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Title:
PRESSURE-SENSITIVE ADHESIVE COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/165966
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pressure-sensitive adhesive (PSA) composition comprising at least one base component selected from the group consisting of a polyacrylate PSA and a synthetic-rubber PSA, a salt component and a (polymer) electrolyte component, which is detached by application of an electrical DC voltage. The invention further relates to a process for producing the PSA composition and to a pressure-sensitive adhesive tape comprising a layer of a PSA composition. The invention also relates to a pressure-sensitive adhesive tape comprising at least one electrically conductive carrier material and at least one layer of a PSA composition.

Inventors:
BUDDE FELIX (DE)
WANG SHUANG (DE)
KEITE-TELGENBÜSCHER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/054942
Publication Date:
September 07, 2023
Filing Date:
February 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
TESA SE (DE)
International Classes:
C08F220/28; C09J133/14
Domestic Patent References:
WO2021259594A12021-12-30
Foreign References:
US20210355350A12021-11-18
US20010031367A12001-10-18
US20070269659A12007-11-22
DE102005050632A12007-05-03
EP2825608A12015-01-21
EP3262132A12018-01-03
US20180340097A12018-11-29
Other References:
HANSEN C.: "Hansen Solubility Parameters: a User's Handbook", 2007, CRC PRESS
INT. J. THERMOPHYS, vol. 29, 2008, pages 568 - 585
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Claims:
Patentansprüche Haftklebstoffzusammensetzung, umfassend

(a) 35 bis 90 Gew.-% mindestens einer Basiskomponente ausgewählt ist aus der

Gruppe bestehend aus einem Polyacrylathaftklebstoff (a1) und einem Synthesekautschukhaftklebstoff (a2); wobei der Polyacrylathaftklebstoff (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 70 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers und 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus sekundären Amiden und tertiären Amiden; wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) 50 bis 95 Gew.-% einer Synthesekautschukkomponente und 5 bis 50 Gew.-% einer Klebharzkomponente umfasst;

(b) 2 bis 15 Gew.-% einer Salzkomponente; und

(c) 5 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Anspruch 1 , wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) zusätzlich 1 bis 30 Gew.-% einer Weichmacherkomponente enthält. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Acrylnitril-Butadien-Acrylat- Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Fluorkautschuk und Polyurethanelastomer, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Acrylnitril-Butadien-Acrylat-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-% und Fluorkautschuk, weiter bevorzugt besteht er Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) aus einem Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) einen Hildebrandt-Löslichkeitsparameter ö von mindestens 19 MPa1/2, bevorzugt von mindestens 21 MPa1/2, bestimmt wie Referenzbeispiel 1, aufweist. Haftklebstoffzusammensetzung, umfassend

(a) 35 bis 90 Gew.-% eines Polyacrylathaftklebstoffes (a1) herstellbar aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 70 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers und 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers, wobei mindestens 50 Gew.-% der Polymerisationsmischung aus Monomeren besteht, die einen Hansen-Löslichkeitsparameter ö H von mindestens 11 MPa1/2, bestimmt wie in Referenzbeispiel 2, aufweisen;

(b) 2 bis 15 Gew.-% einer Salzkomponente; und

(c) 5 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 5, wobei das mindestens eine (Meth)acrylsäureester-monomer jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat, 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat, 2- Phenoxyethylacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat, 2-(2- Ethoxyethoxyjethylacrylat und 2-Phenoxyethylacrylat, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat und 2-(2- Ethoxyethoxyjethylacrylat. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 5 bis 6, wobei das Vernetzermonomer jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, Acrylamid, Methacrylamid, N- Methylacrylamid, Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N-Dimethylmethacrylamid, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, N-Methylacrylamid, N- Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N- Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Methylacrylamid, N- Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid und N,N-Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt ist N,N-Dimethylacrylamid. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 5 bis 7, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 20 bis 30 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat und 55 bis 65 Gew.-% 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat.

9. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 5 bis 8, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 11 bis 19 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid.

10. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 5 bis 9, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 20 bis 30 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat, 55 bis 65 Gew.-% 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat und 11 bis 19 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid.

11. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Salzkomponente gemäß (b) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kaliumhydrogenphthalat, Lithiumtriflat, Lithiumperchlorat, Lithiumhexafluorophosphat, 1 -Ethyl-3-methyl-imidazolium-tetrafluoroborat, 1 -Ethyl-3- methyl-imidazolium-trifluoromethansulfonat, 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-ethylsulfat, Lithium-bis-(trifluoromethylsulfonyl)imid, Lithiumhexafluorophosphat,

Lithiumtetrafluoroborat, 1-Ethyl-3-methylimidazoliumbis(trifluormethylsulfonyl)amid, 1- Ethyl-3-methylimidazolium-tetrafluoroborat, 1-Ethyl-3-methylimidazolium-methansulfonat, Cholinchlorid, Cholinacesulfamat und Cholinsaccharinat, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithium-bis- (trifluoromethylsulfonyl)imid, Lithiumhexafluorophosphat und Lithiumtetrafluoroborat, 1- Ethyl-3-methylimidazoliumbis(trifluormethylsulfonyl)amid, 1 -Ethyl-3- methylimidazolium-tetrafluoroborat und 1-Ethyl-3-methylimidazolium-methansulfonat.

12. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei die

(Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylencarbonat, Polyvinylencarbonat,

Polypropylencarbonat, Polybutylencarbonat, Polyfluorethylencarbonat,

Polydimethylcarbonat, Polydiethylcarbonat, Polyethylmethylcarbonat,

Polydimethylacetamid, Polyethylmethansulfonat, Polygammabutyrolacton,

Polydimethylsulfoxid, Polyethylenglycoldiacetat und Poly-(ethylenglycol)-bis-(2- ethoxyhexanoat), bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polydiethylencarbonat, Polyethylencarbonat und Poly-(ethylenglycol)-bis- (2-ethoxyhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich weiter bevorzugt Polyethylencarbonat und Poly-(ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und/oder wobei die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Vinylencarbonat, Propylencarbonat, Butylencarbonat, Fluorethylencarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylmethylcarbonat, Dimethylacetamid, Ethylmethansulfonat, Gammabutyrolacton, Dimethylsulfoxid, Ethylenglycoldiacetat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2-ethylhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Diethylencarbonat, Ethylencarbonat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2-ethylhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2- ethylhexanoat). Verfahren zur Herstellung der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 5 bis 12, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) mittels Lösungsmittelpolymerisation in einem Lösungsmittel hergestellt wird. Haftklebeband umfassend mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12. Haftklebeband umfassend mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial und mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12. Haftklebeband gemäß Anspruch 15, wobei mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial zwischen mindestens zwei Schichten der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 angeordnet ist. Haftklebeband gemäß Anspruch 15 oder 16, wobei mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial zwischen mindestens einer Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 und mindestens einer von der Haftklebstoffzusammensetzung verschiedenen Klebstoffschicht angeordnet ist. Haftklebeband gemäß Anspruch 15, wobei mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 zwischen mindestens zwei Schichten eines elektrisch leitfähigen Trägermaterials angeordnet ist. Haftklebeband umfassend mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 und mindestens ein durchbrochenes Trägermaterial, wobei die Haftklebstoffzusammensetzung im Wesentlichen die Durchbrüche des Trägermaterials ausfüllt. Haftklebeband gemäß einem der Ansprüche 14 bis 19, wobei die Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 eine Dicke von 1 pm bis 50 pm, bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 30 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 10 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 4 pm aufweist. Adhäsionsvermittler, umfassend eine Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 und mindestens ein Lösungsmittel oder ein Dispergiermittel. Klebverbindung, umfassend eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12. Klebverbindung gemäß Anspruch 22, wobei die Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 eine Dicke von 1 pm bis 50 pm, bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 30 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 10 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 4 pm aufweist. Verfahren zum Lösen einer Haftklebebindung, wobei an mindestens eine Schicht eines Haftklebstoffes eine elektrische Gleichspannung im Wesentlichen senkrecht zur Schichtebene zwischen 10 bis 240 V angelegt wird. Verfahren zum Lösen einer Haftklebebindung, wobei an mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 eine elektrische Gleichspannung im Wesentlichen senkrecht zur Schichtebene zwischen 10 bis 240 V angelegt wird. Verfahren gemäß Anspruch 24 oder 25, wobei die mindestens eine Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung zeitgleich auf eine Temperatur von 35 bis 80 °C, bevorzugt auf eine Temperatur von 45 bis 75 °C, weiter bevorzugt auf eine Temperatur von 55 bis 70 °C erhitzt wird.

Description:
Haftklebstoffzusammensetzung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haftklebstoffzusammensetzung umfassend mindestens eine Basiskomponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Polyacrylathaftklebstoff und einem Synthesekautschukhaftklebstoff, eine Salzkomponente und eine (Polymer-)Elektrolytkomponente, die durch Anlegen einer elektrischen Gleichspannung abgelöst wird. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung der Haftklebstoffzusammensetzung und ein Haftklebeband umfassend eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung. Außerdem betrifft die Erfindung ein Haftklebeband umfassend mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial und mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung.

Klebstoffe, die ionische Flüssigkeiten enthalten sind bekannt, ebenso verschiedene ionische Flüssigkeiten, die in Festkörpern eine Leitfähigkeit erzeugen können. US2001031367A1 und US 2007269659A1 beschreiben eine elektrochemisch lösbare Zusammensetzung mit einer Matrixfunktionalität und einer Elektrolytfunktionalität. Die Bindung zwischen der lösbaren Zusammensetzung und einem Substrat kann in kurzer Zeit durch den Fluss von elektrischem Strom durch die Bindung zwischen zwei Substraten und der Zusammensetzung geschwächt werden. Für die Ablösung der elektrochemisch ablösbaren Zusammensetzung sind zwingend zwei leitfähige Substrate und das Durchleiten eines elektrischen Stromes durch die ablösbare Bindung notwendig, um dort eine faradaische Reaktion an der Oberfläche zu bewirken. Es werden ein- und zweikomponentige aushärtende Klebstoffe auf der Basis von Reaktionsharzen wie Epoxiden, Phenolharzen, Acrylaten, Polyurethanen, Melaminen und Maleimiden offenbart.

DE102005050632A1 und EP2825608A1 beschreiben eine Schmelzklebstoffzusammensetzung enthaltend Polyamide und Copolymere aus Polyamiden, Polyurethanen und Polyester und Reaktionsharzen aus Epoxiden und Polyurethanen, die mittels Anlegens einer elektrischen Spannung lösbar ist. Die Matrix besteht aus einem Reaktionsharz und/oder einem Schmelzklebstoffpolymer, einer polymeren Elektrolytkomponente und einem Salz mit einem halogenhaltigen Anion. Die Verklebung kann unter Anlegen einer elektrischen Spannung wiedergelöst werden. EP3262132A1 beschreibt einen Schmelzklebstoff auf Polyamid-Basis, welcher zusätzlich ein organisches oder anorganisches Salz sowie weitere Additive enthält. Die hergestellte Verklebung kann unter Anlegen einer elektrischen Spannung wieder gelöst werden, wobei es notwendig ist, dass in Richtung von einem Substrat zum anderen Substrat eine elektrische Spannung angelegt wird, wobei die Klebstoffschicht dabei zusätzlich auf 40 bis 80 °C erwärmt wird. Die Verklebung kann unter Anlegen einer elektrischen Spannung wiedergelöst werden.

US2018340097A1 beschreibt ein Verfahren zum reversiblen Verkleben von zwei Substraten in dem eine Schmelzklebstoffzusammensetzung eingesetzt wird. Die Schmelzklebstoffzusammensetzung besteht aus einem Polyurethan und organischem oder anorganischem Salz. Der Aufbau verwendet eine leitfähige Farbschicht, um die elektrisch lösbare Klebschicht zu aktivieren. Die Verklebung kann unter Anlegen einer elektrischen Spannung wiedergelöst werden, wobei dazu zwei leitfähige Substrate benötigt werden.

Die Klebstoffzusammensetzungen gemäß Stand der Technik sind Schmelzklebstoffzusammensetzungen, die zum Ablösen der Verklebung zwei leitfähige Substrate benötigen und zum Ablösen erhitzt werden müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Haftklebstoffzusammensetzung bereitzustellen, welche die beschriebenen Nachteile vorgenannter Schmelzklebstoffzusammensetzungen und Verfahren vermeiden oder weitestgehend vermeiden. Insbesondere soll die Haftklebstoffzusammensetzung eine Soforthaftung beim Fügen ohne thermische Belastung der Fügeteile und bei Bedarf eine saubere Entfernung ohne Beschädigung des Substrats ermöglichen. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Dicke der Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung deutlich kleiner ist als die Schichten der Schmelzklebstoffzusammensetzungen im Stand der Technik.

Diese Aufgabe wird adressiert durch eine Haftklebstoffzusammensetzung umfassend mindestens eine Basiskomponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Polyacrylathaftklebstoff und einem Synthesekautschukhaftklebstoff, eine Salzkomponente und eine (Polymer-)Elektrolytkomponente, die durch Anlegen einer elektrischen Gleichspannung abgelöst wird. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung der Haftklebstoffzusammensetzung und ein Haftklebstoff umfassend eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung. Außerdem betrifft die Erfindung ein Haftklebeband umfassend mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial und mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung. Vorteilhafte Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination realisierbar sind, sind in der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen dargestellt.

Daher betrifft die vorliegende Erfindung eine Tetraethylene glycol di(2-ethylhexanoate), umfassend

(a) 35 bis 90 Gew.-% mindestens einer Basiskomponente ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem Polyacrylathaftklebstoff (a1) und einem Synthesekautschukhaftklebstoff (a2); wobei der Polyacrylathaftklebstoff (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 70 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers und 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus sekundären Amiden und tertiären Amiden; wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) 50 bis 95 Gew.-% einer Synthesekautschukkomponente und 5 bis 50 Gew.-% einer Klebharzkomponente umfasst;

(b) 2 bis 15 Gew.-% einer Salzkomponente; und

(c) 5 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente.

Bevorzugt ist das Vernetzermonomer jeweils für sich bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylacrylamid, Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N- Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, N-Methylacrylamid, N- Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N- Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Methylacrylamid, N-Methylmethacrylamid, N,N- Dimethylacrylamid und N,N-Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt ist N,N- Dimethylacrylamid.

Unter einer Haftklebstoffzusammensetzung und/oder einem Haftklebstoff wird erfindungsgemäß, wie allgemein üblich, ein Stoff verstanden, der - insbesondere bei Raumtemperatur - dauerhaft klebrig sowie klebfähig ist. Charakteristisch für eine Haftklebstoffzusammensetzung und/oder einen Haftklebstoff ist, dass er durch Druck auf ein Substrat aufgebracht werden kann und dort haften bleibt, wobei der aufzuwendende Druck und die Einwirkdauer dieses Drucks nicht näher definiert werden. In manchen Fällen, abhängig von der genauen Art der Haftklebstoffzusammensetzung und/oder des Haftklebstoffs, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit sowie dem Substrat, reicht die Einwirkung eines kurzfristigen, minimalen Drucks, der über eine leichte Berührung für einen kurzen Moment nicht hinausgeht, um den Haftungseffekt zu erzielen, in anderen Fällen kann auch eine längerfristige Einwirkdauer eines hohen Drucks notwendig sein.

Haftklebstoffzusammensetzungen und/oder Haftklebstoffe haben besondere, charakteristische viskoelastische Eigenschaften, die zu der dauerhaften Klebrigkeit und Klebfähigkeit führen. Kennzeichnend für sie ist, dass, wenn sie mechanisch deformiert werden, es sowohl zu viskosen Fließprozessen als auch zum Aufbau elastischer Rückstellkräfte kommt. Beide Prozesse stehen hinsichtlich ihres jeweiligen Anteils in einem bestimmten Verhältnis zueinander, abhängig sowohl von der genauen Zusammensetzung, der Struktur und dem Vernetzungsgrad der Haftklebstoffzusammensetzung und/oder des Haftklebstoffes als auch von der Geschwindigkeit und Dauer der Deformation sowie von der Temperatur.

Der anteilige viskose Fluss ist zur Erzielung von Adhäsion notwendig. Nur die viskosen Anteile, hervorgerufen durch Makromoleküle mit relativ großer Beweglichkeit, ermöglichen eine gute Benetzung und ein gutes Anfließen auf das zu verklebende Substrat. Ein hoher Anteil an viskosem Fluss führt zu einer hohen Haftklebrigkeit (auch als Tack oder Oberflächenklebrigkeit bezeichnet) und damit oft auch zu einer hohen Klebkraft. Stark vernetzte Systeme, kristalline oder glasartig erstarrte Polymere sind mangels fließfähiger Anteile in der Regel nicht oder zumindest nur wenig haftklebrig.

Die anteiligen elastischen Rückstellkräfte sind zur Erzielung von Kohäsion notwendig. Sie werden zum Beispiel durch sehr langkettige und stark verknäuelte sowie durch physikalisch oder chemisch vernetzte Makromoleküle hervorgerufen und ermöglichen die Übertragung der auf eine Klebverbindung angreifenden Kräfte. Sie führen dazu, dass eine Klebverbindung einer auf sie einwirkenden Dauerbelastung, zum Beispiel in Form einer dauerhaften Scherbelastung, in ausreichendem Maße über einen längeren Zeitraum standhalten kann.

Zur genaueren Beschreibung und Quantifizierung des Maßes an elastischem und viskosem Anteil sowie des Verhältnisses der Anteile zueinander können die mittels Dynamisch Mechanischer Analyse (DMA, gemäß DIN EN ISO 6721) ermittelbaren Größen Speichermodul (G 1 ) und Verlustmodul (G") herangezogen werden. G' ist ein Maß für den elastischen Anteil, G" ein Maß für den viskosen Anteil eines Stoffes. Beide Größen sind abhängig von der Deformationsfrequenz und der Temperatur. Die Größen können mit Hilfe eines Rheometers ermittelt werden. Das zu untersuchende Material wird dabei zum Beispiel in einer Platte-Platte-Anordnung einer sinusförmig oszillierenden Scherbeanspruchung ausgesetzt. Bei schubspannungsgesteuerten Geräten werden die Deformation als Funktion der Zeit und der zeitliche Versatz dieser Deformation gegenüber dem Einbringen der Schubspannung gemessen. Dieser zeitliche Versatz wird als Phasenwinkel ö bezeichnet.

Der Speichermodul G' ist wie folgt definiert: G' = (T/Y) • cos(ö) (T = Schubspannung, y = Deformation, ö = Phasenwinkel = Phasenverschiebung zwischen Schubspannungs- und Deformationsvektor). Die Definition des Verlustmoduls G" lautet: G" = (T/Y) ’Sin(ö) (T = Schubspannung, y = Deformation, ö = Phasenwinkel = Phasenverschiebung zwischen Schubspannungs- und Deformationsvektor).

Ein Stoff gilt im Allgemeinen als haftklebrig und wird im Sinne der Erfindung als haftklebrig definiert, wenn bei Raumtemperatur, hier definitionsgemäß bei 23°C, im Deformationsfrequenzbereich von 10° bis 10 1 rad/sec G' zumindest zum Teil im Bereich von 10 3 bis 10 7 Pa liegt und wenn G" ebenfalls zumindest zum Teil in diesem Bereich liegt. „Zum Teil" heißt, dass zumindest ein Abschnitt der G'-Kurve innerhalb des Fensters liegt, das durch den Deformationsfrequenzbereich von einschließlich 10° bis einschließlich 10 1 rad/sec (Abszisse) sowie den Bereich der G'-Werte von einschließlich 10 3 bis einschließlich 10 7 Pa (Ordinate) aufgespannt wird. Für G" gilt dies entsprechend.

Bevorzugt weist der Polyacrylathaftklebstoff (a1) und/oder der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) im Deformationsfrequenzbereich von 10° bis 10 1 rad/sec bei 23 °C einen Speichermodul G' und einen Verlustmoduls G" im Bereich von 10 3 bis 10 7 Pa, bestimmt gemäß DIN EN ISO 6721 , auf.

Haftklebstoffzusammensetzungen und/oder Haftklebstoffe umfassen zumindest eine Polymerkomponente, umfassend ein oder mehrere Polymere, bei denen es sich um Homopolymere und/oder Copolymere aus verschiedenen miteinander polymerisierbaren Monomeren handeln kann. Die Polymerkomponente kann an sich bereits haftklebrige Eigenschaften aufweisen, wie dies in der Regel bei Polyacrylathaftklebstoffen der Fall ist, oder diese erst nach geeigneter Additivierung, beispielsweise durch Harze, bekommen, wie dies in der Regel bei Synthesekautschukhaftklebstoffen der Fall ist. Die Polymerkomponente kann grundsätzlich auf Grundlage von Polymeren unterschiedlicher chemischer Natur hergestellt werden. Die haftklebenden Eigenschaften der Haftklebstoffzusammensetzung und/oder des Haftklebstoffs können unter anderem durch die Art und die Mengenverhältnisse der eingesetzten Monomere bei der Polymerisation der der Haftklebemasse zugrundeliegenden Polymere, deren mittlere Molmasse und Molmassenverteilung sowie durch Art und Menge der Zusatzstoffe der Haftklebstoffzusammensetzung und/oder des Haftklebstoffs, wie Klebharze, Weichmacher und dergleichen, beeinflusst werden.

Zur Erzielung der viskoelastischen Eigenschaften werden die Monomere, auf denen die der Haftklebstoffzusammensetzung und/oder dem Haftklebstoff zugrundeliegenden Polymere basieren, sowie die gegebenenfalls vorhandenen weiteren Komponenten der Haftklebstoffzusammensetzung und/oder des Haftklebstoffs insbesondere derart gewählt, dass die Haftklebstoffzusammensetzung und/oder der Haftklebstoff eine Glasübergangstemperatur (nach DIN 53765) unterhalb der Anwendungstemperatur (also üblicherweise unterhalb der Raumtemperatur (23 °C)) aufweist. Durch geeignete kohäsionssteigernde Maßnahmen, wie beispielsweise Vernetzungsreaktionen (Ausbildung brückenbildender Verknüpfungen zwischen den Makromolekülen), kann der Temperaturbereich, in dem eine Polymermasse haftklebrige Eigenschaften aufweist, vergrößert und/oder verschoben werden. Der Anwendungsbereich der Haftklebemassen kann somit durch eine Einstellung zwischen Fließfähigkeit und Kohäsion der Masse optimiert werden.

Bevorzugt weist der Polyacrylathaftklebstoff (a1) und/oder der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) eine Glasübergangstemperatur von < 23 °C, bestimmt gemäß DIN 53765, auf.

Im Unterschied zu Haftklebstoffzusammensetzungen und/oder Haftklebstoffen weisen Heißschmelzklebstoffe, z.B. auf der Basis von Polyamiden, Polyurethanen oder modifizierten Polyethylenen, bei Raumtemperatur (23 °C) keine Klebrigkeit auf, wiewohl auch in Heißschmelzklebstoffzusammensetzungen.

Unter einem „Klebharz" wird entsprechend dem allgemeinen Fachmannverständnis ein Oligomeres oder polymeres Harz verstanden, das die Adhäsion (den Tack, die Eigenklebrigkeit) der Haftklebstoffzusammensetzung im Vergleich zu der keinen Klebharz enthaltenden, ansonsten aber identischen Haftklebstoffzusammensetzung erhöht. Als Harze im Sinne dieser Erfindung werden oligo- und polymere Verbindungen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht M n von nicht mehr als 10.000 g/mol angesehen. Für unpolare Haftklebstoffzusammensetzungen können als Harze in der Haftklebstoffzusammensetzung vorteilhaft partiell oder vollständig hydrierte Harze auf Basis von Kolophonium und Kolophoniumderivaten, hydrierte Polymerisate des Dicyclopentadiens, partiell, selektiv oder vollständig hydrierte Kohlenwasserstoffharze auf Basis von C5-, C5/C9- oder C9-Monomerströmen, Polyterpenharze auf Basis von a-Pinen und/oder ß-Pinen und/oder ö-Limonen und/oder A3-Caren, hydrierte Polymerisate von bevorzugt reinen C8- und C9- Aromaten. Vorgenannte Klebharze können sowohl allein als auch im Gemisch eingesetzt werden.

Für polare Haftklebstoffzusammensetzungen sind polare Harze als kompatibel dem Fachmann bekannt, beispielsweise Terpenphenol oder Kolophonium basierende Harze. Die vorstehend erwähnten Kolophoniumharze schließen zum Beispiel natürliches Kolophonium, polymerisiertes Kolophonium, teilweise hydriertes Kolophonium, vollständig hydriertes Kolophonium, veresterte Produkte dieser Kolophoniumarten (wie Glycerinester, Pentaerythritester, Ethylenglycolester und Methylester) und Kolophoniumderivate (wie Disproportionierungs-Kolophonium, mit Fumarsäure modifiziertes Kolophonium und mit Kalk modifiziertes Kolophonium) ein.

Auch Klebharze auf der Basis von Acrylaten und Methacrylaten sind bekannt.

Es können sowohl bei Raumtemperatur feste als auch flüssige Harze zum Einsatz kommen. Um eine hohe Alterungs- und UV-Stabilität zu gewährleisten, sind hydrierte Harze mit einem Hydrierungsgrad von mindestens 90 %, vorzugsweise von mindestens 95 % bevorzugt.

Auf die Darstellung des Wissensstandes im „Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, 1989) sei ausdrücklich hingewiesen.

Bevorzugt umfasst die in dem Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) umfassende Klebharzkomponente Terpenphenolharz und Polyterpen. Der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) kann zusätzlich 1 bis 30 Gew.-% einer Weichmacherkomponente enthalten.

Als Weichmacherkomponente werden übliche im Bereich der Haftklebstoffformulierung verwendete, bei Raumtemperatur flüssige Plastifizierungsmittel wie zum Beispiel Weichmacheröle, Flüssigharze oder niedermolekulare flüssige Polymere, wie niedermolekulare Polybutene, bezeichnet. Der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) kann jeweils für sich bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.- %, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Acrylnitril-Butadien-Acrylat-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Fluorkautschuk und Polyurethanelastomer ausgewählt werden. Bevorzugt ist der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acrynitril-Butadien- Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Acrylnitril-Butadien-Acrylat-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-% und Fluorkautschuk. Weiter bevorzugt ist der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) ein Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%.

Der Fluorkautschuk ist jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem fluorhaltigen Elastomer mit mindestens einem Segment Ai, bestehend aus einem Terpolymer aus Vinylidenfluorid/Hexafluorpropylen/Tetrafluorethylen oder Vinylidenfluorid/Chlortrifluorethylen/Tetrafluorethylen, und mindestens einem Segment Bi, bestehend aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Ethylen oder Chlortrifluorethylen/Ethylen oder Polyvinylidenfluorid, einem fluorhaltigen Elastomer mit mindestens einem Segment A2 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Propylen und mindestens einem Segment B2 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Ethylen und einem fluorhaltigen Elastomer mit mindestens einem Segment A3 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether und mindestens einem Segment B3 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether, wobei der Gehalt an Perfluoralkylvinylether geringer ist als im Segment A3.

Bevorzugt ist das Polyurethanelastomer ein Polyetherpolyurethan.

Bevorzugt weist der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) einen Hildebrandt- Löslichkeitsparameter ö von mindestens 19 MPa 1/2 , bevorzugt von mindestens 21 MPa 1/2 , bestimmt wie Referenzbeispiel 1.

Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Haftklebstoffzusammensetzung, umfassend (a) 35 bis 90 Gew.-% eines Polyacrylathaftklebstoffes (a1) herstellbar aus einer

Polymerisationsmischung enthaltend 70 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers und 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers, wobei mindestens 50 Gew.-% der Polymerisationsmischung aus Monomeren besteht, die einen Hansen-Löslichkeitsparameter ö H von mindestens 11

MPa 1 ' 2 , bestimmt wie in Referenzbeispiel 2, aufweisen;

(b) 2 bis 15 Gew.-% einer Salzkomponente; und

(c) 5 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente.

Hinsichtlich des (Meth)acrylsäureester-monomers der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung gibt es grundsätzlich keine besonderen Einschränkungen. Das (Meth)acrylsäureester-monomer ist jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzyl methacrylat, sec-Butylacrylat, tert-Butylacrylat, Phenylacrylat, Phenylmethacrylat, Isobornylacrylat, Isobornylmethacrylat, tert-Butylphenylacrylat, tert- Butylaphenylmethacrylat, Dodecyl methacrylat, Isodecylacrylat, Laurylacrylat, n-Undecylacrylat, Stearylacrylat, Tridecylacrylat, Behenylacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Cyclopentylmethacrylat, Phenoxyethylacrlylat, Phenoxyethylmethacrylat, 2-Butoxyethylmethacrylat, 2- Butoxyethylacrylat, 3,3,5-Trimethylcyclohexylacrylat, 3,5-Dimethyladamantylacrylat, 4- Cumylphenylmethacrylat, Cyanoethylacrylat, Cyanoethylmethacrylat, 4-Biphenylacrylat, 4- Biphenylmethacrylat, 2-Naphthylacrylat, 2-Naphthylmethacrylat, Tetrahydrofufurylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat, 3-Methoxyacrylsäuremethylester, 3-Methoxybutylacrylat, 2- Phenoxyethylmethacrylat, Butyldiglykolmethacrylat, Ethylenglycolacrylat,

Ethylenglycolmonomethylacrylat, Methoxypolyethylenglykolmethacrylat 350,

Methoxypolyethylenglykolmethacrylat 500, Propylenglycolmonomethacrylat,

Butoxydiethylenglykolmethacrylat, Ethoxytriethylenglykolmethacrylat, Octafluoropentylacrylat, Octafluoropentylmethacrylat, 2,2,2-T rifluorethylmethacrylat, 1 , 1 , 1 ,3,3,3-

Hexafluoroisopropylacrylat, 1 ,1 ,1 ,3,3,3-Hexafluoroisopropylmethacrylat, 2, 2, 3,3,3-

Pentafluoropropylmethacrylat, 2,2,3,4,4,4-Hexafluorobutylmethacrylat, 2, 2, 3, 3, 4,4,4-

Heptafluorobutylacrylat, 2,2,3,3,4,4,4-Heptafluorobutylmethacrylat, 2, 2, 3, 3, 4, 4, 5, 5, 6, 6, 7, 7, 8,8,8- Pentadecafluorooctylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 4- Hydroxybutylacrylat, 6-Hydroxyhexylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 3- Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylmethacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat, 2-(2- Ethoxyethoxy)ethylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat, Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat. n- Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, n-Pentylacrylat, n-Pentylmethacrylat, n-Amylacrylat, n- Hexylacrylat, n-Hexylmethacrylat, n-Heptylacrylat, n-Octylacrylat, n-Octylmethacrylat, n- Nonylacrylat, Isobutylacrylat, Isooctylacrylat, Isooctylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, 2-Propylheptylacrylat und 2-Propylheptylmethacrylat. Weiter bevorzugt kann das mindestens eine (Meth)acrylsäureester-monomer jeweils für sich bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat, 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat ausgewählt werden, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat, 2-(2- Ethoxyethoxyjethylacrylat und 2-Phenoxyethylacrylat, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat und 2-(2- Ethoxyethoxyjethylacrylat.

Optional enthält der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) weitere olefinisch ungesättigte Monomere, die mit dem Acrylsäureester und/oder Methacrylsäureester copolymerisierbar sind wie zum Beispiel Itaconsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Aconitsäure, ß- Acryloyloxypropionsäure, Vinylessigsäure, Vinylphosphonsäure, Maleinsäureanhydrid, Acrylnitril, Methacrylnitril; Vinylether wie Vinylmethylether, Ethylvinylether, Vinylisobutylether; Vinylester wie Vinylacetat; Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide, Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, N- Vinylphthalimid, Styrol, a- und p-Methylstyrol, a-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol, 3,4-Dimethoxystyrol.

Bevorzugt ist der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 80 bis 99,5 Gew.-%, bevorzugt 90 bis 99,5 Gew.-% oder 81 bis 89 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers herstellbar.

Bevorzugt ist der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 0,5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% oder 11 bis 19 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers herstellbar.

Bevorzugt ist das Vernetzermonomer jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, Acrylamid, Methacrylamid, N- Methylacrylamid, Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N- Dimethylmethacrylamid, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, N-Methylacrylamid, N- Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N- Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Methylacrylamid, N-Methylmethacrylamid, N,N- Dimethylacrylamid und N,N-Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt ist N,N- Dimethylacrylamid. Bevorzugt ist der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 20 bis 30 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat und 55 bis 65 Gew.-% 2-(2- Ethoxyethoxy)ethylacrylat herstellbar.

Bevorzugt ist der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 11 bis 19 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid herstellbar.

Bevorzugt ist der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 20 bis 30 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat, 55 bis 65 Gew.-% 2-(2- Ethoxyethoxy)ethylacrylat und 11 bis 19 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid herstellbar.

Hinsichtlich der Salzkomponente gemäß (b) der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung gibt es grundsätzlich keine besonderen Einschränkungen. Gängige Salzkomponenten wie Lithiumhexafluorophosphat, meist in einer Konzentration von 1 mol/l eingesetzt, können auch in der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung eingesetzt werden. UCIO4 ist auch in vielen Lösungsmitteln und Polymeren in hohen Konzentrationen löslich und besitzt große Anionen und eine hohe Dissoziationskonstante. 0,75 mol/l UCIO4 können in 10 Gew.-% weichgemachten PMMA gelöst werden. Vorteilhaft ist Lithiumbis(trifluoromethylsulfonyl)imid (LiTFSI) bezüglich seiner Feuchtigkeitsbeständigkeit. Grundsätzlich können aber auch andere Kationen wie z.B. Na + , K + , Cs + , Rb + , Ag + , Cu + , Cu 2+ , Mg 2+ und andere Anionen wie CI Br, I CIO4; SCN AsFe', CF3SO3; CH3CO2; Bis(oxalato)borat (BOB), BF4; [PF3(CF2CF3)3]' (FAP), Trifluoromethylbenzimidazol-Anion, Difluorooxalatoborat (FOB) und C(CF3SO2)3‘ rein oder im Gemisch verwendet werden. Auch ionische Flüssigkeiten, bevorzugt mit Bis(trifluormethylsulfonyl)imid- oder Methansulfonat-Anion sind vorteilhafte Salzkomponenten. Ein bevorzugtes Kation für Ionische Flüssigkeiten ist 1- Ethyl-3-Methyl Imidazol.

Bevorzugt ist die Salzkomponente gemäß (b) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kaliumhydrogenphthalat, Lithiumtriflat, Lithiumperchlorat, Lithiumhexafluorophosphat, 1 -Ethyl-3-methyl-imidazolium-tetrafluoroborat, 1 -Ethyl-3-methyl- imidazolium-trifluoromethansulfonat, 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-ethylsulfat, Lithium-bis- (trifluoromethylsulfonyl)imid, Lithiumhexafluorophosphat, Lithiumtetrafluoroborat, 1-Ethyl-3- methylimidazoliumbis(trifluormethylsulfonyl)amid, 1-Ethyl-3-methylimidazolium-tetrafluoroborat, 1-Ethyl-3-methylimidazolium-methansulfonat, Cholinchlorid, Cholinacesulfamat und Cholinsaccharinat. Weiter bevorzugt ist die Salzkomponente gemäß (b) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Lithium-bis-(trifluoromethylsulfonyl)imid, Lithiumhexafluorophosphat und Lithiumtetrafluoroborat, 1-Ethyl-3- methylimidazoliumbis(trifluormethylsulfonyl)amid, 1-Ethyl-3-methylimidazolium-tetrafluoroborat und 1-Ethyl-3-methylimidazolium-methansulfonat.

Bevorzugt umfasst die Haftklebstoffzusammensetzung 2 bis <4 Gew.-%, anders bevorzugt >13 bis 15 Gew.-%, anders bevorzugt 4 bis 13 Gew.-% einer Salzkomponente gemäß (b).

Polare organische Verbindungen, die unterhalb von 100 °C als Flüssigkeit vorliegen und einen Siedepunkt bei 1013 mbar von 100 °C oder mehr und solche, die bei 1013 mbar keinen Siedepunkt haben sondern sich bei 100 °C oder mehr zersetzen, können als (Polymer-)Elektrolytkomponente eingesetzt werden.

Als (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) werden bevorzugt zyklische Carbonate wie Ethylencarbonat (EC), Vinylencarbonat (VC), Propylencarbonat (PC), Butylencarbonat (BC) oder Fluorethylencarbonat (FEC), lineare Carbonate wie Dimethylcarbonat (DMC), Diethylcarbonat (DEC) oder Ethylmethylcarbonat (EMC), gemischte Carbonate, Dimethylacetamid, Ethylmethansulfonat (EMS), Gammabutyrolacton, Dimethylsulfoxid, „Glymes“ wie Diglyme, Triglyme, Tetraglyme, Ethylenglycoldiacetat, Ketone, oder verschiedene Ether oder Polyether oder Mischungen davon eingesetzt. Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäß Diethylcarbonat (DEC) und/oder Ethylencarbonat (EC) als (Polymer- )Elektrolytkomponente eingesetzt. Besonders Dimethylacetamid kann beispielsweise eingesetzt werden, ohne die Löslichkeit des Leitsalzes signifikant herabzusetzen.

Die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) kann auch ein oder mehrere Polymere (wobei unter diesen Polymeren im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Oligomere verstanden werden) umfassen und kann eine lineare oder verzweigte Struktur aufweisen. Sie muss eine Solvatisierung des in der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung enthaltenen Salzkomponente gemäß (b) gewährleisten.

Die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) kann mindestens ein Polymer(e) mit einem Schmelzpunkt, der unter 100 °C liegt umfassen. Im Sinne dieser Erfindung wird hierunter auch die obere Grenze eines Schmelzbereichs verstanden, falls das Polymer bzw. Polymergemisch keinen exakten Schmelzpunkt besitzt. Insbesondere sind daher für die (Polymer- )Elektrolytkomponente (c) Polymere geeignet, die im Temperaturbereich von 20 °C bis 100 °C in flüssiger Phase vorliegen oder diese erreichen. Weiterhin sind für die (Polymer- ) Elektrolytkomponente (c) Polymere besonders geeignet, die bei 23 °C eine Viskosität im Bereich von 1 mPas bis 1000 Pas aufweisen. Besonders bevorzugt sind Polymere, die bei 23°C in flüssiger Phase vorliegen und/oder eine Viskosität im Bereich von 10 mPas bis 100 Pas haben. (Polymer-)Elektrolytkomponenten (c) mit derartigen Schmelzpunkten bzw. Viskositäten gewährleisten eine gute Dispergierbarkeit bzw. Mischbarkeit der (Polymer- ) Elektrolytkomponente (c) mit der Salzkomponente (b).

Weiterhin bevorzugt ist die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) mit einer Molmasse von 200 bis 4000 g mol’ 1 . Es hat sich auch herausgestellt, dass für viele Anwendungsfälle eine Molmasse von 200 bis 1500 g mol -1 sinnvoll ist, um eine Beweglichkeit der (Polymer-)Elektrolytkomponente (c) zu gewährleisten.

Bevorzugt ist die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyethern, Polyestern, Polyiminen, Polysulfiden und Polyphosphazenen. Geeignet sind hierbei beispielsweise PEO (Polyethylenoxid), PPG (Polypropylenoxid), Polyethylene succinat, Polyethylenimin, Polymethylenesulfid, Polyethylenadipat, Poly-b-propionlacton.

Bevorzugt ist die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyethylencarbonat, Polyvinylencarbonat, Polypropylencarbonat, Polybutylencarbonat, Polyfluorethylencarbonat, Polydimethylcarbonat, Polydiethylcarbonat, Polyethylmethylcarbonat, Polydimethylacetamid, Polyethylmethansulfonat, Polygammabutyrolacton, Polydimethylsulfoxid, Polyethylenglycoldiacetat und Poly- (ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat). Weiter bevorzugt ist die (Polymer- ) Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polydiethylencarbonat, Polyethylencarbonat und Poly-(ethylenglycol)-bis-(2- ethoxyhexanoat). Weiter bevorzugt ist die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt Polyethylencarbonat und Poly-(ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat).

Bevorzugt ist die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Vinylencarbonat, Propylencarbonat, Butylencarbonat, Fluorethylencarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylmethylcarbonat, Dimethylacetamid, Ethylmethansulfonat, Gammabutyrolacton, Dimethylsulfoxid, Ethylenglycoldiacetat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2-ethylhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Diethylencarbonat, Ethylencarbonat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2-ethylhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2- ethylhexanoat).

Bevorzugt umfasst die Haftklebstoffzusammensetzung 5 bis <7 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c). Dabei wird die Feucht-Warm-Beständigkeit der Verklebung weniger beeinträchtigt. Außerdem bevorzugt umfasst die Haftklebstoffzusammensetzung >40 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c). Das erlaubt eine schnellere Lösung der Klebverbindung. Außerdem bevorzugt umfasst die Haftklebstoffzusammensetzung 7 bis 40 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c).

Bevorzugt enthält die Basiskomponente (a) einen Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1).

Bevorzugt enthält die Basiskomponente (a) einen Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2).

Die Haftklebstoffzusammensetzung kann weitere Komponenten wie (weitere) Klebharze, Weichmacher, Vernetzer oder Reaktivharze, Initiatoren, Füllstoffe, insbesondere bevorzugt expandierbare oder expandierte Microspheren, oder Alterungsschutzmittel enthalten, wobei die Aufzählung der Additive nur beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen ist.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Haftklebstoffzusammensetzung, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) mittels Lösungsmittelpolymerisation in einem Lösungsmittel hergestellt wird. Bevorzugt ist das Lösungsmittel jeweils für sich bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus Aceton, Ethylacetat, Methylethylketon, Ethanol, Propanol und Isopropanol ausgewählt. Dabei wird die Lösungsmittelpolymerisation bevorzugt in mindestens 50 Gew.-% Lösungsmittel durchgeführt.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Haftklebeband umfassend mindestens eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Haftklebeband umfassend mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial und mindestens eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung. Bevorzugt ist ein Haftklebeband, wobei mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial zwischen mindestens zwei Schichten der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung angeordnet ist.

Weiterhin bevorzugt ist ein Haftklebeband, wobei mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial zwischen mindestens einer Schicht einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung und mindestens einer von der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung verschiedenen Klebstoffschicht angeordnet ist.

Bevorzugt ist außerdem ein Haftklebeband, wobei mindestens eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung zwischen mindestens zwei Schichten eines elektrisch leitfähigen Trägermaterials angeordnet ist.

Ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial weist einen Flächenwiderstand von höchstens 1000 Ohm/square auf. Der Flächenwiderstand einer Schicht kann zum Beispiel mit Hilfe der Vier-Punkt-Methode, der speziellen Van-der-Pauw-Methode oder als berührungslose Messung mit einem speziellen Wirbelstromprüfgerät gemessen werden.

Als elektrisch leitfähiges Trägermaterial des Klebebandes können alle dem Fachmann aus dem Klebebandbereich bekannten elektrisch leitfähigen Trägermaterialien verwendet werden. Bevorzugt werden Metallfolien und metallisierte Polymerfolien, Papiere, Gewebe, Vliese oder Folienverbunde eingesetzt. Ein Trägermaterial kann eine durchgängige oder eine durchbrochene Schicht ausbilden. Besonders bevorzugt werden metallisierte Polymerfolien, insbesondere solche mit einer Aluminium umfassenden Metallisierung. Ganz besonders bevorzugt wird eine aluminisierte Polyesterfolie. Bevorzugt ist die Metallschicht der metallisierten Polymerfolie, insbesondere der aluminisierten Polyesterfolie, mit einer weiteren polymeren Schicht, beispielsweise einem Lack, vor Korrosion geschützt, wobei die Dicke der weiteren polymeren Schicht 20 pm nicht übersteigt. Dies ermöglicht eine verbesserte Lagerfähigkeit des Klebebands.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Haftklebeband umfassend mindestens eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung und mindestens ein durchbrochenes Trägermaterial, wobei die Haftklebstoffzusammensetzung im Wesentlichen die Durchbrüche des Trägermaterials ausfüllt. Hierdurch wird ein Stromleitpfad durch das durchbrochene Trägermaterial hindurch ermöglicht. Hinsichtlich der Dicke der Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung in einem Haftklebstoffband gibt es grundsätzlich keine besonderen Einschränkungen. Übliche Dicken sind im Bereich von 1 bis 2000 pm. Bevorzugt weist die Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung in einem Haftklebstoffband eine Dicke von 1 pm bis 50 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 30 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 10 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 4 pm auf.

Der allgemeine Ausdruck „Haftklebeband" umfasst im Sinne dieser Erfindung alle flächigen Gebilde, deren Ausdehnung in zwei Raumrichtungen (x-Richtung und y-Richtung; Länge und Breite) wesentlich größer ist als in der dritten Raumrichtung (z-Richtung; Dicke) wie Folien oder Folienabschnitte, Bänder mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte, Stanzlinge, Etiketten und dergleichen.

Ein „Haftklebeband“ umfasst einerseits ein Trägermaterial, welches ein- oder beidseitig mit einer Haftklebstoffzusammensetzung versehen ist, und gegebenenfalls weitere, dazwischenliegende Schichten aufweisen kann.

Das Haftklebeband kann sowohl in Form einer Rolle, also in Form einer archimedischen Spirale auf sich selbst aufgerollt, als auch klebmasseseitig eingedeckt mit Trennmaterialien wie silikonisiertem Papier oder silikonisierter Folie hergestellt werden. Es sind auch Haftklebebänder möglich, bei denen nicht mit zwei Linern sondern mit einem einzigen doppelseitig trennend ausgerüsteten Liner, gearbeitet wird. Die Haftklebstoffschicht ist dann an ihrer Oberseite mit der einen Seite eines doppelseitig trennend ausgerüsteten Liners abgedeckt, ihre Unterseite mit der Rückseite des doppelseitig trennend ausgerüsteten Liners, insbesondere einer benachbarten Windung auf einem Ballen oder einer Rolle.

Der Ausdruck „Haftklebeband“ im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst auch sogenannte „Transferhaftklebebänder“, das heißt ein Haftklebeband ohne Träger. Bei einem Transferhaftklebeband ist die Haftklebstoffzusammensetzung vielmehr vor der Applikation zwischen flexiblen Linern aufgebracht, die mit einer Trennschicht versehen sind und/oder antiadhäsive Eigenschaften aufweisen. Zur Applikation wird regelmäßig zunächst ein Liner entfernt, die Haftklebstoffzusammensetzung appliziert und dann der zweite Liner entfernt. Die Haftklebstoffzusammensetzung kann so direkt zur Verbindung zweier Oberflächen verwendet werden. Mit einem solchen haftklebrigen trägerlosen Transferhaftklebeband wird eine in Positionierung und Dosierung sehr genaue Verklebung ermöglicht. Haftklebebänder, die ein- oder beidseitig mit einer Haftklebstoffzusammensetzung beschichtet sind, werden am Ende des Herstellungsprozesses zumeist zu einer Rolle in Form einer archimedischen Spirale aufgewickelt oder kreuzgespult. Um bei doppelseitig klebenden - insbesondere haftklebrigen- Klebebändern zu verhindern, dass die Haftklebstoffzusammensetzungen miteinander in Kontakt kommen, oder um bei einseitig klebenden Haftklebebändern eine Verklebung der Haftklebstoffzusammensetzung auf dem Träger zu verhindern, werden die Haftklebebänder vor dem Wickeln mit einem Abdeckmaterial (auch als Trennmaterial bezeichnet) eingedeckt, das zusammen mit dem Haftklebeband aufgewickelt wird. Dem Fachmann sind derartige Abdeckmaterialien unter den Namen Linern oder Releaseliner bekannt. Neben der Abdeckung von ein- oder doppelseitig klebenden Haftklebebändern werden Liner auch zur Eindeckung von reinen Haftklebstoffzusammensetzungen (Transferklebeband) und Haftklebebandabschnitten (z.B. Etiketten) eingesetzt. Diese Liner sorgen des Weiteren dafür, dass die Haftklebstoffzusammensetzung vor der Anwendung nicht verschmutzt wird.

Ein Liner, bzw. allgemeiner formuliert, ein temporärer Träger, ist nicht Bestandteil eines Haftklebebandes, sondern nur ein Hilfsmittel zu dessen Herstellung, Lagerung und/oder für die Weiterverarbeitung durch Stanzen. Darüber hinaus ist ein Liner im Gegensatz zu einem permanenten Träger nicht fest mit einer Haftklebstoffzusammensetzungsschicht verbunden, sondern fungiert vielmehr als temporärer Träger, d.h. als Träger, der von der Haftklebstoffzusammensetzungsschicht abziehbar ist. „Permanente Träger“ werden in der vorliegenden Anmeldung synonym auch einfach „Träger“ oder „Trägermaterial“ genannt.

Als Trägermaterial des Klebebandes können alle dem Fachmann aus dem Klebebandbereich bekannten Trägermaterialien verwendet werden. Bevorzugt werden Polymerfolien, Papiere, Gewebe, Vliese, Metallfolien oder Folienverbunde eingesetzt. Ein Trägermaterial kann eine durchgängige oder eine durchbrochene Schicht ausbilden. Besonders bevorzugt werden Polymerfolien, die einschichtig aber auch mehrschichtig sein können, wobei ein mehrschichtiger Aufbau durch Coextrusion, Kaschierung mittels eines Klebers oder durch Extrusionsbeschichtung erfolgen kann. Zur Herstellung der Polymerfolien können aus allen gängigen zur Folienherstellung verwendeten Kunststoffen bestehen, beispielhaft aber nicht einschränkend erwähnt seien:

Polyethylen - insbesondere HDPE, MDPE, LDPE, LLDPE, oder Co- und Blockcopolymere des Ethylens, Polypropylen - insbesondere das durch mono-oder biaxiale Streckung erzeugte orientierte Polypropylen (OPP), wobei als Polymer HOMO-PP, HECO-PP oder rPP verwendet werden kann, lonomere auf Basis von Ethylen oder Propylen, MSA-gepropfte Polymere, Cyclische Olefin Copolymere (COC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyester - insbesondere biaxial verstrecktes Polyethylenterephthalat (PET) und Poylethylennaphthalat (PEN), Ethylenvinylalkohol (EVOH), Polyethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylidenchlorid (PVDC), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polyacrylnitril (PAN), Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Celluloseacetat, Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyvinylalkohol, Polyurethan (PU), Polyethersulfon (PES), Papier oder Polyimid (PI). Die vorgenannten beispielhaften Polymere können als 100%-System, als Blend mit einem oder mehreren weiteren der vorgenannten beispielhaften Polymere oder in Kombination mit weiteren Additiven wie zum Beispiel Füllstoffen, Antioxidantien, Gleitmitteln, Antiblockmitteln, Farbstoffen, Pigmenten verwendet werden.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung Adhäsionsvermittler, umfassend die erfindungsgemäße Haftklebstoffzusammensetzung und mindestens ein Lösungsmittel oder ein Dispergiermittel. Die bevorzugten Lösungsmittel sind jeweils für sich bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus Aceton, Ethylacetat, Methylethylketon, Ethanol, Propanol und Isopropanol ausgewählt.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung eine Klebverbindung, umfassend eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung.

Hinsichtlich der Dicke der Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung in einer Klebeverbindung gibt es grundsätzlich keine besonderen Einschränkungen. Bevorzugt ist eine Klebverbindung in der die Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung eine Dicke von 1 pm bis 50 pm, bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 30 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 10 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 4 pm aufweist.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Lösen einer Haftklebebindung, wobei an mindestens eine Schicht eines Haftklebstoffes eine elektrische Gleichspannung im Wesentlichen senkrecht zur Schichtebene zwischen 10 bis 240 V angelegt wird.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Lösen einer Haftklebebindung, wobei an mindestens eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung eine elektrische Gleichspannung im Wesentlichen senkrecht zur Schichtebene zwischen 10 bis 240 V, bevorzugt zwischen 10 bis 60 V oder zwischen 60 bis 240 V angelegt wird. Bevorzugt wird die elektrische Gleichspannung über eine Zeitspanne zwischen 1 Sekunde bis 20 Minuten angelegt. Weiterhin bevorzugt wird mindestens eine Schicht der erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung zeitgleich auf eine Temperatur von 35 bis 80 °C, weiter bevorzugt auf eine Temperatur von 45 bis 75 °C, weiter bevorzugt auf eine Temperatur von 55 bis 70 °C erhitzt.

Die vorliegende, wie oben beschriebene Erfindung wird weiterhin durch den folgenden Satz an Ausführungsformen und Kombinationen von Ausführungsformen beschrieben, wobei sich die Kombinationen aus den entsprechenden Abhängigkeiten und Rückbezügen ergeben. Insbesondere sei darauf hingewiesen, dass in denjenigen Stellen, an denen ein Bereich von Ausführungsformen erwähnt ist - wie beispielsweise im Zusammenhang mit einem Ausdruck wie “Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 5” -, jede einzelne Ausführungsform in diesem Bereich als für den Fachmann explizit offenbart ist, dieser Ausdruck vom Fachmann also als synonym zu dem Ausdruck “Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 , 2, 3, 4 und 5” verstanden wird. Weiter sei explizit darauf hingewiesen, dass der folgende Satz an Ausführungsformen nicht den Satz an den Schutzbereich bestimmenden Patentansprüchen, sondern einen geeignet strukturierten Teil der Beschreibung darstellt, der auf allgemeine und bevorzugte Aspekte der vorliegenden Erfindung gerichtet ist.

1. Haftklebstoffzusammensetzung, umfassend

(a) 35 bis 90 Gew.-% mindestens einer Basiskomponente ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem Polyacrylathaftklebstoff (a1) und einem Synthesekautschukhaftklebstoff (a2); wobei der Polyacrylathaftklebstoff (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 70 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers und 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers jeweils für sich bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus sekundären Amiden und tertiären Amiden; wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff (a2) 50 bis 95 Gew.-% einer Synthesekautschukkomponente und 5 bis 50 Gew.-% einer Klebharzkomponente umfasst;

(b) 2 bis 15 Gew.-% einer Salzkomponente; und

(c) 5 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente. 2. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsform 1 , wobei die Klebharzkomponente jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Terpenphenolharz und Polyterpen.

3. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsform 1 oder 2, wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) zusätzlich 1 bis 30 Gew.-% einer Weichmacherkomponente enthält.

4. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 3, wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Acrylnitril-Butadien-Acrylat- Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Fluorkautschuk und Polyurethanelastomer, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%; Acrylnitril-Butadien-Acrylat-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-% und Fluorkautschuk, weiter bevorzugt besteht er Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) aus einem Acrynitril-Butadien-Kautschuk mit einem Acrylnitrilanteil von mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt mehr als 30 Gew.-%.

5. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsform 4, wobei der Fluorkautschuk jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem fluorhaltigen Elastomer mit mindestens einem Segment Ai, bestehend aus einem Terpolymer aus Vinylidenfluorid/Hexafluorpropylen/Tetrafluorethylen oder Vinylidenfluorid/Chlortrifluorethylen/Tetrafluorethylen, und mindestens einem Segment Bi, bestehend aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Ethylen oder Chlortrifluorethylen/Ethylen oder Polyvinylidenfluorid, einem fluorhaltigen Elastomer mit mindestens einem Segment A2 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Propylen und mindestens einem Segment B2 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Ethylen und einem fluorhaltigen Elastomer mit mindestens einem Segment A3 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether und mindestens einem Segment B3 aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether, wobei der Gehalt an Perfluoralkylvinylether geringer ist als im Segment A3.

6. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsform 4, wobei das Polyurethanelastomer ein Polyetherpolyurethan ist. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 6, wobei der Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) einen Hildebrandt-Löslichkeitsparameter ö von mindestens 19 MPa 1/2 , bevorzugt von mindestens 21 MPa 1/2 , bestimmt wie Referenzbeispiel 1, aufweist. Haftklebstoffzusammensetzung, umfassend

(a) 35 bis 90 Gew.-% eines Polyacrylathaftklebstoffes (a1) herstellbar aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 70 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers und 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers, wobei mindestens 50 Gew.-% der Polymerisationsmischung aus Monomeren besteht, die einen Hansen-Löslichkeitsparameter ö H von mindestens 11 MPa1/2, bestimmt wie in Referenzbeispiel 2, aufweisen;

(b) 2 bis 15 Gew.-% einer Salzkomponente; und

(c) 5 bis 50 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsformen 1 oder 8, wobei das mindestens eine (Meth)acrylsäureester-monomer jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat, 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat, 2- Phenoxyethylacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat, 2-(2- Ethoxyethoxyjethylacrylat und 2-Phenoxyethylacrylat, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus 2-Cyanoethylacrylat und 2-(2- Ethoxyethoxyjethylacrylat. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 9, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 80 bis 99,5 Gew.-%, bevorzugt 90 bis 99,5 Gew.-% oder 81 bis 89 Gew.-% mindestens eines (Meth)acrylsäureester-monomers. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 10, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 0,5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% oder 11 bis 19 Gew.-% mindestens eines Vernetzermonomers. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 12, wobei das Vernetzermonomer jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, Acrylamid, Methacrylamid, N- Methylacrylamid, Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N-Dimethylmethacrylamid, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Vinylpyrrolidon, N-Methylacrylamid, N- Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, Diacetonacrylamid und N,N- Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Vinyl-caprolactam, N-Methylacrylamid, N- Methylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid und N,N-Dimethylmethacrylamid, weiter bevorzugt ist N,N-Dimethylacrylamid. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 12, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 20 bis 30 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat und 55 bis 65 Gew.-% 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 13, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 11 bis 19 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 14, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) herstellbar ist aus einer Polymerisationsmischung enthaltend 20 bis 30 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat, 55 bis 65 Gew.-% 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat und 11 bis 19 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 15, wobei die

Salzkomponente gemäß (b) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Kaliumhydrogenphthalat, Lithiumtriflat, Lithiumperchlorat, Lithiumhexafluorophosphat, 1 -Ethyl-3-methyl-imidazolium-tetrafluoroborat, 1 -Ethyl-3- methyl-imidazolium-trifluoromethansulfonat, 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-ethylsulfat, Lithium-bis-(trifluoromethylsulfonyl)imid, Lithiumhexafluorophosphat,

Lithiumtetrafluoroborat, 1-Ethyl-3-methylimidazoliumbis(trifluormethylsulfonyl)amid, 1- Ethyl-3-methylimidazolium-tetrafluoroborat, 1-Ethyl-3-methylimidazolium-methansulfonat, Cholinchlorid, Cholinacesulfamat und Cholinsaccharinat, bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithium-bis- (trifluoromethylsulfonyl)imid, Lithiumhexafluorophosphat und Lithiumtetrafluoroborat, 1- Ethyl-3-methylimidazoliumbis(trifluormethylsulfonyl)amid, 1 -Ethyl-3- methylimidazolium-tetrafluoroborat und 1-Ethyl-3-methylimidazolium-methansulfonat.

17. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer Ausführungsformen 1 bis 16, wobei die Haftklebstoffzusammensetzung 2 bis <4 Gew.-%, anders bevorzugt >13 bis 15 Gew.-%, anders bevorzugt 4 bis 13 Gew.-% einer Salzkomponente gemäß (b) umfasst.

18. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 17, wobei die

(Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylencarbonat, Polyvinylencarbonat,

Polypropylencarbonat, Polybutylencarbonat, Polyfluorethylencarbonat,

Polydimethylcarbonat, Polydiethylcarbonat, Polyethylmethylcarbonat,

Polydimethylacetamid, Polyethylmethansulfonat, Polygammabutyrolacton,

Polydimethylsulfoxid, Polyethylenglycoldiacetat und Poly-(ethylenglycol)-bis-(2- ethoxyhexanoat), bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polydiethylencarbonat, Polyethylencarbonat und Poly-(ethylenglycol)-bis- (2-ethoxyhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt Polyethylencarbonat und Poly-(ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat).

19. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 17, wobei die (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Vinylencarbonat, Propylencarbonat, Butylencarbonat, Fluorethylencarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylmethylcarbonat, Dimethylacetamid, Ethylmethansulfonat, Gammabutyrolacton, Dimethylsulfoxid, Ethylenglycoldiacetat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2-ethylhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Diethylencarbonat, Ethylencarbonat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2-ethylhexanoat), weiter bevorzugt jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ethylencarbonat, Tri(Ethylenglycol)-bis-(2-ethoxyhexanoat) und Tetra(Ethylenglycol)-di-(2- ethylhexanoat).

20. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 19, wobei die

Haftklebstoffzusammensetzung 5 bis <7 Gew.-%, anders bevorzugt >40 bis 50 Gew.-%, anders bevorzugt 7 bis 40 Gew.-% einer (Polymer-)Elektrolytkomponente gemäß (c) umfasst.

21. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsform 1, wobei die Basiskomponente gemäß (a) einen Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) enthält.

22. Haftklebstoffzusammensetzung gemäß Ausführungsform 1, wobei die Basiskomponente gemäß (a) einen Synthesekautschukhaftklebstoff gemäß (a2) enthält.

23. Verfahren zur Herstellung der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 oder 8 bis 22, wobei der Polyacrylathaftklebstoff gemäß (a1) mittels Lösungsmittelpolymerisation in einem Lösungsmittel hergestellt wird.

24. Verfahren gemäß Ausführungsform 23, wobei das Lösungsmittel jeweils für sich bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Aceton, Ethylacetat, Methylethylketon, Ethanol, Propanol und Isopropanol.

25. Verfahren gemäß Ausführungsform 23 oder 24, wobei die Lösungsmittelpolymerisation in mindestens 50 Gew.-% Lösungsmittel durchgeführt wird.

26. Haftklebeband umfassend mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22.

27. Haftklebeband umfassend mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial und mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22.

28. Haftklebeband gemäß Ausführungsform 27, wobei mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial zwischen mindestens zwei Schichten der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 angeordnet ist.

29. Haftklebeband gemäß Ausführungsform 27 oder 28, wobei mindestens ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial zwischen mindestens einer Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 und mindestens einer von der Haftklebstoffzusammensetzung verschiedenen Klebstoffschicht angeordnet ist. Haftklebeband gemäß Ausführungsform 27, wobei mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 zwischen mindestens zwei Schichten eines elektrisch leitfähigen Trägermaterials angeordnet ist. Haftklebeband umfassend mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 und mindestens ein durchbrochenes Trägermaterial, wobei die Haftklebstoffzusammensetzung im Wesentlichen die Durchbrüche des Trägermaterials ausfüllt. Haftklebeband gemäß einer der Ausführungsformen 26 bis 31 , wobei die Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 eine Dicke von 1 pm bis 50 pm, bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 30 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 10 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 4 pm aufweist. Adhäsionsvermittler, umfassend eine Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 und mindestens ein Lösungsmittel oder ein Dispergiermittel. Klebverbindung, umfassend eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22. Klebverbindung gemäß Ausführungsform 34, wobei die Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 eine Dicke von 1 pm bis 50 pm, bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 30 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 10 pm, weiter bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 4 pm aufweist. Verfahren zum Lösen einer Haftklebebindung, wobei an mindestens eine Schicht eines Haftklebstoffes eine elektrische Gleichspannung im Wesentlichen senkrecht zur Schichtebene zwischen 10 bis 240 V angelegt wird. Verfahren zum Lösen einer Haftklebebindung, wobei an mindestens eine Schicht einer Haftklebstoffzusammensetzung gemäß einer der Ausführungsformen 1 bis 22 eine elektrische Gleichspannung im Wesentlichen senkrecht zur Schichtebene zwischen 10 bis 240 V angelegt wird. 38. Verfahren gemäß Ausführungsform 36 oder 37, wobei die elektrische Gleichspannung über eine Zeitspanne zwischen 1 Sekunde bis 20 Minuten angelegt wird.

39. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen 36 bis 38, wobei die mindestens eine Schicht der Haftklebstoffzusammensetzung zeitgleich auf eine Temperatur von 35 bis 80 °C, bevorzugt auf eine Temperatur von 45 bis 75 °C, weiter bevorzugt auf eine Temperatur von 55 bis 70 °C erhitzt wird.

Kurze Beschreibung der Figuren

Im Einzelnen zeigen:

Figuren 1 bis 2: Zwei Ausführungsbeispiele eines Haftklebebandes umfassend ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial 11 und zwei Schichten einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit zwei elektrisch leitfähigen Substraten 12. Je nach elektrischer Verschaltung kann die Ebene der Lösung der Klebverbindung gesteuert werden.

Figur 3: Ausführungsbeispiel eines Haftklebebandes umfassend ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial 11, eine Schicht einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit einem elektrisch leitfähigem Substrat 12 und einer Schicht eines (permanenten) Klebstoffes 13.

Figur 4: Ausführungsbeispiel eines Haftklebebandes umfassend ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial 11, eine Schicht einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit einem elektrisch leitfähigem Substrat 12, in dem eine Umpolung der angelegten Gleichspannung in Fig. 4b im Vergleich zu Figur 4a (Ablösung am Substrat) eine Ablösung am elektrisch leitfähigen Trägermaterial bewirkt.

Figur 5: Ausführungsbeispiel eines Haftklebebandes umfassend ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial 11, eine Schicht einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit einem elektrisch leitfähigem Substrat 12 und eine Schicht eines (permanenten) Klebstoffes 13 in Kontakt mit elektrisch nicht leitfähigem Substrat 14.

Figur 6: Ausführungsbeispiel eines Haftklebebandes umfassend eine Schicht einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit zwei elektrisch leitfähigen Substraten 12. Figur 7: Ausführungsbeispiel eines Haftklebebandes umfassend zwei elektrisch leitfähige Substrate 12 und zwei Schichten einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit einem durchbrochenen Trägermaterial, dabei wird der Fluss der Ionen durch das gesamte Haftklebeband ermöglicht.

Figur 8: Ausführungsbeispiel eines Haftklebebandes umfassend zwei elektrisch nicht leitfähige Substrate 14, eine Schicht einer erfindungsgemäßen Haftklebstoffzusammensetzung 10 in Kontakt mit zwei Schichten eines elektrisch leitfähigen Trägermaterials, das jeweils mit einer Schicht einer Klebstoffzusammensetzung 13 in Kontakt mit dem Substrat 14 ist.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Referenzbeispiele

Referenzbeispiel 1: Hildebrandt-Löslichkeitsparameter

Der Hildebrandt-Löslichkeitsparameter wird der Literatur entnommen oder aus den in der Literatur verfügbaren Werten für die kohäsive Energiedichte berechnet (z. B Allan F. M. Barton: Handbook of Solubility Parameters and Other Cohesion Parameters, Second Edition CRC 1991). Ist kein Literaturwert verfügbar, wird der Hildebrand-Löslichkeitsparameter als Wurzel der Quadratsumme der Hansen Parameter berechnet.

Referenzbeispiel 2: Hansen-Löslichkeitsparameter

Die Werte für die Hansen-Löslichkeitsparameter werden der Literatur entnommen (z.B. Hansen C.: Hansen Solubility Parameters: a User's Handbook, 2 nd ed., CRC Press, 2007 oder https://www.stevenabbott.co.uk/practical-solubility/hsp-basi cs.php, Abruf 18.08.2020). Sofern Löslichkeitsparameter in der Literatur nicht vorliegen, werden sie nach der Group- Contribution-Methode von Stefanis-Panayiotou berechnet (Int. J. Thermophys 2008, Vol. 29, Seiten 568 bis 585).

Referenzbeispiel 3: Klebkraft

Die Klebkraft wird analog ISO 29862 (Methode 3) bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 300 mm/min und einem Abzugswinkel von 180° bestimmt. Die Dicke der Haftklebstoffzusammensetzung beträgt dabei jeweils 50 pm. Als Verstärkungsfolie wird eine geätzte PET-Folie mit einer Dicke von 50 pm verwendet, wie sie von der Fa. Coveme (Italien) erhältlich ist.

Als Substrat werden Stahlplatten entsprechend der Norm verwendet. Die Verklebung des Messstreifens wird dabei mittels einer Anrollmaschine mit 4 kg bei einer Temperatur von 23 °C vorgenommen. Die Haftklebebänder werden sofort nach der Applikation abgezogen oder nach einer Lagerzeit von 24 h. Der Messwert (in N/cm) ergibt sich als Mittelwert aus drei Einzelmessungen.

Herstellung des Polyacrylathaftklebstoffes

Für die Herstellung des Polyacrylathaftklebstoffes werden in acetonischer Lösung unter Siedekühlung 300 g einer Monomermischung aus 25 Gew.-% 2-Cyanoethylacrylat, 60 Gew.-% 2-(2-Ethoxyethoxy)ethylacrylat und 15 Gew.-% N,N-Dimethylacrylamid in einem für die radikalische Polymerisationen geeigneten konventionellen 2-L Glasreaktor umgesetzt. Als Regler wurde N-Acetylcystein in einem halben Teil bezogen auf den Monomeranteil eingesetzt.

Herstellung der Haftklebstoffzusammensetzung

In der Lösung des Polyacrylathaftklebstoffes wurden 30 Gew.-% Lithium-bis- (trifluoromethylsulfonyl)imid und 70 Gew.-% Ethylencarbonat gelöst, sodass der Masseanteil in der Mischung fest bei 15 Gew.-% lag. Anschließend wurde mit Ethylacetat verdünnt, so dass ein Endfeststoffgehalt von 38 Gew.-% erreicht wurde. Die Mischung wurde mit einem Dissolver für 30 Minuten gerührt, bis eine homogene Lösung und ausreichende Dispersion entstanden war. Danach wurde die Haftklebstoffzusammensetzung in einer Dicke von 50 pm mittels eines Streichrakels auf einem Laborstreichtisch auf einer silikonisierten Folie beschichtet. Die Beschichtungen wurden anschließend bei 120 °C für 15 min getrocknet.

Herstellung des Haftklebebandes

Für die Prüfungen wurde aus den Transfermustern der elektrisch lösbaren Haftklebstoffzusammensetzung ein doppelseitiges elektrisch lösbares Haftklebeband aufgebaut. Dazu wurde auf die Haftklebstoffzusammensetzung (50 pm) eine 23 pm dicke Aluminium-Folie kaschiert. Auf die massefreie Seite der Folie wurde nochmals eine 50 pm dicke Haftklebstoffschicht kaschiert, so dass ein doppelseitiges Haftklebeband entstand. Eine Seite wurde anschließend mit einer 23 pm dicken, mit Trichloressigsäure geätzten PET-Folie als Verstärkungsfolie kaschiert.

Nach Anlegen einer elektrischen Spannung an die Stahlplatte und das leitfähige Aluminium- Trägermaterial (48V Gleichspannung, 5min) wird die gemessene Klebkraft wie in der Tabelle 1 dargestellt reduziert. Werden die Messkörper auf 65°C erwärmt wird die Klebkraft ebenfalls reduziert. Wird eine elektrische Spannung an die Stahlplatte und das leitfähige Aluminium- Trägermaterial angelegt (48V, 5min) und zugleich der Verbund auf 65°C erwärmt, so geht die Klebkraft nahezu vollständig verloren.

Tabelle 1: Klebkraftmessung bestimmt wie in Referenzbeispiel 3

Bezugszeichenliste

10 elektrisch lösbare Haftklebstoffzusammensetzung

11 elektrisch leitfähiges Trägermaterial

12 elektrisch leitfähiges Substrat

13 Klebstoffzusammensetzung

14 elektrisch nicht leitfähiges Substrat (ggf. thermisch sensitiv)

15 durchbrochenes Trägermaterial, Durchbrüche im Wesentlichen ausgefüllt mit Haftklebstoffzusammensetzung (10)