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Title:
PANE WITH A FUNCTIONAL ELEMENT HAVING ELECTRICALLY CONTROLLABLE OPTICAL PROPERTIES AND MODEL FOR HIGH-FREQUENCY TRANSMISSION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/058109
Kind Code:
A1
Abstract:
Pane (10) with a functional element (2) having electrically controllable optical properties, comprising: at least one first pane, at least one functional element (2) having electrically controllable optical properties at least comprising a first surface electrode (3.1), an active layer (4) and a second surface electrode (3.2) arranged flat one above the other in this order, at least one first busbar (5.1) which electrically conductively contacts the first surface electrode (3.1) and at least one second busbar (5.2) which electrically conductively contacts the second surface electrode (3.2), at least one edge-side structure (6) in the edge region (R), which edge-side structure is formed by stripped, linear regions (7) within the first surface electrode (3.1) and/or the second surface electrode (3.2) in such a way that the linear regions (7) are located adjacent to the first busbar (5.1) and/or second busbar (5.2) and extend, starting from there, in the direction of the opposite section of the encircling edge (K), wherein the edge-side structure (6) does not have any electrically insulated zones within the first surface electrode (3.1) and the second surface electrode (3.2).

Inventors:
FRANCOIS GUILLAUME (DE)
DROSTE STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/072767
Publication Date:
March 24, 2022
Filing Date:
August 17, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SAGE ELECTROCHROMICS INC (FR)
International Classes:
B32B17/10; E06B3/67
Domestic Patent References:
WO2015091016A12015-06-25
WO2010043598A12010-04-22
WO2015091016A12015-06-25
WO2011033313A12011-03-24
WO2010112789A22010-10-07
WO2007101964A12007-09-13
WO2013104507A12013-07-18
Foreign References:
US20200056423A12020-02-20
US20180307111A12018-10-25
EP2586610A12013-05-01
US20040113860A12004-06-17
EP0378917A11990-07-25
EP1605729A22005-12-14
EP0717459A11996-06-19
US20030080909A12003-05-01
DE19817712C12000-02-03
US20200056423A12020-02-20
US20180307111A12018-10-25
EP2586610A12013-05-01
US20040113860A12004-06-17
DE19508042A11995-10-26
EP0876608B12002-04-17
DE102008026339A12009-12-03
US20040227462A12004-11-18
DE4235063A11994-04-21
DE202004019286U12006-04-20
DE9313394U11993-10-28
DE102009006062A12010-07-29
EP0912455B12006-05-17
DE19927683C12001-01-25
EP1218307B12008-07-02
EP1917222B12009-03-11
EP2200097A12010-06-23
EP2139049A12009-12-30
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖNEN, Iris (DE)
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Claims:
36

Patentansprüche Scheibe (10) mit Funktionselement (2) mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften, umfassend: mindestens eine erste Scheibe (1.1) mit einer ersten Seite (I), einer zweiten Seite (II) und einem Randbereich (R) angrenzend an eine umlaufende Kante (K), mindestens ein Funktionselement (2) mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften, das flächig auf der ersten Seite (I) der ersten Scheibe (1.1) angeordnet ist, mindestens umfassend flächig in dieser Reihenfolge übereinander angeordnet eine erste Flächenelektrode (3.1), eine aktive Schicht (4) und eine zweite Flächenelektrode (3.2), mindestens ein erster Sammelleiter (5.1), der die erste Flächenelektrode (3.1) elektrisch leitfähig kontaktiert und mindestens ein zweiter Sammelleiter (5.2), der die zweite Flächenelektrode (3.2) elektrisch leitfähig kontaktiert, mindestens eine randständige Struktur (6) im Randbereich (R), die durch entschichtete, linienförmige Bereiche (7) innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) und/oder der zweiten Flächenelektrode (3.2) derart gebildet ist, dass sich die linienförmigen Bereiche (7) benachbart entlang des ersten Sammelleiters (5.1) und/oder zweiten Sammelleiter (5.2) befinden und sich von dort ausgehend in Richtung des gegenüberliegenden Abschnitts der umlaufenden Kante (K) erstrecken, wobei die randständige Struktur (6) keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) und der zweiten Flächenelektrode (3.2) aufweist. Scheibe (10) nach Anspruch 1 , wobei mindestens ein erster Sammelleiter (5.1) und mindestens ein zweiter Sammelleiter (5.2) an einander gegenüberliegenden Abschnitten der umlaufenden Kante (K) angeordnet sind. Scheibe (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die entschichteten linienförmigen Bereiche (7) eine wellenförmige Gestalt oder im Wesentlichen wellenförmige Gestalt, bevorzugt einen zumindest abschnittsweise sinusförmigen Verlauf und/oder einen zumindest abschnittsweise zickzackförmigen Verlauf aufweisen. 37

4. Scheibe (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die entschichteten linienförmigen Bereiche (7) der randständigen Struktur (6) einen geradlinigen Verlauf oder im Wesentlichen geradlinigen Verlauf aufweisen.

5. Scheibe (10) nach Anspruch 4, wobei die entschichteten linienförmigen Bereiche

(7) einen Winkel von 10° bis 50°, bevorzugt 20° bis 45°, besonders bevorzugt 25° bis 40° zum benachbarten ersten Sammelleiter (5.1) oder zweiten Sammelleiter (5.2) aufweisen.

6. Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die entschichteten linienförmigen Bereiche (7) der randständigen Struktur (6) eine in Richtung der umlaufenden Kante (K) erhöhte Liniendichte aufweisen.

7. Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die erste Flächenelektrode (3.1) und/oder die zweite Flächenelektrode (3.2) eine Gruppe von entschichteten linienförmigen Bereichen (7) aufweist, die parallel oder im Wesentlichen parallel zu linienförmigen Bereichen (7) der der gleichen Gruppe sind, wobei der Abstand benachbarter entschichteter Bereiche der gleichen Gruppe bevorzugt 1 ,0 mm bis 20,0 mm, besonders bevorzugt 1 ,0 mm bis 10,0 mm, insbesondere 2,0 mm bis 5,0 mm beträgt.

8. Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die erste Flächenelektrode

(3.1) und/oder die zweite Flächenelektrode (3.2) mindestens eine mittige Struktur

(8) aufweisen, die in Bereichen außerhalb des Randbereichs (R) zumindest teilweise eingebracht ist und wobei die mittige Struktur (8) keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) und der zweiten Flächenelektrode (3.2) aufweist.

9. Scheibe (10) nach Anspruch 8, wobei die mittige Struktur (8) entschichtete linienförmige Bereiche (7) aufweist, die sich bevorzugt innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) von der randständigen Struktur (6) in Nachbarschaft des ersten Sammelleiters (5.1) ausgehend in Richtung des zweiten Sammelleiters

(5.2) erstrecken und/oder innerhalb der zweiten Flächenelektrode (3.2) von der randständigen Struktur (6) in Nachbarschaft des zweiten Sammelleiters (5.2) ausgehend in Richtung des ersten Sammelleiters (5.1) erstrecken.

10. Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei entlang der Abschnitte der umlaufenden Kante (K), an denen keine Sammelleiter (5.1 , 5.2) angeordnet sind, elektrisch isolierte Zonen (13) im Randbereich (R) innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) und/oder der zweiten Flächenelektrode (3.2) eingebracht sind.

11. Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Funktionselement (2) ein elektrochromes Funktionselement, ein SPD-Element, ein PDLC-Element oder ein elektrolumineszentes Element ist.

12. Isolierverglasung (20) mindestens umfassend:

- eine Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,

- eine zweite Scheibe (1.2) mindestens umfassend eine elektrisch leitfähige Beschichtung (11),

- einen umlaufenden Abstandhalter (21), der die zweite Scheibe (1.2) mit der Scheibe (10) verbindet, wobei in der elektrisch leitfähigen Beschichtung (11) mindestens eine randständige Struktur (6) im Randbereich (R) eingebracht ist.

13. Verfahren zur Herstellung einer Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei mindestens: a. eine erste Scheibe (10) mit einem Funktionselement (2) mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften bereitgestellt wird, und b. mindestens eine randständige Struktur (6) umfassend entschichtete, linienförmige Bereiche (7) innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) und/oder der zweiten Flächenelektrode (3.2) derart gebildet wird, dass sich die linienförmigen Bereiche (7) benachbart zum ersten Sammelleiter (5.1) und/oder zweiten Sammelleiter (5.2) befinden und sich von dort ausgehend in Richtung des gegenüberliegenden Abschnitts der umlaufenden Kante (K) erstrecken, wobei die randständige Struktur (6) keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der ersten Flächenelektrode (3.1) und der zweiten Flächenelektrode (3.2) aufweist. Verfahren zur Herstellung einer Scheibe (10) nach Anspruch 12, wobei die randständige Struktur (6) durch Laserstrukturierung eingebracht wird. Verwendung einer Scheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 oder einer Isolierverglasung (20) nach Anspruch 12 als Verglasung mit niedriger

Transmissionsdämpfung für hochfrequente elektromagnetische Strahlung, in einer Fahrzeugkarosserie oder einer Fahrzeugtür eines Fortbewegungsmittels zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, bevorzugt als Windschutzscheibe, in Gebäuden als Teil einer Außenfassade oder eines Gebäudefensters.

Description:
Scheibe mit Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften und Muster für Hochfrequenz-Transmission

Die Erfindung betrifft eine Scheibe mit Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften, die eine niedrige Transmissionsdämpfung für elektromagnetische Strahlung im Hochfrequenzbereich aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Scheibe und deren Verwendung sowie eine Isolierverglasung umfassend eine solche Scheibe.

Aktuelle Verglasungen benötigen eine Vielzahl von technischen Einrichtungen zum Senden und Empfangen von elektromagnetischer Strahlung zum Betrieb von Grunddiensten wie Rundfunkempfang, vorzugsweise in den Bändern AM, FM oder DAB, Mobiltelefonie in den Bändern GSM 900 und DCS 1800, UMTS, LTE und 5G sowie satellitengestützter Navigation (GPS) und WLAN. Insbesondere im Bereich der Kraftfahrzeugverglasungen sind vielfältige Ansätze bekannt um die Transmission elektromagnetischer Strahlung zu verbessern. Im Zuge moderner schaltbarer Gebäudeverglasungen tritt diese Problematik jedoch in zunehmendem Maße auch in diesem Bereich auf.

Moderne Verglasungen weisen zunehmend allseitige und vollflächige elektrisch leitfähige und für sichtbares Licht transparente Beschichtungen auf. Diese transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtungen schützen beispielsweise Innenräume vor Überhitzung durch Sonnenlicht oder Auskühlung, indem sie einfallende Wärmestrahlung reflektieren, wie aus EP 378917 A bekannt ist. Transparente, elektrisch leitfähige Beschichtungen können durch Anlegen einer elektrischen Spannung eine gezielte Erwärmung der Scheibe bewirken, wie aus WO 2010/043598 A1 bekannt ist.

Den transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtungen ist gemeinsam, dass sie auch undurchlässig für elektromagnetische Strahlung im Hochfrequenzbereich sind. Durch eine allseitige und vollflächige Verglasung eines Fahrzeugs mit transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtungen ist das Senden und Empfangen von elektromagnetischer Strahlung im Innenraum nicht mehr möglich. Für den Betrieb von Sensoren wie Regensensoren, Kamerasystemen oder ortsfesten Antennen werden üblicherweise ein oder zwei örtlich begrenzte Bereiche der elektrisch leitfähigen, transparenten Beschichtung entschichtet. Diese entschichteten Bereiche bilden ein sogenanntes Kommunikationsfenster oder Datenübertragungsfenster und sind beispielsweise aus EP 1 605 729 A2 bekannt. Da die transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtungen die Farbgebung und Reflexionswirkung einer Scheibe beeinflussen, sind Kommunikationsfenster optisch sehr auffällig. Durch entschichtete Bereiche können sich Störungen im Sichtfeld der Scheibe ergeben.

Aus der EP 0 717 459 A1 , der US 2003/0080909 A1 und der DE 198 17 712 C1 sind Scheiben mit einer metallischen Beschichtung bekannt, die allesamt eine rasterförmige Entschichtung der metallischen Beschichtung aufweisen. Die rasterförmige Entschichtung wirkt als Tiefpass-Filter für eine auftreffende hochfrequente elektromagnetische Strahlung. Die Abstände des Rasters sind klein gegenüber der Wellenlänge der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung und damit wird ein relativ großer Anteil der Beschichtung strukturiert und die Durchsicht in größerem Maße beeinträchtigt. Die Entfernung eines größeren Anteils der Schicht ist langwierig und kostenintensiv.

In US 2020/056423 A1 und US2018/307111 A1 werden Isolierverglasungen umfassend Funktionselemente mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften beschrieben.

WO 2015/091016 A1 offenbart eine Scheibe mit einer transparenten elektrisch leitfähigen Beschichtung, in die entschichtete Strukturen eingebracht sind, wobei die entschichteten Strukturen die Form eines vollflächig entschichteten Rechtecks oder eines entschichteten rechteckförmigen Rahmens aufweisen.

Aus EP 2 586 610 A1 ist eine Scheibe mit elektrisch leitfähiger Beschichtung als infrarotreflektierende Beschichtung bekannt, wobei in die Beschichtung entschichtete Linien eingebracht sind.

US 2004/0113860 A1 offenbart eine Verglasung mit metallischer Schicht, die als Heizschicht oder zur Reflektion von Infrarotstrahlung genutzt werden kann, wobei Öffnungen in der Schicht eingebracht sind, die eine verbesserte elektromagnetische Transmission ermöglichen sollen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, eine Scheibe umfassend ein Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften, die eine verbesserte Transmission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung bei gleichzeitig homogenem Schaltverhalten des Funktionselementes und geringen Beeinträchtigungen der Durchsicht, eine Isolierverglasung umfassend solch eine Scheibe, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung bereitzustellen. Diese und weitere Aufgaben werden nach dem Vorschlag der Erfindung durch eine Scheibe mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben. Ein Verfahren zur Herstellung einer Scheibe mit Hochfrequenz- Transmission sowie die Verwendung einer solchen Scheibe gehen aus weiteren unabhängigen Patentansprüchen hervor.

Eine erfindungsgemäße Scheibe umfasst mindestens eine erste Scheibe mit einer ersten Seite, einer zweiten Seite, einer umlaufenden Kante und einem an die umlaufende Kante angrenzenden Randbereich, wobei ein Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften flächig auf der ersten Seite der ersten Scheibe angeordnet ist. Das Funktionselement umfasst mindestens flächig übereinander angeordnet eine erste Flächenelektrode und eine zweite Flächenelektrode zwischen denen sich eine aktive Schicht des Funktionselementes befindet. Über einen ersten Sammelleiter, der die erste Flächenelektrode elektrisch leitfähig kontaktiert, und einen zweiten Sammelleiter, der die zweite Flächenelektrode elektrisch leitfähig kontaktiert, kann eine elektrische Spannung an den Flächenelektroden angelegt werden. Im Randbereich der Scheibe ist in Nachbarschaft zum ersten Sammelleiter und/oder in Nachbarschaft zum zweiten Sammelleiter eine randständige Struktur innerhalb der ersten Flächenelektrode und/oder der zweiten Flächenelektrode eingebracht, wobei die randständige Struktur von entschichteten linienförmigen Bereichen gebildet wird. Die entschichteten linienförmigen Bereiche befinden sich dabei entlang der Sammelleiter zwischen der der Flächenmitte der jeweiligen Flächenelektrode zugewandten Kante des Sammelleiters und der Flächenmitte und erstrecken sich von dort ausgehend in Richtung des gegenüberliegenden Abschnitts der umlaufenden Kante der Scheibe. Dabei können die linienförmigen entschichteten Bereiche die verschiedensten Verläufe und Winkel zum nächstliegenden Sammelleiter einnehmen, es sollte lediglich im Verlauf eines linienförmigen entschichteten Bereichs der Abstand zum nächstliegenden Sammelleiter ansteigen und der Abstand zum gegenüberliegenden Abschnitt der umlaufenden Kante abnehmen. Die randständige Struktur weist dabei keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der ersten Flächenelektrode und der zweiten Flächenelektrode auf. Demnach umschließen die entschichteten linienförmigen Bereiche innerhalb einer der Flächenelektroden keinen Flächenbereich vollständig.

Die Erfindung ermöglicht die Ausgestaltung einer Scheibe mit Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften mit guter Transmission für hochfrequente elektromagnetische Strahlung. Somit können großflächige Entschichtungen der Flächenelektroden vermieden werden. Darüber hinaus ist die von den entschichteten linienförmigen Bereichen gebildete Struktur innerhalb des Randbereichs der Scheibe angeordnet, so dass auch die Durchsicht durch die Scheibe nicht oder nur geringfügig beeinträchtigt wird. Darüber hinaus werden die Sammelleiter des Funktionselementes in der Praxis häufig mittels eines opaken Abdeckdrucks kaschiert, wobei vorteilhafterweise zumindest ein Teilbereich der randständigen Struktur ebenfalls abgedeckt wird. Die randständige Struktur der Scheibe umschließt ferner keine Flächenbereiche der ersten Flächenelektrode und der zweiten Flächenelektrode vollständig. Dadurch entstehen keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der Flächenelektroden, so dass keine Bereiche mit unzureichendem Schaltverhalten des Funktionselementes entstehen. Demnach wird eine Scheibe mit gutem Schaltverhalten des Funktionselementes, guter optischer Durchsicht im transparenten Zustand und ausreichender Transmission für hochfrequente elektromagnetische Strahlung erhalten.

Vorzugsweise ist die randständige Struktur im Randbereich der Scheibe in Nachbarschaft zum ersten Sammelleiter zumindest in die erste Flächenelektrode und/oder in Nachbarschaft zum zweiten Sammelleiter zumindest in die zweite Flächenelektrode eingebracht.

Die randständige Struktur erstreckt sich in den Randbereichen, in denen sich ein Sammelleiter befindet, entlang des Sammelleiters, wobei die randständige Struktur bevorzugt mindestens entlang 80 % der Länge des nächstliegenden Sammelleiters, besonders bevorzugt entlang 90 % der Länge des nächstliegenden Sammelleiters, insbesondere entlang der gesamten Länge des nächstliegenden Sammelleiters in die erste Flächenelektrode und/oder die zweite Flächenelektrode eingebracht ist. Die Länge des Sammelleiters ist dabei als die Dimension des Sammelleiters entlang des nächstliegenden Abschnitts der umlaufenden Kante der Scheibe definiert.

Bevorzugt sind randständige Strukturen jeweils benachbart zum ersten Sammelleiter und benachbart zum zweiten Sammelleiter eingebracht. Bevorzugt sind randständige Strukturen sowohl in der ersten Flächenelektrode benachbart zum ersten Sammelleiter als auch in der zweiten Flächenelektrode benachbart zum ersten Sammelleiter eingebracht. Bevorzugt sind ebenfalls randständige Strukturen in Nachbarschaft zum zweiten Sammelleiter in der zweiten Flächenelektrode und in Nachbarschaft zum zweiten Sammelleiter in der ersten Flächenelektrode eingebracht. Somit sind in Nachbarschaft zu einem Sammelleiter bevorzugt beide Flächenelektroden mit der randständigen Struktur versehen. Dies ist vorteilhaft um in diesen Bereichen eine gute Durchlässigkeit beider Flächenelektroden für hochfrequente elektromagnetische Strahlung zu erzielen. Die an einer ersten Flächenelektrode transmittierte Strahlung wird somit auch an der zweiten Flächenelektrode transmittiert. Die innerhalb eines gemeinsamen Randbereichs liegenden randständigen Strukturen der ersten Flächenelektrode und der zweiten Flächenelektrode können unterschiedlich oder auch gleichartig ausgeführt sein. Auch wenn die randständigen Strukturen gleichartig ausgeführt sind können diese im Wesentlichen deckungsgleich oder auch versetzt zueinander abgeordnet sein.

Bevorzugt sind die Sammelleiter unterschiedlicher Polaritäten an gegenüberliegenden Abschnitten der umlaufenden Kante der Scheibe angeordnet. Dadurch wird ein homogener Stromfluss und ein gleichmäßiges Schaltverhalten des Funktionselementes erzielt. Die sich in Richtung der gegenüberliegenden Kante erstreckenden entschichteten linienförmigen Bereiche bilden dabei Strompfade zwischen benachbarten Linien aus. Bevorzugt erstrecken sich randständige Strukturen jeweils vom ersten Sammelleiter ausgehend und vom zweiten Sammelleiter ausgehend in Richtung der jeweils gegenüberliegenden Kante. Die randständige Struktur ist dabei bevorzugt entlang des gesamten Kantenabschnitts der umlaufenden Kante, an dem sich der zugehörige Sammelleiter befindet, angebracht. Auf diese Weise kann einerseits die Transmission elektromagnetischer Strahlung durch die Scheibe erhöht werden und andererseits der Stromfluss über die Flächenelektroden mittels der zwischen entschichteten linienförmigen Bereichen ausgebildeten Strompfade gelenkt werden. Die Kantenabschnitte der umlaufenden Kante, an denen keine Sammelleiter angeordnet sind, werden bevorzugt nicht mit einer randständigen Struktur umfassend entschichtete linienförmige Bereiche versehen um Störungen des Stromflusses entlang der Flächenelektroden und ein damit einhergehendes inhomogenes Schaltverhalten des Funktionselementes zu vermeiden. Wahlweise können jedoch auch Kantenabschnitte der umlaufenden Kante, die keine Sammelleiter und keine randständige Struktur aufweisen, mit einer anderweitigen Strukturierung der Flächenelektroden versehen sein. Insbesondere kann entlang der Kantenabschnitte der Scheibe, an denen keine Sammelleiter verlaufen, eine flächige Entschichtung der Flächenelektroden im Randbereich vorgesehen werden. Dies erfolgt lediglich in dem Bereich der Scheibe, in dem auf eine Schaltbarkeit des Funktionselementes verzichtet werden kann, beispielsweise außerhalb des Durchsichtbereichs der Scheibe. Auf diese Weise kann die Transmission elektromagnetischer Strahlung weiter erhöht werden.

Die Transmission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung durch die erfindungsgemäße Scheibe basiert auf dem Prinzip, dass an dem durch die randständige Struktur gebildeten Gitter bestimmte Frequenzbereiche der elektromagnetischen Strahlung verstärkt werden. Je geringer die Abstände benachbarter entschichteter linienförmiger Bereiche, desto mehr wird die Transmission höherer Frequenzen bevorzugt, während die niedrigeren Frequenzen der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung bei höheren Linienabständen verstärkt transmittiert werden. Darüber hinaus ist die Orientierung der entschichteten linienförmigen Bereiche zum Feldvektor der auftreffenden elektromagnetischen Strahlung entscheidend für deren Transmission. Der Abstand der entschichteten linienförmigen Bereiche ist ein bestimmender Faktor für die Durchlässigkeit der elektronmagnetischen Strahlung bestimmter Wellenlängen wie beispielsweise Strahlung zum Betrieb von Mobiltelefonie in den Bändern GSM 900 und DCS 1800, UMTS, LTE und 5G sowie satellitengestützer Navigation (GNSS) und anderer ISM-Frequenzen wie WLAN, Bluetooth oder CB-Funk. Andererseits erlaubt die erfindungsgemäße Struktur weitere Variationen durch die Ausrichtung der entschichteten Linien und durch Überschneidungsbereiche mit optional vorhandenen weiteren Linien. Auf diese Weise ist es leicht möglich eine Optimierung der Transmissivität auch für mehrere Frequenzbänder gleichzeitig zu erzielen. Die erfindungsgemäßen randständigen Strukturen wirken als Tiefpassfilter, das heißt sie können auf eine Grenzfrequenz optimiert werden, bei der kleinere Frequenzen als die Grenzfrequenz durchgelassen werden und ab welcher die Transmission höherer Frequenzen als die Grenzfrequenz schlechter wird. Aus der Wahl der Grenzfrequenz ergeben sich für den Fachmann in allgemein bekannter Weise die Abstände der entschichteten Linien, die die Gitterstruktur bilden. Die elektromagnetische Transmission wird durch sie derartig beeinflusst, dass je kleiner der maximale Abstand zwischen den Linien ist, desto höher ist die Grenzfrequenz, bis zu der die Transmission unbeeinflusst bleibt. Wenn der maximale Abstand beispielsweise in vertikaler Richtung 2,0 mm und in horizontaler Richtung 5,0 mm zwischen den entschichteten Bereichen beträgt, dann kann man die sich hieraus ergebende Grenzwellenlänge abschätzen zu dem bis zu 20-fachen dieser Werte. Für die diesbezüglichen Zusammenhänge und Abschätzungen wird auch auf die Beschreibung der DE 195 08 042 A1 verwiesen. Grundsätzlich kann aber jede beliebige Polarisation transmittiert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die entschichteten linienförmigen Bereiche als Geraden ausgeführt, die sich in einem Winkel von beispielsweise 15° bis 90° zum nächstliegenden Sammelleiter in Richtung des gegenüberliegenden Abschnitts der umlaufenden Kante erstrecken. Bei der Bestimmung des Winkels zwischen entschichtetem linienförmigen Bereich und nächstliegendem Sammelleiter wird der spitze Winkel betrachtet. Die Transmission der elektromagnetischen Strahlung bestimmt sich dabei durch die relative Anordnung der entschichteten linienförmigen Bereiche und zu der Polarisationsrichtung des elektrischen Feldvektors der auftreffenden Strahlung. Die Strahlung mit Polarisationsrichtung parallel zu den entschichteten linienförmigen Bereichen wird nur geringfügig transmittiert, während die Strahlung mit einer Polarisationsrichtung senkrecht dazu transmittiert wird. Bei den dazwischenliegenden Polarisationsrichtungen wird jeweils hauptsächlich nur die Komponente mit Polarisationsrichtung senkrecht zum linienförmigen Bereich transmittiert. Um eine ausreichende Gesamttransmission zu erzielen kann nun beispielsweise eine Polarisationsrichtung vernachlässigt werden, wobei in der dazu senkrechten Polarisationsrichtung eine maximale Transmission erzielt wird. In diesem Sinne sind die entschichteten linienförmigen Bereiche in einer bevorzugten Ausführungsform in einem Winkel von 90° zu dem jeweils nächstliegenden Sammelleiter ausgerichtet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die entschichteten linienförmigen Bereiche eine wellenförmige Gestalt oder im Wesentlichen wellenförmige Gestalt auf. Als im Wesentlichen wellenförmig wird dabei beispielsweise eine aus mehreren sich berührenden Geradenabschnitten gebildete Gestalt, die sich mittels einer Wellenfunktion annähernd beschreiben lässt, bezeichnet. Die im Wesentlichen wellenförmige Gestalt weicht somit nur unwesentlich von der mittels einer Wellenfunktion zu beschreibenden Gestaltung ab, wobei der Gesamteindruck einer Wellenform erhalten bleibt. Unter dem Begriff sinusförmige Gestalt wird im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere verstanden, dass die Linien der linienförmigen Bereiche eine Krümmung bzw. jeweils im Verlauf zumindest abschnittsweise abwechselnd unterschiedliche Krümmungen aufweisen. Die Krümmung beziehungsweise die Krümmungen der entschichteten Bereiche können sowohl mit einem gleichbleibenden Krümmungswinkel als auch mit einem veränderlichen Krümmungswinkel verlaufen. Insbesondere sind unter dem Begriff sowohl gekrümmte linienförmige Bereiche mit „perfekter“ Sinusform umfasst wie auch solche gekrümmten linienförmige Bereiche mit nicht „perfekter“ Sinusform, mit anderen Worten also mit einer beliebigen Wellenform. Besonders bevorzugt werden ein sinusförmiger Verlauf und/oder ein zumindest abschnittsweise zickzackförmiger Verlauf der entschichteten linienförmigen Bereiche der randständigen Struktur. Ein solcher, wellenförmiger oder zickzackförmiger, Verlauf mit der damit einhergehenden Richtungsänderung der entschichteten linienförmigen Bereiche bewirkt eine verbesserte Transmission beider zueinander senkrechter Polarisationsrichtungen. Dabei hat sich ein sinusförmiger Verlauf als besonders vorteilhaft hinsichtlich des Anteils der transmittierten Strahlung erwiesen. Sinusförmige oder beliebige wellenförmige Strukturen sind für einen Betrachter außerdem weniger störend im Erscheinungsbild als geradlinige Strukturen. Dies liegt insbesondere daran, dass sich bei einem sinusförmigen bzw. wellenförmigen Muster weniger Ecken, insbesondere weniger rechtwinklige oder gar spitzwinklige Ecken, in der Struktur ergeben. Auch wenn ein wellenförmiger Verlauf der entschichteten linienförmigen Bereiche sehr vorteilhaft hinsichtlich der Transmission ist, so ist der Einfluss einer solchen randständigen Struktur auf den Stromfluss entlang der Flächenelektroden zu beachten. Insbesondere bei einer großen Amplitude im wellenförmigen Verlauf und/oder sofern die entschichtete wellenförmigen Bereiche über eine weitere Strecke im Randbereich verlaufen, wird die Länge der in die Flächenelektroden eingebrachten Strompfade erhöht. Dies hat einen erhöhten elektrischen Widerstand und den damit einhergehenden Spannungsabfall zur Folge.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die entschichteten linienförmigen Bereiche der randständigen Struktur einen geradlinigen Verlauf oder einen im Wesentlichen geradlinigen Verlauf auf. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich einer möglichst kurzen Strecke der zwischen benachbarten entschichteten linienförmigen Bereichen entstehenden Strompfade. Ein im Wesentlichen geradliniger Verlauf weicht nur unwesentlich von einer Geraden ab, wobei in diesem Sinne bei einem im Wesentlichen geradlinigen Verlauf die Vorzugsrichtung der den Verlauf im Wesentlichen beschreibenden Geraden erhalten bleibt. Bevorzugt nehmen die entschichteten linienförmigen Bereiche dabei einen Winkel von 10° bis 50°, besonders bevorzugt 20° bis 45°, insbesondere 25° bis 40° zum benachbarten ersten Sammelleiter oder zweiten Sammelleiter ein. Dabei wird der spitze Winkel zwischen entschichtetem linienförmigen Bereich und Sammelleiter betrachtet. Innerhalb dieser Bereiche kann sowohl eine vorteilhaft hohe Transmission erzielt werden als auch ein unerwünscht hoher Spannungsabfall im Bereich der randständigen Struktur vermieden werden.

Die entschichteten linienförmigen Bereiche einer randständigen Struktur können die gleichen oder innerhalb der bevorzugten Bereiche verschiedene Winkel zum benachbarten Sammelleiter einnehmen. In einer möglichen Ausführungsform verlaufen die entschichteten linienförmigen Bereiche dabei parallel zueinander. In einer weiteren möglichen Ausführungsform weist die randständige Struktur mindestens zwei Gruppen von entschichteten linienförmigen Bereichen auf, deren Gruppenmitglieder parallel zueinander verlaufen, die allerdings nicht parallel zu den Mitgliedern der jeweils anderen Gruppe verlaufen. Ein erster Abschnitt des Randbereichs der ersten Flächenelektrode weist dabei in Nachbarschaft zum ersten Sammelleiter zumindest eine Gruppe von ersten entschichteten linienförmigen Bereichen auf, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Ein zweiter Abschnitt des Randbereichs der ersten Flächenelektrode, der an den ersten Abschnitt angrenzt, weist zumindest eine zweite Gruppe von entschichteten linienförmigen Bereichen auf, die ebenfalls im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die erste Gruppe der entschichteten linienförmigen Bereiche und die zweite Gruppe der entschichteten linienförmigen Bereiche nehmen einen Winkel von 10° bis 100°, bevorzugt 40° bis 90° zueinander ein. Die zweite Flächenelektrode kann analog dazu ebenfalls mindestens zwei Gruppen von entschichteten linienförmigen Bereichen aufweisen, die nicht parallel zueinander verlaufen. Mindestens zwei Gruppen entschichteter linienförmiger Bereiche, deren Verlauf nicht parallel zueinander ist, sind vorteilhaft um die Transmission elektromagnetischer Strahlung verschiedener Polarisationsrichtungen zu verbessern. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Betrag des Winkels, den die erste Gruppe von linienförmigen Bereichen und die zweite Gruppe von linienförmigen Bereichen jeweils zum nächstliegenden Sammelleiter einnehmen, gleich oder näherungsweise gleich. Somit kann die gewünschte unterschiedliche Ausrichtung der Gruppen von entschichteten linienförmigen Bereichen erzielt und gleichzeitig der für den Verlauf der Strompfade vorteilhafteste Winkel der Linien gewählt werden.

Bevorzugt nimmt die Liniendichte der entschichteten linienförmigen Bereiche der randständigen Struktur innerhalb des Randbereichs in Richtung der umlaufenden Kante zu. Demnach sind in den Randbereich entschichtete linienförmige Bereiche unterschiedlicher Länge eingebracht. Einige der entschichteten linienförmigen Bereiche weisen eine größere Länge auf als die dazu benachbarten entschichteten linienförmigen Bereiche und erstrecken sich um einen größeren Betrag in Richtung der gegenüberliegenden Kante. Dadurch entsteht eine alternierende Anordnung eines oder mehrerer entschichteter linienförmiger Bereiche größerer Länge mit einem oder mehreren entschichteten linienförmigen Bereich geringerer Länge. Die linienförmigen Bereiche größerer Länge sind an der dem Sammelleiter abgewandten Kante der randständigen Struktur lediglich gleichartigen Bereichen größerer Länge benachbart, die linienförmigen Bereiche geringerer Länge ragen nicht entsprechend weit in Richtung der Flächenmitte. Auf diese Weise wird in Nachbarschaft zum nächstliegenden Sammelleiter ein Abschnitt der randständigen Struktur mit höherer Liniendichte der entschichteten Bereiche gebildet, während an der dem Sammelleiter abgewandten Kante der randständigen Struktur ein größerer Linienabstand und somit eine geringere Liniendichte vorliegt. Die Frequenz der transmittierten Wellenlängen hängt vom Abstand benachbarter linienförmiger Bereiche ab, wobei der Bereich höherer Liniendichte vorteilhaft zur Transmission höherer Frequenzen ist und im Bereich geringerer Liniendichte vor allem niedrigere Frequenzen der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung transmittiert werden. Somit ist diese Ausführungsform vorteilhaft um eine gute Transmission der verschiedensten Frequenzen des Spektrums zu erzielen. Optional kann der Bereich höherer Liniendichte auf den Bereich der Scheibe beschränkt werden, der einen opaken Abdeckdruck trägt, um das optische Erscheinungsbild der Scheibe nicht zu beeinträchtigen.

Bevorzugt weist die erste Flächenelektrode und/oder die zweite Flächenelektrode jeweils eine Gruppe von entschichteten linienförmigen Bereichen auf, die parallel oder im Wesentlichen parallel zu linienförmigen Bereichen der gleichen Gruppe sind. Bevorzugt beträgt der Abstand benachbarter entschichteter linienförmiger Bereiche der gleichen Gruppe 1 ,0 mm bis 20,0 mm, bevorzugt 1 ,0 mm bis 10,0 mm, besonders bevorzugt 2,0 mm bis 5,0 mm. Innerhalb dieser Bereiche erfolgt eine vorteilhafte Transmission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung.

In sämtlichen beschriebenen Ausführungsformen können zusätzlich zu den erwähnten entschichteten linienförmigen Bereichen weitere entschichtete linienförmige Bereiche in die Flächenelektroden eingebracht sein. Diese können auch andere als die beschriebenen Winkel zu den Sammelleitern einnehmen. Beispielsweise können sich die weiteren entschichteten linienförmigen Bereiche und die entschichteten linienförmigen Bereiche auch kreuzen. In einer bevorzugten Ausführungsform kreuzen sich entschichtete linienförmige Bereiche mit weiteren entschichteten linienförmigen Bereichen in einem Winkel von 90°, wobei an den vier Enden der kreuzförmigen Anordnung weitere entschichtete linienförmige Bereiche angebracht sind, die jeweils senkrecht zu der Linie verlaufen an deren Ende sie angebracht sind. Dabei ist zu beachten, dass die endständigen Linien, die an den Enden der kreuzförmigen Anordnung angebracht sind, sich nicht miteinander kreuzen. Auf diese Weise wird die Bildung elektrisch isolierter Zonen innerhalb der randständigen Struktur vermieden. Die kreuzförmige Anordnung entschichteter linienförmiger Bereiche mit endständigen entschichteten linienförmigen Bereichen an den Enden der sich kreuzenden Linien umschließt dabei eine Anordnung aus vier Rechtecken, von denen sich jeweils zwei nebeneinander und zwei übereinander befinden. Die vier von den entschichteten linienförmigen Bereichen umzeichneten Rechtecke bilden gemeinsam ein großes Rechteck, an dessen Ecken die entschichteten linienförmigen Bereiche ausgespart sind, also keine Entschichtung vorliegt. Über diesen Bereich sind die Flächenanteile der Flächenelektroden, die sich innerhalb der Rechtecke befinden, elektrisch leitend mit der umgebenden Flächenelektrode verbunden, so dass sich keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der randständigen Struktur ergeben. Bevorzugt werden mehrere dieser kreuzförmigen Anordnungen nebeneinander entlang des ersten Sammelleiters und/oder zweiten Sammelleiters innerhalb der ersten Flächenelektrode beziehungsweise zweiten Flächenelektrode eingebracht. Eine solche randständige Struktur erzielt sowohl eine gute Transmission verschiedener Polarisationsrichtungen des elektrischen Feldvektors als auch eine gute Transmission verschiedener Frequenzen und eine geringe Beeinträchtigung des Schaltverhaltens des Funktionselementes im Durchsichtbereich der Scheibe. Bevorzugt beträgt die Länge der sich kreuzenden entschichteten linienförmigen Bereiche jeweils 10 mm bis 40 mm, bevorzugt 20 mm bis 30 mm, während die Länge der endständigen linienförmigen Bereiche 8 mm bis 30 mm, bevorzugt 15 mm bis 25 mm beträgt. Der Abstand benachbarter kreuzförmiger Anordnungen wird als geringster Abstand zweier Linien benachbarter Anordnungen bestimmt und beträgt 1 ,0 mm bis 5,0 mm, beispielsweise 2,0 mm. In diesen Bereichen konnten gute Ergebnisse hinsichtlich der Transmission erzielt werden.

Optional weist die erfindungsgemäße Scheibe zusätzlich mindestens eine mittige Struktur auf, die auch außerhalb des Randbereichs zumindest in Teilbereichen der Scheibe angeordnet ist. Die mittige Struktur ist in der ersten Flächenelektrode und/oder zweiten Flächenelektrode eingebracht und weist jeweils keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der ersten Flächenelektrode und der zweiten Flächenelektrode auf. Die mittige Struktur umschließt somit keinerlei Flächen innerhalb der ersten Flächenelektrode und der zweiten Flächenelektrode vollständig. Sofern eine mittige Struktur vorgesehen ist, so wird diese in der Regel in beide Flächenelektroden eingebracht. Auf diese Weise erfolgt gleichermaßen eine Transmission durch beide Flächenelektroden. Die erste Flächenelektrode und die zweite Flächenelektrode können verschiedene oder gleichartige mittige Strukturen aufweisen, die wahlweise deckungsgleich oder versetzt zueinander angeordnet sind.

Bevorzugt umfasst die mindestens eine mittige Struktur entschichtete linienförmige Bereiche. Bevorzugt erstrecken sich die entschichteten linienförmigen Bereiche der mittigen Struktur innerhalb der ersten Flächenelektrode von der randständigen Struktur in Nachbarschaft des ersten Sammelleiters ausgehend in Richtung des zweiten Sammelleiters und/oder die entschichteten linienförmigen Bereiche der mittigen Struktur verlaufen innerhalb der zweiten Flächenelektrode von der randständigen Struktur in Nachbarschaft des zweiten Sammelleiters ausgehend in Richtung des ersten Sammelleiters. Insbesondere bevorzugt sind mittige Strukturen in Form von entschichteten linienförmigen Bereichen in beiden Flächenelektroden. Ein Verlauf der entschichteten linienförmigen Bereiche ausgehend von einem Sammelleiter in Richtung des gegenpoligen Sammelleiters ermöglicht einerseits eine Transmission im Durchsichtbereich der Scheibe, wobei andererseits eine gute Schaltbarkeit des Funktionselementes erhalten bleibt. Für die gute Schaltbarkeit des Funktionselementes sind dabei die zwischen den entschichteten linienförmigen Bereichen entstehenden Strompfade entscheidend.

Der erste und der zweite Sammelleiter können auch an mehreren Seitenkanten der Scheibe angebracht sein, wobei die Scheibe vorzugsweise eine rechteckige Kontur aufweist. Die umlaufende Kante umfasst dabei vier geradlinige Kantenabschnitte, wovon jeweils zwei einander gegenüberliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der erste Sammelleiter entlang zweier benachbarter Kantenabschnitte, wobei der zweite Sammelleiter sich entlang der diesen gegenüberliegenden ebenfalls benachbarten Kantenabschnitten erstreckt. Somit verlaufen der erste Sammelleiter und der zweite Sammelleiter jeweils entlang zweier benachbarter Kantenabschnitte der umlaufenden Kante. Dabei wird sowohl die Kontaktfläche zwischen Sammelleiter und damit elektrisch kontaktierter Flächenelektrode vergrößert, als auch die Strecke minimiert, die der Strom über die Flächenelektrode verlaufen muss. Demnach kann eine verbesserte Schaltbarkeit mit homogenerem Schaltverhalten erreicht werden. Die randständigen Strukturen können grundsätzlich sämtliche der bisher erwähnten Strukturen und Verläufe einnehmen. Beispielsweise können die entschichteten linienförmigen Bereiche einen Winkel von 90° zum nächstliegenden Abschnitt des Sammelleiters aufweisen, wobei im übergreifenden Eckbereich, in dem ein Sammelleiter zwei benachbarte Kantenabschnitte umfasst, ein schrittweiser Übergang zwischen beiden Ausrichtungen der entschichteten linienförmigen Bereiche erfolgt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die randständigen Strukturen als entschichtete linienförmige Bereiche ausgeführt, die sich in einem Winkel von 10° bis 50°, besonders bevorzugt 20° bis 45°, insbesondere 25° bis 40° zum benachbarten Abschnitt des nächstliegenden Sammelleiters erstrecken. Dabei wird der spitze Winkel zwischen entschichtetem linienförmigen Bereich und Sammelleiter betrachtet. Besonders bevorzugt ist der Winkel der entschichteten linienförmigen Bereiche im Verhältnis zum nächstliegenden Abschnitt des benachbarten Sammelleiters veränderlich. Dabei erfolgt bevorzugt ein schrittweiser Übergang zwischen entschichteten linienförmigen Bereichen mit einem Winkel von 90° zum nächstliegenden Abschnitt des benachbarten Sammelleiters und entschichteten linienförmigen Bereichen mit einem Winkel von 45° zum nächstliegenden Abschnitt des benachbarten Sammelleiters. Ein Winkel von 45° wird in der Ecke der Scheibe erreicht, die vom zugehörigen Sammelleiter überspannt wird, während Winkel von 90° im Bereich der Kantenmitte vorliegen. Auf diese Weise können sämtliche Polarisationsrichtungen des elektrischen Feldvektors gleichermaßen transmittiert und ein homogenes optisches Erscheinungsbild erzielt werden. Die entschichteten linienförmigen Bereiche können mit veränderlichem Winkel eine konstante Länge oder auch eine von der Kantenmitte zur Ecke zunehmende Länge aufweisen. Eine konstante Länge ist vorteilhaft um die zu entschichtenden Bereiche und den damit einhergehenden Produktionsaufwand möglichst gering zu halten. Wird eine von der Kantenmitte zur Ecke ansteigende Länge gewählt, können die entschichteten linienförmigen Bereiche so ausgeführt werden, dass ihre von dem zugehörigen Sammelleiter wegweisenden Enden in gleichbleibender Entfernung zum nächstliegenden Abschnitt der umlaufenden Kante liegen, wodurch ein besonders ansprechendes optisches Erscheinungsbild erzielt wird.

Zusätzlich zu den genannten erforderlichen oder optionalen Strukturen der entschichteten linienförmigen Bereiche können entlang der Abschnitte der umlaufenden Kante, an denen keine Sammelleiter angeordnet sind auch elektrisch isolierte Zonen im Randbereich vorgesehen werden. Diese elektrisch isolierten Zonen sind innerhalb der ersten Flächenelektrode und/oder der zweiten Flächenelektrode, bevorzugt innerhalb beider Flächenelektroden vorgesehen. In dem Randbereich der Scheibe, der elektrisch isolierte Zonen umfasst, ist das Funktionselement nicht mehr schaltbar. Im Randbereich können die Flächenelektroden beispielsweise vollständig entschichtet werden oder auch mit einer Strukturierung linienförmiger entschichteter Bereiche versehen werden, die Anteile der Flächenelektroden einschließt. Dadurch entstehen elektrisch isolierte Zonen, die nicht elektrisch mit den Sammelleitern kontaktiert sind. Innerhalb dieser elektrisch isolierten Zonen kann eine Strukturierung ohne Rücksicht auf den Stromfluss entlang der Flächenelektroden erfolgen. Die elektrisch isolierten Zonen liegen in Einbaulage der Scheibe, beispielsweise in einer Isolierverglasung, bevorzugt außerhalb des Sichtbereichs und/oder werden beispielsweise durch einen opaken Abdeckdruck kaschiert. Erfindungsgemäß sind solche elektrisch isolierten Zonen entlang der Sammelleiter benachbart zu diesen ausgeschlossen, um eine homogene Schaltbarkeit des Funktionselementes im Durchsichtbereich zu ermöglichen.

Das Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften kann als elektrochromes Funktionselement, SPD-Element, PDLC-Element oder elektrolumineszentes Element ausgeführt sein. Besonders bevorzugt ist das Funktionselement ein elektrochromes Funktionselement.

Ein elektrochromes Funktionselement umfasst mindestens eine elektrochemisch aktive Schicht, die in der Lage ist, reversibel Ladungen einzulagern. Die Oxidationszustände im eingelagerten und ausgelagerten Zustand unterscheiden sich dabei in ihrer Farbgebung, wobei einer dieser Zustände transparent ist. Die Einlagerungsreaktion ist über die von außen angelegte Potentialdifferenz steuerbar. Der Grundaufbau des elektrochromen Funktionselementes umfasst somit mindestens ein elektrochromes Material, wie Wolframoxid, das sowohl mit einer Flächenelektrode, als auch einer Ladungsquelle, wie einem ionenleitfähigen Elektrolyten, in Kontakt steht. Darüber hinaus enthält der elektrochrome Schichtaufbau eine Gegenelektrode, die ebenfalls in der Lage ist reversibel Kationen einzulagern, und mit dem ionenleitfähigen Elektrolyten in Berührung steht, sowie eine weitere Flächenelektrode, die sich an die Gegenelektrode anschließt. Die Flächenelektroden sind mit einer externen Spannungsquelle verbunden, wodurch die an die aktive Schicht angelegte Spannung reguliert werden kann. Die Flächenelektroden sind meist dünne Schichten elektrisch leitfähigen Materials, häufig Indium-Zinnoxid (ITO). Häufig ist zumindest eine der Flächenelektroden direkt auf die Oberfläche der ersten Scheibe aufgebracht, beispielsweise mittels Kathodenzerstäubung (Sputtern).

Andere mögliche Funktionselemente unterscheiden sich davon im Wesentlichen durch die Art der aktiven Schicht, die zwischen den Flächenelektroden vorliegt. In weiteren möglichen Ausgestaltungen ist die aktive Schicht eine SPD-, eine PDLC-, eine elektrochrome oder eine elektrolumineszente Schicht.

Ein SPD-Funktionselement (suspended particle device) enthält eine aktive Schicht umfassend suspendierte Partikel, wobei die Absorption von Licht durch die aktive Schicht mittels Anlegen einer Spannung an die Flächenelektroden veränderbar ist. Die Absorptionsänderung beruht auf der Ausrichtung der stäbchenartigen Partikel im elektrischen Feld bei angelegter elektrischer Spannung. SPD-Funktionselemente sind beispielsweise aus EP 0876608 B1 und WO 2011033313 A1 bekannt.

In einer möglichen Ausgestaltung ist das Funktionselement ein PDLC-Funktionselement (polymer dispersed liquid crystal). Die aktive Schicht eines PDLC-Funktionselements enthält Flüssigkristalle, welche in eine Polymermatrix eingelagert sind. Wird an die Flächenelektroden keine Spannung angelegt, so sind die Flüssigkristalle ungeordnet ausgerichtet, was zu einer starken Streuung des durch die aktive Schicht tretenden Lichts führt. Wird an die Flächenelektroden eine Spannung angelegt, so richten sich die Flüssigkristalle in einer gemeinsamen Richtung aus und die Transmission von Licht durch die aktive Schicht wird erhöht. Ein solches Funktionselement ist beispielsweise aus DE 102008026339 A1 bekannt.

Bei elektrolumineszenten Funktionselementen enthält die aktive Schicht elektrolumineszente Materialen, insbesondere organische elektrolumineszente Materialen, deren Lumineszenz durch Anlegen einer Spannung angeregt wird. Elektrolumineszente Funktionselemente sind beispielsweise aus US 2004227462 A1 und WO 2010112789 A2 bekannt. Das elektrolumineszente Funktionselement kann als einfache Lichtquelle verwendet werden, oder als Display mit dem beliebige Darstellungen gezeigt werden können.

Als erste Flächenelektrode und als zweite Flächenelektrode sind prinzipiell jegliche Art von transparenten elektrisch leitfähigen Beschichtungen bekannt. Die erste und/oder die zweite Flächenelektrode umfassen mindestens ein Metall, bevorzugt Silber, Nickel, Chrom, Niob, Zinn, Titan, Kupfer, Palladium, Zink, Gold, Cadmium, Aluminium, Silizium, Wolfram oder Legierungen daraus, und/oder mindestens eine Metalloxidschicht, bevorzugt Zinn-dotiertes Indiumoxid (ITO), Aluminium-dotiertes Zinkoxid (AZO), Fluordotiertes Zinnoxid (FTO, SnO2:F), Antimon-dotiertes Zinnoxid (ATO, SnO2:Sb), und/oder Kohlenstoffnanoröhrchen und/oder optisch transparente, elektrisch leitfähige Polymere, bevorzugt Poly(3,4-ethylenedioxythiophene), Polystyrensulfonat, Poly(4,4- dioctylcylopentadithiophen), 2,3-Dichloro-5,6-dicyano-1 ,4-benzoquinon, Gemische und/oder Copolymere davon.

Die Dicke der Flächenelektroden kann breit variieren und den Erfordernissen des Einzelfalls angepasst werden. Wesentlich ist dabei, dass die Dicke der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung nicht so hoch werden darf, dass sie für elektromagnetische Strahlung, vorzugsweise elektromagnetische Strahlung einer Wellenlänge von 300 bis 1.300 nm und insbesondere sichtbares Licht, undurchlässig wird. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung weist bevorzugt eine Schichtdicke von 10 nm bis 5 pm und besonders bevorzugt von 30 nm bis 1 pm auf.

Die in die erste und/oder zweite Flächenelektrode eingebrachten linienförmigen entschichteten Bereiche weisen eine Linienbreite der entschichteten Bereiche von jeweils 5 pm bis 500 pm und bevorzugt von jeweils 10 pm bis 140 pm auf. Innerhalb dieser Linienbreiten wird der Schaltvorgang des Funktionselementes nicht sichtbar beeinträchtigt. Ferner sind diese Linienbreiten auf einfache Art und Weise mit kommerziell erhältlichen Lasern einzubringen.

Die Flächenelektroden des Funktionselements werden über sogenannte Sammelleiter elektrisch leitend kontaktiert und über die Sammelleiter mit einer elektrischen Zuleitung verbunden, die an eine externe Spannungsquelle angeschlossen ist. Als Sammelleiter können beispielsweise Streifen eines elektrisch leitfähigen Materials oder elektrisch leitfähige Aufdrucke verwendet werden mit denen die Flächenelektroden verbunden werden. Die Sammelleiter, auch als bus bars bezeichnet, dienen der Übertragung elektrischer Leistung und ermöglichen eine homogene Spannungsverteilung. Die Sammelleiter werden vorteilhaft durch Aufdrucken einer leitfähigen Paste hergestellt. Die leitfähige Paste enthält bevorzugt Silber-Partikel und Glasfritten. Die Schichtdicke der leitfähigen Paste beträgt bevorzugt von 5 pm bis 20 pm.

In einer alternativen Ausgestaltung werden dünne und schmale Metallfolienstreifen oder Metalldrähte als Sammelleiter verwendet, die bevorzugt Kupfer und/oder Aluminium enthalten, insbesondere werden Kupferfolienstreifen mit einer Dicke von beispielsweise etwa 50 pm verwendet. Die Breite der Kupferfolienstreifen beträgt bevorzugt 1 mm bis 10 mm. Der elektrische Kontakt zwischen einer als Flächenelektrode dienenden elektrisch leitfähigen Schicht des Funktionselements und dem Sammelleiter kann beispielsweise durch Auflöten oder Kleben mit einem elektrisch leitfähigen Kleber hergestellt werden.

Die elektrische Zuleitung, die der Kontaktierung der Sammelleiter mit einer externen Spannungsquelle dient, ist ein elektrischer Leiter, bevorzugt enthaltend Kupfer. Es können auch andere elektrisch leitende Materialien verwendet werden. Beispiele hierfür sind Aluminium, Gold, Silber oder Zinn und Legierungen davon. Die elektrische Zuleitung kann sowohl als Flachleiter als auch als Rundleiter ausgestaltet sein, sowie in beiden Fällen als eindrähtiger oder mehrdrähtiger Leiter (Litze).

Die elektrische Zuleitung besitzt bevorzugt einen Leitungsquerschnitt von 0,08 mm 2 bis 2,5 mm 2 .

Als Zuleitung können auch Folienleiter verwendet werden. Beispiele für Folienleiter werden in DE 42 35 063 A1 , DE 20 2004 019 286 U1 und DE 93 13 394 U1 beschrieben.

Flexible Folienleiter, mitunter auch Flachleiter oder Flachbandleiter genannt, bestehen bevorzugt aus einem verzinnten Kupferband mit einer Dicke von 0,03 mm bis 0,1 mm und einer Breite von 2 mm bis 16 mm. Kupfer hat sich für solche Leiterbahnen bewährt, da es eine gute elektrische Leitfähigkeit sowie eine gute Verarbeitbarkeit zu Folien besitzt. Gleichzeitig sind die Materialkosten niedrig.

Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Isolierverglasung umfassend die erfindungsgemäße Scheibe mit Funktionselement, eine zweite Scheibe und einen umlaufenden Abstandhalterrahmen, der die Scheibe mit der zweiten Scheibe verbindet. Auf der zweiten Scheibe ist mindestens eine elektrisch leitfähige Beschichtung flächig angeordnet, wobei in der elektrisch leitfähigen Beschichtung mindestens eine randständige Struktur im Randbereich eingebracht ist. Der Randbereich der zweiten Scheibe ist der an die umlaufende Kante der zweiten Scheibe grenzende Bereich. Die randständige Struktur ist dabei insbesondere in Bereichen angebracht, in deren Projektion auf die Scheibe mit Funktionselement bereits eine randständige Struktur der Scheibe vorliegt. Die randständige Struktur der zweiten Scheibe kann grundsätzlich alle für die randständige Struktur der ersten Scheibe erläuterten Strukturen annehmen. Die auf der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe befindlichen randständigen Strukturen können gleich oder verschieden ausgestaltet sein, wobei diese bei gleichen Strukturen deckungsgleich oder versetzt angeordnet sein können.

Die elektrisch leitfähige Beschichtung der zweiten Scheibe sowie das auf der ersten Scheibe befindliche Funktionselement sind auf den dem Abstandhalter zugewandten Scheibenoberflächen angebracht und befinden sich somit im inneren Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung, wo diese vor Umwelteinflüssen geschützt sind.

Bevorzugt ist die elektrisch leitfähige Beschichtung der zweiten Scheibe eine infrarotreflektierende Beschichtung. Die infrarotreflektierende Beschichtung vermindert den Wärmedurchgang durch die Isolierverglasung, so dass im Winter ein Verlust von Wärme vermieden werden kann. Im Sommer verhindert die infrarotreflektierende Beschichtung hingegen die Aufheizung des Innenraumes durch eintreffende Sonnenstrahlung. Insbesondere in Kombination mit dem elektrochromen Funktionselement ist die Verwendung einer infrarotreflektierenden Beschichtung vorteilhaft, da so auch der Wärmedurchgang der Abwärme des Funktionselementes vermieden wird.

Die infrarotreflektierende Beschichtung ist bevorzugt für sichtbares Licht im Wellenlängenbereich von 390 nm bis 780 nm durchlässig. "Durchlässig" bedeutet, dass die Gesamttransmission der Scheibe insbesondere für sichtbares Licht bevorzugt >70% und insbesondere >75% durchlässig ist. Dadurch werden der optische Eindruck der Verglasung sowie die Durchsicht nicht beeinträchtigt.

Die infrarotreflektierende Beschichtung dient der Sonnenschutzwirkung und weist dazu reflektierende Eigenschaften im infraroten Bereich des Lichtspektrums auf. Die infrarotreflektierende Beschichtung weist besonders niedrige Emissivitäten (Low-E) aufweisen. Dadurch wird ein Aufheizen des Innenraums eines Gebäudes infolge von Sonnenstrahlung vorteilhaft vermindert. Scheiben, die mit einer solchen infrarotreflektierenden Beschichtung versehen sind, sind handelsüblich und werden als Low-E-Glas (Low-Emissivity-Glas) bezeichnet.

Low-E-Beschichtungen enthalten üblicherweise eine Diffusionssperre, einen metallöder metalloxidhaltigen Multilayer und eine Sperrschicht. Die Diffusionssperre wird direkt auf die Glasoberfläche aufgebracht und verhindert eine Verfärbung durch Diffusion von Metallatomen ins Glas. Häufig werden Doppelsilberschichten oder Dreifachsilberschichten als Multilayer eingesetzt. Die verschiedensten Low-E- Beschichtungen sind beispielsweise bekannt aus DE 10 2009 006 062 A1 , WO 2007/101964 A1 , EP 0 912 455 B1 , DE 199 27 683 C1 , EP 1 218 307 B1 und EP 1 917 222 B1.

Die Abscheidung von Low-E-Beschichtungen erfolgt bevorzugt über das an sich bekannte Verfahren der magnetfeldunterstützte Kathodenzerstäubung. Durch magnetfeldunterstützte Kathodenzerstäubung abgeschiedene Schichten weisen eine amorphe Struktur auf und bewirken eine Trübung von durchsichtigen Substraten wie Glas oder transparenten Polymeren. Eine Temperaturbehandlung der amorphen Schichten bewirkt eine Kristallstrukturänderung hin zu einer kristallinen Schicht mit verbesserter Transmission. Der Temperatureintrag in die Beschichtung kann über eine Flammenbehandlung, einen Plasmabrenner, Infrarotstrahlung oder eine Laserbehandlung erfolgen.

Solche Beschichtungen enthalten typischerweise zumindest ein Metall, insbesondere Silber oder eine silberhaltige Legierung. Die infrarotreflektierende Beschichtung kann eine Abfolge mehrerer Einzelschichten umfassen, insbesondere zumindest eine metallische Schicht und dielektrische Schichten, die beispielsweise zumindest ein Metalloxid enthalten. Das Metalloxid enthält bevorzugt Zinkoxid, Zinnoxid, Indiumoxid, Titanoxid, Siliziumoxid, Aluminiumoxid oder dergleichen sowie Kombinationen von einem oder mehreren daraus. Das dielektrische Material kann auch Siliziumnitrid, Siliziumcarbid oder Aluminiumnitrid enthalten.

Besonders geeignete transparente, infrarotreflektierende Beschichtungen enthalten mindestens ein Metall, bevorzugt Silber, Nickel, Chrom, Niob, Zinn, Titan, Kupfer, Palladium, Zink, Gold, Cadmium, Aluminium, Silizium, Wolfram oder Legierungen daraus, und/oder mindestens eine Metalloxidschicht, bevorzugt Zinn-dotiertes Indiumoxid (ITO), Aluminium-dotiertes Zinkoxid (AZO), Fluor-dotiertes Zinnoxid (FTO, SnO2:F), Antimon-dotiertes Zinnoxid (ATO, SnO2:Sb), und/oder Kohlenstoffnanoröhrchen und/oder optisch transparente, elektrisch leitfähige Polymere, bevorzugt Poly(3,4-ethylenedioxythiophene), Polystyrensulfonat, Poly(4,4- dioctylcylopentadithiophen), 2,3-Dichloro-5,6-dicyano-1 ,4-benzochinon, Gemische und/oder Copolymere davon

Die infrarotreflektierende Beschichtung weist bevorzugt eine Schichtdicke von 10 nm bis 5 pm und besonders bevorzugt von 30 nm bis 1 pm auf. Der Flächenwiderstand der infrarotreflektierenden Beschichtung beträgt z.B. 0,35 Ohm/Quadrat bis 200 Ohm/Quadrat, bevorzugt 0,6 Ohm/Quadrat bis 30 Ohm/Quadrat und insbesondere von 2 Ohm/Quadrat bis 20 Ohm/Quadrat.

In einem möglichen Ausführungsbeispiel wird als infrarotreflektierende Beschichtung eine Silberschicht mit einer Dicke von 6 nm bis 15 nm umgeben von zwei Sperrschichten mit einer Dicke von 0,5 nm bis 2 nm enthaltend Nickel-Chrom und/oder Titan eingesetzt. Zwischen einer Sperrschicht und der Glasoberfläche ist bevorzugt eine Diffusionssperre mit einer Dicke von 25 nm bis 35 nm enthaltend Sisl^ , TiÜ2, SnZnO und/oder ZnO aufgebracht. Auf die obere Sperrschicht ist der Umgebung zugewandt bevorzugt eine Diffusionssperre mit einer Dicke von 35 nm bis 45 nm enthaltend ZnO und/oder Sisl^ aufgetragen. Diese obere Diffusionssperre ist optional mit einer Schutzschicht mit einer Dicke von 1 nm bis 5 nm umfassend TiÜ2 und/oder SnZnÜ2 ausgestattet. Die Gesamtdicke aller Schichten beträgt bevorzugt 67,5 nm bis 102 nm.

Der Abstandhalter ist im Allgemeinen umlaufend auf den Scheiben angeordnet. Der erste und der zweite Sammelleiter verlaufen im ersten Verglasungsinnenraum vorzugsweise parallel zum Abstandhalter, bevorzugt an zwei einander gegenüberliegenden Scheibenkanten der ersten Scheibe.

Der Abstandhalter ist in der Draufsicht in der Regel in Form eines Rechtecks ausgebildet. Normalerweise ist der Abstandshalter symmetrisch, d.h. er hat an allen Seiten der Isolierverglasung den gleichen Abstand zur Kante der Isolierverglasung.

Die Isolierverglasung umfasst mindestens zwei Scheiben, die durch einen Abstandhalter auf Abstand zueinander gehalten werden. Die Isolierverglasung kann auch eine dritte oder weitere Scheiben umfassen. Diese können beispielsweise über weitere Abstandhalter an der Scheibe oder zweiten Scheibe angesetzt sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Scheibe der Isolierverglasung, die das Funktionselement aufweist, mit einer weiteren Scheibe über eine thermoplastische Verbundfolie zu einer Verbundscheibe laminiert. Die Verbundscheibe weist eine verbesserte Widerstandsfähigkeit und Stabilität auf. Die an die erste Scheibe anlaminierte dritte Scheibe erschwert zudem die Durchbiegung und thermische Ausdehnung der ersten Scheibe. Ferner weist eine Verbundscheibe eine verbesserte Durchbruchhemmung auf. Dies ist insbesondere vorteilhaft um das Funktionselement zu schützen. Geeignete thermoplastische Verbundfolien sind dem Fachmann bekannt. Die thermoplastischen Verbundfolien enthalten zumindest ein thermoplastisches Polymer, bevorzugt Ethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylbutyral (PVB) oder Polyurethan (PU) oder Gemische oder Copolymere oder Derivate davon. Die Dicke der thermoplastischen Verbundfolien beträgt bevorzugt von 0,2 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt von 0,3 mm bis 1 ,5 mm. Besonders bevorzugt wird zur Lamination zweier Glasscheiben Polyvinylbutyral in einer Dicke von beispielsweise 0,38 mm oder 0,76 mm eingesetzt.

Der Abstandhalter der Isolierverglasung umfasst bevorzugt mindestens einen Grundkörper umfassend zwei Scheibenkontaktflächen, eine Verglasungsinnenraumfläche, eine Außenfläche und eine Hohlkammer.

Die erste und die zweite Scheibe sind an den Scheibenkontaktflächen bevorzugt über ein Dichtmittel angebracht, das zwischen der ersten Scheibenkontaktfläche und der Scheibe und/oder der zweiten Scheibenkontaktfläche und der zweiten Scheibe angebracht ist.

Das Dichtmittel enthält bevorzugt Butylkautschuk, Polyisobutylen, Polyethylenvinylalkohol, Ethylenvinylacetat, Polyolefin-Kautschuk, Copolymere und/oder Gemische davon.

Das Dichtmittel ist bevorzugt in mit einer Dicke von 0,1 mm bis 0,8 mm, besonders bevorzugt 0,2 mm bis 0,4 mm in den Spalt zwischen Abstandhalter und Scheiben eingebracht.

Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche stellen die Seiten des Abstandhalters dar, an denen beim Einbau des Abstandhalters die Montage der äußeren Scheiben (Scheibe und zweite Scheibe) einer Isolierverglasung erfolgt. Die erste Scheibenkontaktfläche und die zweite Scheibenkontaktfläche verlaufen parallel zueinander.

Die Verglasungsinnenraumfläche ist als die Fläche des Abstandhaltergrundkörpers definiert, die nach Einbau des Abstandhalters in einer Isolierverglasung in Richtung des Innenraums der Verglasung weist. Die Verglasungsinnenraumfläche liegt dabei zwischen den Scheiben. Die Außenfläche des Abstandhaltergrundkörpers ist die der Verglasungsinnenraumfläche gegenüberliegende Seite, die vom Innenraum der Isolierverglasung weg in Richtung einer äußeren Versiegelung weist.

Die Außenfläche des Abstandhalters kann in einer möglichen Ausführungsform jeweils benachbart zu den Scheibenkontaktflächen abgewinkelt sein, wodurch eine erhöhte Stabilität des Grundkörpers erzielt wird. Die Außenfläche kann benachbart zu den Scheibenkontaktflächen beispielsweise um jeweils 30-60°, relativ zur Außenfläche, abgewinkelt sein.

Die Hohlkammer des Grundkörpers grenzt an die Verglasungsinnenraumfläche, wobei die Verglasungsinnenraumfläche sich oberhalb der Hohlkammer befindet und die Außenfläche des Abstandhalters sich unterhalb der Hohlkammer befindet. Oberhalb ist in diesem Zusammenhang als im Einbauzustand des Abstandhalters in einer Isolierverglasung dem inneren Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung zugewandt und unterhalb als dem Scheibeninnenraum abgewandt definiert.

Die Hohlkammer des Abstandhalters führt zu einer Gewichtsreduktion im Vergleich zu einem massiv ausgeformten Abstandhalter und steht zur Aufnahme von weiteren Komponenten, wie beispielsweise eines Trockenmittels, zur Verfügung

Der äußere Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung ist bevorzugt mit einer äußeren Abdichtung verfüllt. Diese äußere Abdichtung dient vor allem der Verklebung der beiden Scheiben und somit der mechanischen Stabilität der Isolierverglasung.

Die äußere Abdichtung enthält bevorzugt Polysulfide, Silikone, Silikonkautschuk, Polyurethane, Polyacrylate, Copolymere und/oder Gemische davon. Derartige Stoffe haben eine sehr gute Haftung auf Glas, so dass die äußere Abdichtung eine sichere Verklebung der Scheiben gewährleistet. Die Dicke der äußeren Abdichtung beträgt bevorzugt 2 mm bis 30 mm, besonders bevorzugt 5 mm bis 10 mm.

Die Scheiben der Isolierverglasung können aus organischem Glas oder vorzugsweise aus anorganischem Glas sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Isolierverglasung können die Scheiben unabhängig voneinander aus Flachglas, Floatglas, Kalk-Natron-Glas, Quarzglas oder Borosilikatglas sein. Die Dicke jeder Scheibe kann variieren und so den Erfordernissen des Einzelfalls angepasst werden. Vorzugsweise werden Scheiben mit Standardstärken von 1 mm bis 19 mm und bevorzugt von 2 mm bis 8 mm verwendet. Die Scheiben können farblos oder gefärbt sein.

Der Verglasungsinnenraum kann mit Luft oder einem anderen Gas, insbesondere einem Edelgas, wie z.B. Argon oder Krypton, gefüllt sein. Die Verglasungsinnenraumfläche des Abstandhalters ist dem Verglasungsinnenraum zugewandt.

Der äußere Scheibenzwischenraum wird ebenfalls durch die erste Scheibe, die zweite Scheibe, den Abstandhalter und das zwischen Scheiben und Scheibenkontaktflächen platzierte Dichtmittel gebildet und befindet sich gegenüber dem Verglasungsinnenraum im äußeren Randbereich der Isolierverglasung. Der äußere Scheibenzwischenraum ist auf der dem Abstandshalter gegenüberliegenden Seite offen. Die Außenfläche des Abstandhalters ist dem äußeren Scheibenzwischenraum zugewandt.

Der Grundkörper des Abstandhalters kann die verschiedensten dem Fachmann bekannten metallischen oder polymeren Ausführungsformen annehmen. Geeignete Metalle sind insbesondere Aluminium oder Edelstahl. Polymere Grundkörper enthalten bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril- Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Bevorzugt ist der polymere Grundkörper glasfaserverstärkt. Der Grundkörper weist bevorzugt einen Glasfaseranteil von 20 % bis 50 %, besonders bevorzugt von 30 % bis 40 % auf. Der Glasfaseranteil im polymeren Grundkörper verbessert gleichzeitig die Festigkeit und Stabilität.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Abstandhalter ein Trockenmittel, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCI2, Na2SO4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon.

Der Abstandhalter kann bevorzugt eine oder mehrere Hohlkammern aufweisen. In der Hohlkammer ist bevorzugt das Trockenmittel enthalten. Die Verglasungsinnenraumfläche weist dabei bevorzugt Öffnungen auf, um die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch das im Abstandhalter vorhandene Trockenmittel zu erleichtern. Die Gesamtzahl der Öffnungen hängt dabei von der Größe der Isolierverglasung ab. Die Öffnungen verbinden die Hohlkammer mit dem inneren Scheibenzwischenraum, wodurch ein Gasaustausch zwischen diesen möglich wird. Dadurch wird eine Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch das in der Hohlkammer befindliche Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben verhindert. Die Öffnungen sind bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm. Die Schlitze gewährleisten einen optimalen Luftaustausch ohne dass Trockenmittel aus der Hohlkammer in den Verglasungsinnenraum eindringen kann.

Bei Verwendung polymerer Grundkörper ist bevorzugt zumindest auf der Außenfläche des polymeren Grundkörpers eine gas- und dampfdichte Barriere aufgebracht ist. Die gas- und dampfdichte Barriere verbessert die Dichtigkeit des Abstandhalters gegen Gasverlust und Eindringen von Feuchtigkeit. Bevorzugt ist die Barriere auf etwa der Hälfte bis zwei Drittel der Scheibenkontaktflächen aufgebracht. Ein geeigneter Abstandhalter mit polymerem Grundkörper ist beispielsweise in WO 2013/104507 A1 offenbart.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Scheibe, wobei mindestens: a. eine erste Scheibe mit einem Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften bereitgestellt wird, und b. mindestens eine randständige Struktur umfassend entschichtete, linienförmige Bereiche innerhalb der ersten Flächenelektrode und/oder der zweiten Flächenelektrode derart gebildet wird, dass sich die linienförmigen Bereiche benachbart zum ersten Sammelleiter und/oder zweiten Sammelleiter befinden und sich von dort ausgehend in Richtung des gegenüberliegenden Abschnitts der umlaufenden Kante erstrecken, wobei die randständige Struktur keine elektrisch isolierten Zonen innerhalb der ersten Flächenelektrode und der zweiten Flächenelektrode aufweist.

Die Entschichtung der randständigen Strukturen in der ersten und/oder zweiten Flächenelektrode erfolgt bevorzugt durch einen Laserstrahl. Verfahren zum Strukturieren dünner Metallfilme sind beispielsweise aus EP 2 200 097 A 1 oder EP 2 139 049 A 1 bekannt. Die Breite der Entschichtung beträgt bevorzugt von 5 pm bis 150 pm, besonders bevorzugt von 5 pm bis 100 pm, ganz besonders bevorzugt von 10 pm bis 50 pm und insbesondere von 15 pm bis 30 pm. In diesem Bereich findet eine besonders saubere und rückstandsfreie Entschichtung durch den Laserstrahl statt. Die Entschichtung mittels Laserstrahl ist besonders vorteilhaft, da die entschichteten Linien optisch sehr unauffällig sind und das Erscheinungsbild und die Durchsicht nur wenig beeinträchtigen. Die Entschichtung einer Linie der Breite d, die breiter ist als die Breite eines Laserschnitts, erfolgt durch mehrmaliges Abfahren der Linie mit dem Laserstrahl. Die Prozessdauer und die Prozesskosten steigen deshalb mit zunehmender Linienbreite an.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die entschichtete Struktur durch Laserstrukturierung in die erste und/oder zweite Flächenelektrode eingebracht. Der Laserstrahl kann dabei durch die Scheibe und/oder etwaige Trägerfolien des Funktionselementes hindurch auf die erste und/oder zweite Flächenelektrode fokussiert werden.

Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf die Verwendung einer wie vorstehend beschriebenen Scheibe oder einer entsprechenden Isolierverglasung als Verglasung mit niedriger Transmissionsdämpfung für hochfrequente elektromagnetische Strahlung, in einer Fahrzeugkarosserie oder einer Fahrzeugtür eines Fortbewegungsmittels zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, bevorzugt als Windschutzscheibe, in Gebäuden als Teil einer Außenfassade oder eines Gebäudefensters.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung und eines Beispiels näher erläutert. Die Zeichnung ist nicht vollständig maßstabsgetreu. Die Erfindung wird durch die Zeichnung in keiner Weise eingeschränkt. Es zeigen:

Figur 1 a eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht,

Figur 1 b einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Scheibe gemäß Figur 1a entlang der Schnittlinie A-A‘,

Figur 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht,

Figur 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht,

Figur 4 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht, Figur 5 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht,

Figur 6 eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5,

Figur 7 eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5,

Figur 8 eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5,

Figur 9 eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5,

Figur 10 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht,

Figur 11 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht und

Figur 12 eine erfindungsgemäße Isolierverglasung umfassend eine erfindungsgemäße Scheibe.

Figur 1a zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Scheibe 10 in Draufsicht. Figur 1 b zeigt einen Querschnitt dieser Scheibe entlang der Schnittlinie AA‘. Die Scheibe 10 umfasst eine erste Scheibe 1.1 , auf deren erster Seite I ein Funktionselement 2 flächig angeordnet ist. Das Funktionselement 2 umfasst eine elektrochrome Schicht als aktive Schicht 4, die flächig zwischen einer ersten Flächenelektrode 3.1 und einer zweiten Flächenelektrode 3.2 angeordnet ist, wobei die Flächenelektroden 3.1 , 3.2 in unmittelbarem Kontakt zur aktiven Schicht 4 stehen. Die erste Flächenelektrode 3.1 und die zweite Flächenelektrode 3.2 sind jeweils auf einer Trägerfolie 12 aufgebracht. Das Funktionselement 2 ist mittels einer thermoplastischen Verbundfolie 9 über die der Flächenelektrode 3.1 abgewandte Oberfläche der Trägerfolie 12 an der ersten Scheibe 1.1 angebunden. Alternativ kann die der ersten Scheibe 1.1 nächstliegende erste Flächenelektrode 3.1 auch unmittelbar auf der ersten Scheibe 1.1 aufgebracht werden, wobei auf die thermoplastische Verbundfolie 9 und die Trägerfolie 12 der ersten Flächenelektrode 3.1 verzichtet werden kann. Im Randbereich R der Scheibe 10, entlang zweier sich gegenüberliegender Abschnitte der umlaufenden Kante K sind ein erster Sammelleiter 5.1 und ein zweiter Sammelleiter 5.1 angebracht, wobei der erste Sammelleiter 5.1 die erste Flächenelektrode 3.1 und der zweite Sammelleiter

5.2 die zweite Flächenelektrode 3.2 elektrisch leitend kontaktiert. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung über die Sammelleiter 5.1 , 5.2 an den Flächenelektroden 3.1 , 3.2 wird der Schaltvorgang der aktiven Schicht 4 induziert. Im Randbereich R sind jeweils benachbart zum ersten Sammelleiter 5.1 und zum zweiten Sammelleiter 5.2 randständige Strukturen 6 jeweils in die erste Flächenelektrode 3.1 und die zweite Flächenelektrode 3.2 eingebracht. Die randständigen Strukturen 6 werden durch entschichtete linineförmige Bereiche 7 gebildet, die sich von dem nächstliegenden Sammelleiter 5.1 , 5.2 ausgehend in Richtung des jeweils gegenüberliegenden Sammelleiters 5.1 , 5.2 erstrecken. Die entschichteten linienförmigen Bereiche 7 weisen in Anhängigkeit von der Höhe der Scheibe eine Länge von etwa 5 % bis 30 % des Abstands zwischen gegenüberliegenden Sammelleitern auf und haben einen Abstand von 2,0 mm zum jeweils benachbarten entschichteten linienförmigen Bereich 7. Entlang der entschichteten linienförmigen Bereiche 7 ist kein Material der Flächenelektroden 3.1 ,

3.2 vorhanden und dieses wurde entfernt oder zersetzt, beispielsweise durch Laserstrukturierung. Durch die randständige Struktur 6 werden die ansonsten für hochfrequente elektromagnetische Strahlung undurchlässigen Flächenelektroden 3.1 ,

3.2 durchlässig. Die randständigen Strukturen 6 werden beispielsweise durch Laserstrukturierung entschichtet und haben nur eine sehr geringe Linienbreite von beispielsweise 0, 1 mm. Die Durchsicht durch die erfindungsgemäße Scheibe 10 ist nicht wesentlich beeinträchtigt und die entschichteten Strukturen 6 sind kaum erkennbar. Zwischen benachbarten entschichteten linienförmigen Bereichen 7 werden Strompfade ausgebildet, entlang derer ein Stromfluss von den Sammelleitern 5.1 , 5.2 über die dem Sammelleiter zugehörige Flächenelektrode 3.1 , 3.2 in Richtung des gegenüberliegenden Sammelleiters erfolgt. Die randständigen Strukturen 6 schließen keine geschlossenen Flächen der Flächenelektroden 3.1 , 3.2 ein und die Schaltbarkeit des Funktionselementes 2 wird nicht beeinflusst.

Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe 10. Die Scheibe 10 entspricht im Wesentlichen der Scheibe 10 gemäß Figur 1 a, wobei im Unterschied dazu die randständigen Strukturen 6 aus wellenförmigen entschichteten linienförmigen Bereichen 7 gebildet sind. Diese weisen eine sinusförmige Gestalt auf. Dadurch wird die Transmission elektromagnetischer Strahlung verbessert, deren Feldvektor Komponenten parallel zur Vorzugsrichtung der linienförmigen Bereiche 7 aufweist.

Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe 10. Die Scheibe 10 entspricht im Wesentlichen der Scheibe 10 gemäß Figur 1 a, wobei im Unterschied dazu die randständigen Strukturen 6 weitere entschichtete linienförmige Bereiche 7 aufweisen, die parallel zum nächstliegenden Sammelleiter 5.1 , 5.2 verlaufen. Diese parallel zum Sammelleiter 5.1 , 5.2 verlaufenden linienförmigen Bereiche 7 bilden mit den in Richtung des gegenüberliegenden Sammelleiters 5.1 , 5.2 verlaufenden linienförmigen Bereichen 7 eine kreuzförmige Anordnung. An den Enden der das Kreuz ausbildenden Linien befinden sich weitere entschichtete linienförmige Bereiche 7, die jeweils senkrecht zur der Linie der kreuzförmigen Anordnung verlaufen, an deren Ende sie angesetzt sind. Die linienförmigen Bereiche, die gemeinsam eine kreuzförmige Anordnung aufweisen, haben eine Länge von 25 mm, während die endständigen Abschnitte der entschichteten linienförmigen Bereiche 7 eine Länge von 19 mm aufweisen. Somit bilden die kreuzförmigen Anordnungen keine geschlossenen Flächen aus. Der Abstand benachbarter kreuzförmiger Anordnungen beträgt 2 mm. Die randständigen Strukturen 6 der Figur 3 weisen eine gute Transmission elektromagnetischer Strahlung verschiedener Frequenzen auf, wobei das Schaltverhalten des Funktionselementes 2 nur geringfügig beeinträchtigt wird.

Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe 10. Die Scheibe 10 entspricht im Wesentlichen der Scheibe 10 gemäß Figur 1 a, wobei im Unterschied dazu die linienförmigen entschichteten Bereiche 7 in einem Winkel von 45° zum nächstliegenden Sammelleiter 5.1 , 5.2 verlaufen. Dabei sind an jedem der Sammelleiter 5.1 , 5.2 jeweils zwei Gruppen von entschichteten linienförmigen Bereichen 7 angebracht, wobei die linienförmigen Bereiche 7 einer Gruppe jeweils parallel zueinander verlaufen. Die linienförmigen Bereiche 7 zweier unterschiedlicher Gruppen stehen in einem Winkel von 90° zueinander, unterscheiden sich also hinsichtlich ihrer Ausrichtung zum Sammelleiter im Vorzeichen des Winkelbetrags 45°. Die verschiedenen Ausrichtungen der beiden Gruppen von linienförmigen Bereichen 7 bewirken eine verbesserte Transmission elektromagnetischer Strahlung verschiedener Feldvektoren.

Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe 10. Die Scheibe 10 entspricht im Wesentlichen der Scheibe 10 gemäß Figur 4, wobei im Unterschied dazu die linienförmigen entschichteten Bereiche 7 der randständigen Struktur 6 in einem Winkel von 25° zum nächstliegenden Sammelleiter 5.1 , 5.2 verlaufen. Zusätzlich dazu ist eine mittige Struktur 8 in die erste Flächenelektrode 3.1 und die zweite Flächenelektrode 3.2 eingebracht. Die mittige Struktur 8 umfasst linienförmige Bereiche 7, die senkrecht zu den Sammelleitern 5.1 , 5.2 verlaufen und die randständigen Strukturen 6 miteinander verbinden. Die mittige Struktur 8 kann dabei unmittelbar an den entschichteten Bereichen 7 der randständigen Struktur 6 ansetzen oder auch einen geringen Abstand zur randständigen Struktur 6 einnehmen. Dabei werden Strompfade zwischen den randständigen Strukturen 6 benachbart zum ersten Sammelleiter 5.1 und den randständigen Strukturen 6 benachbart zum zweiten Sammelleiter 5.2 ausgebildet, so dass das Schaltverhalten des Funktionselementes kaum beeinflusst wird. Gleichzeitig kann über die mittige Struktur auch eine Transmission elektromagnetischer Strahlung im Durchsichtbereich der Scheibe 10 stattfinden.

Figur 6 zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe 10 innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5. Im Unterschied zu der in Figur 5 beschriebenen Scheibe, weist die Scheibe 10 der Figur 6 einen ersten Sammelleiter 5.1 auf, der zwei benachbarte, im rechten Winkel zueinander angeordnete, Kantenabschnitte der umlaufenden Kante K bedeckt. Der zweite Sammelleiter 5.2 (nicht gezeigt) verläuft dabei ebenfalls an zwei benachbarten Kantenabschnitten, die denen des Sammelleiters 5.1 gegenüberliegen. In beiden Kantenabschnitten nehmen die entschichteten linienförmigen Bereiche 7 der randständigen Struktur 6 einen Winkel von 90° zum nächstliegenden Abschnitt des benachbarten Sammelleiters 5.1 ein, wobei im Eckbereich des Sammelleiters 5.1 ein schrittweiser Übergang zwischen beiden Orientierungen der entschichteten linienförmigen Bereiche 7 erfolgt. Die randständige Struktur 6 benachbart zum zweiten Sammelleiter 5.2 (nicht gezeigt) ist analog dazu aufgebaut. Aufgrund der verschiedensten Ausrichtungen der entschichten linienförmigen Bereiche 7 ergibt sich eine vorteilhaft hohe Transmission elektromagnetischer Strahlung. Optional kann auch in diesem Fall eine mittige Struktur vorgesehen werden, beispielsweise in Form linienförmiger Bereiche, die zwischen den randständigen Strukturen 6 des ersten Sammelleiters 5.1 und des zweiten Sammelleiters 5.2 verlaufen.

Figur 7 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5. Die Ausführungsform der Figur 7 entspricht im Wesentlichen der Figur 6, wobei im Unterschied dazu ein langsamer schrittweiser Übergang von einer Anordnung der entschichteten linienförmigen Bereiche 7 in einem Winkel von 90° zum nächstliegenden Sammelleiterabschnitt hin zu einer Orientierung im Winkel von 45° erfolgt. Ein Winkel von 90° wird dabei an den Kantenmitten eingenommen, während in den Eckbereichen ein Winkel von 45° erreicht wird. Die Länge der entschichteten linienförmigen Bereiche bleibt dabei im Wesentlichen konstant um die Prozesszeit der Laserstrukturierung nicht zu erhöhen. Die in Figur 7 erreichte höhere Diversität der Winkel linienförmiger Bereiche ist vorteilhaft hinsichtlich der Transmission verschiedener Feldvektoren der elektromagnetischen Strahlung.

Figur 8 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5, wobei diese Ausführungsform im Wesentlichen der Ausgestaltung der Figur 7 entspricht. Im Unterschied dazu nimmt die Länge der entschichteten linienförmigen Bereiche 7 von der Kantenmitte zur Ecke der Scheibe 10 zu. Die auf konstanter Höhe befindliche Kante der randständigen Struktur 6 kann als optisch ansprechender empfunden werden.

Figur 9 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Scheibe innerhalb eines vergrößerten Ausschnitts Z gemäß Figur 5, wobei die wesentlichen Merkmale der Ausgestaltung der Figur 8 entsprechen. Im Unterschied dazu umfassen die entschichteten linienförmigen Bereiche 7 gemäß Figur 9 Linien unterschiedlicher Länge, die alternierend zueinander angeordnet sind. Dadurch liegt im Bereich benachbart zum Sammelleiter 5.1 eine größere Liniendichte vor als an der der Durchsichtfläche benachbarten Kante der randständigen Struktur. Im Bereich höherer Liniendichte ist die Transmission höherer Frequenzen bevorzugt im Vergleich zu einer verbesserten Transmission niedrigerer Frequenzen im Bereich der randständigen Struktur mit geringerer Liniendichte. Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht. Die Scheibe 10 der Figur 10 entspricht im Wesentlichen der Scheibe 10 der Figur 1 a, wobei die Unterschiede im Folgenden erläutert werden. Die randständigen Strukturen 6 werden durch entschichtete linienförmige Bereiche 7 gebildet, die sich innerhalb der ersten und zweiten Flächenelektrode 3.1 , 3.2 von dem nächstliegenden Sammelleiter 5.1 , 5.2 ausgehend in Richtung des jeweils gegenüberliegenden Sammelleiters 5.1 , 5.2 erstrecken. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel verlaufen die linienförmigen Bereiche 7 der randständigen Strukturen 6 im Wesentlichen senkrecht zu den Sammelleitern 5.1 , 5.2 und gehen unmittelbar in die mittige Struktur 8 über. Die mittige Struktur 8 und die randständige Struktur 6 bilden gemeinsam zueinander parallele entschichtete Linien 7 aus, die zwischen dem ersten Sammelleiter 5.1 und dem zweiten Sammelleiter 5.2 verlaufen. Dabei werden zwischen den entschichteten Linien 7 Strompfade ausgebildet. Die randständige Struktur 6 und die mittige Struktur 8 schließen keine geschlossenen Flächen der Flächenelektroden 3.1 , 3.2 ein und die Schaltbarkeit des Funktionselementes 2 wird nicht beeinflusst. Eine mittige Struktur 8 ist nicht im gesamten Bereich der Scheibe vorgesehen, insbesondere die Flächenmitte der Scheibe 10 wird ausgespart um eine verbesserte Durchsicht durch die Scheibe 10 zu gewährleisten. Ferner nehmen die Abstände benachbarter entschichteter Linien 7 innerhalb der randständigen Struktur 6 und der mittigen Struktur 8 von den Kantenabschnitten ohne Sammelleiter in Richtung der Scheibenmitte zu. Dadurch werden die entschichteten linienförmigen Bereiche 7 in Richtung des zentralen Durchsichtbereichs der Scheibe unauffälliger. Der Abstand benachbarter entschichteter Linien 7 liegt bei 2 mm bis 10 mm. Entlang der Abschnitte der umlaufenden Kante K, an denen keine Sammelleiter angebracht sind, befinden sich elektrisch isolierte Zonen 13. Diese elektrisch isolierten Zonen 13 sind als Gitterstruktur umfassend darin eingeschlossene Flächen der Flächenelektroden 3.1 und 3.2 realisiert gehören nicht zum schaltbaren Bereich des Funktionselementes 2. Solche geschlossenen Flächen können erfindungsgemäß nicht als randständige Struktur entlang der Sammelleiter angebracht sein und auch nicht in der mittigen Struktur gebildet werden. Lediglich an den Kantenabschnitten ohne Sammelleiter können derartige Flächenbereiche vom schaltbaren Funktionselement 2 ausgenommen werden ohne das Schaltverhalten des restlichen Funktionselementes zu beeinflussen. Die Ausführungsform der Figur 10 ist besonders vorteilhaft um eine gute Transmission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung zu erreichen bei gutem Schaltverhalten des Funktionselementes und gutem optischen Erscheinungsbild zu gewährleisten.

Figur 11 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibe in einer Draufsicht, wobei diese Ausführungsform im Wesentlichen der in Figur 10 beschriebenen entspricht. Im Unterschied dazu gehen nicht sämtliche entschichteten linienförmigen Bereiche 7 der randständigen Struktur 6 in linienförmige entschichtete Bereiche 7 der mittigen Struktur 8 über. Im Bereich des zentralen Durchsichtbereichs der Scheibe 10 ist keine mittige Struktur 8 vorhanden, jedoch eine randständige Struktur 6. Der Abstand benachbarter entschichteter linienförmiger Bereiche 7 der randständigen Struktur 6 und der mittigen Struktur 8 beträgt 2 mm. Auch diese Ausführungsform weist eine besonders gute Transmission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung bei gutem Schaltverhalten des Funktionselementes und gutem optischen Erscheinungsbild auf.

Figur 12 zeigt eine erfindungsgemäße Isolierverglasung 20 umfassend eine erfindungsgemäße Scheibe 10. Ein elektrochromes Funktionselement 2 auf der ersten Scheibe 1.1 angebracht, eine elektrisch leitfähige Beschichtung 11 ist auf einer zweiten Scheibe 1.2 aufgebracht. Die elektrisch leitfähige Beschichtung 11 ist infrarotreflektierend. Die erste Scheibe 1.1 ist an der dem Funktionselement 2 abgewandten Oberfläche mittels einer thermoplastischen Zwischenschicht 9 mit einer dritten Scheibe 1.3 zur Scheibe 10 in Form einer Verbundscheibe zusammengesetzt. Die Scheibe 10 und die zweite Scheibe 1.2 sind über den Abstandhalter 21 zur Isolierverglasung 20 verbunden. Zwischen der ersten Scheibe 1.1 und der zweiten Scheibe 1 .2 ist über ein Dichtmittel 26 umlaufend der Abstandhalter 21 angebracht. Das Dichtmittel 26 verbindet dabei die Scheibenkontaktflächen 22.1 und 22.2 des Abstandhalters 21 mit den Scheiben 1.1 und 1.2. Der Abstandhalter 21 ist als polymerer Grundkörper mit einer Hohlkammer 29 ausgebildet. Auf der Außenfläche 23 des Abstandhalters 21 ist eine gas- und wasserdichte Barrierefolie aufgebracht (nicht gezeigt). Die Hohlkammer 29 enthält ein Trockenmittel 28, das über Öffnungen in der Verglasungsinnenraumfläche 24 Restfeuchte aus dem Verglasungsinnenraum 25 aufnehmen kann. Der an die Verglasungsinnenraumfläche 24 des Abstandhalters 21 angrenzende Verglasungsinnenraum 25 wird als der von den Scheiben 1.1 , 1.2 und dem Abstandhalter 21 begrenzte Raum definiert. Der an die Außenfläche 23 des Abstandhalters 21 angrenzende äußere Scheibenzwischenraum ist ein streifenförmiger umlaufender Abschnitt der Verglasung, der von je einer Seite von den beiden Scheiben 1.1 , 1.2 und auf einer weiteren Seite von dem Abstandhalter 21 begrenzt wird und dessen vierte Kante offen ist. Der Verglasungsinnenraum 25 ist mit Argon gefüllt. Zwischen jeweils einer Scheibenkontaktfläche 22.1 bzw. 22.2 und der benachbarten Scheibe 1.1 bzw. 1.2 ist ein Dichtmittel 26 eingebracht, das den Spalt zwischen Scheibe 1.1 , 1.2 und Abstandhalter 21 abdichtet. Das Dichtmittel 26 ist Polyisobutylen. Auf der Außenfläche 23 ist eine äußere Versiegelung 27 im äußeren Scheibenzwischenraum angebracht, die der Verklebung der ersten Scheibe 1.1 und der zweiten Scheibe 1.2 dient. Die äußere Abdichtung 27 besteht aus Silikon. Die äußere Abdichtung 27 schließt bündig mit den Scheibenkanten der ersten Scheibe 1.1 und der zweiten Scheibe 1.2 ab. Die zweite Scheibe 1.2 hat eine Dicke von 4,0 mm und weist an der zum Verglasungsinnenraum 25 gerichteten Scheibenoberfläche eine infrarotreflektierende Beschichtung 11 auf. Auf der zum Verglasungsinnenraum 25 gerichteten Scheibenoberfläche I der ersten Scheibe 1.1 ist das elektrochrome Funktionselement 2 aufgebracht, das mit einem ersten Sammelleiter 5.1 zur elektrischen Kontaktierung des Funktionselements 2 ausgestattet ist. Der zweite Sammelleiter ist in dieser Ansicht nicht gezeigt. Die Sammelleiter 5.1 , 5.2 wurden durch Aufdrucken einer leitfähigen Paste hergestellt und auf dem elektrochromen Funktionselement 2 elektrisch kontaktiert. Die leitfähige Paste, auch als Silberpaste bezeichnet, enthält Silber-Partikel und Glasfritten. Die Sammelleiter verlaufen auf der ersten Scheibe 1 .1 im Verglasungsinnenraum 25 und parallel zur Verglasungsinnenraumfläche 24 des Abstandhalters 21. Die erste Scheibe 1.1 weist eine Dicke von 2,0 mm auf und ist über eine thermoplastische Verbundfolie 9 aus 0,76 mm PVB mit einer dritten Scheibe 1.3 mit einer Dicke von 2,0 mm laminiert. Die Verbundscheibe Scheibe 10 aus erster Scheibe 1.1 und dritter Scheibe 1.3 stellt die Außenscheibe einer Gebäudeverglasung dar, während die zweite Scheibe 1.2 die Innenscheibe ist. Die erfindungsgemäße Isolierverglasung 20 verfügt über eine gute Wärmeableitung des elektrochromen Funktionselementes 2 und eine gute thermische Isolation des Gebäudeinnenraums durch die infrarotreflektierende Beschichtung 11. Das Funktionselement 2 ist gemäß Figur 5 ausgestaltet, wobei die erste und die zweite Flächenelektrode 3.1 , 3.2 mit randständigen Strukturen 6 und mittigen Strukturen 8 gemäß Figur 5 ausgestattet sind. Die als infrarotreflektierende Beschichtung wirkende elektrisch leitfähige Beschichtung 11 der zweiten Scheibe ist ebenfalls mit den in Figur 5 erläuterten randständigen und mittigen Strukturen 6, 8 versehen. Bezugszeichenliste

10 Scheibe

1.1 erste Scheibe

1.2 zweite Scheibe

1.3 dritte Scheibe

2 Funktionselement mit elektrisch schaltbaren optischen Eigenschaften

3 Flächenelektroden

3.1 erste Flächenelektrode

3.2 zweite Flächenelektrode

4 aktive Schicht

5 Sammelleiter

5.1 erster Sammelleiter

5.2 zweiter Sammelleiter

6 randständige Struktur

7 linienförmige Bereiche

8 mittige Struktur

9 thermoplastische Zwischenschicht

11 elektrisch leitfähige Beschichtung

12 Trägerfolien

13 elektrisch isolierte Zonen

20 Isolierverglasung

21 Abstandhalter

22 Scheibenkontaktflächen 22.1 erste Scheibenkontaktfläche

22.2 zweite Scheibenkontaktfläche

23 Außenseite des Abstandhalters

24 Verglasungsinnenraumfläche des Abstandhalters

25 Verglasungsinnenraum

26 Dichtmittel

27 äußere Versiegelung

28 Trockenmittel

29 Hohlkammer

I erste Seite

II zweite Seite

K umlaufende Kante

R Randbereich