril zu Hexamethy- lendiamin : 8 : 1 Beispiel 3 : In einem Autoklaven werden Dimethylaminopropionitril, Toluol, Ethylimidazolium- chlorid im Verhältnis 1 : 1 : 1 und Kobaltkatalysator (4,1 Gew%) gemischt und bei 100°C und einem Wasserstoffdruck von 100 bar ohne Zusatz von Ammoniak umgesetzt. Nach 12 h wird die Reaktion durch Abkühlen abgebrochen, die Phasen getrennt, der Kataly- sator abfiltriert und die beiden Phasen analysiert.

Umsatz : 100 % Selektivität : 90 % bzgl. Dimethylaminopropylamin Vergleichsbeispiel VI : In einem Autoklaven werden Adipodinitril, Toluol (1 : 1 Gew%) und Katalysator, beste- hend aus Ru/Kohle (5,6 Gew%), gemischt und bei 100°C und 100 bar ohne Zusatz von Ammoniak umgesetzt. Nach 12 h wird die Reaktion durch Abkühlen abgebrochen und der Reaktionsaustrag analysiert.

Umsatz : 100 % Selektivität : 40 % bzgl. Hexamethylendiamin : Aminocapronitril und Adipodinitril sind nicht nachweisbar Vergleichsbeispiel V2 : In einem Autoklaven werden Adipodinitril, Toluol (1 : 1 Gew%) und Katalysator, beste- hend aus Ru/Kohle (5,6 Gew%), gemischt und bei 100°C und 100 bar ohne Zusatz von Ammoniak umgesetzt. Nach 6 h wird eine Probe entnommen und der Reaktionsaustrag analysiert.

Umsatz : 69 % Selektivität : 37 % bzgl. Aminocapronitril ; Verhältnis Aminocapronitril zu Hexamethy- lendiamin : 3,2 : 1