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Title:
NONWOVEN FABRIC FOR A WALL OR CEILING COVERING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/094260
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a nonwoven fabric for a wall or ceiling covering, wherein the back of the nonwoven fabric (1) comprises a water-activatable dispersion adhesive (2).

Inventors:
GEBHARDT MICHAEL (DE)
ZAPF GUNNAR (DE)
Application Number:
PCT/DE2010/000142
Publication Date:
August 26, 2010
Filing Date:
February 09, 2010
Export Citation:
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Assignee:
VITRULAN TEXTILGLAS GMBH (DE)
GEBHARDT MICHAEL (DE)
ZAPF GUNNAR (DE)
International Classes:
D06N7/00; C09J7/04; D04H1/413; D04H1/4218; D04H1/64
Foreign References:
EP1964966A12008-09-03
EP1162306A22001-12-12
EP1262591A12002-12-04
GB1184563A1970-03-18
GB1061891A1967-03-15
DE10301511A12003-08-28
Attorney, Agent or Firm:
SIMON, JOSEF (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Faservlies für einen Wand- oder Deckenbelag, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des Faservlieses (1) einen wasseraktivierbaren Disper- sionskleber (2) aufweist.

2. Faservlies nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des Faservlieses (1) im Wesentlichen vollständig mit dem Kleber (2) bedeckt ist.

3. Faservlies nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es eine die Flächenstabilität erhöhende Faserverstärkung, aufweist.

4. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass es ein Glasfaservlies ist.

5. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Dekovlies ist.

6. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es pigmentiert ist.

7. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kleber (2) ein durch ein Schutzkolloid mikroverkapsel- tes Kunststoffpulver (3) mit Klebewirkung eingebracht ist.

8. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber (2) eine Dicke von etwa 0,05 bis 0,6 mm, insbesondere etwa 0,2 mm, aufweist.

9. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber (2) oberflächlich eingestreute Mikrokugeln (4) um- fasst.

10. Faservlies nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroku- geln (4) einen Durchmesser von kleiner als 100 μm aufweisen.

11. Faservlies nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokugeln (4) Mikroglaskugeln sind.

12. Faservlies nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es nanopartikuläres Silber umfasst.

13. Faservlies nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das nanopar- tikuläre Silber in dem Dispersionskleber vorgesehen ist.

Description:
Faservlies für einen Wand- oder Deckenbelag

Die Erfindung betrifft ein Faservlies für einen Wand- oder Deckenbelag.

Faservliesprodukte, die als Wand- oder Deckenbelag eingesetzt werden, sind bekannt. Um die Faservliesbahnen an der Wand- oder Deckenfläche zu befestigen, müssen diese wie herkömmliche papierne Tapeten auf ihrer Rückseite zunächst mit einem Kleber oder Kleister versehen werden. Dieser wird üblicherweise von Hand oder in einer Tapeziermaschjne aufgetragen, wobei auf einen gleichmäßi- gen Kleberauftrag zu achten ist, um strukturelle Störungen im Oberflächenbild zu vermeiden.

Bei unebenen Oberflächen ist es zudem notwendig, die Oberflächen zu spachteln und zu schleifen, damit die Unebenheiten nach dem Anbringen des Faservlieses nicht mehr zu sehen sind. Dafür ist ein enormer Zeitaufwand erforderlich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Faservlies zu schaffen, das schneller und einfacher verarbeitet werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Rückseite des Faservlieses einen wasseraktivierbaren Dispersionskleber aufweist.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann das Faservlies im Wesentlichen vollständig mit dem Kleber bedeckt sein.

Durch die bei der Herstellung vorgenommene Kleberapplikation wird ein besonders gleichmäßiger Kleberauftrag erzielt, so dass strukturelle Störungen im Oberflächenbild des letztendlich an einer Wand oder Decke angebrachten Faservlieses verhindert werden.

Die Aktivierung des wasseraktivierbaren Dispersionsklebers kann vorteilhafterweise durch eine Tapeziermaschine erfolgen. Eine solche Tapeziermaschine ist beispielsweise in der offengelegten deutschen Patentanmeldung DE 103 01 511 A1 beschrieben. Nach dem Durchziehen durch die Tapeziermaschine kann die aktivierte Viiesbahn unmittelbar auf der Wandfiäche verklebt werden. Bei der Decken- verklebung wird eine Wartezeit von ca. 30 Sekunden empfohlen.

Durch die werkseitige, maschinelle Applikation des Klebers ist dieser fest mit der Vliesbahn verbunden. Nachdem der Kleber, beispielsweise mittels der genannten Tapeziermaschine, wasseraktiviert wurde, beginnt er langsam von außen nach innen zu quellen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Dispersionskleberschicht ist die Haftung am Faservlies und die innere Kohäsion des Klebers wesentlich hö- her. Damit wird der Vorteil erreicht, dass zum einen selbst bei längerer Wassereinwirkung keine vollständige Ablösung des Klebers eintritt, zum anderen die sogenannte „Kleberteilung" nicht auftritt. Kleberteilung bedeutet, dass beim Öffnen einer Bahn des Faservlieses der gesamte Kleber auf einer Seite der vorher gegenüberliegenden Seiten verbleibt. Aufgrund der guten Haftung tritt dies beim er- findungsgemäßen Faservlies nicht auf. Beim Öffnen von Faservliesbahnen kann keine Trennung innerhalb der Kleberschicht eintreten.

Das erfindungsgemäße Faservlies kann eine die Flächenstabilität erhöhende Faserverstärkung aufweisen. Dadurch können Rissbildungen in der Wand- oder De- ckenbeschichtung verhindert werden.

Das erfindungsgemäße Faservlies kann dabei zweckmäßigerweise ein Glasfaservlies sein. Durch die Verwendung von Glasfasern wird nicht nur die Brandlast verringert, bei glatter Oberfläche und guter Fasereinbindung treten bei der Verwen- düng von Glasfasern weniger Hautirritationen auf. Weiterhin zeichnen sich Glasfasern durch eine hohe Nassfestigkeit aus, was sich als vorteilhaft bei der Verarbeitung in einer Tapeziermaschine erweist.

Das Faservlies kann dabei auch ein Dekovlies sein mit dem ohne weitere Bearbei- tung eine optisch ansprechende Wand- oder Deckenverkleidung erzeugt werden kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das erfindungsgemäße Faservlies pigmentiert sein. Gegebenenfalls kann diese Pigmentierung auch als Vorgrundie- rung vorgesehen sein. Dadurch wird ein sehr hoher Weißgrad und ein gutes Deckvermögen erzielt. Farbunterschiede im Untergrund werden durch die Pigmen- tierung abgedeckt, so dass sie nicht mehr zu erkennen sind. Dadurch spart der Verarbeiter mindestens einen Anstrich ein.

In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann in den Kleber ein durch ein Schutzkolloid mikroverkapseltes Kunststoffpulver mit Klebewirkung eingebracht sein. Da- bei wird unmittelbar nach der Kleberapplikation mikroverkapselter Kunststoff in Form eines Pulvers in den Kleber eingebracht. Das Schutzkolloid verhindert, dass sich die Klebewirkung des Kunststoffs vor der Wasseraktivierung entfaltet. Die Kunststoffkomponente wird folglich erst bei der Verklebung auf der Wand freigesetzt und führt zu einer besseren, permanenten Fixierung. Ein weiterer Vorteil er- gibt sich bei der schon erwähnten Verwendung auf strukturierten oder rauen Oberflächen. Die Kunststoffkomponente im Kleber garantiert in diesem Fall auch bei reduzierter Kontaktfläche eine sichere und dauerhafte Verbindung zum Untergrund.

Bei glatten Untergründen jedoch wirken zwischen der feuchten Faservliesbahn und dem glatten Untergrund sehr hohe Adhäsionskräfte, die ein Ausrichten und Verschieben des feuchten Faservlieses äußerst schwierig gestalten. Zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften auf glatten Untergründen ist mit besonderem Vorteil erfindungsgemäß daher vorgesehen, dass die Kleberschicht oberfläch- lieh eingestreute Mikrokugeln umfasst. Bei der Herstellung werden in den noch feuchten Kleber oberflächlich Mikrokugein eingestreut, die nach dem vollständigen Austrocknen des Klebers dort fixiert sind. Diese exponierten Mikrokugeln wirken bei der Wandverklebung als eine Art „Kugellager". Das Ausrichten und Verschieben von Faservliesbahnen auf Untergründen wird somit enorm verbessert. Nach dem korrekten Ausrichten wird das Faservlies durch Andrücken, beispielsweise mit einer Hartplastikspachtel, an der Wand fixiert. Dabei werden die Mikrokugeln tiefer in den Kleber eingepresst, so dass der Kleber vollflächig mit der Wandfläche kontaktiert. Das Einbringen solcher Mikrokugeln wirkt sich auch vorteilhaft auf das Öffnungsverhalten von bereits wasseraktivierten Faservliesbahnen aus.

Die Mikrokugeln weisen vorzugsweise einen Durchmesser von < 100 μm auf. Da- durch ist gesichert, dass sich die Mikrokugeln auf der Vliesoberfläche nicht abzeichnen. Grundsätzlich sollte die Größe der Mikrokugeln kleiner oder gleich der Schichtdicke des trockenen Klebers sein.

Zweckmäßigerweise können bei dem erfindungsgemäßen Faservlies Mikroglas- kugeln als Mikrokugeln verwendet werden, da diese keine zusätzliche Brandlast einbringen. Die weitere Verarbeitung des an der Wand oder Decke befestigten

Vlieses kann bei Bedarf auf verschiedene Arten erfolgen. So kann das Faservlies nach der Wandverklebung mit Farbe beschichtet werden. Durch die Vliesbe- schichtung wird dabei auch ohne Tiefgrundimprägnierung ein gleichmäßig gerin- ges Saugverhalten erzielt, wodurch Scheckenbildung in der Farbbeschichtung verhindert wird. Alternativ kann das Faservlies auch als Untergrund für Kreativ- und Spachteltechniken genutzt werden.

Es ist auch möglich, dass das erfindungsgemäße Faservlies nanopartikuläres SiI- ber umfasst. Insbesondere kann das nanopartikuläre Silber in dem Dispersionskleber vorgesehen sein. Durch das nanopartikuläre Silber wird eine antimikrobielle Wirkung erzielt, so dass die Ansiedlung von Mikroorganismen wie beispielsweise Schimmelpilzen auf dem Faservlies vermieden wird.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Die einzige Figur zeigt dabei einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Faservlies.

Die Figur zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Faservlieses 1. Das Faservlies 1 besteht aus verstärkten Glasfasern. Die Rückseite des Faservlieses 1 weist eine Schicht eines wasseraktivierbaren Dispersionsklebers 2 auf. Im Ausführungsbeispiel ist diese Schicht etwa 0,5 mm dick. In den Kleber 2 eingebracht sind spezielle mikroverkapselte Kunststoffzusätze 3, bei denen es sich um von einem Schutzkolloid umgebene Kunststoffe mit Klebewirkung handelt.

Zudem wurden zum Abschluss der Herstellung in den noch feuchten Kleber 2 Mi- krokugeln 4 aus Glas gleichmäßig eingestreut. Dadurch wird die Verschiebbarkeit und das Öffnungsverhalten des Faservlieses 1 verbessert. Die Mikroglaskugeln 4 weisen einen Durchmesser von 100 μm auf.

Weiterhin ist das Faservlies 1 mit einer Pigmentierung 5 versehen, durch welche ein hoher Weißgrad und ein gutes Deckvermögen erzielt wird.

Das Faservlies 1 wird zur Verarbeitung vorzugsweise in Form von Bahnen geliefert. Diese Faservliesbahnen werden, beispielsweise mittels einer Tapeziermaschine, befeuchtet, so dass der Dispersionskleber 2 aktiviert wird. Dieser quillt nach der Aktivierung von außen nach innen. Soll das Faservlies 1 an einer Wand befestigt werden, so kann die aktivierte Faservliesbahn unmittelbar auf der Wandfläche verklebt werden. Bei der Deckenverklebung wird eine Wartezeit von ca. 30 Sekunden empfohlen.

Auf glatten Oberflächen ist eine Ausrichtung des Faservlieses 1 aufgrund der Mik- rokugeln 4 und der daraus folgenden einfachen Verschiebbarkeit leicht möglich. Nach der erfolgten Ausrichtung werden die Mikrokugeln, gegebenenfalls mit Hilfe einer Hartplastikspachtel, in die Schicht des Klebers 2 hineingepresst, damit der Kleber 2 den Untergrund vollständig kontaktieren kann.

Nach der Verklebung auf dem Untergrund kann das Faservlies 1 beispielsweise mit Farbe beschichtet werden oder als Untergrund für Kreativ- und Spachteltechniken genutzt werden.

Das in der Figur gezeigte Faservlies umfasst nanopartikuläres Silber, das in dem Dispersionskleber vorgesehen ist. Der Begriff „nanopartikuläres Silber" umfasst dabei elementares Silber in nanopartikulärer Form, Silberoxid in nanopartikulärer Form sowie Mischungen von elementarem Silber in nanopartikulärer Form und Silberoxid in nanopartikulärer Form. Durch das nanopartikuiäre Silber wird eine antimikrobielle Ausrüstung des Faservlieses bewirkt, wodurch das Wachstum von Mikroorganismen wie Schimmelpilzen unterdrückt wird.