RITTMANN STEFAN (DE)
ROSMANITH RALF (DE)
RITTMANN STEFAN (DE)
DE10208118A1 | 2002-10-02 | |||
JP2008144932A | 2008-06-26 | |||
US6120187A | 2000-09-19 | |||
DE10208118A1 | 2002-10-02 |
PATENTANSPRÜCHE 1. Gleitlagerschale (1), deren Gleitfläche (2) im Bereich de s Scheitels der Gleitlägerschale (1) zumindest an den Randbereichen (21) in axialer Richtung konvex gekrümmt ist, wobei die Krümmung im Scheitel der Gleitlagerschale (1) am stärksten ausgeführt ist und in Umfangsriehtung der Gleitlagerschale (1) zu den beiden Teilflächen (3) hin kontinuierlich abnimmt . 2. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung in Umfangsriehtung kontinuierlich bis auf Null ausläuft , so dass zumindest an den beiden Teilflächen (3) keine konvexe Profilierung vorgesehen ist . 3. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet , dass die Gleitfläche (2) der Gleitlagerschale ( 1 ) an den Randbereichen (21), in axialer Richtung konvex gekrümmt und dazwischen eben ist , wobei der Übergang zwischen dem gekrümmten und dem ebenen Bereich kontinuierlich ist . 4. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius in den Randbereichen (21) in axialer Richtung konstant ist . 5. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet , dass sich der Krümmungsradius in den Randbereichen (21) in axialer Richtung ändert . 6. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet , dass die Gleitfläche (2) der Gleitlagerschale ( 1 ) in axialer Richtung über die gesamte Breite gekrümmt ist , wobei die Krümmung durchgängig konvex ist . 7. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , dass der Krümmungsradius über die gesamte Breite in axialer Richtung konstant ist . 8. Gleitlagerschale (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , dass sich der Krümmungsradius von innen nach außen in axialer Richtung ändert . 9. Gleitlagerschale (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass die Dickenabnahme der Gleitfläche (2) zwischen 2 μηα und 8 \xm beträgt . 10. Verfahren zur Herstellung einer Gleitlagerschale (1) unter Verwendung einer rotierenden Bohrspindel , mit den folgenden Schritten : a) Einspannen eines Lagerschalenrohlings in eine Bohraufnahme ; b) Überlagern einer relativen, geradlinigen Bewegung des Lagerschalenrohlings und der Bohrspindel entlang der axialen Richtung der zu fertigenden Gleitlagerschale (1) zum Ausspindeln der Gleit fläche (2) der Gleit lagerschale (1) mit einer dazu senkrechten, relativen Bewegung des Lagerschalenrohlings und der Bohrspindel , so dass eine Gleit lagerschale (1) mit balliger Gleit fläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt wird . 11. Verfahren nach Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet , dass die Bohraufnahme stationär ist und die beiden Relativbewegungen durch ein Verschieben der Bohrspindel erzeugt werden. 12. Verfahren nach Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet , dass die Bohrspindel stationär ist und die beiden Relativbewegungen durch ein Verschieben der Bohraufnahme e zeug werden. 13. Verfahren nach Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet , dass die Bohrspindel zumindest eine verstellbare Schneidpatrone aufweise, die sich während des Betriebs der Bohrspindel so radial verstellen lässt , dass eine Gleitlagerschale (1) mit balliger Gleitfläche (2) nach einem de vorhergehenden Ansprüche hergestellt wird . |
Oberflächengeometrie der Gleitfläche
BESCHREIBUNG
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Gleitlagerschale mit teilweise konvex gekrümmter Gleitfläche . Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Gleitlagerschale.
Stand der Technik
Die Gleitflächenbearbeitung von Lagerschalen erfolgt durch Ausbohren der Lagerschalen . Hierbei dreht sich eine
Bohrspindel mit einer Drehzahl X [U/min] und bewegt sich mit einem Vorschub Y [mm/U] in axialer Richtung der zu
bearbeitenden Lagerschale . Das Ausbohren erfolgt
beispielsweise mit einer Bohrspindel , in deren Spindelkopf zwei um 180 0 gegenüberliegende Schneidpatronen eingesetzt sind .
Die Bohrspindel weist eine erste Schneidpatrone zum Schneiden einer Lagerschale auf eine gewisse Wanddicke ( kontinuierlich oder diskontinuierlich) und ggf . eine zweite Schneidpat one zum Ausbilden von sog . Freilegungsbereichen auf . Unter einem Freilegungsbereich versteht man einen Bereich an den
Lagerschalenenden bzw. im Bereich der Teilflächen, in dem die Wandstärke der Lagerschale im Vergleich zur Wandstärke der restlichen Lagerschale reduziert ist . Auf diese Weise kann der Verschleiß einer in der Lagerschale laufenden Welle aufgrund von Ungenauigkeiten an den Verbindungsstellen der beiden, ein Lager bildenden Lagerschalen verringert werden . Die beiden um 180 ° gegenüberliegenden Schneidpatronen sind axial versetzt auf dem Spindelkopf angeordnet . Eine Einstellung des Durchmessers des Schneidekreises ist bei stillstehender Bohrspindel möglich.
Während des Bearbeitungsprozesses sind die beiden
Schneidpatronen bezüglich ihrer axialen Richtung, d . h . in radialer Richtung der Bohrspindel , fest stehend .
Durch die exakt geradlinig ausgeführte Vorschubbewegung der Bohrspindel entsteht eine ebenso exakt geradlinig bearbeitete Oberflächengeometrie der Gleitfläche an der Gleitlagerschale.
Eine solche Lagerschale 1' ist in Figur 1 gezeigt . Die profiifreie Gleitfläche ist mit 2 ' bezeichnet und die beiden Teilflächen an den Randbereichen der Lagerschale 1 ' sind mit 3 ' bezeichnet . Ein Querschnitt durch die herkömmliche , profilfreie Lagerschale ( entlang der in Figur 1 dargestellten Strichpunktlinie } ist in Figur 2 gezeigt . Die Gleitfläche 2' ist entlang der axialen Richtung der Lagerschale eben .
Speziell in Verbrennungsmotoren treten sehr hohe Belastungen, bis zum Kontakt zwischen den äußeren Bereichen der
Gleitlagerschale, in axialer Richtung der Gleitlagerschale gesehen, und der Welle auf . Große Öldrücke zwischen den äußeren Bereichen der Gleitlagerschale, in axialer Richtung der Gleitlagerschale , und der Welle führen im Betrieb zu starkem Ölverlust in der Gleitlagerungssteile . Der Abriss des Ölfilms zwischen Gleitlagerschale und Welle hat einen
außerordentlich hohen Verschleiß und Materialermüdung im Bereich der Kontakt zone zwischen Gleitlagerschale und Welle zur Folge . Eine Ursache für Verschleiß der Gleitfläche am Lager und der darin gelagerten Welle liegt in einer minimalen Durchbiegung oder Verkippung der Welle unter Belastung, wie es in Figur 4 schematisch und mit stark überzeichneter
Verkippung der Welle W gezeigt ist . Handelt es sich bei dem Lager um ein Pleueilager oder ein stark beanspruchtes Haupt- Lager in Verbrennungsmotoren, wirken sich diese
ungleichmäßigen Belastungen der Weile auf das Lager letztendlich nachteilig auf das Laufverhalten des Motors aus . Insbesondere können speziell in den am höchsten belasteten Bereichen der Gleitlagerschale, dem Scheitel der
Gleitlagerschale, gravierende , den Betriebs zustand eines Motors stark beeinflussende Mängel resultieren . Die daraus hervorgerufenen Mängel können zu Störungen im Betriebs zustand des Motors bis hin zum kompletten Ausfall des Motors führen .
Gemäß der DE 102 08 118 AI wird dieses Problem herkömmlich dadurch gelöst , dass die beiden Endabschnitte des Gleitlagers ( in axialer Richtung des Lagers gesehen ) ballig ausgebildet sind, so wie es in den Figuren 3 und 5 gezeigt ist . Durch die Krümmu g an den Randbereichen 21' 'wird verhindert , dass die Endabschnitte des Gleitlagers anschlagen, wenn der
Kurbelbolzen oder die Welle sich unter Belastung biegt .
Gemäß der DE 102 08 118 AI ist neben dem Problem der
Durchbiegung der Welle unter Belastung auch das Problem der Verformung des Lagers unter Belastung zu berücksichtigen . Im mittleren Abschnitt des Gleitlagers , in axialer Richtung gesehen, wirkt ein größerer Öldruck als in den Randbereichen . Der ortsabhängige Öldruck bewirkt , dass die Gleitfläche des Lagers konkav verformt wird, so dass es selbst bei balliger Ausführung der Gleitfläche an den Randbereichen zu einem Abriss des Ölfilms kommen kan . Eine stärkere Ausprägung der Balligkeit , allerdings , steht im Widerspruch zu einer
Maximierung des lastaufnehmenden Bereichs .
Die DE 102 08 118 AI schlägt zur Lösung dieses Problems , das von der Verkippung oder Verbiegung der Welle zu unterscheiden ist , ein Gleitlager vor, das eine zylindrische Lagerfläche und einen geneigten Endabschnitt auf j eder axialen Endseite der Lagerfläche auf eist . Die geneigte Fläche erstreckt sich von einem bestimmten axialen Ort der Lagerfläche zum Rand, in axialer Richtung des Lagers gesehen, wobei die axiale Länge der geneigten Fläche entlang des Umfangs der zylindrischen Lagerfläche variiert . Die axiale Länge der geneigten Fläche in Umfangsriehtung des Lagers ist an die auftretenden
Verformungen unter Belastung der Gleitschicht angepasst . In einer Ausführungsform ist die axiale Länge der geneigten Fläche so gewählt , dass sie im Scheitel der Lagerschale am längsten ist und zu den Umfangsenden der Lagerschale hin kürzer wird . Mit Wahl des Grads der Abschrägung und der axialen Länge der Abschrägung an den Endbereichen wird eine Kompensation der Verformung der Lagerschale aufgrund des Öldrucks angestrebt .
Davon zu unterscheiden ist das oben angesprochene Problem der Verbiegung oder Verkippung der Welle im Lager, dem
herkömmlich durch Abrunden der Lagerschalenenden über den gesamten Umfang des Lagers Rechnung getragen wird . Eine geringe Abrundung der Lagerschalenden löst das Problem des Ölabrisses aufgrund Verbiegung oder Verkippung der Welle nur unzureichend . Auf der anderen Seite verringert eine stark ballige Ausbildung der G.leitfläche die Führungsgenauigkeit der Welle im Lager .
Zusammenfassung der Erfindung
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lagerschale bereitzustellen, bei der die Wahrscheinl ichkeit eines
Ölfilmabrisses im Randbereich der Lagerschale ( in axialer Richtung gesehen) aufgrund Verbiegung oder Verkippung einer darin gelagerten Welle verringert wird, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Führungsgenauigkeit der Welle im Lager . Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Lagers
bereitzustellen, mit dem sich zusätzlich die Profilgebung der Gleitfläche mit verringertem Arbeitsaufwand verwirklichen lässt .
Die Aufgaben werden mit einer Gleitlagerschale gemäß Anspruch 1 und einem Verfahren zur Herstellung einer solchen
Gleitlagerschale gemäß Anspruch 10 gelöst . Die erfindungsgemäße Gleitlägerschale weist eine Gleitfläche auf, die im Bereich des Scheitels (in Umfangsriehtung der Lagerschale gesehen) und hierbei zumindest an den
Randbereichen in axialer Richtung konvex gekrümmt ist. Die Krümmung ist im Scheitel am stärksten ausgeführt und immt in Umfangsriehtung der Gleitlagerschale zu den beiden
Teilflächen hin kontinuierlich ab . Aufgrund der im Betrieb auftretenden Verbiegungen oder Verkippungen der Welle ist es ausreichend, die abfallende Geometrie im Scheitel der
Gleitlagerschale am stärksten aus zuführen . Somit verbleiben Bereiche der Gleitfläche, abseits des Scheitelbereichs , in denen die Gleitfläche nur schwach oder gar nicht gekrümmt ist . Somit wird die Führung der Welle gegenüber einer in Umfangsriehtung durchgängig gekrümmten Gleitfläche
verbessert . Die konvexe Krümmung verringert die
Wahrscheinlichkeit eines Öiabrisses in den Randbereichen des Lagers . Durch die Krümmung werden im Gegensat z zu einer auf die Verformung des Lagers gerichtete Abschrägung der
Endbereiche verschiedene Kippwinkel und/oder
Durchbiegungsgrade der Welle berücksichtigt . Auf diese Weise wird auch einer Vergrößerung des Spiels zwischen Welle und Gleitfläche aufgrund von Abnutzung Rechnung getragen, die einen direkten Einfluss auf die auftretenden Kippwinkel und Durchbiegungsamplituden hat .
Die Krümmung läuft in Umfangsriehtung vorzugsweise
kontinuierlich bis auf Null aus , so dass an den beiden
Teilflächen keine konvexe Profilierung vorgesehen ist .
Dadurch wird die Führungsgenauigkeit des Lagers weiter verbessert . Zudem lassen sich auf diese Weise besonders einfach Freilegungsbereiche integrieren , die eine Reduzierung der Wanddicke der Lagerschale in den Bereichen der
Teilflächen bezeichnen . Durch die Freilegungsbereiche wird vermieden, dass Ungenauigkeiten an den Ve bindungsstellen der beiden Lagerschalen dazu führen, dass die Innenkante einer Teilfläche an einer Verbindungsstelle nach innen hervorsteht , insbesondere im Hinblick darauf, dass die Lagerschalen mit hohem Druck aufeinander gepresst werden, um gemeinsam ein Lager zu bilden . Dadurch werden die Laufeigenschaften der Welle verbessert und eine Verschleißreduzierung des Lagers der Welle bewirkt . Zur Herstellung der Freilegungsbereiche weist die Bohrspindel neben der ersten Schneidpatrone zum Schneiden der Lagerschale auf eine gewisse Wanddicke
( kontinuierlich oder diskontinuierlich) eine zweite
Schneidpatrone auf . Die erste Schneidpatrone ist vorzugsweise in der Vorschubrichtung des Werkzeugs versetzt hinter der zweiten Schneidpatrone angeordnet . Vorzugsweise sind die beiden Schneidpatronen um 180 ° gegenüberliegend an der
Bohrspindel angebracht . Durch eine geeignete Positionierung der zweiten Schneidpatrone und eine Schrägstellung des
Bohrwerkzeugs bezüglich der Lagerschalenachse während der Bearbeitung lassen sich Freilegungsbereiche an den
Lagerschalenenden ausbilden .
Vorzugsweise ist die Gleitfläche der Lagerschale an den
Randbereichen in axialer Richtung gekrümmt und dazwischen eben, wobei der Übergang zwischen dem gekrümmten und dem ebenen Bereich kontinuierlich ist . Auf diese Weise wird die Führungsgenauigkeit der Lagerschale erhöht . Die Vermeidung eines diskontinuierlichen Übergangs zwischen dem ebenen
Bereich und dem gekrümmten Bereich verringert die
Wahrscheinlichkeit eines Ölfilmabrisses im Übergangsbereich, da ein diskontinuierlicher Übergang bei einer Verkippung oder Verbiegung der Welle ähnlich wie der Rand einer geradlinigen, nicht balligen Gleitfläche wirkt .
Vorzugsweise ist der Krümmungsradius in den Randbereichen, in axialer Richtung gesehen, konstant . Mit anderen Worten, neben dem ebenen Bereich, für den kein Krümmungsradius definiert ist , weist die Lagerschaie in axialer Richtung in den
Randbereichen eine Krümmung mit konstantem Krümmungsradius auf . Auf diese Weise werden der Aufbau der Lagerschale und die Herstellung derselben vereinfacht . Ein konstanter Krümmungsradius bewirkt , im Gegensatz zu einer Abschrägung, eine wachsende Dickenabnahme der Lagerschale zum Rand hin. Auf diese Weise werden verschiedene Kippwinkel und/oder Durchbiegungsgrade der Welle kompensiert .
Vorzugsweise ändert sich der Krümmungsradius in den
Randbereichen, in axialer Richtung gesehen . Durch einen veränderlichen Krümmungsradius lässt sich der Betrag der Dickenänderung, d. h . die Stärke der Zunahme des Abfalls, im Randbereich noch besser an eine im Betrieb auft etende , individuelle Verteilung verschiedener Kippwinkel oder
Durchbiegungsgrade der Welle anpassen . Vorzugsweise ist die Änderung stetig .
Vorzugsweise ist die Gleitfläche der Lagerschale in axialer Richtung über die gesamte Breite gekrümmt , wobei die Krümmung durchgängig konvex ist. Durch eine durchgängige konvexe
Krümmung wird die Wahrscheinlichkeit eines Ölfilmabrisses aufgrund Verkippung oder Durchbiegung der Welle minimiert . Darüber hinaus wird eine ausreichende Führungsgenauigkeit der Lagerschale dadurch gewährleistet, dass die Krümmung in
Umfangsrichtung abnimmt und ggf . zu den Teilflächen hin vollständig ausläuft .
Vorzugsweise ist der Krümmungsradius über die gesamte Breite in axialer Richtung konstant , um bei einem einfachen
Herstellungsverfahren eine gute Anpassung an verschiedene Anstellwinkel der Welle relativ zur axialen Richtung der Lagerschale zu gewährleisten .
Vorzugsweise ändert sich der Krümmungsradius von innen nach außen in axialer Richtung, um einer individuellen Verteilung verschiedener Kippwinkel oder Durchbiegungsgrade der Welle im Betrieb gerecht zu werden . Vorzugsweise ist die Änderung stetig . Vorzugsweise beträgt die Dickenabnahme der Gleitfläche im Bereich des Scheitels (in axialer Richtung gesehen) 2 um bis 8 pm . Diese Auswahl hat sich insbesondere bei Pleuellagern in Verbrennungsmotoren als ausgezeichneter Kompromiss zwischen Kippwinkel kompensation und Führungsstabilität erwiesen .
Das Werkzeug zur Hersteilung einer Lagerschale , wie sie oben beschrieben ist , weist eine zylindrische Bohrspindel auf, die von einem Drehantrieb angetrieben wird . Die Bohrspindel dreht sich um eine Drehachse und weist zumindest eine erste
Schneidpatrone auf, die an der Bohrspindel am Außenumfang angebracht bzw . eingesetzt ist . Die Spindel kann, wie es oben beschrieben ist , eine weitere Schneidpatrone zur Ausbildung von Freilegungsbereichen oder zum Einbringen einer
Mikrostruktur aufweisen . Ein Schneidbereich der
Schneidpatrone gerät bei der Bearbeitung des
LagerSchalenrohlings mit der Gleitschicht des Rohlings in Kontakt und schneidet die Lagerschale bei Drehung der
Bohrspindel auf eine gewisse Wanddicke (kontinuierlich oder diskontinuierlich) , wodurch auch gleichzeitig die eigentliche Gleitfläche erzeugt wird.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Gleitlagerschale wird ein Rohling zunächst in eine Bohraufnahme eingespannt . Die Fertigung der Gleitfläche geschieht mittels einer
Überlagerung zweier Relativbewegungen zwischen Bohrspindel und Lagerschalenrohling . Zusätzlich zur Drehung der
Bohrspindel findet dabei eine erste Relativbewegung, eine geradlinige Relativbewegung des Lagerschalenrohlings und der Bohrspindel entlang der axialen Richtung der zu fertigenden Lagerschale zum Ausspindeln der Gleitfläche der Lagerschale, und eine damit überlagerte, dazu senkrechte zweite
Relativbewegung des LagerSchalenrohlings und der Bohrspindel statt , so dass eine Lagerschale mit balliger Gleitfläche hergestellt wird . Die beiden Relativbewegungen, d. h. die axiale
Relativbewegung und die dazu senkrechte Relativbewegung können mittels einer feststehenden bzw. stationären
Bohraufnahme oder einer feststehenden bzw. stationären rotierenden Bohrspindel erzeugt werden . Auch eine Vermischung derjenigen Art ist denkbar, bei der die eingesetzte
Bohrspindel , zusätzlich zu ihrer Rotationsbewegung, eine der Vorschubbewegung der Bohraufnahme gleichzeitig überlagerte Vertikalbewegung ausführt . Umgekehrt kann die eingesetzte Bohrspindel , zusätzlich zu ihrer Rotationsbewegung, eine der Verti kalbewegung der Bohraufnahme gleichzeitig überlagerte Vorschubbewegung ausführen .
Auf eine Radialbewegung der gesamten Bohrspindel zur
Profilierung der Gleitfläche kann sogar verzichtet werden, wenn die erste Schneidpatrone in ihrer axialen Richtung mittels eines Verstellmittels während des Betriebs des
Werkzeugs verstellbar ist . Die Verstellrichtung unterscheidet sich von der Richtung der Drehachse , so dass die
Verstellrichtung eine nicht verschwindende Komponente in der Richtung senkrecht zur Drehachse aufweist . Auf diese Weise lässt sich während der Ausbohrung der Lagerschale gezielt die konvexe Krümmung einbringen .
Bei allen genannten Herstellungsverfahren ist ein Ausspindeln der Gleitfläche mit gleichzeitiger Profilierung und ggf .
Einbringung von Freilegungsbereichen in einem einzigen
Arbeitsgang möglich .
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Figur 1 zeigt eine Lagerschaie mit einer geradlinig
gearbeiteten, profilfreien Gleitfläche .
Figur 2 zeigt den Querschnitt durch eine Lagerschale gemäß der Figur 1. Figur 3 zeigt den Querschnitt durch eine Lagerschale mit einem an den Randbereichen abgerundeten
Gleitflächenprofil.
Figur 4 zeigt schematisch eine zum Lager verkippte Welle, wobei das Lager eine geradlinig gearbeitete, profilf eien Gleitfläche aufweist .
Figur 5 zeigt schematisch eine zum Lager verkippte Welle , wobei das Lager ein an den Randbereichen abgerundetes Gleitflächenprofil aufweist .
Figur 6 zeigt eine Lagerschale mit einem an den
Randbereichen konvex abgerundeten
Gleitflächenprofil , wobei die konvexe Krümmung zu den Teilflächen hin ausläuft .
Figur 7A zeigt eine Lagerschale mit einem Gleitflächenprofil mit konstantem Krümmungsradius .
Figur 7B zeigt eine Lagerschale mit einem Gleitflächenprofil mit sich stetig änderndem Krümmungsradius .
Figur 7C zeigt eine Lagerschale mit einem Gleitflächenprofil mit konstantem Krümmungsradius und ebenem Bereich .
Figur 7D zeigt eine Lagerschale mit einem Gleitflächenprofil mit sich stetig änderndem Krümmungsradius und ebenem Bereich .
Wege zur Ausführung der Erfindung
Figur 6 zeigt eine Lagerschale 1 mit einem an den
Randbereichen ( in axialer Richtung der Lagerschale 1 gesehen) konvex abgerundeten Gleitflächenprofil 21, wobei die konvexe Krümmung zu den Teilflächen 3 hin ausläuft . Durch die Krümmung 21 an den Randbereichen werden die
Auswirkungen einer Durchbiegung oder Verkantung einer in der Lagerschale 1 unter Last laufenden Welle hinsichtlich des Verschleißes und der Laufeigenschaften abgemildert , da die Wahrscheinlichkeit eines Ölfilmabrisses am Rand der
Lagerschale 1 verringert wird . Es sei darauf hingewiesen, dass die Krümmung in den Figuren 3, 5, 6 und 7A bis 7D aus Gründen der Darstellung stark überzeichnet ist .
Gemäß Figur 7A ist das Profil der Gleit fläche 2 im Scheitel der Gleitlagerschale 1 in axialer Richtung über ihre gesamte Länge mit einem gleichbleibenden Krümmungsradius konvex gekrümmt . Dieses Profil ist in Umfangsriehtung der
Gleitlagerschale 1 zu beiden Teilflächen 3 hin kontinuierlich abnehmend und auslaufend .
In einer weiteren Ausführungsform ist das Profil gemäß
Figur 7B im Scheitel der Gleitlagerschale 1 in axialer
Richtung über die gesamte Länge mit einem sich stetig ändernden Krümmungsradius konvex gekrümmt . Dieses Profil ist in Umfangsriehtung der Gleitlagerschale 1 zu beiden
Teilflächen 3 hin kontinuierlich abnehmend und auslaufend .
In einer weiteren Aus führungsform ist das Profil der
Gleitfläche 2 einer Gleitlagerschale 1 gemäß Figur 7C im Scheitel in axialer Richtung in den Randbereichen 21 mit einem gleichbleibenden Krümmungsradius konvex gekrümmt .
Zwischen den beiden konvex gekrümmten Randbereichen 21 ist die Gleit fläche 2 eben . Der Übergang vom gekrümmten zum ebenen Bereich der Gleitfläche 2 erfolgt kontinuierlich . Auch dieses Profil ist in Umfangsriehtung der Gleitlagerschale 1 zu beiden Teilflächen 3 hin kontinuierlich abnehmend und auslaufend .
In einer weiteren Aus führungsform ist das Profil der
Gleitfläche 2 gemäß Figur 7D im Scheitel der Gleitlagerschale 1 in axialer Richtung in den Randbereichen 21 mit einem sich stetig änderndem Krümmungsradius konvex gekrümmt . Zwischen den beiden konvex gekrümmten Randbereichen 21 ist die
Gleitfläche 2 eben . Der Übergang vom gekrümmten zum ebenen Bereich der Gleitfläche 2 erfolgt kontinuierlich . Auch dieses Profil ist in Umfangsriehtung der Gleitlagerschale 1 zu beiden Teilflächen 3 hin kontinuierlich abnehmend und
auslaufend .
Zur Herstellung der Lagerschale wird eine Bohrspindel verwendet , die eine erste Schneidpat one und ggf . eine zweite Schneidpatrone, zur Ausbildung von Freilegungsbereichen, aufweist .
Zur Herstellung der profilierten Gleitfläche 2 eines in einer Bohraufnahme eingespannten Lagerschalenrohlings führt die eingeset zten Bohrspindel zusätzlich zu ihrer
Rotationsbewegung eine Vorschubbewegung und eine gleichzeitig auszuführende, dieser überlagerte Verti kalbewegung aus .
Vorzugsweise wird der zu bearbeitende
Gleitlagerschalenrohling dabei in einer stationären bzw.
stillstehenden Bohraufnähme festgehalte .
Alternativ kann die Vorschubbewegung und die gleichzeitig auszuführende Vertikalbewegung auch von der Bohraufnahme ausgeführt werden . Die eingesetzte Bohrspindel führt in diesem Fall nur ihre Rotationsbewegung aus und ist darüber hinaus stationär .
Eine weitere Alternative ergibt sich, indem die eingesetzte Bohrspindel , zusät zlich zu ihrer Rotationsbewegung, eine der Vorschubbewegung der Bohraufnahme gleichzeitig überlagerte Verti kalbewegung ausführt .
Eine weitere Alternative ergibt sich, indem die eingesetzte Bohrspindel, zusätzlich zu ihrer Rotationsbewegung, eine der Vertikalbewegung der Bohraufnahme gleichzeitig überlagerte Vorschubbewegung ausführt .
Alternativ können die erste und/oder zweite Schneidpatrone an der Bohrspindel radial beweglich vorgesehen sein . Die
Schneidpatronen können beispielsweise gegen Piezoelemente verspannt sein . Über eine entsprechende Ansteuerung des Piezoelements bzw. der Piezoelemente (im Falle mehrerer Schneidpatronen) dehnt sich dieses aus und ändert somit die Position der Schneidpatrone, und zwar hauptsächlich in
radialer Richtung der Bohrspindel . Auf diese Weise kann die beschriebene Profilierung ohne vertikale Bewegung der gesamten Bohrspindel oder der Bohraufnahme , sondern lediglich durch Anheben und Absenken der Schneidpatrone (n) hergestellt werde .
Next Patent: DECONFIGURE STORAGE CLASS MEMORY COMMAND