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Title:
POWDER PAINTS FOR AUTO BODY PAINTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/015347
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention pertains to powder paints that contain at least one epoxy-group polyacrylate resin as binder and that are characterized in that the epoxy-group polyacrylate resin can be produced by polymerisation of (a) 10 to 50 wt % of an ethylenically unsaturated monomer that contains at least one epoxy group in the molecule, (b) 5 to 84.99 wt % of an aliphatic or cycloaliphatic ester of acrylic or methacrylic acid, (c) 0.01 to 4.99 wt % of an ethylenically unsaturated compound that has, on statistical average per molecule, at least one polymerizable ethylenically unsaturated group and at least two structural units of the general formula (-SiR1R2-O-), where R1 and R2 can be the same or different and can be an aliphatic or cycloaliphatic radical with 1 to 8 C atoms or an optionally substituted phenyl group, and (d) 5 to 84.99 wt % of an ethylenically unsaturated monomer different from (a), (b) and (c).

Inventors:
HILGER CHRISTOPHER (DE)
WOLTERING JOACHIM (DE)
CIBURA KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/003942
Publication Date:
June 08, 1995
Filing Date:
November 28, 1994
Export Citation:
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Assignee:
BASF LACKE & FARBEN (DE)
HILGER CHRISTOPHER (DE)
WOLTERING JOACHIM (DE)
CIBURA KLAUS (DE)
International Classes:
B05D7/00; C08F220/12; C08F220/10; C08F220/32; C09D5/03; C09D5/46; C09D133/04; C09D133/06; C09D143/04; C09D163/00; (IPC1-7): C08F220/12; C08F220/32
Foreign References:
EP0275051A21988-07-20
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 111, no. 20, 13 November 1989, Columbus, Ohio, US; abstract no. 175915, "MANUFACTURE OF SILOXANE-MODIFIED ACRYLIC RUBBERS." page 96;
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Claims:
Patentansprüche
1. Pulverlacke, die mindestens ein epoxidgruppenhalti ges Polyacrylatharz als Bindemittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das epoxidgruppenhal tige Polyacrylatharz herstellbar ist, indem (a) 10,00 bis 50,00 Gew.% eines ethylenisch unge sättigten Monomeren, das mindestens eine Epoxidgruppe im Molekül enthält oder einer Mischung aus solchen Monomeren, (b) 5,00 bis 84,99 Gew.% eines aliphatischen oder cycloaliphatischen Esters der Acryl oder Methacrylsäure oder einer Mischung aus solchen Estern (c) 0,01 bis 4,99 Gew.% einer ethylenisch unge sättigten Verbindung, die im statistischen Mittel pro Molekül mindestens eine polymeri sierbare ethylenisch ungesättigte Gruppe und mindestens zwei Struktureinheiten der allge¬ meinen Formel (SiR^R ©) , in der R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest mit 1 bis 8 CAtomen oder einen gegebenfalls sub¬ stituierten Phenylrest bedeuten oder einer Mischung aus solchen ethylenisch ungesättigten Verbindungen und (d) 5,00 bis 84,99 Gew.% eines von (a) , (b) und (c) verschiedenen ethylenisch ungesättigten Monomeren oder einer Mischung aus solchen Monomeren zu einem epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharz polymerisiert werden.
2. Pulverlacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß als Komponente (c) eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) CH2=CR11CO0R12(SiR13R140)lnSiR15R16R17 (I) , in der m für einen Zahlenwert zwischen 6 und 500 steht, R11 H oder einen Alkylrest mit 1 bis 3 CAtomen, R12 einen Alkylenrest mit 1 bis 6 CAtomen oder eine CH2CH(OH)CH2~0R18Gruppierung bedeutet, in der R18 für einen Alkylenrest mit 1 bis 6 CAtomen steht, R13, R14, R15 und R16 gleich oder verschieden sein können und für einen alipha¬ tischen oder cycloaliphatischen Rest mit 1 bis 8 CAtomen oder einen gegebenenfalls substituierten Phenylrest stehen, R17 die gleiche Bedeutung wie R13, R14, R15 und R16 hat oder für eine R120COCRι:L=CH2Gruppierung steht, oder eine Mischung aus solchen Verbindungen eingesetzt wird.
3. Pulverlacke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß als Komponente (c) eine Verbindung der allgemeinen Formel (II) CH2=CR18CO0(CH2)3(Si(CH3)20)nSi(CH3)3 (II) , in der R18 für ein HAtom oder für einen Methylrest und n für eine Zahl zwischen 20 und 300 steht, oder eine Mischung aus solchen Verbindungen eingesetzt wird.
4. Pulverlacke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben dem epoxid gruppenhaltigen Polyacrylatharz noch mindestens eine Verbindung, die im statistischen Mittel pro Molekül mindestens zwei Carboxylgruppen oder min¬ destens eine Säureanhydridgruppe oder sowohl min destens eine Carboxylgruppe als auch mindestens eine Säureanhydridgruppe enthält oder eine Mischung aus solchen Verbindungen als Vernetzungsmittel enthalten.
5. Verfahren zur Herstellung von Zweischichtlackierun gen auf einer Substratoberfläche, bei dem (1) ein pigmentierter Basislack auf die Sub¬ stratoberfläche aufgebracht wird (2) aus dem in Stufe (1) aufgebrachten Lack ein Polymerfilm gebildet wird (3) auf die so erhaltene Basislackschicht ein transparenter Pulverlack aufgebracht wird, der ein epoxidgruppenhaltiges Polyacrylatharz als Bindemittel enthält und anschließend (4) die Basislackschicht zusammen mit der transpa renten Pulverlackschicht eingebrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (3) des Ver¬ fahrens ein Pulverlack nach einem der Ansprüche 1 bis 4 eingesetzt wird.
6. Verwendung von Pulverlacken nach einem der Ansprü¬ che 1 bis 4 zur Lackierung von Automobilkarosse¬ rien.
7. Verwendung von Pulverlacken nach einem der Ansprü¬ che 1 bis 4 in einem Verfahren nach Anspruch 5 zur Herstellung der transparenten Decklackschicht von Zweischichtlackierungen.
Description:
Zur Lackierung von Automobilkarosserien geeignete Pul¬ verlacke

Die Erfindung bezieht sich auf Pulverlacke, insbeson¬ dere auf Pulverlacke, die zur Lackierung von Automobil¬ karosserien geeignet sind.

Pulverlacke haben den Vorteil, daß sie besonders emissionsarm appliziert werden können. Mit Pulverlacken hergestellte Lackschichten weisen nachteiligerweise Oberflächeneigenschaften, wie z.B. Verlauf, Wetterbe¬ ständigkeit, Chemikalienbeständigkeit, Kratzbeständig¬ keit und Unempfindlichkeit gegen Schmutz auf, die den beispielsweise bei der Decklackierung von Fahrzeug¬ karosserien gestellten Anforderungen nicht genügen. In der EP-A-275 051 werden Pulverlacke beschrieben, die als Bindemittel ein Polyacrylatharz enthalten, das durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart eines Silikonharzes hergestellt wird. Mit diesen Pulverlacken hergestellte Lackfilme sollen widerstandsfähig sein und eine gute Wetterbe¬ ständigkeit aufweisen. Die in den in der EP-A-275 051 beschriebenen Pulverlacken enthaltenen hohen Mengen an Silikonharz führen jedoch dazu, daß die Pulverlack¬ schichten gegenüber dem Untergrund eine verschlechterte Haftung zeigen und schlecht überlackierbar sind, weil durch die Anwesenheit der hohen Menge an Silikonharz auch die Haftung zu überlackierten Lackschichten ver- schlechtert wird.

Außerdem werden bei der Verarbeitung und Herstellung der in der EP-A-275 051 beschriebenen Pulverlacke die zur Verarbeitung bzw. Herstellung eingesetzten Maschi- nen stark mit Silikonharzen verunreinigt, die schon in kleinen Mengen bei in den Maschinen nachfolgend verar-

beiteten Lacken zu gravierenden Problemen (insbesondere Oberflächenstörungen in den mit den verunreinigten Lacken hergestellen Lackfilmen) führen.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende techni¬ sche Aufgabenstellung besteht in der Bereitstellung von Pulverlacken, die die oben beschriebenen Nachteile nicht bzw. nur in vermindertem Ausmaß zeigen und mit denen Lackschichten herstellbar sind, die sich durch gute Oberflächeneigenschaften auszeichnen.

Die Aufgabenstellung wird überraschenderweise durch Bereitstellung von Pulverlacken gelöst, die mindestens ein epoxidgruppenhaltiges Polyacrylatharz als Bindemit- tel enthalten und die dadurch gekennzeichnet sind, daß das epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharz herstellbar ist, indem

(a) 10,00 bis 50,00, vorzugsweise 25,00 bis 40,00 Gew.-% eines ethylenisch ungesättigten Monomeren, das mindestens eine Epoxidgruppe im Molekül enthält oder einer Mischung aus solchen Monomeren,

(b) 5,00 bis 84,99, vorzugsweise 20,00 bis 64,80 Gew.-% eines aliphatischen oder cycloaliphatischen Esters der Acryl- oder Methacrylsäure oder einer Mischung aus solchen Estern

(c) 0,01 bis 4,99, vorzugsweise 0,20 bis 4,00 Gew:-% einer ethylenisch ungesättigten Verbindung, die im statistischen Mittel pro Molekül mindestens eine polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Gruppe und mindestens zwei Struktureinheiten der allgemei¬ nen Formel (-SiR 1 !? 2 -©-) , in der R 1 und R 2 gleich oder verschieden sein können und einen aliphati¬ schen oder cycloaliphatischen Rest mit 1 bis 8

C-Atomen oder einen gegebenfalls substituierten Phenylrest bedeuten oder einer Mischung aus solchen ethylenisch ungesättigten Verbindungen und

(d) 5,00 bis 84,99, vorzugsweise 10,00 bis 54,80 Gew.-% eines von (a) , (b) und (c) verschiedenen ethyle¬ nisch ungesättigten Monomeren oder einer Mischung aus solchen Monomeren

zu einem epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharz polyme- risiert werden.

Als Beispiele für ethylenisch ungesättigte Monomere, die mindestens eine Epoxidgruppe im Molekül enthalten und als Komponente (a) eingesetzt werden können, werden Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat und Allylglyci- dylether genannt.

Als Beispiele für aliphatische und cycloaliphatische Ester der Acryl- oder Methacrylsäure, die als Kompo¬ nente (b) einsetzbar sind, werden aliphatische und cycloaliphatische Ester der Acryl- oder Methacrylsäure genannt, die 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 12 Kohlen¬ stoffatome im Alkyl- bzw. Cycloalkylrest enthalten. Als Komponente (b) werden vorzugsweise Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propylmethacrylat, Butylacrylat, Butyl- methacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacry- lat und Cyclohexylacrylat sowie Cyclohexylmethacrylat eingesetzt.

Als Komponente (c) können beispielsweise ethylenisch ungesättigte Polysiloxanmakromonomere eingesetzt werden, die herstellbar sind durch Umsetzung von 70 bis 99,999 Mol-% einer Verbindung (1) der allgemeinen For¬ mel R 3 -Si-R 4 R 5 R 6 , in der R 3 einen aliphatischen Kohlen-

wasserstoffrest mit 1 bis 8 C-Atomen oder einen Phenyl¬ rest bedeutet und R 4 , R 5 und R 6 gleich oder verschieden sein können und einen Halogenrest, einen Alkoxirest mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Hydroxylgruppe bedeuten, mit 30 bis 0,001 Mol-% einer Verbindung (2) der allgemeinen Formel CH 2 =CR 7 -COO(CH 2 ) n SiR 8 R 9 R 10 , in der R 7 ein Was-

D Q serstoffatom oder einen Methylrest bedeutet und R , R und R 10 gleich oder verschieden sein können und einen Halogenrest, einen Alkoxirest mit 1 bis 4 C-Atomen, eine Hydroxylgruppe oder einen aliphatischen Kohlenwas¬ serstoffrest mit 1 bis 8 C-Atomen bedeuten, wobei wenigstens einer der Reste R 8 , R 9 und R 10 eine Hy¬ droxylgruppe oder eine Alkoxigruppe ist und n für eine ganze Zahl von 1 bis 6 steht.

In der Verbindung (1) sind Beispiele für Alkoxigruppen mit 1 bis 4 C-Atomen geradkettige oder verzweigte Grup¬ pen, wie z. B. Methoxi-, Ethoxi-, Propoxi und Butoxi- gruppen, aliphatische Kohlenwasserstoffgruppen sind geradkettige oder verzweigte aliphatische Kohlenwasser- stoffgruppen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, und Octyl. Methyl und Phenyl sind beson¬ ders bevorzugt als R 3 in der Verbindung (1) . Bevorzugt als R 4 , R 5 und R 6 sind Methoxi-, Ethoxi-, Propoxi-, Butoxi- und Hydroxigruppen. Beispiele für bevorzugte

Verbindungen (1) sind Methyltrimethoxisilan, Phenyltri- methoxisilan, Butyltrimethoxisilan, Methyltriethoxisi- lan, Methyltributoxisilan, Phenyltrisilanol und Methyl- trisilanol, von denen Methyltrimethoxisilan, Phenyltri- methoxisilan und Phenyltrisilanol besonders bevorzugt sind. Diese Verbindungen können allein oder in Kombina¬ tion verwendet werden.

In der obigen Verbindung (2) steht R 7 für ein Wasser- stoffatom oder eine Methylgruppe und R 8 , R 9 und R 10 repräsentieren jeweils eine Hydroxigruppe, Alkoxigruppe

mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen; n ist eine ganze Zahl von 1 bis 6. R 8 , R 9 und R 10 können alle gleich oder verschieden sein oder wenigstens eine dieser Gruppen kann von den anderen verschieden sein. Jedoch ist wenigstens eine dieser Gruppe eine Hydroxyl oder eine Alkoxigruppe.In der Ver¬ bindung (2) sind Beispiele für aliphatische Kohlenwas¬ serstoffgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und Alkoxigruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen diejenigen, die für die Verbindung (1) angeführt wurden. Methoxi-, Ethoxi- und Hydroxigruppen sind besonders bevorzugt als R 8 , R g und R 10 und n liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 4. Beispiele für bevorzugte Verbindungen (2) sind

^-Acryloxiethyltriethoxisilan, ^-Methacryloxiethyltriethoxisilan, ^-Methacryloxipropyltrimethoxisilan, ,^-Methacryloxipropyltriethoxisilan, ^-Acryloxipropyltrimethoxisilan,

^-Methacryloxibutyltriethoxisilan und ^-Acryloxipropyltrisilanol .

Besonders bevorzugt unter diesen Beispielen sind

^-Acryloxiethyltriethoxisilan, ^-Methacryloxiethyltriethoxisilan, ^-Methacryloxipropyltrimethoxisilan, V-Methacryloxipropyltriethoxisilan und ^-Acryloxipropyltrisilanol.

Diese Verbindungen können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden.

Die Reaktion zwischen den Verbindungen (1) und (2) wird bewerkstelligt durch die dehydratisierende Kondensation

der Hydroxylgruppen, die in diesen Verbindungen enthal¬ ten sind und/oder der Hydroxylgruppen, die auf die Hydrolyse der Alkoxigruppen dieser Verbindungen zurück¬ zuführen sind. In Abhängigkeit von den Reaktionsbedin¬ gungen beinhaltet die Umsetzung zusätzlich zu der Dehy- dratisierungsreaktion eine dealkoholisierende Kondensa¬ tion. Falls die Verbindungen (1) oder (2) Halogenreste enthalten, wird die Reaktion zwischen (1) und (2) bewerkstelligt durch Dehydrohalogenierung.

Obwohl die Reaktion in Abwesenheit von Lösungsmittel durchgeführt werden kann, ist es wünschenswert, die Reaktion in Wasser und/oder einem organischen Lösungs¬ mittel, in dem beide Verbindungen (1) und (2) löslich sind, durchzuführen. Beispiele für geeignete organische Lösungsmittel sind Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie z.B. Heptan, Toluol, Xylol, Octan und Testbenzin, Esterlösungsmittel, wie z.B. Ethylacetat, n-Butyl- acetat, Isobutylacetat, Methylcellusolveacetat und Butylcarbitolacetat, Ketonlösungsmittel, wie z.B.

Methylethylketon, Methylisobutylketon und Diisobutylke- ton, alkoholische Lösungsmittel, wie z.B. Ethanol, Iso- propanol, n-Butanol, sec-Butanol und Isobutanol, Ether- lösungsmittel, wie z.B. n-Butylether, Dioxan, Ethylen- glykolmonomethylether und Ethylenglykolmonoethylether und dgl.. Diese Lösungsmittel können einzeln oder in Kombination verwendet werden.

Wenn die Verbindungen (1) und (2) in Form einer Lösung verwendet werden, beträgt die Gesamtkonzentration dieser Verbindungen in der Lösung geeigneterweise wenigstens 5 Gew.-%.

Die Verbindungen (1) und (2) werden in geeigneter Weise bei Temperaturen von 20 bis 180°C, vorzugsweise 50 bis 120°C, umgesetzt. Die Umsetzungsdauer beträgt geeigne-

terweise gewöhnlich ungefähr 1 bis ungefähr 40 Stunden.

Gegebenenfalls kann die Umsetzung in Anwesenheit eines Polymerisationsinhibitors durchgeführt werden. Bei- spiele für geeignete Inhibitoren sind Hydrochinon,

Hydrochinonmonomethylether und ähnliche Chinonverbin- dungen.

Das Reaktionssystem der Verbindungen (1) und (2) kann Tetraalkoxisilan, Dialkyldialkoxisilan oder dgl., wel¬ che in einer Menge von bis zu ungefähr 20 Mol-%, bezo¬ gen auf das Gesamtgewicht der Verbindungen (1) und (2) , eingesetzt werden, enthalten. Wenn R 4 , R 5 , R 6 , R 8 R 9 und R 10 in den Verbindungen (1) und (2) alle für Hy- droxylgruppen stehen, ist es wünschenswert, die Reak¬ tion in einem organischen Lösungsmittel unter Erhitzen und Rühren zwecks dehydratisierender Kondensation durchzuführen. Wenn weiterhin wenigstens eine der Ver¬ bindungen (1) und (2) an Si gebundene Alkoxigruppen aufweist, ist es bevorzugt, vor der Kondensation eine

Hydrolyse durchzuführen. Die Durchführung der Hydrolyse wird erforderlich, wenn alle Gruppen R 4 , R 5 , R 6 , R 8 , R g und R 10 Alkoxigruppen sind. Die Hydrolysereaktion und die Kondensationsreaktion können kontinuierlich in Anwesenheit von Wasser und einem Katalysator unter

Erhitzen und Rühren durchgeführt werden. Die Wasser¬ menge, die für diese Reaktion verwendet wird, liegt, obwohl sie nicht besonders begrenzt ist, vorzugsweise bei wenigstens ungefähr 0,1 Mol pro Mol Alkoxi. Bei Anwesenheit von weniger als 0,1 Mol Wasser tendieren die beiden Verbindungen dazu, weniger reaktiv zu werden. Besonders bevorzugt wird die Verwendung eines großen Wasserüberschusses. In dem Falle, in dem die Kondensationsreaktion einen Alkohol liefert, der in Wasser schwer löslich ist, dient die Verwendung einer Kombination aus Wasser und einem wasserlöslichen orga-

nischen Lösungsmittel dazu, das ReaktionsSystem ein¬ heitlich zu machen. Bevorzugt für die Verwendung als wasserlösliches organisches Lösungsmittel sind die oben erwähnten alkoholischen Ester-, Ether- und Keton- lösungsmittel. Saure oder alkalische Katalysatoren können als Katalysatoren für die Hydrolysereaktion ein¬ gesetzt werden. Beispiele für geeignete saure Katalysa¬ toren sind Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Acrylsäure und Methacrylsäure. Beispiele für geeignete alkalische Katalysatoren sind Natriumhydroxid, Triethylamin, Ammoniak und dgl.. Es ist vorteilhaft, den Katalysator in einer Menge von ungefähr 0,0001 bis ungefähr 5 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr 0,01 bis ungefähr 0,2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Verbindun¬ gen (1) und (2) , einzusetzen.

Als Komponente (c) wird vorzugsweise eine ethylenisch ungesättigte Verbindung der allgemeinen Formel (I)

CH P =CR 11 -CO-0-R 12 -(-SiR 13 R 14 -0-) '_m-SiR 15 R 16 -R 17 (I) ,

in der m für einen Zahlenwert zwischen 6 und 500, vor¬ zugsweise 20 und 300 steht, R 11 H oder einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen, vorzugsweise H oder einen Methyl¬ rest, R 12 einen Alkylenrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder

1 o eine -CH 2 CH(OH)CH 2 -0-R- LO -Gruppιerung bedeutet, in der R 18 für einen Alkylenrest mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 C-Atomen steht, R 13 , R 14 , R 15 und R 16 gleich oder verschieden sein können und für einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest mit 1 bis 8 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten Phenylrest, vor¬ zugsweise für einen Methyl- oder einen Phenylrest stehen, R 17 die gleiche Bedeutung wie R 13 , R 14 , R 15 und R 16 hat oder für eine -R 12 -0-CO-CR 1:1 -=CH 2 -Gruppierung steht.

Als Komponente (c) wird ganz besonders bevorzugt eine Verbindung der allgemeinen Formel (II)

CH 2 =CR 18 -CO-0-(CH 2 ) 3 -(Si(CH 3 ) 2 -0) n Si(CH 3 ) 3 (II) ,

in der R 18 für ein H-Atom oder für einen Methylrest und n für eine Zahl zwischen 20 und 300, vorzugsweise zwi¬ schen 30 und 100 steht, eingesetzt.

Verbindungen der obigen Formeln (I) und (II) sind bekannt und können beispielsweise durch Umsetzung hydroxyfunktioneller Silane mit Acrylsäure oder Meth- acrylsäure oder durch Umsetzung hydroxyfunktioneller Silane mit Epichlorhydrin und anschließender Umsetzung des Reaktionsprodukts mit Acrylsäure oder Methacrylsäu- re erhalten werden. Verbindungen dieser Art sind im Handel erhältlich.

Als Komponente (c) können auch die in der

DE-A-38 07 571 auf den Seiten 5 bis 7, die in der DE-A-37 06 095 in den Spalten 3 bis 7, die in der EP-B-358 153 auf den Seiten 3 bis 6 und die in der US-A-4 754 014 in den Spalten 5 bis 9 beschriebenen Polysiloxanmakromonomere oder Mischungen aus solchen Polysiloxanmakromonomeren eingesetzt werden.

Als Komponente (d) können beispielsweise folgende Mono- mere eingesetzt werden: Acrylsaureamid, Methacrylsäure- amid, Styrol, o-Methylstyrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Methacrylnitril, Vinylchlorid, Vinylidenfluorid, Vinyl- acetat, Hydroxiethylacrylat, Hydroxiethylmethacrylat, Hydroxipropylacrylat, Hydroxipropylmethacrylat, Hy- droxibutylacrylat und Hydroxibutylmethacrylat sowie Mischungen aus diesen Monomeren eingesetzt werden.

Die in den erfindungsgemäßen Pulverlacken enthaltenen epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharze sind herstell¬ bar, indem die Komponenten (a) , (b) , (c) und (d) zu einem epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharz polymeri- siert werden. Die Polymerisation erfolgt vorzugsweise in einem organischen Lösemittel bzw. in einem Gemisch aus organischen Lösungsmitteln. Die Polymerisation wird vorzugsweise bei Temperaturen von 90 bis 160 β C, beson¬ ders bevorzugt bei Temperaturen von 110 bis 140 β C unter Verwendung von Polymerisationsinitiatoren und ggf. Polymerisationsreglern durchgeführt.

Als Polymerisationsinitiatoren können beispielsweise organische Peroxide, wie z.B. Dibenzoylperoxid, Dicumylperoxid, Cumolhydroperoxid, Di-tert.-Butyl- peroxid, tert.-Butylamylperoxid und tert.-Butylhydro- peroxid, Diacylperoxide, wie z.B. Diacetylperoxid und Azoverbindungen, wie z.B. Azobiscyclohexannitril und Azobisisobutyronitril eingesetzt werden. Die erfin- dungsgemäß eingesetzten epoxidgruppenhaltigen Poly¬ acrylatharze sollten üblicherweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht (gelpermeationschromatographisch unter Verwendung eines PolystyrolStandards bestimmt) von 1000 bis 15000,' vorzugsweise von 1200 bis 7000, besonders bevorzugt von 1500 bis 5000 aufweisen. Wie dem Fachmann bekannt, kann das zahlenmittlere Molekulargewicht der epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharze beispielsweise durch die Höhe der Polymerisationstemperatur, die Aus¬ wahl und Menge des eingesetzten Polymerisationsini- tiators und ggf. durch Zugabe von Polymerisationsreg¬ lern, wie z.B. Mercaptanen oder Thiocarbonsäuren, beeinflußt werden.

Die erfindungsgemäßen Pulverlacke enthalten neben den obenbeschriebenen epoxidgruppenhaltigen Polyacrylathar- zen vorzugsweise noch mindestens eine Verbindung, die

im statistischen Mittel pro Molekül mindestens zwei Carboxylgruppen oder mindestens eine Säureanhydrid¬ gruppe oder sowohl mindestens eine Carboxylgruppe als auch mindestens eine Säureanhydridgruppe oder eine Mischung aus solchen Verbindungen als Vernetzungsmit¬ tel. Als Beispiele für derartige Verbindungen werden Adipinsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, 1,12-Dodecan- disäure, Anhydride aus diesen Säuren bzw. aus Mischun- gen dieser Säuren sowie Polyanhydride dieser Säuren bzw. Polyanhydride aus Mischungen dieser Säuren. Poly¬ anhydride werden durch intermolekulare Kondensation von Dicarbonsäuren erhalten. Als Vernetzungsmittel können auch Polyanhydride eingesetzt werden, die wie in der EP-A-299 420 beschrieben mit Polyol modifiziert worden sind.

Die Menge an Vernetzungsmittel kann über einen weiten Bereich variieren und richtet sich nach der Anzahl der Epoxidgruppen im epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharz. Im allgemeinen wird soviel eines Vernetzungsmittels in die erfindungsgemäßen Pulverlacke eingesetzt, daß das Molverhältnis von Carboxylgruppen bzw. Anhydridgruppen zu Epoxidgruppen zwischen 0,4 bis 1,4 : 1, vorzugsweise zwischen 0,8 bis 1,2 : 1 liegt.

Die erfindungsgemäßen Pulverlacke können übliche Zusatzstoffe, wie z.B. Pigmente, Füllstoffe, Ver¬ netzungskatalysatoren, Lichtschutzmittel und Verlaufs- hilfsmittel, enthalten.

Die erfindungsgemäßen Pulverlacke können hergestellt werden, indem das epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharz zusammen mit den übrigen Pulverlackkomponenten ver- mischt wird, die Mischung extrudiert und das erhaltene Extrudat vermählen wird.

Die erfindungsgemäßen Pulverlacke eignen sich insbeson¬ dere zur Lackierung von Automobilkarosserien. Sie können dabei zur Grundierung, als Füller oder als Deck- lack eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen Pulverlacke werden vorzugsweise in Verfahren zur Herstellung von Zweischichtlackierun- gen auf einer Substratoberfläche, insbesondere auf einer Automobilkarosserie, bei dem

(1) ein pigmentierter Basislack auf die Substratober¬ fläche aufgebracht wird

(2) aus dem in Stufe (1) aufgebrachten Lack ein Poly¬ merfilm gebildet wird

(3) auf die so erhaltene Basislackschicht ein transpa¬ renter Pulverlack aufgebracht wird, der ein epoxid- gruppenhaltiges Polyacrylatharz als Bindemittel enthält und anschließend

(4) die Basislackschicht zusammen mit der transparenten Pulverlackschicht eingebrannt wird,

zur Herstellung der transparenten Pulverlackschicht eingesetzt.

Das obenbeschriebene Verfahren ist so gut bekannt, daß es hier nicht weiter erläutert werden muß. Der in Stufe (1) eingesetzte pigmentierte Basislack ist vorzugsweise ein wäßriger Lack, der vorzugsweise mindestens ein plättchenförmiges Pigment, wie z.B ein plättchenförmi- ges Metallpigment oder ein plättchenförmiges Perl- effektpigment, insbesondere ein plättchenförmiges Alu¬ miniumpigment enthält.

Die erfindungsgemäßen Pulverlacke können mit Hilfe aller für Pulverlacke gebräuchlichen Applikationstech¬ niken appliziert werden. Die Pulverlacke werden vor¬ zugsweise elektrostatisch appliziert.

In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze sind Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas anderes festgestellt wird.

!• Herstellung von erfindungsgemäß eingesetzten Binde¬ mitteln

1.1 Bindemittel I

Zu 600 Gewichtsteilen Xylol wird innerhalb von 4 Stun¬ den eine Mischung aus 731 Gewichtsteilen Methylmeth- acrylat, 260 Gewichtsteilen Glycidylmethacrylat, 182 Gewichtsteilen n-Butylacrylat, 135 Gewichtsteilen Styrol und 25 Gewichtsteilen AK5 1) bei 130°C gegeben. Beginnend mit der Zugabe der Monomerenmischung werden 66 Teile tert. Butylper-2-ethylhexanoat (TBPEH; Her¬ steller: Peroxid Chemie) innerhalb von 4,5 Stunden zugegeben. Während der Zugabe der Monomerenmischung und des Peroxids beträgt die Reaktionstemperatur 130°C. Diese Temperatur wird nach Beendigung der Zugabe des Peroxids noch für eine Stunde gehalten. Dann wird das Xylol bei vermindertem Druck entfernt, das Kunstharz auf 180"C erhitzt und aus dem Reaktionsgefäß abgelas- sen. Das erhaltene Polyacrylatharz weist ein Epoxid- äquivalentgewicht von 765 g/mol auf.

1 ' Polysiloxanmakromonomer mit einer Struktur, die unter die allgemeine Formel (II) fällt; Handelspro- dukt der Firma Toagosei Chemical Industries Co., Ltd.

1.2 Bindemittel II

Bindemittel II wird wie Bindemittel I hergestellt. Es wird jedoch eine Mischung aus 731 Gewichtsteilen

Methylmethacrylat, 442 Gewichtsteilen Glycidylmeth- acrylat, 182 Gewichtsteilen n-Butylacrylat, 135 Ge¬ wichtsteilen Styrol und 7,5 Gewichtsteilen AK5 1 ' ein¬ gesetzt. Das erhaltene Polyacrylatharz weist ein Epoxidäquivalentgewicht von 460 g/mol auf.

2. Herstellung erfindungsgemäßer Pulverlacke

2.1 Pulverlack I

82,76 Gewichtsteile des gemäß Punkt 1.1 hergestellten Bindemittels I werden zusammen mit 12,44 Gewichtsteilen Dodecandisäure, 2,4 Gewichtsteilen eines ersten Licht- Schutzmittels (TinuviπS'900, Hersteller: Ciba Geigy

AG), 1,6 Gewichtsteilen eines zweiten Lichtschutzmit¬ tels (Tinuvinδ? 144, Hersteller: Ciba Geigy AG), 0,4 Gewichtsteilen Benzoin und 0,4 Gewichtsteilen eines Verlaufsmittels auf Polyacrylatharzbasis (Perenofδ'F40, Hersteller: Henkel KGaA) in einem Fluid Mischer (Firma Hentschel) vorgemischt. Die so erhaltene Mischung wird anschließend in einem Ko-Kneter der Firma Buss (Typ PLK 46) extrudiert, wobei die Temperatur in der Mitte des Extrusionsraums 90 - 110°C beträgt. Das Extrudat wird schnell auf Raumtemperatur abgekühlt, in einer Prall- Mühle (ACM 2 L der Firma Hosokawa MikroPul) zu einem Pulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 30 - 40 μm vermählen und durch ein Sieb mit einer Porengröße von 125 μm gesiebt.

2.2 Pulverlack II

Es wird wie unter Punkt 2.1 beschrieben verfahren. Anstelle von 82,76 Gewichtsteilen Bindemittel I werden 5 jedoch 76,16 Gewichtsteile Bindemittel II und anstelle von 12,44 Gewichtsteilen Dodecandisäure werden 19,04 Gewichtsteile Dodecandisäure eingesetzt.

° 3- Herstellung von Zweischichtlackierungen des basecoat-clearcoat Typs

Auf mit handelsüblicher Elektrotauchlackierung und handelsüblichem Füller beschichtete phosphatierte 5 Stahlbleche wird ein handelsüblicher, Polyurethan,

Polyester und Melaminharz enthaltender wasserverdünnba- rer, mit Aluminiumplättchen pigmentierter Basislack so appliziert, daß eine Trockenfilmdicke von 12 bis 15 μm erhalten wird. Der applizierte Basislack wird 10 Minu- 0 ten bei Raumtemperatur und 10 Minuten bei 80"C getrock¬ net. Auf die so beschichteten Stahlbleche werden dann die gemäß Punkte 2.1 und 2.2 hergestellten Pulverklar¬ lacke elektrostatisch so überlackiert, daß eine Film¬ dicke des Klarlackes von 50 bis 60 μm erhalten wird. 5 Schließlich werden Basislack und Pulverklarlack 30 Minuten bei 160°C im Umluftofen eingebrannt. Die so erhaltenen Lackierungen weisen einen guten Verlauf und einen hohen Glanz, der auch nach 2000 h Belastung (nach VDA Prüfblattentwurf 621/430, Ausgabe Juni 1980) in 0 einer Bewitterungsanlage (WOM-KFA) erhalten bleibt, auf. Der Metalleffekt, der mit den erfindungsgemäßen Pulverklarlacken hergestellten zweischichtigen Metall- effektlackierung ist ebenfalls gut.